Der Bezirk Eimsbüttel in Hamburg beherbergt die Universität Hamburg sowie im Stadtteil Rotherbaum das Universitätsviertel. Das ehemals jüdische Viertel lag am Grindel östlich der Grindelallee und rund um den Grindelhof.
![]() ![]() Bezirk von Hamburg | |||
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Koordinaten | 53° 34′ 28″ N, 9° 57′ 34″ O | ||
Höhe | 20 m ü. NHN | ||
Fläche | 50,0 km² | ||
Einwohner | 247.135 ( 2008) | ||
Bevölkerungsdichte | 4943 Einwohner/km² | ||
Vorwahl | 040 | ||
Adresse der Verwaltung |
Bezirksamt Eimsbüttel Grindelberg 66 20144 Hamburg | ||
Website | http://www.hamburg.de/eimsbuettel/ | ||
Politik | |||
Bezirksamtsleiter | Dr. Torsten Sevecke (SPD) | ||
Sitzverteilung (Bezirksversammlung) | |||
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Verkehrsanbindung | |||
Autobahn | ![]() | ||
Bundesstraße | ![]() ![]() | ||
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S-Bahn | ![]() | ||
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Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein |

Eimsbüttel gilt als bedeutender Standort der deutschen Medien- und Werbewirtschaft.
Allgemein
Der Bezirk Eimsbüttel ist mit rund einer Viertelmillion Einwohner eine Großstadt in der Millionenstadt. Der Südosten des Bezirks ist dicht bebaut mit mehrstöckigen Altbauten in baumbestandenen Straßen. In den alsternahen Gebieten der Stadtteile Rotherbaum und Harvestehude befinden sich großbürgerliche Villenviertel. Die Stadtteile Hoheluft-West und Eimsbüttel sind als innenstadtnahe urbane Wohngebiete sehr beliebt; ihre Bevölkerungsdichte ist die höchste in Hamburg. Nach Nordwesten schließen sich die Stadtteile Stellingen und Lokstedt mit lockerer Vorstadtbebauung an, die in die weiten, von Grünflächen unterbrochenen Einfamilienhausgebiete von Eidelstedt, Schnelsen und Niendorf übergeht.
Eimsbüttel ist ein bevorzugtes Wohngebiet. Dies führt zu einer hohen Wohnraumnachfrage und steigenden Preisen. Für eine 90-m²-Wohnung werden in Eimsbüttel durchschnittlich 9,28 Euro/m² gezahlt. Im Bundesdurchschnitt liegt dieser Wert bei 5,54 Euro/m². Das Familieneinkommen in Eimsbüttel beträgt im Durchschnitt 33.274 Euro gegenüber 27.493 Euro im Bundesdurchschnitt. [1]
Geografische Lage
Der Bezirk wird im Osten durch die Alster, im Süden und Südwesten durch die Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn und den weiteren Streckenverlauf der Bahnstrecken Richtung Norden begrenzt. Im Nordosten grenzt das Gelände des Flughafens Hamburg Airport an den Stadtteil Niendorf. Im Nordwesten ist die Landesgrenze zu Schleswig-Holstein gleichzeitig die Grenze des Bezirks.
Stadtteile im Bezirk
Der Bezirk Hamburg-Eimsbüttel gliedert sich in folgende Stadtteile:
- Kerngebiet Eimsbüttel: Eimsbüttel, Rotherbaum, Harvestehude und Hoheluft-West.
- Ortsamtsbereich Lokstedt: Lokstedt, Niendorf und Schnelsen.
- Ortsamtsbereich Stellingen: Eidelstedt und Stellingen.
Geschichte
Am 21. September 1949 beschloss die Hamburgische Bürgerschaft das Gesetz über die Bezirksverwaltung in der Freien und Hansestadt Hamburg, das am 11. Mai 1951 in Kraft trat. Der Bezirk Eimsbüttel wurde zusammen mit den anderen sechs Hamburger Bezirken eingerichtet und nach dem Stadtteil Eimsbüttel benannt. Bis zur Eingemeindung im Rahmen des Groß-Hamburg-Gesetzes von 1937 waren die Stadtteile Stellingen und Eidelstedt (Ortsamtsbereich Stellingen) Vororte von Altona/Elbe, Lokstedt, Niendorf und Schnelsen (Ortsamtsbereich Lokstedt) bildeten die Gemeinde Großlokstedt (zum Kreis Pinneberg gehörend).
Politik
Wahlen
Bezirksversammlung
Die Ergebnisse der Wahlen nach dem Kriege haben im Bezirk Eimsbüttel, bedingt durch den hohen Anteil von Studenten und Universitätsbeschäftigten, nie zu einer bürgerlichen Mehrheit gereicht. Bei den Bezirksversammlungswahlen 2008 wurde die CDU stärkste Kraft. Es kam zu folgenden Ergebnissen mit fünf Parteien in der Bezirksversammlung: CDU 36,7 % (-5,4 %), SPD 30,2 % (+1,6 %), GAL 18,8 % (-0,1 %), FDP 5,6 % (+2,1 %) und erstmals Die Linke mit 7,1 %. Als Ergebnis der Wahlen bildete sich ein Rot-Grünes-Bündnis. Der 47 Jahre alte Regierungsdirektor Torsten Sevecke (SPD) wurde am 25. Februar 2010 mit 47 von 50 Stimmen als Kandidat des Rot-Grünen Bündnisses zum neuen Bezirksamtsleiter in Eimsbüttel gewählt. [2]
Bürgerschaft
Für die Wahl zur Bürgerschaft und der Bezirksversammlung im Jahre 2008 wurde der Bezirk Eimsbüttel in drei Wahlkreise eingeteilt. Bei den entsprechenden Wahlreisen kann man nachlesen, welche Stadtteile genau abgebildet werden und welche Kandidaten als Abgeordnete die Stadtteile vertreten:
die Niendorfer Barockkirche
- Wahlkreis Rotherbaum-Harvestehude-Eimsbüttel-Ost
- Wahlkreis Stellingen-Eimsbüttel-West
- Wahlkreis Lokstedt-Niendorf-Schnelsen
Bundestag
Der Bezirk Eimsbüttel bildet zusammen mit dem Stadtteil Sternschanze im Bezirk Altona den Wahlkreis 021 für den Deutschen Bundestag. Als Direktkandidaten zum Deutschen Bundestag wurden für alle Wahlperioden bis zur Bundestagswahl 2009 seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland immer die Kandidaten der SPD gewählt. 2009 gewann erstmalig der Direktkandidat der CDU. Dies ist durch einen, in den Medien bekannt gewordenen, innerparteilen Streit der SPD zu erklären. Der damalige Direktkandidat Niels Annen, der sich großer Beliebtheit in Eimsbüttel erfreute, unterlag bei der Kandidatenaufstellung der SPD mit einer Stimme seinem Herausforderer Danial Ilkhanipour[3]. Die Gegenkandidatur wurde erst sehr zeitnah zur Abstimmung bekannt gegeben, als Ilkanipour sich seiner Mehrheit an Wahlmännern sicher war. Ilkanipour unterlag bei der Wahl zum Bundestag dem CDU-Kandidaten Rüdiger Kruse.
Wappen
Das Wappen des Bezirks Eimsbüttel ist hell-dunkel geviert und zeigt im vorderen Obereck den sechseckigen Turm (Wasserturm) aus dem Sternschanzenpark, im hinteren Obereck eine achteckige Kirche, die Niendorfer Barockkirche. Allerdings gehören der Sternschanzenparkt und mit ihm der Wasserturm seit dem 1. März 2008 nicht mehr zum Bezirk Eimsbüttel, sondern zum Bezirk Hamburg-Altona. Der Schildfuß ist mit einem Elefantenkopf belegt; dieser ist einer Figur am früheren Portal von Hagenbecks Tierpark nachempfunden. Das Wappen wurde als Ergebnis eines Wettbewerbs angenommen und hat noch keine Farben.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Bekanntestes Theater im Eimsbüttler Stadtteil Rotherbaum sind die 1918 gegründeten und 1945 von Ida Ehre wieder eröffneten Hamburger Kammerspiele an der Hartungstraße.
Im Kerngebiet Eimsbüttels am Hellkamp 68 findet man das Theater N.N. Jugend- und Kindertheater auf einem Schiff an der U-Bahn Hoheluftbrücke im Stadtteil Hoheluft-West spielt das Theater Zeppelin am Kaiser-Friedrich-Ufer 27.
Museen und Sammlungen
Im Bezirk Eimsbüttel befinden sich folgenden Museen:
- Museum für Völkerkunde, Rothenbaumchaussee 64 (Rotherbaum)
Das Museum zeigt völkerkundliche Sammlungen der Welt. Es will die Vielfalt kultureller Möglichkeiten des Menschen darstellen. Die Schausammlungen sind nach Erdteilen geordnet.
- Zoologisches Museum / Biozentrum Grindel und Botanisches Museum der Universität Hamburg, Martin-Luther-King Platz 3 (Rotherbaum)
Im Zoologischen und Botanischen Museum der Universität begrüßt am Eingang NDR-Walross-Dame Antje die Besucher. [4]
- Mineralogisches Museum der Universität Hamburg, Grindelallee 48 (Rotherbaum)
Das kleine Museum wirkt eher wie eine Kunstgalerie. Kristalle, Edelsteine, Erze und Meteoriten sind mit Beleuchtungseffekten ausgestattet. Das jüngste Ausstellungsstück ist eine 700 g schwere, ungewöhnlich große Scheibe eines Steinmeteoriten aus Australien.
- Zirkus- und Varieté-Archivsammlung Gesellschaft der Circusfreunde e. V. – Reinhard Tetzlaff, Nienkamp 25 (Niendorf)
Bauwerke
- Die Grindelhochhäuser in Harvesthude wurden 1946 von den Briten für Besatzungsbeamte gebaut
- Wassertürme in Lokstedt und Stellingen
- Ehemaliges Haupteingangstor vom Tierpark Hagenbeck (Teil des Wappens des Bezirks)
- Hauptgebäude der Universität Hamburg mit den neuen Flügelbauten
- Curiohaus, Sitz der Bildungsvereine und -gewerkschaften, jetzt GEW
- Bahnhof Hamburg Dammtor, 2006 als bester Großstadtbahnhof ausgezeichnet
- Museum für Völkerkunde Hamburg
- Ehemaliges Postamt 13 (heute Deutsche Telekom) (⊙ )
- Barocke Niendorfer Marktkirche (ebenfalls Teil des Bezirkswappens)
- Verwaltung und Hörfunkstudios (⊙ ) des NDR zwischen der Rothenbaumchaussee und dem Mittelweg in Harvestehude. Die Fernsehstudios (⊙ ) befinden sich in Lokstedt
- Ehemaliges Bundeswehrgelände an der Sophienterasse, das in den Jahren 2008/2009 in ein neues Wohngebiet mit 150–200 Wohnungen umgestaltet werden soll
- Erste Russisch-Orthodoxe Kirche (⊙ ) in Hamburg an der Hagenbeckstraße, nähe U-Bahn-Station Lutterothstraße
- Die katholische St.-Bonifatius-Kirche (⊙ ) ist eine der eindrucksvollsten Kirchenbauten in Hamburg. Sie entstand 1909–1910 nach Plänen von Fritz Kunst
- Kirche St. Johannis im Stadtteil Harvestehude, ebenfalls eine der eindrucksvollsten Kirchen Hamburgs
Neuer Haupteingang
Parks
Eimsbüttel ist einer der wenigen Hamburger Bezirke ohne Naturschutzgebiete. Lediglich im Norden Niendorfs an der Grenze zu Schleswig-Holstein liegt, direkt am Flughafen, das Landschaftsschutzgebiet Ohmoor. Aufgrund seiner Lage außerhalb des Hamburger Stadtzentrums verfügt der Bezirk jedoch über zahlreiche große und kleinere Parks:
- Rund um die Außenalster zieht sich ein Grüngürtel hin. Der westliche Teil liegt im Bezirk Eimsbüttel. In den Stadtteilen Harvestehude und Rotherbaum nennt sich der Park Alstervorland
- Der Innocentiapark in Harvestehude wurde 1884 nach englischem Vorbild an der Parkallee angelegt und war Hamburgs erste Grünanlage
- Die Moorweide mit der Meckerecke im Stadtteil Rotherbaum, zwischen Dammtorbahnhof, Rothenbaumchausse und Mittelweg, ist ein beliebter Startplatz für Demonstrationen und Ballonfahrten
- Der Eimsbüttler Park im Kerngebiet wird von den Anwohnern oftmals einfach nur „der Weiher“ genannt, weil sich ein großen Weiher in der Mitte befindet. Dieser Weiher fungiert als Regenrückhaltebecken, dessen Überlauf, teilweise auch oberirdisch, in den Isebekkanal fließt. Außerdem gibt es dort einen Spielplatz, ein Planschbecken (nur im Sommer mit Wasser gefüllt) und seit dem Jahr 2006 auch ein Café.
- Lokstedt besitzt drei ehemals private Parks, die im 19. Jahrhundert von Hamburger Hanseatenfamilien vor den Toren der Stadt eingerichtet wurden: den Von-Eicken-Park (⊙ ), in dem die Schillingsbek, ein Nebenbach der Kollau, zu einem Teich aufgestaut ist, den heute verwilderten Willinks Park (⊙ ) und auf der Lieth, einem Hügel an der Grenze zu Stellingen, den großzügig angelegten Amsinckpark
- An der Kieler Straße in Eidelstedt nördlich der Güterumgehungsbahn liegt der Sola-Bona-Park (⊙ ) . Er bildet das südliche Eingangstor zur Eidelstedter Feldmark und hat seinen Namen von einer Inschrift an einer Villa im Park (sola bona quae honesta, nur die Dinge sind gut, die anständig sind), die heute als Kindertagesstäte genutzt wird.
- Der Stadtwald Niendorfer Gehege, ein ehemaliges königlich-dänisches Forstgebiet in Niendorf mit angrenzender Eidelstedter Feldmark, einer weiten Wiesen- und Knicklandschaft hat den Charakter eines Stadtparks
- Der einzige privatrechtlich betriebene zoologische Garten in Deutschland ist der
Tierpark Hagenbeck in Stellingen
Nach dem Krieg und durch spätere bauliche Maßnahmen entstanden folgende neue Parks:
- Unnapark (⊙ ) und Wehberspark (⊙ ) im Kerngebiet Eimsbüttel: Man kann durch diese Parks von der Schwenckestraße bis zur Christuskirche spazierengehen. Dabei kommt man an den Sportplätzen des HEBC und am Hamburg-Haus Eimsbüttel (⊙ mit Veranstaltungsräumen, Altentagesstätte, Haus der Jugend und öffentlicher Bücherhalle vorbei. Die Hügel in diesen Parks sind begrünte Trümmerberge, die man nach Kriegsende mit Erde und Pflanzen abdeckte
- Voßbarg (⊙ ): Die Grünanlage liegt in einer Wohngegend in der Nähe der U-Bahn-Station Niendorf-Nord
- Wassermannpark (⊙ ) Grünanlage in einer Wohngegend am Königskinderweg/Anna-Susanna-Stieg in Hamburg-Schnelsen, nahe der AKN-Station Burgwedel
- Der Lohbekpark (⊙ )entstand in den 1960er Jahren an einem Zufluss der Schillingsbek in Lokstedt
Zentrum jüdischen Lebens in Hamburg
Geschichte
Das Judentum in Hamburg begründet sich auf die Ansiedlung von sephardisch-jüdischen Portugiesen aus Antwerpen um 1577. Im Kerngebiet Eimsbüttel war vor der Zerstörung der jüdischen Gemeinde durch die Nationalsozialisten das Zentrum jüdischen Lebens in der Stadt vor allen in den Stadtteilen Harvestehude und Rotherbaum (speziell: am Grindel). Grund waren mehrere Synagogen, am bekanntesten waren die Neue Dammtor-Synagoge (1895), die Bornplatzsynagoge (1906) und die Synagoge an der Oberstraße (1931). Heute noch erkennbar sind die Alte und Neue Klaus Synagoge im Hinterhof Rutschbahn 11[5][6] und die Portugiesische Synagoge Innocentiastraße 37.
Daneben entstanden Einrichtungen wie die Talmud-Tora-Schule am Grindelhof und das Deutsch-Israelitische Waiseninstitut am Papendamm. In den heutigen Kammerspielen in der Hartungstraße 9-11 hatte bis zu seiner Liquidierung 1942 das Jüdische Gemeinschaftsheim, die Jüdische Loge und der sehr aktive Jüdische Kulturbund seinen Sitz. Im Jahre 1886 wurde in der Sedanstr. 23 das jüdische Altenhaus eröffnet. Dieses bot den alten Menschen unentgeltlich Wohnung und Lebensunterhalt. Im Juli 1942 wurden mehr als neunzig Bewohner in das KZ Auschwitz und das Ghetto Theresienstadt deportiert.
1933, zum Zeitpunkt der Machtübergabe an die Nationalsozialisten, lebten ca. 24.000 Angehörige jüdischer Gemeinden am Grindel. Während der Reichspogromnacht 1938 wurden einige Synagogen und Gemeindeeinrichtungen zerstört oder auf sonstige Art ihrer bestimmungsgemäßen Nutzung entzogen. Die Synagoge am Bornplatz wurde in Brand gesetzt und abgetragen. Anschließend wurde der Bunker errichtet. Der letzte Synagogen-Bau in Vorkriegsdeutschland, die Synagoge an der Oberstraße, wurde 1940 zwangsweise an die Stadt verkauft.
Ab 1941 wurden die verbliebenen Juden, soweit ihnen nicht die Flucht geglückt war, nach Osteuropa deportiert und dort ermordet. Sammelpunkt für die Deportationen war der heutige Platz der jüdischen Deportierten an der Moorweidenstraße neben dem westlichen Seitenflügel der Universität.
Heute
Die jüdische Gemeinde Hamburg, die sich selbst als orthodox definiert, verzeichnet heute wieder, vor allem durch Einwanderer aus Osteuropa, etwa 2.500 eingetragene Mitglieder. Insgesamt sollen wieder mehr als 4.000 Juden in Eimsbüttel leben. Die Synagoge der jüdischen Gemeinde wurde in der Hohen Weide 34 neu errichtet. Da orthodoxe Juden die Synagoge am Sabbath zu Fuß aufsuchen müssen, hat sich das Zentrum des jüdischen Lebens dadurch etwas nach Westen in das Kerngebiet Eimsbüttels verlagert.
Ganz in der Nähe der Synagoge in Hoheluft-West am Kaiser-Friedrich-Ufer, Ecke Heymannstraße gibt es ein Mahnmal zur Erinnerung an die Bücherverbrennung 1933 in Deutschland. Es wurden in Hamburg am 15. Mai 1933, um 23 Uhr Bücher u. a. der Werke von Heinrich Heine, Bertolt Brecht, Ernest Hemingway, Sigmund Freud, Lion Feuchtwanger, Carl Zuckmayer, Franz Werfel und Arnold Zweig verbrannt.
Die Synagoge an der Oberstraße wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs vom damaligen Nordwestdeutsche Rundfunk NWDR gemietet und zu einem Konzertsaal und Studio umgebaut. 1953 kaufte der NWDR das Haus von der Jewish Trust Corporation. Seit 1982 steht es unter Denkmalschutz. Nach erfolgter Renovierung wurde das Haus am 6. März 2000 nach dem früheren Intendanten der Hamburgischen Staatsoper und ehemaligen Leiter der Hauptabteilung Musik des NDR in „Rolf Liebermann-Studio“ umbenannt. [7]
Das jüdische Altenhaus in der Sedanstr. 23 wurde 1958 verkauft und durch einen Neubau an der Schäferkampsallee ersetzt. Das ehemalige Altenhaus ist jetzt ein katholisches Studentenwohnheim, das Franziskus-Kolleg. Am Gebäude erinnert eine Tafel an das Schicksal der früheren Bewohner. [8]
In der Hartungstr. 9-11, in den jetzigen Kammerspielen, erinnert der Logensaal und das Café Jerusalem an die frühere Bestimmung der Gebäude.
Auf dem früheren Standort der Bornplatzsynagoge wurde mit Granitsteinen das frühere Deckengewölbe der Synagoge im Originalmaßstab im Boden nachgebildet. Der Platz bekam den Namen des letzten Hamburger Oberrabbiners vor dem Kriege Joseph Carlebach, der 1941 mit seiner Gemeinde deportiert und in das KZ Jungfernhof in der Nähe von Riga gebracht wurde. Am 26. März 1942 wurden Joseph Carlebach, seine Frau Charlotte und seine drei jüngsten Töchter Ruth, Noemi und Sara im Wald von Biķernieki bei Riga erschossen. Die Universität Hamburg verleiht alle zwei Jahre einen Joseph-Carlebach-Preis.
In der Straße Beim Schlump 83 befindet sich das Institut für die Geschichte der deutschen Juden. Wichtigster Forschungsauftrag des Instituts ist die Auswertung der reichen archivalischen Überlieferung zur Geschichte der Juden im Hamburger Raum von den Anfängen bis in die Gegenwart. In der Bundesstraße 18 befindet sich das Lauder Nord Haus, das Beit Midrash (Lernhaus) der Ronald S. Lauder Foundation und der Jüdischen Gemeinde Hamburg. In der Rentzelstraße 36–40 befindet sich das Jüdische Bildungszentrum. Am Institut für Germanistik I der Universität Hamburg kann die jiddische Sprache und Literatur studiert werden.
Im Hamburg-Haus am Doormannsweg 12 trifft sich seit 2008 regelmäßig die Kehilat Beit Shira, die erste Masorti-Gemeinde in Norddeutschland. Die Gemeinde ist dem konservativen Judentum verpflichtet, aber gleichzeitig in jeder Hinsicht egalitär.
Am Grindelhof 59 im literarischen Café Leonar, gegenüber der ehemaligen Talmud- und Tora Schule, gibt es den Jüdischen Salon am Grindel im Denkhaus. Das Geschäft Lechai in der Rentzelstraße 13, führt mehr als hundert koschere Produkte im Sortiment. Die Bijoux SHALOM in der Grindelallee 44 bietet Schmuck und Glas aus Israel an.
Die frühere Talmud-Tora-Schule wurde am 30. Juni 2004 von der Stadt an die Stiftung Jüdisches Leben übergeben, die die jüdische Gemeinde unter anderem zum Zweck der Nutzung des Gebäudes und Wiedererrichtung einer Schule gegründet hat. In dieses Gebäude ist auch das jüdische Gemeindezentrum eingezogen.
Im Schuljahr 2007/2008 sind in das Gebäude der ehemaligen Talmud-Tora-Schule nach 66 Jahren wieder Kinder eingezogen. Der Kindergarten der jüdischen Gemeinde ist ebenfalls mit 60 Plätzen wieder in das Gebäude gekommen. Der Schulunterricht soll im Geiste Joseph Carlebachs mit einer zweizügigen Ganztagsgrundschule beginnen. Die Finanzierung teilen sich die Stadt Hamburg, die jüdische Gemeinde und die Eltern.
Bildung und Sport
Bildung
Hochschulen
Die Universität Hamburg ist seit der Fusion mit der HWP (Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik) 2005 die einzige Universität im Stadtteil. Die Universität Hamburg ist mit fast 40 000 Studierenden die fünftgrößte Universität Deutschlands. Sie beschäftigt etwa 850 Professorinnen und Professoren in Lehre und Forschung, darüber hinaus etwa 1800 wissenschaftlich Mitarbeitende sowie gut 7000 in Technik und Verwaltung (davon fast 6000 in der Fakultät für Medizin).
Mit 150 verschiedenen Gebäuden verteilt sich die Universität über die ganze Stadt, hat ihren örtlichen Mittelpunkt aber im Campus Von-Melle-Park, Salvator-Allende-Platz und Joseph-Carlebach-Platz im Stadtteil Rotherbaum und im angrenzenden Stadtteil Eimsbüttel.
Sie gehört zu den jüngeren deutschen Universitäten. Ihre Errichtung dokumentiert sich nicht in einem landesherrlichen Stiftungsbrief, sondern im nüchternen „Amtsblatt“ der Freien und Hansestadt Hamburg vom 1. April 1919 nach einem Beschluss der Hamburgischen Bürgerschaft.
Die Wurzeln der Universität reichen bis in das beginnende 17. Jahrhundert zurück. 1613 wurde in Hamburg das Akademische Gymnasium gegründet. Unmittelbare Vorläufer waren jedoch die Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung 1907 und das Kolonialinstitut 1908 (Finanzierung von Forschungsreisen) die den Kern der neuen Universität bildeten.
Hauptartikel → Universität Hamburg
Des Weiteren ist im Budge-Palais in Hamburg-Rotherbaum mit der Hochschule für Musik und Theater Hamburg am Harvestehuder Weg 12 eine der größten Musikhochschulen Deutschlands im Bezirk Eimsbüttel angesiedelt. Die Hamburger Hochschule für Musik und Theater wurde 1950 als Staatliche Hochschule für Musik errichtet. Das Lehrangebot umfasste die künstlerische Ausbildung auf allen Gebieten der Musik und im Schauspiel. Weitere Abteilungen waren Privatmusikerziehung, Schulmusik und Jugendmusikpflege. Gegenwärtig werden ca. 750 Studierende von 80 haupt- und 130 nebenberuflichen Lehrkräften ausgebildet. Ihnen stehen 58 Mitarbeitende in Verwaltung und Technik zur Seite.
Weiterführende Schulen in den Stadtteilen
- Lokstedt
- hat das Gymnasium Corveystraße und als Besonderheit die Französische Schule Hamburg, das Lycée Français de Hambourg « Antoine de Saint-Exupéry » am Hartsprung 23
- Stellingen
- die Gesamtschule Stellingen (liegt am Brehmweg 60) sowie das Albrecht-Thaer-Gymnasium
- Eimsbüttel (Kerngebiet)
- die Gymnasien Kaiser-Friedrich-Ufer sowie Emilie-Wüstenfeld-Gymnasium. Ferner befinden sich die Ida-Ehre-Gesamtschule (frühere Jahnschule) und die Berufsschulen „H3“ (Handelsschule Schlankreye) und „H5“ (Handelsschule Weidenstieg) mit jeweils angeschlossenem Wirtschaftsgymnasium
- Harvestehude
- hat das Wilhelm-Gymnasium am Klosterstieg, das Helene-Lange-Gymnasium, die auf schwedisch unterrichtende Skandinavische Schule in Hamburg in der Brahmsallee und die Staatliche Jugendmusikschule Hamburg am Mittelweg
- Niendorf
- die Gymnasien Bondenwald und Ohmoor, die Gesamtschule Niendorf sowie die Berufliche Schule Niendorf („W 3“) mit ihrer Ausbildung im sozialpädagogischen Bereich, speziell zur Sozialpädagischen Assistentin (früher: Kinderpflegerin)
- Eidelstedt
- das Gymnasium Dörpsweg, die Gesamtschule Eidelstedt und die Staatliche Berufsschule „G12“
- Schnelsen
- verfügt mit der Julius-Leber-Gesamtschule über eine der größten Gesamtschulen im Bezirk
- Rotherbaum
- hat das katholische Gymnasium Sophie-Barat-Schule in der Warburgstraße, das von einer Schwester des Sacré-Cœur-Ordens geleitet wird, die Staatliche Gewerbeschule Installationstechnik („G2“) in der Bundesstraße, die Staatliche Fremdsprachenschule („H15“) am Mittelweg 42a und die Hamburger Berufsfachschule für Kosmetik GmbH an der Hoheluftchaussee.
Sport
Große Sportvereine in Eimsbüttel sind der 100-jährige Eimsbütteler Turnverband (ETV), früher hochklassiger Fußballverein, mit eigener Sporthalle an der Bundesstraße und Tennis- und Rasenplatzanlage am Lokstedter Steindamm, der SC Victoria Hamburg mit seinem Fußballstadion und seinem Tennis- und Sportzentrum ebenfalls am Lokstedter Steindamm [9] und der Hamburg Eimsbütteler Ballspiel Club (HEBC) mit seinen Hartplatzcourts, dem Reinmüller Sportplatz, inmitten des Kerngebietes an der Tornquiststraße, hinter der Osterstraße. Zu den größten Sportvereinen Hamburgs gehören heute die echten Stadtteilvereine Niendorfer TSV (mehr als 8.000 Mitglieder), Grün-Weiss Eimsbüttel mit seinem Stadion in Nordwest-Eimsbüttel („Tiefenstaaken“) (mehr als 2500 Mitglieder) und der SV Eidelstedt (mehr als 5.000 Mitglieder)[10].
Im Stadtteil Harvestehude, an der Hallerstraße zwischen Rothenbaumchaussee und Mittelweg liegt das Tennisstadion Rotherbaum. Das ATP-Turnier von Hamburg (offiziell International German Open) ist ein deutsches Herren-Tennisturnier, das jährlich am Hamburger Rothenbaum ausgetragen wird. Der Wettbewerb gehörte bis 2008 zur Masters-Serie der ATP und hieß bis dahin Hamburg Masters. Seit 2009 ist es Bestandteil der ATP World Tour 500. Es wird seit 1894 auf dem Areal des heutigen Rothenbaums, zunächst unter der Regie des Clubs an der Alster, später dann als Veranstaltung des Deutschen Tennis-Bundes, der dort auch seinen Sitz hat, regelmäßig im Juli veranstaltet.
Der Hamburger SV weihte 1911 seinen Sportplatz Rotherbaum, später Rothenbaum-Stadion, zwischen St. Johannis-Kirche und Rothenbaumchaussee ein, die Geschäftsstelle lag auf der anderen Straßenseite. Nach Bebauung des alten Stadiongeländes u. a. mit einem Medienzentrum und dem Umbau des früheren Volksparkstadions, wurde die Geschäftsstelle in die heutige Imtech Arena verlegt. Das neue Amateurstadion, die Wolfgang-Meyer-Sportanlage befindet sich an der Hagenbeckstraße im Stadtteil Stellingen.
Im Sportzentrum an der Hagenbeckstraße befindet sich außer den Fußballplätzen noch eine mit einer eigenwilligen Zeltkonstruktion versehene Kombination aus Radrennbahn und Eisstadion, eine Curlinghalle und mehrere Tennisplätze sowie eine Tennishalle.
Am Ufer der Außenalster, Alsterufer 21 im Stadtteil Rotherbaum, ist der älteste deutsche Ruderclub Der Hamburger und Germania Ruder Club (1836 gegründet) ansässig.
Wirtschaft
In der Eimsbütteler Unnastraße befindet sich der Sitz der Beiersdorf AG, die 2006 mit ihren bekannten Marken wie Nivea, Labello oder tesa einen Umsatz von 5,1 Milliarden Euro erzielte.
In der Stresemannallee in Lokstedt steht das deutsche Werk von NXP Semiconductors. Das früher zum Philips-Konzern gehörige Halbleiterwerk beschäftigt t in Hamburg mit cirka 2.450 Mitarbeitern (Stand April 2008). Im September 2008 teilte das niederländische Unternehmen mit, dass es in Hamburg bis zum Jahr 2010 etwa 850 Beschäftigte entlassen werde [11].
Im Bahnbetriebswerk Hamburg-Eidelstedt können gleichzeitig acht ICE-Vollzüge auf drei Ebenen von rund 1000 Mitarbeitern gewartet werden. Es ist Heimatbahnhof aller 59 Züge der ICE 1-Reihe und der 19 Einheiten des ICE TD.
Direkt am S-Bahnhof Eidelstedt an der Reichsbahnstraße steht mit dem früheren Tivoli Malz-Werk das größte Werk der GlobalMalt-Gruppe. Jährlich können hier bis zu 110.000 t Pilsener Malz hergestellt werden. Neben den Brauereien in Norddeutschland, wird das Malz auch in die skandinavischen Länder und per Container in alle Welt exportiert. Die verarbeitete Braugerste kommt überwiegend aus Norddeutschland und aus Dänemark.
Ebenfalls in Eidelstedt ist die Hauptverwaltung des zur Schweizer Richemont-Gruppe gehörenden führenden Hersteller für Schreibgeräte Montblanc ansässig. In Hamburg arbeiten 650 der 2.500 Beschäftigten. Der Umsatz des Unternehmens wird nicht veröffentlicht, er wurde für das Geschäftsjahr 2005 auf 350 bis 450 Millionen Euro geschätzt.
Die Müllverbrennungsanlage Stellinger Moor verbrannte 2006 mehr als 164.000 Tonnen Abfall. Sie erzeugte dabei rund 66 Millionen Kilowattstunden Strom und rund 70 Millionen Kilowattstunden Fernwärme, mit der die jetzige Imtech Arena (das frühere Volksparkstadion), die O2 World Hamburg sowie rund 12.000 Hamburger Haushalte versorgt wurden.
In der Straße Nedderfeld und ihren Nebenstraßen im Stadtteil Lokstedt befindet sich auf knapp zwei Kilometern die so genannte Hamburger Automeile. 18 Automarken, z. T. mit ihren Hamburger Niederlassungen, präsentieren praktisch alle gängigen Modelle. Außerdem hat hier die ALD Automotive, Tochter der französischen Bank Société Générale, eine der weltweit größten Markenunabhängigen Leasinggesellschaften mit einem Bestand von 42.400 Fahrzeugen und einem Umsatz von über 400 Millionen Euro (2006)ihren Sitz.
Schräg gegenüber dem Dammtorbahnhof liegt zwischen dem Alterglacis und den Alsterterrassen der Gebäudekomplex der hanseMerkur-Versicherungsgruppe. Das bundesweit agierende Unternehmen hat mehr als 1.740 Mitarbeiter und im Jahre 2010 Beitragseinnahmen von über 962,2 Mio. Euro und Kapitalanlagen von 3.628,8 Mio. Euro.
Im Bezirk befindet sich kein überregionales Einkaufszentrum. Vielmehr sind in den meisten Stadtteilzentren Nahversorgungszentren angesiedelt. Überregional bedeutende Einzelhandelsunternehmen ist der größte Baumarkt Europas der Firma Max Bahr direkt an der Ausfahrt Stellingen der Bundesautobahn 7, eines der beiden Hamburger Häuser der IKEA-Kette direkt an der Ausfahrt Schnelsen-Nord der Bundesautobahn 7 und bald (die Baugenehmigung ist erteilt) das erste Hamburger Möbelhaus der Höffner-Gruppe direkt an der Ausfahrt Eidelstedt der Bundesautobahn 23. Der Ansiedelung von Höffner ging eine jahrelanger Auseinandersetzung mit Bürgerinitiativen in Eidelstedt voraus. [12]
Den Unternehmen der Medienwirtschaft ist der nachfolgende Abschnitt gewidmet.
Medienunternehmen
An der Rothenbaumchaussee liegt ein Medienzentrum, das um einen ehemaligen Hochbunker und auf dem Gelände des früheren Fußballstadions Rotherbaum gebaut wurde. Hier betreibt u. a. der Fernsehjournalist und -Moderator Johannes B. Kerner sein eigenes Produktionsunternehmen J. B. K. TV-Production und Studios für seine Sendungen. Aus dem gleichen Gebäude sendet Hamburgs lokaler Fernsehsender Hamburg1.
In der Rothenbaumchaussee 132 liegt das Landesfunkhaus Hamburg und die Zentrale des Norddeutschen Rundfunks (NDR), der zweitgrößten Anstalt (nach dem WDR) der öffentlich-rechtlichen ARD-Anstalten. Mit insgesamt über 3.500 Mitarbeitern an vier Hauptstandorten in Norddeutschland ist er einer der größten Arbeitgeber Hamburgs.
Im Gazellenkamp im Stadtteil Lokstedt sind die Fernsehstudios des NDR. Außerdem sind hier die Redaktion und die Studios von ARD-Aktuell, die für das gemeinsame ARD-Programm Das Erste die Tagesschau und die Tagesthemen produzieren.
Im Mittelweg im Stadtteil Harvestehude ist die Zentrale der Deutschen Presse Agentur (dpa). Die redaktionellen Mitarbeiter arbeiten allerdings seit 2010 hauptsächlich in Berlin. Die größte deutsche Agentur dieser Art ist im Besitz von Zeitungsverlegern, Medienunternehmern und Rundfunkanstalten.
Ebenfalls am Mittelweg ist die VERLAGSGRUPPE MILCHSTRASSE (gegründet 1975) ansässig. Nach 30 Jahren, in denen viele Zeitschriften, vor allem im Lifestyle und TV-Bereich, in den Markt eingeführt wurden, gehört sie seit Ende 2004 zum Münchener Medienkonzern Hubert Burda Media und bildet den Bereich Burda Lifestyle Community.
Am Harvestehuder Weg hat die Ganske-Verlagsgruppe ihren Sitz. Sie ist die Holding einer mittelständischen Unternehmensgruppe, die 18 Unternehmen mit rund 2.000 Beschäftigten zusammenfasst. Schwerpunkt der Unternehmenstätigkeit sind Bücher, Zeitschriften, elektronische Medien und der Handel. Zu ihr gehören u.a. renommierte Verlage wie Hoffmann und Campe, Gräfe und Unzer und der Jahreszeiten Verlag.
In der Johnsallee im Stadtteil Rotherbaum sind die Internationalen Musikverlage Hans Sikorski ansässig. Sie wurden im Jahr 1935 in Berlin gegründet. Seit 1946 ist die Verlagsgruppe in Hamburg ansässig und umfasst als Sikorski-Gruppe inzwischen mehr als 30 Verlage in Deutschland, im übrigen Europa und den USA.
Sonstiges
Persönlichkeiten
- Die Eimsbütteler Gastwirtstochter Marianne Ruaux (1802–1882) fand als die schöne Marianne Eingang in Literatur und Film.
- Der Liedertexter und Boxpromoter Walter Rothenburg wurde 1889 in Eimsbüttel geboren. Er starb 1975 in Ascona. Sein bekannstestes Lied ist So ein Tag. so wunderschön wie heute!
- Der Schriftsteller und frühere Fußballtorwart beim Eimsbüttler TV Walter Jens (spielte in den 1930-er Jahren mit dem ETV in der höchsten deutschen Fußballliga), der Fußballnationalspieler Patrick Owomoyela und der Musiker König Boris (Fettes Brot) wuchsen in Eimsbüttel auf.
- Der Schauspieler Til Schweiger bewohnte ein Haus im Niendorfer Gehege in dem seine ehemalige Frau Dana Schweiger bis heute lebt und die Kinder Valentin Florian (*1995), Luna (*1997) und Emma (*2002) aufgewachsen sind.
- Die Hip Hop Band Beginner und der Rapper Samy Deluxe stammen aus Eimsbüttel. Ihre ehemalige Plattenfirma trägt den Namen Eimsbush.
Stadtteilpartnerschaft
Eimsbüttel hat eine Stadtteilpartnerschaft mit der bulgarischen Hafenstadt Warna.
Tierheim
In der Lokstedter Grenzstraße, zwischen Hagenbeck und der U-Bahn, unterhält der Bund gegen Missbrauch der Tiere mit dem Franziskus-Tierheim eines seiner, ausschließlich privat finanzierten, acht deutschen Tierheime.
Verkehr
Die A 7/E 45 sowie die A 23 schneiden den Bezirk im Westen. Die Anschlussstellen Hamburg-Stellingen, Hamburg-Schnelsen und Hamburg-Schnelsen-Nord (an der A 7/E 45) sowie Hamburg-Eidelstedt (an der A 23) liegen im Bezirk.
Die S-Bahn berührt bzw. durchquert den Bezirk auf folgenden Linien (mit folgenden Stationen): S11/S21/S31 (Dammtor), S3/S21 (Langenfelde, Stellingen, Eidelstedt und Elbgaustraße [mit Park&Ride- und Busanlage]).
Der Bahnhof Eidelstedt ist der südliche Endpunkt der AKN (Linie A1) nach Kaltenkirchen. Im Bezirk hat sie außerdem die Haltepunkte Eidelstedt Zentrum, Hörgensweg, Schnelsen und Burgwedel. Sie hat Anschluss an die S-Bahn nach Altona und zum Jungfernstieg (»S3«) bzw. in die Hamburger Innenstadt (»S21«). Das Kieler Verkehrsministerium plant mittelfristig mit einem Ausbau dieser Strecke zur S-Bahn. [13]
Bei der U-Bahn verläuft die Linie U2 vom Schlump bis Niendorf-Nord im Bezirk. Von der Linie U3 sind die Stationen Schlump und Hoheluftbrücke im Bezirk.
Der wichtigste Fernverkehrsbahnhof für die Deutschen Bahn im Bezirk ist der Bahnhof Hamburg Dammtor. Im September 2006 hat der gemeinnützige und eingetragene Verein „Allianz pro Schiene“ diesen Bahnhof zum besten Großstadtbahnhof in Deutschland gekürt.
Literatur
Stadtentwicklung und -Bebauung
- Katharina Marut/Jan Schröter: Eimsbüttel im Wandel, Medien-Verlag Schubert, Hamburg 1992, ISBN 3-9802319-9-2
- „Von den grauen Vorstadtslums zur modernen Stadt im Grünen?“, Katalog zur Ausstellung „Zellen gesunder neuer Bauweise“. Wohnsiedlungen der Nachkriegszeit im Stadtteil Eimsbüttel, Hg. v. der Galerie Morgenland/Geschichtswerkstatt Eimsbüttel, Hamburg 2005
- Axel Schildt: Die Grindelhochhäuser. Eine Sozialgeschichte der ersten deutschen Wohnhochhausanlage Hamburg-Grindelberg 1945–1956, Hamburg 1988. ISBN 3-7672-1037-1
- Sielke Salomon: „Eine städtebauliche Wiedergutmachung“, Bauen und Wohnen in Hamburg-Eimsbüttel 1950-1968, Hg. v. der Galerie Morgenland/Geschichtswerkstatt Eimsbüttel, Hamburg 2000, Dölling und Galitz Verlag
- Joachim Grabbe: „Stadtteil zum Verlieben“, Ein Spaziergang durch Hamburg-Eimsbüttel und seine Geschichte, Erfurt 2008, Sutton Verlag ISBN 978-3-86680-323-7
Geschichte und Politik
- Beate Meyer: „Goldfasane“ und „Nazissen“ – Die NSDAP im ehemals „roten“ Stadtteil Hamburg-Eimsbüttel, Hg. v. der Galerie Morgenland/Geschichtswerkstatt Eimsbüttel, Hamburg 2002
- Sielke Salomon, Eimsbütteler Facetten 1894–1994, Einblicke in 100 Jahre Stadtteilgeschichte, Hg. v. der Galerie Morgenland, 3. Auflage, Hamburg 1999
Jüdisches Leben
- Ursula Wamser/Wilfried Weinke/Ulrich Bauche (Hrsg.): Eine verschwundene Welt: Jüdisches Leben am Grindel. Überarbeitete Neuauflage Hamburg 2006. ISBN 3-934920-98-5
- Ursula Randt: Die Talmud-Tora-Schule in Hamburg 1805-1942. ISBN 3-937904-07-7
- Sybille Baumbach et. al.: „Wo Wurzeln waren…“ Juden in Hamburg-Eimsbüttel 1933 bis 1945, Hg. v. der Galerie Morgenland, Dölling und Galitz Verlag, Hamburg 1993
- Alissa Lange: Die jüdische Geschichte des heutigen katholischen Studentenwohnheims Franziskus-Kolleg in Hamburg im 19. Jahrhundert, Hamburg University Press, Hamburg 2008. Das jüdische Altenhaus am Grindel
- Weitere Literatur zu diesem Thema unter →Joseph Carlebach
Jugend in Eimsbüttel
- Volker Böge: „…daß die Jugend das Anrecht hat, sich in ihrer Freizeit in würdigen Räumen zu treffen“ - Gründung und Anfänge des Heims der offenen Tür Bundesstraße vor 50 Jahren, Hg. v. der Galerie Morgenland, Hamburg 1999,
- Volker Böge: Außer Rand und Band, Eimsbüttler Jugend in den 50er Jahre, Hg. v. der Galerie Morgenland, Hamburg 1997, Dölling und Galitz Verlag
- Volker Böge, Jutta Deide-Lüchow: Bunkerleben und Kinderlandverschickung, Eimsbüttler Jugend im Krieg, Hg. v. der Galerie Morgenland, Hamburg 1992, Dölling und Galitz Verlag
Sozialgeschichte
- Helmuth Warnke: „…nicht nur die schöne Marianne“, Das andere Eimsbüttel, VSA Verlag, Hamburg 1998
- Sielke Salomon, Patrick Wagner (Bearb.): „Ich erlauschte folgendes Gespräch:…“ Mit Polizeispitzeln durch Eimsbütteler Kneipen der Jahrhundertwende, Hg. v. der Galerie Morgenland, Hamburg o. J.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ http://www.immobilo.de Statistische Daten zu Eimsbüttel
- ↑ http://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/2128300/2010-02-26-eimsbuettel-neuer-bezirksamtsleiter.html Torsten Sevecke gewählt
- ↑ Spiegel online: Niels Annen verliert sein Direktmandat, 15. November 2008
- ↑ http://www.biologie.uni-hamburg.de/zim/welcome.html#Museum Biozentrum Grindel und zoologisches Museum
- ↑ Website über die Alte und Neue Klaus Synagoge
- ↑ Geschichte der ehemaligen Synagoge der deutsch-israelitischen Gemeinde Vereinigte Alte und Neue Klaus
- ↑ http://www.ndr.de/unternehmen/ndr_geschichten/liebermann118.html 10 Jahre Rolf-Liebermann-Studio
- ↑ http://hup.sub.uni-hamburg.de/products-page/publikationen/11/ Das jüdische Altenhaus am Grindel
- ↑ [pointer=2&tx_ttnews[tt_news]=104&tx_ttnews[backPid]=1&cHash=205b580f11 Neue Kunstrasenplätze am Lokstedter Steindamm 52]
- ↑ http://www.topsportvereine.de/index.php?option=com_content&view=section&layout=blog&id=1&Itemid=6 Die größten Vereine Hamburgs
- ↑ Chiphersteller baut 850 Jobs in Hamburg ab Artikel in Die Welt vom 12. September 2008
- ↑ http://news.wer-zu-wem.de/meldung/21652.html Ansiedelung von Höffner perfekt
- ↑ http://www.abendblatt.de/region/norderstedt/article606736/S-Bahn-soll-bis-Kaltenkirchen-fahren.html Hier soll die S-Bahn fahren