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Ein Planetenweg ist eine besondere Art eines Wanderwegs, bei dem entlang der Wanderstrecke ein maßstabsgerecht verkleinertes Modell des Sonnensystems dargestellt wird.
Gewöhnlich werden die Planeten sowie die Sonnemaßstabsgetreu in Größe und Abstand entlang der Strecke aufgestellt. Beim häufig zu findenden „planetaren Maßstab“ 1:1 Milliarde erstreckt sich ein Planetenweg über insgesamt sechs Kilometer, wenn Pluto noch mit dabei ist. Neben jedem Miniaturplaneten befindet sich häufig eine Informationstafel mit wichtigen Angaben zum Planeten, wie z. B. Durchmesser, Umlaufzeit um die Sonne, Temperatur, Sonnen- und Erdabstand.
So gewinnt der Planetenweg gegenüber einem normalen Wanderweg an Attraktivität und steigert auch häufig die Motivation des Wandernden. Die Motivation ergibt sich einerseits aus der Möglichkeit, sich neben der sportlichen Betätigung auch geistig durch die Informationstafeln anzuregen, andererseits entstehen durch die Aufteilung der Gesamtstrecke in Einzeletappen Teilerfolgserlebnisse und eine bessere Überschaubarkeit. Letztere kann allerdings durch die ungleichen Abstände der Planeten verlorengehen: Mit zunehmendem Abstand zur Sonne wird auch der Abstand der Planeten untereinander größer. Daher nehmen die Wanderzeiten zwischen zwei Planeten gegen Ende (d. h. nach außen) stark zu.
Das größte bekannte Modell dieser Art ist das Sweden Solar System, das im Maßstab 1:20 Millionen ausgeführt ist und von der Sonne in Stockholm bis 950 km weiter nördlich reicht.
Ein Modell im Maßstab 1 : 1,4 Milliarden findet man mit Sonne und allen Planeten auf vielen Planetenwegen. Ein Fußgänger käme hier mit etwa der sechsfachen Lichtgeschwindigkeit voran, die hier nur 21,4 cm/s entspricht.
Alle folgenden Größen sind gerundet; für alle in Wirklichkeit mehr oder weniger schwankenden Abstände wurden mittlere Werte verwendet.
Der Durchmesser der Sonne beträgt in diesem Modell 1 m.
Der Planet Merkur befindet sich im Abstand von 41 m zur Sonne und hat einen Durchmesser von 3,5 mm.
Der Planet Venus befindet sich im Abstand von 77 m zur Sonne und hat einen Durchmesser von 8,6 mm.
Der Planet Erde befindet sich im Abstand von 107 m zur Sonne und hat einen Durchmesser von 9,1 mm.
Der Erdmond befindet sich im Abstand von 27,5 cm zur Erde (nur etwas weniger als ein Din-A4-Blatt mit 29,7 cm) und hat einen Durchmesser von 2,5 mm.
Der Planet Mars befindet sich im Abstand von 163 m zur Sonne und hat einen Durchmesser von 4,9 mm.
Phobos befindet sich im Abstand von 6,7 mm zum Mittelpunkt des Mars.
Deimos befindet sich im Abstand von 16,8 mm zum Mittelpunkt des Mars.
Beide Marsmonde haben einen Durchmesser von etwa einem hundertstel Millimeter und wären somit für das bloße Auge nicht mehr sichtbar.
Das größte Objekt im Asteroidengürtel, der Zwergplanet Ceres befindet sich im Abstand von 296 m zur Sonne und hat einen Durchmesser von 0,7 mm.
Der Planet Jupiter befindet sich im Abstand von 556 m zur Sonne und hat einen Durchmesser von 102 mm.
Durchmesser und Abstände der vier Galileischen Monde zum Mittelpunkt des Jupiters: Io: 2,6 mm Durchmesser, 30 cm Abstand Europa: 2,2 mm Durchmesser, 48 cm Abstand Ganymed: 3,8 mm Durchmesser, 76,5 cm Abstand Kallisto: 3,5 mm Durchmesser, 135 cm Abstand
Die 59 bis jetzt entdeckten weiteren Jupitermonde, die wesentlich kleiner als die Galileischen Monde und in diesem Modell kaum zu sehen sind, befinden sich im Abstand zwischen 9,1 cm und 21,4 m zum Mittelpunkt des Jupiters.
Der Planet Saturn befindet sich im Abstand von 1019 m zur Sonne und hat einen Durchmesser von 86 mm.
Die Saturnringe: Der A-Ring hat einen äußeren Durchmesser von 193 mm und der B-Ring von 168 mm. Der äußerste Ring, der E-Ring, hat einen äußeren Durchmesser von knapp 700 mm.
Die sieben größten Saturnmonde und ihre Durchmesser und Abstände vom Saturnmittelpunkt: Mimas 0,3 mm Durchmesser, 13,3 cm Abstand Enceladus 0,4 mm Durchmesser, 17 cm Abstand Tethys 0,75 mm Durchmesser, 21 cm Abstand Dione 0,8 mm Durchmesser, 27 cm Abstand Rhea 1,1 mm Durchmesser, 38 cm Abstand Titan 3,7 mm Durchmesser, 87,5 cm Abstand Iapetus 1,0 mm Durchmesser, 255 cm Abstand
Die 49 bis jetzt entdeckten weiteren Saturnmonde befinden sich im Abstand zwischen 9,6 cm und 17 m zum Mittelpunkt des Saturns und haben einen Durchmesser von maximal 0,2 mm. Einige von ihnen sind in diesen Maßstab mikroskopisch klein und sind mit bloßem Auge nicht mehr zu sehen.
Der Planet Uranus befindet sich im Abstand von 2051 m zur Sonne und hat einen Durchmesser von 37 mm.
Die fünf größten Uranusmonde und ihre Durchmesser und Abstände vom Uranusmittelpunkt: Miranda 0,4 mm Durchmesser, 9,3 cm Abstand Ariel 0,8 mm Durchmesser, 13,7 cm Abstand Umbriel 0,8 mm Durchmesser, 19 cm Abstand Titania 1,1 mm Durchmesser, 33 cm Abstand Oberon 1,1 mm Durchmesser, 41,6 cm Abstand
Die 22 bis jetzt entdeckten weiteren Uranusmonde befinden sich im Abstand zwischen 3,6 cm und 15 m zum Mittelpunkt des Uranus und haben einen Durchmesser von maximal 0,15 mm. Einige von ihnen sind in diesen Maßstab mikroskopisch klein und sind mit bloßem Auge nicht mehr zu sehen.
Der Planet Neptun befindet sich im Abstand von 3213 m zur Sonne und hat einen Durchmesser von 35 mm.
Die drei größten Neptunmonde und ihre Durchmesser und Abstände vom Neptunmittelpunkt: Proteus 0,3 mm Durchmesser, 8,5 cm Abstand Triton 1,9 mm Durchmesser, 25,3 cm Abstand Nereid 0,25 mm Durchmesser, 396 cm Abstand
Die 8 bis jetzt entdeckten weiteren Neptunmonde, befinden sich im Abstand zwischen 3,4 cm und 34,7 m zum Mittelpunkt des Neptuns und haben einen Durchmesser von maximal 0,15 mm. Einige von ihnen sind in diesen Maßstab mikroskopisch klein und sind mit bloßem Auge nicht mehr zu sehen.
Der Zwergplanet Pluto befindet sich im Abstand von 4219 m zur Sonne und hat einen Durchmesser von 1,6 mm.
Die drei Plutomonde und ihre Durchmesser und Abstände vom Plutomittelpunkt: Charon 0,8 mm Durchmesser, 13,8 mm Abstand Nix 0,1 mm Durchmesser, 36 mm Abstand Hydra 0,1 mm Durchmesser, 47 mm Abstand
Der Zwergplanet Makemake (inoffiziell „Easterbunny“) befindet sich im Abstand von 4907 m zur Sonne und hat einen Durchmesser von 1,3 mm.
Der Zwergplanet Eris (inoffiziell „Xena“) befindet sich im Abstand von 14,1 km zur Sonne und hat einen Durchmesser von 1,8 mm.
Sein Mond Dysnomia befindet sich im Abstand von 23,7 mm von Eris und hat einen Durchmesser von 0,25 mm.
Über das Sonnensystem hinaus
Der nächste Stern, Proxima Centauri (reale Entfernung: 4,24 Lichtjahre) wäre in diesem Modell 28.800 km entfernt.
Der größte bekannte Stern, VY Canis Majoris (ungefähr 2000 Sonnenradien) hätte hier einen Durchmesser von 2 km und wäre 34 Millionen km von unserer Modellsonne entfernt. Das entspricht der mehr als halben Entfernung von der echten Sonne zum Merkur, dem innersten Planeten unseres Sonnensystems oder der 84-fachen realen Entfernung von der Erde zum Mond.
Die Milchstraße hätte in diesem Modell einen Durchmesser von 750.000.000 km. Dies ist fast der reale Abstand zwischen Sonne und Jupiter, oder der 5-fache Abstand Erde–Sonne.
Der sichtbare Teil des Universums hätte in diesem Modell einen Radius von fast 10 Lichtjahren. Dies ist mehr als die Entfernung zum Sirius.
Bad Lippspringe: im Kurpark (die Sonne ist in der Nähe vom Prinzenpalais); gefördert durch die Planetariumsgesellschaft Ostwestfalen-Lippe; 6 km langer Rundwanderweg mit Rast- und Speisemöglichkeit; Maßstab 1:1 Mrd.Saturn in Bad Lippspringe
Bad Nauheim: vom Goldsteinpark bis zur Wetterau-Sternwarte[1]; Maßstab 1:2,8 Mrd.
Bad Salzdetfurth: Start vor dem Kurmittelhaus mit der Sonne; Maßstab 1:1,4 Mrd.
Berlin: im Britzer Garten am Kalenderplatz[2] auf 590 m entlang des Massiner Wegs; die Sonne, im Zentrum des Kalenderplatzes, und die Planeten bis Saturn sind innerhalb, Uranus, Neptun und Pluto außerhalb des umzäunten Parkgeländes auf im Weg bzw. in der Straße eingelassenen Stahlscheiben dargestellt; Maßstab 1:10 Mrd.
Bielefeld: von der Sonne an der Realschule Jöllenbeck entlang der alten Kleinbahntrasse bis zum Neptun in Pödinghausen; Maßstab 1:1,5 Mrd.
Bobengrün: Ein rund drei Kilometer langer Wanderweg im Naturpark Frankenwald. Er erstreckt sich vom Bobengrüner CVJM-Heim bis zum Wanderheim „Gerlaser Forsthaus“ ; Maßstab 1:1,817 Mrd.Datei:Saturnbobengruen.jpgDer Saturn in Bobengrün
Bonn: am Rheinufer zwischen dem UN-Viertel und Graurheindorf; Maßstab 1:1 Mrd.
Borken: Planetenweg am Pröbsting-See;[3] Maßstab 1:1 Mrd.
Eilenburg: beginnend am Stadtpark, durch den Bürgergarten und die Muldenaue, bis hin zum „Bobritzer Damm“
Engen: Vom Hegaublick zur Kirche, die goldene Kugel auf der Kirchturmsspitze stellt die Sonne dar; Maßstab 1 : 1 Mrd. Besonderheit: Von jedem Planeten aus sieht man die Sonne.
Erlenbach am Main: Planetenradwanderweg „Untermain-Planetenweg“ entlang des Mains zwischen Erlenbach am Main und Kleinwallstadt; Maßstab 1:1 Mrd.
Freiburg im Breisgau: von der Sonne an der Ebneter Brücke im Freiburger Osten entlang der Dreisam bis zur Fabrikstraße; Planetenmaßstab 1:1,4 Mrd. – Entfernungsmaßstab 1:1,6 Mrd.
Hagen: gegründet 1959; vom Rathaus in der Innenstadt bis zum Pluto in den Vorort Boele; (scheinbarer) Lauf der Sonne durch den Tierkreis wird gesondert dargestellt; Maßstab 1:1 Mrd.
Heppenheim: 2,6 km von der Heppenheimer Altstadt durch die Weinberge bis zur Starkenburg-Sternwarte; in Zusammenarbeit mit der Starkenburg-Sternwarte e.V.; Maßstab 1:1,89 Mrd.
Igensdorf/Nürnberg: im „Kultur und Skulpturenpark“ direkt an der B2 Nürnberg–Bayreuth; unter der Leitung des internationalen Künstlers Dieter Erhard 2008 errichtet; eine Besonderheit ist der Pluto, der mittels einer Solarzelle nachts blau leuchtet
Ingolstadt: Astronomiepark[4] direkt an der Donau bei der Konrad-Adenauer-Brücke in Ingolstadt; Planetenmaßstab 1:1 Mrd. – Entfernungsmaßstab 1:100 Mrd.
Kassel: Planetenwanderweg Karlsaue, beginnend am Museum für Astronomie und Technikgeschichte; Maßstab 1:495 Mio.
Lauf an der Pegnitz: von der Kunigundenschule in der Hardtstraße; Radrundweg über 18 km[6], von Schülerinnen gestaltet, mit Asteroiden und ausführlichen Tafeln; Maßstab 1:1 Mrd.
Neuhof (bei Fulda): von der Wernher-von-Braun-Schule am Opperzer Berg bis zum Kalbacher Ortsteil Eichenried Uranustafel am Planetenwanderweg Neuhof-Kalbach
Schaan: entlang des Rheins auf dem Rheindamm zwischen Schaan und Bendern, Start (Sonne) nahe der Brücke Schaan-Buchs; Maßstab 1:1 Mrd.
Österreich
Amstetten: Der Planetenweg Amstetten entstand als Schulprojekt des Bundesgymnasiums Amstetten. Von der Position der Sonne über dem Gymnasium wurden im Maßstab 1 : 1,439 Milliarden Planetentafeln entlang des Mühlbaches und am „Schwarzen Weg“ bis zum Pluto in Greinsfurth angeordnet.[10]
Königsleiten: Rundwanderweg ausgehend von der Sternwarte
Linz/Oberösterreich: Das Kepler-Planetarium erstreckt sich über das ganze Bundesland Oberösterreich, nur das innere Sonnensystem findet in der Landeshauptstadt Linz Platz; Maßstab 1:50 Mio.
Rettenegg: Von Rettenegg nach Stuhleck; Maßstab 1:1 Mrd.[12]
„Station Merkur“ am Planetenweg bei Solothurn
Terfens: durch einen Föhrenwald beginnend bei der Ortskirche von Vomperbach
Wels: Der Planetenweg in Wels erstreckt sich entlang des nördlichen Traunufers von der alten Traunbrücke bis zum Traunkraftwerk Marchtrenk im Maßstab 1 : 1 Milliarde. Den Startpunkt bildet eine künstlerisch gestaltete Sonnenscheibe. In 9 an den Außenseiten mit Daten beschriftete Glasvitrinen befinden sich die Planeten als Modelle. Der Planetenweg entstand anlässlich des 75-jährigen Bestehens des WRG der Franziskanerinnen in Wels.[10]
Schweiz
„Station Sonne“ am Planetenweg Uetliberg-Felsenegg
Aarau: von Aarau (Echolinde) durch den Wald nach Kölliken; Maßstab 1:1 Mrd.
Arosa: von Prätschli zur Prätschalp; Maßstab 1:2,8 Mrd.
Emmen: Ausgangspunkt Sonne: Reussschachen Emmenbrücke (Zusammenfluss Reuss und Emme – Bus Nr. 2 bis Station Zollhaus – 5 Min. zu Fuß) / Ende Pluto: Reussbrücke in Perlen (Bus Nr. 22, Station Reussbrücke); Maßstab 1:1 Mrd.
Falera bei Flims: auf dem Wanderweg von Falera nach Larnags/Laax; Länge 1,4 km