Schwäbisch Gmünd

Stadt am Zusammenfluss mehrerer Gewässer mit der Rems in Ostwürttemberg, Baden-Württemberg, Deutschland
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Schwäbisch Gmünd ([ˈʃvɛːbɪʃ ˈɡmʏnt]) ist eine Stadt im Osten Baden-Württembergs und liegt etwa 50 km östlich der Landeshauptstadt Stuttgart. Sie ist hinsichtlich der Bevölkerungsgröße nach Aalen die zweitgrößte Stadt des Ostalbkreises sowie des gesamten Regionalverbandes Region Ostwürttemberg, dessen Sitz sie seit 1973 ist. In der Region bildet sie ein Mittelzentrum für ihr Umland. Von 1805 bis 1934 hieß die Stadt amtlich Gmünd[2], eine Bezeichnung, die im örtlichen Sprachgebrauch weiterhin lebt.

Wappen Deutschlandkarte
Schwäbisch Gmünd
Deutschlandkarte, Position der Stadt Schwäbisch Gmünd hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 48′ N, 9° 48′ OKoordinaten: 48° 48′ N, 9° 48′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Ostalbkreis
Höhe: 321 m ü. NHN
Fläche: 113,78 km2
Einwohner: 64.416 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 566 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 73525, 73527, 73529
Vorwahl: 07171
Kfz-Kennzeichen: AA, GD
Gemeindeschlüssel: 08 1 36 065
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 1
73525 Schwäbisch Gmünd
Website: schwaebisch-gmuend.de
Oberbürgermeister: Richard Arnold (CDU)
Lage der Stadt Schwäbisch Gmünd im Ostalbkreis
KarteSchwäbisch GmündLandkreis HeidenheimLandkreis Schwäbisch HallRems-Murr-KreisLandkreis GöppingenAalenAbtsgmündAdelmannsfeldenBartholomäBöbingen an der RemsBopfingenDurlangenEllenberg (Württemberg)Ellwangen (Jagst)Eschach (bei Schwäbisch Gmünd)Essingen (Württemberg)Göggingen (Württemberg)GschwendHeubachHeuchlingenHüttlingen (Württemberg)Hüttlingen (Württemberg)IggingenJagstzellKirchheim am RiesLauchheimLeinzellLorch (Württemberg)MögglingenMutlangenNeresheimNeulerObergröningenOberkochenRainauRiesbürgRiesbürgRosenberg (Württemberg)Ruppertshofen (Ostalbkreis)SchechingenSchwäbisch GmündSpraitbachStödtlenTäferrotTannhausenTannhausenUnterschneidheimWaldstetten (Ostalbkreis)Waldstetten (Ostalbkreis)Westhausen (Württemberg)WörtBayern
Karte

Am 1. April 1956 wurde Schwäbisch Gmünd Große Kreisstadt. Mit der Gemeinde Waldstetten hat sie eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart. Bis zur Kreisreform zum 1. Januar 1973 war Schwäbisch Gmünd Kreisstadt eines eigenen Landkreises (Landkreis Schwäbisch Gmünd; Kfz-Kennzeichen GD), zuvor Sitz des Oberamts Gmünd.

Stadtteile von Schwäbisch Gmünd

Geographie

Schwäbisch Gmünd liegt zwischen den Randhöhen des Welzheimer Waldes (Teil des Schwäbisch-Fränkischen Waldes) im Norden und dem östlichen Vorland der Schwäbischen Alb im Süden in einer Talweitung der Rems sowie im Mündungsgebiet einiger Nebenbäche des Flusses. Die Rems betritt von Böbingen kommend im Osten das Stadtgebiet, durchfließt danach in westlicher Richtung Zimmern, Hirschmühle und Hussenhofen, anschließend die Kernstadt, und verlässt dann die Gemarkung im Westen auf Lorch zu.

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Schwäbisch Gmünd. Beginnend im Norden sind es im Uhrzeigersinn:

Mutlangen, Durlangen, Täferrot, Iggingen, Böbingen an der Rems, Heubach, Bartholomä (alle wie Gmünd im Ostalbkreis); Lauterstein (im Landkreis Göppingen); Waldstetten (im Ostalbkreis); Donzdorf, Ottenbach, Göppingen und Wäschenbeuren (alle Landkreis Göppingen); Lorch (im Ostalbkreis) sowie Alfdorf (im Rems-Murr-Kreis)

Stadtgliederung

 
Straßdorf, vom Rechberg gesehen

Das Stadtgebiet Schwäbisch Gmünds besteht aus der Kernstadt, dem 1938 eingemeindeten Wohnplatz Wetzgau, der 1958 eingegliederten Gemeinde Bettringen (Ober- und Unterbettringen) sowie den im Rahmen der Gebietsreform der 1970er Jahre eingegliederten acht Gemeinden Bargau, Degenfeld, Großdeinbach, Herlikofen, Lindach, Rechberg, Straßdorf und Weiler in den Bergen mit ihren jeweils zugehörigen Ortsteilen und Weilern. Die 10 Stadtteile Bargau, Degenfeld, Bettringen, Großdeinbach, Hussenhofen, Herlikofen, Lindach, Rechberg, Straßdorf und Weiler bilden heute Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit je einem von der Bevölkerung der Ortschaft bei jeder Kommunalwahl neu zu wählenden Ortschaftsrat mit einem Ortsvorsteher an der Spitze. Wetzgau bildet zusammen mit Rehnenhof den Stadtteil Rehnenhof-Wetzgau, der anstelle eines Ortschaftsrats einen Bezirksbeirat hat. In jedem Stadtteil gibt es ein Bezirksamt.

Zu den eingegliederten Gemeinden gehören teilweise eine Vielzahl meist räumlich getrennter Wohnplätze oder Ortsteile. Davon haben die meisten eine lange eigenständige Geschichte. Andere wiederum wurden als neue Baugebiete angelegt und erhielten später einen eigenen Namen, haben aber oftmals keine festgelegten Grenzen. Im Einzelnen gehören

Stadtteil Wappen 1 Eingemeindung Fläche in km2  2 Einwohner 2 weitere Wohnplätze
Bargau   1. Januar 1971 8,50 2.800 Birkhof, Oberer Lauchhof und Schlössle
Bettringen   1. April 1959 10,86 10.000 Hetzenbühl, Kellerhaus, Lindenhof, Talacker und Unterer Lauchhof
Degenfeld   1. Januar 1971 9,26 489 Hornberg
Großdeinbach   1. März 1972 14,29 4.090 Kleindeinbach, Hangendeinbach, Wustenriet, Waldau, Haselbach-Söldhaus, Radelstetten, Sachsenhof und Ziegerhof
Herlikofen   1. Januar 1969 5,42 3.300 Gmünder Feld, ehemalige Burg im sogenannten Eckwald
Hussenhofen  3 1. Januar 1969 2.600 Birkhof, Hirschmühle, Zimmern und Burgholz
Lindach   1. Juli 1971 4,78 3.000 Grünhalde und Schloss Lindach
Rechberg   1. Januar 1975 1.325 Bärenhöfle, Birkhäusle, Braunhäusle, Fuchshof, Häge, Heustaig, Hohenrechberg, Kleinishof, Kratzerhöfle, Krempelhaus, Ödengehren, Schlossberg, Schurrenhof, Starrenhof, Stollenhäusle, Stollenhof, Unterer Kleinishof und Ziegelhütte
Straßdorf   30. März 1972 13,67 3.610 Hinterhochstett, Hokenschue, Hummelshalden, Metlangen, Reitprechts, Schirenhof, Schönbronn und Vorderhochstett
Weiler in den Bergen   1. Januar 1971 1,18 1.112 Bilsenhof, Giengerhof, Herdtlinsweiler, Krieghof, Oberer Haldenhof, Ölmühle, Steinbacher Höfe und Unterer Haldenhof
Rehnenhof-Wetzgau 1. April 1938 4.000 keine weiteren Wohnplätze
1 
Wappen der ehemaligen Gemeinde
2 
laut dem jeweiligen Stadtteilartikel
3 
als Teil der Gemeinde Herlikofen eingemeindet

Raumplanung

Die Region Ostwürttemberg hat als einzige Region Baden-Württembergs kein ausgewiesenes Oberzentrum. Dessen Funktionen teilt sich stattdessen das Mittelzentrum Schwäbisch Gmünd mit den drei anderen Mittelzentren Aalen, Ellwangen (Jagst) und Heidenheim an der Brenz. Zum Mittelbereich Schwäbisch Gmünd gehören dabei die Städte und Gemeinden im Westen des Ostalbkreises, also Bartholomä, Böbingen an der Rems, Durlangen, Eschach, Göggingen (Württemberg), Gschwend, Heubach, Heuchlingen, Iggingen, Leinzell, Lorch, Mögglingen, Mutlangen, Obergröningen, Ruppertshofen, Schechingen, Spraitbach, Täferrot und Waldstetten.

Geschichte

 
Quellnymphe im Militärbad des Kastells Schirenhof

Geschichte von Schwäbisch Gmünd

 
Autograph der Gmünder Chronik von Paul Goldstainer (1549/1550)
 
Schwäbisch Gmünd im 17. Jahrhundert
 
Schwäbisch Gmünd 1750
 
Schwäbisch Gmünd um 1900
 
Schwäbisch Gmünd 2010

Die ersten Siedlungsspuren reichen bis ins 2. Jahrhundert n. Chr. zurück, als das römische Militär die Reichsgrenze über die Donau schob und um 150 n. Chr. begann, Militärlager zur Sicherung des nahegelegenen Limes aufzubauen. Dabei entstanden größere zivile Ansiedlungen an diesen Plätzen, unter anderem bei dem auf Schwäbisch Gmünder Stadtgebiet liegenden Kastell Schirenhof.[3] Ab 233 n. Chr. begannen die Alemannen, die Grenzanlagen einzunehmen. Nach dem Rückzug der römischen Truppen um 260/270 hinter die Donau ließen sich die germanischen Eroberer in den aufgegebenen Grenzgebieten nieder.

Ob sich der Name Gamundias auf Gmünd bezieht, den im 9. Jahrhundert eine auf den Namen Karls des Großen gefälschte Urkunde des Klosters Saint-Denis bei Paris erwähnt, ist höchst unsicher. Archäologische Hinweise auf eine von Fulrad von Saint-Denis angelegte Zelle fehlen.

Die prägende Periode für Gmünd war die Zeit der Staufer. Die erste überlieferte Erwähnung von Gmünd als Stadt ist auf das Jahr 1162 datiert – früher als bei jeder anderen Stadt der Staufer – weshalb sich Gmünd als „älteste Stauferstadt“ bezeichnet.[4] Die Stadtverwaltung veranstaltet, mit Bezug auf das Gründungsdatum der Stauferstadt, im Jahr 2012 das 850-jährige Jubiläum von Schwäbisch Gmünd. Mit dem Erlöschen des Hauses der Staufer erlangte Gmünd die Reichsunmittelbarkeit (Freie Reichsstadt) und konnte sich ein kleines Herrschaftsgebiet erwerben. Neben der eigentlichen Stadt gehörten die Amtsorte Bettringen, Spraitbach, Iggingen und Bargau zum „Staatsgebiet“. Jeder dieser Amtsorte war Sitz einer Vogtei, die meist noch weitere Dörfer verwaltete.

Ein vermutlich um 1400 entstandenes Geschichtswerk, das offenbar der Stadt gewidmet ist, ist die Gmünder Kaiserchronik. Das Werk behandelt die spätmittelalterliche Kaiser und Könige.

1449 wurde in der Schlacht bei Waldstetten das Aufgebot der Städte Gmünd und Hall vom Heer des Grafen Ulrich V. von Württemberg besiegt. Die verbündeten Gmünder und Haller Truppen waren auf dem Heimweg von der rechbergische Burg auf dem Eichhölzle bei Waldstetten, die sie kurz zuvor aus Rache für eine gestohlene Viehherde zerstört hatten, als sie von württembergischen Truppen überrascht wurden, die den Rechbergern zur Hilfe eilten.

Der Bürgermeister Gmünds, Paul Goldstainer, schrieb 1549/1550 die Gmünder Chronik.

1746 wurde die Vogtei Bargau aufgehoben und der Vogtei Bettringen angegliedert. Zum Amt Spraitbach zählten Teile der Orte Pfahlbronn, Vorder- und Hintersteinenberg, Zimmerbach, Durlangen, Mutlangen, Wetzgau sowie Groß- und Kleindeinbach. Zum Amt Bettringen gehörten Weiler, Bargau, Teile von Ober- und Unterböbingen, der größte Teil von Lautern, Mögglingen und Dewangen. Iggingen umfasste auch Herlikofen, Hussenhofen und die Hälfte von Straßdorf. Von 1535 bis 1629 bestand eine weitere Vogtei Mögglingen, zu der damals auch Dewangen und Lautern gehörten; danach wurden Mögglingen und Lautern zu Bettringen geschlagen und Dewangen zu Iggingen.

1803 fiel das Gebiet der Freien Reichsstadt Gmünd an Württemberg. Die Stadt wurde Sitz des Oberamtes Gmünd, aus dem 1938 der Landkreis Schwäbisch Gmünd hervorging.

Zu Beginn der NS-Diktatur wurde im März 1933 im ehemaligen Kloster Gotteszell in der Herlikofer Straße das erste Frauenkonzentrationslager in Württemberg eingerichtet, in dem bis zum Herbst etwa 50 Frauen inhaftiert waren, die danach in andere KZ verlegt wurden. SA-Männern verwüsteten 1936, also schon zwei Jahre vor dem Novemberpogrom 1938, die Synagoge der Jüdischen Gemeinde; 1950 riss man das Gebäude ab. Eine Gedenktafel in der Kreissparkasse Katharinenstraße 2 erinnert an das Geschehen. Mindestens vier Gmünder Bürger – namentlich bekannt sind Hermann Köhler, Heinrich Probst, Gerhard Feuerle und Robert Haidner – wurden im Zweiten Weltkrieg zum Tode verurteilt und hingerichtet.[5] Diese Urteile sind nach dem NS-Unrechtsaufhebungsgesetz als Verstoß gegen den elementaren Gedanken der Gerechtigkeit anzusehen und nichtig.

1905 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Schwelle von 20.000 und Schwäbisch Gmünd wurde Mittelstadt. Im Jahr 1935 wurde sie Stadtkreis im Sinne der Deutschen Gemeindeordnung, verblieb jedoch noch innerhalb des Oberamtes und bald Landkreises Schwäbisch Gmünd. Zehn Jahre später, im Jahre 1945 wurde Schwäbisch Gmünd Unmittelbare Kreisstadt und mit Inkrafttreten der baden-württembergischen Gemeindeordnung am 1. April 1956 kraft Gesetzes zur Großen Kreisstadt.

Nach dem schon im Jahr 1938 der Stadtteil Rehnenhof-Wetzgau eingemeindet wurde, vergrößerte sich das Stadtgebiet von 1969 bis 1975 durch weitere Eingemeindungen beträchtlich. In diesem durch Flächenreformen geprägte Zeitabschnitt verlor Schwäbisch Gmünd 1973 seinen Status als Kreisstadt und wurde als Ausgleich Verwaltungssitz der Region Ostwürttemberg.

Geschichte der Stadtteile

Bargau wurde 1326 erstmals urkundlich erwähnt mit der „Veste Bargau“, einer Burg südlich von Bargau auf einem Vorsprung des Scheuelberges. Über die Herren von Rechberg und Rothenlöwen und die Ritter von Urbach sowie die Herrschaft Weißenstein gelangte der Ort 1544 an die Reichsstadt Gmünd. Diese unterhielt in Bargau eine Vogtei mit Sitz auf der Burg. 1746 wurde Bargau der Vogtei Bettringen zugeordnet. 1802 wurde Bargau württembergisch und 1803 wurde es dem neu gegründeten Oberamt Gmünd angegliedert.

Bettringen wurde 1218 erstmals urkundlich erwähnt. Es gab dort einen Ortsadel, die Herren von Bettringen. Auch das Kloster Lorch hatte hier Besitzungen. Seit dem 15. Jahrhundert gehörte der Ort zur Reichsstadt Gmünd. Man unterschied damals zwischen den Ortschaften Ober- und Unterbettringen. Gmünd erhob Oberbettringen zum Amtsort, die Vogtei residierte dort im so genannten Turm, der 1813 abgebrochen wurde. Nach dem Übergang Gmünds an Württemberg 1802 wurde Oberbettringen eine selbständige Gemeinde innerhalb des Oberamts Gmünd, der auch Unterbettringen als Ortsteil angehörte. 1934 beschloss der Gemeinderat die Umbenennung der Gemeinde zu „Bettringen“.

Das jenseits des 630 m hohen Furtlepasses gelegene Degenfeld entstand vermutlich noch vor 1200 zu Füßen einer Burg der Grafen von Degenfeld. Erstmals urkundlich erwähnt wurde es im Jahre 1281. 1625 wurde Christoph Martin von Degenfeld in den Freiherrenstand und 1716 (oder schon 1710?) wurde Christoph Martin II. von Kaiser Karl VI. in den Reichsgrafenstand erhoben. Die Herren von Degenfeld beherrschten jedoch nur die Hälfte des Ortes, die andere unterstand der Herrschaft Rechbergs; die Grenze beider Herrschaftsbereiche verlief längs der Lauter. Das Gebiet auf dem rechten Ufer des noch kleinen Bächleins gehörte den Degenfeldern, das auf dem linken den Rechbergern. Wegen Streitigkeiten verkaufte Christoph von Degenfeld 1597 seine Hälfte an Herzog Friedrich von Württemberg, der den Ort dem Klosteramt zuteilte und reformierte. Zwischen 1791 und 1806 wurde der rechbergische Teil Degenfelds gemeinsam mit Württemberg verwaltet, bevor der Ort 1806 ganz an Württemberg fiel und 1809 eine Gemeinde im württembergischen Oberamt Gmünd wurde.

Großdeinbach wurde 1271 und 1275 urkundlich erwähnt als „Tainbuch“ bzw. „Tainbuoch“. Im Laufe der Zeit entstanden die Siedlungen Kleindeinbach, Hangendeinbach, Wustenriet, Radelstetten, Waldau, Haselbach-Söldhaus; die Siedlungen gehörten überwiegend zum Kloster Lorch und wurden vom Klosteroberamt Lorch verwaltet. Aber auch die Reichsstadt Gmünd und die Herren von Rechberg hatten Güter. 1803 kam der Ort an Württemberg und 1807 zum Oberamt Welzheim. 1810 wurde eine eigenständige Gemeinde Großdeinbach im Oberamt Gmünd gebildet, zu der die Orte Groß-, Klein- und Hangendeinbach, Wustenriet, Waldau, Haselbach-Söldhaus, Pfersbach, Lenglingen, Radelstetten, Schnellhöfle, Beutenhof, Sachsenhof, Ziegerhof und Wetzgau gehörten. Wetzgau wurde 1938 nach Schwäbisch Gmünd umgemeindet. Bei der jüngsten Gebietsreform kam Pfersbach zur Nachbargemeinde Mutlangen, Lenglingen zur Stadt Göppingen und Schnellhöfe mit Beutenhof zur Stadt Lorch.

Herlikofen wurde erstmals 1225 als „Herlekoven“ erwähnt. Westlich des Ortes, beim heutigen Wohngebiet „In der Eck“, stand die staufische Burg Herlikofen, von der nur Wall- und Grabenreste erhalten sind.[6] Schon früh gehörte der Ort zur Reichsstadt Gmünd und war der Vogtei Iggingen unterstellt. 1802 kam der Ort zu Württemberg und blieb zunächst noch bei Iggingen. 1820 wurde Herlikofen unter Einbeziehung von Hussenhofen zur eigenständigen Gemeinde innerhalb des Oberamts Gmünd erhoben, der 1938 der Wohnplatz Zimmern der Gemeinde Oberböbingen eingegliedert wurde. Nach der Eingliederung in die Stadt Schwäbisch Gmünd wurden Hussenhofen und Zimmern abgetrennt.

Hussenhofen, zu dem unter anderem auch Zimmern und Hirschmühle gehören, war bis 1969 ein Ortsteil der Gemeinde Herlikofen; es wurde mit der Eingliederung nach Schwäbisch Gmünd ein eigener Stadtteil. Hussenhofen wurde um 1250 erstmals als „Huzzenhovin“ erwähnt, als ein Gmünder Bürger seinen Besitz an das Kloster Gotteszell verkaufte. Schon bald gehörte der Ort zur Reichsstadt und kam mit dieser 1802 an Württemberg. Hier gehörte er mit dem Mutterort Herlikofen zunächst zur Bürgermeisterei Iggingen und wurde um 1820 Teil der selbständigen Gemeinde Herlikofen innerhalb des Oberamts Gmünd. Zimmern wurde schon im Jahr 839 erstmals urkundlich erwähnt und gehörte bis zum Jahr 1938 zur Nachbargemeinde Oberböbingen.

Lindach wurde 1328 erstmals erwähnt. Teile des Ortes standen schon früh unter württembergischer Herrschaft. Die Herren von Rechberg verkauften ihre Gebietsansprüche an die Schenken von Limpurg. Danach wechselte die Herrschaft mehrmals, doch war Württemberg als Lehnsherr stets daran beteiligt. Mit Unterstützung Württembergs wurde die Reformation eingeführt. Ab 1751 gehörte Lindach zum Kammergut Württemberg und wurde dem Amt Heubach angegliedert. Nach dessen Auflösung kam es zum Oberamt Gmünd.

Rechberg wurde 1179 erstmals erwähnt. Die Herren von Rechberg konnten sich im Laufe der Geschichte ein kleines Herrschaftsgebiet erwerben; das Geschlecht teilte sich im Laufe der Zeit in mehrere Linien auf. Im 15. Jahrhundert umfasste die Herrschaft Hohenrechberg die fünf Ämter Hohenrechberg, Eislingen, Eschach, Wengen und Heuchlingen. Ihr Versuch, die Reichsunmittelbarkeit zu erlangen, misslang, doch wurden die Herren von Rechberg 1607 in den Grafenstand erhoben. 1802 kam ihr Gebiet an Württemberg. Der Hauptort Rechberg zusammen mit einigen zugehörigen kleinen Weilern wurde 1808 eine Gemeinde im Oberamt Gmünd.

Straßdorf wurde 1269 als „Strasdorf“ erstmals erwähnt. Der Ort gehörte den Herren von Rechberg, doch erwarb auch die Reichsstadt Gmünd Teile des Ortes, weswegen er bis 1803 einen rechbergischen wie einen Gmünder Schultheißen hatte. Dann fiel der gmündische Teil an Württemberg, der rechbergische Teil folgte 1806; 1809 wurden beide Teil als Gemeinde Straßdorf dem Oberamt Gmünd zugeordnet. In den Besitz der heute zu Straßdorf gehörigen Weiler teilten sich wie beim Hauptort selbst Rechberg und die Reichsstadt Gmünd.

Weiler in den Bergen wurde 1345 als „Wiler“ erstmals erwähnt. Eine spätere Bezeichnung war „Im Größeren Weiler“. Wie Straßdorf gehörte der Ort teils zu Rechberg, teils zur Reichsstadt Gmünd. 1587 verkauften die Rechberger ihren Teil an die Reichsstadt, die fortan die Alleinherrschschaft hatte. Der Ort gehörte zum Amt Bettringen und kam 1802 mit Gmünd an Württemberg. Zunächst noch von Bettringen aus verwaltet, wurde er 1807 zu „Weiler in den Bergen“ umbenannt, das 1819 selbständige Gemeinde innerhalb des Oberamts Gmünd wurde.

Religionen

Geschichte

 
Heilig-Kreuz-Münster

Schwäbisch Gmünd war über Jahrhunderte eine streng katholisch geprägte Stadt und wurde daher außerhalb der Stadtgrenzen auch oft Schwäbisch Nazareth genannt.[7]

Die Bevölkerung von Schwäbisch Gmünd gehörte ursprünglich zum Bistum Augsburg und war dem Landkapitel Lorch unterstellt. Zunächst Filial von Lorch, wurde die Pfründe in Gmünd 1297 dem Domkapitel Augsburg verkauft. Doch kaufte es der Rat 1544 wieder zurück. Die Pfarrei zu Unserer Lieben Frau, später auch Heilig Kreuz, die heutige Münsterpfarrei Heilig Kreuz, wurde Mittelpunkt des neuen Dekanats Gmünd, das nach der Reformation alle katholisch gebliebenen Pfarreien des ehemaligen Dekanats Lorch umfasste und innerhalb des Archidiakonats Ries lag. Unter Andreas Althamer sollte auch in Gmünd, wie in großen Teilen des Gmünder Umlands, ab 1524 die Reformation eingeführt werden, doch scheiterte dies am Widerstand des Gmünder Rates. 1761 löste sich die Gmünder Geistlichkeit vom Dekanat und bildete ein Kollegiatstift, das 1803 von Württemberg wieder aufgelöst wurde. Die Stiftskirche zu Unserer Lieben Frau hatte mehrere Kaplaneien in der Stadt. Neben dem Heilig-Kreuz-Münster gab es weitere Kirchen und Kapellen, unter anderem die zur Münsterpfarrei gehörige Johanniskirche am Marktplatz und auf dem Friedhof die St. Leonhardskirche von 1471, die mehrmals verändert wurde. Nach der Säkularisation wurden einige Kapellen abgerissen, so schon 1803 die St. Veitskapelle, 1807 die St. Nikolauskapelle und die St. Michaelskapelle aus dem Jahre 1504. Ebenso erging es 1811 der St. Margaretenkapelle, 1827 der St. Joos- oder Georgskapelle, 1834 der St. Theobaldskapelle und 1841 der Spitalkirche. In der Stadt stehen aber auch heute noch viele Kapellen. Im Jahr 1908 wurde eine zweite katholische Stadtgemeinde gegründet, die die ehemalige Franziskanerklosterkirche St. Ludwig übernahm – die heutige Pfarrkirche St. Franziskus. Neben den alten katholischen Pfarreien entstanden nach 1945 weitere Kirchen und Pfarreien in Schwäbisch Gmünd, so 1962 die Pfarrei St. Peter und Paulus in der Hardt-Siedlung (Kirche von 1958), 1970 die Pfarrei St. Michael (Kirche von 1968) sowie 1967 die Seelsorgestelle St. Pius.

 
Darstellung des Täufergerichtes 1529 im Märtyerspiegel

In der Reformationszeit schlossen sich auch in Schwäbisch Gmünd Bürger den reformatorischen Täufern an. Ihr Prediger war Martin Zehentmayer. Im Februar 1528 wurde Zehentmayer zusammen mit 40 Täufern verhaftet; sieben von ihnen wurden am 7. Dezember 1529 am Remswasen hingerichtet. Noch heute erinnern zwei Kirchenlieder im täuferischen Gesangbuch Ausbund an diese Ereignisse. Auch der mennonitische Märtyrerspiegel und das Geschichtbuch der Hutterischen Brüder berichten von den Geschehnissen in Schwäbisch Gmünd. Im Dezember 2009 wurde am Schmiedturm in Anwesenheit von Vertretern der beiden großen Kirchen und der Mennoniten eine Gedenktafel mit den Namen der sieben gefolterten und hingerichteten Täufer enthüllt[8]. Im Dezember 2008 wurden dort bei Ausgrabungen für den Bau des Tunnels der Bundesstraße 29 Skelettreste von wenigstens 15 Personen gefunden. Zunächst geäußerte Vermutungen, unter ihnen befänden sich auch die sieben getöteten Täufer, haben sich nicht erhärtet, da die Gebeine keine Anzeichen einer Enthauptung zeigten.[9]

Protestanten traten erst nach dem Übergang an Württemberg im Jahr 1802 wieder in Erscheinung. 1806 wurde die ehemalige Augustinerkirche evangelische Garnisonkirche. 1817 wurde sie zur ersten protestantischen Pfarrkirche Gmünds, sie wurde 1951 Sitz eines Dekanats innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. (Siehe Kirchenbezirk Schwäbisch Gmünd). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1951 die Martin-Luther-Kirche im Rehnenhof, 1961 die Friedenskirche erbaut. Später wurde in der Weststadt eine weitere Kirchengemeinde gegründet.

Klöster

Schwäbisch Gmünd war bekannt als eine Stadt der Klöster. Schon Mitte des 13. Jahrhunderts ließen sich die Franziskaner in Gmünd nieder und gründeten das Franziskanerkloster in der östlichen Altstadt. Wenig später entstanden 1284 das Augustiner-Eremiten-Kloster und 1294 das Dominikanerkloster in Gmünd. Aus dem 1445 gestifteten Seelhaus entwickelte sich das Franziskaner-Tertianerinnenkloster zum Heiligen Ludwig. Das Kapuzinerkloster St. Ulrich wurde 1644 in Schwäbisch Gmünd angesiedelt, weil die Kapuziner die Seelsorge auf dem St. Salvator übernahmen. Außerhalb der Stadtmauern wurde schon um 1240 das Dominikanerinnenkloster zu Gotteszell erbaut, welches anfangs den Esslinger Dominikanern und ab 1294 den Gmünder Dominikanern zugeordnet war.

Die zahlreichen Klöster wurde nach dem Übergang an Württemberg zwischen 1802 und 1810 aufgelöst. Die Klostergebäude wurden teilweise säkularisiert. Aus der Dominikanerkirche wurde zum Beispiel ein Stall, Gotteszell zum Gefängnis umgebaut. Die Franziskanerkirche hingegen wurde weiter als Kirche genutzt, die 1908 zur Pfarrkirche St. Franziskus erhoben wurde. Die Augustinerkirche wurde evangelische Pfarrkirche. 1858 entstand die Kongregation der Barmherzige Schwestern vom Heiligen Vinzenz von Paul in der Stadt, die am 16. September 1891 dann nach Untermarchtal fortzog. Das Untermarchtaler Schloss wurde Mutterhauskomplex des Klosters Untermarchtal. Noch heute unterhalten die Schwestern einige Einrichtungen in Schwäbisch Gmünd. Mit der Gründung der Franziskanerinnen der ewigen Anbetung im Jahr 1931, besteht in Schwäbisch Gmünd wieder ein eigener Frauenorden. Dieser errichtete von 1997 bis 2000 ein neues Kloster in der Stadt.

Wallfahrtstätten

 
Wallfahrtskirche St. Salvator

Im Stadtgebiet von Schwäbisch Gmünd gibt es heute drei Wallfahrtsstätten. Am Rande der Altstadt steht am Nepperberg die Wallfahrtskirche St. Salvator, auf dem Kaiserberg Rechberg die Wallfahrtskirche St. Maria, die auch Wallfahrtstätte der Grafen von Rechberg war und von ihnen erbaut wurde. Zu beiden Pilgerstätten führt ein Kreuzweg. Die Bettringer Ottilienkirche ist ebenfalls Wallfahrtsziel, jedoch weniger bedeutend.

Gleich jenseits der Grenze zur Nachbargemeinde Lauterstein liegt bei Weiler in den Bergen die Wallfahrtskapelle St. Bernhardus auf dem gleichnamigen Berg, die hauptsächlich von Gmündern aufgesucht wird.

Heutige Situation

Die katholischen Kirchengemeinden Heilig Kreuz, St. Michael, St. Franziskus mit Seelsorgestelle St. Pius und St. Petrus und Paulus sowie die muttersprachlich-italienische, -kroatische und -polnische Gemeinde bilden heute die Seelsorgeeinheit 17 Schwäbisch Gmünd-Mitte innerhalb des neuen Dekanats Ostalb. Dieses besteht aus den Altdekanaten Aalen, Ellwangen, Neresheim und Schwäbisch Gmünd besteht und seit 1821 zur neuen Diözese Rottenburg (heute Rottenburg-Stuttgart) gehört. Seit Juni 2005 beherbergt die Johanniskirche am Marktplatz die Gmünder Jugendkirche, ein gemeinsames Angebot von katholischer und der evangelischer Seite und eine der ersten ökumenischen Jugendkirchen.

 
Im Vordergrund der Glockenturm vom Gmünder Münster aus gesehen. Links im Hintergrund die Johanniskirche, zwischen Münster und Glockenturm im Hintergrund St. Franziskus.

Auch die meisten Stadtteile Schwäbisch Gmünds blieben nach der Reformation katholisch, weil sie damals entweder zur Reichsstadt Gmünd oder zur Herrschaft Rechberg gehörten, welche die Reformation ebenfalls ablehnte. So gibt es dort katholische Kirchengemeinden und Kirchen. Sie sind heute zu verschiedenen Seelsorgeeinheiten zusammengeschlossen, die zum Teil auch noch Gemeinden außerhalb des Stadtgebiets von Schwäbisch Gmünd umfassen. Alle Gemeinden und Seelsorgeeinheiten gehören zum Dekanatsbezirk Schwäbisch Gmünd im Dekanat Ostalb der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Die Kirchengemeinden im Süden des Stadtgebietes St. Maria Hohenrechberg und St. Cyriakus Straßdorf gehören mit St. Laurentius Waldstetten und St. Johannes Baptist Wißgoldingen zur Seelsorgeeinheit 18 Unterm Hohenrechberg. Die Seelsorgeeinheit 19 Unterm Bernhardus umfasst die Kirchengemeinden St. Jakobus Bargau, St. Cyriakus Bettringen und St. Michael Weiler in den Bergen mit Filialgemeinde Mariä Namen Degenfeld und ist neben Schwäbisch Gmünd-Mitte die einzige Seelsorgeeinheit die ausschließlich auf Gmünder Boden liegt. Die Kirchengemeinden Osten des Stadtgebiets St. Albanus Herlikofen und St. Leonhard Hussenhofen haben sich mit St. Martinus Iggingen zur Seelsorgeeinheit 21 Am Limes zusammengeschlossen. Die Seelsorgeeinheit 24 Limeshöhe erstreckt sich über St. Georg Mutlangen (mit Heilig-Geist-Kirche Lindach), St. Maria Wetzgau-Rehnenhof (mit den Kirchen St. Coloman in Wetzgau und St. Maria in Rehnenhof), Christus König Großdeinbach.

Die vier evangelischen Kirchengemeinden (Augustinus, Friedenskirche, Martin-Luther und Weststadt) bilden heute mit der 1969 errichteten Johannesgemeinde Hussenhofen die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Schwäbisch Gmünd. Die Stadtteile Degenfeld, Großdeinbach und Lindach machten die Reformation mit, jede von ihnen hat eine evangelische Kirchengemeinde und Kirche. Zur Gemeinde Degenfeld gehört auch Unterbettringen, mit eigener Kirche von 1967, und Weiler in den Bergen. Die Pfarrei Großdeinbach wurde erst 1897 errichtet und war zuvor Filiale von Lorch. Die evangelischen Bewohner aus Bargau werden von der Nachbargemeinde Heubach, die aus Rechberg und Straßdorf von Waldstetten betreut. Alle genannten evangelischen Kirchengemeinden im Gmünder Stadtgebiet gehören zum Kirchenbezirk Schwäbisch Gmünd. Außerdem gibt es in Schwäbisch Gmünd Altpietistische Gemeinschaften. Der Altpietistische Gemeinschaftsverband unterhält im Stadtteil Rehnenhof sein Tagungs- und Erholungshaus Schönblick. Inzwischen gibt es dort auch eine Evangelische Gemeinde („Gemeinschaftsgemeinde“).

Neben denen der beiden großen Kirchen gibt es in Schwäbisch Gmünd auch freikirchliche Gemeinden, darunter die Evangelisch-methodistische Kirche, die Evangeliums-Christen, die Neuapostolische Kirche und die Zeugen Jehovas. In den Stadtteilen gibt es z. B. auch Baptisten.

Viele Muslime sind in den letzten Jahrzehnten als Gastarbeiter nach Schwäbisch Gmünd gekommen. Heute bestehen in Schwäbisch Gmünd drei muslimische Gemeinden mit Moscheen, eine größere Moschee mit Gemeindezentrum ist zur Zeit im Bau.

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand sind Volkszählungsergebnisse, Schätzungen oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).

Jahr Einwohnerzahlen
1810 5.341
1823 5.650
1843 7.152
1855 7.589
1861 8.298
1. Dezember 1871 10.739
1. Dezember 1880 ¹ 13.774
1. Dezember 1890 ¹ 16.817
1. Dezember 1900 ¹ 18.699
1. Dezember 1910 ¹ 21.312
16. Juni 1925 ¹ 20.406
16. Juni 1933 ¹ 20.131
Jahr Einwohnerzahlen
17. Mai 1939 ¹ 21.940
1946 30.748
13. September 1950 ¹ 33.448
6. Juni 1961 ¹ 44.587
27. Mai 1970 ¹ 44.407
31. Dezember 1975 56.422
31. Dezember 1980 56.901
27. Mai 1987 ¹ 56.754
31. Dezember 1990 60.081
31. Dezember 1995 63.734
31. Dezember 2000 ² 61.946
31. Dezember 2005 ² 61.350
Jahr Einwohnerzahlen
31. Dezember 2010 ² 59 654
30. Juni 2011 ² 59.735

¹ Volkszählungsergebnis ² Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Schwäbisch Gmünd besteht aus 54 Mitgliedern die für eine Amtszeit von 5 Jahre gewählt werden. Die letzten Kommunalwahl fanden am 7. Juni 2009 statt. Darüber hinaus unterhält sie Stadt seit 1994 einen Jugendgemeinderat. In der aktuellen Besetzung (Stand 2011) umfasst der Jugendgemeinderat 32 Mitglieder, von denen 14 Mitglieder durch eine freie Wahl gewählt wurden, weitere 18 Mitglieder kamen über Schullisten in das Gremium.[10]

Die Sitzverteilung des Gemeinderats stelle wie folgt zusammen:[11]

Parteien und Wählergemeinschaften %
2009
Sitze
2009
%
2004
Sitze
2004
Sitzverteilung
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 41,3 23 49,3 28  
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 25,3 14 25,6 14
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 13,8 7 11,9 6
FW/FDP Freie Wähler /Freie Demokratische Partei 10,1 5 7,2 4
FWF Freie Wähler Frauen Schwäbisch Gmünd 6,0 3 5,8 3
DIE LINKE Die Linke 3,6 2
Gesamt 100 54 100 54
Wahlbeteiligung in Prozent 44,2 44,9[12]

Stadtoberhaupt

Während der reichsstädtischen Zeit waren die Bürgermeister der Stadt aus den Zünften. Nach den Reformen Karls V. waren die Stadtoberhäupter von 1551 bis 1802 Bürgermeister auf Lebenszeit. Jeweils drei Bürgermeister teilten sich zu dieser Zeit die Spitze der Stadt und wechselten sich alle vier Monate im Amt ab. Nach dem Schwäbisch Gmünd zu Württemberg gekommen war, wurde im Jahr 1802 die württembergische Städteverfassung eingeführt, wodurch zu Beginn der Zeit an der Spitze der Stadt ein Bürgermeister stand. Ab 1819 wurde das Amt zum „Stadtschultheiß“ umgebildet. Diese Amtsträger wurden dann seit Mitte des 19. Jahrhunderts meist durch den württembergischen König zum Oberbürgermeister ernannt. Nach dem Ende der Monarchie war für das Stadtoberhaupt der Titel Oberbürgermeister üblich.

Heute wird der Oberbürgermeister der Stadt von den wahlberechtigten Bürgern für eine Amtszeit von 8 Jahre direkt gewählt. Er ist als Stadtoberhaupt der Repräsentant und gesetzlicher Vertreter der Stadt, Vorsitzender des Gemeinderats und Leiter der städtischen Verwaltung. Er wird durch den ersten Beigeordneten mit der Amtsbezeichnung „Erster Bürgermeister“ und einem weiteren Beigeordneten mit der Amtsbezeichnung „Bürgermeister“ vertreten.

Zurzeit ist Richard Arnold (CDU) amtierender Oberbürgermeister. Er löste 2009 seinen Vorgänger Wolfgang Leidig (SPD) im Amt ab.

 
Historisches Wappen am Rathaus, links der Reichsadler, rechts das noch heute geführte weiße Einhorn

Wahlkreise

Die Stadt gehört zum Bundestagswahlkreis 269 Backnang – Schwäbisch Gmünd, der sich hauptsächlich über die Altkreise Schwäbisch Gmünd und Backnang erstreckt. Das Direktmandat wurde seit seiner Einrichtung als Wahlkreis 175 Schwäbisch Gmünd – Backnang 1965 durchgängig von der CDU gewonnen. Heute sitzen Norbert Barthle (CDU) und Christian Lange (SPD) für diesen Wahlkreis im Deutschen Bundestag.

Für die Wahl zum Landtag von Baden-Württemberg gehört Schwäbisch Gmünd zum gleichnamigen Landtagswahlkreis 25. Das Direktmandat dieses Wahlkreises ging ebenfalls seit seinem Bestehen ab 1976 an die CDU. Für diesen Wahlkreis sitzen seit 1996 Stefan Scheffold (CDU) und seit 2011 Klaus Maier (SPD) im Landtag.

Wappen und Flagge

Das Wappen der Stadt Schwäbisch Gmünd zeigt in Rot ein aufgerichtetes silbernes Einhorn. Die Stadtflagge ist weiß-rot. Das Einhorn ist bereits im 13. Jahrhundert auf einem Stadtsiegel belegt.

Städtepartnerschaften

Schwäbisch Gmünd unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:

Patenschaft

Am 30. Juli 1953 übernahm die Stadt durch einstimmigen Beschluss des Gemeinderats die Patenschaft für die vertriebenen Deutschen aus der Stadt Brünn. Bereits am 27. Mai 1950 gründete sich in Schwäbisch Gmünd der Brünner Heimatverband „Bruna“. Der Anteil der Vertrieben in Schwäbisch Gmünd lag zu dieser Zeit bei 30,8 Prozent. Nach Übernahme der Patenschaft stellte die Stadt mit der Brünner Stube, einem ehemaligem Torhaus an der Waldstetter Brücke, eine Räumlichkeit für die Vereinstätigkeit der Brünner Heimatgemeinschaft zur Verfügung. 1954 wurde das Brünner Heimatmuseum gegründet, das seit 1973 in einem Raum im Prediger untergebracht ist. Es dokumentiert in einer Dauerausstellung die Geschichte der Stadt Brünn in Form von Dokumenten, Trachten, Ansichten, Gemälde, Zeichnungen und Arbeiten Brünner Künstler. Ein Archiv und eine Fachbibliothek sind dem Heimatmuseum angeschlossen.

2010 wurden Brünner Stube und Brünner Heimatmuseum ins Städtische Museum integriert.

In der Grabenpartie erinnert ein Bildstock an die „Schwarze Madonna von Brünn“.

An alle ostdeutschen Heimatvertriebenen erinnern auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof das Ostlandkreuz und ein Gedenkstein mit den Wappen der Landsmannschaften.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Öffentlicher Personennahverkehr

 
Der Bahnhof Schwäbisch Gmünd 2008

Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Stadtgebiet besorgen elf Stadtbuslinien des Stadtbus Gmünd mit etwa 6 Millionen Fahrgäste im Jahr und elf Regionalbuslinien des Verkehrsverbundes FahrBus Gmünd, ein Verbund aus sechs Busunternehmen, mit etwa 1,5 Millionen Fahrgäste im Jahr, sowie einige Linien des Regional Bus Stuttgart. Der ÖPNV von Schwäbisch Gmünd liegt im Geltungsbereich der Tarifkooperation „OstalbMobil“, die neben dem Busverkehr auch für den regionalen Schienenverkehr gültig ist. Den Hauptknotenpunkt der Buslinien mit Übergang zum Schienenverkehr bildet der Zentrale Omnibus-Bahnhof (ZOB) am Gmünder Bahnhof. Die Fahrpläne des Gmünder ÖPNV sind nicht getaktet, trotzdem werden einige Linien im annähernden 20-Minuten-Takt bedient. Linien mit entfernteren Zielen werden dagegen nur ein- bis zweistündlich bedient.

Schienenverkehr

 
Der ehemalige Bahnhof Schwäbisch Gmünd-Süd an der Hohenstaufenbahn 2011

Der Bahnhof Schwäbisch Gmünd liegt an der Remsbahn genannten Bahnstrecke StuttgartAalen. Am Bahnhof halten die im Zwei-Stunden-Takt verkehrenden InterCity-Züge der Linie Karlsruhe–Stuttgart–Nürnberg. Ein Interregio-Express-Zugpaar täglich fährt auf der Teilstrecke zwischen Aalen und Stuttgart Hauptbahnhof; Regional-Express-Züge fahren auf derselben Relation zu den Hauptverkehrszeiten im Halbstundentakt, sonst im Stundentakt. Einzelne Regionalbahnen verkehren zusätzlich auf der noch kürzeren Relation zwischen Schwäbisch Gmünd und Schorndorf.

In Schwäbisch Gmünd bestand an der Remsbahn bis 1975 noch die Haltestelle Hussenhofen. Von 1911 bis 1984 verband die Hohenstaufenbahn die Stadt mit Göppingen. Während dieser Zeit gab es deshalb noch Haltestellen in Schwäbisch Gmünd-Süd, Straßdorf, Metlangen-Hohenrechberg und Reitprechts. Diese Linie wird heute durch die Buslinien 11 und 12 des Omnibusverkehr Göppingen ersetzt.

Straßenverkehr

 
Tunnelbaustelle bei der Leonhardskapelle

Durch das Stadtgebiet führt west-östlich im Remstal die Bundesstraße 29 Stuttgart–Aalen–Nördlingen, die von Stuttgart bis Schwäbisch Gmünd vierspurig zur autobahnähnlichen Kraftfahrstraße ausgebaut ist. Derzeit wird für deren Ortsumfahrung im Berg nördlich der Rems der 2,2 Kilometer lange Tunnel Schwäbisch Gmünd errichtet. Die Arbeiten hierzu begannen im Sommer 2007 und enden voraussichtlich im Jahr 2012.[13] Von der B 29 zweigt in der Stadt nach Norden die Bundesstraße 298 in Richtung Gaildorf ab.

Die nächsten Autobahnanschlüsse sind Aalen/Westhausen und Aalen-Süd/Oberkochen an der Bundesautobahn 7 (WürzburgFüssen).

Fahrradverkehr

 
Fahrradweg Schwäbisch Gmünd – Göppingen auf der Trasse der ehemaligen Hohenstaufenbahn

Mehrere touristische Radwege berühren Schwäbisch Gmünd. Der Wander- und Radweg Stauferland, ein asphaltierter Fahrrad- und Wanderweg nach Göppingen, auf dem man mit nur geringen Höhenunterschieden vom Remstal ins Filstal gelangt, nutzt die Trassierung der in den Jahren 1986 bis 1987 abgebauten Hohenstaufenbahn. Außerdem durchquert der Remstalradweg die Stadt, der die Rems bis zu ihrer Mündung in den Neckar begleitet.

Flugverkehr

Der nächste internationale Verkehrsflughafen ist der Flughafen Stuttgart in Echterdingen. Kleinere Luftfahrzeuge können den 12 km entfernten Verkehrslandeplatz Heubach nutzen.

Umweltzone

In der Kernstadt von Schwäbisch Gmünd gilt seit dem 1. März 2008 die Feinstaubplakettenpflicht. Alle Fahrzeuge, die seit diesem Zeitpunkt in oder durch die Kernstadt fahren, die B 29 eingeschlossen, mussten mindestens der Schadstoffgruppe 2 angehören. Für Fahrzeuge der Schadstoffgruppe 1 (ohne Plakette) bestand Fahrverbot. Zum 1. Januar 2012 wurde dieses Fahrverbot auch noch auf Fahrzeuge der Schadstoffgruppe 2 (rote Plakette) ausgeweitet.[14]

Gerichte, Behörden und Einrichtungen

Schwäbisch Gmünd ist Sitz des Regionalverbands Ostwürttemberg und einer Außenstelle des Landratsamtes Ostalbkreis.

In der Stadt gibt es ein Finanzamt, ein Amtsgericht, das zum Landgerichtsbezirk Ellwangen und somit zum Oberlandesgerichtsbezirk Stuttgart gehört, und ein Notariat. Als Insolvenzgericht ist das Amtsgericht Aalen für den Amtsgerichtsbezirk Schwäbisch Gmünd zuständig.

Die Landesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume (LEL) hat in Schwäbisch Gmünd ihren Sitz.

In Schwäbisch Gmünd ist ein Kreiswehrersatzamt ansässig, das für die Landkreise Göppingen, Schwäbisch Hall, den Hohenlohe-, den Ostalb- und den Rems-Murr-Kreis zuständig ist.

In der Stadt hat auch der Kirchenbezirks Schwäbisch Gmünd der Evangelischen Landeskirche in Württemberg seinen Sitz. Das Dekanat Schwäbisch Gmünd der Diözese Rottenburg-Stuttgart wurde am 30. Juni 2006 aufgelöst und in das neue Dekanat Ostalb integriert.

Militär

Schwäbisch Gmünd war mehrere Jahrzehnte lang Garnisonsstadt. In der kurz vor dem Ersten Weltkrieg errichteten Militärunterkunft (spätere Bismarck-Kaserne, heute Landesgymnasium für Hochbegabte) war zunächst ein Bataillon des Württembergischen Infanterieregiments 180 stationiert. Sie wurde ebenso wie die 1937 fertiggestellte Adolf-Hitler-Kaserne (spätere Hardt-Kaserne) von der Wehrmacht und zwischen 1951 und 1991 von der US Army genutzt. Schwäbisch Gmünd war Hauptquartier der 56th Field Artillery Command, deren Einheiten in den 1980er Jahren auch mit der umstrittenen Pershing-II-Mittelstreckenrakete ausgerüstet waren. Überregionale Bekanntheit erreichte das Pershing-II-Depot auf der Mutlanger Heide durch die Proteste und Blockaden der Friedensbewegung.

Ansässige Unternehmen

 
Blick in die Ott-Pausersche Silber- und Goldwarenfabrik (heute Museum)

Im 17. Jahrhundert siedelte sich das auch heute noch stark vertretene Gold- und Silberhandwerk an. Auch das Forschungsinstitut für Edelmetalle und Metallchemie (FEM) befindet sich in Schwäbisch Gmünd. Parallel zum bestehenden Gold- und Silberhandwerk siedelte sich Anfang des 20. Jahrhunderts die Uhrenindustrie an. Die Firma Bifora-Uhren war bis Ende der 1970er Jahre die größte Spezialfabrik für Armbanduhren in Deutschland und führte die inländische Entwicklung an. Ein weiteres alteingesessenes Unternehmen ist Erhard & Söhne, ehedem Hersteller von Spielwaren und kunsthandwerklichen Gegenständen. Erhard & Söhne entwickelte das Universal-Motor-Gerät, kurz Unimog.

Heute dominieren Automobilzulieferung, Designbüros und Schmuckhandwerk die Wirtschaft in der Stadt. Schwäbisch Gmünd hat die höchste Dichte an Designern in Europa und schmückt sich mit dem Titel „Gold- und Silberstadt“.[15]

Überregionale Bedeutung haben darüber hinaus folgende Unternehmen:

  • Die Barmer GEK, mit 8,6 Millionen Versicherten die größte deutsche Krankenkasse, hat einen Standort ihrer Hauptverwaltung in Schwäbisch Gmünd-Bettringen. Sie entstand am 1. Januar 2010 aus der Fusion der Barmer Ersatzkasse (BEK) mit der 1878 in Schwäbisch Gmünd gegründeten Gmünder ErsatzKasse (GEK). Die Barmer GEK ist der größte private Dienstleister im Ostalbkreis und beschäftigt ca. 800 Angestellte am Standort.
  • Erhard & Söhne ist ein weltweit tätiger Automobilzulieferer, der zu Magna Steyr gehört.
  • C. & E. Fein, im Stadtteil Bargau ansässig, stellt Elektrowerkzeuge her.
  • Nubert stellt Lautsprecher her und verkauft sie im Direktvertrieb.
  • Voestalpine Polynorm ist ein weltweit tätiger Automobilzulieferer.
  • Die Schleich GmbH, ein 1935 von Friedrich Schleich gegründetes Unternehmen, das für Spielzeugfiguren bekannt ist.
  • Weleda ist im Bereich Pharmazie und Körperpflegemittel tätig.
  • Die ZF Lenksysteme GmbH ist ein weltweit tätiger Automobilzulieferer für Pkw- und Lkw-Lenkungen und mit ca. 4200 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber am Ort.

Medien

 
Verlagsgebäude Rems-Zeitung

Örtlich erscheinende Tageszeitungen sind die Rems-Zeitung, welche die älteste noch bestehende Tageszeitung in Baden-Württemberg ist, sowie die Gmünder Tagespost, eine Lokalausgabe der Südwest Presse aus Ulm.

Gesundheitswesen

Schwäbisch Gmünd verfügte über mehrere Kliniken. Im Spital war bis 1985 das ehemalige städtische Krankenhaus untergebracht. Außerdem unterhielten die Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Vinzenz von Paul mit dem Margeritenhospital ein Krankenhaus für Frauen, Kinder und Jugendliche. Dieses Krankenhaus wurde im Jahr 2009 dem Kreisklinikum Stauferklinikum in Mutlangen angegliedert und behielt seinen Schwerpunkt. Die verbliebene Kinder- und Jugendmedizin wurde im erweiterten Kreisklinikum in Mutlangen untergebracht, wobei der Namen des Klinikums nach der Vereinigung in Stauferklinikum Schwäbisch Gmünd geändert wurde.[16] Das Gebäude des Margeritenhospital wurde währenddessen zum Gesundheitszentrum Margaritenheim umgebaut. Das Gesundheitszentrum Margaritenheim beherbergt seitdem unter anderem ein Ambulanz-​OP-​Zentrum, eine Abteilung des Zentrum für Psychiatrie Winnenden, Wohngruppen für Gehörlose der Barmherzige Schwestern vom Heiligen Vinzenz von Paul und das Geburtshaus und Hebammenpraxis Margaritenheim sowie mehrere Arzt- und andere Praxen.[17]

Seit 2007 veranstaltet die Stadt Schwäbisch Gmünd jährlich eine Gesundheitsmesse im Kongresszentrum der Stadt, bei der vor allem lokale Aussteller über ihre Angebote im Bereich Gesundheitswesen und Altenpflege informieren.[18]

Bildungseinrichtungen

In Schwäbisch Gmünd gibt es zwei Hochschulen sowie ein Studienzentrum der Fernuniversität Hagen. Die Pädagogische Hochschule mit circa 2500 Studierenden, einem pädagogischen Fachseminar und je einem staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (für Grund- und Hauptschule beziehungsweise Realschule) hat sowohl einen Standort in der Innenstadt als auch auf dem Hardt. Die Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd HfG mit ungefähr 500 Studierenden hat ihre Wurzeln im Jahr 1776 und hat heute den Status einer Fachhochschule. Das Studienzentrum Schwäbisch Gmünd der Fernuniversität Hagen wurde 1990 eröffnet und hat seinen Sitz im Werk 4 der ZF Lenksysteme. Es war bei der Gründung das erste Studienzentrum der Fernuniversität in Baden-Württemberg. Heute gehört es zum Regionalzentrum Stuttgart und wird zur Zeit von circa 1500 Studierenden genutzt.[19] Nach dem Abzug der US-Truppen aus der Bismarck-Kaserne in der Oststadt wurde die Kaserne 1992 zu einem Campus des University of Maryland University College (UMUC). Nachdem das University College 2002 wegen finanzieller Gründe geschlossen wurde,[20] behielt das Gelände der ehemaligen Bismarck-Kaserne den Namen Universitätspark.

Die Stadt ist Träger von vier allgemeinbildenden Gymnasien, dem Hans-Baldung-, Parler- und Abendgymnasium in der Innenstadt sowie Scheffold-Gymnasium im Schulzentrum Strümpfelbach. Außerdem gehört die Stadt dem Schulverband Landesgymnasium für Hochbegabte an, welcher Träger des Landesgymnasiums für Hochbegabte Schwäbisch Gmünd im Universitätspark ist. Bis 1994 bestand zusätzlich das Staatliche Aufbaugymnasium mit Heim (ABG) am Herlikofer Berg, dessen Gebäude heute ein Bildungszentrum der Oberfinanzdirektion Karlsruhe beheimatet.

Die Stadt ist ferner Träger der beiden Realschulen Adalbert-Stifter-Realschule im Schulzentrum Strümpfelbach und Schiller-Realschule in der Innenstadt, der Förderschule Pestalozzischule im Stadtteil Herlikofen, acht Grund- und Hauptschulen mit Werkrealschule (Eichenrainschule Lindach, Friedensschule, Mozartschule Hussenhofen, Rauchbeinschule, Römerschule Straßdorf, Scheuelbergschule Bargau, Stauferschule und Uhlandschule Bettringen) sowie sechs selbständigen Grundschulen (Großdeinbach, Hardt, Weiler in den Bergen, Klösterleschule, Scherr-Grundschule Rechberg und Theodor-Heuss-Schule Herlikofen).

Der Ostalbkreis ist Schulträger der Beruflichen Schulen im Berufsschulzentrum im Stadtteil Oberbettringen, welche unter anderem die Gewerbliche Schule, die Agnes-von-Hohenstaufen-Schule mit Ernährungswissenschaftlichem Gymnasium, Hauswirtschaftliche Schule und die Kaufmännische Schule mit einem Wirtschaftsgymnasium sowie ein Technisches Gymnasium einschließen.

Außerdem ist der Landkreis Träger der Klosterbergschule für Geistig- und Körperbehinderte. Ebenfalls für Geistigbehinderte besteht die private Sonderschule Martinusschule der Stiftung Haus Lindenhof im Stadtteil Bettringen.

Weitere Privatschulen sind unter anderem die Abendrealschule Schwäbisch Gmünd, die katholische Franziskus-Grundschule, die Freie Evangelische Schule Domino Servite Schule e. V. Lindach mit einer Grund- und Realschule, die Freie Waldorfschule Schwäbisch Gmünd am Schulzentrum Strümpfelbach, die Canisius-Schule Schule für Erziehungshilfe, das Institut für Soziale Berufe St. Loreto, die Kaufmännische Berufsfachschule A. und S. Stadelmaier, die Private Berufsfachschule Dr. Engel, die Private Schule für Gehörlose und Schwerhörige St. Josef und der Private Schulkindergarten für Geistigbehinderte der Lebenshilfe e. V sowie die Technische Akademie für berufliche Bildung.

Der Landkreis stellt in Schwäbisch Gmünd zudem ein Kreismedienzentrum zur Verfügung, das die Schulen sowie auch außerschulische Einrichtungen mit der Bereitstellung von Unterrichtsmedien und der Beratung über deren Einsatz unterstützen soll.

Aufgrund der vielen Schulen sieht sich Schwäbisch Gmünd, spätestens seit der Eröffnung des Landesgymnasiums für Hochbegabte, als Schulstadt.[21]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schwäbisch Gmünd besitzt eine gut erhaltene Altstadt mit sehr vielen historischen Bauwerken. Neben den Profanbauten prägen vor allem auch die Kirchen- und Klosterbauten das heutige Bild der Altstadt.

Theater

Im Congress-Centrum Stadtgarten finden regelmäßig Theatervorstellungen statt.

In der Innenstadt im ehemaligen Spital befindet sich die Theaterwerkstatt, die 2009/2010 ihre 19. Spielzeit beging. Für diese Spielzeit waren neun Stücke in vierzehn Aufführungen vorgesehen; unter den fünf von auswärts auftretenden Ensembles befindet sich die Württembergische Landesbühne. Der Raum bietet rund 100 Sitzplätze.[22][23]

Museen

 
Teil des ehemaligen Dominikanerklosters

Das Museum im Prediger wurde 1876 als Kunstgewerbemuseum gegründet und ist seit 1973 im ehemaligen Dominikanerkloster, dem heutigen Kulturzentrum Prediger untergebracht. Es gehört zu den ältesten Museen Südwestdeutschlands und zeigt in Dauerausstellungen Kunst und Kunstgewerbe der Stadt, große Teile des bekannten Gmünder Münsterschatzes und einen Teil zur Stadtgeschichte sowie wechselnde Ausstellungen. Ebenfalls im Prediger ist seit 1994 auch die Galerie im Prediger mit wechselnden Ausstellungen untergebracht.

Ein weiteres Museum in der Innenstadt ist die Ott-Pausersche Fabrik. Die ehemalige Silberwarenfabrik beherbergt heute ein Silberwaren- und Bijouteriemuseum, welches über einen ehemals großen Industriezweig Schwäbisch Gmünds informiert, der bis heute noch in der Stadt beheimatet ist. Eine Besonderheit des Museums ist, dass noch große Teile des Originalinventars erhalten sind.

Kirchen und Klöster

Eines der Wahrzeichen Schwäbisch Gmünds ist das Heilig-Kreuz-Münster, das im 14. Jahrhundert von Heinrich Parler aus der bekannten Baumeisterfamilie Parler, im gotischen Stil entworfen wurde. Die größte Hallenkirche Süddeutschlands prägt das Stadtbild unter anderem auch wegen seiner Größe ganz besonders. Zum Münster, welches bis 1803 auch Stiftskirche war, gehören am Münsterplatz viele weitere Gebäude, wie beispielsweise die barocke Münsterbauhütte, das Münsterpfarrhaus oder das im Rokoko erbaute Kapitelshaus. Besondere Aufmerksamkeit zieht am Münsterplatz, neben den Kirchen und der Mariensäule von 1693, auch der Glockenturm des Münsters auf sich. Nach dem Einsturz der Türme des Münsters 1497 baute man das romanische Wohnhaus zu einem Glockenturm um. Ebenfalls am Münsterplatz befindet sich das ehemalige Augustinerkloster, welches heute mit dem Palais Debler, einem großen Patrizierhaus, das Finanzamt Schwäbisch Gmünd beherbergt. Die barockisierte Augustinerkirche dient als evangelische Stadtpfarrkirche.

Ein weiteres beliebtes Fotomotiv und Wahrzeichen der Stadt ist die 1225 erstmals erwähnte, romanische Johanniskirche mit ihrem romanischen Glockenturm, der einen der ersten Vertreter dieser Bauweise darstellt. Bei seinem Bau wurden kleine bauliche Fehler gemacht, weshalb der Turm heute eine Schrägstellung um 1 m hat. Die Gründungssage der Kirche besagt, dass die Kirche, als Zeichen des Danks für den wiedergefundenen Ehering, von Agnes von Waiblingen gestiftet worden sei. In der Nachbarschaft der Johanniskirche befindet sich der „Prediger“, ein ehemaliges Dominikanerkloster, das jetzt als Kulturzentrum dient. Das ehemalige Franziskanerkloster wird als katholisches Verwaltungs- und Gemeindezentrum genutzt, während die dazugehörige Klosterkirche, de heutige katholische Pfarrkirche St. Franziskus für ihren Zimmermann-Hochaltar und die Wannenmacher-Fresken bekannt ist. Von Wannenmacher wurde außerdem die St.-Katharinen-Kapelle des ehemaligen Siechenspitals, die im Kern aus dem 14. Jahrhundert stammt, ausgemalt, sowie die Fassade der Mohrenapotheke an Marktplatz gestaltet.

Über der Altstadt befindet sich der Wallfahrtskomplex St. Salvator am Nepperstein. Der aus Kreuzweg, Kapellen und Kirche bestehende Komplex wurde ab 1616 erbaut.

Das ehemalige Kloster Gotteszell etwas außerhalb der Altstadt, wurde seit der Säkularisation als Strafanstalt genutzt und beherbergt heute eine Frauenjustizvollzugsanstalt. Die Klosterkirche Mariä Verkündigung ist heute als Anstaltskirche in Benutzung und deshalb für Öffentlichkeit kaum zugänglich.

Weitere Kirchengebäude und Kapellen sind die 1345 erwähnte St.-Leonhards-Kirche auf dem Leonhards-Friedhof, die mehrmals verändert wurde, die Herrgottsruhkapelle von 1622, die 1791 erweitert wurde, die Josephskapelle, eine 1677/1678 erbaute Nachbildung der Herrgottsruhkapelle und die Dreifaltigkeitskapelle, eine von der Patrizierfamilie Debler gestiftete Kapelle. Zudem gibt es neuere Kirchen, wie St. Peter und Paulus in der Hardt-Siedlung (erbaut 1958), die Kirche St. Michael (erbaut 1968) und die Kirche St. Pius von 1967 sowie die evangelische Friedenskirche von 1961.

Profanbauten

Neben den kirchlichen Gebäuden prägen auch viele Profanbauten die Altstadt. Besondere Beachtung findet der historische Marktplatz. Eines der ältesten Häuser am Marktplatz ist die Grät. Dieses große Fachwerkhaus diente bereits als Rathaus, Schultheißensitz und Kaufhaus. Das Neue Rathaus von 1760 war ein Patrizierhaus, welches 1783 bis 1785 vom Stadtbaumeister Johann Michael Keller zum Rathaus umgebaut wurde. Am anderen Ende des Marktplatzes befindet sich das ehemalige Spital zum Heiligen Geist mit seinem großen mittelalterlichen Amtshaus, welches heute als Stadtbibliothek dient. Neben den Ämtern ist bis heute im Spital ein Seniorenheim untergebracht, welches auch die mittelalterliche Spitalmühle im Innenhof des Spitals nützt. Ebenfalls auf dem Marktplatz befindet sich der Marienbrunnen mit der Doppelstatue der Madonna im Strahlenkranz von 1686. Der Brunnentrog von 1776 zeigt zehn Wappen von Gmünder Patrizierfamilien.[24] Ein weiteres herausragendes Fachwerkhaus neben der Grät und dem Amtshaus im Spital ist das Kornhaus, am Kornhausplatz, welches 1507 als Fruchtschranne der Reichsstadt erbaut wurde. Eines der letzten erhaltenen Renaissancegebäude der Stadt ist das Schwur- und Magistratshaus in der Nachbarschaft des ehemaligen Franziskanerklosters, das heute als Musikschule dient.

Auch von der Stadtbefestigung sind noch Teile erhalten. Bis auf Ausnahmen wurden die inneren und die äußere Stadtmauer selbst zwar abgebrochen, aber sechs der ehemals 23 Türme der äußeren Stadtmauer sind noch vorhanden, so der Königsturm im Süden der Stadt, er ist an bestimmten Tagen begehbar, der Fünfknopfturm im Westen, er war bis 2003 noch bewohnt, der Faulturm im Norden, er wird von den Pfadfindern genutzt. Die restlichen drei Türme befinden sich im Osten der Altstadt: der Schmiedturm, der ebenfalls zugänglich ist, der Wasserturm der von der studentischen Jugend genutzt wird, und der Rinderbachertorturm.

Römerkastell

 
Ausgrabungen des römischen Kastellbads im Jahr 2008 nach der grundlegenden Sanierung von 1999

Die Ausgrabungen des Kastell Schirenhof in der Weststadt, das von General Eduard von Kallee als römisches Kastell zur Verteidigung des Rätischen Limes erkannt wurde, wurden 2005 zum UNESCO-Weltkulturerbe erhoben. Rund 100 Meter westlich des Kastells liegt unmittelbar über dem Steilabfall einer Hangkante ein mit einer aufwendigen Hypokaust-Fußbodenheizung versehenes Kastellbad.[3]

Neben dem Kastell existierten noch drei weitere Kleinkastelle auf Gmünder Boden. Das Kleinkastell Freimühle ebenfalls in der Weststadt an der Remsbahn, welches auch ein Kastellbad besaß und an der Grenze der römischen Provinzen Germania superior (Obergermanien) und Raetia (Rätien) lag, sowie das Kleinkastell Kleindeinbach beim gleichnamigen Ortsteil gelegen und das Kleinkastell Hintere Orthalde im Schießtal beim Werk 2 der ZF Lenkysteme.

Parks

Schwäbisch Gmünd verfügt neben mehreren kleineren Grünanlagen über zwei größere. Der Stadtgarten ist ein Park am nordwestlichen Rand der Altstadt, der 1780 als Lustgarten mit dem Rokokoschlösschen von einem Edlen von Pfeilhalden errichtet wurde und seit 1898 der Stadt Schwäbisch Gmünd gehört. Außerdem befindet sich das Congress Centrum Stadtgarten Schwäbisch Gmünd (CCS) im Stadtgarten. Die zweite größere Grünanlage ist die Grabenallee. Sie zieht sich entlang des Josephsbach, der dort als Graben angelegt ist. Mit der Ausrichtung der Landesgartenschau 2014, die direkt in der Stadt stattfinden wird, werden die Grünanlagen umfangreich umgestaltet und erweitert. Dazu kommt es auch zu größeren städtebaulichen Veränderungen.

Sport und Freizeit

Sportstätten

Die Stadt Schwäbisch Gmünd, sowie Vereine unterhalten im Stadtgebiet diverse Sportplätze sowie Sporthallen. Am westlichen Rand der Innenstadt befindet sich ein Sportzentrum bestehend aus einem Hallenbad, einer Großsporthalle, sowie Rasen- und Kunstrasenplätze und Leichtathletikanlagen.

Im Schießtal befindet sich das große Freibad mit See, das bis 2011 Gmünder Freibad oder umgangssprachlich Schießtalbad hieß. Da 1951 Bud Spencer unter seinem bürgerlichen Namen Carlo Pedersoli Teilnehmer eines internationalen Schwimmwettkampfs im Freibad in Schwäbisch Gmünd war, in dem er die Hundert-Meter-Strecke gewann, beschloss der Gemeinderat, das Bad nach Bud Spencer zu benennen.[25][26] Ein weiteres Freibad befindet sich im Stadtteil Bettringen.

Im Stadtteil Degenfeld befinden sich Sportanlagen für den örtlichen Skispringerverein, die auch als Stützpunkt für Schwäbischen Skiverband dienen (→ Degenfeld-Schanzen).

Auf dem Stadtgebiet liegt ein Segelfluggelände auf dem Hornberg, das unter anderem von der Fliegergruppe Schwäbisch Gmünd e. V. genutzt wird.

Vereine

Der 1904 gegründete Fußballverein 1. FC Normannia Schwäbisch Gmünd spielt seit 2004 in der fünftklassigen Oberliga Baden-Württemberg. Die Radball-Abteilung wurde mehrfach deutscher Meister.

Zudem ist in Schwäbisch Gmünd der Handball sehr beliebt. Lokalmatador ist der TSB Schwäbisch Gmünd, dessen erste Mannschaft in der Saison 2008/2009 in der Württemberg-Liga Süd spielte.

Die weibliche Volleyballmannschaft der DJK Schwäbisch Gmünd ist als ehemaliger Regionalligist in der Oberliga Baden-Württemberg vertreten, die Damen der Tischtennisabteilung spielten in den 1970er Jahren in der Bundesliga.

Die Leichtathletikgemeinschaft Staufen wurde 1970 gegründet. Damals schlossen sich die Leichtathletikabteilungen der TG Schwäbisch Gmünd und der TS Göppingen zusammen, um auch überregional mit den großen Leichtathletikvereinen konkurrieren zu können. Inzwischen wird die LG Staufen von den folgenden acht Vereinen getragen: TSB Schwäbisch Gmünd, Heidenheimer Sportbund, SG Bettringen, TV und FC Bargau, TV Bopfingen, TV Mögglingen, TSV Lorch.

Musik

Schwäbisch Gmünd hat ein reichhaltiges Musikleben mit vielen Chören und Musikvereinen in den Teilorten. Daneben existiert mit der Philharmonie Schwäbisch Gmünd ein Laienorchester, das zwei- bis dreimal im Jahr Orchesterwerke vom Barock bis ins 20. Jahrhundert einstudiert und aufführt. Der Mottentenchor Schwäbisch Gmünd, der Philharmonische Chor Schwäbisch Gmünd und das collegium vocale schwäbisch gmünd führen regelmäßig große Chorwerke auf und nehmen im jährlichen Wechsel am Festival Europäische Kirchenmusik in der Stadt teil.

Im Bereich der Jugendkultur haben sich seit 2003 zentrale Abi-Party-Großveranstaltungen mit mehrtägiger Dauer etabliert. Die punkorientierte Jugend hat im Esperanza ihren Treffpunkt. Im House- und Reggaebereich ist der Club Code Anlaufstelle. Mainstream-Liebhaber treffen sich im Club29, allerdings sind dort Live-Musik-Veranstaltungen eher selten. Im Bereich der elektronischen Tanzmusik ist am Wochenende von jeher eine Abwanderungswelle nach Stuttgart zu beobachten, obwohl es in Schwäbisch Gmünd Musikproduzenten auch dieses Genres gibt.

Ende Oktober findet jedes Jahr die Veranstaltungsreihe Musik in Gmünder Kneipen statt. Etwa 40 Bands unterschiedlicher Musikrichtungen treten an einem Abend in den Kneipen auf.

Im Februar 2009 fand das 26. Internationale Guggenmusiktreffen mit 20 Guggenkapellen und ungefähr 800 Musikern aus der Schweiz, dem Fürstentum Liechtenstein, England und Deutschland statt.

Regelmäßige Veranstaltungen

Neben den gewöhnlichen Veranstaltungen wie der Maimarkt mit Krämermarkt im Stadtkern und Vergnügungspark auf dem Schießtalplatz, das Stadtfest im Juni, der Kirchweihmarkt ebenfalls mit Krämermarkt im Stadtkern und Vergnügungspark auf dem Schießtalplatz und dem Weihnachtsmarkt im Dezember, ist Schwäbisch Gmünd Veranstaltungsort für viele regionale, aber auch internationale Veranstaltungen. Die Gmender Fasnet ist ein fester Bestandteil des Gmünder Veranstaltungskalenders. Neben den vielen anderen Veranstaltungen der Gmender Fasnet hat der Faschingsumzug am Faschingsdienstag hohe Anziehungskraft. Der aus Motivwagen und traditionellen Fasnetsgruppen bestehende Faschingsumzug zählt jährlich zwischen 60.000 und 70.000 Besuchern. Seit 2003 findet der Gmünder Pferdetag an einem Sonntag im Frühjahr auf dem Markt- und Münsterplatz statt. Seit 1988 gibt es außerdem das immer wiederkehrende Internationale Schattentheater Festival. Es zieht mehrere tausend Gäste an und entwickelte sich zum bedeutendsten Festival seiner Art in Deutschland. Seit 1994 findet jährlich im März das Internationale Kinder-Kino-Festival (KiKiFe) statt, mit ausgewählten Produktionen des nationalen und internationalen Kinder- und Jugendfilms, ergänzt durch Workshops und Infoveranstaltungen.[27]

 
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Außer kulturellen Veranstaltungen hat Schwäbisch Gmünd auch sportliche Veranstaltungen im Veranstaltungskalender. Der prominenteste Vertreter ist der Albmarathon. Im Herbst ist Gmünd Start und Ziel des 50 Kilometer langen Laufes mit weiterer Laufwettbewerben.

Im Stadtteil Hussenhofen findet im September das Sträublesfest statt.

Altersgenossenfeste

Eine regionale Besonderheit sind die seit 1883 stattfindenden Jahrgangsfeste, die weltweit nur in Gmünd und der näheren Umgebung vorkommende Tradition der Zusammenkunft der Jahrgänge im Altersgenossenverein (AGV), die Nullen. Sie beginnen am zweiten Samstag im Juni, zusammen mit dem Stadtfest, mit dem 40er-Fest, jeweils eine Woche später folgen samstags die 50er, 60er, 70er und 80er. Zuerst wird der Beginn des Umzuges mit drei lauten Kanonenschüssen vom Lindenfirst angekündigt. Dann ziehen die Teilnehmer des entsprechenden Jahrgangs, die Herren in Frack und die Damen in individueller Eleganz, unter großer Anteilnahme der Bevölkerung durch den Stadtkern. Der Höhepunkt des Straßenzuges findet auf dem Marktplatz vor der Johanniskirche statt: Es öffnet sich das oberste Fenster des Kirchturms, und drei Trompetenspieler blasen das Lied vom Alois an. Alle anwesenden Einheimischen singen mit. „Grüß de Gott, Alois“ und „zahl a Maß, Alois“ sowie „Leck mi am Arsch, Alois“; es ist ein Hinweis auf das Sparsame oder das Rebellische im Schwaben. Bei der letzten Strophe drehen sich die AGVler um zeigen dem Alois die Rückseite. Die Altersgenossenvereine sind eingetragene Vereine mit eigenem Dachverband. Der Jahrgangsverein der 80er löst sich im Jahr seines letzten Umzuges auf.

Festival Europäische Kirchenmusik

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Logo des Europäischen Kirchenmusik-Festivals

Einen Namen in der internationalen Kirchenmusikszene machte sich Schwäbisch Gmünd mit dem Festival Europäische Kirchenmusik. Seit dem Jahr 1989 findet es jährlich im Juli und August statt. Mit über 15.000 Besuchern pro Saison erreicht das Festival eine Anziehungskraft weit über den süddeutschen Raum hinaus. Auf dem Programm steht ein musikalisches Repertoire vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Neben internationalen Ensembles gastieren junge Nachwuchstalente. Hinzu kommen Wettbewerbe für Komposition geistlicher Musik und Orgelimprovisation, Auftragskompositionen und Uraufführungen. Die Stadt Schwäbisch Gmünd vergibt beim Festival seit 1999 jährlich den Preis der Europäischen Kirchenmusik an hochrangige Komponisten und Interpreten.

Internationales Guggentreffen

Jedes Jahr findet seit 1983 im Februar das Internationale Guggentreffen statt. Das Guggentreffen gilt als größtes Guggenmusik-Treffen der Welt und zählt jährlich zwischen 60.000 und 100.000 Besucher. Guggenmusik-Gruppen mit jährlich insgesamt zwischen 800 und 1.000 Musiker aus Deutschland, Österreich, Liechtenstein, Großbritannien und der Schweiz treffen sich bei der ein Wochenende andauernden Veranstaltung und ziehen durch die Stadt um ihr Können zu präsentieren. Die Veranstaltung hat mehrere offizielle Teile. Am Samstag gegen Abend beginnt die größte Veranstaltung. Das Monsterkonzert, bei dem jede Gruppe auf Bühnen auf dem Markt-, Johannis- und Münsterplatz, eine Reihe von Stücken aufführt ist der Höhepunkt des Treffens. Am Sonntag klingt das Treffen beim Frühschoppen in der Gmünder Großsporthalle aus. Auch hier stellt nochmal jede Gruppe ihr Können unter Beweis.

Persönlichkeiten

Die Ehrenbürger, die Söhne und Töchter der Stadt sowie die sonstigen Personen die in Schwäbisch Gmünd wirken oder gewirkt haben sind in diesem Artikel dargestellt:

Literatur

  • Klaus Jürgen Herrmann, Ulrich Müller: Kleine Geschichte der Stadt Schwäbisch Gmünd. DRW-Verlag, Leinfelden-Echterdingen 2006.
  • Richard Schmidt: Schwäbisch Gmünd (Deutsche Lande – Deutsche Kunst). 2. Auflage, München/Berlin 1969.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2024 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. Württembergisches Städtebuch von 1962
  3. a b Major Z. D. Steimle: Das Kastell Schirenhof bei Schwäbisch Gmünd, Abschrift des Sonderabdrucks aus dem Werke: Der Obergerm.-Raet. Limes des Römerreiches (1897).
  4. Die Ersterwähnung der Stadt Schwäbisch Gmünd 1162, Website von Klaus Graf an der Universität Freiburg, abgerufen 6. Dezember 2010
  5. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, S. 79f., ISBN 3-89331-208-0.
  6. Stadtteil Herlikofen auf der Website von Schwäbisch Gmünd
  7. Vgl. Gerhard Raff: Die schwäbische Geschichte. 2. Auflage. Hohenheim Verlag, Stuttgart und Leipzig 2003, ISBN 3-89850-020-9, S. 51.
  8. Gedenken an die in Schwäbisch Gmünd im Jahr 1529 hingerichteten Anhänger der Täufer, Enthüllung einer Gedenktafel. Rems-Zeitung, abgerufen am 2. Februar 2010.
  9. Wer sind die Toten am Remswasen?, Gmünder Tagespost vom 14. Mai 2009
  10. Die Besetzung des Jugendgemeinderats
  11. Ergebnis Gemeinderatswahl 2009 Schwäbisch Gmünd
  12. Je kleiner, desto größer? Gemeindegröße und Wahlbeteiligung bei Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Baden-Württemberg
  13. Regierungspräsidium Stuttgart: B 29 Ortsumfahrung Schwäbisch Gmünd – Tunnel
  14. Luftreinhalte-Aktionsplan für den Regierungsbezirk Stuttgart – Teilplan Schwäbisch Gmünd
  15. Seite der Hochschule für Gestaltung
  16. Neuer Name des Kreisklinikums
  17. Zur Umnutzung des Margaritenhospitals
  18. http://www.schwaebisch-gmuend.de/4923-Gesundheitsmesse.html
  19. Erstes baden-württembergisches Studienzentrum der FernUniversität, 20 Jahre Fernstudienzentrum Schwäbisch Gmünd – Feier mit Ehrungen
  20. University of Maryland University College: Schwäbisch Gmünd Closure
  21. [1]
  22. Die Theaterwerkstatt Schwäbisch Gmünd geht in ihre 19. Spielzeit, Rems-Zeitung, Artikel vom 25. Juni 2009, abgerufen 15. Dezember 2009
  23. 1. Gmünder Folk- und Weltmusiknacht, Stadt Schwäbisch Gmünd, abgerufen 15. Dezember 2009
  24. Einhornverlag. Schwäbisch Gmünd, Bilder einer Stadt, Schwäbisch Gmünd 2005, S.17
  25. Pressemeldung vom 27. Juli 2011
  26. Pressemeldung vom 16. November 2011
  27. Internationale-Kinder-Kino-Festival