Adolf Hitler

deutscher Politiker, von 1933 bis 1945 Diktator des Deutschen Reiches
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Adolf Hitler (* 20. April 1889 in Braunau am Inn, Oberösterreich; † 30. April 1945 in Berlin) war Diktator des Deutschen Reiches von 1933 bis 1945.

Porträtaufnahme Hitlers (1937)

Als Vorsitzender der NSDAP prägte er ab 1921 die antisemitische und rassistische Ideologie des Nationalsozialismus, zum Beispiel mit seiner Programmschrift Mein Kampf. Am 30. Januar 1933 wurde er zum deutschen Reichskanzler ernannt. Dieses Amt ließ er 1934 mit dem des Reichspräsidenten vereinigen und sich fortan offiziell als „Führer und Reichskanzler“ bezeichnen. 1938 übernahm er zudem die unmittelbare Befehlsgewalt über die gesamte Wehrmacht. Ab 1939 ließ er sich nur noch als „der Führer“ bezeichnen.

Hitlers Regime beseitigte ab 1933 die pluralistische Demokratie, den Föderalismus und den Rechtsstaat durch Notverordnungen, Gleichschaltungsgesetze, Organisations- und Parteiverbote, Lagerhaft, Folter und Massenmorde an politischen Gegnern. Die deutschen Juden wurden verfolgt und systematisch entrechtet, etwa durch die Nürnberger Gesetze. Später folgten weitere Massenmorde an religiösen, ethnischen und gesellschaftlichen Gruppen. Gleichwohl gewann Hitler durch wirtschafts- und außenpolitische Erfolge enorme Popularität.

Sein Regime löste 1939 mit dem Angriff auf Polen den Zweiten Weltkrieg aus und führte ab 1941 einen als „Kampf um Lebensraum“ angelegten Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion. Damit begann auch der Holocaust, der systematische Völkermord an etwa sechs Millionen europäischen Juden. Hitlers Politik forderte überdies Millionen Kriegstote und zerstörte weite Teile Deutschlands und Europas.

Frühe Jahre (1889–1918)

 
Mahnmal vor dem Geburtshaus Hitlers
 
Adolf Hitler als Kleinkind

Familie

 
Mutter: Klara Hitler, geborene Pölzl (1860–1907)
 
Vater: Alois Hitler (1837–1903)

Hitlers Familie stammte aus dem niederösterreichischen Waldviertel an der Grenze zu Böhmen.[1] Seine Eltern waren der Zollbeamte Alois Hitler und dessen dritte Frau Klara Pölzl. Diese war eine Nichte zweiten Grades ihres Gatten und eine Enkelin von dessen Ziehvater Johann Nepomuk Hiedler. Alois Hitler trug als unehelicher Sohn von Anna Maria Schicklgruber 39 Jahre lang deren Familiennamen. Wer sein Vater war, ist ungewiss; sein Ziehvater bezeugte 1876 amtlich die Vaterschaft seines verstorbenen Bruders Johann Georg Hiedler, den Anna Schicklgruber sechs Jahre nach der Geburt ihres Sohnes Alois geheiratet hatte. Daraufhin wurde dessen Nachname in der Schreibweise Hitler beurkundet.[2] Johann Nepomuk Hiedler selbst gilt Historikern jedoch als wahrscheinlicher Großvater Adolf Hitlers.[3]

Dieser hatte drei ältere Geschwister, die noch vor seiner Geburt starben, zwei jüngere, von denen nur seine Schwester Paula das Schulalter erreichte, sowie zwei Halbgeschwister aus der zweiten Ehe des Vaters: Alois junior und Angela. Sie wuchsen nach dem Tod ihrer Mutter im Haushalt von Hitlers Eltern auf.[4]

In einer Kurzbiografie von 1923 verschwieg Hitler manche Details seiner Herkunft und erfand andere, um sich selbst zum idealen nationalsozialistischen Führer zu stilisieren.[5] Diese Verfälschungen setzte er in Mein Kampf fort.[6] 1930 verbot er seinem Halbbruder Alois Hitler junior und dessen Sohn William Patrick Hitler, sich als seine Verwandte darzustellen, da seine Gegner seine Herkunft nicht kennen dürften.[7] Nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 ließ Hitler die Heimatdörfer seiner Eltern und Großeltern, Döllersheim und Strones, evakuieren und 1941 dort einen der größten Truppenübungsplätze in Österreich anlegen.[8] Damit wollte er Inzest-Vorwürfen wegen der Blutsverwandschaft seiner Eltern[9] und Zweifeln an seinem gültigen „Ariernachweis“ vorbeugen[10], bewirkte aber umso mehr Spekulationen über seine Herkunft. Innerparteiliche Gegner hatten schon 1921 auf Flugblättern jüdische Vorfahren Hitlers angedeutet; dies behaupteten ab 1933 öfter auch ausländische Zeitungsberichte.[11] Die von dem Nationalsozialisten Hans Frank 1945/46 aufgestellte, 1953 postum veröffentlichte „Frankenberger-These“ eines möglichen jüdischen Großvaters Hitlers[12] hat Werner Maser 1971 jedoch widerlegt.[13]

Schulzeit

Alois Hitler zog berufsbedingt mit seiner Familie zunächst von Braunau nach Passau, dann nach Lambach um. Von 1896 bis 1900 besuchte sein Sohn Adolf dort verschiedene Volksschulen und galt bis zum Ende der vierten Klasse als guter Schüler. Nach dem Umzug der Familie nach Leonding besuchte er die Realschule in Linz, wo er als lernunwillig galt und die fünfte Klasse (Schuljahr 1900/1901) wiederholen musste. Den Religionsunterricht bei Franz Sales Schwarz verachtete er.[14] Nur den Geografie- und Geschichtsunterricht bei Leopold Pötsch hob er 1925 in Mein Kampf als positiven Einfluss auf sein Leben hervor.[15] Durch Mitschüler lernte Hitler in Linz das Denken des radikalen Antisemiten und Gründers der Alldeutschen Vereinigung Georg von Schönerer kennen.[16] Nach der siebten Klasse (Schuljahr 1903/1904) wurde er wegen schlechter Schulnoten nur unter der Bedingung eines Schulwechsels in die Klasse 8 versetzt und besuchte im Schuljahr 1904/1905 die Realschule in Steyr. Eine Versetzungsprüfung für die neunte Klasse bestand er nicht, so dass er die Realschule im Herbst 1905 ohne Schulabschluss verlassen musste.

Hitlers Vater reagierte laut Zeitzeugen auf seine Lernunwilligkeit mit häufigen Prügelstrafen, die aber seine Lernverweigerung nur verstärkten.[17] In Mein Kampf stellte Hitler sein gesamtes Schulverhalten als Lernstreik gegen den Vater dar, der ihn gegen seinen Willen in eine Beamtenlaufbahn habe drängen wollen, und erfand eine Lungenkrankheit als Grund seines fehlenden Schulabschlusses.[18] Er soll dem Vater aber dankbar für die Änderung seines Nachnamens in „Hitler“ gewesen sein.[19] Die Gewalttätigkeit des Vaters wurde oft als mögliche Wurzel für Hitlers Entwicklung beschrieben.[20]

Hitler besuchte in Linz erstmals Aufführungen von Opern Richard Wagners. Den damaligen Besuch seiner Lieblingsoper Rienzi stellte er später als Schlüsselerlebnis für seinen Werdegang dar („In jener Stunde begann es“). Nach seinem Wiener Freund August Kubizek soll er unter dem Eindruck der Hauptfigur dieser Oper geäußert haben: „Ich will ein Volkstribun werden.“[21] Er strebte jedoch seit seiner Realschulzeit den Beruf des Kunstmalers an und sah sich zeitlebens als verkannter Künstler.[22] Laut Joachim Fest schwankte Hitler schon in seiner Schulzeit zwischen intensiver Beschäftigung mit verschiedenen Projekten und Untätigkeit und habe ein lebenslanges Unvermögen zu regelmäßiger Arbeit gezeigt.[23]

„Kunstmaler“ in Wien und München

Die Jahre 1903 bis 1914 in Hitlers Leben sind überwiegend nur aus unvollständigen und späteren Angaben von einigen seiner damaligen Kontaktpersonen bekannt.[24] Ab 1903 bezog er eine Halbwaisenrente, ab 1905 unterstützten ihn zudem seine Mutter und seine Tante Johanna finanziell. Anfang 1907 erkrankte Hitlers Mutter an Brustkrebs; der jüdische Hausarzt Eduard Bloch pflegte sie. Hitler soll auf einer schmerzhaften Therapieform bestanden haben, die ihren Tod beschleunigte.[25] Zugleich bewarb er sich für ein Kunststudium an der Allgemeinen Malerschule der Wiener Kunstakademie. Da er das Probezeichnen Anfang Oktober 1907 nicht bestand, wurde er nicht zum Studium zugelassen. Er blieb zunächst in Wien, kehrte aber nach Linz zurück, als er am 24. Oktober erfuhr, dass seine Mutter nur noch wenige Wochen zu leben habe. Nach Aussage des Arztes und Hitlers Schwester versorgte er den elterlichen Haushalt bis zum Tod der Mutter am 21. Dezember 1907 und sorgte für ihr Begräbnis zwei Tage darauf.[26] Hitler bedankte sich dabei bei Bloch, schenkte ihm einige seiner Bilder und ließ ihn 1938 von Festnahmen österreichischer Juden durch die Gestapo ausnehmen.[27]

Bei seiner zweiten Bewerbung an der Kunstakademie im Herbst 1908 wurde Hitler bereits zum Probezeichnen nicht mehr zugelassen. Ab Januar 1909 bis 1913 erhielt er eine Waisenrente von 25 Kronen monatlich, Beihilfen seines Vormunds Josef Mayrhofer und einen großzügigen Kredit seiner Tante Johanna. Er verschwieg ihnen seine Nichtzulassung zur Kunstakademie. Sie versuchten vergeblich, ihm eine Berufsausbildung nahezubringen: Er verachtete einen „Brotberuf“.[28] Mayrhofer bat den 19-Jährigen wiederholt, zugunsten seiner minderjährigen Schwester Paula auf seinen Rentenanteil zu verzichten und eine Lehre zu beginnen. Hitler weigerte sich und brach den Kontakt ab.[29] Auch als ihm allmählich das Geld zum Lebensunterhalt ausging, bemühte er sich kaum um einen Beruf oder eine Berufsausbildung. Er ließ eine Einladung des renommierten Bühnenbildners Alfred Roller, dem man Hitler empfohlen hatte, ungenutzt.[30] Um seine Waisenrente weiter zu erhalten, gab er sich als Student der Kunstakademie, bei Wohnungswechseln als „akademischer Maler“ oder „Schriftsteller“ aus. Ihm drohte die Einziehung zum Wehrdienst in der österreichischen Armee.[31]

Nach August Kubizek, mit dem sich Hitler 1908 und 1909 ein Zimmer teilte, interessierte er sich damals mehr für Wagneropern als für Politik. Nach seinem Auszug im Juli 1909 mietete er in kurzen Zeitabständen immer weiter von der Innenstadt entfernte Zimmer an, offenbar weil seine Geldnot wuchs. Im Herbst 1909 bezog er für drei Wochen ein Zimmer in der Sechshauser Straße 58 in Wien; danach war er drei Monate lang nicht behördlich angemeldet. Aus seiner Aussage in einer Strafanzeige schließt man, dass er ein Obdachlosenasyl in Meidling bewohnte.[32] Anfang 1910 zog Hitler in das Männerwohnheim Meldemannstraße. 1938 ließ er alle Akten über seine Aufenthaltsorte in Wien beschlagnahmen und gab ein Haus in einem gehobenen Wohnviertel als seine Studentenwohnung aus.[33]

Ab 1910 verdiente sich Hitler Geld durch nachgezeichnete oder als Aquarelle kopierte Motive von Ansichtskarten zu Sehenswürdigkeiten Wiens. Diese verkaufte sein Mitbewohner Reinhold Hanisch bis Juli 1910 für ihn, danach der jüdische Mitbewohner Siegfried Löffner. Dieser zeigte Hanisch im August 1910 wegen der angeblichen Unterschlagung eines Hitlerbildes bei der Wiener Polizei an. Hanisch wurde wegen einer Meldung in Wien unter falschem Namen zu sieben Tagen Gefängnis verurteilt. Der Maler Karl Leidenroth zeigte Hitler wohl in Hanischs Auftrag wegen des unberechtigten Führens des Titels eines „akademischen Malers“ anonym an und erreichte, dass die Polizei ihm diesen Titel untersagte.[34] Daraufhin ließ Hitler seine Bilder von dem Männerheimbewohner Josef Neumann sowie den Händlern Jakob Altenberg und Samuel Morgenstern verkaufen. Alle drei waren jüdischer Herkunft. Der Mitbewohner im Männerwohnheim Karl Honisch schrieb später, Hitler sei damals „schmächtig, schlecht genährt, hohlwangig mit dunklen Haaren, die ihm ins Gesicht schlugen“, und „schäbig gekleidet“ gewesen, habe jeden Tag in derselben Ecke des Schreibzimmers gesessen und Bilder gezeichnet oder gemalt.[35]

In Wien las Hitler unter anderem die Schriften und Zeitungen von radikalen Rechten, Antisemiten, Deutschnationalen und Alldeutschen und hörte die Reden ihrer Vertreter: darunter der Wiener Bürgermeister Karl Lueger, der Reichsratsabgeordnete Karl Hermann Wolf und der Arbeiterführer Franz Stein. Von Guido von List las Hitler eine Schrift, die einen germanischen Heldenfürsten als Ideal präsentiert, der die Germanen vor dem Untergang retten und zur Weltherrschaft führen werde.[36] Die von Eduard Pichl verfasste Biografie Georg von Schönerers (1912) soll Hitler tagelang bei sich getragen und gelesen haben.[37] Wahrscheinlich las er auch die Zeitschrift Ostara, die der List-Schüler Jörg Lanz von Liebenfels herausgab.[38] Er kannte vermutlich auch die 1903 gegründete und von der Alldeutschen Vereinigung beeinflusste österreichische Deutsche Arbeiterpartei (DAP), die sich 1918 in Deutsche Nationalsozialistische Arbeiterpartei (DNSAP) umbenannte und damit zum Vorbild für die NSDAP wurde. Er schloss sich in Wien aber keiner Partei oder Gruppe an; aus dieser Zeit sind auch keine antisemitische Aussagen von ihm überliefert. Historikern zufolge übernahm er einige Ideen wie die einer überlegenen „arischen Herrenrasse“ von ihnen[39], noch ohne damit einen radikalen Judenhass und eine konsistente Ideologie zu verbinden. Damals sei sein Hass auf die Sozialdemokratie, die Habsburgermonarchie und die Tschechen vorherrschend gewesen.[40]

Im Mai 1913 erhielt Hitler das Erbe des Vaters (etwa 820 Kronen), zog nach München und mietete in der Schleißheimer Straße 34 (Maxvorstadt) ein anfangs mit Rudolf Häusler geteiltes Zimmer. Er las unter anderem die rassistischen Schriften Houston Stewart Chamberlains, malte weiterhin Bilder, meist nach Fotografien wichtiger Gebäude, und verkaufte sie an eine Münchner Kunsthandlung. Er behauptete später, er habe sich nach einer „deutschen Stadt“ gesehnt und sich zum „Architektur-Maler“ ausbilden lassen wollen. Tatsächlich wollte er dem Wehrdienst in Österreich entgehen. Nachdem die Münchner Kriminalpolizei ihn am 18. Januar 1914 aufgriff und beim österreichischen Konsulat vorführte, wurde er am 5. Februar 1914 in Salzburg gemustert, aber als waffenunfähig beurteilt und vom Wehrdienst zurückgestellt.[41]

Soldat im Ersten Weltkrieg

 
Hitler (ganz rechts) als Soldat im Jahr 1915
 
Hitler als Soldat im Ersten Weltkrieg

Wie viele andere begrüßte Hitler im August 1914 begeistert den Beginn des Ersten Weltkriegs, was 1932 propagandistisch benutzt wurde.[42] Er trat am 16. August 1914 als Kriegsfreiwilliger in die Bayerische Armee ein, wurde am 8. Oktober 1914 auf den König von Bayern und anschließend auf den Kaiser von Österreich, Franz Joseph, vereidigt und dem 16. Königlich Bayerischen Reserve-Infanterie-Regiment („Regiment List“ nach seinem Kommandeur Oberst Julius List) zugeteilt. Er nahm Ende Oktober 1914 an der verlustreichen ersten Flandernschlacht teil, wurde dafür zum 1. November 1914 zum Gefreiten befördert und am 2. Dezember 1914 aus unbekannten Detailgründen mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet.[43]

Ab dem 9. November 1914 bis zum Ende des Krieges diente Hitler als Ordonnanz und Meldegänger zwischen Regimentsstab und Bataillonsstäben mit 1,5 bis 5 Kilometer Abstand zur Hauptkampflinie der Westfront.[44] Vom März 1915 bis September 1916 setzte man ihn im Sektor Aubers-Fromelles (Kanton La Bassée) und in der Schlacht von Fromelles (19./20. Juli 1916) ein.[45] In der Schlacht an der Somme wurde Hitler am 5. oder 7. Oktober 1916 von einer Granatenexplosion am linken Oberschenkel verwundet und bis zum 4. Dezember im Vereinslazarett Beelitz gesund gepflegt. Dort wollte er das Verfliegen der Kriegsbegeisterung von 1914 in Deutschland erstmals bemerkt haben; bei seinem Pflegeaufenthalt in München habe er die Stadt kaum wiedererkannt.[46]

Am 5. März 1917 kehrte Hitler zu seiner inzwischen nach Vimy verlegten alten Einheit zurück. Im Frühjahr nahm er mit dieser an der Schlacht von Arras, im Sommer an der Dritten Flandernschlacht, ab Ende März 1918 an der deutschen Frühjahrsoffensive und an der kriegsentscheidenden 2. Schlacht an der Marne teil.[47] Im Mai 1918 erhielt er ein Regimentsdiplom für hervorragende Tapferkeit und das Verwundetenabzeichen in Schwarz. Am 4. August erhielt er das Eiserne Kreuz I. Klasse für einen Meldegang an die Front nach dem Ausfall aller Telefonleitungen. Der Regimentsadjutant Hugo Gutmann, ein Jude, hatte ihm dafür diese Auszeichnung versprochen; der Divisionskommandeur genehmigte sie erst nach zwei Wochen.[48]

Hitler verhielt sich laut Zeitzeugen angepasst und unterwürfig gegenüber Offizieren. „Den Vorgesetzten achten, niemandem widersprechen, blindlings sich fügen“, gab er 1924 in seinem Prozess als seine Maxime an. Er klagte nie über schlechte Behandlung als Soldat und sonderte sich damit von seinen Kameraden ab. Darum beschimpften sie ihn als „weißen Raben“.[49] Nach ihren Aussagen rauchte und trank er nicht, redete nie über Freunde und Familie, war nicht an Bordellbesuchen interessiert und saß oft stundenlang lesend, nachdenkend oder malend in einer Ecke des Unterstands.[50] Spätere Aussagen von Kriegskameraden, die Hitler für Kameradschaft, Tapferkeit und Einsatz lobten, gelten als unglaubwürdig, da die NSDAP sie dafür mit Funktionärsposten und Geld belohnte.[51] Die Nationalsozialisten Fritz Wiedemann und Max Amann behaupteten nach 1933, Hitler selbst habe eine militärische Beförderung, für die er als mehrfach verwundeter Träger des Eisernen Kreuzes beider Klassen in Frage gekommen wäre, abgelehnt.[52]

Am 15. Oktober 1918 wurde Hitler bei Wervik in Flandern von Senfgas getroffen und erblindete vorübergehend. Bei seinem Lazarettaufenthalt in Pasewalk vom 21. Oktober bis zum 19. November erfuhr er am 10. November von der Novemberrevolution und den Waffenstillstandsverhandlungen von Compiègne. Er behauptete 1925, wegen dieser „größten Schandtat des Jahrhunderts“ habe er sich entschlossen, Politiker zu werden. Seine weitere Angabe, bei der Nachricht sei es ihm „um die Augen wieder schwarz“ geworden,[53] und eine angebliche Aussage seines Kompanieführers („Diesen Hysteriker mache ich niemals zum Unteroffizier!“)[54] führten später zu der Vermutung, Hitler habe an der psychischen Krankheit Hysterie gelitten.[55] Der Hitlerbiograf Ian Kershaw bezweifelt Hitlers zweite Erblindung.[56] Auch heutige Psychopathographen halten Hitlers Angabe für medizinisch unbegründete Mythenbildung.[57]

Nach Hitlers Feldpostbriefen missbilligte er den spontanen Weihnachtsfrieden 1914. Am 5. Februar 1915 schilderte er die Kampfhandlungen detailliert und äußerte zum Schluss, er hoffe auf die endgültige Abrechnung mit den Feinden im Inneren.[58] Er stellte 1941 deutsche Kriegsverbrechen im besetzten Belgien wie Brandschatzung und Massenerschießungen zur Vergeltung von Sabotage als vorbildliche Herrschaftsmethode dar.[59]

Sebastian Haffner nannte Hitlers Fronterfahrung sein „einziges Bildungserlebnis“.[60] Ian Kershaw urteilte: „Der Krieg und die Folgen haben Hitler geschaffen.“[61] Da Hitler sich 1914 erstmals in seinem Leben ganz einer Sache hingegeben habe, dem Krieg, hätten sich seine schon mitgebrachten Vorurteile und Phobien in der Erbitterung über die Kriegsniederlage ab 1916 entscheidend verstärkt. Jedoch sei seine spätere Behauptung, in Pasewalk habe er sich zum Politikerberuf entschlossen, unglaubhaft, da er damals nahezu mittel- und perspektivlos war, keine Kontakte zu Politikern hatte und sich bis 1923 nie zu diesem angeblichen Entschluss äußerte.[62]

Politischer Aufstieg (1919–1933)

Propagandaredner der Reichswehr

Am 21. November 1918 kehrte Hitler aus Pasewalk nach München in die Oberwiesenfeldkaserne des 2. bayerischen Infanterieregiments zurück. Um der allgemeinen Demobilisierung zu entgehen, blieb er bis zum 31. März 1920 in der Reichswehr. In dieser Zeit formte er sein politisches Weltbild, entdeckte und erprobte sein demagogisches Redetalent.[63]

Vom 4. Dezember 1918 bis 25. Januar 1919 bewachte Hitler mit 15 Kameraden etwa 1000 französische und russische Kriegsgefangene in einem von Soldatenräten geleiteten Lager in Traunstein. Am 12. Februar wurde er nach München in die 2. Demobilmachungskompanie versetzt und ließ sich am 15. Februar zu einem der Vertrauensmänner seines Regiments wählen. Damit oblag ihm die Zusammenarbeit mit der Propagandaabteilung der neuen bayerischen Staatsregierung unter Ministerpräsident Kurt Eisner (USPD) und die Erziehung seiner Kameraden zur Demokratie. Am Folgetag nahm er daher mit seinem Regiment an einer Demonstration des „Revolutionären Arbeiterrates“ in München teil. Vom 20. Februar bis 8. März ließ er sich zur Bahnhofswache abkommandieren, wo er Ernst Röhm kennenlernte, der damals Stabschef in der „Schwarzen Reichswehr“ unter Franz Ritter von Epp war.[64]

Am 26. Februar 1919 nahm Hitler als stiller Beobachter am Trauerzug für den fünf Tage zuvor ermordeten Kurt Eisner teil.[65] Am 15. April ließ er sich zum Ersatzbataillonsrat der Soldatenräte der Münchner Räterepublik wählen, die am 7. April ausgerufen worden war und von Sozialisten und Kommunisten, darunter einigen Juden, regiert wurde. Nach deren gewaltsamen Niederschlagung denunzierte Hitler im Mai 1919 andere Vertrauensleute aus dem Bataillonsrat vor einem Standgericht der Münchner Reichswehrverwaltung als „ärgste und radikalste Hetzer […] für die Räterepublik“, trug damit zu ihrer Verurteilung bei und erkaufte er sich das Wohlwollen der neuen Machthaber. Später verschwieg er seine vorherige Zusammenarbeit mit den sozialistischen Soldatenräten.[66] Diese wird meist als Opportunismus oder als Beleg dafür gewertet, dass Hitler bis dahin kein ausgeprägter Antisemit gewesen sein kann.[67]

Vom 5. bis 12. Juni und vom 26. Juni bis 5. Juli 1919 besuchte Hitler auf Empfehlung des 2. Infanterieregiments „antibolschewistische Aufklärungskurse“ an der Universität München für „Propaganda bei der Truppe“. Damit erhielt er erstmals eine politische Schulung durch deutschnationale, alldeutsche und antisemitische Akademiker, darunter Karl Alexander von Müller, der Hitlers Redetalent entdeckte, und Gottfried Feder. Dieser soll Hitler laut Mein Kampf schon damals „zur Gründung einer neuen Partei“ angeregt haben.[68]

Ab 22. Juli sollte ein „Aufklärungskommando“ der Münchner Garnison „spartakistisch und bolschewistisch verseuchte“ heimkehrende Soldaten nationalistisch und antikommunistisch umerziehen. Dazu beauftragte der völkisch-nationalistische Offizier Karl Mayr Hitler mit Vorträgen. Am 20. August begann dieser seine Aufgabe im Lagerlechfeld, ab 25. August auch mit antisemitischen Äußerungen. Bis September 1919 wurde er ein „Starredner“ in Münchner Kasernen, der starke Emotionen wecken konnte.[69] Deshalb sollte er im Auftrag von Mayr als Spitzel neu gegründete politische Parteien und Gruppen in München beobachten.

Am 12. September 1919 nahm Hitler erstmals an einer Versammlung der Deutschen Arbeiterpartei teil. Der Parteivorsitzende Anton Drexler warb ihn wegen seiner Redegewandheit – er widersprach vehement der von einem Diskussionsteilnehmer geforderten Trennung Bayerns vom Reich – in den Folgewochen für die Partei an.[70]

Am 16. September verfasste Hitler in Mayrs Auftrag für Adolf Gemlich, einen Teilnehmer der Lechfelder „Aufklärungskurse“, ein „Gutachten zum Antisemitismus“. Darin betonte er, das Judentum sei eine Rasse, keine Religion. „Dem Juden“ seien „Religion, Sozialismus, Demokratie […] nur Mittel zum Zweck, Geld und Herrschgier zu befriedigen. Sein Wirken wird in seinen Folgen zur Rassentuberkulose der Völker.“ Daher müsse der „Antisemitismus der Vernunft“ seine Vorrechte planmäßig und gesetzmäßig bekämpfen und beseitigen. „Sein letztes Ziel aber muss unverrückbar die Entfernung der Juden überhaupt sein. Zu beidem ist nur fähig eine Regierung nationaler Kraft […] nur durch rücksichtslosen Einsatz national gesinnter Führerpersönlichkeiten mit innerlichem Verantwortungsgefühl.“ Mayr stimmte Hitlers Ausführungen fast völlig zu.[71]

Aufstieg zum Führer der NSDAP

 
Hitlers Mitgliedskarte der DAP

Hitler erbat am 4. Oktober 1919 Mayrs Erlaubnis, der DAP beizutreten, und wurde dann als 55. (nicht wie von ihm stets behauptet siebentes) Mitglied aufgenommmen.[72] Ab Herbst 1919 beeinflusste der antisemitische Schriftsteller Dietrich Eckart Hitlers Denken, verschaffte ihm Kontakte zum Münchner Bürgertum sowie wichtigen Geldgebern, förderte ihn als rechtsradikalen Agitator bei sozialen Unterschichten und propagierte ihn ab März 1921 als künftigen charismatischen „Führer“ und Retter der deutschen Nation.[73] Von ihm übernahm Hitler bis 1923 die Verschwörungstheorie eines angeblichen Weltjudentums, das sowohl hinter der US-amerikanischen Hochfinanz als auch dem „Bolschewismus“ stecke.[74]

 
Einladung zu einer NSDAP-Veranstaltung in München, April 1923: „Es wird sprechen unser Führer Pg. Adolf Hitler“.

1920 wurde Hitler „Werbeobmann“ für die DAP. Im Februar trug er das maßgeblich von Gottfried Feder verfasste 25-Punkte-Programm der DAP vor. Als er im März aus der Reichswehr entlassen wurde, konnte er von seinen Honoraren als Parteiredner leben und erreichte im Jahresverlauf pro Auftritt schon 1200 bis 2500 Zuhörer. So warb er erfolgreich neue Mitglieder für die kleine DAP an, der andere rechtsradikale Gruppen wie der Deutschvölkische Schutz- und Trutzbund und die im April gegründete, der Thule-Gesellschaft nahestehende Deutschsozialistische Partei (DSP)[75] damals noch starke Konkurrenz machten. Hitler hielt den Parteivorsitzenden Drexler von einer Fusion mit der DSP ab, setzte aber bei einem Treffen in Salzburg am 7./8. August durch, dass die DAP ein Bündnis mit der böhmisch-österreichischen DNSAP einging und sich darum in „Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei“ mit nunmehr reichsweitem Anspruch umbenannte.

In einer Grundsatzrede vom 13. August 1920 („Warum sind wir Antisemiten?“) erklärte Hitler erstmals ausführlicher seine Ideologie: Alle Juden seien auf Grund ihres angeblich unveränderlichen Rassencharakters unfähig zu konstruktiver Arbeit. Sie seien wesenhaft Parasiten und würden durch viele angebliche Maßnahmen wie Rassenmischung, Volksverdummung durch Kunst und Presse, Förderung des Klassenkampfes bis hin zum Mädchenhandel alles zum Erlangen ihrer Weltherrschaft tun.[76] Damit machte er den rassistischen Antisemitismus zum Hauptmerkmal der NSDAP-Programmatik.

Mit einem langen Regenmantel über dem Anzug, einem „Gangsterhut“, einem auffällig sichtbaren Revolver und einer Reitpeitsche zog Hitler die Aufmerksamkeit bei Münchner Empfängen auf sich. Anhänger beschrieben ihn als „grandiosen Volksredner“, der „äußerlich irgendwie zwischen Unteroffizier und Handlungsgehilfen, mit gezierter Unbeholfenheit und zugleich so viel Redegewalt […] vor einem Massenpublikum“ auftrat.[77]

Hitler wirkte an der Umwandlung der Sturmabteilung (SA) der NSDAP von einer „Saalschutztruppe“ in eine paramilitärisch geordnete Schläger- und Einschüchterungstruppe mit.[78] Er entwarf Hakenkreuzfahnen und Standarten für die Machtdemonstrationen der SA in Stadt und Land.[79]

Hitler wurde als Agitator für die im Reich noch kaum beachtete NSDAP unersetzlich. Er trat am 11. Juli 1921 demonstrativ aus der Partei aus, als Anton Drexler und andere erneut eine Fusion mit der DSP anstrebten, und verlangte für seinen Wiedereintritt vom Parteivorstand ultimativ seine Wahl zum „ersten Vorsitzenden der Partei mit diktatorischen Vollmachten“, der allein über Zusammenschlüsse, Namens- und Programmänderungen entscheiden dürfe. Indem Drexler dies akzeptierte, entmachtete er sich selbst. Hitler sorgte nach seinem Wiedereintritt am 20. Juli für den Parteiausschluss von Karl Harrer und weiteren Gegnern.[80]

Hitler war nun ein lokaler Parteiführer, den viele Nationalisten, Demokratiegegner und Militaristen unter Intellektuellen, in der Regierung und Verwaltung Bayerns unterstützten.[81] Um seinen Einfluss auszudehnen, hielt er seit 1920 auch einige Reden vor dem Berliner Nationalklub und in der Republik Österreich.[82] Einzelne damalige britische und US-amerikanische Presseartikel schätzten ihn als „potentiell gefährlich“[83], als Vertreter einer „Armee der Rache“[84] oder als „deutschen Mussolini“ ein.[85] Als solchen ließ Hitler sich am 3. November 1922, nur drei Tage nach Mussolinis erfolgreichem Marsch auf Rom, von seinem Parteifreund Hermann Esser in München ausrufen.[86]

Putschversuch

 
Hitler, rechts neben Erich Ludendorff (Bildmitte), mit weiteren Teilnehmern des Hitler-Ludendorff-Putsches (1924)

Nach dem gescheiterten Kapp-Putsch 1920 und dem Verbot der Freikorps 1921 bildeten deutsche Nationalisten viele bewaffnete „Einwohnerwehren“ und „vaterländische Verbände“, die die Weimarer Republik stürzen wollten und dazu auch Morde an als „Novemberverbrechern“ denunzierten Demokraten bejahten.[87] Gestützt auf solche Gruppen bildete die Regierung Bayerns unter Eugen von Knilling eine „Ordnungszelle“ gegen die Reichsregierung[88] und strebte Bayerns Trennung von der Republik und/oder eine Militärdiktatur in ganz Deutschland an.[89]

Hitler und Exgeneral Erich Ludendorff bauten 1921 die „Arbeitsgemeinschaft vaterländischer Verbände“ in Bayern auf, die auf Hitlers Initiative das im Juli 1922 erlassene Republikschutzgesetz massiv bekämpften[90] und die Landesregierung ultimativ aufforderten, Haftbefehle gegen Journalisten und Redakteure rechtsextremer Zeitungen wie den Völkischen Beobachter auszusetzen.[91] Hitler versuchte am 28. August 1922 erfolglos, den Reichswehrführer Hans von Seeckt zu einem gemeinsamen Putschplan gegen die Reichsregierung zu bewegen.[92] Im Januar ließ er die SA als „Wehrverband“ der Reichswehr unterstellen. In den Folgewochen probte die „Arbeitsgemeinschaft“ den Putsch nach Mussolinis Vorbild mit Aufmärschen. Am 15. April formulierte Hitler als ihre Ziele: „1. Erringung der politischen Macht, 2. Brutale Säuberung des Vaterlands von seinen Feinden im Innern, 3. Erziehung der Nation […]“ zur Beseitigung der Weimarer Republik.[93] Sein Versuch, die traditionelle, behördlich genehmigte Demonstration der Linksparteien am Ersten Mai 1923 in München zu verhindern, misslang jedoch. Als einige Ortsverbände daraufhin seine Autorität in der NSDAP bestritten und die bayerische Landesregierung ein Strafverfahren gegen ihn plante, zog er sich bis Juli aus der Öffentlichkeit zurück.[94]

Beim „Deutschen Tag“ am 1. und 2. September 1923 in Nürnberg vereinigten Hitler, Ludendorff und ihre Anhänger das Freikorps Oberland mit dem Bund Reichskriegsflagge unter Ernst Röhm und der SA zum „Deutschen Kampfbund“ für den geplanten Putsch. Am 25. September übernahm Hitler dessen Führung und legte das Ziel einer „nationalen Revolution“ fest, bei der wegen der Erfahrung vom 1. Mai die „polizeilichen Machtmittel des Staates“ zu ergreifen seien.[95] Bei einer Redetour durch die Schweiz auf Einladung von Ulrich Wille erhielt Hitler im September von Industriellen rund 30.000 Schweizer Franken an Spenden, mit denen er dann seinen Putsch finanzierte.[96]

Am 26. September ließ der neue Reichskanzler Gustav Stresemann (DVP) den passiven Widerstand gegen die belgisch-französische Ruhrbesetzung abbrechen. Daraufhin rief die Regierung Bayerns den Ausnahmezustand aus und beauftragte Gustav von Kahr zum „Generalstaatskommissar“. Kahr sollte die bayerischen Wehrgruppen von ihren Putschplänen abbringen und Bayerns Sonderrechte erweitern.[97] Dazu verbündete er sich mit Landespolizeichef Hans von Seißer, ließ ostjüdische Familien aus Bayern ausweisen und ihren Besitz konfiszieren.[98]

Hitler versuchte in Konkurrenz zu Kahr, die antidemokratischen, deutschnationalen Kräfte in Bayern für seinen Putsch zu gewinnen, um von da aus die Berliner Zentralgewalt zu stürzen.[99] Um Kahr zur Entscheidung gegen die von Seeckt gestützte Reichsregierung und für seinen Kampfbund zu zwingen, veröffentlichte Hitler am 27. September im Völkischen Beobachter einen provokativen Artikel mit dem Titel „Die Diktatoren Stresemann – Seeckt“. Daraufhin verbot Reichswehrminister Otto Geßler die Zeitung. Kahr und der ihm unterstellte Reichswehrkommandant Otto von Lossow weigerten sich jedoch, das Verbot in Bayern durchzusetzen.[100] Kahr hob am 29. September das Republikschutzgesetz in Bayern auf.

Hitler besuchte am 30. September erstmals die Villa Wahnfried. Der „Bayreuther Kreis“ um Cosima Wagner unterstützte seinen Putschplan und seinen Anspruch, der ersehnte nationale „Führer“ zu werden.[101] Hitler bekräftigte am 3. Oktober in einem Interview, ein „deutscher Mussolini“ zu sein,[102] und versuchte am 7. Oktober vergeblich, Lossow und Seißer zum Eintritt in seinen Kampfbund zu bewegen.

Mitte Oktober setzte Geßler Lossow ab. Kahr ernannte Lossow daraufhin demonstrativ zum Kommandeur der in Bayern stationierten 7. Reichswehrdivision.[103] Dieser offene Bruch mit der Reichsregierung wurde weithin als erster Schritt zum „Marsch auf Berlin“ verstanden. Reichspräsident Friedrich Ebert befahl Hans von Seeckt deshalb am 3. November, analog zur Reichsexekution gegen das von Kommunisten mitregierte Sachsen Reichswehrtruppen gegen Bayern aufmarschieren zu lassen. Seeckt weigerte sich und verurteilte zwar Lossows Illoyalität, versicherte Kahr aber am 5. November, er stimme mit dessen antidemokratischen Zielen überein. Seeckt wollte eine Spaltung der Reichswehr unbedingt verhindern, da er mit ihr eigene Putschpläne verfolgte.[104] Die Vertreter der Schwerindustrie Hugo Stinnes und Paul Reusch hatten Seeckt oder Kahr, nicht aber Hitler, für die Führung einer Militärdiktatur vorgesehen und dazu intern mit ihnen verhandelt.[105]

Nach dem 3. November warnte Kahr alle Führer „vaterländischer Verbände“ vor eigenmächtigen Aktionen und lehnte ein Treffen mit Hitler ab. Dieser fürchtete eine Einigung Kahrs mit der Reichsregierung und verabredete daher am 7. November mit den anderen Kampfbundführern den baldigen Putsch.[106] Am Abend des 8. November ließ er eine Versammlung von etwa 3000 Anhängern Kahrs im Münchner Bürgerbräukeller von seinem Kampfbund umstellen, verschaffte sich mit Waffengewalt Zutritt, rief die „nationale Revolution“ aus und zwang Kahr, Seißer und Lossow mit vorgehaltener Pistole, einer „provisorischen deutschen Nationalregierung“ unter seiner Führung zuzustimmen. Er ließ alle anwesenden Mitglieder der Landesregierung Bayerns festsetzen und ernannte Ludendorff zum Oberbefehlshaber der Reichswehr. Dieser ließ das Triumvirat frei, das die erpresste Zustimmung einige Stunden später widerrief und die Niederschlagung des Putsches vorzubereiten begann.[107] SA und Bund Oberland nahmen zahlreiche wirkliche oder vermeintliche Münchner Juden, deren Namen und Adressen man aus Telefonbüchern entnommen hatte, als Geiseln fest.[108] Obwohl der Münchner Kompaniechef Eduard Dietl, frühes DAP-Mitglied und Ausbilder der SA, und der Offiziersnachwuchs Befehle verweigerten, gegen die Putschisten vorzugehen[109], konnten die von Ernst Röhm geführten Kampfbundverbände in der Nacht zum 9. November die meisten Münchner Kasernen, den Bahnhof und wichtige Regierungsgebäude nicht besetzen.[110] Daraufhin versuchten Hitler und Ludendorff mit einem Marsch von bis zu 4000 teilweise bewaffneten NSDAP-Anhängern, doch noch den Umsturz in München zu erzwingen. Die Landespolizei unter Seißer stoppte diesen Marsch nahe der Feldherrnhalle; bei dem dortigen, von den Putschisten eröffneten Schusswechsel wurden 20 Personen, davon vier Polizisten, getötet.[111] Ludendorff wurde noch am 9., der geflohene Hitler am 11. November verhaftet.

Ebert hatte Seeckt trotz dessen Befehlsverweigerung noch am 8. November 1923 den Oberbefehl über die Reichswehr übertragen, damit dieser die bayerische Reichswehr zum Vorgehen gegen die Putschisten bewegen konnte. So bewirkte der Alleingang Hitlers und Ludendorffs den Zusammenhalt der 7. Division mit der übrigen Reichswehr, durchkreuzte und diskreditierte die Putschpläne von Kahr und Seeckt. Hitler lernte laut Heinrich August Winkler daraus, dass die angestrebte Macht „nicht in totaler Konfrontation mit dem Staatsapparat, sondern nur im kalkulierten Zusammenspiel mit ihm zu erreichen“ sei und er dazu den „Schein der Legalität“ wahren musste.[112]

Prozess und Festungshaft

Der Prozess gegen Hitler und neun weitere Putschteilnehmer begann am 26. Februar 1924 vor dem bayerischen Volksgericht, statt wie in solchen Fällen üblich vor dem Reichsgericht in Leipzig. Hitler, der unmittelbar nach dem gescheiterten Putsch noch an Selbstmord gedacht hatte, erkannte in dem Verfahren bald eine große Chance zur Selbstdarstellung.[113] Als Ludendorff, der bekannteste der Angeklagten, zu seiner Verteidigung aussagte, Hitler habe ihn überrumpelt und er habe dessen hochverräterische Äußerungen im Bürgerbräukeller nicht wahrgenommen[114], ergriff Hitler die Gelegenheit, sich selbst als treibende Kraft des ganzen Unternehmens in Szene zu setzen. Er bestritt den Vorwurf des Hochverrats und behauptete stattdessen, die „Novemberverbrecher“ von 1918 seien die eigentlichen Verräter. Dieses scheinbar mutige Auftreten fiel ihm umso leichter, da der Vorsitzende Richter Georg Neithardt mit ihm sympathisierte und ihm schon im Vorfeld ein mildes Urteil in Aussicht gestellt hatte, falls er die als Zeugen geladenen Kahr, Lossow und Seißer nicht mit Aussagen über deren eigene Pläne belaste. Die Morde an den vier Polizisten wurden nicht in die Anklageschrift aufgenommen. Diese „Justizkomödie“[115] endete mit einem Freispruch für Ludendorff und milden Strafen gegen fünf Angeklagte wegen Beihilfe zum Hochverrat. Hitler erhielt nur die Mindeststrafe von fünf Jahren Festungshaft und musste eine Geldbuße von 200 Goldmark zahlen.[116]

Obwohl das Republikschutzgesetz vorsah, straffällig gewordene Ausländer auszuweisen, lehnte das Gericht dies ab, weil Hitler eine „ehrenhafte Gesinnung“ habe, deutsch denke und fühle, viereinhalb Jahre freiwillig im deutschen Heer Soldat gewesen und dabei verwundet worden sei.[117] Staatsanwalt Ludwig Stenglein führte gegen Hitlers vorzeitige Entlassung etwa an, „daß die Verurteilten sich während der Zeit der Strafvollstreckung nicht so aufgeführt haben, daß die Erwartung gerechtfertigt wäre, sie würden sich auch ohne die ganze Vollstreckung künftig wohlverhalten“: Damit kritisierte er nach außen geschmuggelte Briefe, das Abfassen des Buches Mein Kampf und anderes.[118] Dennoch wurde Hitler wegen angeblich guter Führung schon am 20. Dezember 1924 entlassen, so dass er weniger als neun Monate in der Festung Landsberg absitzen musste.

Durch die Berichte über den Prozess war Hitler nun auch im Norden Deutschlands als der radikalste aller „völkischen“ Politiker bekannt geworden. Bis dahin hatte er sich eher als „Trommler“ der Völkischen Bewegung gesehen, der den Weg für einen anderen „Retter Deutschlands“ wie vielleicht Ludendorff frei machen sollte. Seine Anhänger verehrten ihn als Helden und Märtyrer für die nationale Sache. Das stärkte seine Stellung in der NSDAP und sein Ansehen bei anderen Nationalisten. Diese Zustimmung, der Propagandaerfolg seiner Verteidigung, seine Selbstreflexion beim Abfassen von Mein Kampf und der Zerfall der NSDAP während seiner Haft führten dazu, dass Hitler sich nun selbst in der Rolle des großen, von vielen erhofften Führers und Retters Deutschlands sah. Er wollte diese Führungsrolle nach seiner Entlassung zum Neuaufbau der NSDAP als straff organisierter, von anderen Parteien unabhängiger Führerpartei nutzen.[119]

Ideologie

Hitler hatte seinen seit Sommer 1919 nachweisbaren Rasse-Antisemitismus mit dem politischen Ziel einer „Entfernung der Juden überhaupt“ in Reden und Vorträgen immer stärker ausgeführt. Als schriftliche Vorarbeiten für Hitlers Hauptwerk Mein Kampf gelten eine Verteidigungs-„Denkschrift“ für seinen Prozess, das „Judengutachten“ vom 16. September 1919 und das Grundsatzreferat vom 13. August 1920. Sie flossen in das später auch als Einzelschrift herausgegebene Kapitel Volk und Rasse und dessen Abschnitt Werdegang des Judentums ein.[120]

Hitler schrieb den ersten Teil von Mein Kampf in seiner Haftzeit 1923/24 weitgehend ohne fremde Hilfe. Er beschrieb darin seine persönliche „Weltanschauung“ mit autobiografischen Elementen: um den Deutschen den Nationalsozialismus als geschlossenen Gegenentwurf zum Marxismus zu präsentieren[121], seinen Werdegang zu stilisieren, seinen Anspruch auf die ideologische Führung der NSDAP zu untermauern, mit „Verrätern“ des gescheiterten Putsches „abzurechnen“ und alle Nationalisten auf einen gemeinsamen Feind, das Judentum, einzuschwören; aber auch, um Geld für seine Anwaltskosten zu verdienen. Eine Biografie war nicht beabsichtigt.[122] Hitler bekräftigte darin die Geltung des 25-Punkte-Programms, um dieses nicht in innerparteiliche Konflikte zu verwickeln, und bescheinigte der völkischen Bewegung völlige Erfolglosigkeit, um die von ihm geführte NSDAP als moderne, unverbrauchte und zielbewusste Sammelbewegung des nationalistischen, antidemokratischen Lagers der Weimarer Republik darzustellen.[123]

Zentralidee in Hitlers Denken war ein angeblicher Rassenkampf, der die Geschichte der Menschheit bestimme und in dem sich zwangsläufig das „Recht des Stärkeren“ durchsetze.[124] Er verstand die „arische Rasse“ der weißen Nordeuropäer, vor allem der Deutschen, als die stärkste, zur Weltherrschaft bestimmte Rasse. Als ihren welthistorischen Todfeind sah er die Juden: Diese strebten ebenfalls die Weltherrschaft an, so dass es zu einem apokalyptischen Endkampf mit ihnen kommen müsse.[125] Denn da sie keine eigene Kraft und Nation besäßen, trachteten sie alle anderen Rassen als „Parasit im Körper anderer Völker“ zu vernichten.[126] Da ihr Herrschafts- und Vernichtungsstreben in ihrer Rasse angelegt sei, könnten die Arier ihre Rasse nur durch die Vernichtung der Juden bewahren. Hitler bezeichnete diese als Willen Gottes und sich selbst als dessen Vollstrecker: „So glaube ich heute im Sinne des allmächtigen Schöpfers zu handeln: Indem ich mich des Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn.“[127] Er vertrat damit einen radikalen „Erlösungsantisemitismus“, den er bis zu seinem Suizid unverändert beibehielt und immer wieder als Kern seines Denkens hervorhob.[128] In einer Randbemerkung äußerte Hitler über deutsche Juden im Ersten Weltkrieg:

„Hätte man zu Kriegsbeginn und während des Krieges einmal zwölf- oder fünfzehntausend dieser hebräischen Volksverderber so unter Giftgas gehalten, wie Hunderttausende unserer allerbesten deutschen Arbeiter aus allen Schichten und Berufen es im Felde erdulden mußten, dann wäre das Millionenopfer der Front nicht vergeblich gewesen. Im Gegenteil: Zwölftausend Schurken zur rechten Zeit beseitigt, hätten vielleicht einer Million ordentlicher, für die Zukunft wertvoller Deutschen das Leben gerettet.“[129]

Obwohl man aus dieser oft zitierten Aussage keinen frühen Vernichtungsplan erschließen kann, zeigt sie doch Hitlers Bereitschaft zum Völkermord.[130] Diese Bereitschaft kennzeichnete auch sein Konzept der kriegerischen Eroberung von Lebensraum im Osten. Sie zielte vor allem auf die „Vernichtung des ‚jüdischen Bolschewismus‘“ – so nannte er das System der Sowjetunion[131] – und die „rücksichtslose Germanisierung“ osteuropäischer Gebiete. Darunter verstand er keine kulturell-sprachliche Assimilation, die er als „Bastardisierung“ und letztlich Selbstvernichtung der eigenen Rasse strikt ablehnte[132], sondern die Ansiedlung von Deutschen in eroberten Gebieten durch Vertreibung („Aussiedlung“) oder Vernichtung der dortigen Bevölkerung.[133] Damit hatte, so Ian Kershaw, „Hitler eine feste gedankliche Brücke zwischen der ‚Judenvernichtung‘ und einem auf den Erwerb von ‚Lebensraum‘ gerichteten Krieg gegen Rußland hergestellt“.[134] Auf dieser ideologischen Basis sollte Osteuropa bis zum Ural „als Ergänzungs- und Siedlungsraum“ für das nationalsozialistische Deutsche Reich gewaltsam erschlossen werden.[135] Hitlers Lebensraum-Idee knüpfte an etwa von Karl Haushofer formulierte Theorien zur Geopolitik an. Er überbot aber alle früheren, auf Expansion, Eroberung von Kolonien und Revision des Versailler Vertrages gerichteten Ziele deutscher Nationalisten, indem er die Eroberung Osteuropas zum primären außenpolitischen Kriegsziel der NSDAP und zugleich zum Mittel für dauerhafte ökonomische Autarkie und Hegemonie Deutschlands in einem gründlich neugeordneten Europa erhob.[136]

Aus Hitlers Rassismus ergab sich konsequent die Abwertung alles „Schwachen“ als minderwertiges Leben ohne Lebensrecht: „Der Stärkere hat zu herrschen und sich nicht mit dem Schwächeren zu verschmelzen, um so die eigene Größe zu opfern.“[137] Nach außen folgte daraus die Abwertung der Slawen (Russen, Polen, andere Osteuropäer) als „Untermenschen“. Nach innen folgte daraus etwa Hitlers Forderung nach Zwangssterilisierung von zeugungsfähigen Erbkranken, Menschenzucht und Euthanasie.[138] So sagte er zum Beispiel auf dem Nürnberger Parteitag der NSDAP 1929: „Würde Deutschland jährlich eine Million Kinder bekommen und 700.000 bis 800.000 der Schwächsten beseitigt, dann würde am Ende das Ergebnis vielleicht sogar eine Kräftesteigerung sein.“[139] Diese Gedanken werden auf Vertreter der deutschsprachigen Rassenhygiene wie Alfred Ploetz und Wilhelm Schallmayer zurückgeführt.[140] Sie betrafen vor allem Menschen mit Behinderungen, aber auch in Mein Kampf ungenannte Gruppen, die unter Hitlers Vorstellung des „Artfremden“, „Asozialen“ oder „Entarteten“ fielen: etwa die „Zigeuner“ (gemeint: Roma und Jenische)[141], die Homosexuellen[142] und christliche Pazifisten wie die Bibelforscher, die Hitler als idealistisch verirrte Verweigerer des notwendigen Überlebenskampfs abwertete, die darum politisch gefährlich seien.[143] Alle diese Gruppen waren unter seiner späteren Herrschaft von Massenmorden betroffen.

Hitler lehnte Demokratie, Gewaltenteilung, Parlamentarismus und Pluralismus konsequent ab und vertrat stattdessen ein unbeschränktes Führerprinzip: Alle Autorität in Partei und Staat sollte von einem „Führer des Volkes“ ausgehen. Diesen sollte das Volk nicht wählen, sondern nur per Akklamation bestätigen. Er sollte die untergeordnete Führerebene ernennen, diese wiederum die nächsttiefere Ebene. Auf allen Ebenen sollte die „Gefolgschaft“ ihrem jeweiligen „Führer“ blinden Gehorsam und bedingungslose Treue entgegenbringen. Diese Führeridee war mit dem modernen Nationalismus seit 1800 entstanden und als Sehnsucht nach einem „Volkskaiser“ oder einem autoritären, kriegerischen Reichskanzler wie Otto von Bismarck im demokratiefeindlichen Lager seit 1900 Allgemeingut geworden. Sie entsprach der paramilitärischen Organisation der NSDAP. Hitler hatte die Führeridee wahrscheinlich schon in Linz als Kult um Georg von Schönerer kennengelernt. Er reklamierte die Rolle des nationalen Führers ab November 1922 nach Mussolinis erfolgreichem Marsch auf Rom für sich und übernahm dann auch den damit verbundenen „Führerkult“ (heute: „Hitler-Mythos“) und ein voluntaristisches Politikverständnis aus dem italienischen Faschismus.[144]

Hitler übernahm fast alle seine Ideen aus dem neuzeitlichen Antisemitismus, dem Sozialdarwinismus und pseudowissenschaftlichen Biologismus. Fritz Fischer urteilte daher:

„Doch mit der Judenfeindschaft und dem Krieg um ‚Lebensraum‘ erweist sich Hitler nicht als originell und als Kind einer breiten Strömung in der deutschen wie der österreichischen Gesellschaft vor dem Ersten Weltkrieg […]. Dieser Vulkan an Energie, Willen und Leidenschaft ist […] ohne die gesellschaftlich-sozialen wie die ideellen Bedingungen Deutschlands im Kaiserreich und in der Weimarer Republik nicht denkbar. Jedenfalls ist Hitler kein ‚Betriebsunfall‘. Er gehört, gemessen an den Voraussetzungen, die sein Wirken und sein Auftreten ermöglichten, wie an seiner Gedankenwelt, tief in die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts hinein.“[145]

Gemäß seinem Führungsanspruch verschwieg Hitler jedoch die Herkunft seiner Ideen und behauptete, er habe seine Weltanschauung in Wien bis 1913 durch intensives Selbststudium erworben und dieses „granitene Fundament“ seines Handelns seither kaum verändert.[146] Als inkonsequente und darum gescheiterte Vorbilder nannte er nur Schönerer und Lueger: Sie hätten ihm die Augen für die „Judenfrage“ geöffnet und ihn gelehrt, die Juden in allen Varianten als fremdes Volk zu betrachten. Durch eigenes Forschen habe er aber die Identität von Marxismus und Judentum erkannt, wodurch sich sein instinktiver Hass bis 1909 zu einer „Weltanschauung“ verdichtet habe.[147] Von seinen Einflüssen nach 1918 hob er nur Gottfried Feder lobend hervor.[148]

Die historische Forschung unterscheidet nachweisbare Lektüre Hitlers, aus der bestimmte seiner Ideen stammten, von indirekten Parallelen und der Übernahme verbreiteter Klischees. So wurde die Gleichsetzung von Sozialdemokraten, Marxisten und Juden in Österreich-Ungarn bei Christsozialen, Deutschnationalen und böhmischen nationalen Sozialisten seit den 1870er Jahren üblich.[149] Viele Einzelmotive seiner frühen Vorträge wie das angebliche Nomadentum der Juden und ihre angebliche Unfähigkeit zu Kunst, Kultur und Staatenbildung entnahm Hitler aus vielfach neu aufgelegten Schriften deutscher Antisemiten, die er 1919/20 vom Münchner Nationalsozialisten Friedrich Krohn ausgeliehen haben kann. Darunter waren H. Naudh (Die Juden und der deutsche Staat, 12. Auflage 1891), Karl Eugen Dühring (Die Judenfrage als Frage des Racencharakters, 5. Auflage 1901), Theodor Fritsch (Handbuch zur Judenfrage, 27. Auflage 1910), Houston Howard Chamberlain (Die Grundlagen des 19. Jahrhunderts, 1912), Ludwig Wilser (Die Germanen, 1913) , Adolf Wahrmund (Das Gesetz des Nomadentums und die heutige Judenherrschaft, München 1919) und die deutsche Übersetzung der Protokolle der Weisen von Zion, die Ludwig Müller von Hausen 1919 veröffentlicht hatte.[150] Hitler benutzte die „Protokolle“ ausdrücklich als Beweis für die Verschwörungstheorie eines angeblichen Weltjudentums.[151] Er folgte damit Gottfried Feder, der seine nationalsozialistische Programmschrift von 1922 (Der deutsche Staat auf nationaler und sozialer Grundlage) schon als „Antithese zu den ‚Weisen von Zion‘“ veröffentlicht hatte.[152]

Der erste Band von Mein Kampf erschien 1925 in München mit dem Untertitel „Eine Abrechnung“. Er wurde bis 1932 etwa 300.000-mal verkauft und durch vielfache Rezensionen in öffentlichen Konflikten inner- und außerhalb der NSDAP allgemein bekannt.[153] Das Buch wurde jedoch fast nur wegen Hitlers außen- und parteipolitischen Zielen rezipiert, während seine Rassentheorien wegen fehlender Originalität in damaligen Studien zum Antisemitismus und auch in Schriften anderer Nationalsozialisten fast unbeachtet blieben.[154] Der zweite Band Die nationalsozialistische Bewegung erschien 1926 und wurde noch weniger beachtet. Darin führte Hitler seine Vorstellungen zur Außenpolitik und zur Aufgabe und Struktur der NSDAP genauer aus. Hitlers Zweites Buch von 1928 führte seinen Antisemitismus, Rassismus und seine bevölkerungspolitischen Pläne näher aus, blieb jedoch aufgrund damaliger Umstände unveröffentlicht.

Politische Gegner der NSDAP betonten früh den Widerspruch von Hitlers Aussehen zu seinem eigenen Rassenideal, um den Nationalsozialismus als unglaubwürdig und seine Vertreter als heuchlerisch zu kritisieren. Die katholische Zeitung Der gerade Weg veröffentlichte 1932 dazu eine Artikelserie. Ihr Autor Fritz Gerlich berief sich auf ein „Gutachten“ des „Rassenhygienikers“ Max von Gruber von 1923, in dem dieser feststellte: „Gesicht und Kopf schlechte Rasse, Mischling […]. Es ist gar kein Zweifel, daß Hitler nicht jenem Katalog der nordisch-arisch-germanischen Rassemerkmale entspricht, den die zur nationalsozialistischen Bewegung gehörenden ‚Rassewissenschaftler‘ aufgestellt haben.“ In einem weiteren Artikel wandte Gerlich die Kriterien des „Rasseforschers“ Hans F. K. Günther mit dem Ergebnis auf Hitler an, dieser habe keine nordischen Rassenmerkmale und gehöre einer „ostisch-mongolischen Rassemischung“ an.[155] Gerlich wurde vor allem wegen dieser Kritik 1934 ermordet. Die Kritik am Hitlerkult und an der NS-Ideologie lebte auch nach 1933 als lebensgefährlicher Flüsterwitz fort: „Blond wie Hitler, groß wie Goebbels, schlank wie Göring und keusch wie Röhm.“[156]

Neugründung und erste Erfolge der NSDAP

 
Einladung zu einer Versammlung im Münchner Bürgerbräukeller am 27. Februar 1925, einen Tag nach der Neugründung der NSDAP

Nach seiner Haftentlassung am 20. Dezember 1924 versprach Hitler Bayerns Ministerpräsidenten Heinrich Held am 4. Januar 1925, er wolle künftig nur noch auf legale Weise Politik machen und der Regierung im Kampf gegen den Kommunismus helfen. Er erreichte die Aufhebung des NSDAP-Verbots zum 16. Februar 1925. Mit einem Leitartikel in der Parteizeitung Völkischer Beobachter rief Hitler am 26. Februar die Neugründung der NSDAP unter seiner Führung aus. Dazu mussten alle bisherigen Mitglieder einen neuen Mitgliedsausweis beantragen, so dass Hitlers Parteizentrale die Aufnahme kontrollieren konnte. Zugleich appellierte er an die Einigkeit der völkischen Bewegung im Kampf gegen Judentum und Marxismus, nicht aber gegen den in Bayern starken Katholizismus. Damit grenzte er sich gegen seinen Mitstreiter Ludendorff ab, der den Vorsitz der Nationalsozialistischen Freiheitsbewegung am 12. Februar niedergelegt und so deren Auflösung eingeleitet hatte. Hitler erreichte, dass die während des NSDAP-Verbots entstandenen konkurrierenden Splittergruppen wieder oder neu in die NSDAP eintraten: darunter die Großdeutsche Volksgemeinschaft, die Deutsche Partei, der „Völkisch-Soziale Block“ und die Deutsch-Völkische Freiheitspartei. Die SA ließ er nur noch als Hilfstruppe der NSDAP, nicht mehr als eigenständige paramilitärische Organisation zu, so dass Ernst Röhm ihre Führung abgab.[157]

Hitler verfügte nun über einen von Jakob Werlin geliehenen schwarzen Mercedes, einen eigenen Chauffeur und eine Leibgarde, mit der er zu seinen Auftritten fuhr. Er inszenierte diese fortan bis in jedes Detail hinein, indem er etwa den Zeitpunkt seiner Ankunft, sein Betreten des Veranstaltungsraums, der Rednerbühne, seine Kleidung für die jeweils beabsichtigte Wirkung auswählte und seine Rhetorik und Mimik einstudierte. Auf Parteiversammlungen trug er eine hellbraune Uniform mit einer Hakenkreuzbinde, einen Gürtel, einen Lederriemen über der rechten Schulter und kniehohe Lederstiefel. Vor anderem Publikum dagegen trug er einen schwarzen Anzug mit weißem Hemd und Krawatte, um „einen weniger martialischen, respektableren Hitler vorzuführen“.[158] Mit seinem oft getragenen blauen Anzug, Lederhosen, Regenmantel, Filzhut und Reitpeitsche wirkte er wie ein „exzentrischer Gangster“. In der Freizeit trug er jedoch am liebsten bayerische Lederhosen. Er vermied es auch im Hochsommer, in Badehose gesehen zu werden, um sich nicht der Lächerlichkeit preiszugeben.[159]

Hitler betrieb nun erfolgreich zunächst die reichsweite Ausdehnung der NSDAP durch Gründung neuer Orts- und Regionalgruppen, für die er „Gauleiter“ ernannte. Regionale Redeverbote behinderten diese Arbeit kaum. Er beauftragte Gregor Strasser im März 1925 mit dem Aufbau der nord- und westdeutschen NSDAP. Strasser bildete dort bis September 1925 einen eigenen Parteiflügel, der gegenüber Hitlers Münchner Parteizentrale stärker sozialistische Ziele, einen sozialrevolutionären Kurs sowie eine außenpolitische Zusammenarbeit mit der Sowjetunion befürwortete. Strassers Entwurf eines neuen Parteiprogramms verlangte eine Beteiligung der NSDAP am Volksbegehren zur Fürstenenteignung, eine Bodenreform und die Enteignung von Aktiengesellschaften. Hitler ließ ihn zunächst gewähren, gewann aber Strassers Anhänger Joseph Goebbels als Unterstützer seines Kurses und seiner Führerrolle. Im Februar 1926 setzte er gegen Strassers Flügel sein erstes selbstverfasstes Parteiprogramm durch, das die Fürstenenteignung als Form einer „jüdischen Ausbeutung“ ablehnte.[160] Im Sommer 1926 führte die NSDAP den Hitlergruß ein und machte so den Hitlerkult zu ihrem zentralen Merkmal.[161] Hitler beherrschte die Partei damals ähnlich wie ab 1933, indem er Streit und Rivalitäten zunächst zuließ und dann die Entscheidung an sich zog. So wurde die persönliche Bindung an den „Führer“ entscheidend für den Einfluss, den ein Funktionär in der Partei hatte. So wurde Hitlers Stellung in der NSDAP fast unangreifbar.[162]

Seit seinem Legalitätsversprechen wollte Hitler die Demokratie mit ihren eigenen Waffen schlagen und untergraben. Die NSDAP sollte in die Parlamente einziehen, ohne dort konstruktiv mitzuarbeiten. Zudem sollte die SA mit spektakulären Aufmärschen, Straßenschlachten und Krawallen öffentliche Beachtung der Partei und ihres Führers erzeugen und zugleich die Schwäche des demokratischen Systems offenbaren. Dazu bediente sich die NSDAP der damals völlig neuen Methoden der Werbung und Massenbeeinflussung (→ NS-Propaganda). Grundlegend für deren Erfolg war Hitlers massenwirksame Rhetorik. Er griff tagespolitische Themen auf, um dann regelmäßig und gezielt von der „Schuld der Novemberverbrecher von 1918“, der „Dolchstoßlegende“, der „bolschewistischen Gefahr“, der „Schmach von Versailles“, dem „parlamentarischen Wahnsinn“ und der Wurzel allen Übels zu reden: „den Juden“. Mit seiner Ruhrkampagne und der Broschüre Der Weg zum Wiederaufstieg versuchte er, die Unterstützung der Ruhrindustrie zu gewinnen. Bei der Reichstagswahl 1928 blieb die NSDAP mit 2,6 % der Stimmen jedoch „eine unbedeutende, wenn auch lautstarke Splitterpartei“.[163] Die stabilisierten wirtschaftlichen Verhältnisse und der anhaltende Wirtschaftsaufschwung („Goldene Zwanziger“) boten radikalen Parteien bis 1929 kaum Ansätze für ihre Agitation.

Der 1929 von NSDAP und DNVP gemeinsam initiierte Volksentscheid gegen den Young-Plan, der die offenen Reparationsfragen zwischen Deutschland und seinen ehemaligen Kriegsgegnern regeln sollte, scheiterte zwar. Aber Hitler und seine Partei erhielten bei den Landtagswahlen in Thüringen im Herbst 1929 erstmals erhebliche Zustimmung im nationalistisch-konservativen Bürgertum. Auch das Presseimperium des DNVP-Vorsitzenden Alfred Hugenberg unterstützte Hitler fortan, weil er in ihm und der NSDAP lenkbare Mittel sah, den deutschnationalen Kräften zu einer Massenbasis zu verhelfen.

Infolge der 1929 einsetzenden Weltwirtschaftskrise zerbrach in Deutschland am 27. März 1930 die Weimarer Koalition. Dem Reichskanzler Hermann Müller (SPD), der noch eine demokratisch gesinnte Reichstagsmehrheit hatte, und dem ersten Präsidialkabinett von Heinrich Brüning (Zentrumspartei) folgte die Reichstagswahl 1930: Dabei steigerte die NSDAP ihren Stimmenanteil auf 18,3 Prozent und ihre Reichstagssitze von 12 auf 107 Abgeordnete. Damit war sie als zweitstärkste Partei ein relevanter Machtfaktor in der deutschen Politik geworden.

Um seine Partei von ihrem Radau-Image zu befreien und seine Regierungsfähigkeit zu erhöhen, erneuerte und bekräftigte Hitler sein Legalitätsversprechen. Als drei nationalsozialistische Reichswehroffiziere im sogenannten Ulmer Reichswehrprozess wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ angeklagt wurden, erklärte Hitler als Zeuge der Verteidigung am 25. September 1930 unter Eid vor dem Reichsgericht, er werde seine „ideellen Ziele unter keinen Umständen mit ungesetzlichen Mitteln erstreben“ und Parteigenossen, die sich nicht an diese Vorgabe hielten, ausschließen. Seine Zusage gelte aber nur bis zur Machtergreifung:

„Wenn unsere Bewegung in ihrem legalen Kampf siegt, wird ein deutscher Staatsgerichtshof kommen; und der November 1918 wird seine Sühne finden, und es werden Köpfe rollen.“[164]

Trotz dieser unverhohlenen Drohung wurde dieser Legalitätseid positiv aufgenommen. Kanzler Brüning versuchte, Hitler zu einer Zusammenarbeit zu bewegen, und bot ihm sogar eine spätere Regierungsbeteiligung an für die Zeit, nachdem er die Reparationsfrage endgültig gelöst hätte. Hitler lehnte ab, so dass Brüning sein Minderheitskabinett von der SPD tolerieren lassen musste.[165]

Nach der Septemberwahl nahm man Hitler auch im Ausland zur Kenntnis. Rothay Reynolds beschrieb in der britischen Daily Mail vom 27. September 1930 Hitlers körperlich „nicht robustes“ Aussehen, das sein Redestil kontrastiere: „Sobald er aber sprach, erkannte ich, in ihm lodert ein Feuer, das über die körperliche Ermüdung triumphieren kann. Er spricht sehr schnell, und in seiner Stimme liegt eine nervöse Energie, die einen die intensive Überzeugung hinter seinen Worten spüren läßt.“[166]

Weg zur Kanzlerschaft

 
Alfred Hugenberg (links) und Eitel Friedrich (Mitte) beim Treffen der Harzburger Front, 11. Oktober 1931; Hitler per Fotomontage nachträglich eingefügt

Seit 1931 wurde Reichspräsident Paul von Hindenburg „geradezu überschwemmt“ von Unterschriftenlisten und Eingaben für Hitlers Reichskanzlerschaft.[167] Hindenburg lud Hitler und Hermann Göring zu einem ersten Gespräch am 10. Oktober 1931 ein, einen Tag vor dem Treffen der „Harzburger Front“. Laut Hitlerbiograf Heiden hielt Hitler dabei Monologe, statt Hindenburgs Fragen zu beantworten. Dieser soll daraufhin gesagt haben, man könne diesen „böhmischen Gefreiten“ (Hindenburg verwechselte das österreichische Braunau mit der böhmischen Stadt Broumov) „höchstens [zum] Postminister“ ernennen.[168] Laut Hindenburgbiograf Wolfram Pyta machte Hitler auf Hindenburg „sichtlich Eindruck“, ohne ihn zu überzeugen, dass man den in Staatsämtern völlig unerfahrenen Parteipolitiker zum Kanzler ernennen könne.[169]

Im Krisenjahr 1932 wirkten die konservativen Politiker Franz von Papen, Kurt von Schleicher, Alfred Hugenberg und Oskar von Hindenburg mit verschiedenen persönlichen Zielen teils mit-, teils gegeneinander auf den Reichspräsidenten ein. Sie alle wollten die Weimarer Demokratie durch eine autoritäre Staatsform ersetzen, lehnten Hitler und seine Partei aber zunächst als „plebejisch“ ab. Weil sie aber kaum Rückhalt in der Bevölkerung erhielten, betrachteten und förderten sie die NSDAP oder einen ihrer Flügel zunehmend als die für ihre Vorhaben benötigte Massenbasis und setzten sich immer mehr bei Hindenburg für eine Machtbeteiligung der Nationalsozialisten ein.

Zur Reichspräsidentenwahl 1932 stellte sich der 84-jährige Hindenburg zur Wiederwahl. Hitler wollte gegen ihn antreten und brauchte als seit 1925 staatenloser Österreicher[170] dazu nach der Weimarer Verfassung die Einbürgerung als deutscher Staatsbürger. Da jeder deutsche Bundesstaat Bedenken gegen als staats- oder landesgefährdend angesehene Einbürgerungen erheben konnte, strebte Hitler eine nach dem geltenden „Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetz“ von 1913 auch mögliche Einbürgerung über eine „Anstellung im unmittelbaren oder mittelbaren Staatsdienst“ eines Bundesstaats an, die „für einen Ausländer als Einbürgerung […]“ galt.[171] Diese erhielt er nach mehrfachen erfolglosen Anläufen erst am 25. Februar 1932, drei Tage nach Bekanntgabe seiner Kandidatur: Der Innenminister im Freistaat Braunschweig Dietrich Klagges (NSDAP) berief ihn auf Drängen von Joseph Goebbels zum Braunschweiger Regierungsrat. Hitler trat seinen vorgesehenen Dienst bei der braunschweigischen Gesandtschaft in Berlin aber nicht an, sondern erhielt sofort Urlaub für den Reichspräsidentschaftswahlkampf und beantragte später unbefristeten Urlaub für seine künftigen „politischen Kämpfe“. Er wurde erst als Reichskanzler am 16. Februar 1933 aus dem braunschweigischen Staatsdienst entlassen.[172]

 
2. Wahlgang zum Reichspräsidenten

Hindenburg gewann die Reichspräsidentenwahl 1932 im zweiten Wahlgang mit 53 zu 36,8 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen Hitler nur, weil auch SPD-Wähler für ihn stimmten, um keine Neuwahlen und weitere NSDAP-Zuwächse zu riskieren. Hindenburg ernannte dennoch Franz von Papen zum neuen Reichskanzler und löste den Reichstag auf.

 
Hitler am 21. Juni 1932 (Mitte vorn) in der Diskussion mit Hermann Göring und Ernst Hanfstaengl

Die NSDAP nutzte sämtliche für 1932 vorgesehenen Landes- und Reichswahlen zu permanenter Agitation. Hitler engagierte den Opernsänger Paul Devrient als Stimmtrainer und Wahlkampfbegleiter[173] und ließ sich zwischen April und November 1932 mit einem Flugzeug zu insgesamt 148 Großkundgebungen einfliegen, die von durchschnittlich 20.000 bis 30.000 Menschen besucht wurden. Die NS-Propaganda inszenierte ihn bei diesen „Deutschlandflügen“ als über den sozialen Klassen stehenden Heilsbringer („Hitler über Deutschland“). Er erreichte einen größeren Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung als jeder andere Kandidat vor ihm. Gleichzeitig wurden bei provozierenden NSDAP-Aufmärschen in diesem Wahlkampf Dutzende Menschen gewaltsam getötet. Der „Altonaer Blutsonntag“ (17. Juli) etwa bot der konservativen Reichsregierung unter von Papen den Anlass zum Preußenschlag (20. Juli), bei dem die verfassungsgemäß gewählte Landesregierung Preußens durch eine Notverordnung abgesetzt wurde.[174]

Bei der Reichstagswahl Juli 1932 wurde die NSDAP mit 37,3 Prozent stärkste Partei. Hitler beanspruchte die Kanzlerschaft. Schon bei der zweiten Reichstagssitzung am 12. September löste Hindenburg den Reichstag infolge von Tumulten um seine Notverordnungen erneut auf. Bei der folgenden Reichstagswahl November 1932 wurde die NSDAP trotz Stimmenverlusten mit 33,1 Prozent erneut stärkste Partei; auch die KPD gewann Sitze hinzu, so dass die demokratischen Parteien keine parlamentarische Mehrheit mehr stellen konnten. Daraufhin trat von Papen zurück und schlug Hindenburg vor, ihn per Notverordnung zum Diktator zu ernennen. Viele Eingaben an Hindenburg forderten jedoch, Hitler zum Kanzler zu ernennen.

Da die Stimmenverluste der NSDAP und die allmähliche Konjunkturverbesserung dessen Chancen verschlechtert hatten, unterzeichneten viele nationalkonservative Unternehmer die von Hjalmar Schacht organisierte Industrielleneingabe, in der sie „das bisherige parlamentarische Parteiregime“ ablehnten und die „Übertragung der verantwortlichen Leitung eines mit den besten sachlichen und persönlichen Kräften ausgestatteten Präsidialkabinetts an den Führer der größten nationalen Gruppe“ – also an Hitler – forderten.[175] Diese „nationalkonservativen Kräfte in Wirtschaft, Militär und Bürokratie“ strebten die „autoritäre (monarchistische) Umgestaltung des Staates“, die „dauerhafte Ausschaltung von KPD, SPD und Gewerkschaften“, den „Abbau der steuerlichen und sozialstaatlichen Belastungen der Wirtschaft“, die „schnelle Überwindung des Versailler Vertrages“ und die „Aufrüstung“ an. Sie glaubten, ihre Ziele nur gestützt auf die nationalsozialistische Massenbewegung erreichen zu können. Die ihnen unerwünschten Elemente von Hitlers Programm – Führerdiktatur statt Monarchie und Berücksichtigung der sozialpolitischen Interessen von Arbeitern – wollten diese Eliten durch die „Einrahmung“ Hitlers und die „Zähmung“ seiner Politik abschwächen. Dazu erschien ihnen Franz von Papen als geeigneter Bündnispartner, da er „nach wie vor das volle Vertrauen Hindenburgs besaß und als Einziger in der Lage war, dessen Misstrauen gegenüber Hitler zu zerstreuen“.[176] Ihre Initiative vom 19. November hatte zunächst keinen Erfolg.

Hitler hatte antikapitalistische Tendenzen in der NSDAP früh dem Antisemitismus untergeordnet, wonach allein die Juden für die Misere der Wirtschaft verantwortlich seien. In Hitlers Rede vor dem Industrie-Club Düsseldorf hatte er Anfang 1932 die Rolle der Wirtschaftseliten gelobt und gegen die Wähler der Linksparteien betont: Das deutsche Volk könne nicht überleben, solange es zur Hälfte „Eigentum als Diebstahl“ betrachte. Jedoch finanzierte sich die NSDAP großenteils durch Mitgliedsbeiträge und Eintrittsgelder bei Redeveranstaltungen, wie der Historiker Henry A. Turner nachwies. Der Einfluss der Großindustrie auf den Aufstieg der NSDAP machte sich an anderen Punkten bemerkbar:[177] Bis Ende 1932 gewann Hitler gute Beziehungen zu Unternehmerkreisen und räumte deren Bedenken gegen das NS-Wirtschaftsprogramm weitgehend aus. In der Arbeitsstelle Schacht oder der Wirtschaftspolitischen Abteilung der NSDAP bemühten sich vor allem „Wirtschaftsvertreter aus dem zweiten und dritten Glied der Eisen- und Stahlindustrie“[178] und spätere Arisierungsgewinnler, aber auch Bankiers und Großagrarier, eine künftige nationalsozialistische Wirtschaftspolitik „mit dem Gedeihen privater Wirtschaft in Einklang zu bringen“, damit „Industrie und Handel mitmachen können“.[179]

 
Die Nationalsozialisten Hitler, Göring und dahinter Frick, „eingerahmt“ von konservativen Ministern in der Reichskanzlei, 30. Januar 1933

Um das Risiko eines Bürgerkriegs und einer möglichen Niederlage der Reichswehr gegen die paramilitärischen Kräfte von SA und KPD zu vermeiden, ernannte Hindenburg am 3. Dezember Kurt von Schleicher zum Reichskanzler. Dieser war unter von Papen Reichswehrminister geworden und stand für einen vermeintlich arbeiterfreundlicheren Kurs.[180] Schleicher versuchte nun die NSDAP durch eine Querfront-Strategie zu spalten:[181] Gregor Strasser war bereit, auf Schleichers Vorschlag einer Regierungsbeteiligung einzugehen und selbst Vizekanzler zu werden, womit Hitler „übergangen“ worden wäre. Doch Hitler setzte seine Führungsrolle in der Partei und seinen Anspruch auf die Reichskanzlerschaft im Dezember 1932 unter Tränen und Selbstmorddrohungen durch.[182] Am Jahresende hatten sich die konservativen Berater Hindenburgs in eine Sackgasse manövriert: Sie wollten die NSDAP an der Regierung beteiligen, ohne Hitler die Kanzlerschaft zuzugestehen, was dieser strikt ablehnte.

Beim Treffen Papens mit Hitler im Haus des Bankiers Schröder am 4. Januar 1933 bot Hitler von Papen die Vizekanzlerschaft, die Besetzung der klassischen Ministerien mit Deutschnationalen sowie das Recht an, bei allen Vorträgen des Kanzlers beim Reichspräsidenten zugegen zu sein. So erreichte er von Papens Zustimmung für seine Reichskanzlerschaft. Dies gilt als „Geburtsstunde des Dritten Reiches“[183], die „eine unmittelbare kausale Geschehensfolge bis zum 30. Januar“ einleitete.[184] Von Papen und Hugenberg glaubten weiterhin, Hitler auch als Kanzler in einer von konservativen Ministern dominierten Regierung „einrahmen“ und „zähmen“ zu können.[185] Ihr Bündnis mit Hitler isolierte Schleichers Regierung, die der nationalsozialistisch geführte Reichslandbund im Schutzzollkonflikt zwischen Landwirtschaft und Exportindustrie zusätzlich unter Druck setzte.[186]

Die NSDAP wurde bei der Landtagswahl in Lippe vom 15. Januar 1933 mit 39,5 Prozent der Stimmen (bei 100.000 Wahlberechtigten) stärkste Kraft und sah sich dadurch in ihrem Führungsanspruch bestärkt.[187] Als der Missbrauch von Agrarsubventionen im Osthilfeskandal auch Hindenburgs Ruf bedrohte, setzte sich dessen Freund Elard von Oldenburg-Januschau persönlich für Hitlers Kanzlerschaft ein, von dessen Kabinett man die Vertuschung des Skandals erwartete. Zudem gewann Hitler am 22. Januar Oskar von Hindenburg mit Drohungen und Angeboten als Unterstützer. Dies beseitigte letzte Vorbehalte dessen Vaters gegen seine Kanzlerschaft.[188] Als auch General Werner von Blomberg, der neuer Reichswehrminister werden sollte, für eine Regierung Hitlers gewonnen wurde, verlor Schleicher auch noch die geschlossene Unterstützung der Reichswehr und war nun völlig isoliert und handlungsunfähig.[189] Als Hindenburg seine Bitte um Neuwahlen ablehnte, trat er am 28. Januar 1933 zurück. Hitler, von Papen und Hugenberg hatten sich inzwischen auf ein Kabinett geeinigt. Das ermöglichte Hitlers Ernennung zum Reichskanzler.[190]

Diktatur bis zum Krieg (1933–1939)

 
Adolf Hitler 1933

Errichtung der Diktatur

Mit Putschgerüchten in Berlin[191] erreichte die NSDAP, dass Hindenburg am 30. Januar 1933 zunächst Blomberg verfassungswidrig zum neuen Reichswehrminister, dann auch Hitler und seine übrigen Minister vereidigte[192] und Hitler die Auflösung des Reichstags für Neuwahlen erlaubte. Hindenburg wollte damit eine politische Einigung der Rechtsparteien in einer Koalitionsregierung unter deutschnationaler Dominanz gemäß der Harzburger Front von 1931 erreichen. Demgemäß enthielt das Kabinett Hitler nur zwei NSDAP-Minister, die übrigen gehörten zur DNVP. Doch Hitler war entschlossen, die Demokratie bis zu den Neuwahlen durch Notverordnungen und dann durch verfassungsändernde Gesetze zu beseitigen.

Hitler initiierte die von Innenminister Wilhelm Frick am 4. Februar verfasste „Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze des Deutschen Volkes“ und die „Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat“, die zusammen am 28. Februar in Kraft traten. Alle Minister beschlossen diese Maßnahmen, Hindenburg unterzeichnete sie. Sie hoben wesentliche Bürgerrechte wie Versammlungsfreiheit, Pressefreiheit, Briefgeheimnis auf und erlaubten willkürliche Verhaftungen für die gesamte NS-Zeit. Willkommener Vorwand dafür war der Reichstagsbrand vom 27. Februar, der als internationale Verschwörung der Kommunisten ausgegeben wurde. Trotz Verhaftungen und politischen Morden während des Wahlkampfs, vor allem an Kommunisten, verfehlte die NSDAP bei der Reichstagswahl März 1933 zusammen mit der DNVP die Zweidrittelmehrheit. Beim Tag von Potsdam am 21. März feierte Hitler propagandistisch seine Einigung mit den deutschnationalen Kräften und ihrer Galionsfigur Hindenburg. Am 23. März beschloss der Reichstag gegen die Stimmen der anwesenden SPD-Abgeordneten das „Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich“. Es erlaubte der Regierung für zunächst vier Jahre, Gesetze künftig direkt zu erlassen. Nur mit massivem Straßenterror, dem illegalen Ausschluss aller KPD- und einiger SPD-Abgeordneter von der Parlamentssitzung und nachträglicher Annullierung der KPD-Mandate erreichte die NSDAP die für diese Verfassungsänderung notwendige Zweidrittelmehrheit. Der Reichstag verzichtete damit auf seine gesetzgeberische Rolle, hob die Gewaltenteilung zwischen Legislative und Exekutive auf und entmachtete praktisch den Reichspräsidenten. Damit etablierte er Hitlers Diktatur und erlaubte dem NS-Regime die folgende Gleichschaltung von Staat und Gesellschaft.[193]

 
Wahlwerbung zur Volksabstimmung über die Vereinigung der Ämter des Reichspräsidenten und des Reichskanzlers am 19. August 1934. Amtliches Endergebnis im Reich: 89,9 Prozent Zustimmung.

Das NS-Regime schaltete am 2. Mai 1933 die freien Gewerkschaften aus, verbot am 22. Juni die SPD und erzwang bis 5. Juli die freiwillige Selbstauflösung der übrigen Parteien DNVP, DDP, DVP und Zentrum. Am 1. Dezember erhob das Gesetz zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat die NSDAP zur einzigen Staatspartei. Bei diesem Prozess wirkten „Druck von ‚unten’“ aus der NSDAP und Hitlers „persönliche Initiative“ zusammen.[194]

Am 30. Juni 1934 befahl Hitler, angestachelt durch Heinrich Himmler, Hermann Göring und Reinhard Heydrich, unter dem Vorwand eines angeblichen „Röhm-Putsches“ die Ermordung des SA-Führers Ernst Röhm und weiterer möglicher Konkurrenten in der NSDAP und früheren DNVP um die politische Macht. Die SA wurde fortan aufgelöst und verboten. Die Mordserie wurde nachträglich als angebliche „Staatsnotwehr“ legalisiert. In einer Reichstagsrede am 13. Juli 1934 erneuerte Hitler seine Zusage an die Reichswehr, sie werde die einzige Waffenträgerin des Staates bleiben. Nach Hindenburgs Tod am 2. August 1934 ging der Oberbefehl über die Reichswehr ohne Widerstand auf Hitler über. Dieser ließ das Amt des Reichspräsidenten mit dem Amt des Kanzlers vereinigen. Reichswehrminister Blomberg änderte am selben Tag den Wortlaut des Soldateneides: Fortan mussten Offiziere, Soldaten, Beamte und Reichsminister dem „Führer des Deutschen Reichs und Volkes, Adolf Hitler“ „vor Gott“ Treue und Gehorsam schwören. Hitler ließ die Vereinigung der Ämter in seiner Person mit einer Volksabstimmung am 19. August bestätigen und sich nun offiziell nur noch „Führer und Reichskanzler“, nicht aber Staatspräsident nennen.[195]

 
Hitler bei einer Parade anlässlich des Reichsparteitags im November 1935 auf dem Hauptmarkt (Nürnberg)

Kabinettssitzungen verloren zunehmend an Bedeutung. 1935 kamen die Minister zwölfmal, 1937 sechsmal, am 5. Februar 1938 letztmals zusammen.[196] So erhielten Minister (außer Goebbels und Speer) keinen Zugang mehr zu Hitler, falls sie keinen guten Kontakt zu dessen Adjutanten besaßen, die so große informelle Macht erlangten.[197]

Ausweitung des Hitlerkults

1933 wurde der Hitlerkult zum Massenphänomen, bei dem Erwartungen der Bevölkerung und NS-Propaganda zusammenwirkten.[198] Hitlers Herrschaft war von Beginn an „extrem personalisiert“: Er hatte kein Politbüro wie Stalin, keinen Kriegsrat und keinen Großrat wie Mussolini.[199] Er ließ auch keinen Länderrat oder Parteisenat als Gegengewicht zu und ersetzte das Kabinett nicht, nachdem es nicht mehr zusammentrat. Der Hitlergruß wurde 1933 auch für Beamte zur Pflicht gemacht und von großen Bevölkerungsteilen freiwillig übernommen.

Alle außenpolitischen Erfolge schrieb die NS-Propaganda Hitler allein zu, um so den Führerkult vom Parteimerkmal zum nationalen Kult auszudehnen und Hitlers Position gegenüber den konservativen Eliten und dem Ausland zu stärken. Mit vier Volksabstimmungen ließ sich Hitler wichtige politische Weichenstellungen bestätigen: den Austritt aus dem Völkerbund 1933, die Vereinigung von Kanzler- und Präsidentenamt 1934, den Einmarsch in das entmilitarisierte Rheinland 1936 und den Anschluss Österreichs 1938. Er fand jedes Mal große Zustimmung dafür, die er wiederum zum weiteren Ausbau des schrankenlosen Führerstaates nutzte. Dieser wurde mit der Reduktion des Titels auf „der Führer“ und Einführung des Führereides in der Beamtenschaft und Wehrmacht bis 1939 vollendet. Die NS-Rechtslehre legitimierte dies, indem sie Verfassungsrecht mit dem an keiner Rechtsidee messbaren Führerwillen gleichsetzte.[200]

Der Hitlerkult wurde im deutschen Alltag allgegenwärtig, etwa durch Umbenennung vieler Straßen und Plätze nach Hitler, die die NSDAP bald auf neue Straßen und Orte begrenzte, einen Adolf-Hitler-Koog als Musterbeispiel für die staatliche Blut-und-Boden-Ideologie[201][202], dörfliche „Hitlereichen“ und „Hitlerlinden“, die kommerzielle Vermarktung von Hitlerbildern, ab 1937 auch staatliche Hitler-Briefmarken wie die spätere Dauerserie Reichskanzler Adolf Hitler und Pilger-Andrang in Obersalzberg. Das Ausmaß dieser Verehrung überstieg den Kult um Bismarck bei weitem und isolierte die Bevölkerungsteile, die sich dem Hitlerkult zu entziehen suchten.[203] Dabei wurde Hitler nicht erst postum, sondern schon zu Lebzeiten geehrt und ehrte selbst andere mit seinem Namen, etwa indem er ab 1937 die Bezeichnung von NS-Ausleseschulen als Adolf-Hitler-Schulen erlaubte.[204]

Dem kamen weite Gesellschaftsbereiche freiwillig entgegen: So förderte die deutsche Industrie mit der Adolf-Hitler-Spende der deutschen Wirtschaft ab 1. Juni 1933 den „nationalen Wiederaufbau“ bis 1945 mit rund 700 Millionen Reichsmark für die NSDAP, über deren Verwendung Hitler frei entscheiden konnte. Dafür stiftete er 1937 den „Adolf-Hitler-Dank“, eine jährliche Spende von einer halben Million Reichsmark „für besonders verdiente, notleidende Parteigenossen“.[205] Hitler wurde Ehrenbürger vieler deutscher Städte, von denen einige ihm die Ehrenbürgerschaft nach seinem Tod wieder entzogen bzw. für beendet erklärten.

Der Hitlerkult gilt Historikern als beispielhafte Realisierung einer „charismatischen Herrschaft“, die bürokratische Instanzen nicht ersetzte, sondern überwölbte und so vielfach Kompetenzstreit zwischen Parteihierarchie und Staatsapparat erzeugte. Rivalitäten von NS-Behörden, die in Wettläufe um das vorauseilende Erfassen des „Führerwillens“ eintraten, erforderten wiederum immer mehr autoritative tagespolitische Entscheidungen Hitlers. Dieser ließ jedoch viele Konflikte unentschieden, um seinen Ruf als über den Alltagskonflikten stehender, unfehlbarer genialer Alleinherrscher nicht zu beschädigen, und trug so zur Aushöhlung einer funktionierenden Staatsverwaltung bei.[206] Diesen systemischen Missstand spiegelte etwa der bis 1938 verbreitete Ausspruch der Hitler-Anhänger „Wenn das der Führer wüßte“, der ein Nichtwissen Hitlers unterstellte, die Erwartung ausdrückte, er allein könne Probleme lösen, und ihn gegenüber der NSDAP vorab von jeglicher Verantwortung freisprach.[207] Mit dem Wachsen des Hitler-Mythos sank zugleich das Ansehen der NSDAP.[208]

Nach den militärischen Siegen über Polen, Norwegen, die Niederlande, Belgien und Frankreich (1939/40) hatte Hitler den Zenit seiner Bewunderung erreicht und avancierte nach den Worten des Generalfeldmarschalls Wilhelm Keitel zum „größten Feldherrn aller Zeiten“. Als dieser Mythos nach den Niederlagen in Stalingrad (Februar 1943) und Tunis (Mai 1943) zu erlöschen begann, kam, zuerst unter höheren Offizieren, das kritische Akronym „Gröfaz“ auf. Mit seinem Ansehen schwand auch die unterschiedliche Bewertung von Führer und NSDAP.[209]

Das TIME Magazine wählte Hitler 1939 zum „Mann des Jahres“ 1938, weil er aus Sicht der Redaktion zur größten Bedrohung der demokratischen, freiheitsliebenden Welt geworden sei.[210] Hitler war postum nach verschiedenen Umfragen öfter eine der weltweit bekanntesten Personen und 2004 in Russland und den USA die bekannteste deutsche Person.[211]

Verfolgungen

Ab dem 30. Januar 1933 ließ die SA Konzentrationslager für vermeintliche oder tatsächliche politische Gegner bauen. Nach dem Röhmputsch übernahm die SS die meisten dieser Lager und baute sie nach und nach zu einem riesigen Lagersystem aus. Die staatlichen Internierungen, Misshandlungen und Morde trafen seit der „Reichstagsbrandverordnung“ vom 28. Februar 1933 Kommunisten, Sozialdemokraten,Pazifisten, Zeugen Jehovas wegen Verweigerung des Wehrdienstes und des Hitlergrußes, konservative Oppositionelle und andere Deutsche, die Kritik äußerten oder sich widersetzten (→ Mitglieder des Widerstandes); vor allem aber Juden. Einen „Meisterplan“ für die staatliche „Judenpolitik“ hatte Hitler nicht[212], sondern er reagierte oft kurzfristig auf den Druck von NSDAP-Mitgliedern.[213] Schon im Februar 1933 verübte die SA spontane Gewaltakte gegen Juden. Zum 1. April ordnete das NS-Regime den eintägigen „Judenboykott“ an. Dabei trat Hitler nicht als Organisator auf; Goebbels gab den Boykott als Antwort auf angebliche „jüdische Gräuelpropaganda“ aus dem Ausland aus.[214] Die folgenden Verordnungen und Gesetze schränkten die Bürger- und sonstigen Rechte der Juden immer weiter ein. Das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums führte ab 7. April 1933 zur Entlassung jüdischer Beamter aus dem öffentlichen Dienst. Dem folgte ihr nicht vom Staat angeordneter Ausschluss aus vielen Berufsverbänden. Jüdische Ärzte oder Rechtsanwälte durften nur noch jüdische Klienten bedienen. Andere Berufe waren ihnen ganz verboten.

Hitler schwebte schon 1933 eine konsequente Ghettoisierung der Juden und ihre räumliche Ausgrenzung vor: Sie müssten „heraus aus allen Berufen […], eingesperrt in ein Territorium, wo sie sich ergehen können […], während das deutsche Volk zusieht, wie man wilde Tiere sich ansieht“.[212]

Die Parteibasis der NSDAP war mit der ihrer Meinung nach zu wenig radikalen Judenpolitik Hitlers unzufrieden. Deshalb kam es wiederholt zu Gewalttaten gegen Juden, was zu Protesten von Hitlers konservativen Verbündeten aus Verwaltung und Wirtschaft führte. Nachdem Hitler im August 1935 alle weiteren Einzelaktionen gegen die Juden untersagt hatte, schlug ihm auf dem Nürnberger Reichsparteitag im September die offene Unzufriedenheit der „alten Kämpfer“ entgegen. Hitler schwenkte spontan um und machte sich die Initiative des Reichsärzteführers Gerhard Wagner zu eigen, der ein „Blutschutzgesetz“ angemahnt hatte. Die zuständigen Ministerialbürokraten wurden aus Berlin eilends nach Nürnberg zitiert und entwarfen in einer Nacht die Nürnberger Rassegesetze.[215]

Diese Gesetze beraubten die deutschen Juden endgültig ihrer staatsbürgerlichen Rechte. Unter anderem wurden Ehen zwischen Juden und Nichtjuden verboten und sexuelle Beziehungen zwischen ihnen als Rassenschande unter Strafe gestellt. Staat und Partei förderten die Enteignung jüdischer Unternehmen durch Nichtjuden („Arisierung“). Auswanderungswilligen Juden wurde eine Reichsfluchtsteuer auferlegt, durch die sie die ohnehin geringen Erlöse aus Enteignungen großteils verloren. Den bisherigen Höhepunkt fand diese Judenverfolgung mit den Novemberpogromen vom 9. bis 16. November 1938, die unter dem Vorwand des Mordes eines Juden an Botschaftssekretär Ernst Eduard vom Rath von Hitler und Goebbels beim Jahrestreffen der Münchner NSDAP zentral angeordnet, aber als „spontane Äußerungen des Volkszorns“ ausgegeben wurden. Im ganzen Reich wurden hunderte Juden ermordet, tausende ihrer Synagogen, Betstuben und Friedhöfe zerstört, zehntausende für Monate in KZs eingeliefert, wo weitere hunderte umkamen.[216] Die materiellen Schäden mussten die Opfer als gesetzlich auferlegte „Judenbuße“ bezahlen. Göring drohte zum Abschluss der Konferenz, die diese und andere Gesetze beschloss, am 12. November 1938: „Wenn das Deutsche Reich in irgendeiner absehbaren Zeit in außenpolitischen Konflikt kommt, so ist es selbstverständlich, dass auch wir in Deutschland in allererster Linie daran denken werden, eine große Abrechnung an den Juden zu vollziehen“.[217]

Hitler sagte in einer für das Ausland bestimmten Reichstagsrede beim sechsten Jahrestag seines Amtsantritts am 30. Januar 1939:

„Ich will heute wieder ein Prophet sein: Wenn es dem internationalen Finanzjudentum in und außerhalb Europas gelingen sollte, die Völker noch einmal in einen Weltkrieg zu stürzen, dann wird das Ergebnis nicht die Bolschewisierung der Erde und damit der Sieg des Judentums sein, sondern die Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa.“[218]

Euthanasie

 
Führererlass zur Ermordung behinderter Menschen, umschrieben mit „unheilbar Kranken“

Im Oktober 1939 ordnete Hitler mit einem Führererlass, der auf den 1. September 1939 zurückdatiert wurde, die Ermordung von rund 100.000 Psychiatriepatienten und behinderten Menschen an und befahl die Vorbereitung der später so genannten Aktion T4.[219] Dieser staatliche Krankenmord wurde als „Gnadentod“ verschleiert und als „Vernichtung lebensunwerten Lebens“ ideologisch legitimiert.[220] Das bis 1945 anhaltende NS-Euthanasieprogramm umfasste auch die als „Aktion 14f13“ bekannte Ermordung kranker, alter oder „nicht mehr arbeitsfähiger“ KZ-Insassen, die „Kinder-Euthanasie“ und ab 1943 den als „Aktion Brandt“ getarnten Patientenmord.

Der von Hitler mit der Organisation beauftragte Reichsleiter und Chef der Kanzlei des Führers Philipp Bouhler ließ Nervenheilanstalten, Krankenhäuser und Heilanstalten in Vernichtungsstätten umfunktionieren. Aufgrund verschiedener „Pannen“ bei der Durchführung erfuhren Vertreter beider Konfessionen in Deutschland – beispielsweise der Bischof von Münster, Clemens August von Galen – schnell von dieser „Geheimen Reichssache“ und wandten sich nach einiger Bedenkzeit vereinzelt öffentlich dagegen. Daraufhin ließ Hitler die „Aktion T4“ im August 1941 offiziell einstellen.[220] Die Morde wurden dezentral als „wilde Euthanasie“ weitergeführt, statt mit Gas nun vor allem mit Medikamenten und Nahrungsentzug. Bei Kriegsende war ungefähr die Hälfte aller Anstaltsinsassen getötet worden. Die Ermordung der Behinderten diente den SS-Einsatzkommandos als Experimentierfeld für die späteren Massenmorde an Juden.[220] Allein im damaligen Reichsgebiet wurden fast 190.000 geistig und körperlich behinderte Menschen vergast, vergiftet, erschossen oder dem Hungertod überlassen; weitere zahlreiche Opfer gab es in den besetzten Gebieten.

Arbeitsstil und Privatleben

Bis 1935 hielt sich Hitler an einen einigermaßen geordneten Tagesablauf in der Reichskanzlei: vormittags, ab 10 Uhr, Besprechungen mit Hans Heinrich Lammers, Meissner, Walther Funk und verschiedenen Ministern, Mittagessen um 13 oder 14 Uhr, nachmittags Besprechungen mit militärischen oder außenpolitischen Beratern oder – das war ihm lieber – mit Albert Speer über Baupläne. Im Laufe der Zeit wich Hitler von diesem festen Tagesablauf ab und wandte sich wieder seinem Bohème-Lebensstil aus der Wiener Zeit zu.[221] Er erschien „gewöhnlich erst kurz vor dem Mittagessen, las kurz durch, was der Reichspressechef Dr. Dietrich aus der Presse zusammengestellt hatte. […] So wurde es für Lammers und Meißner immer schwieriger, von Hitler Entscheidungen zu erlangen, die nur er allein als Staatsoberhaupt treffen konnte. […] Wenn Hitler auf dem Obersalzberg weilte, war es noch schlimmer. Dort kam er grundsätzlich erst gegen 14 Uhr aus seinem Zimmer. Dann ging’s zum Essen. Den Nachmittag füllte meist ein Spaziergang aus, und abends wurden gleich nach dem Abendessen Filme vorgeführt.“[222]

Hitler eignete sich Detailwissen nicht durch ein wissenschaftliches Studium, sondern autodidaktisch an, zumal er Hochschulen und Professoren („Profaxe“) lebenslang ablehnte und öfter seinen Hass auf die etablierte Wissenschaft ausdrückte.[223] Er besaß – verteilt auf drei Privatbibliotheken in München, Berlin und Berchtesgaden – mehr als 16.000 Bücher, von denen noch rund 1200 erhalten sind.[224] Etwa die Hälfte des Buchbestands ist militärische Gebrauchsliteratur (wie Heigls Taschenbuch der Tanks); daneben finden sich viele deutschnationale und antisemitische Schriftsteller wie Paul de Lagarde, Hans F. K. Günther, Hanns Hörbiger, Guido von List, Jörg Lanz von Liebenfels. Über zehn Prozent der erhaltenen Bestände machen Rechte Esoterik und Okkultismus aus, etwa Bücher von Carl Ludwig Schleich, Maximilian Riedel und Ernst Schertel. Nur wenige Schöne Literatur und die Dramen von William Shakespeare, den Hitler Goethe und Schiller vorzog, sind unter den erhaltenen Werken. Es fehlen philosophische Werke von Immanuel Kant, Arthur Schopenhauer und Friedrich Nietzsche, die Hitler angeblich in seiner Haftzeit las; nur ein Band mit Schriften Johann Gottlieb Fichtes findet sich. Gern beeindruckte er Zuhörer mit Zitaten, unter anderen aus Julius Caesar und Hamlet. Er dokumentierte sein Leseverhalten mit Anstreichungen und Marginalien.[224][225]

Hitler konnte sich wesentliche Informationen seiner Lesefrüchte, auch zahlreiche Detailfragen, dauerhaft merken und sie bei Bedarf in Reden, Gespräche oder Monologe einflechten. Dabei vermied er meist Herkunftsangaben, sodass bei Zuhörern häufig der Eindruck einer eigenen Gedankenleistung Hitlers entstand.[223] Er beherrschte keine Fremdsprache außer rudimentärem Französisch, das er während drei Jahren auf der Linzer Realschule erlernt und im dritten Jahr mit der Note „nicht genügend“ abgeschlossen hatte.[226] Es ist anzunehmen, dass er während der Jahre 1914–1918 seine französischen Sprachkenntnisse an der Westfront etwas aufgefrischt hat. Auslandspresseberichte erfuhr Reichskanzler Hitler nur durch seinen Chefdolmetscher Paul-Otto Schmidt. Da er eine Sehschwäche hatte, aber es aus Eitelkeit ablehnte, eine Brille zu tragen, mussten Diener in allen Zimmern der Reichskanzlei Lesebrillen auslegen, damit Hitler schnell eine zur Hand hatte.[227]

Hitler selbst war katholisch getauft und blieb zeitlebens Mitglied der katholischen Kirche.[228] Einer seiner engsten Vertrauten, Albert Speer, beschrieb einen Widerspruch in Hitlers Verhältnis zur Kirche: Abhängig von dem Personenkreis, in dem er sich befand, schwankten seine Äußerungen von der Ablehnung der Kirche bis hin zur Bestätigung der Notwendigkeit der Kirche für das Volk, weil sie ein „starkes und erhaltendes Element“ sei.[229] Er erklärte Speer gegenüber, er würde sich freuen, wenn ein „bedeutender Kirchenmann“ eine vereinigte Kirche als Staatskirche führen könnte.[228]

Der SS-Mystik, wie Himmler sie zu etablieren versuchte, stand Hitler persönlich eher ablehnend gegenüber:

„Welcher Unsinn! Jetzt sind wir endlich so weit, in eine Zeit zu kommen, die alle Mystik hinter sich gelassen hat, und nun fängt der von vorne an. Da könnten wir auch gleich bei der Kirche bleiben. Die hat wenigstens Tradition. Der Gedanke, daß ich einmal zum ‚SS-Heiligen‘ gemacht werde! Stellen Sie sich vor! Ich würde mich im Grabe umdrehen!“

Hitler, nach den Erinnerungen Albert Speers[230]

Hitler verstand sich selbst als Vegetarier, und die meisten Biografen stimmen darin überein, dass er sich seit 1930 zumindest überwiegend vegetarisch ernährte.[231] Als junger Mann kam er durch seine Verehrung Richard Wagners, der sich aus Achtung gegenüber den Tieren für eine fleischlose Ernährung aussprach, mit den Ideen des Vegetarismus in Berührung.[232] Ob sich Hitler jedoch für längere Zeit konsequent vegetarisch ernährte, ist zweifelhaft.

Zudem sei die mit dem Vegetarismus korrespondierende angebliche Tierliebe Hitlers ein propagandistisch ausgeschlachteter Mythos gewesen, um eine „private“ und „menschliche“ Seite des Führers zu demonstrieren. Hitlers Schäferhündin Blondi, mit der er sich oft abbilden ließ, wird ebenfalls als Mittel zu diesem Zweck eingeschätzt.[233] Autoren, die Hitlers Vegetarismus bestreiten, argumentieren darüber hinaus, dass dieser seinen Fleischkonsum lediglich zeitweise reduziert habe, weil er glaubte, dadurch seine ständigen Magenschmerzen lindern zu können.[234] Zu seinen Leibspeisen hätten beispielsweise Weißwürste, Leberknödel sowie Wild und Geflügel in verschiedensten Variationen gezählt.[235] Auch Hummer stand vermutlich auf Hitlers Speisekarte.[236]

Andererseits beschreibt zum Beispiel Goebbels auch in seinen privaten Tagebüchern Hitler als überzeugten Vegetarier, der das Thema oft in den Tischgesprächen aufgriff.[237] Die vegetarische Ernährung war eines von Hitlers unpolitischen Lieblingsthemen. Im Krieg könne man nicht viel unternehmen, um die Essgewohnheiten entscheidend zu verändern, sagte Hitler am 25. April 1942 bei einem Tischgespräch in der Reichskanzlei. Aber er werde sich diesem Problem widmen, sobald der Kampf vorbei sei.[238]

Die zahlreichen vegetarischen Gemeinschaften im Deutschen Reich profitierten nicht von Hitlers Selbstdarstellung als Vegetarier: Der Deutsche Vegetarierbund löste sich 1935 angesichts seiner drohenden Gleichschaltung auf. Nur die Obstbau-Siedlung Eden, die sich schon zur Zeit des Ersten Weltkriegs völkischem und rassistischem Gedankengut geöffnet hatte, bestand weiter.

In Zimmern, in denen Hitler sich aufhielt, durften laut Traudl Junge keine Schnittblumen aufgestellt werden, weil er nichts Totes um sich haben mochte.[239]

Hitler bezog kurz nach seiner Ernennung zum Reichskanzler die Alte Reichskanzlei in der Wilhelmstraße, zum Einzug äußerte er: „Keine Macht der Welt wird mich jemals wieder lebend hier herausbringen.“ Schon ab 1935 entstand im Garten ein Luftschutzkeller, der in einer zweiten Bauphase zum sogenannten Führerbunker ausgebaut wurde.[240] Angeblich mit Geldern aus den Tantiemen für sein Buch Mein Kampf kaufte er den von ihm so benannten Berghof im Berchtesgadener Ortsteil Obersalzberg, das Haus hatte er zuvor schon seit 1928 gemietet. Mit dem Bau der „Kleinen Reichskanzlei“ 1937 entwickelte sich hier de facto ein zweiter Regierungssitz neben Berlin.[241] Eine dritte Wohnung unterhielt Hitler am Prinzregentenplatz in München.

Hitlers Vorname entstammt der Zusammensetzung der althochdeutschen Worte adal und wolf und hat daher eine etymologische Beziehung zu „Wolf“. Als ein Pseudonym Hitlers war es zu Beginn der 1920er Jahre entstanden[242] und wurde später fast inflationär verwendet, beispielsweise zur Benennung einiger Führerhauptquartiere als Werwolf, Wolfsschlucht 1 und Wolfsschlucht 2 oder als Wolfsschanze, wie Hitler selbst das bekannteste Führerhauptquartier bei Rastenburg in Ostpreußen benannte, als es ab 1940 errichtet wurde. Als Hitler 1924 vorzeitig aus der Landsberger Festungshaft entlassen worden war, mietete er sich unter dem Pseudonym „Wolf“ zuerst in einer Bayreuther Pension ein.[243] Hitler verwendete dieses Pseudonym auch auf Wahlkampfreisen vor 1933: Da Hotels, in denen Hitler Quartier bezogen hatte oder beziehen wollte, oft mit dessen Anwesenheit warben oder bereits bei der telefonischen Reservierung geantwortet hatten, für Herrn Hitler sei leider kein Zimmer frei, gab Hitler die Anweisung, fortan alle Zimmer für sich und seine Begleitung auf den Namen „Wolf“ zu reservieren.[244]

Seine in Wien lebende Schwester Paula musste sich auf Anweisung ihres Bruders ebenfalls mit dem Nachnamen Wolf tarnen.[245] Der kleine Thomas Harlan durfte, als sein Vater Veit Harlan in die Reichskanzlei eingeladen war, Hitler „Onkel Wolf“ nennen.[246] Auch von der mit ihm befreundeten Winifred Wagner, ihrem Mann Siegfried und deren Kindern wurde er „Wolf“ bzw. „Onkel Wolf“ genannt.[247] Die Karikaturistengruppe „Kukryniksy“ stellte Hitler 1938 anlässlich des Münchner Abkommens als Wolf dar, der die Tschechoslowakei verschlingt.[248]

Aufrüstung, expansive Außenpolitik und Kriegskurs

 
Hitler mit Benito Mussolini auf der Münchner Ludwigstraße

Wie demokratische Regierungen der Weimarer Republik erstrebte Hitler außenpolitisch zunächst die Revision des Versailler Vertrags. Anders als diese beschränkte er sich dabei nicht auf diplomatische Vorstöße und Verträge, sondern nahm neue militärische Konflikte in Kauf. Sein eigentliches Ziel kriegerischer Eroberung von „Lebensraum im Osten“ erklärte er am 3. Februar 1933 vor der Reichswehrführung; dabei nahm er bereits Polen als Feindstaat ins Visier (siehe Liebmann-Aufzeichnung). Öffentlich betonte Hitler bis 1939 immer wieder seinen Friedenswillen; faktisch bereitete er seit 1933 politisch erst die deutsche Aufrüstung und Kriegsfähigkeit, spätestens seit 1937 einen Angriffskrieg vor.

Im Oktober 1933 brach das NS-Regime Abrüstungsverhandlungen mit Großbritannien und Frankreich ab und trat aus dem Völkerbund aus. Nach Hindenburgs Tod 1934 teilte er der Generalität sein Ziel mit, in fünf Jahren Deutschlands Kriegsbereitschaft herzustellen. Er unterstützte einen nationalsozialistischen Putschversuch in Wien, bei dem der österreichische Bundeskanzler Engelbert Dollfuß ermordet wurde. Im März 1934 brach Hitler den Versailler Friedensvertrag von 1919 mit einer Erhöhung des Wehretats über die vertraglichen Grenzen hinaus. Im September 1934 schloss er mit Polens Regierung überraschend einen zehnjährigen Nichtangriffspakt. 1935 vereinbarte er mit Großbritannien das deutsch-britische Flottenabkommen und führte die Allgemeine Wehrpflicht wieder ein.

1936 kündigte er den Vierjahresplan an. Die über die sogenannten Mefo-Wechsel finanzierte Aufrüstung der Wehrmacht trug zu einem Wirtschaftsaufschwung in Deutschland bei. Sie und die Rheinlandbesetzung im März 1936 brachen ebenfalls den Versailler Vertrag, wurden aber von den Vertragspartnern hingenommen. Das NS-Regime trug mit dem Einsatz der deutschen Legion Condor und völkerrechtswidrigen Bombenangriffen auf Städte wie Guernica entscheidend zum Sieg Francisco Francos im Spanischen Bürgerkrieg seit 1936 bei.

Am 5. November 1937 informierte Hitler die Wehrmachtsgeneräle über seinen Beschluss, bei nächster Gelegenheit gegen die Tschechoslowakei und Österreich loszuschlagen (siehe Hoßbach-Niederschrift). Im Dezember 1937 genehmigte er den 1. Nachtrag zur Weisung für die einheitliche Kriegsvorbereitung für die Wehrmacht vom 24. Juni 1937, in der er einen Angriffskrieg gegen die Tschechoslowakei auch bei Eingreifen einer Großmacht ankündigte.[249]

Im Januar 1938 trat Werner von Blomberg wegen seiner als nicht standesgemäß betrachteten Heirat mit einer ehemaligen Berliner Prostituierten vom Amt des Reichskriegsministers zurück. Im selben Monat entließ Hitler Werner von Fritsch unter dem Vorwand angeblicher homosexueller Neigungen als Oberbefehlshaber des Heeres und übernahm selbst per Führererlass vom 4. Februar 1938 das neugeschaffene Oberkommando der Wehrmacht (→ Blomberg-Fritsch-Krise).[250]

 
1938: Wagenkolonne Hitlers in Wien, vom Praterstern in die Praterstraße einfahrend

Mit militärischen Drohungen erreichte Hitler im März 1938 den „Anschluss“ Österreichs an das nun so genannte Großdeutsche Reich („Unternehmen Otto“). In Wien wurde er am 15. März von einer riesigen Menschenmenge begeistert empfangen und verkündete die „Vollzugsmeldung meines Lebens“: den „Eintritt meiner Heimat in das Deutsche Reich“.[251]

Im September 1938 verlangte Hitler von der mit Frankreich und Großbritannien verbündeten Tschechoslowakei, das Sudetenland an Deutschland abzutreten, und drohte andernfalls mit dem Einmarsch deutscher Truppen. In der so ausgelösten Sudetenkrise traf er zweimal den britischen Premier Arthur Neville Chamberlain, der ihm weitgehende Zugeständnisse machte, um den angedrohten Krieg zu verhindern. Dies empfand Hitler jedoch als Niederlage, auf die er laut Zeitzeugen wie dem US-Journalisten William L. Shirer mit heftigen Wutausbrüchen reagierte. Er erhielt daher in westlichen Presseberichten fortan den Spitznamen „Teppichbeißer“.[252]

Bei der auf Vermittlung Mussolinis zustande gekommenen Münchner Konferenz vom Oktober 1938 schlossen Chamberlain und der französische Ministerpräsident Édouard Daladier mit Hitler und Mussolini das Münchner Abkommen. Darin erlaubten sie Hitler die Annexion des Sudetenlandes, während er im Gegenzug eine Bestandsgarantie für die „Rest-Tschechei“ abgab. Doch schon im März 1939 vollzog Hitler die Annexion Tschechiens, das als Protektorat Böhmen und Mähren dem Deutschen Reich einverleibt wurde. Die Erste Slowakische Republik war nun faktisch als Satellitenstaat von Deutschland abhängig. In der folgenden Reichstagsrede versicherte Hitler, Deutschlands letzte Gebietsforderungen seien damit erfüllt.

Damit erzwang er Frankreichs und Großbritanniens Abkehr von ihrer bisherigen Appeasement-Politik. Beide Staaten schlossen mit Polen bis zum 13. April 1939 militärische Beistandsverträge. Schon am 11. April befahl Hitler der Wehrmachtsführung, den Überfall auf Polen innerhalb eines halben Jahres vorzubereiten.[253] Am 28. April kündigte er den deutsch-polnischen Nichtangriffsvertrag und das deutsch-britische Flottenabkommen und verlangte von Polen die Eingliederung Danzigs. Am 23. Mai erklärte er den Wehrmachtsgenerälen, diese sei nur ein Vorwand zur Eroberung von „Lebensraum“ für eine autarke Ernährung der Deutschen (siehe Schmundt-Protokoll).

Den folgenden Wettlauf mit den Westmächten um einen Nichtangriffsvertrag mit der Sowjetunion gewann Hitler, da Josef Stalin und sein Außenminister Molotow von Polen ein für dessen Regierung unannehmbare Durchzugsgarantie für die Rote Armee verlangten. Stalin wollte nach dem Großen Terror, in dem er große Teile des sowjetischen Offizierskorps hatte ermorden lassen, Zeit zur Reorganisation der Roten Armee gewinnen. Daher vereinbarte er mit Hitler bis zum 24. August den Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt. Im geheimen Zusatzprotokoll dazu vereinbarten beide Regimes die Aufteilung Polens und des Baltikums.

In der Ansprache Hitlers vor den Oberbefehlshabern am 22. August 1939 gab er die „Vernichtung Polens = Beseitigung seiner lebendigen Kraft“ als sein Kriegsziel bekannt[254] und erklärte: „Wir werden den Westen halten, bis wir Polen erobert haben.“[255]

Zweiter Weltkrieg (1939–1945)

Polenfeldzug

Kurz nach Abschluss des Pakts mit Stalin forderte Hitler von Polen, den Polnischen Korridor abzutreten und die Freie Stadt Danzig ans Reich anzugliedern. Zugleich berichtete die NS-Propaganda verstärkt über angebliche Gräueltaten und Massaker von Polen an sogenannten Volksdeutschen und forderte ein Einschreiten dagegen. In der Nacht vom 31. August auf den 1. September 1939 inszenierten in polnische Uniformen gekleidete SS-Männer einen Überfall auf den Sender Gleiwitz in Schlesien. Ab 4:45 Uhr beschoss das deutsche Linienschiff Schleswig-Holstein auf Hitlers Angriffsbefehl vom 30. August die polnischen Stellungen auf der Danziger Westerplatte: Damit begann Deutschland den geplanten Überfall auf Polen, der den Zweiten Weltkrieg auslöste.

Am 1. September behauptete Hitler wahrheitswidrig im Radio und dann vor dem Reichstag, Polen habe Deutschland angegriffen und seit 5:45 Uhr werde „zurückgeschossen“. Frankreich und Großbritannien erklärten Deutschland gemäß ihren Bündnisverträgen mit Polen den Krieg, jedoch ohne eigene Kampfhandlungen gegen Deutschland zu eröffnen.

In einem Blitzkrieg besiegte die deutsche Wehrmacht die polnischen Truppen bis zum 18. September. Hitler reiste den voranstürmenden deutschen Truppen in seinem Sonderzug „Amerika“ hinterher[256], beobachtete die Bombardierung Warschaus mit dem Scherenfernrohr[257] und nahm am 5. Oktober 1939 dort eine pompöse Siegesparade ab.

 
Parade am 5. Oktober 1939 in Warschau

Im Verlauf des deutschen Polenkriegs starben etwa 66.000 polnische und 17.000 deutsche Soldaten.[258] Speziell aufgestellte Einsatzgruppen aus SS und SD, Wehrmachtssoldaten und Einheiten von Volksdeutschen ermordeten im Polenfeldzug rund 16.400, bis zum Jahresende rund 60.000 Polen, darunter etwa 7000 Juden.

 
Erschießungen von polnischen Zivilisten durch ein deutsches Einsatzkommando im Oktober 1939

Am 17. September 1939 marschierte die Rote Armee gemäß dem geheimen Zusatzprotokoll zum Hitler-Stalin-Pakt in Ostpolen ein. Nach dem Zusammentreffen von deutschen und sowjetischen Truppen in Brest-Litowsk am 22. September 1939 erfuhr Hitler, wie schlecht die sowjetischen Panzer seien. Die Niederlagen der Roten Armee im Winterkrieg der Sowjetunion gegen Finnland 1939/1940 bestärkten Hitler in seiner Annahme, die Rote Armee sei ein leicht zu besiegender Gegner.

Westfeldzug

In seiner Ansprache vor den Oberbefehlshabern am 23. November 1939 kündigte Hitler an, „zum günstigsten und schnellsten Zeitpunkt“ Westeuropa anzugreifen.[259] Im „Unternehmen Weserübung“ konnte die Wehrmacht vom 9. April bis 10. Juni 1940 zunächst die neutralen Staaten Dänemark besetzen und Norwegen, das sich heftig wehrte, erobern. Vom 10. Mai bis 25. Juni besetzte sie im Westfeldzug Luxemburg, Belgien, die Niederlande und zwang das mit Großbritannien verbündete Frankreich nach wenigen Wochen zur Kapitulation.

Am 17. und 24. Mai 1940 griff Hitler mit einem Haltebefehl an die deutschen Panzerdivisionen in die operative Kriegführung ein. Deswegen konnten bei der „Operation Dynamo“ über 250.000 britische und 120.000 französische Soldaten aus dem eingeschlossenen Dünkirchen auf die britische Insel evakuiert werden. Historiker führen Hitlers Zögern eher auf seinen Führungsanspruch über die Generäle als auf militärische Kenntnisse zurück.[260]

 
Hitler, Hermann Göring, Raeder, v. Ribbentrop, Heß, Himmler sowie Offiziere der Waffen-SS vor dem Wagen von Compiègne

Am 22. Juni 1940 wurde im symbolträchtigen Wagen von Compiègne der Waffenstillstand mit dem besiegten Frankreich geschlossen. Damit erreichte Hitler den Gipfel seines Ruhms bei vielen Deutschen.Wilhelm Keitel nannte Hitler den „größten Feldherrn aller Zeiten“.[261], dessen Genie die nun so genannte „Blitzkriegstrategie“ erfunden und die raschen Siege bewirkt habe. Das entmachtete die Generalstäbe weiter, besonders das Oberkommando des Heeres[262], und bestärkte Hitler darin, sein eigentliches Kriegsziel, die Vernichtung der Sowjetunion, in Angriff zu nehmen. Einen weiteren Blitzkrieg gegen die Rote Armee betrachtete er nach Aussagen von Zeitzeugen im Juni 1940 als „Sandkastenspiel“.[263]

Hitlers Ziel, Großbritannien zur Anerkennung seiner Alleinherrschaft auf dem europäischen Festland und Duldung weiterer Eroberungen im Osten zu zwingen, ging jedoch nicht auf. Am 10. Mai 1940 war Winston Churchill, seit 1933 ein strikter Gegner der Appeasementpolitik, neuer britischer Premierminister geworden. Am 19. Juli 1940 lehnte er Hitlers öffentliches Waffenstillstandsangebot über die BBC umgehend und endgültig ab.[264]

Die Luftschlacht um England (10. Juli bis 31. Oktober 1940) endete als militärisches Patt, war aber eine politische und strategische Niederlage für Hitler, dem es zum ersten Mal misslang, einem Land seinen Willen aufzuzwingen.[265] Daraufhin ließ Hitler bis zum Frühjahr 1941 die Planungen für das „Unternehmen Seelöwe“, die Invasion Englands, einstellen.

Am 31. Juli 1940 teilte Hitler dem OKW seinen Beschluss mit, die Sowjetunion auszuschalten, um so danach auch gegen Großbritannien zu gewinnen und dessen Bündnis mit den Vereinigten Staaten zuvorzukommen. Damit begründete er nun den Zweifrontenkrieg, den er in Mein Kampf strikt abgelehnt hatte. Er befahl, diesen weiteren Angriffskrieg bis zum Frühjahr 1941 vorzubereiten.[266]

Mit dem am 27. September in Berlin geschlossenen Dreimächtepakt zwischen Deutschland, Italien und Japan wollte Hitler vergeblich eine Kriegsbeteiligung der USA verhindern und Großbritannien zu Friedensverhandlungen veranlassen.

Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion

Der Hitler-Stalin-Pakt, der Hitler seit 1939 im Krieg gegen die Westmächte einen enormen Vorteil verschafft hatte, erwies sich nun als „Achilles-Ferse“.[267] Das Wirtschaftsministerium machte Hitler darauf aufmerksam, dass die Lieferungen der Sowjetunion bei weitem nicht ausreichten, um Deutschland in den Stand zu versetzen, auf Dauer einen Krieg gegen Großbritannien und dessen weltweite Ressourcen in den Dominions sowie gegen die USA durchzustehen.[268] Darüber hinaus hatte Deutschland bereits jetzt wachsende Probleme, die sowjetischen Lieferungen von Getreide, Öl, Baumwolle und Metall zu begleichen.[269] Am 18. Dezember 1940 unterzeichnete Hitler die Weisung „Unternehmen Barbarossa“. Die Sowjetunion sollte zum frühestmöglichen Zeitpunkt angegriffen werden, noch bevor der Krieg gegen Großbritannien beendet war. Das strategische Ziel war, den endgültigen Sieg im Krieg zu erringen, „indem man London via Moskau schlug […]“,[270] und danach „ein blockadefestes Großimperium“ bis zum Ural und über den Kaukasus hinaus zu errichten.[271]

Der Angriff der Wehrmacht auf die Sowjetunion begann in den frühen Morgenstunden des 22. Juni 1941. Ein großes Täuschungsunternehmen, das von Norwegen bis zur französischen Kanalküste organisiert wurde, sollte die Absicht einer Landung in England im Juni 1941 vortäuschen und damit die Aufmerksamkeit vom Osten ablenken.[272] Selbst nach dem erfolgten Angriff im Osten spielte der erste Wehrmachtbericht vom 22. Juni 1941 den Überfall herunter,[273] während das am 22. Juni 1941 in Moskau statt einer offiziellen Kriegserklärung übergebene „Memorandum“ sich auf die Präventivkriegslegende stützte,[274] die die nationalsozialistische Propaganda anschließend verbreitete. Die NS-Propaganda verklärte den Krieg im Osten als Kampf von Antikommunismus, Antibolschewismus und „abendländischer Kultur“ gegen „asiatische Barbarei“ und „jüdischen Bolschewismus“. Hitler-Biograph Ian Kershaw fokussiert das Wesentliche des Kriegsbeginns:

„Damit setzte der zerstörerischste und barbarischste Krieg in der Geschichte der Menschheit ein. Es war genau der Krieg, den Hitler seit den zwanziger Jahren gewollt hatte, der Krieg gegen den Bolschewismus. Es war die große Kraftprobe. Hitler war auf Umwegen dort hingelangt. Aber schließlich war sein Krieg Realität geworden.“[275]

Tatsächlich handelte es sich – wie bereits im zweiten Band von Hitlers Mein Kampf (1927) und in der Denkschrift zum Vierjahresplan (1936) dargelegt – von Anfang an um einen Raub- und Vernichtungskrieg. Er diente allein dem Ziel, durch Eroberungen eine „Erweiterung des Lebensraumes bzw. der Rohstoff- und Ernährungsbasis“ des deutschen Volkes in Europa zu erreichen[276] und die Bevölkerung der eroberten Gebiete auf den Status von Sklaven herabzudrücken oder sie wie die Juden zu vernichten.

Die Erhaltung bzw. das Überleben der einheimischen Bevölkerung in den eroberten Gebieten spielte nur insofern eine Rolle, als sie unter deutscher Herrschaft die benötigten Rohstoffe und Nahrungsmittel liefern sollten. Menschen, die man dafür nicht brauchte, galten als unnütze Esser, welche die deutsche Ernährungsbilanz belasteten. Dieser nationalsozialistischen Hungerstrategie der Kriegführung sollten viele Millionen Menschen zum Opfer fallen:[277] Faktisch kostete Hitlers Vernichtungskrieg somit bis Kriegsende 27 Millionen Menschen in der Sowjetunion das Leben, darunter 15 Millionen Zivilisten.[278] Mindestens vier Millionen Menschen verhungerten.[279]

 
Reichstagsrede Hitlers zur Kriegserklärung an die USA, Kroll-Oper Berlin, 11. Dezember 1941 (oben links Göring)

Nach einer Reihe von großen Erfolgen der Wehrmacht (→ Kesselschlachten) mit Hunderttausenden kriegsgefangenen sowjetischen Soldaten blieb ihr Angriff im Dezember 1941 kurz vor Moskau stecken. Alleine von den bis zum Jahresende 1941 gefangen genommenen 3,3 Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen war schon im Frühjahr 1942 mehr als die Hälfte umgekommen.[280] Am 29. November 1941 hatten der Rüstungsminister Fritz Todt und der für den Panzerbau zuständige Walter Rohland eine Rüstungskonferenz in Berlin arrangiert, an der u. a. auch Hitler teilnahm. Rohland berichtete in Gegenwart von Keitel, Jodl, Brauchitsch, Leeb und anderen führenden Militärs von der Überlegenheit der sowjetischen Panzerproduktion. Entweder während des Treffens oder später sagte Todt im kleinen Kreis: „Dieser Krieg ist militärisch nicht mehr zu gewinnen!“ Hitler hörte zu, ohne zu widersprechen, und fragte dann: „Wie soll ich dann diesen Krieg beenden?“ Todt erwiderte, der Krieg könne nur politisch zu einem Ende gebracht werden, worauf Hitler bemerkte: „Ich sehe aber kaum noch einen Weg, politisch zu einem Ende zu kommen.“[281] Am 7. Dezember griff Deutschlands Verbündeter Japan den amerikanischen Flottenstützpunkt Pearl Harbor auf Oahu (Hawaii) an und zog damit die Vereinigten Staaten in den Konflikt, denen Hitler am 11. Dezember 1941 in einer Reichstagsrede den Krieg erklärte,[282] obwohl er aufgrund des Dreimächtepaktes dazu nicht verpflichtet war. Hitler argumentierte, seine Kriegserklärung sei bloß eine förmliche Bestätigung dessen, was aufgrund des Leih- und Pachtgesetzes zugunsten Großbritanniens und der UdSSR bereits Realität sei.[283] Wichtiger noch war ihm die strategische Überlegung, dass die drei Paktmächte den USA nicht die Chance geben dürften, ihre Gegner nacheinander und einzeln militärisch niederzuringen.[284] Prestige und Propaganda waren ihm bei der Kriegserklärung ebenfalls wichtige Faktoren.[285] Die Kriegserklärung erfolgte, ohne dass er vorher eine Studie über die Folgen eines Kriegseintritts der USA hatte ausarbeiten lassen.[286]

 
Lagebesprechung im Hauptquartier der Heeresgruppe Süd in Poltawa, 1. Juni 1942

Am 18. Dezember 1941, auf dem Höhepunkt der Winterkrise vor Moskau, erließ Hitler gegen den Rat des Oberbefehlshabers des Heeres, Generalfeldmarschall Walther von Brauchitsch, einen Haltebefehl, der alle Soldaten zum fanatischen Widerstand „ohne Rücksicht auf durchgebrochenen Feind in Flanke und Rücken“ verpflichtete. Sein Starrsinn kostete Zehntausenden deutscher Soldaten das Leben.[287] Hitler übernahm nun selbst den Oberbefehl über das Heer von Walther von Brauchitsch,[288] den er für die Katastrophe verantwortlich machte. „Das bißchen Operationsführung kann jeder machen“,[289] meinte er geringschätzig. Auch der erfolgreiche Panzergeneral Guderian, der Hitler vor Verlusten warnte, die in keinem Verhältnis zu den erreichbaren Ergebnissen stehen würden, musste sich abkanzeln lassen („Sie stehen den Ereignissen zu nahe. […] Sie haben zu viel Mitleid mit den Soldaten.“[290]) und wurde entlassen. Bevor die Wehrmacht Ende Juni 1942 im Südabschnitt der Ostfront noch einmal in die Offensive ging, um sowohl Stalingrad an der Wolga als auch die Ölfelder bei Maikop, Grosny und Baku zu erobern, erklärte Hitler am 1. Juni 1942 auf einer Oberbefehlshaber-Besprechung in Poltawa (Heeresgruppe Süd): „Wenn ich das Öl von Maikop und Grosny nicht bekomme, dann muß ich diesen Krieg liquidieren.“[291]

Der Holocaust

 
Hitler-Porträt im KZ Mauthausen
 
Ermordete im KZ-Außenlager Boelcke-Kaserne kurz nach der Befreiung des Lagers

Mit Beginn des Krieges, der die Emigrationen sehr erschwerte, ging das NS-Regime von der Verdrängung und Vertreibung zur Vernichtung der Juden über. Bereits im eroberten Polen drangsalierten und terrorisierten Wehrmacht und SS die dort lebenden Juden in vielfältiger Weise. Der systematische Judenmord begann mit dem Überfall auf die Sowjetunion. Am 16. Juli 1941 erklärte Hitler gegenüber Göring, Bormann, Rosenberg und Keitel:

„Die Russen haben jetzt einen Befehl zum Partisanenkrieg hinter unserer Front gegeben. Dieser Partisanenkrieg hat auch wieder seinen Vorteil: er gibt uns die Möglichkeit, auszurotten, was sich gegen uns stellt.“[292]

Zwar erklärte Hitler noch am 21. Juli 1941, man werde die Juden in den eroberten Gebieten der Sowjetunion nicht ermorden, sondern „in den Osten“ oder „nach Sibirien“[293] deportieren, nachdem 1940 eine Zeitlang auch Madagaskar favorisiert worden war,[294] das erstmals 1885 von Paul de Lagarde vorgeschlagen worden war. Doch Hitlers Hinweis vom 16. Juli auf eine militärische Funktion des Judenmords im Rahmen der Partisanenbekämpfung trug dazu bei, dass die Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD dazu übergingen, ausnahmslos alle sowjetischen Juden zu erschießen, die ihnen in die Hände fielen.[295] Am selben Tag erhielt Himmler von Hitler die Gesamtverantwortung für Polizei und Sicherheit im Osten. Hitler hatte mit diesem Mandat den Wunsch verknüpft, jetzt sei auszurotten, „was sich gegen uns stellt“, und „jeder, der nur schief schaue, tot[zu]schießen“.[296] Himmler verstärkte umgehend die Einsatzgruppen hinter der deutschen Front von 3000 auf 33.000 Mann. Sie ermordeten bis Jahresende 1941 fast eine halbe Million sowjetischer Juden. Dies war die erste Phase des Genozids an den Juden in Europa. Um den 17. September 1941 führten Hitler, Himmler und Ribbentrop eine Reihe von Gesprächen über die Frage, „was mit den Juden in Deutschland geschehen solle, vor allem vor dem Hintergrund des absehbaren Kriegseintritts der USA“.[297] Bald wurde das Mordprogramm auch auf die Juden anderer europäischer Länder ausgedehnt, wobei das Auswärtige Amt organisatorische Hilfestellung leistete.[298]

Das Tragen eines an der Kleidung gut sichtbaren „Judensterns“ wurde ab September 1939 im besetzten Polen, zum 1. September 1941 im Deutschen Reich und sukzessive in weiteren besetzten Gebieten verordnet. Dazu kamen zahllose weitere Diskriminierungen und Schikanen, wie die Verbote, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen sowie Autos, Radios oder Haustiere zu besitzen. Nach und nach wurden die Juden im deutschen Machtbereich in Ghettos oder Konzentrationslager, vornehmlich in den eroberten Gebieten Osteuropas, eingesperrt. Nachdem dies auf immer größere Proteste der dort zuständigen Stellen gestoßen war, die auf die Überfüllung der Ghettos und die aufgrund der unhaltbaren hygienischen Zustände um sich greifende Seuchengefahr hinwiesen, wurden im März 1942 im besetzten Polen die Vernichtungslager Belzec, Sobibor, Treblinka und Auschwitz-Birkenau in Betrieb genommen. Sie dienten dem industriell betriebenen Massenmord vor allem an Juden, Sinti und Roma, Russen, aber auch an polnischen Intellektuellen, Jenischen und anderen.[299] Diese Eskalation zum Massenmord am europäischen Judentum, zur „Endlösung der Judenfrage“, verlief parallel zur Ausweitung des Krieges zum Weltkrieg. Am 9. Dezember hatte Hitler den USA den Krieg erklärt, am 5. Dezember hatte die erste erfolgreiche sowjetische Gegenoffensive vor Moskau begonnen. Eine Deportation aller europäischen Juden in noch zu erobernde Gebiete der Sowjetunion kam vorläufig nicht mehr in Frage. Und am 12. Dezember 1941 zog Hitler vor Parteiführern die Schlussfolgerung aus seiner Prophezeiung vom 30. Januar 1939: „Der Weltkrieg ist da, die Vernichtung des Judentums muss die notwendige Folge sein.“[300] Diese „Vernichtung“ wurde von den Zuhörern wortwörtlich so verstanden.[301]

Hitlers unmittelbare Verantwortung für diese Taten ist nach dem Krieg von Holocaustleugnern und anderen immer wieder mit dem Argument bestritten worden, es gebe kein entsprechendes, von Hitlers eigener Hand unterzeichnetes Dokument zur Judenvernichtung. Dem stehen die erwähnten, öffentlichen und klar dokumentierten Äußerungen Hitlers entgegen, die zeigen, dass die von seiner Regierung zu verantwortende Rassenpolitik ganz seinen persönlichen Ansichten und Zielen entsprach. Zudem wurde 1999 der Dienstkalender Heinrich Himmlers für die Jahre 1941 und 1942 veröffentlicht, der unter dem Datum des 18. Dezember 1941 als Befehl Hitlers die Notiz enthält: „Judenfrage / als Partisanen auszurotten.“[302] Ob hierin aber tatsächlich der lange gesuchte persönliche Befehl Hitlers zum Holocaust gefunden ist, wie die Herausgeber meinen, wird in der Forschung unterschiedlich beurteilt.[303] Für das Frühjahr 1941, noch vor dem Überfall auf die Sowjetunion, bezeugt Himmlers Leibarzt Felix Kersten eine Aussage Himmlers, wonach „die Juden bis Kriegsende bis auf den letzten Menschen ausgerottet werden [müssen]. Das ist der eindeutige Wunsch und Befehl des Führers.“[304] Als im Sommer 1942 die Mordmaschinerie auf hohen Touren lief, erklärte Himmler: „Die besetzten Gebiete werden judenfrei. Die Durchführung dieses sehr schweren Befehls hat der Führer auf meine Schultern gelegt.“[305]

Hitlers Absicht, alle Juden im deutschen Machtbereich ermorden zu lassen, ist möglicherweise durch sein Wissen darüber bestärkt worden, dass die Hauptverantwortlichen des Völkermordes an den Armeniern im Osmanischen Reich nicht durch Strafvollstreckung zur Rechenschaft gezogen worden waren. Seine Kenntnisse hatte Hitler wohl von Max Erwin von Scheubner-Richter, der im Ersten Weltkrieg als deutscher Vizekonsul in Erzurum über den Völkermord informiert war und anschließend zu den Vertrauten Hitlers zählte, denen dieser als „Blutzeugen der Bewegung“ Mein Kampf widmete. Ein anderer Gewährsmann war Hitlers erster Außenminister Konstantin von Neurath, von 1914 bis 1916 Botschaftsrat in Konstantinopel. In einer Geheimrede auf dem Obersalzberg am 22. August 1939, in der er 50 Generäle und Admirale aller drei Waffengattungen über den geplanten Angriff auf Polen unterrichtete, führte er aus, dass die SS-Totenkopfverbände, „einstweilen nur im Osten“, den Befehl hätten, „unbarmherzig und mi[t]leidslos Mann, Weib und Kind polnischer Abstammung und Sprache in den Tod zu schicken. Nur so gewinnen wir den Lebensraum, den wir brauchen.“ Anschließend bemerkte er: „Wer redet heute noch von der Vernichtung der Armenier?“[306] Dieser Verweis auf die Möglichkeit eines ungestraften Genozids während eines Weltkrieges gehört neben anderen Faktoren zur Vorgeschichte des Massenmordes an den europäischen Juden.

Niederlagen

Zu Jahresbeginn 1943 erlitt die Wehrmacht in der Schlacht von Stalingrad ihre bis dahin verlustreichste Niederlage, die allgemein als Wendepunkt des Zweiten Weltkriegs angesehen wird. Verantwortlich für diese schwere Niederlage war Hitler selbst, da er dem Befehlshaber der 6. Armee den Rückzug aus Stalingrad verboten hatte, solange dies noch operativ möglich gewesen war, ohne die Heeresgruppe A, die bis zum Kaukasus vorgestoßen war, zu gefährden.

Nachdem auch das Deutsche Afrikakorps (DAK) in der Zweiten Schlacht von El Alamein geschlagen und Rommel entgegen Hitlers ausdrücklichem Befehl am 4. November 1942 den Rückzug aufgrund erdrückender Übermacht der Briten befohlen hatte, wurde das DAK bis nach Tunesien zurückgedrängt, wo inzwischen US-amerikanische Truppen eingetroffen waren („Operation Torch“). Rommel, von britischen und US-Truppen in die Zange genommen, bat Hitler im März 1943, Tunesien räumen und seine Truppen nach Sizilien zurückziehen zu dürfen. Hitler lehnte wiederum brüsk ab. Tunesien solle bis zum letzten Mann und bis zur letzten Patrone gehalten werden.[307] Am 12. Mai 1943 – Rommel war inzwischen aus Nordafrika abberufen worden – kapitulierten 150.000 deutsche und 100.000 italienische Soldaten auf der Halbinsel Kap Bon. Die deutsche Bevölkerung erfuhr mit der Kapitulation des DAK erst jetzt von der Abberufung des überaus populären Rommel und reagierte entsetzt auf die hohen Verluste in Nordafrika, die als Wende des Krieges gedeutet wurden. Hinter vorgehaltener Hand sprach man von einem „zweiten Stalingrad“ oder von „Tunisgrad“.[308] Anfang April 1943 hatte Hitler im Barockschloss Kleßheim bei Salzburg versucht, Mussolinis Kampfmoral aufzufrischen; dieser sah keine Möglichkeit mehr, gegen die Sowjetunion zu siegen, und trat verzweifelt für einen Kompromissfrieden im Osten ein, den Hitler kategorisch ablehnte. Stattdessen hielt er lange Monologe mit Ausschweifungen in die preußische Geschichte, um Mussolinis Bereitschaft zur Fortsetzung des Krieges zu stärken.[309] Auch die anderen Verbündeten, König Boris von Bulgarien, Marschall Ion Antonescu aus Rumänien, Reichsverweser Admiral Nikolaus von Horthy aus Ungarn, Ministerpräsident Vidkun Quisling aus Norwegen, Präsident Jozef Tiso aus der Slowakei, Ante Pavelic aus Kroatien und Ministerpräsident Pierre Laval aus Vichy im unbesetzten Teil Frankreichs trafen ihn allesamt bis Ende des Monats in Kleßheim oder auf dem Berghof. In jedem dieser Fälle war der Zweck der Begegnung die Stärkung des Widerstandswillens: durch Schmeichelei, durch gutes Zureden, teilweise auch durch kaum verhüllte Drohungen.[310] Hitler ließ von Jodls Stab gefälschte Karten anfertigen, auf denen der wahre Frontverlauf im Osten nicht exakt eingetragen war. Dadurch erschien die Lage an der Ostfront wesentlich positiver, als sie in Wirklichkeit war.[311]

Im selben Jahr (1943) erlangten die alliierten Bomberverbände militärische Überlegenheit im Luftraum über Deutschland. Im Luftkrieg versanken nach und nach viele deutsche Großstädte in Schutt und Asche. Ein Grund dafür war, dass die deutsche Luftfahrtindustrie auf Befehl Hitlers weiterhin schwere Bomber statt leichter Jagdflugzeuge baute; letztere hätten die Angriffe auf die deutschen Städte abwehren oder mindern können. Der bis dahin schwerste Angriff richtete sich mit der „Operation Gomorrha“ im Juli gegen Hamburg, wo schätzungsweise mehr als 30.000 Menschen in einem Feuersturm sondergleichen umkamen. Der Hamburger Gauleiter Kaufmann bat Hitler mehrmals, die zu mehr als 50 Prozent zerstörte Stadt zu besuchen. Aber der Führer empfing nicht einmal eine Delegation jener, die beim Rettungsdienst Hervorragendes geleistet hatten. Er konnte sich auch, trotz Goebbels’ Aufforderung, nicht dazu aufraffen, im Rundfunk zur deutschen Bevölkerung zu sprechen.[312] Nachdem im August und im September desselben Jahres die Reichshauptstadt in drei Großangriffen erstmals schwer beschädigt worden war, notierte Goebbels in seinem Tagebuch, dass man „vor allem beklagt, daß bezüglich des Luftkriegs von seiten des Führers kein erklärendes Wort gesprochen wird“.[313]

Am 6. Juni 1944 eröffneten die Westalliierten mit der Invasion in der Normandie eine zweite Front im Westen. Auch sie wurde begünstigt durch schwere strategische Fehlentscheidungen Hitlers, der zwar zunächst entgegen der Ansicht der militärischen Führung davon ausging, dass die Normandie das Invasionsgebiet sein werde, sich jedoch von seinem Stab wieder davon abbringen ließ. Noch eine Woche nach Invasionsbeginn war er daher der Meinung, die Invasion in der Normandie sei ein Täuschungsmanöver. Er verbot, Truppen von anderen Küstenabschnitten abzuziehen,[314] da außerdem eine Kriegslist der Alliierten ihm vorspiegelte, dass die eigentliche Invasion weiter nördlich, am Pas de Calais, noch bevorstehe („Operation Fortitude“). Unübersichtliche Kommandostrukturen und Kompetenzchaos in der Wehrmachtführung lähmten auch in den folgenden Wochen deutsche Gegenmaßnahmen oder die Entsendung von Reserveeinheiten in die Normandie.[315] Als im August 1944 alliierte Truppen auf Paris vorrückten, befahl Hitler, dass Paris bis zum letzten Mann verteidigt werden sollte, und nahm damit bewusst in Kauf, dass es zerstört werden könnte.[316]

Trotz fortwährender Niederlagen, immenser Verluste der Zivilbevölkerung in vielen beteiligten Ländern, gewaltiger Zerstörungen und obwohl Hitler selbst schon 1943 geäußert hatte, dass ein militärischer Sieg nicht mehr zu erringen sei[317], ließ er den Krieg weiterführen. Sein persönliches Eingreifen in die Kriegsführung, beispielsweise das Verbot, gefährdete Truppenteile frühzeitig zurückzuziehen (→ Fester Platz), hatte massive Verluste auf Seiten der Wehrmacht zur Folge.

 
Der tote Volkssturm-Bataillonsführer Walter Dönicke neben einem zerstörten Hitlerporträt im Leipziger Neuen Rathaus, 19. April 1945

Erst als die Westalliierten an der Elbe standen, die Rote Armee im Stadtzentrum von Berlin und Hitler befürchtete, für seine Verbrechen zur Verantwortung gezogen zu werden,[318] entschloss er sich zum Selbstmord.

Im Zweiten Weltkrieg verloren weltweit etwa 55 Millionen Menschen aufgrund von Kriegseinwirkungen ihr Leben. Noch mehr Soldaten und Zivilisten wurden – viele mit dauerhaften Schäden – verwundet, obdachlos, vertrieben, deportiert oder inhaftiert. Große Teile Europas und Ostasiens (besonders Japan) waren verwüstet. Das Ende des Deutschen Reiches als politisch souveräner Akteur war ebenfalls Folge des Krieges: Nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 wurde es in vier Besatzungszonen aufgeteilt und seine Gebiete östlich der Oder-Neiße-Linie unter polnische beziehungsweise sowjetische Verwaltung gestellt. Weitere Folgen der Hitler-Politik waren die 40 Jahre währende Hegemonie der Sowjetunion über Osteuropa und Teile Mitteleuropas sowie die bis 1990 währende Teilung Deutschlands (→ Zwei-plus-Vier-Vertrag).

Widerstand und Attentate gegen Hitler

Organisierten Widerstand gegen den Nationalsozialismus gab es von sehr verschiedenen Seiten: Die KPD oder die (auch) von ihr beeinflusste Rote Kapelle versuchten seit 1933, zusammen mit Teilen der SPD den Widerstand gegen Hitler im Untergrund voranzutreiben. Aber seit 1936 hatte die Gestapo fast alle Widerständler entdeckt oder so sehr eingeschüchtert, dass es kaum noch offenen Widerspruch gab. Das änderte sich erst wieder, als immer deutlicher wurde, dass Hitlers Politik auf einen neuen Krieg hinauslaufen würde: Ab 1938 organisierten sich auch konservative und militärische Gruppen, um über einen Umsturz nachzudenken,[319] darunter der Goerdeler-Kreis und der Kreisauer Kreis.[320] Obwohl mit den konservativen Widerstandsgruppen verknüpft, beschränkte sich der organisierte Widerstand aus dem kirchlichen Bereich, z. B. die Bekennende Kirche, weitgehend auf Protesterklärungen zur Verteidigung der Stellung der Kirchen und ihrer Lehre. Ab 1936 wandten sich solche Äußerungen auch gegen NS-Terrormaßnahmen, aber kaum gegen Staat und Hitler selbst.[321]

Bei dem am gründlichsten vorbereiteten und aussichtsreichsten Umsturzversuch von Militärs und Beamten im Auswärtigen Amt (Beck, Brauchitsch, Dohnanyi, Halder, Kordt, Oster, Witzleben und andere), der sogenannten Septemberverschwörung, sollte Hauptmann Heinz am 28. September 1938, auf dem Höhepunkt der Sudetenkrise, mit einem Stoßtrupp in die Reichskanzlei eindringen und Hitler in einem Handgemenge erschießen.[322] Als Hitler an diesem Tag jedoch auf Mussolinis Zureden hin der Münchener Konferenz zur Regelung der Sudetenfrage zustimmte, erschien er plötzlich als Bewahrer des Friedens, und die Verschwörer konnten sein „militärisches Abenteurertum“ nicht mehr gegen ihn einsetzen.[323] Der vor allem von General Beck vorangetriebene[319] Staatsstreich scheiterte, bevor er begonnen hatte,[324] da Generaloberst von Brauchitsch in seiner Zustimmung schwankte und General Halder unentschieden blieb.[319] Ein Jahr später wollten Halder und andere hohe Offiziere den von ihnen als undurchführbar erachteten Plan Hitlers verhindern, noch im November 1939 den Sitzkrieg im Westen zu beenden und Frankreich anzugreifen.[325] Die Putschpläne, die im Oberkommando des Heeres und in der Amtsgruppe Abwehr des Oberkommandos der Wehrmacht ausgearbeitet worden waren, scheiterten ebenfalls am Zögern von Brauchitschs und Halders.[319][326]
Ihr Zögern wurde bestärkt, nachdem von Brauchitsch von einem Wutausbruch Hitlers gegen den „Geist von Zossen“ anlässlich seiner Besprechung mit Hitler am 5. November 1939 wegen des bevorstehenden Angriffs im Westen berichtet hatte. Die Verschwörer glaubten sich, irrigerweise, enttarnt.[327] Halder dachte – als Alternative zu einem organisierten Umsturzversuch – über ein eigenhändiges Attentat auf Hitler nach, wie er dem Abwehroffizier Helmuth Groscurth berichtete:

„Mit Tränen sagt H[alder] – er sei seit Wochen mit der Pistole in der Tasche zu Emil [= Deckname für Hitler] gegangen, um ihn evtl. über den Haufen zu schießen.“[328]

Auch abseits politischer Organisationen betätigten sich Bürger im Widerstand, so zum Beispiel die als Weiße Rose bekannte Gruppe um die Geschwister Scholl und ihren Mentor Kurt Huber, die in München versuchte, Bevölkerung und Kommilitonen mit Parolen an Mauern der Universität und mit Flugblättern aufzurütteln. Am 18. Februar 1943 wurden Hans und Sophie Scholl in der Münchner Universität vom Hausmeister beim Auslegen von Flugblättern entdeckt und an die Gestapo verraten. Die Geschwister und ihre Gesinnungsgenossen von der Weißen Rose wurden in einem kurzen Scheinprozess vor dem berüchtigten Volksgerichtshof unter dem Vorsitz Roland Freislers vier Tage später zum Tode verurteilt und noch am selben Tag hingerichtet.

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Hitler-Attentäter Georg Elser auf einer deutschen Briefmarke, 2003
 
Führerhauptquartier „Wolfsschanze“ nach dem Attentat vom 20. Juli 1944
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Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg auf einer bundesdeutschen Briefmarke, 1964

Nach Will Berthold wurden gegen Hitler 42 Attentate geplant oder verübt.[329] Zum Teil waren es unwahrscheinliche Zufälle, die sein Leben retteten. Dies bestärkte ihn in seinem Glauben, von einer von ihm so genannten Vorsehung auserwählt zu sein. Ab März 1933 gab es fast wöchentlich Attentatsdrohungen, vor allem von Kommunisten und Sozialdemokraten. Nach der als Röhm-Putsch bezeichneten Entmachtung der SA befürchtete man Anschläge von Otto Strassers nationalsozialistischer Oppositionsgruppe Schwarze Front, aus deren Planungen zumindest ein Attentatsversuch im Dezember 1936 hervorging.[330] Im November 1938 versuchte der Schweizer Theologiestudent Maurice Bavaud mehrfach, Hitler zu erschießen, scheiterte jedoch, da er nicht nah genug an diesen herankam.[331]

Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs konkretisierten sich auch andere Attentatspläne. Am 8. November 1939 explodierte ein von dem Handwerker Georg Elser im Münchner Bürgerbräukeller angebrachter Sprengsatz. Nur wenige Minuten zuvor hatte Hitler, der seine Rede aus Termingründen eine halbe Stunde früher begonnen hatte als sonst, den Raum verlassen. Elser, bereits während Hitlers Ansprache beim illegalen Grenzübertritt in die Schweiz von deutscher Grenzpolizei verhaftet, wurde als „Sonderhäftling des Führers“ im KZ Dachau festgehalten und dort am 9. April 1945 auf persönlichen Befehl Hitlers ermordet.[332] Nach Elsers Anschlag wurden die Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz Hitlers verschärft. Die Militärs um Franz Halder hatten für den 11. November 1939 eine Sprengstoffübergabe von Hans Oster an Erich Kordt geplant, um durch einen Putsch doch noch den Westfeldzug zu verhindern. Nach dem Scheitern des Bürgerbräu-Attentats schien Oster jedoch die Sprengstoffbeschaffung zu riskant,[330] und Halder wandte sich endgültig von Umsturzplänen ab.[333]

Der militärische Widerstand[334] versuchte erst nach Beginn des Russlandfeldzugs wieder, Hitler zu töten.[330] Mehrere Attentatsversuche scheiterten jedoch aus unterschiedlichen Gründen: Die Bombe, die Henning von Tresckow, Generalstabsoffizier der Heeresgruppe Mitte und zunächst Zentrum dieser Widerstandsgruppe, am 13. März 1943 in Hitlers Flugzeug schmuggelte, zündete nicht.[335] Acht Tage später scheiterte ein im Umkreis Tresckows geplantes Attentat, bei dem sich Rudolph-Christoph Freiherr von Gersdorff, ebenfalls Offizier der Heeresgruppe, bei einer Ausstellung im Berliner Zeughaus mit Hitler zusammen in die Luft sprengen wollte, daran, dass Hitler die Ausstellung schon nach wenigen Minuten wieder verließ.[330] Auch das Attentat vom 20. Juli 1944 im Führerhauptquartier Wolfsschanze, der bekannteste Versuch dieser weit verknüpften Verschwörergruppe, war als Bombenattentat geplant. Hitler erlitt jedoch nur leichte Verletzungen, während drei Militärs und der Stenograph ihren schweren Verletzungen erlagen. Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der die Bombe abgelegt und einen Staatsstreich zur Beendigung des Krieges vorbereitet hatte, wurde noch am selben Tag in Berlin zusammen mit drei Mitstreitern nach rechtswidrigem Verfahren erschossen.[336]

Hitler verbreitete in einer Rundfunkrede kurz nach Mitternacht die später noch einflussreiche Behauptung, eine „ganz kleine Clique ehrgeiziger, gewissenloser und zugleich verbrecherischer, dummer Offiziere“[337][338][339] habe das Komplott gegen ihn geschmiedet. Tatsächlich hatte es sich um ein weit verzweigtes Verschwörernetz gehandelt, das die Gestapo mit einer 400 Mitarbeiter starken Sonderkommission in kurzer Zeit aufdeckte.[340] Für die folgenden Schauprozesse vor dem Volksgerichtshof galten Hitlers Anweisungen aus einer Lagebesprechung vom 21. Juli: „diese gemeinsten Kreaturen, die jemals den Soldatenrock getragen haben […] sollen nicht die ehrliche Kugel bekommen, sie sollen hängen wie gemeine Verräter. […] Und innerhalb von zwei Stunden nach der Verkündung des Urteils muß es vollstreckt werden. Die müssen sofort hängen ohne jedes Erbarmen! Und das wichtigste ist, daß sie keine Zeit zu langen Reden erhalten dürfen.“[341] Hitler glaubte, in Freisler, dem Präsidenten des Volksgerichtshofs, den richtigen Mann dafür zu haben. „Das ist unser Wyschinski“, bemerkte er zynisch. Ab August 1944 fällte allein der Volksgerichtshof in mehr als 50 Prozessen über 110 Todesurteile gegen Personen des 20. Juli 1944.[342] Im Gefängnis Berlin-Plötzensee wurden bis zu Hitlers Suizid 89 Beteiligte „aufgehängt wie Schlachtvieh“.[342] Insgesamt wurden etwa 200 der direkt in das Attentat Verwickelten hingerichtet.[343]

Die Zeitung The Times berichtete im Januar 2007 über ein weiteres geplantes Attentat. Nach Dokumenten des britischen Geheimdienstes MI5 habe der Doppelagent Eddie Chapman 1944 dem MI5 angeboten, Hitler bei einer Veranstaltung mit einer Bombe zu töten und sein eigenes Leben dabei zu riskieren. Der britische Geheimdienst habe Chapman davon abgehalten, weil Hitler der britischen Führung 1944 wegen seiner irrationalen Kriegsstrategie möglicherweise „lebend nützlicher erschien als tot“.[344]

Rückzug aus der Öffentlichkeit und Ende im Bunker

Im Krieg wurde Hitler zu einem besessenen „Workaholic“, der sich ständig und ausschließlich mit militärischen Details befasste, ohne sich erholen zu können, umgeben von der immer gleichen Entourage. Nächte mit wenig Schlaf und tägliche, lange und anstrengende Besprechungen mit führenden Militärs folgten aufeinander. Sein selbstzerstörerischer Arbeitsstil war Folge der extrem personalisierten Herrschaft und seiner Unfähigkeit, Autorität zu delegieren. Hitlers egomanische Überzeugung, er allein könne den Sieg gewährleisten, verstärkten sein Misstrauen gegen seine Generäle und vermehrten cholerische Wutausbrüche. Dies zerstörte ab 1940 die formalen und regelhaften Strukturen der Regierung und des militärischen Kommandos. Deutlich wurde dies, als er in der Winterkrise 1941 selbst die Heeresführung übernahm. In Angelegenheiten, die mit der Heimatfront zu tun hatten, gab er zwar, was seine Autorität anging, keinen Zentimeter nach, war aber dennoch unfähig, mehr zu tun als sporadisch und unsystematisch zu intervenieren oder Untätigkeit zu verschleiern.[345]

Weil er merkte, dass er das Vertrauen der Deutschen verloren hatte und ihnen keine Triumphe mehr verkünden konnte, redete Hitler 1944 nicht mehr öffentlich und nur dreimal (am 30. Januar, 21. Juli und 31. Dezember)[346] im Rundfunk.[347] Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich rasch; wahrscheinlich litt er an der Parkinson-Krankheit im fortgeschrittenen Stadium und an zunehmender Demenz. Dennoch behielt er seine vielfach beobachtete Suggestionskraft.

Am 19. März 1945 gab Hitler den Nerobefehl zur Zerstörung der Infrastruktur im Deutschen Reich beim Rückzug der Wehrmachtsverbände, um den Feinden gemäß seinem Denken in der Alternative „Sieg oder Vernichtung“ nur „verbrannte Erde“ zu hinterlassen. Die Zukunft gehöre dem „Ostvolk“, während die Deutschen ihre Existenzberechtigung mit der Niederlage verwirkt hätten. Rüstungsminister Albert Speer befolgte den Befehl nicht.

Am 20. April 1945 empfing Hitler letztmals Gäste im Führerbunker zu seinem Geburtstag. Am 22. April erlitt er einen Nervenzusammenbruch, als er erfuhr, dass SS-Obergruppenführer Felix Steiner den befohlenen Entsatzangriff seiner Armeegruppe in der Schlacht um Berlin als undurchführbar verweigert hatte. Hitler klagte, nun sei alles verloren, auch die SS habe ihn verraten und entließ Teile seines Stabes. Er beschloss, in Berlin zu bleiben, und beauftragte seinen Chefadjutanten, SS-Obergruppenführer Julius Schaub, alle Papiere und Dokumente aus seinen Privattresoren in Berlin, München und auf dem Berghof zu verbrennen.[348]

In den Folgetagen erfuhr Hitler auch von Himmlers heimlichen Verhandlungen mit den Alliierten und seinem „Angebot“, den laufenden Holocaust an den ungarischen Juden für einen Waffenstillstand einzustellen. Spätestens am 27. April soll sein Entschluss zum Suizid festgestanden haben, um den vorrückenden sowjetischen Soldaten nicht lebend in die Hände zu fallen. Hitler verteilte wiederholt Giftampullen mit Zyankali oder Blausäure an seine Begleiter. Am 29. April gegen 4:00 Uhr diktierte er seiner Sekretärin Traudl Junge ein politisches und ein neues privates Testament[349] und heiratete seine Lebensgefährtin Eva Braun.

Am 30. April gegen 15:30 Uhr begingen beide den Suizid; Eva Braun vergiftete sich, Hitler schoss sich zusätzlich in die rechte Schläfe. Ihre Leichen wurden von Martin Bormann, Heinz Linge, Otto Günsche und einigen Leibwächtern aus dem Führerbegleitkommando im Garten der Neuen Reichskanzlei wie befohlen verbrannt und die verkohlten Überreste in einem Granattrichter beigesetzt.

Der deutsche Wehrmachtbericht vom 2. Mai 1945 meldete: „An der Spitze der heldenmütigen Verteidiger der Reichshauptstadt ist der Führer gefallen. Von dem Willen beseelt, sein Volk und Europa vor der Vernichtung durch den Bolschewismus zu erretten, hat er sein Leben geopfert.“[350]

 
Schlagzeile in der US-Army-Zeitung Stars and Stripes nach Hitlers Tod

Die Überreste der Leichname von Hitler und seiner Frau wurden in den ersten Maitagen von sowjetischen Beauftragten ausgegraben und anhand von Röntgenbildern und Zahnschemata identifiziert.[351] Die UdSSR hielt die Leichenfunde aus politischen Gründen jahrzehntelang geheim. Den Kenntnisstand im Westen repräsentierte daher lange Zeit der britische Historiker Hugh Trevor-Roper.[352] Der ungeklärte Verbleib der Überreste Hitlers war Anlass für diverse Verschwörungstheorien.

Nach 1990 wurde berichtet, dass Hitlers und Eva Brauns Überreste auf dem Gelände einer sowjetischen Kaserne bei Magdeburg vergraben und erst 1970 auf Anweisung von KGB-Chef Juri Wladimirowitsch Andropow vollständig verbrannt und als Asche in einen Fluss gestreut worden seien.[351] Im Russischen Staatsarchiv in Moskau werden Hitler zugeschriebene Schädelteile aufbewahrt, obwohl neue Untersuchungen auf einen Frauenschädel hinweisen.[353]

Historische Einordnungen

Hitlerbiografien verteilen sich auf psychohistorische oder politik- und sozialhistorische Ansätze und haben somit Anteil am Methodenstreit der NS-Forschung, ob eher individuelle Charaktermerkmale und Absichten oder kollektive Entwicklungen und anonyme Machtstrukturen die NS-Zeit bestimmten. In den ersten Jahren nach 1945 neigten Historiker zu einer Dämonisierung Hitlers, die ihm die Alleinschuld an den NS-Verbrechen zuwies. Friedrich Meinecke und Otto Hintze etwa versuchten, Hitler apologetisch als „undeutsch“, fremdartig und nicht zur eigenen „Rasse“ gehörig darzustellen und damit „alles oder fast alles Hitler und eben nicht ‚den Deutschen‘ zur Last“ zu legen.[354]

Waldemar Besson erklärte 1961: „Die größte, wichtigste […] und noch unerfüllte Aufgabe einer Geschichte des Nationalsozialismus ist die Biographie Hitlers, weil hier mehr als anderswo ein Mann das Wesen einer ganzen politischen Bewegung zugleich repräsentierte und prägte.“[355] Diese Annahme wurde in der Historiografie der DDR bestritten, die keine Hitlerbiografie hervorbrachte.[356]

Gerhard Schreiber stellte 1983 als Forschungskonsens heraus: Hitlers Person sei unaustauschbar und die NS-Zeit ohne ihn undenkbar gewesen. Biografien, die auf Hitlers „Persönlichkeit“ fokussierten, hätten aber wenig zur Erklärung der NS-Zeit beigetragen. Sie müssten auch die historischen Bedingungen darstellen, die Hitlers Werdegang ermöglichten.[357] Daher behandeln die meisten Biografen die tiefe Kluft zwischen Hitlers erster und zweiter Lebenshälfte: Wie konnte ein Mann ohne Schulabschluss, ohne Berufsausbildung und ohne nennenswerte soziale Bindungen in wenigen Jahren zur politischen Lokalgröße, zum Kanzler des Deutschen Reiches und schließlich zum diktatorischen Herrscher über weite Teile Europas aufsteigen?[358] Die Diskrepanz zwischen Hitlers offensichtlichen Mängeln an Charakter, Bildung und Erfahrung und seiner enormen Machtentfaltung und historischen Wirkung sei schwer zu erklären.[359] Werke zur Psychopathographie Adolf Hitlers kamen zu sehr verschiedenen und teils widersprüchlichen Ergebnissen. Solche Deutungen der Biografie Hitlers wie von Faschismus und Nationalsozialismus insgesamt werden daher in geschichtswissenschaftlichen Werken selten beachtet.[360] Martin Broszat lehnte jede Erklärung von Hitlers späteren politischen Erfolgen aus seiner frühen Biografie als unzulässigen Rückschluss von historischen Wirkungen auf persönliche Ursachen ab.[361]

Hitlers Rolle beim Holocaust war in der NS-Forschung besonders umstritten. „Intentionalisten“ wie Andreas Hillgruber und Klaus Hildebrand machen sein „rassenideologisches Programm“ für den NS-Judenmord verantwortlich. Wenn auch nicht jede einzelne Eskalationsstufe auf Hitlers persönliche Initiative zurückgeführt werden könne, sei seine konsequent verfolgte Vernichtungsabsicht der entscheidende Faktor zur Radikalisierung der Judenpolitik gewesen.[362] „Funktionalisten“ wie Hans Mommsen und Martin Broszat dagegen erklären den Holocaust aus einer kumulierenden Eigendynamik, die Hitlers antisemitische Rhetorik im komplexen Bedingungsgeflecht von vorauseilendem Gehorsam, innenpolitischer Funktionalisierung und selbstgeschaffenen Sachzwängen nur ausgelöst habe.[213][363]

Einander ausschließende Deutungen des „differenzierten Räderwerkes der Vernichtung“ gelten heute als überholt.[364] Peter Longerich hat mündliche Holocaustbefehle Hitlers und seine treibende Kraft bei der Durchführung des Holocaust im Prozess gegen den Holocaustleugner David Irving (1995–2000) nochmals bewiesen.[365] Auch Raul Hilberg, dessen bahnbrechende Arbeit „Die Vernichtung der europäischen Juden“ von 1961 den Holocaust aus dem Zusammenspiel der verschiedenen Machtgruppen und Behörden im NS-System erklärte, betonte 2002: Dass Hitler seinen Antisemitismus „zum Regierungsprogramm machte, führte zum Mord an den europäischen Juden“.[366]

Weiterführende Informationen

Filme

Spiel- und Dokumentarfilme
Parodien

Literatur

Bibliografien
  • John Lukacs: Hitler. Geschichte und Geschichtsschreibung. Ullstein, Berlin 1999, ISBN 3-548-26560-X.
  • Paul Madden: Adolf Hitler and the Nazi Epoch: An annotated Bibliography of English-Language Works on the Origins, Nature and Structure of the Nazi State. Scarecrow Press Incorporated, Lanham, Md. 1998, ISBN 0-810-83558-4.
Originaldokumente
  • Adolf Hitler: Mein Kampf. Eine Abrechnung. F. Eher Nachfolger, München.
Band 1: 1925; 2. Auflage 1926; 1932: Eine Abrechnung.
Band 2: 1927; 2. Auflage 1932: Die nationalsozialistische Bewegung.
  • Adolf Hitler: Der Weg zum Wiederaufstieg. Bruckmann, München 1927.
  • Institut für Zeitgeschichte (Hrsg.): Hitlers Zweites Buch. Ein Dokument aus dem Jahr 1928. Eingeleitet und kommentiert von Gerhard L. Weinberg, mit einem Geleitwort von Hans Rothfels. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1961.
  • Josef Becker, Ruth Becker (Hrsg.): Hitlers Machtergreifung. Dokumente vom Machtantritt Hitlers 30. Januar 1933 bis zur Besiegelung des Einparteienstaates 14. Juli 1933. Dtv, Neuauflage 1996, ISBN 3-423-02938-2.
  • Robert Eikmeyer (Hrsg.): Adolf Hitler: Reden zur Kunst und Kulturpolitik. 1933–1939. Mit einer Einführung von Boris Groys. Revolver, Archiv für Aktuelle Kunst, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-86588-000-2.
  • Werner Jochmann (Hrsg.): Monologe im Führerhauptquartier 1941–1944. Aufgezeichnet von Heinrich Heim. (1980) Sonderauflage, München 2000, ISBN 3-572-01156-6.
Zeitzeugen
  • August Kubizek: Adolf Hitler – mein Jugendfreund. Stocker, Graz/Göttingen 1953; Neuauflage 2002, ISBN 3-7020-0971-X.
  • Rochus Misch: Der letzte Zeuge. „Ich war Hitlers Telefonist, Kurier und Leibwächter“. Mit einem Vorwort von Ralph Giordano. Pendo Verlag, München 2008, ISBN 3-866-12194-6.
  • Henry Picker: Hitlers Tischgespräche im Führerhauptquartier. Entstehung, Struktur, Folgen des Nationalsozialismus. (1951) Propyläen Verlag, 2003, ISBN 3-549-07185-X.
  • Henrik Eberle, Matthias Uhl (Hrsg.): Das Buch Hitler. Geheimdossier des NKWD für Josef W. Stalin, zusammengestellt aufgrund der Verhörprotokolle des Persönlichen Adjutanten Hitlers, Otto Günsche, und des Kammerdieners Heinz Linge, Moskau 1948/49. Lübbe, Bergisch Gladbach 2005, ISBN 3-785-72226-5.
Biografien
  • Ian Kershaw: Hitler. 2 Bände. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/München
Band 1: 1889–1936, 1998, ISBN 3-42105-131-3;
Band 2: 1936–1945, 2000, ISBN 3-421-05132-1.
Psychohistorische Untersuchungen
  • Manfred Koch-Hillebrecht: Homo Hitler. Psychogramm des deutschen Diktators. Goldmann, München 1999, ISBN 3-442-75603-0.
  • Paul Matussek, Peter Matussek, Jan Marbach: Hitler – Karriere eines Wahns. Herbig Verlag, München 2000, ISBN 3-7766-2184-2.
  • Gerhard Vinnai: Hitler. Scheitern und Vernichtungswut. Zur Genese des faschistischen Täters. Psychosozial-Verlag, Gießen 2004, ISBN 3-89806-341-0.
Frühzeit
  • Helm Stierlin: Adolf Hitler. Familienperspektiven. (1975) Suhrkamp, 6. Auflage, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-518-38861-4.
  • Brigitte Hamann: Hitlers Wien. Lehrjahre eines Diktators. Piper Verlag, München/Zürich 1996, ISBN 3-492-03598-1.
  • Thomas Weber: Hitlers erster Krieg. Der Gefreite Hitler im Weltkrieg – Mythos und Wahrheit. Propyläen, Berlin 2011, ISBN 978-3-549-07405-3.
  • David Clay Large: Hitlers München. Aufstieg und Fall der Hauptstadt der Bewegung. C.H. Beck, München 2006, ISBN 978-3-406-44195-0.
Antisemitismus
  • Ralf Georg Reuth: Hitlers Judenhass. Klischee und Wirklichkeit. Piper Verlag, München 2009, ISBN 3-49205-177-4.
  • Béla Grunberger, Pierre Dessuant: Der Antisemitismus Hitlers. In: Béla Grunberger, Pierre Dessuant: Narzißmus, Christentum, Antisemitismus. Eine psychoanalytische Untersuchung. Klett-Cotta, Stuttgart 2000, ISBN 3-608-91832-9, S. 409–480.
Politischer Aufstieg
Diktatur 1933–1939
Zweiter Weltkrieg
Hitler-Rezeption
Commons: Adolf Hitler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Zdral: Die Hitlers. Die unbekannte Familie des Führers. Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 2008, S. 65.
  2. Brigitte Hamann: Hitlers Wien. Lehrjahre eines Diktators. 1998, S. 15–17 und 64–68.
  3. Wolfgang Zdral: Die Hitlers: Die unbekannte Familie des Führers. Campus Verlag 2005, ISBN 3-593-37457-9, S. 20.
  4. Joachim Fest: Hitler. Eine Biographie. 2. Auflage 1999, S. 34.
  5. Björn Dumont: Gewebe oder Flickenteppich? Textmuster in Adolf Hitlers „Mein Kampf“. Frank & Timme, 2010, ISBN 3-865-96317-X, S. 68.
  6. Othmar Plöckinger: Frühe biografische Texte zu Hitler. Zur Bewertung der autobiografischen Teile in „Mein Kampf“. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 58, 2010, Heft 1, S. 93–114, doi:10.1524/vfzg.2010.0004.
  7. Brigitte Hamann: Hitlers Wien. Lehrjahre eines Diktators. München 1996, S. 76.
  8. Johannes Müllner: Döllersheim … und die Rückkehr wäre möglich gewesen. Auf: doellersheim.at, abgerufen am 15. Dezember 2011.
  9. Anna Maria Sigmund: Diktator, Dämon, Demagoge: Fragen und Antworten zu Adolf Hitler. Deutscher Taschenbuch Verlag, 2006, ISBN 3-423-24523-9, S. 110.
  10. Wolfgang Zdral: Die Hitlers. Die unbekannte Familie des Führers. Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 2008, S. 20.
  11. Werner Maser: Adolf Hitler: Legende, Mythos, Wirklichkeit. Bechtle, 12. Ausgabe 1989, ISBN 3-762-80484-2, S. 14–16.
  12. Hans Frank: Im Angesicht des Galgens. Deutung Hitlers und seiner Zeit auf Grund eigener Erlebnisse und Erkenntnisse. Geschrieben im Nürnberger Justizgefängnis. (1953) Neuhaus bei Schliersee, 2. Auflage 1955, S. 330 f.
  13. Werner Maser: Adolf Hitler. Legende, Mythos, Wirklichkeit. (1971) 12. Ausgabe 1989, S. 19-30; rezipiert von Brigitte Hamann: Hitlers Wien. Piper Verlag, München 1997, S. 68–77; Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. DVA, Stuttgart 1998, S. 35 f.
  14. Gustav Keller: Der Schüler Adolf Hitler: Die Geschichte eines lebenslangen Amoklaufs. Lit Verlag, 2010, ISBN 3-643-10948-2, S. 37 f.
  15. Gustav Keller: Der Schüler Adolf Hitler: Die Geschichte eines lebenslangen Amoklaufs. 2010, S. 32; Pötsch lehnte diese Verehrung später jedoch ab: Peter G. J. Pulzer: Die Entstehung des politischen Antisemitismus in Deutschland und Österreich 1867–1914. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004, S. 229, Fn 64.
  16. Brigitte Hamann: Hitlers Wien: Lehrjahre eines Diktators. 1997, S. 337, 347; Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 49 und 67.
  17. Wolfgang Zdral: Die Hitlers: Die unbekannte Familie des Führers. Campus Verlag, 2005, S. 39.
  18. Brigitte Hamann: Hitlers Wien: Lehrjahre eines Diktators. 1997, S. 22 und 33.
  19. August Kubizek: Adolf Hitler – mein Jugendfreund. Stocker, Graz/Stuttgart 2002, S. 50.
  20. Vera Schwers: Kindheit im Nationalsozialismus aus biographischer Sicht. Lit Verlag, 2002, ISBN 3-825-86051-5, S. 40 ff.
  21. Saul Friedländer, Jörn Rüsen: Richard Wagner im Dritten Reich: Ein Schloss Elmau-Symposion. C.H. Beck, München 2000, S. 173 f.; Brigitte Hamann: Hitlers Wien. Lehrjahre eines Diktators. München 1996, S. 40. Hitlers Wagner-Verehrung enthielt jedoch keinen Bezug auf Wagners antisemitische Schriften: Beatrix Vogel: Der Mensch – sein eigenes Experiment: Kolloquium des Nietzsche-Forums München. Vorträge aus den Jahren 2003–2005. Mit Nietzsche denken. Band 4. Buch & Media, 2008, ISBN 3-865-20317-5, S. 413, Fn 67.
  22. Birgit Schwarz: Geniewahn: Hitler und die Kunst. Böhlau, Wien 2009, ISBN 3-205-78307-7, S. 11 ff.
  23. Joachim Fest: Hitler. Eine Biographie. 1998, S. 251 f.
  24. Brigitte Hamann: Hitlers Wien. Lehrjahre eines Diktators. München 1998.
  25. Arno Gruen: Der Fremde in uns. Klett-Cotta, 2002, S. 67 f.
  26. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. 1998, S. 36.
  27. Brigitte Hamann: Hitlers Edeljude: Das Leben des Armenarztes Eduard Bloch. Piper, München 2008, ISBN 3-492-05164-2, S. 297 ff.
  28. Joachim Fest: Hitler. Eine Biographie. 1998, S. 40.
  29. Brigitte Hamann: Hitlers Wien. Lehrjahre eines Diktators. München 2001, S. 62 und 195.
  30. Paul Bruppacher: Adolf Hitler und die Geschichte der NSDAP Teil 1: 1889 bis 1937. Books on Demand, 2009, ISBN 3-833-48660-0, S. 19 f.
  31. Joachim Fest: Hitler. Eine Biographie. 1998, S. 69 f.
  32. Brigitte Hamann: Hitlers Wien. Lehrjahre eines Diktators. S. 206 und 247.
  33. Brigitte Hamann: Hitler’s Vienna. The Truth about his formative years. In: Gerhard A. Ritter, Anthony J. Nicholls, Hans Mommsen (Hrsg.): The Third Reich Between Vision and Reality: New Perspectives on German History 1918–1945. Berg Publishing, 2003, ISBN 1-859-73627-0, S. 24.
  34. Brigitte Hamann: Hitlers Wien. Lehrjahre eines Diktators. 1998, S. 248.
  35. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. Pantheon Verlag, 2. Auflage 2009, S. 55.
  36. Brigitte Hamann: Hitlers Wien. Lehrjahre eines Diktators. München 1996, S. 303 f.
  37. Brigitte Hamann: Hitlers Wien: Lehrjahre eines Diktators. Piper, München 1997, S. 338.
  38. Rainer Kipper: Der Germanenmythos im Deutschen Kaiserreich (Formen der Erinnerung). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2002, S. 348 Fn 137.
  39. Brigitte Hamann: Hitlers Wien. 1996, S. 496.
  40. Hans Mommsen: Foreword. In: Gerhard A. Ritter, Anthony J. Nicholls, Hans Mommsen (Hrsg.): The Third Reich Between Vision and Reality: New Perspectives on German History 1918–1945. 2003, S. VII f.; Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. S. 60.
  41. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 105 f., S. 120 ff.; David Clay Large: Hitlers München. Aufstieg und Fall der Hauptstadt der Bewegung. München 2006, S. 72 ff.
  42. Sven Felix Kellerhoff: Nationalsozialismus: Berühmtes Hitler-Foto möglicherweise gefälscht, in: Die Welt vom 14. Oktober 2010. Abgerufen am 15. Oktober 2010.
  43. Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich, Irina Renz: Enzyklopädie Erster Weltkrieg. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2009, ISBN 978-3-8252-8396-4, S. 560.
  44. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 130 f.
  45. John Frank Williams: Corporal Hitler and the Great War 1914–1918: the List Regiment, MPG Books Abingdon/New York 2005, ISBN 0-415-35855-8, S. 134–146; Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 134.
  46. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 134 f.; David Clay Large: Hitlers München. Aufstieg und Fall der Hauptstadt der Bewegung. München 2006, S. 104 ff.
  47. Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich, Irina Renz: Enzyklopädie Erster Weltkrieg. Paderborn 2009, S. 560.
  48. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. 2. Aufl., Stuttgart 1998, S. 136.
  49. Konrad Heiden: Adolf Hitler: das Zeitalter der Verantwortungslosigkeit; eine Biographie. Europaverlag, 1936, S. 57.
  50. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. 1998, S. 131 f.
  51. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. 2. Aufl., Stuttgart 1998, S. 131 f.
  52. Anton Joachimsthaler: Hitlers Weg begann in München 1913–1923. Herbig, 2000, ISBN 3-776-62155-9, S. 158.
  53. Adolf Hitler: Mein Kampf. München 1940, S. 223.
  54. Konrad Heiden: Adolf Hitler. Das Zeitalter der Verantwortungslosigkeit. Eine Biographie. Europa-Verlag, Zürich 1936, S. 57.
  55. Norman Ächtler: Kriegstrauma und Massenpsychologie. Ernst Weiß’ „Der Augenzeuge“ und das Phänomen Hitler. In: Krieg und Literatur. Internationales Jahrbuch zur Kriegs- und Antikriegsliteraturforschung 13, 2007, S. 25 f.
  56. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. 2. Aufl., Stuttgart 1998, S. 145.
  57. Jan Armbruster: Die Behandlung Adolf Hitlers im Lazarett Pasewalk 1918: Historische Mythenbildung durch einseitige bzw. spekulative Pathographie. In: Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie 10, 2009, Heft 4, S. 18–22.
  58. Brief dokumentiert bei Werner Maser: Adolf Hitler. Legende, Mythos, Wirklichkeit. 16. Auflage, München 1997, S. 130–135.
  59. John Horne, Alan Kramer: Deutsche Kriegsgreuel 1914. Die umstrittene Wahrheit. Hamburg 2004, S. 600; Werner Jochmann (Hrsg.): Monologe im Führerhauptquartier 1941–1944. Aufgezeichnet von Heinrich Heim. München 2000, S. 59.
  60. Sebastian Haffner: Anmerkungen zu Hitler. Tholenaar, Düsseldorf 1980, ISBN 3-463-00719-3, S. 11.
  61. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 126.
  62. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 85.
  63. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. S. 85.
  64. Paul Bruppacher: Adolf Hitler und die Geschichte der NSDAP Teil 1: 1889 bis 1937. Books on Demand, 2009, ISBN 3-833-48660-0, S. 46–49.
  65. Gruppe russischer Kriegsgefangener im Trauerzug am Ostfriedhof, Foto mit Pfeil auf Hitler (Historisches Lexikon Bayerns, abgerufen am 17. Juni 2008).
  66. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 164; David Clay Large: Hitlers München – Aufstieg und Fall der Hauptstadt der Bewegung, München 2001, S. 159.
  67. Ralf Georg Reuth: Hitlers Judenhass. Klischee und Wirklichkeit. Piper Verlag, München 2009, ISBN 3-49205-177-4, S. 93 ff.; Sven Felix Kellerhoff: Adolf Hitler wurde spät zum Antisemiten (Die Welt, 3. März 2009)
  68. Martin H. Geyer: Verkehrte Welt. Revolution, Inflation und Moderne: München 1914–1924. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1998, S. 105 und S. 300.
  69. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 168.
  70. Albrecht Tyrell: Vom 'Trommler' zum 'Führer': Der Wandel von Hitlers Selbstverständnis zwischen 1919 und 1924 und die Entwicklung der NSDAP. Wilhelm Fink Verlag, ISBN 3-770-51221-9, S. 195.
  71. Kurt-Bauer-Gesellschaft: Brief Adolf Hitlers über das „Judenproblem“ (16. September 1919) (PDF)
  72. Ian Kershaw: Hitler 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 171.
  73. Artikel Eckart, Dietrich. In: Hermann Weiß (Hrsg.): Biographisches Lexikon zum Dritten Reich. 2. Auflage, Fischer, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-10-091052-4. Vgl. Ernst Nolte: Eine frühe Quelle zu Hitlers Antisemitismus. In: HZ 192, 1961, S. 584–606.
  74. Ernst Nolte: Eine frühe Quelle für Hitlers Antisemitismus. In: Historische Zeitschrift 192 (1961), S. 584–606. Die Authentizität der Schrift bezweifelt Saul Esh: Eine neue literarische Quelle Hitlers? Eine methodologische Überlegung. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 15 (1964), S. 487–492.
  75. Michael Wladika: Hitlers Vätergeneration: Die Ursprünge des Nationalsozialismus in der k.u.k. Monarchie. Böhlau, Wien 2005, ISBN 3-205-77337-3, S. 612.
  76. Reginald H. Phelps: Dokumentation: Hitlers „grundlegende“ Rede über den Antisemitismus. Institut für Zeitgeschichte, VfZ, 16. Jg., 1968, Heft 4, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1968, S. 390–393.
  77. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. 2. Auflage 2009, S. 109, Zitat S. 135 f.
  78. Sebastian Haffner: Anmerkungen zu Hitler, Fischer Verlag, 24. Auflage 2003, S. 32.
  79. Christian Zentner: Adolf Hitler. Texte, Bilder, Dokumente. Delphin Verlag, München 1979, ISBN 3-773-54015-9, S. 33.
  80. Paul Bruppacher: Adolf Hitler und die Geschichte der NSDAP Teil 1: 1889 bis 1937. 2009, S. 77 f.
  81. Walter Ziegler (Historisches Lexikon Bayerns): Hitlerputsch#Hitlers Aufstieg und Bündnispolitik
  82. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes: Der Weg zum „Anschluss“: Österreich 1918–1938
  83. Cyril Brown (The New York Times, 21. November 1922): New Popular Idol Rises in Bavaria
  84. The Times, 15. Januar 1923: An Army of Revenge; Angabe bei Andrew Brian Henson (Clemson University, Mai 2007): Before the Seizure of Power: American and British Press Coverage of National Socialism, 1922 to 1933 (PDF, S. 15 Fn 28).
  85. Manchester Guardian Weekly, 9. Februar 1923: Bavarian Fascists: The German Mussolini; Angabe bei Andrew Brian Henson (Clemson University, Mai 2007): Before the Seizure of Power: American and British Press Coverage of National Socialism, 1922 to 1933 (PDF, S. 13 Fn 24).
  86. Wolfgang Horn: Führerideologie und Parteiorganisation in der NSDAP 1919–1933. Droste Verlag, Düsseldorf 1972, ISBN 3-770-00280-6, S. 79.
  87. Eberhard Kolb: Die Weimarer Republik. München 2002, S. 49.
  88. Eberhard Kolb: Die Weimarer Republik. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2002, ISBN 3-486-49796-0, S. 42.
  89. Ulrich Kluge: Die Weimarer Republik. Uni-Taschenbuch-Verlag, 2006, ISBN 3-825-22805-3, S. 77 f.
  90. Paul Bruppacher: Adolf Hitler und die Geschichte der NSDAP Teil 1: 1889 bis 1937. 2009, books.google.de/books?id=_J4vm555BzEC&pg=PA91 S. 91.
  91. Alois Schmid, Katharina Weigand: Schauplätze der Geschichte in Bayern. C.H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-50957-6, S. 380.
  92. Paul Bruppacher: Adolf Hitler und die Geschichte der NSDAP Teil 1: 1889 bis 1937. 2009, books.google.de/books?id=_J4vm555BzEC&pg=PA91 S. 91 f.
  93. Paul Bruppacher: Adolf Hitler und die Geschichte der NSDAP Teil 1: 1889 bis 1937. 2009, S. 105.
  94. Othmar Plöckinger: Geschichte eines Buches: Adolf Hitlers „Mein Kampf“: 1922–1945. Eine Veröffentlichung des Instituts für Zeitgeschichte. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2011, ISBN 3-486-70533-4, S. 16 und Fn 29, 30.
  95. Martin H. Geyer: Verkehrte Welt. Revolution, Inflation und Moderne: München 1914–1924. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1998, S. 332.
  96. Willi Gautschi (NZZ, 19. Dezember 1978): Hitlers Besuch in Zürich 1923. Referiert bei Thomas Huonker: Fahrendes Volk – verfolgt und verfemt. Jenische Lebensläufe. Limmat Verlag, 1987, ISBN 3-857-91135-2, S. 103.
  97. Heinrich August Winkler: Weimar 1918–1933: Die Geschichte der ersten deutschen Demokratie. C.H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-43884-9, S. 210.
  98. Baruch Z. Ophir, Falk Wiesemann: Geschichte und Zerstörung der jüdischen Gemeinde in München. In: Hans Lamm (Hrsg.): Vergangene Tage. Jüdische Kultur in München. Langen-Mueller Verlag, München 1983, ISBN 3-784-41867-8, S. 464 f.
  99. Ulrich Kluge: Die Weimarer Republik. Uni-Taschenbuch-Verlag, 2006, ISBN 3-825-22805-3, S. 79 f.
  100. Burkhard Asmuss: Republik ohne Chance? Walther de Gruyter, Berlin 1994, ISBN 3-110-14197-3, S. 457 f. und Fn 24.
  101. Abraham J. Peck, Gottfried Wagner: Unsere Stunde Null: Deutsche und Juden nach 1945: Familiengeschichte, Holocaust und Neubeginn. Böhlau, Wien 2006, ISBN 3-205-77335-7, S. 40; Leonid Luks: Zwei Gesichter des Totalitarismus: Bolschewismus und Nationalsozialismus im Vergleich. 16 Skizzen. Böhlau, Wien 2007, ISBN 3-412-20007-7, S. 66; Tobias Ronge: Das Bild des Herrschers in Malerei und Grafik des Nationalsozialismus: Eine Untersuchung zur Ikonografie von Führer- und Funktionärsbildern im Dritten Reich. 2011, S. 58.
  102. Paul Bruppacher: Adolf Hitler und die Geschichte der NSDAP Teil 1: 1889 bis 1937. 2009, S. 114.
  103. Burkhard Asmuss: Republik ohne Chance? Walther de Gruyter, Berlin 1994, S. 458.
  104. Hans Kempe, Reinhard Welz, Sonja Steiner-Welz: Der Vertrag von Versailles und seine Folgen. Vermittlerverlag, Mannheim 2005, ISBN 3-938-62216-4, S. 185 f.
  105. Petra Weber: Gescheiterte Sozialpartnerschaft – Gefährdete Republik? Industrielle Beziehungen, Arbeitskämpfe und der Sozialstaat. Deutschland und Frankreich im Vergleich (1918–1933/39). Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2010, ISBN 3-486-59214-9, S. 594.
  106. Klaus Mües-Baron: Heinrich Himmler – Aufstieg des Reichsführers SS (1900–1933). V&R Unipress, 2011, ISBN 3-899-71800-3, S. 193 f.
  107. Heinrich August Winkler: Weimar 1918–1933: Die Geschichte der ersten deutschen Demokratie. München 2005, S. 234.
  108. David Clay Large: Hitlers München. Aufstieg und Fall der Hauptstadt der Bewegung. C.H. Beck, München 2006, ISBN 3-406-44195-5, S. 230.
  109. Johannes Hürter: Hitlers Heerführer – Die deutschen Oberbefehlshaber im Krieg gegen die Sowjetunion 1941/42. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2007, S. 100.
  110. Jürgen Wilke: Unter Druck gesetzt. Böhlau, Wien 2002, ISBN 3-412-17001-1, S. 173 f.
  111. Peter Köpf: Der Königsplatz in München. Ein deutscher Ort. Christian Links Verlag, 2005, ISBN 3-861-53372-3, S. 60.
  112. Heinrich August Winkler: Weimar 1918–1933: Die Geschichte der ersten deutschen Demokratie. München 2005, S. 235.
  113. Joachim Fest: Hitler. Eine Biographie. 1998, S. 274.
  114. Konrad Heiden: Hitler. Das Zeitalter der Verantwortungslosigkeit. Eine Biographie. Zürich 1936, S. 185.
  115. Konrad Heiden: Hitler. Das Zeitalter der Verantwortungslosigkeit. Eine Biographie. Zürich 1936, S. 181.
  116. Deutsches Historisches Museum: Urteil im Prozeß zum Hitler-Putsch. Referiert bei Otto Gritschneder: Der Hitler-Prozeß und sein Richter Georg Neithardt: Eine Rechtsbeugung von 1924 mit Folgen. C.H. Beck, München 2001, ISBN 3-406-48292-9, S. 43.
  117. Otto Gritschneder: Der Hitler-Prozeß und sein Richter Georg Neithardt: Eine Rechtsbeugung von 1924 mit Folgen. München 2001, S. 40; siehe auch Walter Ziegler (Historisches Lexikon Bayerns): Ausweisung Adolf Hitlers aus Bayern
  118. Andreas Stenglein: Der Hitler-Prozess 1924.
  119. Ian Kershaw: Führer und Hitlerkult. In: Hermann Weiß, Wolfgang Benz, Hermann Graml (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus. Deutscher Taschenbuch Verlag, aktualisierte und erweiterte Neuausgabe 2007, ISBN 3-423-34408-3, S. 25.
  120. Othmar Plöckinger: Geschichte eines Buches: Adolf Hitlers „Mein Kampf“: 1922–1945. Eine Veröffentlichung des Instituts für Zeitgeschichte. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2011, ISBN 3-486-70533-4, S. 13 und Fn 10–12.
  121. Barbara Zehnpfennig: Hitlers Mein Kampf: Eine Interpretation. Wilhelm Fink Verlag, 2006, ISBN 3-770-53533-2, S. 34.
  122. Othmar Plöckinger: Geschichte eines Buches: Adolf Hitlers „Mein Kampf“: 1922–1945. Eine Veröffentlichung des Instituts für Zeitgeschichte. München 2011, S. 34, S. 49 und S. 70.
  123. Othmar Plöckinger: Geschichte eines Buches: Adolf Hitlers „Mein Kampf“: 1922–1945. Eine Veröffentlichung des Instituts für Zeitgeschichte. München 2011, S. 80 f.
  124. Barbara Zehnpfennig: Hitlers Mein Kampf: eine Interpretation. 2000, S. 266.
  125. Hans-Ulrich Wehler: Der Nationalsozialismus: Bewegung, Führerherrschaft, Verbrechen 1919–1945. C.H. Beck, München 2009, ISBN 3-406-58486-1, S. 49.
  126. Wolfgang Benz: Geschichte des Dritten Reiches. C.H. Beck, München 2000, ISBN 3-406-46765-2, S. 130.
  127. Zitiert bei Saul Friedländer: Das Dritte Reich und die Juden. C.H. Beck, München 2007, ISBN 3-406-56681-2, S. 113.
  128. Saul Friedländer: Das Dritte Reich und die Juden. München 2007, S. 87–128.
  129. Adolf Hitler: Mein Kampf Band 1, München 1933, S. 773; zitiert nach Wolfgang Benz: Vorurteil und Genozid. Ideologische Prämissen des Völkermords. Böhlau, Wien 2010, S. 92.
  130. Alexander Meschnig: Der Wille zur Bewegung: Militärischer Traum und totalitäres Programm. Eine Mentalitätsgeschichte vom Ersten Weltkrieg zum Nationalsozialismus. Transcript, 2008, ISBN 3-899-42955-9, S. 166 Fn 14.
  131. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 299.
  132. Adolf Hitler: Mein Kampf, 5. Auflage 1940, S. 428; referiert bei Anja Stukenbrock: Sprachnationalismus: Sprachreflexion als Medium kollektiver Identitätsstiftung in Deutschland (1617–1945). Walther de Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-110-18278-5, S. 429.
  133. Jan Křen, Václav Kural, Detlef Brandes: Integration oder Ausgrenzung. Schriftenreihe Forschungen zu Osteuropa. Donat & Temmen, 1986, ISBN 3-924-44411-0, S. 74.
  134. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 325.
  135. Rolf-Dieter Müller: Der Zweite Weltkrieg. Klett-Cotta, Stuttgart 2004 (= Handbuch der deutschen Geschichte; Bd. 21), ISBN 3-608-60021-3, S. 109.
  136. Birgit Kletzin: Europa aus Rasse und Raum. Lit Verlag, 2000, ISBN 3-825-84993-7, S. 40 und S. 24.
  137. Adolf Hitler: Mein Kampf. Eine Abrechnung. 1925, S. 312; zitiert bei Jasmin Waibl-Stockner: „Die Juden sind unser Unglück“: Antisemitische Verschwörungstheorien und ihre Verankerung in Politik und Gesellschaft. Lit Verlag, 2009, ISBN 3-643-50019-X, S. 133.
  138. Horst Möller, Udo Wengst: Einführung in die Zeitgeschichte. C.H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-50246-6, S. 142.
  139. Hans-Walter Schmuhl: Rassenhygiene, Nationalsozialismus, Euthanasie. Von der Verhütung zur Vernichtung „lebensunwerten Lebens“, 1890–1945. Vandenhoeck & Ruprecht, 2. Auflage, Göttingen 1992, ISBN 3-525-35737-0, S. 152.
  140. Leopold Pammer: Hitler und seine Vorbilder. Tredition, ISBN 978-3-86850-002-8, S. 127.
  141. Wolfgang Wippermann: Auserwählte Opfer? Shoah und Porrajmos im Vergleich. Eine Kontroverse. Frank & Timme, 2005, ISBN 3-865-96003-0, S. 26 ff.
  142. Till Bastian: Homosexuelle im Dritten Reich. C.H. Beck, München 2000, ISBN 3-406-45917-X, S. 25.
  143. Ernst Willi Hansen, Gerhard Schreiber, Bernd Wegner: Politischer Wandel, organisierte Gewalt und nationale Sicherheit: Beiträge zur neueren Geschichte Deutschlands und Frankreichs. Festschrift für Claus-Jürgen Müller. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1995, ISBN 3-486-56063-8, S. 212.
  144. Kurt Bauer: Nationalsozialismus: Ursprünge, Anfänge, Aufstieg und Fall. Uni Taschenbuch Verlag, 2008, ISBN 3-825-23076-7, S. 117.
  145. Fritz Fischer: Hitler war kein Betriebsunfall. 4. Aufl., München 1998, S. 174 und 181.
  146. Adolf Hitler: Mein Kampf, 1925, S. 21; zitiert nach Barbara Zehnpfennig: Hitlers Mein Kampf: eine Interpretation. 2000, S. 46.
  147. Ian Kershaw: Hitler. 1889 bis 1945. 1998, S. 58 f.
  148. Elisabeth Kraus: Die Universität München im Dritten Reich: Aufsätze Teil II Utz, 2008, ISBN 3-831-60726-5, S. 43.
  149. Brigitte Hamann: Hitler’s Vienna. The Truth about his formative years. In: Gerhard A. Ritter, Anthony J. Nicholls, Hans Mommsen (Hrsg.): The Third Reich Between Vision and Reality: New Perspectives on German History 1918–1945. 2003, S. 179 ff.
  150. Reginald H. Phelps (Hrsg.): Hitlers „grundlegende“ Rede über den Antisemitismus. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 16 (1968), Heft 4, S. S. 397–399, Fn 21–34 (online)
  151. Wolfgang Wippermann: Rassenwahn und Teufelsglaube. Frank & Timme, 2005, ISBN 3-865-96007-3, S. 138.
  152. Othmar Plöckinger: Geschichte eines Buches: Adolf Hitlers „Mein Kampf“: 1922–1945. Eine Veröffentlichung des Instituts für Zeitgeschichte. München 2011, S. 18.
  153. Othmar Plöckinger: Geschichte eines Buches: Adolf Hitlers „Mein Kampf“: 1922–1945. Eine Veröffentlichung des Instituts für Zeitgeschichte. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2011, S. 4 ff. und S. 240.
  154. Othmar Plöckinger: Geschichte eines Buches: Adolf Hitlers „Mein Kampf“: 1922–1945. Eine Veröffentlichung des Instituts für Zeitgeschichte. München 2011, S. 543.
  155. Zitiert nach Tobias Ronge: Das Bild des Herrschers in Malerei und Grafik des Nationalsozialismus: Eine Untersuchung zur Ikonografie von Führer- und Funktionärsbildern im Dritten Reich. Lit Verlag, 2011, S. 243.
  156. Zitiert nach Tobias Ronge: Das Bild des Herrschers in Malerei und Grafik des Nationalsozialismus: Eine Untersuchung zur Ikonografie von Führer- und Funktionärsbildern im Dritten Reich. 2011, S. 242.
  157. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. 2. Auflage 2009, S. 182 f.
  158. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. 2. Auflage 2009, S. 196.
  159. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1945. 2. Auflage 2009, S. 197.
  160. Paul Bruppacher: Adolf Hitler und die Geschichte der NSDAP Teil 1: 1889 bis 1937. 2009, S. 134–149.
  161. Ian Kershaw: Führer und Hitlerkult. In: Hermann Weiß, Wolfgang Benz, Hermann Graml (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus. 2007, S. 27.
  162. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 379 f.
  163. Hagen Schulze: Weimar. Deutschland 1917–1933, Btb (Siedler Taschenbuch), Berlin 1982, S. 334.
  164. Gerhard Schulz: Aufstieg des Nationalsozialismus. Krise und Revolution in Deutschland. Propyläen, Frankfurt am Main, Berlin, Wien 1975, S. 596 f.
  165. Philipp Heyde: Das Ende der Reparationen. Deutschland, Frankreich und der Youngplan 1929–1932. Schöningh, Paderborn 1998, S. 109 ff.
  166. Zitiert nach Egon Fein: Hitlers Weg nach Nürnberg. Nürnberger Presse, 2002, ISBN 3-931-68310-9, S. 197.
  167. Gerhard Schulz: Zwischen Demokratie und Diktatur. Verfassungspolitik und Reichsreform in der Weimarer Republik. Band 3: Von Brüning zu Hitler. Walther de Gruyter, Berlin 1992, ISBN 3-11-013525-6, S. 1018.
  168. Konrad Heiden: Adolf Hitler. Das Zeitalter der Verantwortungslosigkeit. Eine Biographie. Europa Verlag, Zürich 1936, S. 288.
  169. Wolfram Pyta: Hindenburg. Herrschaft zwischen Hohenzollern und Hitler, Siedler, München 2009, S. 636 f.
  170. Joachim Fest: Adolf Hitler. Eine Biographie. 1998, S. 264.
  171. § 14 Absatz 1 des Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetzes vom 22. Juli 1913. In: documentArchiv.de, 3. März 2004, abgerufen am 27. September 2010. Vgl. dazu Ingo von Münch: Die deutsche Staatsangehörigkeit. Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft. De Gruyter Recht, Berlin 2007, ISBN 978-3-89949-433-4, S. 43 ff.
  172. Rudolf Morsey: Hitler als Braunschweigischer Regierungsrat. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 8, 1960, Heft 4, S. 419–448.
  173. Werner Maser (Hrsg.): Paul Devrient. Mein Schüler Adolf Hitler. Das Tagebuch seines Lehrers. Universitas Verlag, Tübingen 2003, ISBN 3-8004-1450-3.
  174. Michael Wildt: Geschichte des Nationalsozialismus. UTB, Stuttgart 2007, ISBN 3-825-22914-9, S. 57.
  175. Eingabe von Industriellen, Bankiers und Großagrariern an Reichspräsident von Hindenburg vom November 1932. Zitiert nach: Axel Schildt: Das Kabinett Kurt von Schleicher. In: Everhard Holtmann (Hrsg.): Die Weimarer Republik. Bd. 3: Das Ende der Demokratie. 1929–1933. Bayerische Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit, München 1995, S. 391–443, hier S. 425 f. (online, PDF; 1,07 MB).
  176. Reinhard Sturm: Zerstörung der Demokratie 1930–1933. In: Informationen zur politischen Bildung 261: Weimarer Republik. Bonn 2003.
  177. Dirk Stegmann: Zum Verhältnis von Großindustrie und Nationalsozialismus 1930–1933. Ein Beitrag zur Geschichte der sog. Machtergreifung. In: Archiv für Sozialgeschichte 13, 1973, S. 399–482 (PDF; 20,4 MB). Stegemann beklagte, die Sozialgeschichte habe sich „fast ausschließlich“ auf die Parteifinanzierung der NSDAP durch Großunternehmer konzentriert.
  178. Hans-Ulrich Thamer: Verführung und Gewalt. Deutschland 1933–1945. Siedler, Berlin 1994, ISBN 978-3442755288, S. 211.
  179. Schreiben Hjalmar Schachts an Hitler vom 12. April 1932 und an Paul Reusch vom 18. März 1932; beide zitiert nach: Dirk Stegmann: Zum Verhältnis von Großindustrie und Nationalsozialismus 1930–1933. Ein Beitrag zur Geschichte der sog. Machtergreifung. In: Archiv für Sozialgeschichte 13, 1973, S. 399–482 (PDF; 20,4 MB), hier S. 449–451.
  180. Gerhard Schulz: Von Brüning zu Hitler. Der Wandel des politischen Systems in Deutschland 1930–1933. De Gruyter, Berlin 1992, ISBN 3-11-013525-6, S. 1028 f.
  181. Axel Schildt: Das Kabinett Kurt von Schleicher. In: Everhard Holtmann (Hrsg.): Die Weimarer Republik. Bd. 3: Das Ende der Demokratie. 1929–1933. Bayerische Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit, München 1995, S. 391–443, hier S. 403–413 (online, PDF; 1,07 MB).
  182. Joachim Fest: Adolf Hitler. Eine Biographie. 1998, S. 256.
  183. Karl Dietrich Bracher, Gerhard Schulz, Wolfgang Sauer: Die nationalsozialistische Machtergreifung: Studien zur Errichtung des totalitären Herrschaftssystems in Deutschland 1933/34. Westdeutscher Verlag, 2. Auflage, Berlin 1962, S. 408.
  184. Joachim Fest: Hitler. Eine Biographie. 6. Auflage, Frankfurt am Main 1996, S. 497.
  185. Günther Schulz: Geschäft mit Wort und Meinung: Medienunternehmer seit dem 18. Jahrhundert. Büdinger Forschungen zur Sozialgeschichte 1996 und 1997. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 1999, ISBN 3-486-56370-X, S. 122.
  186. Axel Schildt: Das Kabinett Kurt von Schleicher. In: Everhard Holtmann (Hrsg.): Die Weimarer Republik. Bd. 3: Das Ende der Demokratie. 1929–1933. Bayerische Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit, München 1995, S. 391–443, hier S. 415 (online, PDF; 1,07 MB).
  187. Axel Schildt: Das Kabinett Kurt von Schleicher. In: Everhard Holtmann (Hrsg.): Die Weimarer Republik. Band 3: Das Ende der Demokratie. 1929–1933. Bayerische Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit, München 1995, S. 416 (pdf).
  188. Karl-Dietrich Bracher: Die Auflösung der Weimarer Republik. Eine Studie zum Problem des Machtverfalls in der Demokratie. Athenäum/Droste, Königstein/Düsseldorf 1978, ISBN 3-7610-7216-3, S. 619.
  189. Axel Schildt: Das Kabinett Kurt von Schleicher. In: Everhard Holtmann (Hrsg.): Die Weimarer Republik. Bd. 3: Das Ende der Demokratie. 1929–1933. Bayerische Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit, München 1995, S. 391–443, hier S. 417 (online, PDF; 1,07 MB).
  190. Wolfram Pyta: Die Weimarer Republik. Verlag für Sozialwissenschaften, 2004, ISBN 3-810-04173-4, S. 154.
  191. Axel Schildt: Das Kabinett Kurt von Schleicher. In: Everhard Holtmann (Hrsg.): Die Weimarer Republik. Bd. 3: Das Ende der Demokratie. 1929–1933. Bayerische Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit, München 1995, S. 391–443, hier S. 418 (online, PDF; 1,07 MB).
  192. Reinhard Sturm: Zerstörung der Demokratie 1930–1933. In: Informationen zur politischen Bildung 261: Weimarer Republik. Bonn 2003.
  193. Geschichtsverein Koengen: Deutschland im Jahre 1933.
  194. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. DVA, Stuttgart 1998, S. 593 f.
  195. Alan Bullock: Hitler und Stalin. Parallele Leben. Siedler, Berlin 1991, ISBN 3-88680-370-8, S. 459.
  196. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. DVA, Stuttgart 1998, S. 670.
  197. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. DVA, Stuttgart 1998, S. 671.
  198. Ian Kershaw: Der Hitler-Mythos. Volksmeinung und Propaganda im Dritten Reich. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1980, ISBN 3-421-01985-1, S. 16 und 22.
  199. Ian Kershaw: Das Ende. Kampf bis in den Untergang NS-Deutschlands 1944/45. DVA, München 2011, S. 33.
  200. Ian Kershaw: Führer und Hitlerkult. In: Hermann Weiß, Wolfgang Benz, Hermann Graml (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus. 2007, S. 28 f.
  201. Lars Amenda: Die Einweihung des „Adolf-Hitler-Koogs“ am 29. August 1935 – Landgewinnung und Propaganda im Nationalsozialismus. In: Dithmarscher Landeszeitung. 29. August 2005, archiviert vom Original am 27. April 2011; abgerufen am 7. März 2010.
  202. Ehemaliges Straßenschild „Adolf-Hitler-Straße“: Emailleschild aus dem Jahre 1933. Objektbeschreibung II/2002. StadtMuseum Bonn, 2002, archiviert vom Original am 27. April 2011; abgerufen am 27. April 2011.
  203. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. DVA, Stuttgart 1998, S. 611 f.
  204. Barbara Feller, Wolfgang Feller: Die Adolf-Hitler-Schulen. Pädagogische Provinz versus ideologische Zuchtanstalt. Weinheim/München 2001, ISBN 3-779-91413-1.
  205. Zitiert nach Cornelia Schmitz-Berning: Vokabular des Nationalsozialismus. De Gruyter, Berlin/New York 1998, ISBN 3-11-013379-2, S. 13 (Adolf-Hitler-Schulen (AHS))
  206. Ian Kershaw: Führer und Hitlerkult. In: Hermann Weiß, Wolfgang Benz, Hermann Graml (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus. 2007, S. 23 und 28 f.
  207. Jens Hacke: Rezension zu: Kershaw, Ian: Der Hitler-Mythos. Führerkult und Volksmeinung. Stuttgart 1999. In: H-Soz-u-Kult, 30. November 2000, abgerufen am 6. März 2011.
  208. Martin Broszat: Zur Einführung: Probleme der Hitler-Forschung. In: Ian Kershaw: Der Hitler-Mythos. Volksmeinung und Propaganda im Dritten Reich. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1980, ISBN 3-421-01985-1, S. 13.
  209. Ian Kershaw: Der Hitler-Mythos. Führerkult und Volksmeinung. Stuttgart 1999, S. 243.
  210. Joan Levinstein: Notorious Leaders. Adolf Hilter: 1938. In: Time.com, zuletzt abgerufen am 19. Dezember 2010.
  211. Russland und USA: Hitler bekannt. In: die tageszeitung, 11. Juni 2004.
  212. a b Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Bd. 4: Vom Beginn des ersten Weltkrieges bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten 1914–1949. C.H. Beck, München 2003, S. 658.
  213. a b Martin Broszat: Soziale Motivation und Führer-Bindung des Nationalsozialismus. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 18, 1970, S. 392–409 (PDF; 917 kB).
  214. Peter Longerich: Die braunen Bataillone. Geschichte der SA. C.H. Beck, München 1989, S. 170 f.
  215. Heinz Höhne: „Gebt mir vier Jahre Zeit“. Hitler und die Anfänge des Dritten Reiches. Ullstein, Berlin 1996, S. 332 f.
  216. Hans-Jürgen Döscher: „Reichskristallnacht“. Die Novemberpogrome 1938. Ullstein, Berlin 1988, S. 77 ff.
  217. Zitiert nach Nils Minkmar: Das Auswärtige Amt und der Holocaust. Die drängende Sorge, überflüssig zu werden. In: FAZ.net, 30. Oktober 2010, zuletzt abgerufen am 19. Dezember 2010.
  218. Max Domarus (Hrsg.): Hitler. Reden und Proklamationen 1932–1945. Kommentiert von einem deutschen Zeitgenossen. Neuauflage, Band 4, Bolchazy-Carducci, Mundelein, Illinois 1988, S. 1663.
  219. Order to Bouhler and Dr. Karl Brandt to increase the authority of physicians to perform euthanasia. Harvard Law School Library Item No. 2493. Faksimile in der Bibliothek der Harvard Law School.
  220. a b c Ino Arndt, Wolfgang Scheffler: Organisierter Massenmord an Juden in nationalsozialistischen Vernichtungslagern. Ein Beitrag zur Richtigstellung apologetischer Literatur. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 24, 1976, Heft 2, S. 105–135, hier S. 112–114.
  221. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 671.
  222. Fritz Wiedemann: Der Mann, der Feldherr werden wollte. Velbert/Kettwig 1964, S. 68 f.
  223. a b Brigitte Hamann: Hitlers Wien. Lehrjahre eines Diktators. Piper Verlag, München 1996, S. 333 f.
  224. a b Timothy W. Ryback: Hitler’s Private Library. The Books that Shaped his Life. Alfred A. Knopf, New York 2008, ISBN 978-1-400-04204-3. Vgl. die Rezension von Hannes Stein: Bibliothek des „Führers“. Die Bücher, in denen Adolf Hitler gerne schmökerte. In: Die Welt, 8. Januar 2009, abgerufen am 6. September 2010.
  225. Ulrich Sieg: Hitlers Privatbibliothek. Kaum Schöngeistiges. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9. Mai 2009, abgerufen am 19. Dezember 2010.
  226. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 50.
  227. Rochus Misch: Der letzte Zeuge. „Ich war Hitlers Telefonist, Kurier und Leibwächter“. München 2008, S. 91.
  228. a b Albert Speer: Erinnerungen, 3. Auflage, Ullstein, Berlin 2007, S. 109.
  229. Albert Speer: Erinnerungen, 3. Auflage, Ullstein, Berlin 2007, S. 108 f.
  230. Albert Speer: Erinnerungen, 3. Aufl., Ullstein, Berlin 2007, S. 108.
  231. Christoph Drösser: Fleischloser Führer. Adolf Hitler war Vegetarier. Stimmt’s? In: Die Zeit, Nr. 17, 19. April 2001.
  232. Colin Spencer: Vegetarianism. A History. Four Walls Eight Windows, New York 2002, S. 283–284.
  233. Dogsworld: Interview mit dem Historiker Professor Wippermann. Ausgestrahlt in der ARD, 5. Juli 2001, Text auf ndrtv.de. Archivversion vom 30. September 2007 im Internet Archive. Vgl. Wolfgang Wippermann/Detlef Berentzen: Die Deutschen und ihre Hunde. Ein Sonderweg der Mentalitätsgeschichte? Siedler, München 1999.
  234. In Hitlers Schlafzimmer im FHQ „Wolfsschanze“ bei Rastenburg befanden sich im Bücherregal drei Bücher, darunter zwei, die das Thema „Magenkrankheiten“ behandelten. Quelle: MDR, „Die Wolfsschanze“, 13. Juli 2010.
  235. Vgl. Charles Patterson: „Für die Tiere ist jeden Tag Treblinka“. Über die Ursprünge des industrialisierten Tötens. Frankfurt am Main 2004, S. 151–154, ISBN 3-86150-649-1. Patterson zitiert unter anderem aus Robert Payne: The Life and Death of Adolf Hitler. New York 1973, S. 346, sowie aus Fritz Redlich: Hitler. Diagnose des destruktiven Propheten. Wien 2002, S. 92. Vgl. dagegen Henry Picker: Hitlers Tischgespräche im Führerhauptquartier. 4. Auflage, Stuttgart 1983, S. 229: „Die einzige [sic!] Ausnahme von Hitlers Vegetariertum war die bayerische Leberknödelsuppe.“
  236. Als Hitler den rosa Hummer stahl, in: FAZ vom 23. Juni 2006.
  237. Vgl. Henry Picker: Hitlers Tischgespräche im Führerhauptquartier. 4. Auflage, VMA-Verlag, Wiesbaden 1983, S. 241: Am 25. April 1942 habe Goebbels beim Mittagessen in der Reichskanzlei die Frage aufgeworfen, ob ein Pfund Kartoffeln denselben Nährwert für den Menschen habe wie ein Pfund Fleisch. Hitler antwortete ausführlich, indem er auf Beispiele von gesunder vegetarischer Ernährungsweise hinwies, unter anderen auf Obst und Brei als Hauptnahrungsmittel der römischen Soldaten in der Antike und auf die größere Gesundheit bei „Kinder[n] aus denjenigen Negerstämmen, die sich überwiegend von Pflanzenkost ernähren“.
  238. Vgl. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 671.
  239. In der filmischen Dokumentation Im toten Winkel. Hitlers Sekretärin (2002) berichtet Traudl Junge über diesen Spleen Hitlers.
  240. Maik Kopleck: Berlin 1933–1945. Berlin 2010, ISBN 978-3-861-53326-9, S. 8 f.
  241. Institut für Zeitgeschichte München-Berlin: Der Obersalzberg als Ort der Zeitgeschichte.
  242. James H. McRandle: The Track of the Wolf: Essays on National Socialism and its Leader, Adolf Hitler. Northwestern University Press, Evanston 1965 (erste Deutung des Pseudonyms als Symbol).
  243. TV-Dokumentation von Michael Kloft: Hitler privat – Das Leben des Diktators. Spiegel TV, Hamburg 2009 (Erstausstrahlung auf VOX, 27. März 2010)
  244. Vgl. Rochus Misch: Der letzte Zeuge. „Ich war Hitlers Telefonist, Kurier und Leibwächter“. Piper Verlag, München 2008, ISBN 978-3-86612-194-2, S. 77 f. Rochus Mischs Gewährsmann für dieses und andere Interna war Adolf (Adi) Dirr (* 1907), seit dem 29. Februar 1932 eines der ersten acht Mitglieder des SS-Führerbegleitkommandos. Vgl. auch Henry Picker: Hitlers Tischgespräche im Führerhauptquartier. 4. Auflage, VMA-Verlag, Wiesbaden 1983, S. 57, Anm. 5: Hitler sei in der Zeit des Redeverbots 1925–1927 unter seinem Pseudonym als Parteiführer und Redner in Versammlungen von NSDAP-Mitgliedern aufgetreten.
  245. Rochus Misch: Der letzte Zeuge. S. 78.
  246. Bettina Lehnert: Vom Nazisohn zum Nazijäger. Thomas Harlan spricht in der Doku „Wandersplitter“ über sein Leben. In: Kulturzeit, 31. August 2007, zuletzt abgerufen am 20. Mai 2009.
  247. Jonathan Carr: Der Wagner-Clan. Aus dem Englischen von Hermann Kusterer. Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 2010, S. 200, 223, passim.
  248. Abbildung der Karikatur auf staratel.com.
  249. Klaus Jürgen Müller: Generaloberst Ludwig Beck: eine Biographie. Hrsg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt, Ferdinand Schöningh, 2008, ISBN 3-506-72874-1, S. 259.
  250. Rudolf Absolon: Die Wehrmacht im Dritten Reich, Bd. IV: 5. Februar 1938 bis 31. August 1939. Boldt im Oldenbourg Verlag, 2. Aufl., München 1998, ISBN 3-486-41739-8, S. 156 ff.
  251. Joachim Fest: Hitler. Eine Biographie. Ullstein, 7. Auflage, Berlin 2004, S. 753 ff.
  252. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. DVA, Stuttgart 2000, S. 169.
  253. Horst Rohde: Hitlers erster „Blitzkrieg“ und seine Auswirkungen auf Nordosteuropa, in: Klaus A. Maier/Horst Rohde/Bernd Stegemann/Hans Umbreit: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 2: Die Errichtung der Hegemonie auf dem europäischen Kontinent, hrsg. v. Militärgeschichtlichen Forschungsamt, DVA, Stuttgart 1979, S. 82.
  254. Winfried Baumgart: Zur Ansprache Hitlers vor den Führern der Wehrmacht am 22. August 1939. Eine quellenkritische Untersuchung. (Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 2/1968, S. 133.
  255. Zitiert nach Hans-Adolf Jacobsen: Der Weg zur Teilung der Welt. Politik und Strategie 1939–1945. Koblenz/Bonn 1977, ISBN 3-8033-0258-7, S. 23–26.
  256. wp611c08d1_02.jpg. (JPEG) In: hitlerpages.com. September 1939, archiviert vom Original am 31. März 2011; abgerufen am 31. März 2011 (Hitler und von Ribbentrop vor dem Zug sitzend.).
  257. wp7f322d21.jpg. (JPEG) In: hitlerpages.com. 22. September 1939, archiviert vom Original am 31. März 2011; abgerufen am 31. März 2011 (Hitler beobachtet durch Scherenfernrohr den Beschuss von Warschau.).
  258. Alexander Lüdeke: Der Zweite Weltkrieg. Ursachen, Ausbruch, Verlauf, Folgen. Berlin 2007, ISBN 978-1-4054-8585-2, S. 25 und 27.
  259. Zitiert nach Hans-Adolf Jacobsen: Der Weg zur Teilung der Welt. Politik und Strategie 1939–1945. Koblenz/Bonn 1977, ISBN 3-8033-0258-7, S. 56 f.
  260. Karl-Heinz Frieser: Blitzkrieg-Legende – Der Westfeldzug 1940. München 2005, ISBN 3-486-57824-3, S. 382–394.
  261. Nach Stalingrad verwendeten deutsche Soldaten und Zivilisten die Abkürzung „Gröfaz“ im manchmal gefährlichen Flüsterwitz als ironische Anspielung auf militärische Niederlagen im Krieg und auf die Abkürzungsmanie der Nationalsozialisten. Dazu Cornelia Berning: Die Sprache des Nationalsozialismus. In: Zeitschrift für Deutsche Wortforschung 17 (1961), S. 83.
  262. Karl-Heinz Frieser: Blitzkrieg-Legende – Der Westfeldzug 1940. München 2005, S. 393 und S. 409 ff.
  263. Uwe Bitzel: Die Konzeption des Blitzkrieges bei der deutschen Wehrmacht. Peter Lang, 1991, ISBN 3-631-42853-7, S. 181.
  264. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 411.
  265. Alexander Lüdeke: Der Zweite Weltkrieg. Ursachen, Ausbruch, Verlauf, Folgen. Berlin 2007, ISBN 978-1-4054-8585-2, S. 69.
  266. Gerhard L. Weinberg: Der deutsche Entschluß zum Angriff auf die Sowjetunion. In: VfZ 1, 1953, S. 301–318.
  267. Ian Kershaw: Wendepunkte. Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg 1940/41. 2. Aufl., DVA, München 2008, ISBN 978-3-421-05806-5, S. 95.
  268. Vgl. Ian Kershaw: Wendepunkte. Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg 1940/41. 2. Aufl., DVA, München 2008, ISBN 978-3-421-05806-5, S. 95.
  269. Vgl. Uwe Klußmann, Drang zum Zuschlagen, in: Spiegel Geschichte Nr. 3/2010, S. 16–24, hier S. 24.
  270. Ian Kershaw: Wendepunkte. Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg 1940/41. 2. Aufl., DVA, München 2008, ISBN 978-3-421-05806-5, S. 96.
  271. Vgl. Rolf-Dieter Müller: Hitler war kein Bismarck. In: Spiegel Geschichte Nr. 3, 2010, S. 64–67, hier S. 66.
  272. Vgl. Aussage von Generalfeldmarschall Friedrich Paulus in den Hauptverhandlungen des Nürnberger Prozesses, Nachmittagssitzung am Montag, dem 11. Februar 1946 (56. Tag). Veröffentlicht in: Der Prozeß gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Gerichtshof Nürnberg. Nürnberg 1947, Bd. 7, S. 283–310.
  273. „An der sowjetrussischen Grenze ist es seit den frühen Morgenstunden des heutigen Tages zu Kampfhandlungen gekommen. Ein Versuch des Feindes, nach Ostpreussen einzufliegen, wurde unter schweren Verlusten abgewiesen. Deutsche Jäger schossen zahlreiche rote Kampfflugzeuge ab.“ Zitiert nach Günter Wegmann (Hrsg.): „Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt …“. Der deutsche Wehrmachtbericht. Bd. 1, 1939–1941. Biblio Verlag, Osnabrück 1982, ISBN 3-7648-1282-6 (I), S. 585. Dann folgten viermal so lange Berichte über Luftkämpfe über der Nordsee und den britischen Inseln.
  274. Erich F. Sommer: Das Memorandum. Wie der Sowjetunion der Krieg erklärt wurde. Herbig, München/Berlin 1991, ISBN 3-776-61158-8, S. 353.
  275. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 512.
  276. Vgl. Adolf Hitler: Mein Kampf. 2. Band, München 1927; zitiert nach Karl Lange: Der Terminus „Lebensraum“ in Hitlers „Mein Kampf“. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 13, 1965, Heft 4, S. 426–437, hier S. 427. Wilhelm Treue: Dokumentation: Hitlers Denkschrift zum Vierjahresplan. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. 3. Jg., 1955, Heft 2, S. 184–210, hier S. 206 u. 210 (online, PDF). Rolf-Dieter Müller: Der Zweite Weltkrieg. Klett-Cotta, Stuttgart 2004 (= Handbuch der deutschen Geschichte; Bd. 21), ISBN 3-608-60021-3, S. 55, 109 f.
  277. Vgl. Rolf-Dieter Müller: Der Zweite Weltkrieg. Klett-Cotta, Stuttgart 2004, S. 128–133 u. 175 f.
  278. Christian Hartmann: Unternehmen Barbarossa. Der deutsche Krieg im Osten 1941–1945. C.H. Beck, München 2011, S. 115 f.
  279. Timothy Snyder: Bloodlands: Europa zwischen Hitler und Stalin. C.H. Beck, München 2011, S. 419.
  280. Rüdiger Overmans Die Kriegsgefangenenpolitik des Deutschen Reiches 1939 bis 1945. In: Die Deutsche Kriegsgesellschaft 1939–1945. Zweiter Halbband: Ausbeutung, Deutungen, Ausgrenzung. Im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes herausgegeben von Jörg Echternkamp. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2005 (= Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Bd. 9/1-2), ISBN 3-421-06528-4, S. 729–875, hier S. 811.
  281. Walther Rohland: Bewegte Zeiten. Erinnerungen eines Eisenhüttenmannes. Stuttgart 1978, S. 78; Franz W. Seidler: Fritz Todt. Baumeister des Dritten Reiches. München 1986, S. 356 f. Zit. n. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. DVA, Stuttgart 2000, S. 593.
  282. Text der Reichstagsrede Hitlers vom 11. Dezember 1941 in Max Domarus: Der Reichstag und die Macht. Würzburg 1968, S. 1794–2111.
  283. Vgl. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 598 f.
  284. So hatte Hitler schon im März 1941 zum japanischen Außenminister Matsuoka gesagt: „Ihre Schwäche [der drei Paktmächte] würde darin liegen, wenn sie sich einzeln niederschießen ließen.“ Ian Kershaw: Wendepunkte. Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg 1940/41. 2. Aufl., DVA, München 2008, ISBN 978-3-421-05806-5, S. 506. Zum gesamten Komplex der Kriegserklärung siehe Ian Kershaw: Wendepunkte. Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg 1940/41. S. 481–539.
  285. „‚Eine Großmacht läßt sich nicht den Krieg erklären, sie erklärt ihn selbst‘, sagte Ribbentrop, der damit zweifellos Hitlers Ansichten wiedergab, zu Staatssekretär Ernst von Weizsäcker“. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 599.
  286. Vgl. Henrik Eberle, Matthias Uhl (Hg.): Das Buch Hitler. Geheimdossier des NKWD für Josef W. Stalin, zusammengestellt von Otto Günsche und Heinz Linge, Moskau 1948/49. Lübbe, Bergisch Gladbach 2005, S. 157, Anm. 151.
  287. Vgl. Guido Knopp: Die Wehrmacht. Eine Bilanz. München, 3. Aufl. 2007, S. 118. Dort auch der zitierte Haltebefehl.
  288. Der Heeresgruppe Mitte wurde mitgeteilt, „daß der Führer bei den heutigen schwerwiegenden Erörterungen über die Lage an der Front den Oberbefehlshaber des Heeres völlig ausgeschaltet hat und daß Oberst Schmundt während dieser Zeit unmittelbare Verbindung mit der Heeresgruppe Mitte halten werde.“ H.Gr.Kdo. Mitte, KTB Ia, 16.12.1941, in: BA-MA, RH 19 II/122, Bl. 129–131. Offiziell wurde von Brauchitsch erst am 19. Dezember 1941 abgelöst.
  289. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 607, Anm. 372.
  290. Zit. n. Guido Knopp: Die Wehrmacht. Eine Bilanz. München, 3. Aufl. 2007, S. 119.
  291. Aussage von Generalfeldmarschall Paulus in den Hauptverhandlungen des Nürnberger Prozesses, Nachmittagssitzung am Montag, dem 11. Februar 1946 (56. Tag). Veröffentlicht in: Der Prozeß gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Gerichtshof Nürnberg. Nürnberg 1947, Bd. 7, S. 283–310.
  292. „Beherrschen, Verwalten, Ausbeuten“ – Protokoll einer Führerbesprechung. In: Der II. Weltkrieg, Band 3: Tief im Feindesland. Pawlak-Verlag, 1989, S. 372.
  293. Damit war, allgemein ungenau gehalten, irgendein Gebiet in der Sowjetunion gemeint. Vgl. Ian Kershaw: Wendepunkte. Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg. 2. Aufl., DVA, München 2008, S. 576.
  294. Vgl. Saul Friedländer: Das Dritte Reich und die Juden. 2. Band: Die Jahre der Vernichtung 1939–1945. C.H. Beck, München 2006, S. 231.
  295. Saul Friedländer: Das Dritte Reich und die Juden. 2. Band: Die Jahre der Vernichtung 1939–1945. C.H. Beck, München 2006, S. 236.
  296. Zitiert nach Ian Kershaw: Wendepunkte. Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg. 2. Aufl., DVA, München 2008, S. 570.
  297. Eckart Conze im Spiegel-Gespräch. Verbrecherische Organisation. In: Der Spiegel Nr. 43, 25. Oktober 2010, S. 45.
  298. Vgl. Eckart Conze, Norbert Frei, Peter Hayes und Moshe Zimmermann: Das Amt und die Vergangenheit. Deutsche Diplomaten im Dritten Reich und in der Bundesrepublik. Karl Blessing Verlag, München 2010, ISBN 978-3-89667-430-2.
  299. Hans Mommsen: Der Wendepunkt zur „Endlösung“. Die Eskalation des nationalsozialistischen Judenverfolgung. In: Jürgen Matthäus, Klaus-Michael Mallmann (Hrsg.): Deutsche, Juden, Völkermord. Der Holocaust als Geschichte und Gegenwart. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2006, S. 63–66.
  300. Goebbels: Die Tagebücher von Joseph Goebbels. Teil 2, Bd. 2, S. 498 (Eintrag vom 13. Januar 1942). Zitiert nach Ian Kershaw: Wendepunkte. Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg. 2. Aufl., DVA, München 2008, S. 583.
  301. Hans Frank gab vier Tage später das Gehörte an sein Gefolge im Generalgouvernement weiter, indem er teilweise sogar Formulierungen Hitlers zitierte, insbesondere dessen Prophezeiung. „Aber was soll mit den Juden geschehen?“, fragte er. „Man hat uns in Berlin gesagt: Weshalb macht man diese Scherereien? Wir können im Ostland […] auch nichts mit ihnen anfangen, liquidiert sie selber!“ Zitiert nach Ian Kershaw: Wendepunkte. Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg. 2. Aufl., DVA, München 2008, S. 583.
  302. Peter Witte u. a. (Hrsg.): Der Dienstkalender Heinrich Himmlers 1941/42. Hans Christians Verlag, Hamburg 1999, S. 3.
  303. Jürgen Förster: Wehrmacht, Krieg und Holocaust. In: Rolf-Dieter Müller, Hans-Erich Volkmann (Hrsg.): Die Wehrmacht. Mythos und Realität. Oldenbourg, München 1999, S. 960. Vgl. Isabel Heinemann: Rezension zu: Peter Witte/Michael Wildt/Martina Voigt/Dieter Pohl/Peter Klein/Christian Gerlach/Christoph Dieckmann/Andrej Angrick (Hrsg.), Der Dienstkalender Heinrich Himmlers 1941/42. Hamburg 1999. In: H-Soz-u-Kult, 13. August 1999.
  304. Dossier Kersten im Centre de Documentation Juive; Felix Kersten: The Kersten Memoirs, 1940–1945. Time Life Education, 1992, ISBN 0-809-48737-3.
  305. Himmler an Gottlob Berger, 28. Juli 1942. Zitiert nach Ian Kershaw: Wendepunkte. Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg. 2. Aufl., DVA, München 2008, S. 586.
  306. Richard Albrecht: „Wer redet heute noch von der Vernichtung der Armenier?“ Adolf Hitlers Geheimrede am 22. August 1939. Shaker Verlag, Aachen 2007, ISBN 978-3-8322-6695-0. Ein Resümee der Geheimrede gibt Ian Kershaw: Hitler. Band 2: 1936–1945. 3. Aufl., DVA, Stuttgart 2000, S. 292–295. Den Zuhörern war ausdrücklich verboten, Aufzeichnungen anzufertigen. Admiral Canaris notierte sich dennoch die wichtigsten Punkte. Diese Redemitschrift lag als sogenanntes L-3-Dokument im Nürnberger Prozess vor, konnte aber juristisch nicht verwendet werden, weil zum damaligen Zeitpunkt der Verfasser noch nicht bekannt war. Siehe dazu auch Richard Albrecht: „Wer redet heute noch von der Vernichtung der Armenier?“ – Adolf Hitlers Geheimrede am 22. August 1939: Das historische L-3-Dokument. In: Zeitschrift für Genozidforschung 9, 2008, Heft 1, S. 93–131.
  307. Vgl. Alexander Lüdeke: Der Zweite Weltkrieg. Ursachen, Ausbruch, Verlauf, Folgen. Berlin 2007, ISBN 978-1-4054-8585-2, S. 105.
  308. Alexander Lüdeke: Der Zweite Weltkrieg. Ursachen, Ausbruch, Verlauf, Folgen. Berlin 2007, ISBN 978-1-4054-8585-2, S. 105.
  309. Vgl. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. DVA, Stuttgart 2000, S. 756 f.
  310. Vgl. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. DVA, Stuttgart 2000, S. 757.
  311. Vgl. Henrik Eberle, Matthias Uhl (Hg.): Das Buch Hitler. Geheimdossier des NKWD für Josef W. Stalin, zusammengestellt von Otto Günsche und Heinz Linge, Moskau 1948/49. Lübbe, Bergisch Gladbach 2005, S. 211.
  312. Vgl. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 777 f.
  313. Eintragung vom 1. September 1943, zit. nach Peter Longerich: Goebbels. Biographie. Siedler, München 2010, S. 593.
  314. Vgl. Alexander Lüdeke: Der Zweite Weltkrieg. Ursachen, Ausbruch, Verlauf, Folgen. Berlin 2007, S. 199; sowie Joachim Fest: Hitler. Eine Biographie. S. 962 f.
  315. Vgl. Alexander Lüdeke: Der Zweite Weltkrieg. Ursachen. Ausbruch. Verlauf. Folgen. Berlin 2007, ISBN 978-1-4054-8585-2, S. 199.
  316. Der deutsche Stadtkommandant, General Dietrich von Choltitz, ignorierte nach anfänglichem Widerstand gegen die vorrückende 2. Französische Panzerdivision Hitlers Befehl und übergab die Stadt letztlich kampflos und nahezu unversehrt am 25. August 1944 an den französischen General Leclerc und an Henri Rol-Tanguy, den Führer der Pariser Résistance.
  317. Vgl. „In Wahrheit haben weder Hitler noch Goebbels [nach Stalingrad] geglaubt, den Krieg noch siegreich beenden zu können.“ Dieter Salewski: Die Abwehr der Invasion als Schlüssel zum „Endsieg“? In: Rolf-Dieter Müller, Hans-Erich Volkmann (Hrsg.): Die Wehrmacht. Mythos und Realität. Oldenbourg, München 1999, ISBN 3-486-56383-1, S. 210–223, hier S. 211. Diese Einschätzung wird indirekt durch die Aussage von Generalfeldmarschall Paulus während des Nürnberger Prozesses bestätigt: „Am 1. Juni 1942 […] erklärte Hitler: ‚Wenn ich das Öl von Maikop und Grosny nicht bekomme, dann muß ich diesen Krieg liquidieren.‘“ Hauptverhandlungen des Nürnberger Prozesses, Nachmittagssitzung am Montag, dem 11. Februar 1946 (56. Tag). Veröffentlicht in: Der Prozeß gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Gerichtshof Nürnberg. Nürnberg 1947, Bd. 7, S. 283–310.
  318. Am 29. April 1945 erfuhr Hitler von Mussolinis Erschießung am Vortag. Ob er von Einzelheiten Kenntnis erhielt, ist ungewiss. Mussolinis Leiche wurde zusammen mit der von Clara Petacci mit den Füßen nach oben an einer Mailänder Tankstelle aufgehängt und mit Steinen beworfen. Vgl. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. DVA, Stuttgart 2000, S. 1061.
  319. a b c d Peter Hoffmann: Oberst i.G. Henning von Tresckow und die Staatsstreichspläne im Jahr 1943. In: VfZ 55, 2007, Heft 2, S. 331–364 (doi:10.1524/VfZg.2007.55.2.331), hier S. 332.
  320. Hans Mommsen: Bürgerlicher (nationalkonservativer) Widerstand. In: Wolfgang Benz/Walter H. Pehle (Hrsg.): Lexikon des deutschen Widerstandes. S. Fischer, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-10-005702-3, S. 55–67; vgl. darin ebenfalls Hermann Graml: Militärischer Widerstand, S. 83–97.
  321. Günther van Norden: Widersetzlichkeit von Kirchen und Christen. In: Wolfgang Benz/Walter H. Pehle (Hrsg.): Lexikon des deutschen Widerstandes. S. Fischer, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-10-005702-3, S. 68–82.
  322. Vgl. Joachim Fest: Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli. Berlin 1994, ISBN 3-88680-539-5, S. 76 ff.
  323. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 2000, ISBN 3-421-05132-1, S. 181.
  324. Vgl. Joachim Fest: Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli. Berlin 1994, ISBN 3-88680-539-5, S. 100 ff.
  325. Karl-Heinz Frieser: Blitzkrieg-Legende. Der Westfeldzug 1940. 3. Auflage, Oldenbourg, München 2005, ISBN 3-486-57824-3 (Operationen des Zweiten Weltkrieges 2), S. 66–69.
  326. Vgl. Peter Hoffmann: Widerstand, Staatsstreich, Attentat. Der Kampf der Opposition gegen Hitler. 4. Auflage, München/Zürich 1985, vor allem S. 208–214.
  327. Erst nach einem umfangreichen Aktenfund in Zossen im September 1944 im Zuge von Gestapoermittlungen nach von Stauffenbergs Attentat erkannte Hitler, dass schon vor dem Krieg eine ernst zu nehmende militärische Opposition gegen ihn bestanden hatte. Hitler war so betroffen, dass er befahl, keines dieser Dokumente in den laufenden Prozessen vor dem Volksgerichtshof zu verwenden. Er wollte auf diese Weise verhindern, dass die deutsche Bevölkerung davon erfuhr, dass die Verschwörung des 20. Juli nicht allein das Werk einer „ganz kleinen Clique ehrgeiziger Offiziere“ gewesen sei, sondern diese bereits Vorläufer in der Zeit vor dem Weltkrieg gehabt hatten. Vgl. Joachim Fest: Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli. Siedler, Berlin 1994, S. 310 f.
  328. Helmuth Groscurth: Tagebücher eines Abwehroffiziers 1938–1940. Stuttgart 1970, S. 223 (Eintrag vom 1. November 1939). Zitiert einschließlich der Ergänzungen in eckigen Klammern nach Karl-Heinz Frieser: Blitzkrieg-Legende. Der Westfeldzug 1940. 3. Auflage, Oldenbourg, München 2005, ISBN 3-486-57824-3 (Operationen des Zweiten Weltkrieges 2), S. 69. Vgl. Joachim Fest: Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli. Siedler, Berlin 1994, S. 128.
  329. Will Berthold: Die 42 Attentate auf Adolf Hitler. Blanvalet, München 1981. Laut Angaben der Dauerausstellung Gedenkstätte Deutscher Widerstand wurden 19 Attentate verübt.
  330. a b c d Hermann Weiß: Attentate auf Hitler. In: Wolfgang Benz/Walter H. Pehle (Hrsg.): Lexikon des deutschen Widerstandes. S. Fischer, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-10-005702-3, S. 165–167.
  331. Peter Hoffmann: Maurice Bavaud’s Attempt to Assassinate Hitler in 1938. In: George L. Mosse (Hrsg.): Police Forces in History. Sage Publications, London/Beverly Hills 1975, ISBN 0-8039-9934-8, S. 173–204.
  332. Wolfram Selig: Bürgerbräu-Attentat. In: Wolfgang Benz/Walter H. Pehle (Hrsg.): Lexikon des deutschen Widerstandes. S. Fischer, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-10-005702-3, S. 185–188.
  333. Hans Rothfels: Die deutsche Opposition gegen Hitler. Eine Würdigung. Ungekürzte, stark revidierte Ausgabe, Frankfurt am Main 1958, S. 84 f.
  334. Vgl. Hermann Graml: Militärischer Widerstand. In: Wolfgang Benz/Walter H. Pehle (Hrsg.): Lexikon des deutschen Widerstandes. S. Fischer, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-10-005702-3, S. 83–97.
  335. Christian Graf von Krockow: Eine Frage der Ehre. Stauffenberg und das Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2004, ISBN 3-499-61494-4, S. 101.
  336. Vgl. Joachim Fest: Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli. Berlin 1994, S. 279 f.
  337. Zitiert nach Kurt Bauer: Nationalsozialismus. Ursprünge, Anfänge, Aufstieg und Fall. Böhlau, Wien [u. a.] 2008, ISBN 978-3-8252-3076-0, S. 504.
  338. Kurzer Ausschnitt der Rundfunkansprache Hitlers vom 21. Juli 1944 gegen 1:00 Uhr.
  339. Komplettes Transkript der Rundfunkansprache Hitlers vom 21. Juli 1944 gegen 1:00 Uhr, in: M. Domarus, Hitler. Reden und Proklamationen 1932–1945. Kommentiert von einem deutschen Zeitgenossen, Band II, Zweiter Halbband 1941–1945, München 1965, S. 2127–2129.
  340. Kurt Bauer: Nationalsozialismus. Ursprünge, Anfänge, Aufstieg und Fall. Böhlau, Wien [u. a.] 2008, ISBN 978-3-8252-3076-0, S. 504.
  341. Zitiert nach Joachim Fest: Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli. Siedler, Berlin 1994, S. 294.
  342. a b Kurt Bauer: Nationalsozialismus. Ursprünge, Anfänge, Aufstieg und Fall. Böhlau, Wien [u. a.] 2008, ISBN 978-3-8252-3076-0, S. 505.
  343. Vgl. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. DVA, Stuttgart 2000, S. 906.
  344. London lehnte Anschlag auf Hitler ab. In: Handelsblatt, 10. Januar 2007, abgerufen am 8. März 2011. Vgl. 1944: Briten verhinderten Attentat auf Hitler. In: Focus, 9. Januar 2007, abgerufen am 8. März 2011.
  345. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 793–796.
  346. Silvesteransprache Adolf Hitlers am 31. Dezember 1944
  347. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 797.
  348. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, S. 1036.
  349. Adolf Hitler: Mein politisches Testament (1945); Mein privates Testament (1945)
  350. Zitiert nach Günter Wegmann (Hrsg.): „Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt …“ Der deutsche Wehrmachtbericht. Bd. 3, 1944–1945 und Register. Biblio Verlag, Osnabrück 1982, ISBN 3-7648-1282-6, S. 563.
  351. a b Alisa Argunova: Die acht Bestattungen Hitlers. Aus dem Russischen übersetzt und kommentiert von Wolf Oschlies. Auf: Shoa.de, zuletzt abgerufen am 18. Dezember 2008.
  352. Hugh Redwald Trevor-Roper: The Last Days of Hitler. 1. Auflage, Macmillan, London/New York 1947. Deutsch zuletzt: Hugh R. Trevor-Roper: Hitlers letzte Tage. Übersetzt von Joseph Kalmer und Gisela Breiting-Wolfsholz. Ullstein, Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-548-33192-0.
  353. Angelika Franz: DNA-Analyse: Angeblicher Hitler-Schädel stammt von einer Frau. In: Spiegel Online. 1. Oktober 2009, abgerufen am 26. Januar 2010.
  354. Wolfgang Wippermann: „Deutsche Katastrophe“. Meinecke, Ritter und der erste Historikerstreit. In: Gisela Bock, Daniel Schönpflug (Hrsg.): Friedrich Meinecke in seiner Zeit. Steiner, Stuttgart 2006, ISBN 3-515-08962-4, S. 177–191, hier S. 180.
  355. Zitiert nach Deutsches Historisches Institut (Hrsg.): Francia. Forschungen zur Westeuropaischen Geschichte, Band 8. Wilhelm Fink Verlag, 1981, S. 611.
  356. Pia Nordblum: Alles nur Faschismus-Ideologie? Der Beitrag der DDR-Historiographie zu einer Hitler-Biographie. In: Heiner Timmermann (Hrsg.): Vergangenheitsbewältigung in Europa im 20. Jahrhundert. Band 1. Lit Verlag, 2010, ISBN 3-643-10862-1, S. 43.
  357. Gerhard Schreiber: Hitler Interpretationen: 1923–1983. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1984, ISBN 3-534-07081-X, S. 303 f.
  358. Sebastian Haffner: Anmerkungen zu Hitler. München 1978, S. 8.
  359. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 21.
  360. Klaus Hildebrand: Das Dritte Reich. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2009, S. 189 f.
  361. Martin Broszat: Zur Einführung. In: Ian Kershaw: Der Hitler-Mythos. Führerkult und Volksmeinung. Deutsche Verlags-Anstalt, 2. Auflage 1999, ISBN 3-421-05285-9, S. 9 und 13 f.
  362. Andreas Hillgruber: Die Endlösung und das deutsche Ostimperium als Kernstück des rassenideologischen Programms des Nationalsozialismus. In: Wolfgang Wippermann (Hrsg.): Kontroversen um Hitler. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 219–247.
  363. Hans Mommsen: Der Wendepunkt zur „Endlösung“. Die Eskalation des nationalsozialistischen Judenverfolgung. In: Jürgen Matthäus, Klaus-Michael Mallmann (Hrsg.): Deutsche, Juden, Völkermord. Der Holocaust als Geschichte und Gegenwart. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2006, S. 57–72.
  364. Andreas Wirsching: „Man kann nur Boden germanisieren“. Eine neue Quelle zu Hitlers Rede vor den Spitzen der Reichswehr am 3. Februar 1933. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 49, 2001, Heft 3, S. 517–550 (PDF; 1,45 MB), hier S. 536, vgl. S. 519.
  365. Peter Longerich: Der ungeschriebene Befehl: Hitler und der Weg zur »Endlösung«. Piper, München 2001, ISBN 3-492-04295-3.
  366. Götz Aly (Neue Zürcher Zeitung, 10. Dezember 2002): Geschichte reicht in die Gegenwart. Ein Gespräch mit dem Historiker Raul Hilberg.

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