Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei

nationalsozialistische Partei in Deutschland (1920–1945)
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. August 2005 um 16:58 Uhr durch 84.56.106.174 (Diskussion) (führende Parteimitglieder). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei - kurz NSDAP - war die herrschende Partei im so genannten „Dritten Reich” (s. auch Zeit des Nationalsozialismus).

Parteibuch der NSDAP von 1939

Geschichte

Die NSDAP ging aus der Deutschen Arbeiterpartei (DAP) durch deren Umbenennung am 24. Februar 1920 hervor. An diesem Tag veröffentlichte sie auch ihr 25-Punkte-Programm. Bis zum Jahr 1923 konnte sie vor allem in Bayern größeren Anhang gewinnen und nahm am 9. November 1923 die durch Ruhrkampf und Inflation desolate Lage im Deutschen Reich zum Anlass für den Hitler-Putsch.

Nach dem Scheitern des Putsches wurde die Partei verboten, das gesamte Parteivermögen konfiziert, die Geschäftsstelle in München geschlossen und der Österreicher Hitler zu Festungshaft verurteilt, was die NSDAP veranlasste, für die Reichstagswahlen 1924 Wahlbündnisse mit der Deutschvölkischen Freiheitspartei einzugehen.

Datei:Nsdap parteibuch.jpg
Vorwort von Adolf Hitler von 1927 im Parteibuch der NSDAP

Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis löste Adolf Hitler die NSDAP aus dem Bündnis und begann mit der Reorganisation zu einer Führerpartei mit dem Ziel einer legalen Machtübernahme. In der Zeit bis zu den Reichstagswahlen 1928 war die NSDAP nur eine von mehreren "völkischen" Parteien, zeigte aber spätestens bei der Reichstagswahl ihre herausragende Stellung innerhalb dieses politischen Spektrums. 1929 erlangte die Partei durch gemeinsame Agitation mit der DNVP und dem Stahlhelm im Rahmen der Kampagne gegen den Young-Plan reichsweite Aufmerksamkeit. Die vielgelesenen Zeitungen des deutschnationalen Großverlegers Alfred Hugenberg machten die NSDAP und besonders Adolf Hitler überall im Reich bekannt, obwohl die Kampagne selbst im Dezember 1929 mit nur 15% Zustimmung scheiterte. Finanziert wurden diese und die folgenden Agitationen und Wahlkämpfe weniger durch Spenden der Großindustrie, die vom "Sozialismus" im Parteinamen abgeschreckt wurde und lieber DVP und DNVP unterstützte (einzelne nationalsozialistische Schwerindustrielle wie (Fritz Thyssen und Emil Kirdorf) waren da eine Ausnahme). Wichtiger waren Zuwendungen der mittelständischen Industrie, vor allem aber die vergleichsweise hohen Mitgliedsbeiträge (ein Finanzierungsinstrument, das die Nazis von der SPD übernommen hatten, sowie die Eintrittsgelder zu Veranstaltungen mit Hitler oder Goebbels, für die bis zu eine Mark verlangt wurde - bei durchschnittlichen Monatseinkommen um die hundert Reichsmark eine erkleckliche Summe.

Nach dem verheerend schlechten Ergebnis bei den Reichstagswahlen 1928, als sich die NSDAP mit 2,6 % der Stimmen begnügen musste, erging die Weisung an alle Parteigliederungen, in ihrer Propaganda den Antisemitismus zurückzuschrauben, der vor allem auf bürgerlichen Kreisen abschreckend wirkte. Von nun an setzte die NSDAP zentral auf andere Themen wie die Außenpolitik, woraufhin ihre Stimmenanteile bei den Landtagswahlen 1929 und 1930 auf über 10% stiegen (zum Beispiel in Sachsen mit 14,4%) an. Die nationalsozialistischen Politiker gingen von dem Versuch ab, vor allem die Arbeiterschaft für sich zu gewinnen, was zur Abspaltung eines "linken" Flügels führte, zu dem u.a. Otto Strasser gehörte. Die NSDAP erhielt aber immer mehr Unterstützung von Bauern (die Agrarpreise waren seit 1928 zusehends verfallen), Handwerkern und Einzelhändlern (Angst vor der Konkurrenz durch "jüdisch" geführte Kaufhauskonzerne), sowie aus den Reihen der Studenten- und Beamtenschaft (Furcht vor einer drohenden "Proletarisierung" des akademischen Bürgertums). So konnte die NSDAP die Weltwirtschaftskrise, deren Auswirkungen im Deutschen Reich besonders spürbar wurden, zur Gewinnung einer Massenbasis in denjenigen Wählerschichten nutzen, die vorher für die DNVP oder eine der sonstigen nationalen Kleinparteien gestimmt hatten oder enttäuscht von den "bürgerlichen" Parteien (DVP und DDP) seit Jahren ins Nichtwählerlager gewechselt waren.

Die Auflösung des Reichstags durch Reichspräsident Paul von Hindenburg gemäß Artikel 25 der Verfassung kam den Nationalsozialisten daher sehr gelegen. Bei den Reichstagswahlen am 14. September 1930 wurde die NSDAP mit lediglich 18,3% der abgegebenen Stimmen zweitstärkste Partei hinter der SPD. Bereits im Januar 1930 trat die NSDAP in Thüringen (siehe: Baum-Frick-Regierung) und im weiteren Verlauf des Jahres dann in Braunschweig in Koalitionsregierungen ein - allerdings ohne großen Erfolg. Trotz der Regierungsbeteiligungen wurde sie weiterhin als Opposition gegen das "System" wahrgenommen. Die noch vom nostalgisch verklärten Kaiserreich geprägten Eliten in der Wirtschaft (Forderungen nach Abbau des Sozialstaates durch den Reichsverband der Deutschen Industrie), im Militär (Forderung nach Wiederaufrüstung und erneutem Bedeutungsgewinn) sowie in der Beamten- und Richterschaft (Absicherung ihrer Position in einem starken nationalen und autoritären Staat) liefen auf die Beseitigung des "Gewerkschaftsstaates" und damit letztlich der demokratischen Weimarer Republik hinaus. Das versprach ihnen Adolf Hitler und er und seine Partei wurden deshalb für die Erreichung dieser Ziele der extrem "national" gesonnenen Teile der Eliten immer mehr zu einer möglichen politischen Alternative.

1932 schaffte Hindenburg seine Wiederwahl zum Reichspräsidenten erst im 2. Wahlgang gegenüber Hitler, bei den Landtagswahlen in Preußen, Bayern, Württemberg und anderen Reichsländern erzielte die Partei deutliche Erfolge und wurde bei den Reichstagswahlen am 31. Juli 1932 auch stärkste Partei im Reichstag.

Reichspräsident Hindenburg hegte eine tiefe persönliche Abneigung gegen den „österreichischen Gefreiten” Hitler, der außerdem nicht bereit war, sich mit weniger als der Reichskanzlerschaft zufrieden zu geben. Er übergab die Macht zunächst nacheinander an von Papen und von Schleicher, die Präsidialkabinette bildeten. Der zunehmende Druck aus Industrie- und Militärkreisen, vor allen Dingen aber aus den Kreisen der Landwirtschaft (Reichslandbund) sowie die rasante Destabilisierung der Weimarer Republik veranlassten ihn dennoch, Hitler zum Reichskanzler zu ernennen und ihn mit der Bildung einer Koalitionsregierung aus DNVP und NSDAP zu beauftragen. Am 30. Januar 1933 führte dies zur formal legalen "Machtübergabe" (später gerne nicht ganz korrekt als "Machtergreifung" der Nationalsozialisten bezeichnet). Hitler und die NSDAP agierten in den ersten Monaten des Jahres 1933 auf der Grundlage der durch Hindenburg übergebenen Macht. Auch in der letzten, nach dem Recht der Weimarer Republik abgehaltenen Wahl am 5. März 1933, deren Wahlkampf bereits durch Verbote und Repressalien der politischen Gegner gekennzeichnet war, erhielt die NSDAP mit etwa 44% nicht die absolute Mehrheit der Stimmen. Die Nationalsozialisten schafften es jedoch, in Koalition mit den bürgerlichen Parteien (siehe Tag von Potsdam), im Reichstag die nötige Zweidrittelmehrheit für die Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes am 24. März zu erlangen, das die Macht unter Ausschaltung des Parlaments auf Hitler übertrug und schließlich auch zum Verbot sämtlicher Parteien, außer der NSDAP, verwendet wurde. Von 1933 bis 1944 gab es die sog. Adolf-Hitler-Spende der deutschen Wirtschaft, die damit die NSDAP massiv unterstützte. Auch in Österreich wurde die NSDAP gegründet.

Im September 1945 wurde die NSDAP und ihre Organisationen von den alliierten Siegermächten verboten. Die Partei wurde in den Nürnberger Prozessen zur verbrecherischen Organisation erklärt.

Vorsitzende

Struktur der NSDAP

Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei war pyramidenartig aufgebaut. An der Spitze stand der Vorsitzende; er war mit absoluter Macht ausgestattet und hatte die volle Befehlsgewalt. Alle anderen Parteiämter waren seiner Position untergeordnet und mussten sich nach seinen Weisungen richten.

Datei:NSDAPChart.jpg
Die Organisation der NSDAP, 1938

Der Partei waren folgende Organisationen angegliedert:

Einige Organisationen hatten aber eine eigene Rechtspersönlichkeit und eigenes Vermögen. Sie waren auch der Partei angeschlossen:

bedeutende Mitglieder

führende Parteimitglieder

weitere Mitglieder

  • Albert Forster, Gauleiter und Reichsstatthalter in Danzig
  • Adolf Eichmann, Leiter des Referats Auswanderung und Räumung (verantwortlich für die Deportation und Ermordung von mehr als 4 Millionen Juden)
  • Albert Speer, Reichsminister, Architekt
  • Alfred Rosenberg, Beauftragter des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP
  • Ernst Freiherr von Weizsäcker, Vater von Richard v. W., Staatssekretär im Auswärtigen Amt unter dem NS-Außenminister Joachim von Ribbentrop, auch Mitglied der SS
  • Walter Schultze, Facharzt, Mitglied der SS und Reichsdozentenführer

Die NSDAP hatte zur Zeit der "Machtergreifung" 849.009 Mitglieder (parteieigene Statistik), bis 1945 wuchs diese Zahl auf 7,5 Millionen an. Anfangs (und immer wieder) wurde versucht, die "Märzgefallenen" (Opportunisten die sich nach der Machtergreifung, insbesondere nach dem Wahlsieg im März 1933 zur NSDAP bekannten) von der Partei fernzuhalten. Teilweise wurde jahrelang Aufnahmestops durchgehalten. (Zuletzt 1937) Der Bedarf nach neuen Mitgliedern war aber stets so groß, daß solche Maßnahmen nicht lange durchgehalten wurden, zumal mit ihnen ja auch ein "Transmissionsriemen" in die Gesellschaft aufgebaut wurde.

Nach dem Krieg wurde in den einzelnen Besatzungszonen eine Entnazifizierung durchgeführt. Je nach Zone geschah dies unterschiedlich:

Die Russen gingen sehr radikal vor und ehemaligen NSDAP-Mitgliedern wurde zunächst verboten, öffentliche Ämter wahrzunehmen. Offiziell behielt auch die DDR diesen Kurs bei. Untersuchungen nach dem Ende der DDR zeigen jedoch, daß in der SED ein erheblicher Teil der Kader von der NSDAP übernommen worden war. Zeitweise betrug ihr Anteil rund 10 Prozent, bezogen auf alle NS-Organisationen rund 25 Prozent. Aufgrund der Überalterung der Funktionärs-Strukturen fanden sich im Jahr 1989 immer noch zahlreiche Ex-Nationalsozialisten als Funktionäre in der SED. Diese Informationen durften in der DDR jedoch nicht publiziert werden. Die DDR-Führung benutzte die NS-Verstrickungen zur Erpressung von Parteimitgliedern der SED und anderer Bürger. Zudem wurde in der sog. DDR, um die alten Anhänger des Nationalsozialismus einzubinden, die Blockpartei Nationaldemokratische Partei Deutschlands gegründet. (Anm.: Diese hat mit der NPD in der Bundesrepublik nichts zu tun.) Vorangegangen waren Überlegungen Josef Stalins (Diktator der Sowjetunion), ggf. sogar die NSDAP als von der SED kontrollierte Blockpartei wieder zuzulassen. Davon wurde aber Abstand genommen.

In der amerikanischen Zone wurde zunächst recht gründlich vorgegangen, als allerdings der Kalte Krieg ernsthaft begann, geriet die Entnazifizierung aus dem Blickfeld. Viele verurteilte Kriegsverbrecher wurden begnadigt und ein NSDAP-Parteibuch besessen zu haben, war kein Hinderungsgrund beim politischen Aufstieg. Der mangelnde kritische Umgang mit der Nazi-Vergangenheit in der Bundesrepublik war einer der Gründe für die 68er-Bewegung.

Es folgen einige Mitglieder, die nach dem Krieg bekannte Politiker oder Wirtschaftsführer wurden oder anderweitig Bekanntheit erlangten. Sie hatten in der Regel keine herausgehobene Rolle in der NSDAP gespielt.

Literatur

  • Christine Arbogast: Herrschaftsinstanzen der württembergischen NSDAP. Funktion, Sozialprofil und Lebenswege einer regionalen NS-Elite 1920-1960, München et al. 1998 (ISBN 3-486-56316-5). Kollektivbiographische Studie zu einem regionalen Funktionärskörper
  • Ralf Balke: Hakenkreuz im Heiligen Land. Die NSDAP-Landesgruppe Palästina, Erfurt 2001 (ISBN 3-89702-304-0). Die Arbeit beleuchtet die Tätigkeit der Auslandsorganisation der NSDAP anhand einer Fallstudie
  • Wilfried Böhnke: Die NSDAP im Ruhrgebiet 1920-1933, Bonn 1974 (ISBN 3-87831-166-4). Zur Frühgeschichte der NSDAP im westdeutschen Industrierevier
  • Martin Broszat: Die Machtergreifung. Der Aufstieg der NSDAP und die Zerstörung der Weimarer Republik, 5. Aufl. , München 1994 (ISBN 3-423-04516-7). Gute Einführung in die Frühgeschichte der NSDAP
  • Ernst Deuerlein (Hg.): Der Aufstieg der NSDAP in Augenzeugenberichten, 4. Aufl., München 1980 (ISBN 3-423-02701-0).Interessanten Quellensammlung
  • Peter Diehl-Thiele: Partei und Staat im Dritten Reich. Untersuchung zum Verhältnis von NSDAP und allgemeiner innerer Staatsverwaltung, München 1969. Klassische Studie über die Rolle der NSDAP im Einparteienstaat
  • Jürgen W. Falter: Hitlers Wähler, München 1991 (ISBN 3-406-35232-4). Die NSDAP als Volkspartei, die von allen Klassen und Schichten (nicht bloß vom bedrohten Mittelstand) gewählt wurde
  • Holger Frerichs: Der Marsch ins Dritte Reich - Geschichte der NSDAP in Varel, der Friesischen Wehde (Bockhorn, Zetel, Neuenburg) und Jade/Schweiburg von den Anfängen bis zur Machtübernahme 1933, Jever 2002, (ISBN 3-934606-08-3). Lokale Dokumentation zur Entwicklung, Propagandamethoden, Wahlergebnissen usw.
  • Dorothee Hochstetter: Motorisierung und "Volksgemeinschaft". Das Nationalsozialistische Kraftfahrerkorps (NSKK) 1931-1945, München et al. 2005 (ISBN 3-486-57570-8). Neuere Studie eines bisher oft vernachlässigten NS-Verbandes, leider manchmal analytisch schwach
  • Johnpeter Horst Grill: The Nazi-Movement in Baden. 1920-1945, Chapel Hill 1983 (ISBN 0-8078-1472-5). Bedeutende englische Regionalstudie
  • Wolfgang Horn: Der Marsch zur Machtergreifung. Die NSDAP bis 1933, Königstein/Ts. 1980 (ISBN 3-7610-7234-1). Ältere Arbeit zur Geschichte der NSDAP mit einem Schwerpunkt auf der Herausbildung der charismatischen Herrschaft Hitlers innerhalb der NSDAP
  • Peter Hüttenberger: Die Gauleiter. Eine Studie zum Wandel des Machtgefüges in der NSDAP, Stuttgart 1969. Wichtige Arbeit zur regionalen Machtverteilung in der NSDAP
  • Werner Jochmann (Hg.): Nationalsozialismus und Revolution. Ursprung und Geschichte der NSDAP in Hamburg 1922-1933. Dokumente, Frankfurt a. M. 1963. Wichtige regionalhistorische Dokumentation mit vielen auch allgemein bedeutsamen Quellen zur Geschichte der NSDAP
  • Olaf Kappelt : Die Entnazifizierung in der SBZ sowie die Rolle und der Einfluß ehemaliger Nationalsozialisten in der DDR als ein soziologisches Phänomen, Hamburg 1997 (ISBN 3-86064-614-1). Detaillierte Untersuchung über ehemalige Mitglieder der NSDAP
  • Michael H. Kater: The Nazi Party. A Social Profile of Members and Leaders, 1919-1945, Oxford 1983 (ISBN 0-631-13313-5). Bedeutender Untersuchung der Sozialstruktur der Mitgliedschaft der NSDAP
  • Robert M. W. Kempner (Hg.): Der verpasste Nazi-Stopp. Die NSDAP als staats- und republikfeindliche, hochverräterische Verbindung. Preußische Denkschrift von 1930, Berlin 1983. Kommentierte Dokumentation einer Behördendenkschrift über das Gefährdungspotential der NSDAP um 1930
  • Ian Kershaw: Hitler. 1889 - 1936, Stuttgart 1998 (ISBN 3-421-05131-5). Eine der derzeit maßgeblichen Biographien über Adolf Hitler, aber mit vielen Informationen zur NSDAP
  • Ian Kershaw: Hitler. 1936 - 1945, Stuttgart 2000 (ISBN 3-421-05132-1). Zweiter Teil der Hitler Biographie, ebenfalls ergiebig über die Entwicklung der NSDAP
  • Ian Kershaw: Der NS-Staat. Geschichtsinterpretationen und Kontroversen im Überblick, Reinbek b. Hamburg 1999 (ISBN 3-499-60796-4). Übersicht über den Forschungsstand und Interpretationen zum NS-Staat.
  • Udo Kissenkoetter: Gregor Straßer und die NSDAP, Stuttgart 1978 (ISBN 3-421-01881-2). Wichtige Arbeit über den bedeutendsten NS-Funktionär nach Hitler bis 1932
  • Gerhard Kratzsch: Der Gauwirtschaftsapparat der NSDAP. Menschenführung, "Arisierung", Wehrwirtschaft im Gau Westfalen-Süd, Münster 1989 (ISBN 3-402-06931-8). Wichtige Regionalstudie zur Wirtschaftspolitik der NSDAP
  • Joachim Lilla: Die Stellvertretenden Gauleiter und die Vertretung der Gauleiter der NSDAP im "Dritten Reich", Koblenz 2003 (ISBN 3-86509-020-6). Biographische Skizzen der Gau-Eliten aus der zweiten Reihe
  • Peter Longerich: Hitlers Stellvertreter. Führung der Partei und Kontrolle des Staatsapparates durch den Stab Heß und die Partei-Kanzlei Bormann, München et al. 1992 (ISBN 3-598-11081-2). Die wohl beste Arbeit zur inneren Struktur der Führungsspitze und -gremien der NSDAP
  • Peter Longerich: Die braunen Bataillone. Geschichte der SA, München 1989 (ISBN 3-406-33624-8). Gute Überblicksdarstellung zur Geschichte der Sturmabteilung
  • Werner Maser: Der Sturm auf die Republik. Frühgeschichte der NSDAP, Berlin 1981 (ISBN 3-548-34041-5). Problematische Studie, die sich stark auf Zeitzeugenaussagen von NS-Funktionären verläßt
  • Horst Matzerath/Henry A. Turner jr.: Die Selbstfinanzierung der NSDAP 1930-1932, in: Geschichte und Gesellschaft 3 (1977), S. 59-92. Wichtiger Aufsatz zur Finanzverfassung der NSDAP bis 1933
  • Donald McKale: The Nazi Party Courts. Hitler's Management of Conflict in his Movement, 1921-1945, Lawrence (Kan.) 1974 (ISBN 0-7006-0122-8). Frühe Studie über die Herrschaftsausübung innerhalb der NSDAP
  • Jeremy Noakes: The Nazi Party in Lower Saxony. 1921-1933, Oxford et al. 1971. Zur regionalen Entwicklung der NSDAP in einer agrarischen Gesellschaft
  • Armin Nolzen: Die NSDAP, der Krieg und die deutsche Gesellschaft, in: Jörg Echternkamp (Hg.): Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Bd. 9/1: Die deutsche Kriegsgesellschaft 1939 bis 1945: Politisierung, Vernichtung, Überleben, Stuttgart 2004, S. 99-193 (ISBN 3-421-06236-6). Zur Rolle der NSDAP bei der Aufrechterhaltung der zivilen Kriegsbereitschaft an der sogenannten "Heimatfront"
  • Armin Nolzen: Funktionäre in einer faschistischen Partei. Die Kreisleiter der NSDAP 1932/33 bis 1944/45, in: Till Kössler/Helke Stadtland (Hg.): Vom Funktionieren der Funktionäre. Politische Interessenvertretung und gesellschaftliche Integration in Deutschland nach 1933, Essen 2004, S. 37-75 (ISBN 3-89861-266-X). Guter Aufsatz zur Funktionärskaste der Kreisleiter
  • Dietrich Orlow: The History of the Nazi Party. Vol. I: 1919-1933, Vol. II: 1933-1945, Pittsburgh 1969 u. 1973 (ISBN 0-8229-3253-9). Der Klassiker der wissenschaftlichen Arbeiten über die NSDAP - auch heute noch unverzichtbar
  • Kurt Pätzold/Manfred Weißbecker: Geschichte der NSDAP 1920 - 1945, Köln 2002 (ISBN 3-89438-260-0). Trotz oft drastischer Sprache (Pätzold und Weißbecker können ihre Herkunft als Historiker aus der DDR nicht verleugnen) sind die Informationen meist zuverlässig
  • Kurt Pätzold/Manfred Weissbecker: Rudolf Heß. Der Mann an Hitlers Seite, Leipzig 1999 Biographie des lange Zeit wichtigsten Mannes in der NSDAP nach HItler, die jedoch Heß' Antisemitismus völlig ausböendet.
  • Gerhard Paul: Aufstand der Bilder. Die NS-Propaganda vor 1933, 2. Aufl., Bonn 1992 (ISBN 3-8012-5015-6). Die bisher einzige neuere Forschungssynthese zur NS-Propaganda vor 1933
  • Michael Rademacher: Handbuch der NSDAP-Gaue, 1928-1945. Die Amtsträger der NSDAP und ihrer Organisationen auf Gau- und Kreisebene in Deutschland und Österreich sowie in den Reichsgauen Danzig-Westpreußen, Sudetenland und Wartheland, Vechta 2000 (ISBN 3-8311-0216-3). Unverzichtbares Nachschlagewerk zum NS-Funktionärspersonal in den Gauleitungen, jedoch mit überlieferungsbedingten Lücken
  • Carl-Wilhelm Reibel: Das Fundament der Diktatur. Die NSDAP-Ortsgruppen 1932-1945, Paderborn et al. 2002 (ISBN 3-506-77528-6). Wichtige neuere Darstellung zur Struktur der NSDAP auf der lokalen Ebene</smalll>
  • Mathias Rösch: Die Münchner NSDAP 1925-1933. Eine Untersuchung zur inneren Struktur der NSDAP in der Weimarer Republik, München et al. 2002 (ISBN 3-486-56670-9). Faktenreiche Lokalstudie, die teilweise den argumentativen roten Faden vermissen läßt
  • Detlef Schmiechen-Ackermann: Der "Blockwart". Die unteren Parteifunktionäre im nationalsozialistischen Terror- und Überwachungsapparat, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 48 (2000), H.4, S. 575-602. Wichtiger Aufsatz zur Rolle der untersten FUnktionäre im Getriebe des NS-Staates
  • Henry A. Turner: Die Großunternehmer und der Aufstieg Hitlers, Berlin 1985 (ISBN 3-886680-143-8) Die Arbeit räumt mit dem immer noch verbreiteten Mythos auf, die Großindustrie hätte den Aufstieg der NSDAP finanziert</smalll>
  • Albrecht Tyrell (Hg.): Führer befiehl ... Selbstzeugnisse aus der "Kampfzeit" der NSDAP, Düsseldorf 1969 (ISBN 3-8112-0694-X). Ergiebige Quellensammlung
  • Albrecht Tyrell: Vom "Trommler" zum "Führer". Der Wandel von Hitlers Selbstverständnis zwischen 1919 und 1924 und die Entwicklung der NSDAP, München 1975 (ISBN 3-7705-1221-9). Wegweisende Studie zur Gründungsgeschichte der NSDAP

siehe auch