Avignon | ||
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Staat | ![]() | |
Region | Provence-Alpes-Côte d’Azur | |
Département (Nr.) | Vaucluse (Präfektur) (84) | |
Arrondissement | Avignon | |
Kanton | Chef-lieu von 4 Kantonen | |
Koordinaten | 43° 57′ N, 4° 48′ O | |
Höhe | 10–122 m | |
Fläche | 64,91 km² | |
Bürgermeister | Marie-Josée Roig | |
Einwohner | 91.760 (1. Januar 2022) | |
Bevölkerungsdichte | 1.414 Einw./km² | |
Postleitzahl | 84000 | |
INSEE-Code | 84007 | |
Website | http://www.avignon.fr/ | |
![]() Das historische Zentrum rund um den Papstpalast. |

Avignon [Gemeinde in der Provence in Südfrankreich am östlichen Ufer der Rhône mit knapp 90.000 Einwohnern, von denen etwa 12.000 innerhalb der Stadtmauern wohnen. Ihre Einwohner nennen sich „Avignonesen“. Avignon ist Sitz der Präfektur des Départements Vaucluse.
] ist eineDie Stadt Avignon trägt den Beinamen „Stadt der Päpste“, da sie von 1309 bis 1423 Papstsitz war, und ist heute die größte Stadt und Hauptort des Départements Vaucluse. Die Altstadt von Avignon mit ihren prächtigen, mittelalterlichen Häusern ist von einer intakten und imposanten Befestigungsmauer umgeben. Die Altstadt mit dem gotischen Papstpalast (Palais des Papes) aus dem 14. Jahrhundert, der Bischofsanlage, dem Rocher des Doms und der berühmten Brücke Pont St. Bénézet zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Künstlerisch und kulturell ist Avignon durch das Festival von Avignon weit über die französischen Landesgrenzen hinaus bekannt.
Geographie
Lage
Avignon befindet sich am Zusammenfluss der Rhône und der Durance. Im Westen ist die Stadt durch das Département Gard – mit den Gemeinden von Villeneuve-lès-Avignon und Les Angles – begrenzt, während im Norden das Département Bouches-du-Rhône mit den Gemeinden Barbentane, Rognonas, Châteaurenard und Noves liegt.
Die nächsten größeren Städte sind Orange (im Norden), Nîmes und Montpellier (im Südwesten), Arles (im Süden), Salon-de-Provence und Marseille (im Südosten).
Benachbart liegen im Osten und im Norden die Gemeinden Caumont-sur-Durance, Morières-lès-Avignon, Le Pontet und Sorgues.
Geologie und Relief
Die Region, in der sich Avignon befindet, ist sehr reich an Kalkstein und hat zahlreiche Bauwerke aus diesem Material ermöglicht. Zum Beispiel wurde die heutige Stadtmauer von Avignon, die 4330 Meter lang ist, mit einem Kalkstein gebaut, der in der Region reichlich vorkommt und sich „molasse burdigalienne“ nennt.[1]
Innerhalb der Stadtmauern von Avignon ist der Rocher des Doms eine wichtige kalkhaltige Erhebung vom urgonischen Typ. Das kalkhaltige Massiv ist rund um die Gemeinde verteilt (Massif des Angles, Villeneuve-lès-Avignon, Alpilles) und zum Teil das Ergebnis der Ozeanisierung der ligurisch-provenzalischen Senke als Folge der Bewegung des korsisch-sardischen Kontinentalblockes.[1]
Die andere wichtige Erhebung von Avignon ist der Hügel von Montfavet, ein bewaldeter Hügel im Osten der Gemeinde.[1]
Das Rhônetal weist ein altes Anschwemmungsgebiet auf: eine lockere Ablagerung bedeckt dort einen Großteil des Erdbodens. Sie setzt sich aus einem sandigen Schlick zusammen, der mehr oder weniger durch Kieselsteine gefärbt ist, die hauptsächlich aus siliziumhaltigem Gestein stammen. Die Inseln der Rhône, darunter die Île de la Barthelasse, sind durch Anhäufung von angeschwemmten Ablagerungen und durch das Eingreifen des Menschen entstanden. Das Relief ist nicht sehr stark ausgeprägt, doch sind die entstandenen Erdhügel in der Lage, bei Hochwasser die Inseln ausreichend zu schützen.[1]
Als Böden findet man in der Umgebung der Stadt vor allem Lehm, Schlick, Sand und Kalk.[1]
Hydrographie
Die Rhône führt am westlichen Rand der Stadt vorbei, ist aber in zwei Arme geteilt: man spricht von der „kleinen Rhône“ oder dem „toten Arm“ für den Teil, der Avignon berührt und von der „großen Rhône“ oder „lebendigem Arm“ für den westlichen Teil, der Villeneuve-lès-Avignon im Département Gard streift. Dazwischen befindet sich eine Reihe von Inseln, darunter die Île de la Barthelasse als größte. Parallel zur Rhône wurde ein Kanal angelegt.
Allgemein
Die Ufer der Rhône und die Insel von Barthelasse können während des Herbstes und Mitte März von Hochwasser betroffen sein. Maurice Champion erwähnte 1861 einige davon.[2] Bis 1862 war das Hochwasser von 1856, das einen Teil der Stadtmauern zerstörte, eines der wichtigsten. Weitere traten 1935[3] oder im Januar 1955[4] auf. Die Hochwasser stellen auch heute noch ein ernstzunehmendes Problem dar, wie zuletzt die Überschwemmung vom 2. Dezember 2003[5] gezeigt hat. Aus diesem Grund wurde auch eine neue cartographie du risque[6] erstellt.
Die Durance, die an der Südgrenze der Gemeinde entlang fließt, mündet in die Rhône und markiert zugleich die Grenze zu Bouches-du-Rhône.
In der Gemeinde Avignon gibt es mehrere natürliche oder künstliche Wasserflächen wie den lac de Saint-Chamond im Osten der Stadt.
Kanalsystem
Die zahlreichen Kanäle, welche mitunter sehr komplex sind,[7] wurden im Laufe der Geschichte gebaut, um entweder die Wassergräben zu versorgen, die Avignon umgeben, oder um die Ackerflächen zu bewässern.
Im 10. Jahrhundert wurde ein Teil des Wassers der Sorgue d'Entraigues umgeleitet, das heute unter den Stadtmauern bis zur Innenstadt fließt. Die Wasserläufe wurden „Canal de Vaucluse“ genannt, aber die Einwohner nennen sie immer noch „la Sorgue“ oder „Sorguette“. Sie ist in der Innenstadt auf der berühmten Rue des Teinturiers (Tuchfärbergasse) sichtbar. Sie versorgte die Wassergräben der ersten Stadtmauern, danach die neuen östlichen Stadtmauern des 14. Jahrhunderts. Im 13. Jahrhundert (Urkunde von 1229) wurde ein Teil des Wassers der Durance abgezweigt, um die Versorgungsanlagen der Wassergräben zu verstärken und um dann nach Bonpas geleitet zu werden. Diese Wasserläufe wurden später „la Durançole“ genannt. Die Durançole versorgte die westlichen Wassergräben der Stadt. Sie wurden auch genutzt, um das Ackerland von Montfavet zu bewässern. In der Innenstadt sind diese Wasserläufe meistens unter den Straßen oder den Wohnhäusern versteckt und dienen heute als Abwasserkanäle.
Andererseits[8] wurden der Canal de l'Hôpital (der sich mit der Durançole vereinigt) und der Canal de Crillon (1775) gegraben, um die Gebiete von Montfavet, Le Pontet und Vedène zu bewässern. Sie teilen sich in zahlreiche „Phiolen“ auf (provenzalisch filhòlas oder fiolo). Auf gleiche Art und Weise wurde der Canal Puy (1808) gegraben, um die alten fruchtbaren Gärten im Süden von Avignon zu bewässern. All diese Kanäle leiten das Wasser der Durance ab und wurden anfangs genutzt, um die einst sehr steinigen Böden zu überschwemmen und mit den Kalksteinablagerungen zu düngen.
Die Kanäle wurden außerdem zum Antrieb der zahlreichen Mühlen verwendet.
Seismizität
Die Kantone von Bonnieux, Apt, Cadenet, Cavaillon und Pertuis werden als Zone Ib eingestuft (schwaches Risiko für Erdbeben). Alle anderen Kantone des Département von Vaucluse, darunter der von Avignon, befinden sich in der Zone Ia (sehr schwaches Risiko). Die Einstufung entspricht einer Seismizität, die normalerweise nicht zu einer Zerstörung von Gebäuden führt.[9]
Das Auftreten von Spalten in kalkhaltigem Substrat zeigt, dass es in verschiedenen geologischen Zeitaltern wichtige tektonische Aktivitäten gab, die Erdbeben ausgelöst haben. Die letzte Erderschütterung von bedeutendem Ausmaß fand am 11. Juni 1909 statt.[A 1] Sie hinterließ eine Spur, die noch heute im Zentrum der Stadt sichtbar ist. Der Glockenturm der Augustinerkirche in der Rue Carreterie blieb als Folge der Erderschütterung leicht geneigt.
Klima
Avignon befindet sich unter dem Einfluss des Mittelmeerklimas. Vom Niederschlag her findet sich ein Rhythmus von vier Phasen: zwei trockene Jahreszeiten (eine kurze am Ende des Winters und eine sehr lange und stark ausgeprägte im Sommer) und zwei regenreiche (eine im Herbst mit ergiebigem Regen bis hin zu Wolkenbrüchen und eine im Frühling). Die Sommer sind unter dem Einfluss von subtropischen Hochdruckgebieten warm und trocken, werden aber von teilweise heftigen Gewitterstürmen unterbrochen. Die Winter sind mild mit wenig Niederschlägen und nur seltenem Schneefall[10].
Meteorologische Werte
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Avignon
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Laut Météo-France gibt es im Jahr durchschnittlich 45 Tage mit mehr als 2,5 Liter Niederschlag pro m². Insgesamt beträgt die jährliche Niederschlagsmenge durchschnittlich 660 Liter pro m². Die Durchschnittstemperaturen liegen je nach Jahreszeit zwischen 0 °C und 30 °C. Die Rekordtemperaturen seit den Aufzeichnungen der Station des INRA liegen bei 40,5 °C während der europäischen Hitzewelle 2003 am 5. August 2003 (und 39,8 °C am 18. August 2009) und bei -12,8 °C am 5. Januar 1985. Die meteorologischen Werte wurden im Agroparc d'Avignon gemessen.
Mistral
Der Hauptwind ist der Mistral, der mitunter Windgeschwindigkeiten von 110 km/h erreichen kann. Er weht zwischen 120 und 160 Tage im Jahr, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 90 km/h pro Böe[11]. Die folgende Tabelle zeigt die verschiedenen Geschwindigkeiten des Mistrals, aufgezeichnet in den Stationen von Orange und Carpentras-Serres im Süden des Rhônetals, und seine Häufigkeit im Laufe der Jahre 2005 und 2006. Die Normalwerte basieren auf dem Mittelwert der letzten 53 Jahre für die Wetterstationen in Orange und auf dem Mittelwert der letzten 42 Jahre für Carpentras[12].
Jan. | Feb. | Mär. | Apr. | Mai | Jun. | Jul. | Aug. | Sep. | Okt. | Nov. | Dez. | |
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Höchstgeschwindigkeiten pro Monat | 96 km/h | 97 km/h | 112 km/h | 97 km/h | 94 km/h | 100 km/h | 90 km/h | 90 km/h | 90 km/h | 87 km/h | 91 km/h | 118 km/h |
Tendenz: Tage mit einer Geschwindigkeit > 16 m/s (58 km/h) |
-- | +++ | --- | ++++ | ++++ | = | = | ++++ | + | --- | = | ++ |
Legende : „ = “ : normaler Wind ; „ + “ : über dem Normalwert ; „ - “ : unter dem Normalwert. |
Stadtbild
Stadtgliederung
Avignon hat sich aus historischen und strategischen Gründen zwischen der Rhône entwickelt, die als erster natürlicher Schutzwall diente, genauso wie der Rocher des Doms, der eine sehr weite Sicht ermöglicht (oder einen Blick auf den Papstpalast). Die Stadt hat eine mehr oder weniger runde Form, die an mehreren Stellen ausgeweitet ist. Die ersten Stadtmauern tauchten im ersten Jahrhundert auf und wurden nach und nach den Erfordernissen entsprechend modernisiert.
Innenstadt
Die Innenstadt bezeichnet den Teil der Stadt, der sich innerhalb der Stadtmauern befindet und wird im Französischen als Intra-muros bezeichnet. Die Gebäude sind dementsprechend mehrheitlich sehr alt, dennoch wurden mehrere Stadtviertel im Laufe der Jahre überarbeitet (Durchschlag der Rue de la République während des Zweiten Kaiserreiches, Bau „haussmannisierter“ Fassaden, Umgestaltung des Place de l'Horloge und des heutigen Rathauses im neoklassizistischen Stils, sowie des Theaters und des quartier de la Balance) und verschiedene Gebäude (Postamt, Lycée Frédéric Mistral) wieder aufgebaut[13].
In den 1960er Jahren wurde Avignon Gegenstand einer wichtigen Debatte, zur Zeit der Errichtung der Secteurs sauvegardé. Der damalige Bürgermeister schlug eine Renovierung des quartier de la Balance vor, mit einer Zerstörung von ungefähr zwei Drittel der Bauten ohne die bauliche Einordnung zu beachten. Als Kompromisslösung wurde ein Teil des Viertels tatsächlich auf diese Art renoviert, nur das Gebiet, das sich in der Nähe des Papstpalastes befindet, bekam eine echte Restaurierung[14].
Außenbezirke
Die Außenbezirke (Extra-muros) haben im Gegensatz zur Innenstadt eine unterschiedliche Architektur:
Im Stadtzentrum gibt es kleine Gassen, Sackgassen und nur wenige neue Gebäude, die meisten Bauten haben ihr altes Aussehen erhalten und lassen die Vergangenheit sowie den Charme der einstigen Papststadt erkennen.
Im Gegensatz dazu haben die Gebäude der Außenbezirke nicht viel mit denen der Innenstadt gemeinsam, es gibt nur wenige alte Gebäude und die Architektur ist eher modern, so wie man es von anderen französischen Städten gewohnt ist. Die Außenbezirke gliedern sich in folgende Viertel:
- Quartiers nord: Saint Jean Grange d'Orel, Reine Jeanne, Neuf Peyre
- Quartiers sud : Saint Chamand, la Rocade Charles de Gaulle, La Croix des oiseaux, Les Sources
- Quartiers est : Pont-des-deux-eaux, La Croisière
- Quartiers ouest : Louis Gros, Champfleury, Monclar
Grünflächen
Avignon hat den ersten Preis als Blumenstadt im Wettbewerb Villes et villages fleuris des Départements erhalten[15].
Der Stadt von Avignon gehören 26 Parks und öffentliche Gärten, insgesamt gibt es ungefähr zweihundert Hektar Grünflächen.
Zu den wichtigsten Gärten und Parks zählen[16]:
- Jardin du Rocher des Doms
- Square Agricol Perdiguier
- Jardin des Carmes
- Square Saint-Ruf
- Square Louis Gros
- Parc Chico Mendès
Wohnungen
Typen | 2006 | % | 1999 | % |
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Gesamt | 48 749 | 100,00 % | 44 064 | 100,00 % |
Hauptwohnsitz | 43 040 | 88,30 % | 38 319 | 87,00 % |
Zweitwohnsitz | 980 | 2,00 % | 784 | 1,80 % |
Ferienwohnungen | 4 729 | 9,70 % | 4 961 | 11,30 % |
Häuser | 14 832 | 30,40 % | 13 560 | 30,80 % |
Wohnungen | 33 522 | 68,80 % | 29 446 | 66,80 % |
Typen | 2006 | % | Anzahl der Personen | Durchschnittswohndauer in den Räumlichkeiten |
1999 | % |
---|---|---|---|---|---|---|
Gesamt | 43 030 | 100,00 % | 90 748 | 12 | 38 319 | 100,00 % |
Wohneigentümer | 15 351 | 35,70 % | 32 697 | 20 | 13 525 | 35,30 % |
Mieter | 26 700 | 62,00 % | 55 765 | 8 | 23 377 | 61,00 % |
darunter Mieter im sozialen Wohnungsbau | 11 852 | 27,50 % | 29 832 | 11 | 11 452 | 29,00 % |
Kostenlose Wohnungen | 990 | 2,30 % | 2 016 | 10 | 1 417 | 3,70 % |
Toponymie
Namensherkunft
Die ältesten Formen des Namens[18] sind durch die Griechen überliefert: Vorlage:Polytonisch = Auenion (Stephanos von Byzanz, Strabon IV, 1, 11), Vorlage:Polytonisch = Aouennion (Ptolemaios, II, x). Die römische Bezeichnung Avennĭo Cavarum (Mela, II, 575, Plinius III, 36), übersetzt „Avignon der Kavaren“, macht deutlich, dass Avignon eine von drei Städten des kelto-ligurischen Volksstammes der Kavaren war, zusammen mit Cavaillon und Orange.
Die heutige Toponymie des Namens geht auf eine vor-indoeuropäische Übersetzung ab-ên gefolgt von der Endung -i-ōn(e) [18][19] zurück. Diese Übersetzung war ein Hydronym und ein Oronym, also eine Bezeichnung für einen Ort, der an einem Fluss liegt (Rhône), oder möglicherweise auch an einem Gelände (Rocher des Doms).
Das griechische Auenion wurde im ersten Jahrhundert als Avennĭo (oder Avēnĭo), -ōnis latinisiert, um sich dann im klassisch Okzitanischem als Avinhon[20] zu schreiben, oder Avignoun in der mistralischen Schreibung[21]. Die Einwohner nennen sich auf okzitanisch oder provenzalisch avinhonencs oder avignounen.
Präpositionsstreit
In Frankreich gibt es eine Kontroverse, ob man den Ausdruck „in Avignon“ mit „à Avignon“ oder „en Avignon“ übersetzt. Normalerweise wird im Französischen für Städte die Präposition à benutzt, en hingegen nur für weibliche Ländernamen („en France“) oder Länder, die mit einem Vokal beginnen („en Iran“)[22]. Die Internetseite der Stadt von Avignon empfiehlt die Verwendung von à, wenn man von der Stadt im strengeren Sinne spricht.[23]
Einige behaupten gleichzeitig, dass es eine Konvention in der französischen Sprache gibt[24], die es einem erlaubt eine Örtlichkeit innerhalb von Avignon mit en anstelle von à zu bezeichnen und auch die Académie française lehnt diese Verwendung nicht grundsätzlich ab[24].
Für die Herkunft von en gibt es zwei Erklärungen:
- Linguistik und Literatur: Die okzitanische Sprache lässt keine Lücke zwischen zwei Vokalen zu[25]. Deshalb spricht man im Provenzalischen (einem Dialekt des Okzitanischen) von an Avinhon[26], à-n-Avignoun[27], wie an Arle, à-n-Arle, aber auch as Aiz, a-z-Ais (à Aix). Frédéric Mistral führt außerdem en Avignoun[27] auf. Diese Besonderheit müsste die französische Sprache örtlich beeinflusst haben, wie auch eine Vielzahl anderer Beispiele zeigt (im Franzitanischen[28]).
- Historisch: Die Redewendung en Avignon weist auf den Kirchenstaat von Avignon hin[29], der noch bis 1791[A 2] existiert hat. Man war wohnhaft en Avignon so wie man auch en Provence residieren konnte.
Die Verwendung des Ausdrucks en Avignon ist in der Bevölkerung und der Presse auf nationaler Ebene weiterhin verbreitet, scheint aber allmählich zurückzugehen[24].
Geschichte
Vor- und Frühgeschichte
Die Gegend von Avignon wurde im Neolithikum bewohnt, wie die Ausgrabungen am Rocher des Doms und im Quartier de la Balance bewiesen haben[30].
1960 und 1961 haben die Ausgrabungen am nördlichen Teil des Rocher des Doms unter der Leitung von Sylvain Gagnière eine kleine anthropomorphe Stele (Höhe: 20 cm) ans Tageslicht gebracht[31], die eine „Begräbnisstele“ darstellt. Sie zeigt auf der Vorderseite eine stilisierte menschlichen Figur und auf der Unterseite eine Sonnenform[32], was eine einzigartige Entdeckung für diesen Stelentyp war.
Im Vergleich zu identischen Sonnenfiguren[A 3] stellt diese Stele den „ersten Avignonesen“ dar und wird innerhalb einer Zeitspanne eingeordnet, die sich zwischen der Kupfersteinzeit und der Frühbronzezeit erstreckt und dem meridionalem Chalkolithikum entspricht[A 4].
Weitere Funde waren zwei aus grünem Gestein geschliffene Äxte, ein für die Pasteurs des plateaux („Hirten der Hochebene“) typisches Steingerät, einige chalkolithische Schmuckobjekte und Überreste von einheimischen oder importierten (ionisch und phokäisch) Hallstatt-Töpferwaren.
Antike
Der Name der Stadt reicht ungefähr bis ins 4. Jahrhundert v. Chr. zurück. Die erste Erwähnung von Avignon (Aouen(n)ion) erfolgte durch Artemidor von Ephesos. Auch wenn sein geographisches Werk verloren gegangen ist, ist es durch eine Kurzfassung des Markian von Herakleia bekannt und durch das geographische Lexikon Ethnika des Stephanos von Byzanz, der sich auf diese Schrift stützt. Er nennt dort:
„Stadt von Massalia, nahe der Rhône, der volkstümliche Name lautet Avenionsios (Avenionensis) entsprechend der lokalen Benennung (in Latein) und Auenionitès gemäß des griechischen Ausdrucks.“
Dieses Toponym hat zwei Deutungen: „Stadt des starken Windes“ oder noch wahrscheinlicher „Herr des Flusses“. Die anderen Quellen führen seinen Ursprung auf das gallische mignon (Sumpf/Moor) und den bestimmten keltischen Artikel zurück[34].
Die Stadt wurde als griechisches Emporion durch die Phokäer von Marseille gegen 539 v. Chr. gegründet. Die Massalioten begannen im Laufe des 4. Jahrhundert v. Chr. Bündnisverträge mit einigen Städten des Rhônetals wie Avignon und Cavaillon zu unterzeichnen. Ein Jahrhundert später wurde Avignon Teil der „Region der Massalioten“[35] oder dem „Land von Massalia“[36].
Befestigt auf ihrem Fels wurde die Stadt für lange Zeit Hauptstadt der Kavaren[37]. Bei der Ankunft der römischen Legion gegen 120 v. Chr. wurden die Kavaren, die mit den Massalioten alliiert waren, Verbündete der Römer. Unter der Vorherrschaft des römischen Reiches wurde Aouenion zu Avennio und zunächst Teil der Gallia Narbonensis (118 v. Chr.), dann Teil von Viennensis II. Avignon blieb „Verbündete Stadt“ von Marseille, bis diese durch die römischen Feldherren Gaius Trebonius und Decimus Iunius Brutus erobert wurde. 49 v. Chr.[38] wurde Avignon eine Stadt des römischen Rechts und 43 v. Chr. erwarb sie den Status einer lateinischen Kolonie. Pomponius Mela zählte sie zu den blühendsten Städten der Provinz[39].
Im Laufe der Jahre 121 und 122 hielt sich Kaiser Hadrian in der Provincia auf, wo er Vaison, Orange, Apt und Avignon besuchte. Der letzteren Stadt gewährte er den Status einer römischen Kolonie („Colonia Julia Hadriana Avenio“)[40] und die Bürger wurden in die Tribus eingeschrieben.
Nach der Durchreise von Maximianus Herculius, der gegen die Bagauden kämpfte, wurde eine erste hölzerne Brücke über die Rhône gebaut und Avignon auf deren rechten Ufer vereinigt. Die Brücke wurde mittels Dendrochronologie ins Jahr 290 datiert. Im 3. Jahrhundert v. Chr. existierte eine kleine christliche Gemeinde außerhalb der Stadtmauern, der die Abtei von Saint-Ruf zu verdanken ist.
Frühmittelalter
Der Zeitpunkt der Christianisierung der Stadt ist nicht mit Gewissheit bekannt. Sicher ist, dass der erste historische Bischof von Avignon, Nectarius (Julius), am 29. November 439 am regionalen Konzil in der Kathedrale von Riez teilnahm, bei dem die dreizehn Bischöfe der drei Provinzen von Arles anwesend waren.
Im November 441 nahm Nectarius von Avignon, begleitet von seinem Diakon Fontidius, am Ersten Konzil von Orange teil, das durch Hilarius von Arles einberufen und geleitet wurde, wo die Konzilväter das Asylrecht festlegten. Im folgenden Jahr beteiligte er sich, begleitet von seinen Lektoren Fonteius und Saturninus, am ersten Konzil von Vaison mit siebzehn Bischöfen, die die Sieben Provinzen (Dioecesis Septem Provinciarum) repräsentierten. Nectarius verstarb im Jahr 455[A 5].
Als die Völkerwanderung begann, blieben auch die Städte im Rhônetal nicht verschont. Im Jahr 472 wurde Avignon von den Burgundern geplündert und darauffolgend von Patiens, der Metropole von Lyon, mit Nahrungsmitteln versorgt[41].
500 griff der König der Franken, Chlodwig I., den Burgunderkönig Gundobad an, der beschuldigt wurde, den Vater seiner Ehefrau Chlothilde ermordet zu haben. Geschlagen verließ dieser Lyon und flüchtete sich nach Avignon, dass von Chlodwig anschließend belagert wurde. Gregor von Tours meldet, dass der Frankenkönig die Felder verwüstete, die Weinreben zerschnitt, die Olivenbäume fällte und die Obstgärten plünderte. Der Burgunder wurde durch das Einschreiten des römischen Generals Aredius gerettet. Er hatte an seinen Helfer gegen die „fränkischen Barbaren“ appelliert, die das Land verwüsteten.
536 folgte Avignon dem Schicksal der Provence, die durch den neuen ostgotischen König Vitiges an die Merowinger abgetreten wurde. Chlothar I. annektierte Avignon, Orange, Carpentras und Gap, Childebert I. Arles und Marseille, Theudebert I. Aix, Apt, Digne und Glandevès. Kaiser Justinian I. in Konstantinopel billigte diese Abtretung.
Trotz der Völkerwanderung blühte das geistige Leben an der Rhône weiterhin[A 6]. Gregor von Tours bemerkt, dass nach dem Tod des Bischofs Antoninus 561 der Pariser Abt Dommole bei Chlothar I. den Bischofsvorsitz von Avignon ablehnte, da er überzeugt war „dass es zu anstrengend sei, inmitten von sophistischen Senatoren und philosophischen Richtern zu sein“[A 7].
Das siebte und achte Jahrhundert waren die dunkelsten der avignonesischen Geschichte. Die Stadt wurde 612 unter dem austrasischen König Theuderich II. (Theudericus) fränkische Beute. 650 war das Konzil von Chalon-sur-Saône das letzte, dass auf eine bischöfliche Teilnahme von provenzalen Diözesen hinweist. In Avignon gab es für die folgenden 205 Jahre keinen Bischof mehr, den letzten bekannten Titel trug Agricola von Avignon[A 8].
879 wurde eine zentralisierte Regierung aufgestellt. Der Bischof von Avignon, Ratfred, begab sich mit anderen provenzalen Kollegen[42] aufs Placitum von Mantaille, in der Grafschaft Vienne, wo Boso von Vienne als König der Provence gewählt wurde[A 9].
Die Rhône konnte wieder überschritten werden, da 890 ein Teil der antiken Brücke von Avignon restauriert wurde[A 10]. Im selben Jahr folgte Ludwig III. seinem Vater Boso auf den Thron. Seine Wahl fand am Placitum von Varennes nahe Mâcon statt. Teutbert, der sein tatkräftigster Unterstützer war, wurde Graf von Apt. 896 handelte er als Bevollmächtigter des Königs in Avignon, Arles und Marseilles mit dem Titel eines „Generalgouverneurs der gesamten Grafschaft von Arles und der Provence“. Zwei Jahre später schenkte Ludwig III. auf seine Bitte Bédarrides dem Priester Rigmond von Avignon.
Am 19. Oktober 907 gab Ludwig, der Kaiser wurde und erblindete[43], Remigius, dem Bischof von Avignon, eine Insel auf der Rhône zurück. Die dazugehörige Urkunde erwähnt zum ersten Mal eine Kirche, die Maria gewidmet war[44].
Nach der Festnahme und Hinrichtung seines Cousins ging Ludwig III. 905 ins Exil nach Italien und Hugo von Arles wurde sein persönlicher Berater und Regent. Er übte den größten Teil seiner Vorrechte im Königreich Provence aus[45] und verließ Vienne 911, als Ludwig III. ihm die Titel „duc de Provence“ und „marquis de la Viennoise“[46][45] überließ. Er ließ sich in der Stadt Arles nieder, die der ursprüngliche Sitz seiner Familie war und machte sie zur neuen Hauptstadt der Provence.
Am 2. Mai 916 gab Ludwig der Blinde die Kirchen von Saint-Ruf und Saint-Géniès der Diözese von Avignon zurück. Am selben Tag überprüfte der Bischof Fulcherius diese zugunsten seiner Kanoniker und der zwei Kirchen Notre-Dame und Saint-Étienne, aus denen die Kathedrale von Avignon hervorging[47]
Ein wichtiges politisches Ereignis fand 932 statt, als die Königreiche von Provence und Hochburgund wiedervereinigt wurden. Diese Vereinigung bildete das Königreich Arelat, in dem Avignon eine der stärksten Städte wurde.
Am Ende des 9. Jahrhunderts richteten die spanischen Mauren eine militärische Basis in Fraxinet[A 11] ein und führten von dort aus während des gesamten 10. Jahrhunderts Plünderungszüge durch die Alpen durch.
In der Nacht vom 21. auf den 22. Juli 972 entführten sie Dom Mayeul[A 12], den Abt von Cluny, der gerade aus Rom zurückkehrte. Nachdem man ein Lösegeld von 1000 Pfund – eine enorme Summe für die damalige Zeit – auszahlte, wurde Mayeul Mitte August befreit und kehrte im September nach Cluny zurück.
Im September 973 mobilisierten Guillaume und sein älterer Bruder Roubaud, beide Söhne des Grafen von Avignon Boson II., im Namen von Dom Mayeul den gesamten Adel der Provence. Mit Hilfe von Arduin (Graf von Turin) jagten die provenzalen Truppen, nach zwei Wochen der Belagerung, die Sarazenen in ihren Verstecken von Fraxinet und Ramatuelle, sowie in Peirimpi nahe Noyers, im Tal von Jabron. Guillaume und Roubaud erhielten dort ihre Titel als Grafen der Provence.
Während 976 Bermond, der Schwager von Eyric[A 13], zum Vizegraf von Avignon durch den Burgunderkönig Konrad III. ernannt wurde, berichtet das Chartular von Notre-Dame des Doms für den 1. April, dass der Bischof Landry den Kanonikern von Saint-Étienne ihre Rechte zurückgab, die er sich vorher unrechtmäßig angeeignet hatte. Er überließ ihnen eine Mühle und zwei Häuser, die er nach ihrem Wunsch an der Stelle des heutigen Tour de Trouillas des Papstpalastes erbauen ließ. 980 wurden diese Kanoniker vom Bischof Garnier als Domkapitel eingesetzt.
994 erreichte Dom Mayeul Avignon, wo er seinem Freund Guillaume bei dessem Tod Beistand leistete. Der Graf besaß als Nachfolger einen Sohn, der zusammen mit seinem Onkel Roubaud unter dem Namen Guillaume II. regierte. Aber die Gemeinde von Avignon organisierte sich gegenüber der gräflichen und bischöflichen Macht. Gegen das Jahr 1000 gab es bereits einen Prokonsul Béranger, der zusammen mit seiner Gattin Gilberte eine Abtei am „Castrum Caneto“[A 14] gründete.
1032 wurde das Königreich von Arles an das Heilige Römische Reich angegliedert. Die Rhône wurde von nun an zur Grenze, die nur über die alte Brücke von Avignon überquert werden konnte. Einige Avignonesen benutzen immer noch die Ausdrücke Terre d'Empire („Boden des Kaiserreiches“) um das avignonesische Ufer zu bezeichnen und Terre du Royaume („Boden des Königreiches“) für das Ufer von Villeneuve, das im Besitz des Königs von Frankreich war.
Hochmittelalter
Nach der Teilung des Karolingischen Reiches stand Avignon, das zum Königreich von Arles und Burgund gehörte, unter der Herrschaft der Grafen von Provence und Forcalquier, danach von den Grafen aus Toulouse und der Provence.
Unter der Lehnsherrschaft dieser Grafen wurde die Stadt mit einer autonomen Verwaltung ausgestattet (Errichtung eines Konsulats 1129, zwei Jahre vor dem Nachbarn Arles).
1209 fand ein Konzil von Avignon statt, das eine zweite Exkommunikation von Raimund VI. von Toulouse zur Folge hatte[48].
Zur Zeit der Albigenserkriege wurde die Stadt durch Raimund VII. von Toulouse, dem Grafen von Toulouse, besetzt und am 9. September 1226 durch König Ludwig VIII. belagert und eingenommen[48].
Ende September wurde Avignon, wenige Tage nach der Übergabe der Stadt an die Truppen von König Ludwig VIII., von Überschwemmungen heimgesucht.
1249 errichtete die Stadt nach dem Tod von Raimund VII., dessen Erben an den Kreuzzügen teilnahmen, eine Republik.
1251 wurde sie jedoch gezwungen, sich den beiden Brüdern von Ludwig IX., Alfons von Poitiers und Karl I. von Anjou, zu unterwerfen. Nach dem Tod von Alfons 1271, erbte Philipp III. seinen Teil von Avignon und übertrug ihn 1285 an seinen Sohn Philipp den Schönen. Dieser überließ ihn 1290 an Karl II. von Anjou, der seitdem einziger Eigentümer der gesamten Stadt blieb.
Papsttum von Avignon
Bibliothèque nationale de France.
1309 wurde Avignon unter Papst Clemens V., zur Zeit des Konzils von Vienne, päpstliche Residenz[49]. Sein Nachfolger Johannes XXII., ein alter Bischof der Diözese der Stadt, machte diese zur Hauptstadt des Christentums und baute seinen alten Palast zum ersten Papstpalast um[50]. Darauf folgte Benedikt XII., der den Alten Palast[51] baute und Clemens VI., der den Neuen Palast[52] errichtete. Dieser kaufte die Stadt am 9. Juni 1348 von Johanna I. aus Neapel, der Königin von Neapel und Gräfin der Provence. Innozenz VI. ließ die Stadtmauern zu einer befestigten Ringmauer ausbauen[53]. Seine zwei Nachfolger Urban V. und Gregor XI. hatten den Wunsch nach Rom zurückzukehren[54], was dem letzteren auch gelang. Jedoch löste der frühzeitige Tod des siebten Papstes von Avignon das Große Abendländische Schisma aus. Clemens VII. und Benedikt XIII. herrschten erneut in Avignon[55]. Insgesamt gab es folglich neun Päpste, die sich im Papstpalast abwechselten und diesen im Laufe ihres Pontifikats ausbauten[56].
Unter ihrer Herrschaft blühte der Hofstaat auf und zog zahlreiche Händler, Maler, Bildhauer und Musiker an. Der Palast war das bemerkenswerteste Gebäude der Internationalen Gotik. Seine Konstruktion und Ornamentierung war die gemeinsame Arbeit der besten Architekten Frankreichs, Pierre Peysson und Jean du Louvres, genannt die Loubières[57], und den größten Freskenmalern der Schule von Siena, Simone Martini und Matteo Giovannetti[58].
Die päpstliche Bibliothek von Avignon war im 14. Jahrhundert mit zweitausend Büchern die größte Europas[59]. Sie brachte eine Gruppe von Klerikern hervor, die sich für Belles Lettres (Schöne Literatur) begeisterten, aus der auch Petrarca, der Mitbegründer des Humanismus[60], hervorging. Wohingegen die clementinische Kapelle, genannt Grand Chapelle, Komponisten, Sänger und Musiker anzog[61], darunter Guillaume de Machaut und Philippe de Vitry. Auch Johannes Ciconia kam für seine Studien hierher[60].
Urban V. traf als erster die Entscheidung nach Rom zurückzukehren, jedoch verhinderten chaotische Zustände und verschiedene Konflikte, dass er dort blieb. Er starb sehr vorzeitig nach seiner Rückkehr an die Rhône.
Sein Nachfolger Gregor XI. beschloss seinerseits nach Rom zu ziehen und beendete damit die erste Papsttum-Phase von Avignon. Als Gregor XI. 1377 den Papstsitz nach Rom zurück verlegte, wurde Avignon von einem Legaten verwaltet. Die Päpste kehrten wieder während des Großen Schismas (1379–1411) zurück. Danach wurde die Stadt erneut von einem Legaten verwaltet, der ab 1542 von einem Vizelegaten assistiert wurde.
Neuzeit
Nach dem Tod des Erzbischofs von Arles, Philippe de Lévis (1475), reduzierte Papst Sixtus IV. aus Rom die Diözese von Arles: er löste die Diözese Avignon aus der Provinz von Arles, errichtete ein Erzbistum und ordnete diesem die Bistümer von Carpentras, Cavaillon und Vaison-la-Romaine unter[62].
1562 wurde die Stadt durch den Baron des Adrets belagert, der sich für das Massaker von Orange rächen wollte[63].
Karl IX. durchquerte die Stadt auf seiner königlichen Grand Tour durch Frankreich (1564–1566), begleitet von seinem Hofstaat und den großen Leuten des Königreichs: seinen Bruder Heinrich III., Heinrich von Navarra, sowie den Kardinälen von Bourbon und Lothringen, Charles de Bourbon und Charles de Lorraine-Guise[64]. Der Hof hielt sich dort drei Wochen lang auf.
1618 ging Kardinal Richelieu ins Exil nach Avignon[65].
Die Stadt empfing 1607 den Besuch von Vincent de Paul und 1622 den von François de Sales[62].
1691 wurde das Legatsamt aufgehoben und der Vizelegat regierte von nun an alleine die Stadt. In der Folge blieb Avignon bis zur Französischen Revolution päpstlicher Besitz.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts waren die Straßen von Avignon stets eng und gewunden, die Gebäude veränderten sich aber und die neuen Häuser ersetzten Stück für Stück die alten Stadthäuser. Um die Stadt herum entstanden Anbaugebiete für Maulbeeren, Obstgärten und Weideland[66].
Am 2. Januar 1733 gründete François Morénas die Zeitung Courrier d'Avignon, deren Name sich im Laufe der Zeit und der Verbote variierte. Veröffentlicht in der päpstlichen Enklave, außerhalb des Königreichs von Frankreich nahe Monaco, konnte sich die Zeitung dem Kontrollsystem der französischen Presse entziehen, musste jedoch die autoritäre Aufsicht des Pontifikats ertragen. Der Courrier d'Avignon erschien von 1733 bis 1793 mit zwei Unterbrechungen, einmal zwischen dem Juni 1768 und August 1769 aufgrund der französischen Annektion von Avignon, und das andere Mal zwischen dem 30. November 1790 und dem 24. Mai 1791[67].
Französische Revolution bis Ende 19. Jahrhundert
Am 12. September 1791 stimmte die verfassungsgebende Nationalversammlung über die Annektierung von Avignon und der Wiedervereinigung der Grafschaft Venaissin mit dem Königreich von Frankreich ab, was ein Referendum zur Folge hatte, das den Einwohnern der Grafschaft vorgelegt wurde.
In der Nacht vom 16. auf den 17. Oktober 1791, nach der Lynchung des Beamten Nicolas Jean-Baptiste Lescuyer durch die Menschenmenge, der zu Unrecht verdächtigt wurde Kirchengüter in Besitz zu nehmen, fand das Massacre de la Glacière statt, eine schwarze Episode in der Geschichte der Stadt, bei dem sechzig Personen zusammen hingerichtet und in den untersten Teil vom Tour de la Glacière des Papstpalastes geworfen wurden.
Am 7. Juli 1793 marschierten die föderalistischen Aufständigen von General Rousselet in Avignon ein[68]. Bei der Überquerung der Durance zur Besetzung der Stadt durch die marseillaisischen Truppen wurde als einzige Person Joseph Agricol Viala getötet[69]. Am 25. Juli tauchte General Carteaux vor der Stadt auf, die am nächsten Tag von Rousselets Truppen[70] verlassen wurde, als Folge einer Fehldeutung der Befehle, die aus Marseille kamen[71].
Bei der Erschaffung des Départements Vaucluse am 12. August 1793 wurde die Stadt chef-lieu. Diese Wiedervereinigung wurde 1797 durch den Vertrag von Tolentino bestätigt. Am 7. Vendémiaire Jahr IV eroberte der Chevalier von Alexandre Mottard de Lestang für die Royalisten mit einer Truppenstärke von 10000 Mann die Stadt[72]. Der Représentant en mission Boursault eroberte die Stadt wieder zurück und ließ Lestang erschießen.
Während der Revolution und 1815 war Avignon unglücklicher Schauplatz des Terreur blanche, bei dem es am 2. August 1815 zur Ermordung von Marschall Brune kam.
Zwischen den Jahren 1820 bis 1830 wurde Villeneuve dazu gezwungen, die Île de la Barthelasse als Teil ihres Territoriums an Avignon abzutreten.
Am 18. Oktober 1847 wurde die Eisenbahnstrecke Avignon–Marseille durch die Compagnie du chemin de fer de Marseille à Avignon eröffnet[73]. 1860 wurde der heutige Bahnhof Gare d'Avignon-Centre gebaut. Im November 1898 eröffnete das Straßenbahnnetz der Compagnie des Tramways Électriques d'Avignon, welches die alte Gesellschaft für Pferdebahntransporte ersetzte.
Während des Staatsstreiches vom 2. Dezember 1851 hielten sich die Avignonesen, darunter Alphonse Gent, auf der Seite der Opposition[74].
1856 überflutete ein außergewöhnliches Hochwasser der Durance Avignon[75].
20. Jahrhundert bis heute
Das 20. Jahrhundert erlebte eine wichtige Entwicklung der Stadt, vor allem in den Außenbezirken, zudem wurden mehrere wichtige Projekte ins Leben gerufen. Zwischen 1920 und 1975 verdoppelte sich praktisch die Bevölkerungszahl, trotz der Übertragung von Pontet 1925 und dem Zweiten Weltkrieg.
1937 wurde der Flugplatz von Avignon-Caumont errichtet, der zu einem Flughafen wurde und vom Beginn der 1980er bis heute einen wichtigen Aufstieg erlebte. Es kam zur Eröffnung internationaler Flugstrecken, zum Bau eines neuen Towers und zur Verlängerung der Start- und Landebahn[76]. Im September 1947 gab es die erste Ausgabe des zukünftigen Festivals von Avignon.
Nach dem Zweiten Weltkrieg bekam Avignon am 11. November 1948 eine ehrenvolle Erwähnung auf Anweisung der Division. Diese Auszeichnung beinhaltete die Verleihung des Croix de guerre mit Silberstern[77]. Die Stadt erholte sich, entwickelte ihr Festival, renovierte ihre Denkmäler und entwickelte ihren Tourismus und Handel.
1977 war sie Preisträger des Europapreises, der vom Europarat verliehen wird[78].
1996 startete das Projekt der Bahnstrecke LGV Méditerranée, die durch die Gemeinde und über die Rhône führen sollte. Von 1998 bis 2001 wurde der Bahnhof Gare d'Avignon TGV gebaut[79].
Politik und Verwaltung
Andere Bezeichnung: „Die Stadt der Päpste“.
Avignon ist chef-lieu des Départements Vaucluse, des Arrondissements von Avignon und der vier Kantone: Avignon-Est, Avignon-Nord, Avignon-Ouest und Avignon-Sud.
Andererseits ist Avignon Sitz der Communauté d'agglomération du Grand Avignon.
Wahlergebnisse
- Europäisches Referendum für Maastricht-Vertrag (20. September 1992): Ja 48,15 %, Nein 51,85 %, Wahlbeteiligung 70,62 %[80]
- Referendum für eine europäische Verfassung (29. Mai 2005): Ja 40,51 %, Nein 59,49 %, Wahlbeteiligung 65,66 %[81]
- Präsidentschaftswahl 2007[82]
- Erster Wahlgang: Nicolas Sarkozy (UMP) 30,44 %, Ségolène Royal (PS) 28,68 %, François Bayrou (UDF) 15,65 %, Jean-Marie Le Pen (FN) 13 %, und ein anderer Kandidat, der nicht die 5 % schaffte
- Zweiter Wahlgang: Nicolas Sarkozy 52,02 % (national 53,06 %), Ségolène Royal 47,98 % (national 46,94 %)
- Französische Parlamentswahlen 2007, Gemeinde von Avignon: Marie-Josée Roig (UMP) 55,52 % (im ersten Wahlbezirk von Vaucluse 56,71 %)[83]
- Europawahl in Frankreich 2009: Françoise Grossetête (UMP) 25,39 %, Michèle Rivasi (EE) 18,17 %, Vincent Peillon (PS) 16,52 %, Jean-Marie Le Pen (FN) 10,61 %, andere, die nicht die 10 % erreicht haben, Wahlbeteiligung: 38,76 %[84]
Stadtverwaltung
Neben dem Rathaus besitzt Avignon acht Bürgerämter[85].
Avignon ist die Präfektur von Vaucluse und besitzt daher zahlreiche Verwaltungsgebäude, vor allem die Archives départementales von Vaucluse, die wie alle departementalen Archive 1796 erschaffen wurden, oder auch das Centre départemental de documentation pédagogique du Vaucluse.
Budget 2007
Die Budgetierung vom 15. Februar 2007 für das Jahr 2007[86] plannte mit einer Gesamtsumme von 218,7 Millionen €.
Bei einer Betriebssumme von 150,4 Millionen €, dachte die Gemeinde an eine Selbstfinanzierung von 19,7 Millionen €.
Die Nettoeinnahmen setzten sich folgendermaßen zusammen[86]:
- 53,9 Mil. € Steuereinnahmen und Gebühren
- 44,5 Mil. € Grand Avignon
- 43,4 Mil. € staatliche Zuwendungen
- 8,2 Mil. € restliche Einnahmen
Seit 1996 sanken die Wohnungssteuer[A 15] (von 22,41 auf 19,24) und die Grundsteuer[A 16] für nicht bebaute Flächen (von 62,36 auf 55,18). Die Grundsteuer für bebaute Flächen blieb gleich (25,64).
Die Betriebsausgaben setzten sich folgendermaßen zusammen[86]:
- 67,3 Mil. € Personal und damit zusammenhängende Kosten
- 29,5 Mil. € Subventionen und Kontingente
- 23,9 Mil. € Güterkauf und Dienste
- 9,7 Mil. € Finanzaufwendungen
- 0,2 Mil. € restliche Ausgaben
Steuerwesen
Steuer | Gemeindeteil | Gemeindeübergreifender Teil | Départementaler Teil | Regionaler Teil |
---|---|---|---|---|
Taxe d'habitation (TH) | 20,49 % | 0,00 % | 7,55 % | 0,00 % |
Taxe foncière sur les propriétés bâties (TFPB) | 27,31 % | 0,00 % | 10,20 % | 2,36 % |
Taxe foncière sur les propriétés non bâties (TFPNB) | 58,77 % | 0,00 % | 28,96 % | 8,85 % |
Taxe professionnelle (TP) | 0,00 % | 24,56 % | 13,00 % | 3,84 % |
Der regionale Teil der Wohnungssteuer wurde nicht aufgeführt.
Bürgermeister
Fünf Bürgermeister wurden in Avignon seit 1953 gewählt:
Zeitraum | Bürgermeister | Partei | |
---|---|---|---|
1953 | 1958 | Édouard Daladier | Parti radical-socialiste |
1958 | 1983 | Henri Duffaut | SFIO danach PS |
1983 | 1989 | Jean-Pierre Roux | RPR |
1989 | 1995 | Guy Ravier | PS |
seit 1995 | Marie-Josée Roig | RPR danach UMP |
Gerichte und Verwaltungsorgane
Das Gerichtsgebäude, im Boulevard Limbert 2 (im Außenbezirk an den Stadtmauern), bietet: ein Landgericht, ein Handelsgericht mitsamt Geschäftsstelle, ein Amtsgericht, sowie ein Arbeitsgericht.
Notarkammer: Rue Thiers 23a
Handelskammer: Cours Jean Jaurès 46
Das alte Arresthaus in der Rue Banasterie 55a wurde geschlossen und nach Pontet verlegt. Dieses Gefängnis wird zur Zeit saniert und in ein Marriott-Luxushotel mit 90 Zimmern umgewandelt, das seine ersten Gäste 2013 erwartet[88].
Umweltpolitik
Zu den möglichen natürlichen und technologischen Risiken für die Gemeinde gehören: Überschwemmungen (und Schlammlawinen), Erdrutsche, Staudammbrüche, Erdbeben[A 17] und Gefahrguttransporte[89].
In seiner Ausgabe vom Januar 2003 veröffentlichte das Magazin Ça m'intéresse eine Rangliste bezüglich der Müllsortierung in den Hauptorten Frankreichs, bei der Avignon den ersten Platz belegte[90]. In sieben Jahren vervielfachte die Stadt die Menge von gesammeltem Trennmüll um mehr als das Dreifache, von ungefähr 1000 Tonnen 1996 auf 3190 Tonnen im Jahr 2003[90].
Zehn Müllsammelstellen stehen den Avignonesen zur Verfügung, davon vier in der Innenstadt und sechs in den Außenbezirken[90].
Seit Mai 2003 ist eine „Umwelttruppe“ der Gemeindepolizei damit beauftragt, illegale Müllablagerungen, Graffitisprayer und Lärmbelästiger zu jagen[91].
Entsorgungszentrum
Für die Behandlung und Entsorgung von Hausmüll ist die Communauté d'agglomération du Grand Avignon zuständig. Es gibt auch eine entsprechende Einrichtung für Abfälle, die von der Industrie und dem Handel im Großraum Avignon stammen.
Radioaktivitätsüberwachung
Die Stadt Avignon ist mit einer atmosphärischen Balise zur Überwachung der Luftradioaktivität ausgestattet. Die Stadt befindet sich im Süden von zwei empfindlichen Anlagen, die flussaufwärts an der Rhône liegen: Avignon ist 70 km von der Nuklearanlage Tricastin und der Urananreicherungsanlage von Pierrelatte entfernt und ungefähr 30 km vom Kernkraftwerk Marcoule. Die Stadt ist gleichermaßen mit einer Wasserbalise zur Überwachung der Wasserradioaktivität in der Rhône ausgerüstet[92].
Luftqualität
Tagtäglich wird ein Indikator für die Luftqualität („ATMO“) über der Stadt gemessen. Im Durchschnitt wird die Luft in 60 % der Fälle als „gut“ oder „sehr gut“ bewertet, zu 38 % „mittel“ oder „unzureichend“ und nur zu 2 % als „schlecht“. Diese Ergebnisse werden durch den Mistral begünstigt, der als Zerstreuer fungiert[93].
Lärmbekämpfung
In der Stadtgemeinde von Avignon sind zur Bekämpfung des Lärms die Behörden des Service environnement hygiène santé und die Gemeindepolizei beauftragt[94].
Im Kampf gegen den Lärm wurden mehrere Aktionen durchgeführt: Verabschiedung einer Gemeindeverordnung, gebührenpflichtige Verwarnungen, Errichtung von Lärmschutzwänden, Einkauf von Elektrofahrzeugen, usw.[94].
Im Januar 2005 empfing Avignon die vierte Tagung für die qualité de l’environnement sonore[94].
Der wichtigste Verursacher für die Geräuschbelastung ist der Flugplatz von Avignon-Caumont, besonders durch seinen Kunstflugbetrieb[95]. Die Vereinigung ADRAC (association de défense des riverains de l'aérodrome de Châteaublanc)[A 18] unterzeichnete im Oktober 2001, nach sechs Verhandlungsjahren, mit anderen Partnern (Aéroclub Vauclusien, Stadt von Avignon, usw.) eine „Charta für gutes Verhalten“. Jedoch führte während der Tage der offenen Tür des Flugvereins im Frühling 2009 die Anwesenheit eines Tucano[A 19] dazu, dass sich eine Vereinigung von Anwohnern erneut über die Flugzeuge beschwerte, darunter über die Kunstflieger, die bis dahin im Flugverein seit drei Jahren nicht mehr geflogen sind[96].
Städtepartnerschaften
Am 10. September 2010 hatte Avignon folgende Partnerstädte:[97][98]
- Wetzlar (Deutschland) seit 1960
- Diourbel (Senegal)[98]
- Tortosa (Spanien) seit 1967[98]
- Ioannina (Griechenland) seit 1984[97]
- New Haven (Vereinigte Staaten) seit 1993[97].
Außerdem hat Avignon Kooperationsverträge auf kultureller Ebene mit:[97]
- Tarragona (Spanien) seit 1968
- Colchester (Vereinigtes Königreich) seit 1972
- Siena (Italien) seit 1981
- Guanajuato (Mexiko) seit 1990, nach der Ankunft der Vertreter der Stadt 1989 bei der Auflage des Festivals von Avignon.
Bevölkerung und Gesellschaft
Demographie
Bevölkerungsentwicklung
Nach der Volkszählung des INSEE von 2007 gibt es in Avignon 91283 Einwohner (d.h. eine Zunahme von 6 % im Vergleich zu 1999).
Die Gemeinde belegt auf nationaler Ebene den 44. Platz, während sie 1999 auf dem 45. Platz war, und belegt auf departementaler Ebene von 151 Gemeinden den ersten Platz. Die Entwicklung der Einwohnerzahlen stützt sich auf Volkszählungen, die bis auf das Jahr 1793 zurückreichen. Das Maximum der Bevölkerung wurde 2010 mit 94787 Einwohner erreicht.

Der Erste Weltkrieg hatte einen erheblichen Einfluss auf die Bevölkerung der Gemeinde, da man bei ihm den ersten Bevölkerungsrückgang des 20. Jahrhunderts beobachten kann (-2,3 % zwischen 1911 und 1922).
Nach dem Zweiten Weltkrieg kann man einen Zuwachs der Bevölkerung beobachten, der in den 1960er Jahren mit der Rückkehr vieler Aussiedler aus Nordafrika relativ wichtig wurde[102].
Im Vergleich zu einem sehr starken Demographiewachstum in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur (PACA) kann man von 1975 bis 2000 für die Stadt Avignon eine Stagnation der Einwohnerzahl feststellen. Verschiedenste Ursachen (Dienstleistungsangebote, Lebensqualität, Steuerbelastungen...) könnten den Attraktivitätsverlust der Gemeinde von Avignon, die Abwanderung ihrer Einwohner und die Niederlassung in umliegende Gemeinden erklären.
Während dieser Zeitspanne konnte der gleichmäßige Rückgang der innerstädtischen Einwohnerzahl kaum durch einen Einwohnerzuwachs in den Außenbezirken kompensiert werden.
Nach INSEE erlebte das Stadtzentrum in letzter Zeit wieder ein positives Migrationssaldo[103]. Mehrere innerstädtische Rehabilitations- und Entwicklungsprojekte, wie z.B. das clos des arts, könnten einen Teil dieser Entwicklung erklären und zeigen, dass die Stadt bestrebt ist, der Abwanderung entgegenzuwirken. Auch der Bau der Strecke LGV Méditerranée und des TGV-Bahnhofes haben vermutlich einen positiven Einfluss gehabt, auch auf die Entwicklung in der Region insgesamt (+ 0,7 % pro Jahr in PACA gegenüber + 0,3 % in Frankreich)[103].
2006 zählte der Großraum von Avignon mehr als 180898 Einwohner[104] und der gesamte Ballungsraum, der sich durch 32 Gemeinden aus Vaucluse, 8 Gemeinden aus Gard und 4 Gemeinden aus Bouches-du-Rhône zusammensetzt, überstieg die 320000-Einwohnermarke.
Die Unité urbaine zählte am 1. Januar 2007 275613 Einwohner, womit die Stadt in Frankreich den 21. Platz belegte, zwischen Rennes (Platz 20) und Orléans (Platz 22), d.h. ein Vorrücken von drei Plätzen seit 1999[105].
Alterspyramide
Die Bevölkerung der Gemeinde ist relativ jung. Der Anteil der Personen über 60 (21,4 %) liegt unterhalb der nationalen Quote (21,6 %) und unterhalb der Quote im Département (23,5 %).
So wie bei der nationalen und départementalen Verteilung ist der Anteil der Frauen in der Gemeinde leicht höher als der der Männer. Der Anteil (53,7 %) liegt mehr als zwei Prozentpunkte über dem nationalen Wert (51,6 %). Die Bevölkerungsverteilung der Gemeinde in verschiedenen Altersstufen ist 2007 wie folgt gewesen:
- 53,7 % Frauen (0 bis 14 Jahre = 17 %, 15 bis 29 Jahre = 21,8 %, 30 bis 44 Jahre = 18,8 %, 45 bis 59 Jahre = 18,7 %, mehr als 60 Jahre = 23,7 %)
- 46,3 % Männer (0 bis 14 Jahre = 20,2 %, 15 bis 29 Jahre = 22,9 %, 30 bis 44 Jahre = 20 %, 45 bis 59 Jahre = 18,1 %, mehr als 60 Jahre = 18,7 %)
Entwicklung der Stadtgrenze
Zwischen 1790 und 1794 wurde Montfavet in die Gemeinde von Avignon aufgenommen. Danach löste sich Avignon 1870 von Morières-lès-Avignon und 1925 von Le Pontet.
Am 16. Mai 2007 gab die Gemeinde von Les Angles in Gard dreizehn Hektar Land an Avignon ab[89].
Fläche und Bevölkerung
Die Gemeinde von Avignon besitzt eine Fläche von 64,78 km² und eine Bevölkerungszahl von 92454 (2006) und lässt sich damit folgendermaßen einordnen[89] :
Platzierung | Fläche | Bevölkerung | Bevölkerungsdichte |
---|---|---|---|
Frankreich | 578. | 62. | 689. |
Provence-Alpes-Côte d’Azur | 105. | 5. | 24. |
Vaucluse | 6. | 1. | 2. |
Schulwesen
Avignon profitiert von 27 öffentlichen Kindergärten, 34 öffentlichen Grundschulen, sowie fünf privaten Kindergärten und Grundschulen[106].
Die Schulkantinen verteilen ungefähr 4000 Mahlzeiten pro Tag.
Gesamtschulen und Gymnasien
Avignon zählt auf dem Gemeindegebiet[107] neun öffentliche und vier private Gesamtschulen, sowie acht öffentliche und vier private Gymnasien, darunter das Lycée Frédéric-Mistral.
Universität Avignon
Die Universität Avignon unterrichtet ungefähr 7600 Studenten. Sie vereinigt vier UFR, ein IUT und ein IUP und bietet vor allem akademische Lehrgänge in den Bereichen Kultur, Agrarwissenschaft und Informatik.
1303 durch Papst Bonifatius VIII. gegründet[108], wurde sie danach von Karl II. gefördert, dem König von Sizilien und Grafen der Provence. Die Universität behauptete sich fast 500 Jahre lang und wurde am 15. September 1793 per Dekret geschlossen. Avignon wurde 1963 mit der Eröffnung eines wissenschaftlichen Hochschulzentrums wieder akademisch. Ein Jahr darauf eröffnete ein Hochschulzentrum für Philologie.
Die beiden Einrichtungen gehörten ursprünglich zur Universität von Aix-Marseille und fusionierten 1972 zu einem akademischen Zentrum, dass am 17. Juli 1984 unter dem Namen Université d'Avignon et des Pays de Vaucluse zu einer Volluniversität wurde (unabhängig von der Universität Aix-Marseille). Zu dieser Zeit teilten sich drei UFR (Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften, Angewandte Natur- und Sprachenwissenschaften) 2000 Studenten. Die Rechtswissenschaften als vierter Zweig gingen aus einer Rechtswissenschaftlichen Fakultät hervor, die in einem Nebengebäude der Universität Aix-Marseille III untergebracht war. 1990 folgte eine Fachhochschule (IUT) und 1992 ein IUP.
Um eine allzu weite Verteilung der Studenten zu vermeiden (zehn Standorte im Jahr 1991) und das Stadtzentrum zu beleben, beschloss man die verschiedenen Bildungsinstitutionen an einem Standort zu vereinen und dort auch die Gemeinschaftseinrichtungen unterzubringen (besonders die Bibliotheken und Mensen). Als neuer Standort diente das alte Krankenhaus Sainte-Marthe, wo 1997 der Schulbetrieb einsetzte.
Andere
Es gibt in Avignon neun CFA mit unterschiedlicher Herkunft (Lebensmittelsindustrie, Industrie- und Handelskammer von Avignon und Vaucluse, Handwerkskammer von Vaucluse, Bauindustrie, Centre de ressources de techniques avancées (CRTA)) und breit gefächerten Angeboten, zu denen 24 Schulen und Einrichtungen für Aus- und Weiterbildung hinzukommen[107].
Das Conservatoire de danse du Grande Avignon[107] bietet Ausbildungen in Tanz, Musik und Schauspielkunst an. Die städtische Kunsthochschule École d’art d’Avignon[109] ist nur über eine Aufnahmeprüfung zugänglich und unterrichtet verschiedene Gebiete der Bildenden Kunst (Zeichnen, Malerei, Räumliche Inszenierung, Fotografie, Video, Multimedia), Kulturgeschichte, zeitgenössische Kunstgeschichte und wissenschaftliche Kunstannäherung (Wissenschaft und Kunst, Physik und Chemie).
Kulturveranstaltungen und Festivals
Theater
Im 14. Jahrhundert fand die große Premiere eines Theaterstückes statt, das in einer einheimischen Sprache aufgeführt wurde. Am 27. November 1372 ließ Philippe de Mézières, unter Absprache mit Papst Gregor XI., eine Aufführung mit dem Titel Legenda Presentationis Beate Maria in der Cordelierskirche von Avignon spielen. Vor der Messe fanden Festspiele und Prozessionen statt, mit als Engel verkleideten Musikern und singenden Schauspielern, die ein provenzalisches Stück namens ad exitandum populum ad devotionem interpretierten[110].
Alphonse Rastoul bemerkte in seinem 1836 erschienen Tableau d'Avignon, dass die Prozession der Büßer das Hauptereignis der Stadt war und „dass es dergleichen nirgendwo sonst in Frankreich gab“[111]. Die „Grauen Büßer“ waren die ersten in einer langen Folge von avignonesischen Büßerbruderschaften. Darauf folgten die „Schwarzen Büßer“, die 1488 durch eine Gruppe florentinischer Adliger gegründet wurden[112], die „Weißen Büßer“, eine 1527 durch dreizehn Avignonesen gegründete Bruderschaft[112] und die „Blauen Büßer“, die 1557 durch eine Spaltung der anderen Bruderschaften entstanden[112]. Am Ende des 16. Jahrhunderts wurden die „Schwarzen Büßer der Barmherzigkeit“ gebildet[113]. Die Bewegung setzte sich mit der Stiftung der „Violetten Büßer“ fort (1622), gefolgt von den „Roten Büßern“ (1700). Die Französische Revolution stoppte die Gründung neuer Vereinigungen[113].
Die Prozession mit dem größten Zulauf war die der Weißen Büßer, an der Henri III. 1575 teilnahm. Frédéric Mistral lieferte folgende Beschreibung:„Die Büßer hatten ihren Ausgang nach Sonnenuntergang im Scheine der Fackeln. Eingehüllt in Kapuze und Kukulle marschierten sie Stück für Stück vorbei, wie Geister. In den Armen trugen sie Tabernakel, Reliquien, Räuchergefäße, die einen ein riesiges Auge mit einem Dreieck, andere eine große Schlange, die sich um einen Baum wickelt.“
Eine andere Prozession war die „Befreiungszeremonie“, die jedes Jahr von den „Schwarzen der Barmherzigkeit“ organisiert wurde, um die Begnadigung eines zu Tode Verurteilten zu feiern, an der auch Kardinal Richelieu während seines Exils in Avignon von 1618 bis 1619 teilnahm[114].
Die Theateraufführungen hatten im Laufe der Zeit ihren Stil gewechselt und sollten von nun an auch im Inneren gespielt werden. Sie wurden in der Jeu de Paume-Halle von Sieur Daniel Herbouillet in der Rue de la Bouquerie aufgenommen. Diese wurde daraufhin an Nicolas Mignard verkauft, der dort zwischen 1655 und 1658 Molière zu Besuch hatte[115].
„Um die Stadt noch angenehmer zu gestalten, habe ich dazu beigetragen eine Theaterhalle zu bauen, die gewiss die lustigste von Frankreich ist. Sie zieht die Theatertruppen vom Lande an und wir haben dann für mehr als sechs Monate im Jahr Komödienaufführungen.“
Es wurde durch ein neues Theater ersetzt, das auf dem place de l'Horloge anstelle des stillgelegten Benediktinerklosters von Saint-Laurent errichtet wurde. Die erste Vorstellung wurde am 30. Oktober 1825 gegeben[117]. Zerstört durch einen Brand am 30. Januar 1846 wurde es an derselben Stelle wiederaufgebaut und 1847 fertiggestellt. Joseph Girard, der Konservator des Musée Calvet, hielt es für das herausragendste Gebäude des 19. Jahrhunderts in Avignon[118].
Festival von Avignon
Seit 1947 findet jedes Jahr im Juli das Festival von Avignon mit zahlreichen Theater-, Tanz- und Gesangsvorführungen statt. Neben den „In“-Aufführungen, die von öffentlichen Einrichtungen gefördert werden, gibt es auch hunderte „Off“-Aufführungen privater Theatergruppen. Während des Festivals herrscht ein reges Treiben in den Straßen, besonders in der Rue des Terniers, auf dem Place d'Horloge und dem Platz am Palais des Papes.
In den 1940ern baten der Kunstkritiker Christian Zervos und der Dichter René Char im Rahmen einer modernen Kunstausstellung, die in der großen Kapelle des Papstpalastes stattfand, den Schauspieler, Regisseur und Theaterdirektor Jean Vilar um eine Aufführung des Stückes Mord im Dom, das 1945 inszeniert wurde. Nachdem es nicht die Erwartungen erfüllte, schlug Vilar drei weitere Erstinszinierungen vor: Die Tragödie von König Richard II. (Shakespeare), ein in Frankreich verkanntes Stück, La Terrasse de midi von dem ebenfalls unbekannten Autor Maurice Clavel und Die Geschichte von Tobias und Sara von Paul Claudel[119].
Nach Absprache mit der Stadtgemeinde wurde der Ehrenhof des Papstpalastes Schauplatz für die Veranstaltung Une semaine d'Art en Avignon, die vom 4. bis 10. September 1947 stattfand und aus der sich dann das Festival entwickelte. 4800 Zuschauer erlebten anfangs sieben Veranstaltungen an drei verschiedenen Orten (Ehrenhof des Papstpalastes, Stadttheater, Obstgarten von Papst Urban V.)[120].
Neben dem großen Festival bietet die Stadt noch zahlreiche weitere Veranstaltungen:
- Les Hivernales d’Avignon (zeitgenössisches Tanzfestival)
- Avignon/New York & Avignon Film Festivals (euro-amerikanisches Filmtreffen, Independent-Filmfestival)
- Avignon-Jazz Festival
Malerei
Die Schule von Avignon galt als Ausgangspunkt der Renaissance-Malerei in Frankreich und brachte Maler wie z.B. Enguerrand Quarton hervor.
Félibrige
Avignon galt als Zentrum der Félibrige-Bewegung[121]. In der Stadt wohnten Théodore Aubanel und Joseph Roumanille. Frédéric Mistral studierte hier und gab seine Mireia heraus[122]. Aus diesem Grund wird Avignon oft als „Gehirn der Félibrige“ bezeichnet[123]. Félix Gras wohnte in der rue Sainte-Praxède, die heute seinen Namen trägt, ganz in der Nähe der Bibliothek seines Schwagers in der rue Saint Agricol, und galt als „unbestrittener Chef der zweiten Félibrige-Generation“[124]. Bei der Gründungssitzung der Bewegung in Font-Ségugne beschlossen die Mitglieder eine Zeitschrift herauszugeben, deren erste Ausgabe l'Armana prouvençau pèr lou bèl an de Diéu 1855, adouba e publica de la man di felibre hieß. Die Zeitschriften wurden zunächst bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts in Avignon gedruckt, später dann in Bouches-du-Rhône. Von 1891 bis 1899 veröffentlichte die Bewegung zudem die wöchentliche Zeitung L'Aïoli, journal hebdomadaire, édité à Avignon, Palais du Roure[125].
Gesundheit
In Avignon befinden sich die wichtigsten Gesundheitseinrichtungen von Vaucluse, darunter die einzige Kindernotaufnahme im Département. In der Gemeinde gibt es zwei Kliniken: das Krankenhauszentrum von Avignon „Henri Duffaut“[126], das Krankenhauszentrum von Montfavet, sowie mehrere Privatkliniken.
Klinikum Avignon
Das Klinikum Avignon ist eine kommunale öffentliche Einrichtung im Sinne der Anordnung Nr. 96–346 vom 24. April 1996 zur Reformierung öffentlicher und privater Kliniken[127]. Besonderheiten:
- Kinderkrippe mit 39 Plätzen
- Entbindungsstation Stufe 2b
- Helikopterlandeplatz
Das Krankenhauszentrum von Avignon versteht sich als Einrichtung mit Pflegeauftrag (Bereitstellung medizinischer Notfallhilfe, Durchführung öffentlicher Gesundheitsmaßnahmen) und ist darüber hinaus für Forschung, Lehre und Ausbildung zuständig.
Klinikum Montfavet (Montdevergues)
Das Klinikum Montfavet[128] ist in erster Linie eine psychiatrische Klinik. Es werden folgende öffentliche Anstalten[129] angeboten:
- Abteilungen für Erwachsenenpsychiatrie
- Abteilungen für Kinder- und Jugendpsychiatrie
- ein Maison d'accueil spécialisée (MAS)
- eine Abteilung für Arbeitshilfe
Das Zentrum befindet sich in Montfavet, fünf Kilometer östlich von Avignon, auf dem Hügel von Montdevergues.
Sport
Avignon besitzt, wie alle größeren französischen Städte, zahlreiche Sportstätten (mehrere Stadien und Stadtbäder, Eisbahnen, Bowling-Center, Golfplätze, Dōjōs, usw.). Auf den Anlagen lässt sich, egal ob öffentlich oder privat, eine Vielzahl von Sportarten ausüben. Die größten Sportstätten der Stadt sind der Parc des Sports, das Stade de Saint-Ruf, der Cosec Moretti, der Palais Omnisports Champfleury, der Palais de la Glace (Eispalast) und das Hippodrome Roberty[130].
Die Gemeinde Avignon ist auch der Geburtsort einiger Sportpersönlichkeiten wie des Formel-1-Piloten Jean Alesi oder des Fußballers Cédric Carrasso, der in der Jugendabteilung von Avignon Football 84 spielte, bevor er zu Olympique Marseille wechselte.
Jedes Jahr werden zahlreiche Sportevents wie die „Tour des Remparts“ oder die „10 km de la Cité des Papes“ organisiert, aber auch Fußballturniere sowie Veranstaltungen im Boule-Spiel, Boxen, Gymnastik, Rugby, Rock ’n’ Roll (Tanz), Inlineskating, usw.[131].
In der Gemeinde existieren ungefähr 120 Sportvereine, von denen mehrere die Geschichte der Stadt prägen oder geprägt haben[131].
Fußball
2010 schaffte der AC Arles-Avignon den Aufstieg in die Ligue 1. Der Verein ging in der Saison 2009/2010 aus dem AC Arles hervor, spielt jedoch seitdem im Parc des Sports von Avignon, das über 7000 Plätze bietet.
Avignon Football 84 spielte 1976/1977 ebenfalls in der 1. Liga, erreichte jedoch nur den letzten Platz[132]. Der Verein spielte 1965 bis 1976, 1977 bis 1981 und 1989 bis 1991 in Division 2 und sonst vorrangig in der Regionalliga.
Rugby
Sporting olympique avignonnais XIII ist der Dreizehner-Rugby-Verein der Stadt Avignon. Er spielt 2010 um die französische Dreizehner-Rugby-Meisterschaft. Der Verein gewann bereits viermal den Frankreich-Pokal (1955, 1956, 1982 und 1986) und erreichte weitere vier Male das Finale (1947, 1958, 1959, 1998). 1957 schaffte er es bis ins Meisterschaftsfinale. Heimspielplatz ist das Stade de Saint-Ruf mit rund 1000 Sitzplätzen[133].
Das andere Rugby-Team (Fünfzehner-Rugby) der Stadt ist der Verein Union sportive Avignon Le Pontet Vaucluse (USAP 84), der 2009/2010 in der 3. Rugbyliga spielte. Ein weiterer Rugby-Verein namens Entente Sportive Avignon Saint-Saturnin erreichte 1975 das Viertelfinale der französischen Meisterschaft.
Andere Sportarten
Das Basketballteam ES Avignon spielte zwölf Spielzeiten lang in den Ligen Nationale 1 und Nationale 1 A (1977 bis 1979, 1980 bis 1990). In der Saison 1980/1981 erreichte das Team mit dem sechsten Platz seine bisher beste Leistung[134]. Der Verein nahm außerdem am europäischen Korać-Cup teil. Danach musste er Konkurs anmelden und verschwand Anfang der 1990er. Zur Zeit spielt die Nachfolgemannschaft Union sportive Avignon-le Pontet basket-ball in Liga 2.
Avignon Volley-Ball spielt 2010/2011 in der Ligue B. Die Mannschaft war lange Zeit eine „Fahrstuhlmannschaft“, da sie häufig zwischen der ersten und zweiten Liga wechselte. Der Verein nahm 1996/1997 am Challenge Cup teil und war 1999 sowie 2000 Meister der Ligue B.
Der Eishockeyverein Castors d'Avignon (ehemals Olympique Hockey Club d'Avignon) spielt 2010/2011 in Division 1 (zweithöchste Liga). Der Verein wurde 2003 französischer Meister der Division 2 und beendete die Saison 2005/2006 als vierter (beste Platzierung).
Im American Football spielen die Warriors du Vaucluse 2010/2011 in Division 3.
Medien
In der Gemeinde sind mehrere Zeitungsagenturen ansässig: La Provence, Vaucluse Matin, Hebdo Vaucluse, Midi Libre, La Marseillaise, Petites affiches de Vaucluse, Actualités Avignon, Vu sur le pont, aber auch die kostenlosen Zeitschriften Bonjour 84 und Plus Hebdo[135].
Aus der Stadt senden sowohl lokale als auch nationale Radiostationen: Chérie FM (88,1 MHz), France Bleu Vaucluse (98,8 MHz), Virgin Radio (ehemals Europe 2) (89,0 MHz), Nostalgie Vaucluse (102,8 MHz), NRJ Vaucluse (98,2 MHz), RAJE Avignon (90,3 MHz)[136], RCF Radio Lumières (104,0 MHz) und RFM Vaucluse (95,9 MHz). Für das Fernsehen sendet das vauclusische Studio von France 3[135].
Religion
Seit der Anwesenheit der Päpste in Avignon ist der Ort bis heute ein Schmelztiegel verschiedener religiöser Gemeinden.
Kultstätten
Aufgrund der starken katholischen Präsenz in den vergangenen Jahrhunderten ist die Anzahl der Kultstätten aus architektonischer Sicht relativ hoch. Es gibt eine Kathedrale, die Métropole Notre Dame des Doms, und zahlreiche Kirchen, wie die von: Saint-Agricol, Saint-Didier, Saint-Pierre, Saint-Symphorien, der Cölestiner, Saint-Joseph de la Barthelasse, Saint-Ruf, Sacré-Cœur, Saint-Paul, Saint-Joseph travailleur im Süden der Stadt, Saint-Jean, Notre-Dame de Lourdes, Notre-Dame de la Paix[137], oder auch die Chapelle des Pénitents gris und die Chapelle des Pénitents noirs.
In der Synagoge von Avignon wird bereits seit mehreren Jahrhunderten die jüdischen Religion praktiziert. Die Synagoge wurde nach einem Großbrand 1845 zerstört und ein Jahr später durch den Architekten Joseph-Auguste Joffroy vollständig rekonstruiert.
Einzige protestantische Kirche ist der Temple Saint-Martial. Die Stadt besitzt mit der Kirche Saints Cosme et Damien auch ein griechisch-orthodoxes Kirchengebäude.
Historisch recht jung ist die islamische „Moschee de la Rocade“, die Moschee von Monclar als auch eine türkische Moschee. Während sich die katholischen Gebäude größtenteils innerhalb der Stadtmauern befinden, liegen die Moscheen ausschließlich in den Außenbezirken.
Weiterhin gibt es Niederlassungen der Zeugen Jehovas (auf der Höhe des Viertels von Montfavet), der Scientology-Kirche[138], der laotisch-evangelischen Kirche[139] und der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage[140].
Friedhöfe
In Avignon befinden sich vier Friedhöfe:
- der Friedhof Saint-Véran, angelegt 1820, erstreckt sich auf zwölf Hektar und beherbergt 12000 Grabstätten[141]. Auf dem Friedhof steht seit 1999 ein Kolumbarium, das dazu bestimmt ist Bestattungsurnen aufzunehmen. Im Herzen des Friedhofs steht ein Denkmal für gefallene Harkis[142].
- der Friedhof von Montfavet erstreckt sich auf sieben Hektar und beherbergt 4000 Grabstätten, darunter die von Camille Claudel. Der Friedhof nimmt auch andere religiöse Gemeinden auf (Juden, Moslems)[143].
- der Friedhof von Barthelasse besitzt zur Zeit 125 Grüfte auf genau 2000 m² [144]
- der Friedhof von Saint-Roch (12. Jahrhundert) ist der älteste. Er erstreckt sich auf einer Fläche von ungefähr 2000 m². Der Ort gehört zu den Ländereien der jüdischen Gemeinde und ist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich[144].
Wappen
Beschreibung: In Rot drei pfahlweise waagerecht mit dem Bart nach rechts unten zeigende goldene Schlüssel mit einem Kreuzeinschnitt im Bart und einer Vierpassreite.
Wirtschaft und Infrastruktur
Avignon ist Sitz der Industrie- und Handelskammer von Vaucluse. Diese verwaltet den Flughafen von Avignon und den Handelshafen von Pontet.
In Avignon befinden sich 7000 Unternehmen, 1550 Verbände, 1764 Geschäfte und 1305 Dienstleister[145].
Der tertiäre Sektor ist der weitaus dynamischste im Département. Bezogen auf den wichtigen Anbau von Frischgemüse in Vaucluse, drängte der Marché d'intérêt national (MIN) die lokalen Märkte des Départements in den Hintergrund (auffällig in Carpentras) und wurde für das Handelsgewerbe zum Strukturpol. In den Jahren 1980–1990 verstärkte die Entwicklung des Warenverkehrs zwischen Nord- und Südeuropa die Stellung Avignons als logistische Drehscheibe und begünstigte die Entstehung von Transport- und Logistikunternehmen.
Südlich von Avignon wurde eine freie Wirtschaftszone eingerichtet, in der die dort ansässigen Unternehmen weniger Steuer- und Sozialabgaben zahlen müssen[146]. Sie befindet sich zwischen den Stadtmauern und der Durance, in den Vierteln von Croix Rouge, Monclar, Saint-Chamand und Rocade[147].
Gewerbegebiete
In Avignon gibt es neun große Gewerbegebiete[148].
Das wichtigste Gewerbegebiet liegt in Courtine und beherbergt fast 300 Betriebe (davon sind die Hälfte Dienstleistungsunternehmen, ein Drittel Handelsunternehmen, und der Rest Industrie) mit 3600 Angestellten[148]. Das Gebiet bedeckt eine Fläche von 300 Hektar und befindet sich südöstlich der Gemeinde, auf der Höhe des TGV-Bahnhofs.
Dahinter folgt das Gewerbegebiet von Courtine mit ungefähr 100 Betrieben und 1000 Angestellten. Das Gebiet ist jedoch im Vergleich zu Courtine hauptsächlich auf Handelsunternehmen ausgerichtet[148].
Das Gewerbegebiet des MIN, der Agroparc[A 20] (oder „Technopole Agroparc“) und das Gewerbegebiet von Christole liegen nebeneinander und beherbergen jeweils etwas weniger als 100 Betriebe[148].
Die Gebiete von Castelette, von Croix de Noves, von Realpanier und des Flughafens zählen jeweils weniger als 25 Betriebe, die sich auf Dienstleistungen und Handel verteilen. Im Gebiet von Castelette arbeiten allein mehr als 600 Angestellte, 100 mehr als im Gewerbegebiet von Christole[148].
Industrie
Es gibt nur zwei Industrieunternehmen mit mehr als 100 Angestellten: EDF (Grand Delta) mit ungefähr 850 Angestellten und Onet Propreté[A 21] mit etwas mehr als 300 Mitarbeitern[102].
Öffentlicher Sektor (außerstaatlich)
Die größten Arbeitgeber der Gemeinde sind mit jeweils 2000 Angestellten das Krankenhauszentrum Henri Duffaut, das Rathaus von Avignon und das CHS in Montfavet. Danach kommt der Generalrat von Vaucluse mit ungefähr 1300 Angestellten[102].
Internationales Kongresszentrum
Seit 1976 nimmt das Kongresszentrum zwei Flügel des Papstpalastes ein. Mit zehn Empfangs- und Arbeitssälen richtet es eine große Zahl an Veranstaltungen aus. Die großen Prestigesäle Grand Tinel und Grande Audience im Besucherbereich des Palastes werden ergänzend zu den Versammlungsräumen für die Organisation von Cocktailpartys, Galadiners, Ausstellungen, etc. benutzt.
Haushaltseinkommen und Steuerwesen
2007 lagen die durchschnittlichen Steuereinnahmen pro Haushalt bei 13545 Euro, womit Avignon auf Platz 28198 unter den 30714 französischen Gemeinden mit mehr als 50 Haushalten rangierte[149]
Beschäftigung
Von 1999 bis 2005 sank die Arbeitslosenquote von 21,3 % auf 12,2 % und konnte damit fast halbiert werden. In Avignon sind mehr als 35000 Personen beschäftigt, davon sind weniger als ein Drittel Angestellte, ungefähr ein Viertel Arbeiter und nahezu ebenso viele in nichttechnischen Berufen (Profession intermédiaire), etwas mehr als ein Zehntel sind Führungskräfte oder üben intellektuelle Berufe aus, ungefähr 6 % sind Handwerker, Händler oder Geschäftsführer, weniger als 1 % arbeitet in der Landwirtschaft[150].
Tourismus
Vier Millionen Besucher halten sich jährlich in Avignon auf, um die Stadt, die Region oder das Festival zu besuchen[15].
Verkehr
Die Stadt von Avignon ist verkehrsmäßig relativ gut erschlossen. Sie hat Anschluss an zwei Autobahnen, zwei große Bahnhöfe und einen Flughafen.
Straßenverkehr
Avignon ist über zwei Autobahnen erreichbar:
- Die Autoroute A7 (E714) (auch Autoroute du soleil genannt) verläuft östlich von Lyon nach Marseille und besitzt zwei Anschlussstellen: „Avignon nord“ und „Avignon sud“;
- Die Autoroute A9 (E15) mit der Anschlussstelle Remoulins zweigt nahe Orange von der A7 ab und führt südwestlich über Montpellier zur spanischen Grenze.
Die wichtigsten Hauptstraßen sind die Route nationale 100, die nach Osten in Richtung L’Isle-sur-la-Sorgue und nach Westen in Richtung Villeneuve-lès-Avignon und Remoulins fortgeht, um nach 20 km auf die A9 zu treffen. Die Route nationale 7 führt nach Osten, gabelt sich danach im Norden in eine Schnellstraße auf und trifft wieder auf die Route départementale 225.
Die Stadt bietet sieben gebührenpflichtige überwachte Parkplätze an und stellt zwei kostenlose überwachte Park-and-ride-Parkplätze mit einer Kapazität von 1200 Plätzen zur Verfügung, mit kostenlosen Pendelbussen, die ins Zentrum der Stadt fahren.
Schienenverkehr
Avignon ist über zwei Bahnhöfe erreichbar:[151] der historische Bahnhof Gare d'Avignon-Centre aus dem Jahr 1860 befindet sich außerhalb der Innenstadt vor den Stadtmauern und kann von jedem Zugtyp angefahren werden. 2001 wurde der Bahnhof Gare d'Avignon TGV in der Zone Courtine drei Kilometer südlich des Stadtzentrums für die Schnellfahrstrecke LGV Méditerranée fertiggestellt. Er kann mit dem TGV von Paris (Gare de Lyon) ohne Zwischenhalt in 2 Stunden und 40 Minuten und von Lyon (Part Dieu) ohne Zwischenhalt in 1 Stunde 10 Minuten erreicht werden. Weitere Direktverbindungen existieren u. a. nach Marseille, Brüssel, Straßburg und Genf, in den Sommermonaten verkehrt zusätzlich einmal wöchentlich ein Thalys-Zugpaar von Amsterdam nach Marseille.
Luftverkehr
8 km südöstlich der Stadt befindet sich der kleine Flughafen Avignon, der von verschiedenen britischen Flughäfen aus angeflogen wird (die vier Flüge pro Tag in Richtung Paris wurden am 31. Juli 2008 eingestellt). Der Flughafen befördert ungefähr 80000 Passagiere pro Jahr. 80 km südlich liegt der größere Flughafen Marseille, 90 km südwestlich der Flughafen Montpellier.
Schiffsverkehr
Die Rhône fungiert seit zahlreichen Jahrhunderten als wichtiger Transportweg für die Stadt. Der Wasserverkehr in Avignon profitiert von zwei Handelshäfen, von Anlegestellen für Kreuzfahrtschiffe und weiteren verschiedenartigen Einrichtungen am Ufer. Auch ein kostenloses Wassertaxi kommt vor Ort zum Einsatz.
Radwegnetz
Avignon verfügt über 145 Kilometer an Radwegen[152][145] und hat sich im Juli 2009 mit einem Fahrradsystem ausgerüstet, dem Vélopop' [153], das durch das TCRA verwaltet wird.
TCRA
Das TCRA (Les Transports en Commun de la Région d'Avignon) ist das Transportnetz der Gemeinden im Großraum von Avignon.[154]
Persönlichkeiten
- Söhne und Töchter:
- Maiolus (904–994), französischer Benediktiner und Abt von Cluny
- Marie Duronceray (1727–1772), französische Schauspielerin und Tänzerin in der Opéra-Comique
- Edouard Imer (1820–1881), französischer Maler
- Philipp Toussaint Joseph Bordone (1821–1892), französischer General
- Paul-Agricole Génin (1832–1903), französischer Flötist und Komponist
- Olivier Messiaen (1908–1992), französischer Komponist und Organist
- Pierre Boulle (1912–1994), französischer Schriftsteller
- René Girard (* 1923), französischer Sprach- und Literaturwissenschaftler, und Kulturanthropologe
- Yves Berger (1931–2004), französischer Schriftsteller
- Bernard Kouchner (* 1939), französischer Arzt und Politiker, Mitbegründer von Médecins sans frontières (Ärzte ohne Grenzen), seit dem 18. Mai 2007 französischer Außenminister in der Regierung von Premierminister François Fillon
- Antoine Saint-John (* 1940), französischer Schauspieler
- Mireille Mathieu (* 1946), französische Sängerin
- Christian Audigier (* 1958), französischer Modedesigner und Unternehmer (Ed Hardy)
- Christophe Rousset (* 1961), französischer Cembalist und Dirigent
- Cédric Carrasso (* 1981), französischer Fußballprofi
- Personen mit Bezug zur Stadt:
- Francesco Petrarca (1304–1374), italienischer Dichter, lebte in Avignon und Vaucluse
- Adalbertus Ranconis de Ericinio (1320–1388), tschechischer Theologe und Philosoph, war zeitweise päpstlicher Verwalter in Avignon
- John Stuart Mill (1806–1873), englischer Philosoph, Ökonom und Politiker, in Avignon verstorben
- Harriet Taylor Mill (1807–1858), englische Frauenrechtlerin und Ehefrau von John Stuart Mill, verstarb in Avignon (an Tuberkulose)
- Édouard Daladier (1884–1970), französischer Politiker, 1953 bis 1958 Bürgermeister von Avignon
- Daniel Auteuil (* 1950), französischer Schauspieler, verbrachte seine Kindheit in Avignon
Galerie
-
Teil der Stadtmauer von Avignon
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Das Barockgebäude Hôtel des Monnaies
-
Das Portal des Palais-du-Roure
Literatur
Sachbücher
- Otto Berthold u.a. (Hrsg.): Kaiser, Volk und Avignon. Ausgewählte Quellen zur antikurialen Bewegung in Deutschland in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, WBG, Darmstadt 1960
- Anneliese Maier: Der letzte Katalog der päpstlichen Bibliothek von Avignon (1594), Ed. di Storia e Letteratura, Roma 1952
- Ralf Nestmeyer: Provence & Côte d'Azur. Reisehandbuch, Michael-Müller-Verlag, Erlangen 2007, ISBN 978-3-89953-367-5
- Ralf Nestmeyer: Provence und Côte d'Azur. Literarische Reisebilder aus dem Midi, Klett-Cotta, Stuttgart 2005, ISBN 3-608-93654-8
- Cony Ziegler: Provence mit Camargue Reisehandbuch Tipps für Individuelle Entdecker, Iwanowski Verlag, Dormagen 2004, ISBN 3-933041-19-8
Belletristik
- Jeanne Kalogridis: Die Seherin von Avignon. Roman, List, Berlin 2004, ISBN 3-548-60517-6
- Thomas R. P. Mielke: Die Brücke von Avignon. Roman, Fischer, Frankfurt/M. 2004, ISBN 3-596-16331-5
- Thomas R. P. Mielke: Die Rose von Avignon. Roman, Fischer, Frankfurt/M. 2005, ISBN 3-596-16332-3
- Thomas R. P. Mielke: Der Palast von Avignon. Roman, Fischer, Frankfurt/M. 2006, ISBN 3-596-16333-1
Weblinks
- Offizielle Website der Stadt (frz./eng.)
- Travel Avignon (eng.)
- Palais des Papes (frz.)
- Festival d'Avignon (frz./eng.)
- Festival d'Avignon (dt.)
Anmerkungen
- ↑ Das Epizentrum dieses Erdbebens war Lambesc, ein Dorf in Bouches-du-Rhône.
- ↑ Der Kirchenstaat von Avignon umfasst heute mehrere Gemeinden : Bédarrides, Châteauneuf-du-Pape, Entraigues-sur-la-Sorgue, Le Pontet, Morières-lès-Avignon, Sorgues und Vedène.
- ↑ Die identischen Sonnendarstellungen existieren auf Felswänden oder als Höhlenmalereien entlang der provenzalischen Küste, bei Mont Bégo, auf der iberischen Halbinsel und in der marokkanischen Wüste.
- ↑ In der Provence datieren diese anthropomorphen Stelen (Lauris, Orgon, Sénas, Trets, Goult, L’Isle-sur-la-Sorgue, Avignon) zwischen 3000 und 2800 v. Chr. und werden in Verbindung mit der „Kultur von Lagoza“ gebracht. Sie sind Zeugen einer Landwirtschaft, die in den niederen Tälern der Rhône und der Durance vorherrschend war.
- ↑ Nectarius, erster historischer Bischof von Avignon, begab sich im Laufe seines Episkopats nach Rom, um die Streitigkeiten zwischen Hilarius von Arles und dem Papst Leo I. zu schlichten.
- ↑ Historiker sprechen vom „austraso-provenzalischen Literaturzirkel“.
- ↑ Inter Senatores sophisticos ac judices philosophicos fatigari.
- ↑ Riez hatte für 229 Jahre keinen Bischof mehr, Vence für 218 Jahre, Saint-Paul-les-Trois-Châteaux für 189 Jahre, das gleiche gilt auch für das Bistum von Orange, die zwei wiedervereinigten Diözesen Carpentras und Digne verloren das Ihrige für 138 Jahre.
- ↑ Boso war mit den Karolingern durch Ermangarde, der Schwester von Karl dem Kahlen verwandt.
- ↑ Der Brückenpfeiler Nummer 14 bei Villeneuve.
- ↑ Fraxinetum wurde mit La Garde-Freinet identifiziert.
- ↑ Mayeul war der jüngere Sohn von Foucher de Valensole, einem der reichsten Seigneurs der Provence, und Raymonde, der Tochter des Mayeul I. von Narbonne, die sich in Avignon heirateten.
- ↑ Eyric war der älteste Sohn von Foucher de Valensole und Raymonde de Narbonne, er war durch seinen Sohn Humbert de Caseneuve der Stammvater der berühmten Agoult-Simiane-Familie.
- ↑ Castrum Caneto entspricht Le Cannet-des-Maures.
- ↑ Taxe d'habitation.
- ↑ Taxe foncière
- ↑ Seismische Zone 1a, siehe Seismizität.
- ↑ Association de défense des riverains de l'aérodrome de Châteaublanc
- ↑ Das Flugzeug war nur für eine Bodenausstellung vorgesehen.
- ↑ Auf dem Gebiet befindet sich ein INRA-Zentrum, das seit 1953 wissenschaftliche Forschungen für Wald- und Anbauflächen betreibt und sich auf Umweltingeneurwesen und Umweltprojektplannung spezialisiert hat.
- ↑ Reinigungsunternehmen.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Relief et géologie sur le secteur d'Avignon.
- ↑ Maurice Champion: Les Inondations En France Depuis Le VI Siaucle Jusquaa Nos Jours, Paris, 1861.
- ↑ „Les inondations de 1935 dans la région d' Avignon“ Dokumentarfilm – Office français d'informations cinématographiques – 1. Januar 1944.
- ↑ „Inondations à Paris et à Avignon“ Dokumentarfilm - JT 20 H - ORTF - 23. Januar 1955.
- ↑ Inondations du 2 décembre 2003 en image.
- ↑ „Mieux concilier protection et développement“ Amtliche Mitteilung von Vaucluse.
- ↑ „La rue des teinturiers - Avignon“ Avignon-et-Provence.com
- ↑ Etude hydrogeologique à la confluence Rhône-Durance
- ↑ Zonage sismique réglementaire de la France, classement des cantons (découpage fin 1989) de la région PACA, S. 48.
- ↑ Das Klima von Vaucluse.
- ↑ Jean Vialar: Les vents régionaux et locaux, 1948 ; nachbearbeitet von Météo-France im Jahr 2003.
- ↑ Données météorologiques concernant l'année 2006 Services techniques d'Inter Rhône à Avignon
- ↑ L'urbanisme du XXe
- ↑ Zugänglicher Bericht: Der Fall von Avignon im Detail, Seite 180 bis 183 (französisch)
- ↑ a b Avignon in Zahlen (französisch)
- ↑ Internetseite des Rathauses - Grünflächen (französisch)
- ↑ a b Wohnstatistik für Avignon (INSEE)
- ↑ a b Charles Rostaing: Essai sur la toponymie de la Provence, depuis les origines jusqu'aux invasions barbares, Éd. Jeanne Laffitte, 1994, S. 30.
- ↑ Albert Dauzat, Charles Rostaing: Dictionnaire étymologique des noms de lieux en France, Éd. Larousse, 1968, S. 1689.
- ↑ Robert Bourret: Dictionnaire Français-Occitan, Éd. Lacour, Nîmes, 1999, S. 59.
- ↑ Xavier de Fourvière: Lou Pichot tresor, Éd. Auberon, 2000, S. 62.
- ↑ Langenscheidt Premium Schulwörterbuch Französisch, 2009, S. 1045.
- ↑ Internetseite der Stadt von Avignon Die Formulierung „en Avignon“, wenn sie es auch erlaubt einen etwas unstimmigen Hiatus zu vermeiden, ist dennoch inkorrekt, wenn sie auf die Stadt innerhalb ihrer Gemeindegrenzen angewendet wird. Ihr Gebrauch erinnert in diesem Fall an eine Unkenntnis oder eine Pedanterie, die sich manchmal auf Nostalgien des Ancien Régime stützt.…Die angemessene Formulierung ist „à Avignon“, wenn man von der Stadt stricto sensu spricht, so wie man es bei „à Aix“, „à Albi“ oder „à Amboise“ macht.
- ↑ a b c „en“ Avignon auf der Internetseite der Académie française Im Abschnitt - „Noms géographiques et leurs articles“ -: Man kann nicht die Redewendungen „en Arles“ und „en Avignon“ verurteilen, die gut durch die besten Autoren belegt sind, und die sich zugleich als Archaismen (Die Benutzung von en anstelle von à vor den Namen von Städten, vor allem vor einem Vokal stehend, war in der klassischen Epoche stark verbreitet) und als provenzalische Regionalismen erklären lassen. Es scheint indessen, dass der Gebrauch im Rückgang ist..
- ↑ Guy Martin, Bernard Moulin: Grammaire provençale et cartes linguistiques, Éd. Comitat d'estudis occitans C.R.E.O.-Provença, Diffusion Edisud, 1998.
- ↑ Centre regionau d'estudis occitans-Provença, Dictionnaire de base français-provençal, Éd. CREO-Provença, 1992.
- ↑ a b Der Trésor du Félibrige online.
- ↑ Claude Martel: Le parler provençal, Éd. Rivages, 1988.
- ↑ Ergänzende Erklärungen zu diesem Thema auf der Internetseite der Stadt von Avignon und in diesem Video von TV5.
- ↑ Internetseite, die sich der Geschichte von Avignon widmet. (französisch)
- ↑ S. Gagnière, J. Granier: Stèle anthropomorphe trouvée à Avignon (Vaucluse), „Ogam“, t. XIII, fasc. 6, 1961, und Catalogue raisonné des stèles anthropomorphes chalcolithiques du musée Calvet d'Avignon, Avignon, 1976.
- ↑ Stèle du rocher des Doms im Musées Calvet.
- ↑ August Meinicke: Stephani Byzantii Ethnicorum quae supersunt, Berlin, 1849
- ↑ Le nom d'Avignon
- ↑ Der Ausdruck wurde im Pseudo-Aristoteles in den „Wunderschriften“ benutzt.
- ↑ Die Bezeichnung wurde von Dionysios Periegetes in Periegesis tes oikumenes verwendet.
- ↑ Plinius der Ältere: Naturalis Historia, Pomponius Mela: De Choregraphia
- ↑ Histoire d'Avignon
- ↑ Pomponius Mela: De chorographia, Buch II, V.
- ↑ Edward Togo Salmon: A history of the Roman world from 30 B.C. to A.D. 138, 1990, S. 805
- ↑ Diese Hilfe wird in den Kanons des Konzils der sieben Provinzen von Béziers erwähnt, dass 472 unter dem Vorsitz von Sidonius Apollinaris, dem Bischof von Clermont, stattfand. Das Prelat von Lyon versorgte auch Arles, Riez, Orange, Saint-Paul-Trois-Châteaux, Alba und Valence; Städte die ebenfalls durch die Plünderungen der Burgunder ausgehungert wurden.
- ↑ Paul-Albert Février: La Provence des origines à l'an mil, S. 485 : „Von 23 provenzalen Bischofssitzen waren nur elf Bischöfe anwesend“
- ↑ Ludwig der Blinde, Sohn des Boso, war von 890 bis 928 König der Provence. Er wurde 900 König von Italien und danach zum Kaiser des Heiligen Römischen Reichs im Februar 901 in Rom durch Papst Benedikt IV. gekrönt. Sein italienischer Rivale Berengar I. zerstach 905 seine Augen wegen Meineid.
- ↑ Ecclesia suae in honore Sancte Marie Dei genitris dicatae vermerkt das Chartular von Notre-Dame des Doms.
- ↑ a b Édourd Baratier: Histoire de la Provence, S. 106.
- ↑ Mc Kitterick, S. 267.
- ↑ Im Chartular der Notre-Dame des Doms ist vermerkt: genetrici ejus regine celorum et terre interemate Marie virgini protomartyri etiam beatissimo Stephano. Am 18. August 918 erwähnte Ludwig der Blinde, in einer Urkunde für die erneute Rückgabe zugunsten von Fulcherius, den Kathedralkomplex von Avignon mit zwei Kirchen und einem Baptisterium: Matris ecclesie Sancte Marie et Sancti Stephami ac Sancti Johannis Baptiste.
- ↑ a b Chronologie cathares
- ↑ Jean Favier, S. 70.
- ↑ Jean Favier, S. 123.
- ↑ Jean Favier, S. 131.
- ↑ Jean Favier, S. 138.
- ↑ Jean Favier, S. 145.
- ↑ Jean Favier, S. 150–153.
- ↑ Yves Renouard: La papauté à Avignon, Éd. J. P. Gisserot, 2004, S. 59.
- ↑ Yves Renouard: Le mécénat des papes à Avignon, in La papauté à Avignon, S. 99-105.
- ↑ Yves Renouard: S. 99.
- ↑ Yves Renouard: S. 100.
- ↑ Yves Renouard: S. 101.
- ↑ a b Bernard Guillemain: Les papes d'Avignon, Éd. du Cerf, 2000, S. 112.
- ↑ Raymond Dugrand, Robert Ferras: Avignon, in La Grande Encyclopédie, Band III, 1972, S. 1355.
- ↑ a b Église Catholique en Avignon - Note historique sur l’archidiocèse d’Avignon.
- ↑ Pierre Miquel: Les Guerres de religion, 1980, S. 233.
- ↑ Pierre Miquel: Les Guerres de religion, 1980, S. 254.
- ↑ Chronologie des années autour d'Agrippa d'Aubigné
- ↑ Conrad Malte-Brun: Précis de la géographie universelle, Band 8, 1829.
- ↑ Eugène Hatin: Bibliographie historique et critique de la presse périodique française, S. 306.
- ↑ Albert Ceccarelli: La Révolution à l’Isle sur la Sorgue et en Vaucluse, 1989, S. 60.
- ↑ Antoine Étienne Nicolas Fantin des Odoards: Histoire philosophique de la révolution de France, depuis la première Assemblée des notables jusqu'à la paix de Presbourg, Band 3, 1807, S. 77.
- ↑ Albert Ceccarelli: La Révolution..., S. 64.
- ↑ Antoine Étienne Nicolas Fantin des Odoards: Histoire philosophique de la révolution de France, depuis la première Assemblée des notables jusqu'à la paix de Presbourg, Band 3, 1807, S. 79.
- ↑ Albert Ceccarelli: La Révolution…, S. 89.
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