Yōkai

Figuren des japanischen Volksglaubens
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Yōkai (jap. 妖怪) sind mythologische Figuren aus der japanischen Folklore, am ehesten läßt sich der Begriff wohl mit Monster übersetzen, obwohl auch Geister und Dämonen darunter fallen. Ein anderes Wort für Yōkai ist Bakemono (化け物), was Kindern gegenüber öfter verwendet wird, im Sinne von "Du kleines Monster!".

Sie gehören zum Volksglauben wie die kami 神, ihre Natur ist aber eher hinterhältig bis bösartig. Yōkai besitzen als übernatürliche Wesen auch übernatürliche Kräfte, und zeigen daher in den Geschichten oft ein arrogantes Verhalten gegenüber den Menschen. Gegenüber menschlichen Waffen sind die meisten Yōkai unverwundbar, aber Exorzisten (jap. 退治屋, taijiya) oder buddhistische Mönche besitzen die notwendigen Kräfte, um sie zu bekämpfen.

Einige Yōkai halten sich von Menschen und dem Ärger mit ihnen fern, sie leben meist in abgelegenen Gebieten fern von menschlichen Behausungen. Andere jedoch suchen die Nähe von Menschen. Einige Geschichten erzählen sogar von Yōkai, die sich mit Menschen fortgepflanzt haben, um "Halb-Dömonen" (jap. 半妖 han'yō) hervorzubringen. Viele dieser Geschichten beginnen als Liebesgeschichten, aber nehmen kein gutes Ende wegen den vielen Hindernissen, die einer Beziehung zwischen Mensch und Yōkai entgegenstehen.

Der Manga-Künstler Shigeru Mizuki hat viele Arten von Yōkai in den 60er Jahren in seinen Werken popularisiert.


Verschiedene Yōkai

Es gibt viele verschiedene Yōkai in der japanischen Mythologie, generell lassen sich diese in vier Kategorien einteilen.

"Echte Yōkai"

Dies ist ein sehr breiter Begriff, der fast alle Monster und übernatürlichen Wesen umfassen kann, bisweilen sogar Kreaturen aus der westlichen Mythologie. Diese Gruppe wird auch unter den Begriff "mononoke" gefaßt.

In seiner engsten Bedeutung umfaßt er nur die Wesen der traditionellen japanischen Folklore, die Tiere und andere Naturgestalten mit besondere Kräften sind. Im Gegensatz zu einfachen Tieren haben sie seltsame Kräfte oder bizarre Eigenschaften, und sie besitzen eine hinterhältige Intelligenz.

Bekannte Yōkai sind

  • Kappa (河童), affenartige Wesen mit Schildkrötenpanzer
  • die langnasigen Tengu (天狗)
  • Berg-Oni (yama-oni 山鬼)

sowie die Gestaltwandler (jap. hengeyōkai 変化妖怪)

Während man der Fuchs sich gern in die Gestalt einer schönen Frau verwandelt und man ihm wie in Europa Schläue und Gerissenheit nachsagt, ist der Bergdachs ein eher gemütlicher Gesell. Keine japanische Kneipe ist komplett ohne die Statue eines Tanuki mit einem dicken Bierkrug.

Oni

Zusätzlich zu den erwähnten Berg-Oni, gibt es auch dämonische Oni, verschiedenste Kreaturen, welche Jigoku, die Buddhistische Hölle bewohnen.

Obake

Obake (auch bakemono oder einfach bake) sind Monster, die Ihre Form geändert haben und dadurch mächtiger geworden sind, eine Frau mit einem überlangen Hals wäre ein Beispiel. Der Wandel wurde meist durch negative Gefühle ausgelöst, wodurch obake auch eine bösartige Natur bekommen.

Yūrei

Yūrei sind Geister oder verlorene Seelen der Toten, nicht unähnlich zu ihren westlichen Äquivalenten.