Prager Frieden (1866)

Frieden zum Deutschen Krieg 1866
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Der Prager Frieden war ein am 23. August 1866 geschlossener Friedensvertrag zwischen Preußen undÖsterreich der den Deutschen Krieg beendete. Die bereits im Vorfrieden von Nikolsburg (26. Juli 1866) getroffenen Vereinbarungen einer Neuordnung der deutschen Staatenwelt wurden damit manifestiert.

Der Friedensvertrag von Prag erklärte die endgültige Auflösung des Deutschen Bundes. Österreich mußte zustimmen, dass die deutschen Verhältnisse ohne seine Mitwirkung neu gestaltet wurden. In Norddeutschland nahm Preußen umfangreiche Annexionen vor: Die Monarchen von Hannover, Kurhessen und Nassau wurden entthront, ihre Territorien an Preußen angeschlossen. Außerdem verzichtete Österreich zugunsten Preußens auf seine Rechte an Schleswig und Holstein, so dass auch sie dem preußischen Staat angegliedert werden konnten - ebenso wie die bisher freie Stadt Frankfurt.

Österreich, dass bis auf Venetien keine territorialen Einbußen hinnehmen mußte, erkannte den bereits am 18. August 1866 gebildeten Norddeutschen Bund und somit die Vorherrschaft Preußens in Norddeutschland an. Es akzeptierte auch eine künftige "nationale Verbindung" des Norddeutschen Bundes mit den süddeutschen Staaten Bayern, Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt doch sollte dabei deren "internationale unabhängige Existenz" nicht angetastet werden. Bismarck erkannte die Mainlinie als Grenze für den preußischen Einfluß vor allem mit Rücksicht auf Frankreich an. Allerdings wurde diese Linie schon im Spätsommer 1866 überschritten, und zwar durch den Abschluss von Schutz- und Trutzbündnissen zwischen Preußen und den vier süddeutschen Staaten.