Warburg

Stadt im Kreis Höxter, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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Warburg Vorlage:Audio-IPA (niederdeutsch: Warb(e)rich: lateinisch: Warburgum oder Varburgum) ist eine Stadt im ostwestfälischen Kreis Höxter im Osten Nordrhein-Westfalens (Deutschland). Es ist ein Mittelzentrum und mit rund 24.000 Einwohnern die größte Stadt der Warburger Börde. Die Stadt wurde um 1010 erstmals schriftlich erwähnt, die erste Nennung der Stadt als geschlossene Ortschaft stammt aus dem Jahr 1036. Zudem gehörte Warburg zur westfälischen Hanse. Das Stadtbild ist durch die historischen Bauten, Stein- und Fachwerkhäuser, und die Lage auf einem Bergrücken geprägt. Warburg wird auch als Rothenburg Westfalens bezeichnet.

Wappen Deutschlandkarte
Warburg
Deutschlandkarte, Position der Stadt Warburg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 29′ N, 9° 8′ OKoordinaten: 51° 29′ N, 9° 8′ O
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Detmold
Kreis: Höxter
Höhe: 230 m ü. NHN
Fläche: 168,84 km2
Einwohner: 23.317 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 138 Einwohner je km2
Postleitzahl: 34414
Vorwahlen: 0 56 41
Kfz-Kennzeichen: HX, WAR
Gemeindeschlüssel: 05 7 62 036
Stadtgliederung: 16 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Bahnhofstraße 28
34414 Warburg
Website: www.warburg.de
Bürgermeister: Michael Stickeln (CDU)
Lage der Stadt Warburg im Kreis Höxter
KarteHessenNiedersachsenHochsauerlandkreisKreis GüterslohKreis PaderbornKreis LippeBad DriburgBeverungenBorgentreichBrakelHöxterMarienmünsterNieheimSteinheim (Westfalen)WarburgWillebadessen
Karte
Blick vom Desenberg auf Warburg

Geografie

Geografische Lage

 
Topographie
 
Der Desenberg, ein erloschener Vulkan, mit Burg Desenberg

Warburg liegt im Osten des Landes Nordrhein-Westfalen und im Süden des Kreises Höxter sowie etwa 27 Kilometer südwestlich des Dreiländerecks HessenNiedersachsenNordrhein-Westfalen. Im Süden grenzt das Stadtgebiet an das Land Hessen. Naturräumlich liegt Warburg im Süden der Warburger Börde, einer fruchtbaren Niederung mit fruchtbarem Lößboden und geringen Baumbeständen. Die Börde wird überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Im Südwesten berührt das Stadtgebiet die Ausläufer des Sauerlandes, im Nordwesten die des Eggegebirges. Im Norden und Nordosten schließt sich die eigentliche Warburger Börde an, südlich das Westhessische Bergland. Die nächstgelegenen Oberzentren sind Paderborn (nordwestlich: 27 km Landstraße, 40 km Autobahn) und Kassel (südöstlich: 35 km Landstraße/Autobahn) und Göttingen (östlich: 76 km Landstraße, 98 km Autobahn).

Die wichtigsten Gewässer im Stadtgebiet sind die Diemel, die von Hessen kommend den Südteil des Stadtgebiets von Westen nach Osten durchfließt sowie die südlich der Stadt in die Diemel mündende Twiste, die zuvor Welda und Wormeln im Süden der Kernstadt durchfließt. In die Twiste mündet der Hörler Bach bei Welda. Die Diemel nimmt den Calenberger Bach auf. Ein weiterer Nebenfluss der Diemel im Gebiet der Stadt ist die Eggel, die Warburg im Osten durchfließt und große Teile der Warburger Börde von Daseburg kommend Richtung Süden entwässert. An den Flüssen nutzten einige Mühlen und ein Elektrizitätswerk die Wasserkraft. Teiche in den Warburger Ortschaften nutzen die Bachströmung zur Frischwasserzufuhr für die Fischzucht.

Die Lage an der Diemel prägt das aus Alt- und Neustadt bestehende Warburg. Die Altstadt befindet sich im Tal der Diemel, die Neustadt in Höhenlage über dem Fluss. Altstadt und Diemel liegen auf einer Höhe von rund 160 m ü. NN, die Neustadt erreicht eine Höhe von fast 220 Metern.

Der etwas nordöstlich der Kernstadt gelegene Desenberg ist die markanteste Erhebung der sonst relativ ebenen Warburger Börde. Es handelt sich um einen 150 Meter (343,6 m ü. NN) hohen Bergkegel vulkanischen Ursprungs, auf dessen Spitze sich die Ruinen der Burg Desenberg befinden. Der Berg ist jedoch nicht die höchste Erhebung des Stadtgebiets, sondern der Humbertsberg mit 423,4 m ü. NN im Warburger Wald westlich von Scherfede. Der mit 148,7 m ü. NN niedrigste Punkt liegt im Südosten von Warburg im Diemeltal.[2]

Geologie

 
Die Warburger Börde und Ortsteil Daseburg
 
Geothermische Karte von Warburg

Von Nordosten nach Südwesten bilden zunehmend ältere Gesteinsschichten den Untergrund. Die Formationen aus Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper sind durch Sedimente entstanden, die während der Trias dort abgelagert wurden.

In zahlreichen von Südost nach Nordwest verlaufenden Hebungs- und Senkungsgebieten, begrenzt durch Gebirgsbruchlinien, wurden ältere Gesteinsschichten gegen wesentlich jüngere verschoben. Insbesondere im tief eingeschnittenen Diemeltal und in der Warburger Börde bedecken Lockergesteine der Eiszeiten diesen felsigen Untergrund. Die Eiszeiten haben das Gebiet um Warburg nicht geformt, da die Grenze der Vereisung etwas nördlicher davon verlief. Neben Sand und Kies ist es insbesondere der äolisch abgelagerte Löss, der die Börde zu einer fruchtbaren Landschaft macht und dessen hohe Fruchtbarkeit die landwirtschaftliche Prägung der Region begünstigt.[3] Des Weiteren gibt es Reste von Tschernosemen in bestimmten Bereichen der Warburger Börde; in den meisten Bereichen wurden diese jedoch durch Erosion, begünstigt durch die jahrhundertelange wirtschaftliche Nutzung, abgetragen.[4] Auf den steilen Diemeltalhängen sind flachgründige und austrocknungsgefährdete Böden, die Rendzinen, aus Muschelkalk-Gesteinsschutt entstanden, die als Weideland genutzt werden. Zudem ist im nordwestlichen Stadtgebiet der Löss nur noch in einer dünnen Decke und lediglich stellenweise vorhanden. Es gibt dort Kalksteinverwitterungsböden wie die bereits erwähnten Rendzinen sowie basenreiche Braunerden. Auf dem Varenberg, westlich von Bonenburg, treten die Unterkreide-Sandsteine des Eggekamms zu Tage. Die hohen Niederschläge begünstigten dort die Einwaschung von Eisenhydroxiden in den Unterboden, wo sie sich zu Orterden verfestigten. Dort entwickelten sich sauergebleichte, nährstoffarme Podsol-Böden.

Der felsige Untergrund besteht zwischen Klingenburg und Hohenwepel aus Ton-, Mergel-, Dolomit- und Sandsteinen aus dem Keuper. Von Herlinghausen über Welda bis Scherfede und weiter nördlich finden sich Kalksteine sowie Ton- und Mergelsteine eines ehemaligen Muschelkalk-Meeres. Daneben gibt es dort kleinere Vorkommen von Ton-, Schluff- und teilweise Sandsteinen der Buntsandstein-, Keuper- oder Jurazeit. Weiter südlich und südöstlich um Bonenburg sowie im Gebiet westlich von Scherfede finden sich ebenfalls Schluff- und Sandsteine der Buntsandstein-Zeit. Am Schuren- und Humbertsberg im Westen des Stadtgebietes finden sich Tonmergel- und Mergelkalksteine des Oberkreide-Meeres. Östlich der Stadtwüstung Blankenrode sowie am Bentenberg kommen Sandsteine der Unterkreide-Zeit vor. Die Sandstein- und Tonsteinvorkommen werden stellenweise als Putz- und Mauersand beziehungsweise als Ziegelrohstoffe genutzt.

Im Stadtgebiet gibt es mehrere erloschene Vulkane, deren Magma etwa vor 19 Millionen Jahren in engen Schloten das Gebirge durchbrach. Die zwei markantesten Basaltkegel in der Umgebung sind der Desenberg und der Dörenberg bei Daseburg sowie die drei nördlich, wenngleich außerhalb des Stadtgebietes liegenden Basaltkegel Hüssenberg (bei Eissen), Tannenkopf (Wörtenberg, bei Lütgeneder) und die flache, bewaldete Kuppe des Weißholzes.[5]

Das Gebiet von Warburg eignet sich gut, im westlichen Teil sehr gut zur Nutzung von geothermischen Wärmequellen mittels Erdwärmesonden und Wärmegewinnung durch Wärmepumpen (siehe dazu die nebenstehende Karte)[6].

Flora und Fauna

Da Warburg in einer der regenärmsten Regionen Westfalens liegt und viele Kalk-Halbtrockenflächen aufweist, gedeihen dort einige Besonderheiten, wie etwa eine Vielfalt von in Mitteleuropa sehr seltenen Acker- und Heilkräutern und, im Freiland gärtnerisch gepflanzt, Obstbäume. Mehrere Flurstücke wurden als Naturschutzgebiete ausgewiesen.

Das Kalk-Halbtrockenrasen-Gelände besitzt als Lebensraum für Tagfalter und die sehr seltenen Widderchen eine herausragende Bedeutung, die in Mitteleuropa von keinem anderen Lebensraum erreicht wird. Die Population ist vor allem im Umkreis des Diemeltals anzutreffen. Gemäß der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie gehört der orchideenreiche Kalkmagerrasen europaweit zu den zu schützenden Habitattypen.[7]

Ausdehnung und Nutzung des Stadtgebiets

Das Gebiet der Stadt erstreckt sich auf einer Fläche von 168,71 km². In Nord-Süd Richtung dehnt sich das Stadtgebiet 12,4 km und in West-Ost Richtung 25,4 km aus.[8]

Das Gebiet der Stadt Warburg, insbesondere die Börde, wird überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Daneben existieren vor allem Richtung Eggegebirge noch verhältnismäßig große Waldgebiete. Im Vergleich zum NRW-Landesdurchschnitt von 49,4 % liegt die Landwirtschaftsfläche in Warburg bei fast 60 %, während die Waldfläche mit 29,5 % sowie die Siedlungsfläche mit 11,7 % etwa unter der Hälfte (22,1 %) des Landesdurchschnittes und erheblich unter dem Durchschnitt von Gemeinden gleichen Typs (14,2 %) [9], liegt. Eine Übersicht über die Flächennutzung gibt folgende Tabelle:

Fläche
nach Nutzungsart[10]
Landwirt-
schaftsfläche
Wald-
fläche
Siedlungs-
und Verkehrsfläche
Wasser-
fläche
sonstige
Nutzung
Fläche in ha 9739 4907 1970 157 98
Anteil an Gesamtfläche 57,7 % 29,1% 11,7 % 0,9 % 0,6 %

Nachbargemeinden

Im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden, grenzen an Warburg die Gemeinden beziehungsweise Städte Willebadessen, Borgentreich (beide im Kreis Höxter), Liebenau, Breuna (beide im Landkreis Kassel), Volkmarsen, Diemelstadt (beide im Landkreis Waldeck-Frankenberg), Marsberg (Hochsauerlandkreis) und Lichtenau (Kreis Paderborn).

Stadtgliederung

 
Die Ortschaft Welda

Nach § 3 Absatz 1 ihrer Hauptsatzung gliedert sich die Stadt Warburg in sieben Bezirke und neun Ortschaften,[11] die vor 1975 eigenständige Gemeinden waren und als Stadtteile bezeichnet werden. Die Stadtbezirke sind Stadtteile, die mehr als 1000 Einwohner besitzen. Für die Stadtbezirke gibt es Bezirksausschüsse mit einer festgelegten Anzahl an Mitgliedern, die sich an der Einwohnerzahl orientiert.

Bezirk Einwohner Bezirke und Ortschaften der Stadt Warburg
Bonenburg 1.094
 
Daseburg 1.398
Germete 1.020
Ossendorf 1.319
Rimbeck 1.624
Scherfede 3.189
Warburg-Stadtkern 10.900
Ortschaft Einwohner
Calenberg 471
Dalheim 98
Dössel 682
Hardehausen 96
Herlinghausen 438
Hohenwepel 690
Menne 877
Nörde 769
Welda 863
Wormeln 700
Gesamt 26.228

Diese Zahlen sind Angaben der Stadt Warburg und enthalten ebenso gemeldete Einwohner mit Zweitwohnsitz.[12]

Klima

 
Niederschlagsdiagramm für Warburg. Grau bis Weiß Schattierungen im Hintergrund zeigen den NRW Landesdurchschnitt
 
Niederschlagsdiagramm für Warburg-Hohenwepel

Warburg liegt, wie ganz Ostwestfalen, im Übergangsbereich zwischen dem überwiegend vorherrschenden maritimen Klima sowie dem schwächer ausgeprägten Kontinentalklima. Daher sind die Temperaturen und Niederschläge im Jahresverlauf relativ ausgeglichen. Die Sommer sind im Vergleich zum hochkontinentalen Klima eher kühl, die Winter eher warm. Neben dieser großklimatischen Einordnung wird das lokale Klima maßgeblich durch die besondere Lage zwischen dem Eggegebirge und Ausläufern des Rothaargebirges (Sauerland) beeinflusst. In beiden Gebirgen sind hohe Niederschläge und niedrige Durchschnittstemperaturen zu registrieren. In Warburg hingegen ist das Klima deutlich milder, der durchschnittliche Jahresniederschlag mit unter 700 mm deutlich geringer. Die relativ geringen Niederschläge sind vor allem durch die Lage an der Leeseite des Eggegebirges zu erklären. Warburg wird durch das sich in südnördlicher Richtung erstreckende Gebirge weitgehend von der feuchten Luft abgeschirmt, die zumeist aus Westen Richtung Zentraldeutschland vordringt und sich bereits auf der Luvseite im Paderborner Land abregnet. Zusätzlich ist Warburg im Vergleich zu anderen Gebieten Nordrhein-Westfalens verhältnismäßig weit vom Meer entfernt. Warburg zählt noch vor dem nördlichen Ostwestfalen (Mindener Land) zur niederschlagsärmsten Gegend Westfalens. Im südlichen Stadtgebiet, speziell im Twistetal bis zum Weldaer Berg, ist die Regenmenge noch einmal um 15-20 % niedriger und die Temperatur um 0.5-1  °C höher als im restlichen Stadtgebiet[13]. Die vor allem durch die Höhenlage beeinflusste Jahresdurchschnittstemperatur liegt um 8 °C und ist damit zwar niedriger als in der geschützten Wesertalung weiter östlich bei Höxter, jedoch deutlich höher als in den Höhenlagen im westlich gelegenen Eggegebirge und Sauerland. Folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Klimadaten:


Klimadiagramm für Warburg (230 m) (Temperatur für Bad Driburg 220 m)
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) −0,1 0,5 3,4 7,2 11,7 14,9 16,4 15,9 12,8 9,0 4,3 1,3 8,1
Mittl. Tagesmax. (°C) 5,2 5,5 6,3 11,2 14,1 17,5 20,6 19,6 16,2 12,3 7,2 4,9 11,7
Mittl. Tagesmin. (°C) −3,3 −2,3 1,4 6,0 10,5 13,6 14,5 14,9 10,6 5,4 2,0 −2,2 6
Niederschlag (mm) 51,3 41,1 51,8 51,1 71,9 75,4 69,3 64,0 52,0 42,9 54,7 63,4 Σ 688,9
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
51,3
41,1
51,8
51,1
71,9
75,4
69,3
64,0
52,0
42,9
54,7
63,4
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: Niederschlag: DWD[14]; Temperatur: Klima Bad Driburg[15]

Hinweis: In Ermangelung der Temperaturdaten von Warburg wurden die Daten des nahen (Entfernung 30 km Luftlinie) Bad Driburg verwendet. Bad Driburg liegt in ähnlicher Höhenlage (220 ü. NN. Bad Driburg und 230 ü. N.N. für Warburg) und in einem vergleichbaren Naturraum wie Warburg an der Ostseite des Eggegebirges. Die Niederschläge in Bad Driburg sind nicht vergleichbar sondern liegen regelmäßig deutlich über denen von Warburg.[16]

Siehe auch: Klima in Ostwestfalen-Lippe

Herkunft des Ortsnamens

Die Herkunft des Ortsnamens Warburg wird von Ward (althochdeutsch: Warta) Platz, wo gespäht wird, Warte, lateinisch statio beziehungsweise -berg oder -burg abgeleitet [17]. Die Neustadt Warburgs liegt auf einem großen Felssporn (230 m über NN), der früher wegen seines natürlichen Schutzes und seiner Übersicht über das umliegende Land als Wachtstellung genutzt wurde. Es gibt verschiedene historische Schreibweisen: Wartberg, Wartberc(h), Wartberg(h)(i) [18], Wardburg [19] beziehungsweise Wartborch, Warberghe, Waretberg, Wardberch [20]. Im Niederdeutschen wird der Ort als Warb(e)rich bezeichnet.

Geschichte

Ur- und Frühgeschichte

Im Stadtgebiet von Warburg wurden Ausgrabungen durchgeführt und Funde aus der Ur- und Frühgeschichte gemacht. Ein bei Warburg gefundener Dolch wurde dem ausgehenden Neolithikum zugeordnet[21], ebenso ein Erdwerk bei Rimbeck[22]. Aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. existieren Spuren einer Megalithkultur. Ein Fund von Großsteingräbern in der Nähe des Lütkefelds (nördliches Stadtgebiet) befindet sich im Westfälischen Museum für Archäologie in Herne [23]

Aus der römischen Kaiserzeit wurde in der Nähe von Daseburg bei Warburg eine Siedlung mit Schmiedewerkstätten gefunden. [24] Eine Siedlung von Germanen bestand südlich des Desenbergs mit einer Fläche von 110×80 m. Dort fanden sich neben Wohnhausspuren Bronzeschmelzöfen und Rennöfen zur Verhüttung von Eisenerz. Münzfunde deuten darauf hin, dass in der Nähe der Warburger Diemelfurt im 2. bis 4. Jahrhundert eine Handelsstraße bestanden hat.[25]

Mittelalter

Im 8. Jahrhundert lag westlich der Stadt ein sächsischer Adelssitz. Nach der Unterwerfung des sächsischen Hessengaus nördlich und südlich der Diemel unter das fränkische Reich Karls des Großen im Jahr 772 setzte die Christianisierung ein, und das Gebiet wurde in Grafschaften eingeteilt. Der Wartberg, der heutige Burgberg mit dem Burgfriedhof, wurde Grafensitz und gab der Stadt ihren Namen. In Warburg existierte im Mittelalter ein Gogericht und im Ortsteil Wormeln ein Femegericht.

Die Burg auf dem Wartberg

Datei:Warburg-0143Kopie.jpg
Blick auf den Burgberg (Wartberg). Auf dem Wartberg stand eine Burganlage, von der nur noch die Andreaskapelle existiert

Als erste Nennung der Stadt gilt eine Urkunde von etwa 1010.[26] In der Vita Meinwerci, der Lebensbeschreibung des Bischofs Meinwerk von Paderborn, wird ein Graf Dodiko genannt, der um 1000 vom Wartberch aus große Teile des Hessengaus, Ittergaus und Nethegaus verwaltete. Sie enthält eine Darstellung seiner Burg aus dem 11. Jahrhundert. Sie soll nach Meinwerks Bericht schon zu Dodikos Zeiten von eindrucksvoller Größe und stark befestigt gewesen sein. Zur Versorgung der Burg wurden drei Wirtschaftshöfe in unmittelbarer Nähe angelegt: südöstlich die curia inferior (unterer Hof), nördlich die curia superior (oberer Hof) und östlich vermutlich später die curia media (mittlerer Hof). Diese Höfe waren für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt und die Ansiedlung von großer Bedeutung, denn im Schutz der Burg siedelten sich weitere Menschen an.

Vom Wartberg und seiner Burg aus gab es einen guten Überblick über das Diemeltal. So konnte die Furt überwacht werden, die von den nach Warburg und Paderborn ziehenden Kaufleuten überquert werden musste. Die Diemelfurt war ein Schnittpunkt mehrerer Fernhandelsstraßen und ausschlaggebend für die Entwicklung der Stadt. Auf dem späteren Stadtgebiet entstanden die Vorsiedlungen Berna an der Diemelfurt, Molhusen an der Diemel, Bußdorf in Richtung des heutigen Stadtteils Dössel, und Papenheim in Richtung des heutigen Menne.

Burggrafen waren bis zur Besetzung der Stadt durch preußische Truppen 1802 die Rabe von Pappenheim beziehungsweise die von Canstein.

Übergabe der grafschaftlichen Rechte an Paderborn

Vorlage:Ehemalige Städte im Fürstbistum Paderborn Die Burg war zunächst im Besitz des Grafen Dodiko[27], dessen Besitztümer 1020 dem Bischof von Paderborn zufielen. Die vorteilhafte Lage der Burg und deren eindrucksvolle Größe hatten schon einige Zeit zuvor die Aufmerksamkeit des Paderborner Bischofs Meinwerk erregt, der diesen Besitz seinem Bistum einzuverleiben wünschte. Der von Dodiko bevorzugte Erbe war sein unehelicher Sohn, der angeblich aus einer Beziehung zu einer Nonne stammte, doch kam er 1018 ums Leben -- wahrscheinlich bei einem Reitunfall. Erbenlos war der Graf bereit, seine Güter und den Besitz an den Bischof in Form einer Prekarie zu übertragen. Damit gewährte der Bischof dem Grafen die Nutzung seines früheren Besitzes, dazu Kirchenbesitz auf Lebenszeit. Dodiko, der seinen Besitz auf diese Art erheblich erweitert hatte, starb jedoch bereits am 29. August 1020[28], so dass der Gesamtbesitz an das Bistum Paderborn fiel.

Kaiser Heinrich II. übertrug im folgenden Jahr die gräflichen Rechte an Bischof Meinwerk. Diese entzog ihm Konrad II. infolge einer vom Erzbistum Mainz ausgehenden Intrige, doch gab er sie ihm 1033 wegen seiner treuen Unterstützung wieder zurück. Somit behielt die Burg lange Zeit ihre Schutzfunktion gegen Mainzer Ansprüche.

Entwicklung der Stadt und Entstehung der Altstadt

 
Blick auf die Altstadt mit Biermannsturm

1036 wurde Warburg durch Bischof Meinwerk erstmals als geschlossene Ortschaft bezeugt. Südöstlich der Burg lag eine Siedlung, die den gleichen Namen wie die Stadt, Wartberch trug. Dort lebten die Ministerialen und die Arbeiterfrauen. Zusätzlich siedelten sich Bewohner der umliegenden Dörfer in der Nähe der Burg an, sodass eine Vorstadt (Suburbium) entstand, die zusammen mit der Burg den Ortskern bildete. Der Mittelpunkt einer Straße für Kaufleute und Handwerker Im Sack auf beiden Seiten der alten Handelsstraße war gegen Ende des 11. Jahrhunderts der Marktbereich auf dem Plateau des Ikenberges.

Mit der Verlagerung der herrschaftlichen Macht nach Süden durch die Staufer geriet das Bistum Paderborn in eine Randlage und wurde in regionale Konflikte verstrickt. Dabei war das Erzbistum Köln der schärfste Gegner. Die Ansiedlung am Fuß des Berges zwang den Bischof von Paderborn dazu, eine Stadt anzulegen, um der wachsenden Anzahl von Siedlern weiterhin Schutz gewähren zu können und seine politische Stellung gegen die benachbarten Herrschaftsräume zu sichern. So entstand die Warburger Altstadt von 1168 bis 1187 als Plananlage des Stadtherrn auf einem gleichmäßigen Geländestreifen unterhalb des südöstlichen Suburbiums und der curia inferior (unterer Hof). Die Leitung der neu entstandenen Altstadt hatte der Stadtgraf, der die Besiedlung, den Handel und die Bauarbeiten beaufsichtigte.

Entstehung der Neustadt

Im nördlichen Teil, in der Nähe der curia superior (oberer Hof) ließen sich Siedler nieder, die vor allem aus den Warburger Bauernsiedlungen Molhusen, Bußdorf und Papenheim kamen. Unter Einbeziehung der curia superior und des umliegenden Gebiets wurde die Neustadt Warburg im Jahre 1228/1229 von Bernhard IV. zur Lippe gegründet, um seine politische Stellung im Diemelraum gegen das Vordringen des Kölner Erzbischofs zu sichern. Wie die Altstadt war die Neustadt eine Planstadt, sie wurde jedoch nicht auf rechteckiger Fläche, sondern als spindelförmiges Drei-Straßen-System angelegt.

 
Straße in der Neustadt

Die Besiedlung der Neustadt erfolgte durch Zuwanderer aus dem Bördeland nördlich der Diemel und dem Nethegau sowie von Kaufleuten aus etwas weiter entfernten Orten wie Horhusen (heute Niedermarsberg). Die Bauernsiedlungen Molhusen, Bußdorf und Papenheim verschmolzen mit der Neustadt.

Um 1239 war die Neustadt als städtisches Gemeinwesen voll ausgebaut. Nach dem Tod des Grafen Dodiko und dem Wegfall des Stadtgrafenamts bildete sich ein selbständiger Stadtrat unter der bischöflichen Herrschaft. Die ratsfähigen Herren kamen vornehmlich aus Handwerker- und Händlerfamilien. Die Bürger übernahmen in der Folge das Amt des Stadtrichters und besaßen damit volle bürgerliche Rechte nach Dortmunder und Marsberger Muster[29]. Der Bischof bevorzugte die Neustadt, die Altstadt erhielt die gleichen Rechte 1256. 1260 erhielt die Neustadt das Recht, eine Stadtmauer zur Abschirmung gegen die Altstadt zu bauen.

Der Erzbischof von Köln und Bistumsverweser von Paderborn Dietrich von Moers schien der Stadt Warburg gewogen zu sein. Er hielt am 26. September 1430 im Dominikanerkloster eine Versammlung der Stiftsräte des Fürstbistums Paderborn ab. Das System der Warburger Feldwarten erweiterte er um einen wichtigen Wachtturm und ließ mehrere Landwehren rund um Warburg bauen. Grund für die Bevorzugung Warburgs war wahrscheinlich der Konflikt Dietrichs mit dem Paderborner Domkapitel.[30] 1436 versuchte er, seinen Offizial Heinrich Bode in Warburg anzusiedeln. Dies scheiterte am Widerstand des Paderborner Klerus, denn der Offizial war nicht für die Paderborner sondern nur für die Kölner Diözese vorgesehen. Das Paderborner Domkapitel sah darin einen Versuch, trotz päpstlichen Verbots das Bistum in das Erzbistum Köln einzuverleiben.[31]

Wirtschaftliche Entwicklung

Mit der Gründung des Zisterzienserklosters Hardehausen im Jahre 1155 entstand in unmittelbarer Nachbarschaft Warburgs die größte Wirtschaftskraft im Bereich des Hochstifts. Ab 1258 betrieb Hardehausen einen Klosterhof in Warburg-Neustadt.

In Warburg etablierte sich das in Zünften geordnete Handwerk, wobei die Leinwandweberei, Leder- und Wollindustrie und einige Handwerkskünstler wie Antonius Eisenhoit und andere überregionale Bedeutung erlangten. Im Jahr 1364 traten beide Städte in die Hanse ein und erlebten durch das benachbarte Zisterzienserkloster und durch die Mitgliedschaft im Hansebund einen wirtschaftlichen Aufschwung.

Vereinigung der beiden Städte

 
Gipsabdruck des Siegels der Warburger Neustadt unter der Verfassungsurkunde „Der Grote Breff“ (Der große Brief) von 1436

Altstadt und Neustadt schlossen sich im Jahre 1436 zu einer Stadt zusammen. Im Groten Breff (Großen Brief)[32] wurde die Verfassung festgelegt und mit den Siegeln der beiden Städte Wartberg versehen. Auf dem abgegossenen Siegel (siehe Bild) sind zwei Wehrtürme mit Doppelmauer sichtbar, unter dem Stadttor steht der Paderborner Bischof mit Stab, die Umschrift lautet: „Sigillium burgensium in wartborch“. Der Brief ist in mittelniederdeutscher Sprache verfasst, der Sprache der deutschen Hanse, und ist ein besonders umfangreiches Rechtsdokument. Bisher fanden die Räte der Neu- und der Altstadt in den jeweiligen Rathäusern am Marktplatz statt. Es gab zwei Bürgermeister, die jeweils ein halbes Jahr den Vorsitz führten. Das gemeinsame Rathaus Zwischen den Städten wurde erst 1568, also 132 Jahre nach dem Zusammenschluss, erbaut. Der Rat tagte bis dahin jeweils halbjährig im Altstadtrathaus und im Neustadtrathaus .

Neben den politischen wurden im Groten Breff auch Regelungen zum Wirtschaftsleben getroffen. So hatten die Zunftmeister der Warburger Gilden, wie Kaufleute, Wollweber und Bäcker, Mitspracherecht bei neuen Satzungen. Warburg erhielt im Mittelalter das Recht, eigene Münzen zu prägen.

Dreißigjähriger Krieg

 
Matthäus Merian: Warburgum. Kupferstich aus der Topographia Westphaliae von 1647

Am Anfang des 17. Jahrhunderts war Warburg eine namhafte und reiche Handelsstadt. Außerhalb der Stadtmauer entstand die Hüffert als neuer Stadtteil. Warburg erhielt um 1622 das Recht übertragen, eigene Münzen zu prägen. Beginnend 1621, wurden im Dreißigjährigen Krieg große Teile der Hüffert und Dörfer in der Umgebung geplündert und zerstört, die Stadt verarmte. Die Einwohnerzahl verringerte sich von etwa 16.000 (vor 1618) auf etwa 2.000 Bewohner (nach 1648). Warburg wurde 1622 vom Herzog von Braunschweig, Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel (Der tolle Christian) eingenommen. Ab 1628 wechselte die Stadt mehrmals Herren und Besatzung (Hessen, Kaiserliche, Schweden) und war 1648, am Ende des Krieges, in der Hand der Kaiserlichen. Warburg wurde nach starker Zerstörung zu einer Ackerbürgerstadt. Die Mitgliedschaft in der Hanse und die wirtschaftliche Blütezeit endete. Der Bürgermeister Johann Fischer (1695-1697) konnte durch Verhandlungen einen Teil der durch den Krieg entstandenen hohen Schuldenlast und der Kontributionen reduzieren [33]. Endgültig konnten die Schulden erst im 19. Jahrhundert getilgt werden. Im Jahre 1628 wurde aus der Klosterschule der Dominikaner mit finanzieller Unterstützung von Heinrich Thöne eine höhere Schule, aus der das spätere Gymnasium Marianum (Warburg) hervorging.

18. und 19. Jahrhundert

Vom ökonomischen Niedergang infolge des langen Krieges erholte sich der Ort nur sehr langsam. 1721 wurde der Brauerei Kohlschein, Warburger Brauerei, das Braurecht verliehen.

Während des Siebenjährigen Krieges kam es am 31. Juli 1760 zur Schlacht bei Warburg zwischen Ossendorf und Warburg, bei der eine Hauptarmee aus kurbraunschweig-lüneburgischen, Braunschweig-Wolfenbütteler, Hessen-Kasseler und britischen Truppen gegen eine französische Reservearmee kämpfte.[34]

Preußische Truppen rückten am 3. August 1802 in Warburg ein. Von 1807 bis 1813 gehörte die Stadt zum Königreich Westphalen und war Sitz des Cantons Warburg.

Nach dem Wiener Kongress fiel Warburg 1815 wieder an Preußen. Ein Jahr später, 1816, wurde Warburg Kreisstadt und damit Sitz der Kreisverwaltung. Das Kreisgebiet erstreckte sich auf die heutigen Stadtgebiete Willebadessen, Borgentreich, Warburg und Stadtteile von Brakel. Im Jahre 1810 wurden das Gymnasium und das Dominikanerkloster durch die französische Verwaltung teilweise und 1824 endgültig durch die preußische Verwaltung geschlossen. Ab 1815 diente die Schule als Gerichtsgebäude und Gefängnis. Durch den Zuzug preußischer Beamten stieg die Anzahl der Protestanten in Warburg. Die neu eingerichtete protestantische Kirchengemeinde erhielt die ehemalige Klosterkirche der Dominikaner. Im Klostergebäude entstand eine evangelische Schule, die 1826 als Königliches Progymnasium zu Warburg wiedereröffnet wurde, anfangs mit drei Klassen. 1841 wurde das Amt Warburg-Land, das die umliegenden Ortschaften (ohne Warburg Stadt) verwaltete, in Warburg eingerichtet. 1865 wurde Auf`m Pfuhl (Neustadt) ein neues Gerichtsgebäude als Kreisgericht eingeweiht, das über 50 Mitarbeiter beschäftigte. 1839 wurde das Warburger Kreisblatt gegründet, 1894 ein neues Postamtgebäude erbaut.

Bürger und Landbevölkerung waren durch die Kriege hohen Belastungen ausgesetzt, dazu kamen für längere Zeit die Ablösesummen zur Befreiung von der Leibeigenschaft und die 1822 eingeführten Steuerrechnungen des preußischen Staates. Armut und Not verursachten um 1830 eine Auswanderungswelle nach Nordamerika.

Die Industrialisierung setzte erst spät ein. 1849 erhielt die Stadt Anschluss an das Bahnnetz. Warburg wurde Verkehrsknotenpunkt für den Personen- und Güterverkehr, die Bahn ein wichtiger Arbeitgeber. Im Jahre 1890 wurde die Bahnstrecke nach Arolsen eröffnet und später nach Marburg fortgeführt. Die 1863 aufgebaute Warburger Papierfabrik produzierte über ein Jahrhundert lang hauptsächlich Strohpappe. 1882 wurde die Zuckerfabrik in Warburg gegründet, später kamen Dampfmahlmühlenbetriebe hinzu. Im 19. Jahrhundert war Warburg ein Zentrum für Getreide, Vieh- und Eisenhandel.[35] Erst 1892 hatte Warburg die Schulden des Dreißigjährigen Krieges abgezahlt.

Neben den Wirtschaftsbetrieben wurde die Bildungs- und Infrastruktur ausgebaut. Mit der Planung einer Mädchenschule für höhere Bildung, dem späteren Hüffertgymnasium, wurde ab 1856 begonnen, die Schule wurde von den Armen Schulschwestern verwaltet[36]. Die Landwirtschaftsschule Warburg zur Aus- und Weiterbildung von Landwirten und Hauswirtschafterinnen wurde 1885 gegründet. Sie bestand bis 1974.[37] Durch die Umstellung der Arbeitsprozesse und die spätere Motorisierung in der Landwirtschaft verringerte sich die Zahl der Arbeitsplätze. Personen im Erwerbsalter wanderten bis in die 1960er Jahre in die Ballungsräume ab.

Um die Jahrhundertwende setzte eine wirtschaftliche Erholung ein. Viele Häuser wurden neu- oder ausgebaut. Rund um Warburg ließen sich einige Baufirmen und Baumaterialbetriebe (Steinbrüche, Ziegelei, Kalkwerk) nieder, von denen einige überregionale Bedeutung erlangten.

Erster Weltkrieg und Weimarer Republik

Im Ersten Weltkrieg kamen Hunderte von Soldaten aus Warburg ums Leben. Die Landwirtschaft lieferte Getreide, Zucker, Gemüse und Obst in die Ballungsräume. Glocken, Orgelpfeifen und andere Metallgegenstände, auch von Privatpersonen, wurden für Kriegsmaterial eingeschmolzen. Während des Krieges und danach wurden russische Kriegsgefangene auf den umliegenden Landgütern zur Arbeit eingesetzt. Unmittelbar nach dem Krieg gab es, inspiriert durch die reichsweite Rätebewegung, in Warburg ebenfalls eine Bewegung, die Bauern- und Landarbeiterräte bilden wollte. [38]. An Behörden gab es in Warburg nach dem Ersten Weltkrieg ein Finanzamt, ein Postamt, das Amtsgericht, das Eisenbahnbetriebsamt, ein Verkehrsamt, eine Reichsbanknebenstelle und ein Zollamt[39].

Das katholisch geprägte Gebiet war eine Hochburg der Zentrumspartei. Bei dem Wahlen von 1928 erhielt die NSDAP nur acht Stimmen. Die lokalen Medien überhäuften die NSDAP und ihre Vertreter mit Hohn und Spott. Dennoch erhielt sie vier Jahre später bei den Reichstagswahlen von 1932 in Warburg Stadt 339 Stimmen (etwa 7 %). Bei den Wahlen am 5. März 1933 erhielt die Zentrumspartei in Warburg 67,2 %, die NSDAP 21,8 %.(1027 Stimmen in der Stadt Warburg Stadt und 4203 Stimmen im Kreis Warburg). Sie hatte somit keine Mehrheit erreicht.

Drittes Reich (1933–1945)

Nach der Wahl wurden die verbeamteten Ratsherren der Zentrumspartei durch die Regierung in Minden strafversetzt oder kaltgestellt, andere wurden eingeschüchtert. Die erste Ratssitzung wurde von der NSDAP inszeniert, die Zentrumspartei aufgelöst. Die übrigen Ratsherren wurden aufgefordert, als Hospitanten in die Fraktion der NSDAP einzutreten, was die meisten taten. Der SA-Sturmbannführer Schlötel, Bielefeld, wurde am 27. Juli 1933 als Bürgermeister eingeführt. [40]. Im Wald zwischen Warburg und Kleinenberg wurde im August 1933 der im März festgenommene politische Journalist und Dichter Felix Fechenbach auf dem Transport in das KZ Dachau, angeblich auf der Flucht, erschossen.

Für die bedeutende Jüdische Gemeinde Warburg wirkte sich die NS-Politik vernichtend aus. 1933 waren noch 160 Bürger der Stadt jüdischen Glaubens. Einige von ihnen wanderten vor 1939 nach Palästina, Amerika oder England aus, so daß sich ihre Anzahl 1939 auf 96 reduzierte. Insbesondere nach Kriegsbeginn wurden mindestens 148 Menschen jüdischen Glaubens deportiert, von denen 136 in Konzentrationslagern ermordet wurden. Die Synagoge der Warburger Gemeinde in der Altstadt und die Synagoge stand in Rimbeck wurden in der Reichspogromnacht im November 1938 zerstört. Nach 1945 kamen fünf Warburger und sieben Rimbecker Juden wieder zurück. Drei von ihnen bauten sich wieder eine Existenz in Warburg auf, die anderen wanderten nach Nordamerika und Palästina aus.[41]

1936 wurde das 900-jährige Jubiläum der Stadt gefeiert.

Während des Zweiten Weltkrieges leisteten französische und osteuropäische Kriegsgefangene meist in der Landwirtschaft Zwangsarbeit.

Bei einem Bombenangriff am 27. März 1945 gab es zwei Todesopfer. Drei Wohnhäuser, ein Geschäftshaus, ein Gewerbebetrieb und ein landwirtschaftliches Gebäude wurden zerstört. Beim Bombenangriff auf Ossendorf wurden neun, auf Rimbeck vier Wohngebäude zerstört. In beiden Orten kamen drei Menschen ums Leben.

Die Stadt wurde von Karfreitag auf Karsamstag, dem 1. April 1945, weitgehend kampflos an US-amerikanische Truppen übergeben, die unerwartet aus südwestlicher Richtung vordrangen, während die Verteidigungslinie im nördlichen Kreisgebiet errichtet worden war.[42] Die Stadtkommandantur wurde aufgrund der alliierten Gebietsregelung später durch britische Soldaten übernommen.

Nach 1945

Der Landkreis Warburg wurde der britischen Besatzungszone zugeteilt. Bei der Bildung neuer Länder wurde der Landkreis Warburg Teil des Landes Nordrhein-Westfalen, das aus dem nördlichen Teil der preußischen Rheinprovinz und der Provinz Westfalen entstand. [43]

In der Warburger Landwirtschaftsschule wurden damals in Kurzlehrgängen Volksschullehrer ausgebildet. In den 1950er Jahren wurde die Warburger Konservenfabrik errichtet. Die Hüffertschule wurde 1971 Mädchengymnasium und der Kreis Warburg Schulträger. Anfang der 1950er Jahre gab es im Warburger Land eine Flurbereinigung. Der Dominikanerorden gab Anfang der 1990er Jahre seinen Konvent in Warburg auf. Das Konventgebäude wurde zwei Jahre später von der syrisch-orthodoxen Kirche erworben.

Die Stadt Warburg war 1983 Gründungsmitglied des Westfälischen Hansebundes.

Eingemeindungen

Zum 1. Januar 1975 wurden im Rahmen der nordrhein-westfälischen Gebietsreform mit dem Sauerland/Paderborn-Gesetz vom 5. November 1974 unter anderem der Altkreis Höxter und der Kreis Warburg (KFZ-Kennzeichen WAR) zum neuen Kreis Höxter zusammengeschlossen und die Städte und Gemeinden des Kreises Warburg neu gegliedert. Nach§ 31 des gleichen Gesetzes wurden die Stadt Warburg, die 14 vorher selbständigen Gemeinden Bonenburg, Calenberg, Dalheim, Dössel, Germete, Herlinghausen, Hohenwepel, Menne, Nörde, Ossendorf, Rimbeck, Scherfede, Welda und Wormeln aus dem Amt Warburg-Land sowie die Gemeinde Daseburg aus dem Amt Borgentreich zur neuen Stadt Warburg zusammengeschlossen. Die Ämter wurden aufgelöst; Rechtsnachfolgerin des Amtes Warburg-Land ist die Stadt Warburg.[44] Die eingegliederten Gemeinden entsprechen den heutigen Stadtteilen.

Nach Zusammenlegung der Stadt mit den Gemeinden des Amtes Warburg-Land gab es zusätzlich zum Rathaus Zwischen den Städten die Amtsverwaltung Warburg-Land an der Kasseler Straße, die nach Abzug der Kreisbehörden aufgegeben wurde. Stattdessen wurde das Behördenhaus an der Bahnhofstraße bezogen.


Einwohnerentwicklung

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen der Stadt Warburg nach dem jeweiligen Gebietsstand, bei einigen Zahlen zusätzlich nach heutigem Gebietsstand. Es handelt sich bis 1970 und bei 1987 um Volkszählungsergebnisse[45][46][47][48] und ab 1975 um amtliche Fortschreibungen des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik.[49] Die Zahlen von 1975 bis 1985 sind geschätzte Werte, die Zahlen ab 1990 Fortschreibungen auf Basis der Ergebnisse der Volkszählung von 1987. Die Angaben beziehen sich ab 1871 sowie für 1946 auf die Ortsanwesende Bevölkerung, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und ab 1985 auf die Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung. Vor 1871 wurden die Einwohnerzahlen nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt. Vor dem Jahr 1618 sollen 16.000 Bürger in der Stadt gewohnt haben, 1648 waren es nur noch 2000 Einwohner.

 
Bevölkerungsentwicklung in Warburg von 1818 bis 2007 (untere Linie: jeweiliger Gebietsstand, obere Linie: heutiger Gebietsstand)
Jahr Einwohner
1818 (31. Dez.) 2.171
1831 (31. Dez.) 3.260
1837 (31. Dez.) 3.255
1843 (31. Dez.) 3.504
1849 (3. Dez.) 3.915
1852 (3. Dez.) 3.862
1858 (3. Dez.) 3.938
1867 (3. Dez.) 3.957
1871 (1. Dez.) 4.408
Jahr Einwohner
1880 (1. Dez.) 4.592
1885 (1. Dez.) 4.883
1895 (1. Dez.) 5.256
1900 (1. Dez.) 5.132
1905 (1. Dez.) 5.301
1910 (1. Dez.) 5.682
1925 (16. Juni) 6.281
1933 (16. Juni) 6.806
Jahr Einwohner
1939 (17. Mai) 6.591
17.285 1
1946 (29. Okt.) 10.373
1950 (13. Sep.) 10.850
25.998 1
1961 (6. Juni) 9.236
22.182 1
1970 (27. Mai) 9.360
22.859 1
1975 (31. Dez.) 22.142
Jahr Einwohner
1980 (31. Dez.) 21.919
1985 (31. Dez.) 21.818
1987 (25. Mai) 21.887
1990 (31. Dez.) 22.562
1995 (31. Dez.) 24.178
2000 (31. Dez.) 24.204
2005 (31. Dez.) 24.294
2007 (31. Dez.) 23.986

1 heutiger Gebietsstand

Religion

Christentum

Durch die Sachsenkriege Karls des Großen wurde die Region an der Diemel dem Frankenreich unterworfen. Im Auftrag Karls des Großen missionierte im Jahre 774 der österreichische Abt Sturmius und Gründer des Klosters in Fulda das Gebiet um Diemel und Weser. 805/806 wurde als erster Bischof Hathumar für das neuerhobene Bistum Paderborn eingesetzt, das zu Beginn noch unter der Oberhoheit des Bistums Würzburg gestanden war. Langsam wurde das Bistum Paderborn rechtlich aufgewertet, ab 822 erhielt es Gerichtsbefugnisse im Territorium und Immunität, ab 885 das Recht der freien Bischofswahl durch den Domklerus. Im Jahre 822 wurde die Benediktinerabtei Corvey in der Nähe (bei Höxter) gegründet, die im Jahre 1802 säkularisiert wurde. Warburg gehörte von 1321 bis 1806 zum Fürstbistum Paderborn, in dem die Stadt unter anderem die Hälfte der Mitglieder des ständischen Rates bildete.

Warburg gilt als möglicher Standort der Irminsul, einer altsächsischen Hauptheiligtumssäule.

Das heutige Stadtgebiet ist traditionell katholisch geprägt. Eine Ausnahme stellt der Ortsteil Herlinghausen dar. Ab 1816 erhöhte sich stetig durch die preußische Verwaltung der Anteil der Bewohner mit protestantischem Bekenntnis, meist durch Entsendung von Beamten. 1826 wurde in der Kernstadt eine evangelische Kirchengemeinde gegründet. Im Jahre 1890 gab es in der Warburger evangelischen Kirchengemeinde 948 Gläubige (die ungefähr 350 aus Herlinghausen mitgerechnet), 1937 circa 1400, nach dem Krieg (Höchststand Oktober 1947) gab es zeitweise 3650 Gläubige (die Stadt Warburg hatte 2200, 400 Gläubige waren in Dössel in einem Flüchtlingslager untergebracht). Nachdem in Warburg nicht genügend Arbeitsplätze vorhanden waren, zogen viele der Flüchtlinge in die industriellen Ballungsräume weiter, so dass sich die Anzahl der evangelischen Gläubigen wieder stark reduzierte. In dem 1980er und 1990er Jahren kamen durch Spätaussiedler weitere Gläubige hinzu. Die Protestanten blieben jedoch in der Minderheit. Im Jahre 1975 wurde durch die Eingemeindungen der umliegenden Dörfer der katholische Anteil der Bewohner im Stadtgebiet noch einmal erhöht.

Katholische Kirche

 
Das Gymnasium Marianum mit seiner Kirche
 
Blick auf die Neustadtkirche St. Johannes Baptist

Das älteste erhaltene Baudenkmal ist die frühere romanische St.-Andreas- Kirche. Die Krypta dieser Kirche unterhalb der Erasmuskapelle befindet sich auf dem Burgberg, dem heutigen Burgfriedhof. Die erste Kirche Warburgs wurde im 8. Jahrhundert erbaut und befand sich auf der Hüffert, einem Stadtteil, der während des Dreißigjährigen Krieges vollständig zerstört wurde. Nachdem Graf Dodiko keine Nachkommen hatte, fiel sein Erbe um 1020 an das Bistum Paderborn, das 1321 zum Fürstbistum erhoben wurde und bis zum Ende des Heiligen Römioschen Reiches im Jahre 1806 existierte. 1929 kam es zum Erzbistum Paderborn. Der Paderborner Bischof gründete 1228–1230 die Warburger Neustadt, um seinen Gebietsanspruch gegenüber dem Kölner Erzbischof zu verteidigen (siehe oben: Entstehung der Neustadt).

Die heutigen Hauptkirchen sind die katholische Neustadtkirche St. Johannes Baptist, erbaut 1264, und die katholische Altstadtkirche St. Mariä Heimsuchung, erbaut 1299. Die Dominikaner kamen 1281 nach Warburg. Der Dominikanerkonvent Warburg war zwischen den Städten angesiedelt. Im Mittelalter siedelten sich mehrere Kaland-Bruderschaften in Warburg an, mehrheitlich in der Neustadt. Die Kalandstraße ist ihnen zu Ehren benannt. Die ehemalige Pfarrkirche der Altstadt war ab 1283 die Dominikanerkirche Maria in vinea. Die Neustadt- und Altgemeinde haben je ein Pfarrzentrum im Böttrich- und im Arndoldihaus, zwei spätgotischen Flettdeelenhäusern aus dem 16. Jahrhundert. Jede Kirchengemeinde ist Träger von zwei Kindergärten. Auf den umliegenden Ortschaften gibt es fast in jeden Ortsteil (mit der Ausnahme von Dalheim und Herlinghausen) eine katholische Ortskirche und ein Gemeindehaus (siehe Ortsartikel). Die Kirchengemeinden im Stadtgebiet Warburg bilden zwei Pastoralverbünde und gehören zum Dekanat Höxter-Warburg.

Die Reformation hat die Warburger Bürger und den Klerus nicht unberührt gelassen, wie im Frühjahr 1570 der damalige Domkantor feststellte, der in seinem Archidiakonat Warburg, welches damals 25 Pfarreien umfasste, eine Visitation durchführte[50]. Während der Reformation war Warburg im ganzen immer katholisch geblieben. Zu dieser Entwicklung hat der Theologe Otto Beckmann, der Dominikanerorden und die Kaland- Brüderschaften beigetragen. Die Ansiedlung der Jesuiten 1664 in Warburg, wie vom Paderborner Bischof gewünscht, war nicht notwendig und wurde schnell rückgängig 1700 gemacht. Im Jahre 1628 wurde mit finanzieller Unterstützung von dem aus Warburg stammenden Mainzer Kanoniker H. Thöne eine städtische höhere Schule -- das Gymnasium Marianum -- in dem Dominikanerkloster gegründet und eingerichtet, die Dominikaner stellten die Lehrer. Der Dominikanerkonvent wurde 1810 von der unter Napoleons Einfluss stehenden Regierung des Königreichs Westfalen unterdrückt, die Schule wurde danach weiter von den Dominikanern geleitet. Der Dominikanerkonvent wurde im Jahre 1826 endgültig von der Preußischen Regierung aufgehoben. Nach dem Kulturkampf kamen die Dominikaner wieder nach Warburg, um ihre Novizen dort auszubilden, sie auf das Gymnasium zu schicken. Die Dominikaner zogen nach dem Bau (1906-1915) des neugotischen Dominikanerklosters St.-Maria-Himmelfahrt in das in der Nähe am Bahnhof errichtete neue Klostergebäude. Die Dominikaner gaben ihren Konvent in Warburg Anfang der 1990er Jahre auf. Neben den Dominikanern gab es andere Ordensgemeinschaften. Der katholische Frauenorden Arme Schulschwestern leitete die mittlere Mädchenschule auf der Hüffert, die ab 1900 und seit 1955 Gymnasium, das heutige Hüffertgymnasium, ist. In der Altstadt gab es den Orden der Vinzenzschwestern, die Kindergarten, Kranken- und Altenpflege und eine Nähschule unterhielten. In der Altstadt und in der Neustadt gab es je ein Beginenhaus.

Die Katholische Kirche war Trägerin des Krankenhauses St. Petri Hospital, welches zuerst in der Innenstadt und später auf der Hüffert angesiedelt wurde. Im ehemaligen Krankenhaus ist heute das Corvinus-Haus der Evangelischen Gemeinde untergebracht. Ein katholischer Schwestern-Vinzenziusorden betreute die Krankenpflege in dem Krankenhaus. Die Kirche gründete und ist Träger des St. Laurentius-Heims für Heranwachsende mit körperlicher oder geistiger Behinderungen. Die katholische Kirche und katholische Kongregationen sind Träger verschiedener kirchlichen Einrichtungen wie Caritas-Station, Alten- und Pflegeheime, wie zum Beispiel St. Johannes-Haus der Vinzentinerinnen und der Hainberg der Serviamschwestern. Im Ortsteil Bonenburg wurde um 1935 der Kreuzweg Bonenburg angelegt.

Evangelische Kirche

Seit der Reformation existiert eine evangelische Gemeinde in Herlinghausen, heute ein Ortsteil von Warburg. Herlinghausen und Hagedorn (Steinheim) waren die beiden einzigen Ortschaften im ehemaligen Fürstbistum Paderborn, die nach der Reformation mehrheitlich evangelisch blieben. Herlinghausen wurde von den Pfarrern des hessischen Nachbarorts Ersen bis ins 19. Jahrhundert pastoral mitbetreut.

Nach der Eroberung Westfalens 1802 durch die Preußen bis zur französischen Gründung des Königreichs Westfalen beziehungsweise nachdem Warburg nach der Auflösung des Königreichs Westfalen wieder unter preußischen Herrschaft fiel, zogen protestantische Gläubige nach Warburg, die meist als preußische Beamte in den dortigen Behörden arbeiteten. Nachdem sich 1820 ein Komitee zur Gründung einer evangelischen Gemeinde gebildet hat und von der Regierung Minden der Bielefelder Superintendent Scheer beauftragt wurde zu erkunden, ob eine selbständige Kirchengemeinde in Warburg möglich sei [51], wurde diese 1826 gegründet. Der Superintendent war erstaunt von der Existenz der Herlinghauser Gemeinde, die zu seinem Sprengel gehörte, aber von deren Dasein er keine Ahnung hatte. Die um 1200 erbaute Dominikanerkirche Maria-in-vinea / Maria-im-Weinberg wurde am 21. Dezember 1824 durch die Königliche Kabinettsorder von Friedrich Wilhelm III. (Preußen) der evangelischen Gemeinde als Eigentum überwiesen. Vertraglich wurde dem katholisch geprägten Gymnasium Marianum die Mitbenutzung der Kirche für Schulmessen zugesichert, das heißt, sie wird de facto heute als Simultankirche sowohl von der evangelische Gemeinde in Warburg als auch für katholische Schulmessen des Gymnasiums Marianum genutzt. Der Gemeinde besitzt als Gemeindezentrum das Corvinus-Haus, das Evangelische Familienzentrum Arche, sowie die Kirche in Herlinghausen sowie den Kirchberghof (Christliches Freizeitzentrum) in Herlinghausen. Für die protestantischen Gläubigen im westlichen Stadtgebiet von Warburg gibt es in Rimbeck eine weitere Kirchengemeinde mit Gottes- und Gemeindehaus sowie mit dem Alters- und Pflegeheim Haus Phöbe.

Die Gemeinden Warburg-Herlinghausen und Rimbeck-Scherfede gehören zum 1840 gegründeten Kirchenkreis Paderborn der Evangelischen Kirche von Westfalen [52].

Seit den 1990er Jahren gibt es eine Freie evangelische Gemeinde in Warburg[53], die von Spätaussiedlern gegründet wurde.

Syrisch-orthodoxes Kloster

 
Das syrisch-orthodoxe Kloster

Das Erzbistum Deutschland der syrisch-orthodoxen Kirche wurde 1997 gegründet und hat seinen Bischofssitz im ehemaligen Dominikanerkloster in Warburg. Das Kloster trägt seit dem Besitzerwechsel den Namen St. Jakob von Sarug. Es ist der Sitz des amtierenden Bischofs Mor Julius Hanna Aydin[54], der schon als Abt des Klosters sowie Leiter des ehemaligen angegliederten Priesterseminars tätig war. Nach der Renovierung des Klosters dient dieses als syrisch-orthodoxes Zentrum in Westfalen. Seit der Klosteransiedlung haben sich etwa 60 syrisch-orthodoxe Familien in Warburg niedergelassen.[55]

Andere christliche Religionsgemeinschaften

Durch die Ansiedlung von Russlanddeutschen und von Spätaussiedlern aus Südosteuropa in den 1980/1990er Jahren sind Christen mit orthodoxen, katholischen beziehungsweise freikirchlichen Glaubensbekenntnissen nach Warburg gekommen. Die Anzahl Gläubiger anderer Religionsgemeinschaften sind in Warburg vernachlässigbar gering.

Jüdisches Leben in Warburg

Warburg hatte in der Geschichte eine bedeutende jüdische Gemeinde. Um 1800 waren von 2000 Einwohner Warburgs etwa 200 jüdischen Glaubens sowie um 1900 von 5000 Einwohner etwa 300 jüdischen Glaubens. Der starke Zuwachs der Gesamtbevölkerung ist auf die Landflucht beziehungsweise die Ansiedlung von Industriebetrieben sowie den Bahnbetrieb zurückzuführen. Im Fürstbistum Paderborn hatte die Stadt Warburg den höchsten jüdischen Bevölkerungsanteil. Im 19. Jahrhundert hatte das jüdische Landesrabbinat seinen Sitz in Warburg. Es gab eine jüdische Schule in der Stadt, die ab 1861 eine öffentliche Einrichtung war und ab 1909 ein eigenes Schulgebäude besaß. Es bestanden daneben kleine Landgemeinden (Gemeinschaften) in Rimbeck, Ossendorf, Daseburg, Herlinghausen und Hohenwepel [56]. In Warburg gibt es heute noch einen jüdischen Friedhof ebenso wie in Rimbeck. Ein weiterer Grund für den erhöhten jüdischen Bevölkerungsanteil mag sein, dass Warburg auf Missionierungsauflagen verzichtete, anders als z. B. Kassel, wo jüdische Bürger sich nach der Reformation regelmäßig Missionsvorträge von Geistlichen anhören mussten[57]. Einige Warburger Bewohner jüdischen Glaubens erlangten, wie unter dem Abschnitt Persönlichkeiten zu lesen, eine internationale Bekanntheit.

Die Synagoge, die in der Altstadt lag, wurde während der Novemberpogrome 1938 weitestgehend zerstört und dient heute als Wohnhaus. Viele Warburger Juden wurden nach Riga deportiert [58].

Einige jüdische Familien kamen ab 1945 nach Warburg zurück. Heute leben nur noch wenige jüdische Bürger in Warburg.

Politik

Die letzten Kommunal-, Kreistag-, Landrat- und Bürgermeisterwahlen fand am 30. August 2009 statt. Wahlgewinner unter den angetretenen Parteien war mit dem Erreichen der absoluten Mehrheit die CDU in Warburg. Die Ergebnisse sind vergleichbar auf der Kreisebene. Die nächsten Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen finden im Jahre 2014 statt.

Stadtrat

Die folgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung des Stadtrates und die Kommunalwahlergebnisse seit 1975[59][60]:

2009 2004 1999 1994 1989 1984 1979 1975
Partei Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze %
CDU 21 55,09 22 58,53 23 60,35 20 50,44 n/v 49,26 n/v 52,05 n/v 57,30 n/v 58,17
SPD 7 19,01 8 21,60 10 25,25 12 30,06 n/v 27,73 n/v 19,65 n/v 19,83 n/v 16,17
Bürger-Union1 4 10,53 4 10,29 2 6,82 n/v n/v n/v n/v n/v n/v n/v n/v n/v n/v
GRÜNE 3 7,45 3 6,50 2 5,04 2 6,71 n/v 5,55 n/v 5,51 - - - -
FDP 2 5,43 1 3,08 1 2,54 - - n/v 2,87 n/v 3,53 n/v 4,04 n/v 3,89
Linke 1 2,49 - - - - - - - - - - - - - -
Sonstige1 - - - - - - 5 12,78 n/v 14,59 n/v 19,25 n/v 18,83 n/v 21,77
Gesamt 2 38 100 38 100 38 100 39 100 n/v 100 n/v 100 n/v 100 n/v 100

1 Da die Datenlage eine Zuordnung der Wahlergebnisse für die Bürger-Union für die Zeit vor 1999 nicht ermöglicht, erfolgt die prozentuale Angabe unter Sonstige
2 Ohne Berücksichtigung von Rundungsfehlern

siehe auch: Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen 2009.

Derzeitige Fraktionsvorsitzende sind Willi Vonde (CDU), Karl-Heinz Hellmuth (SPD), Franz-Josef Rose (Bündnis 90/Die Grünen), Wolfgang Gumm (Bürger-Union) und Peter von Schöning (FDP). Der Stadtrat hat 38 Sitze.

siehe auch: Wahlen zum Bundes- und Landtag in Ostwestfalen-Lippe

Bürgermeister

Der gegenwärtige Bürgermeister Warburgs ist Michael Stickeln (CDU). Er setzte sich 2004 mit 69,4 % der Stimmen im ersten Wahlgang gegen die Kandidaten von SPD und FDP durch. 2009 wurde er ohne Mitbewerber mit 89,51 % wiedergewählt. 1. Stellvertretender Bürgermeister ist Heinz-Josef Bodemann (Calenberg), 2. Stellvertretende Bürgermeisterin ist Felicitas Schimmel (Warburg), beide ebenfalls von der CDU.

Bis 1803 wurde der Rat und der Bürgermeister jährlich gewählt.

  • 1803–1830: Wilhelm Franz von Hiddessen
  • 1831–1842: Adam Rinteln
  • 1843–1879: Heinrich Fischer
  • 1880–1884: Wilhelm Schmidt
  • 1884–1896: Leopold Wiegand
  • 1896–1900: Ewald Röper
  • 1901–1914: Franz Wilhelm von Schildt
  • 1915–1919: Dr. Paul Heinrich Lipps
  • 1919–1933: August Dissen
  • 1933–1945: Otto Schlötel (eingesetzt, nicht gewählt von 27. Juli 1933 bis 31. März 1945)
  • 1945–1948: Robert Peters u. Franz Julius König (zwei Verantwortliche von den Amerikanern eingesetzt ab April 1945 als Ehrenamtlicher Bürgermeister und hauptberuflicher Stadtinspektor)
  • 1948–1952: Friedrich Becker
  • 1952–1964: Anton Böhlen
  • 1964–1969: Dr. Franz Mürmann
  • 1969–1974: Dr. Heribert Schlinker, Warburg, Bürger-Union
  • 1975–1989: Josef Dierkes, Menne, CDU
  • 1989–1999: Paul Mohr, Dössel, CDU
  • 1999–2004: Walter Hellmuth, Warburg, CDU (erster hauptamtlicher Bürgermeister)
  • 2004 bis heute: Michael Stickeln, Dössel, CDU

Kommunaler Haushalt

Für das Haushaltsjahr 2007 beträgt das Gemeindebudget 35.181.902,73 € (bereinigte Rechnungsergebnis). Die Stadt ist mit ca. 13 Mio. € verschuldet. Die Schulden akkumulierten sich teilweise aus früheren Verpflichtungen wie beispielsweise gegenüber der ehemaligen städtischen Krankenhaus-Trägergesellschaft und anderen Ausgaben wie durch die städtische Musikschule. Zeitweise konnte die Kommune den Haushalt nicht ausgleichen, somit wurde ein Haushaltssicherungskonzept notwendig (2004 bis 2007).

Wappen

 
Wappen der Stadt
 
Altes Wappen der Stadt
Blasonierung: Weiße (Silberne) Lilie auf blauem Schild

Die Lilie besteht aus drei stilisierten Blättern, die von einem Band zusammengehalten werden. Das Recht zur Führung dieses Wappens wurde der Stadt am 30. Juni 1977 durch die Regierungspräsidenten Detmold verliehen. Die Lilie taucht erstmalig auf den Münzen der Stadt seit 1227 auf. Im Mittelalter wurde Warburg ferner als Liliengrund bezeichnet.

Daneben existierte zunächst ein weiteres Wappen neben dem beschriebenen. Dieses Wappen zeigt ein Stadttor, die Stadtmauer, einen breiten Torturm und zwei schmale Seitentürme. In dem offenen Stadttor steht ein Bischof. Vermutlich soll dies den Bischof von Paderborn darstellen. Die ältesten Darstellungen dieses Wappens tauchen erstmalig 1254 and 1257 auf. Das Stadttorwappen wurde für große Siegel verwendet -- die kleinen Siegel zeigten immer nur die Lilie. Es ist auf dem Gipsabdruck des Siegels (s. Abbildung oben) zu sehen.

Vor 1977 war eine Kombination der beiden Wappen gebräuchlich. Der Bischof ist hier durch die Liliendarstellung auf blauen Grund, der den gesamten Torbogen ausfüllt, ersetzt. Außerdem sind kleinere Lilien auf den Turmdächern abgebildet. Mit der Umschrift Stadt Warburg -- Kreis Höxter wird dieses Wappen als Teil des Dienstsiegels der Stadt verwendet. Seit 1977 wird als eigentliches Stadtwappen nur noch die Lillie auf blauen Grund ohne Stadtbefestigung verwendet.[61][62]

Städtepartnerschaften und -freundschaften

Die Stadt Warburg unterhält Städtepartnerschaften mit Prochowice (Parchwitz) im Powiat Legnicki, Polen und Ledegem in Westflandern, Belgien. Darüber hinaus werden drei Freundschaften gepflegt: Falkenberg/Elster in Brandenburg, Walchsee in Tirol, Österreich, und Luckau in Brandenburg.

 

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kamen etwa 600 Vertriebene aus der Gegend um Prochowice (Parchwitz) im Powiat Legnicki, Polen nach Warburg. Diese fanden einen Platz im Lager Dössel oder im Umland. In Warburg fanden regelmäßig Treffen der aus Parchwitz vertriebenen statt. 1996 nahm erstmalig die damalige Bürgermeisterin aus Parchwitz daran teil und es entstanden Kontakte mit der Warburger Politik. Am 25. Februar 1997 beschloss der Rat der Stadt Warburg, eine offizielle Städtepartnerschaft zu begründen. Noch im selben Jahr wurde ein Förderverein für die Partnerschaft gegründet. Am 10. Oktober 1998 konnte die Partnerschaftsurkunde unterzeichnet werden. Die Partnerschaft lebt durch gegenseitige Besuche der Politik und in den Bereichen Kultur, Musik, Tanz und Sport.

 

Seit 1983 pflegt das Stadt- und Jugendorchester in Warburg eine Freundschaft mit den Musikfreunden in Sint-Eloois-Winkel, einem Stadtteil von Ledegem in Westflandern, Belgien. Regelmäßige gegenseitige Konzertbesuche ließen private Freundschaften entstehen. Am 24. März 1998 beschloss der Stadtrat Warburgs, eine Städtepartnerschaft zu gründen. Während zweier Festwochenenden, vom 1. bis 3. Mai 1998 in St.-Eloois-Winkel und vom 9. bis 11. Oktober 1998 in Warburg, wurden die Partnerschaftsurkunden unterzeichnet. Noch heute steht in dieser Freundschaft die Musik im Vordergrund, so dass gemeinsame Konzerte und gegenseitige Besuche organisiert werden.

 

Nach der Deutschen Wiedervereinigung 1990 entstanden Kontakte zwischen Warburg und Falkenberg/Elster in Brandenburg. Zunächst bestanden die Beziehungen aus Aufbauhilfen in Verwaltung und Parlament. 1991 wurde eine offizielle Städtefreundschaft gegründet, so dass sich die Verbindungen ab 1992, insbesondere in Kultur und Tourismus, vertieften. Zum 10-jährigen Jubiläum wurde 2001 ein Baum in Falkenberg gepflanzt und ein Gedenkstein aufgestellt. Seit 2005 gibt es in Falkenberg den Warburger Platz. Im Gegenzug gibt es in Warburg die Falkenbergstraße.

 

Der Musikverein sowie einige Kegelclubs und Familien aus dem Ortsteil Scherfede pflegten bereits seit längerem private Kontakte nach Walchsee in Tirol, Österreich. Am 15. September 1991 beschloss der Bezirksausschuss Scherfede, eine offizielle Partnerschaft einzugehen. Dieser Beschluss wurde am 16. Mai 1991 war dies bereits vom Gemeinderat in Walchese beschlossen worden. Die Partnerschaftsurkunde konnte am 23. Mai 1992 in Scherfede unterzeichnet werden.

 

Nachdem Warburg den eigenen Stadtkern erfolgreich saniert hatte, schlug der Minister für Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen 1991 vor, die Stadt Luckau in Brandenburg bei der Sanierung ihres historischen Stadtkerns zu unterstützen. Die Stadt Warburg folgte dem Vorschlag und gab entsprechende Beratung, aus der sich eine Städtefreundschaft entwickelt hat. 1992 konnte die Freundschaftsurkunde unterzeichnet werden.

Die Stadt Warburg war Hansestadt in dem historischen mittelalterlichen Hansebund. Dieser Bund ist 1983 wieder neu aufgelegt worden. Warburg ist Mitglied des Städtebundes der Neuen Hanse.

Kultur

Ortsmundart

Heute wird in Warburg und Umgebung Hochdeutsch gesprochen. Warburg liegt in der Nähe der südlichen Grenze des Niederdeutschen Sprachgebietes. Die Mundart im Warburger Land ist geprägt durch den südostwestfälischen Dialekt beziehungsweise durch Plattdeutsch (Niederdeutsche Sprache im ehemaligen Hochstift Paderborn). Die plattdeutsche Sprache wird im Warburger Land nur noch von einigen älteren Menschen gesprochen. Im 19. Jahrhundert ist die niederdeutsche Sprache in Warburg Stadt quasi ausgestorben. In den umliegenden Dörfern lernten immer weniger Jugendliche das Plattdeutsche von den Eltern, bis der niederdeutsche Spracherwerb durch das Elternhaus um 1950 ganz verloren gegangen ist. Zudem gibt es nur wenige Unterrichtsangebote zum Spracherwerb der Niederdeutschen Sprache. Vereinzelt werden plattdeutsche Veranstaltungen organisiert, bei denen sich die Plattdeutsch Sprechenden unterhalten. Es wurden von einigen Autoren einige plattdeutsche Texte verfasst und ein Wörterbuch [63] erstellt. Für das Warburger Platt ist die mäßige Diphthongierung des alten langen î beziehungsweise die westfälische Brechung charakteristisch. Es gibt ostfälische und altfränkische Elemente in der Sprache.

Theater

 
Pädagogisches Zentrum (PZ)

Theater in Warburg findet saisonal im Pädagogischen Zentrum (kurz PZ) statt. Hier stehen 550 Plätze zur Verfügung. Es werden sowohl Stücke mit professionellen Darstellern aufgeführt, z. B. gastierten in Warburg einige auswärtige Künstler, als auch Laienstücke beispielsweise von Schülern der ansässigen Schulen. Die Theatersaison 2006/2007 zählte vier ausverkaufte Theaterstücke mit 2200 Besuchern.[64]

Kino

Warburg hat ein Cineplex-Kino mit fünf Kinosälen und insgesamt 800 Plätzen am Oberen Hilgenstock. Dieses Kino setzt die Tradition des ehemaligen Desenberg-(Deli) Kinos an der Kasseler Straße fort. Weitere Lichtspielhäuser gibt es in dem umliegenden Gemeinden (Rhoden, Bad Arolsen, Borgentreich und in den Oberzentren Kassel und Paderborn).

Museen

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Briefkasten am Museum im Stern

Das Museum im Stern, Sternstraße 35, ist das Stadtmuseum mit einer Sammlung aus der Ur- und Frühgeschichte, Stadtgeschichte, Wirtschafts- und Kunstgeschichte. Es finden dort regelmäßig Wechselausstellungen statt. In der stadtgeschichtlichen Sammlung werden Urkunden und Briefe sowie die „Grüninger-Bibel“ von 1485 aus dem Besitz des ehemaligen Dominikanerklosters gezeigt. In der kunstgeschichtlichen Abteilung befinden sich Werke von Antonius Eisenhoit und die künstlerische und architektonische Entwicklung in den Bauwerken Johann Conrad Schlauns. In dem Museum ist das Stadtarchiv untergebracht. Ferner gibt es noch eine Artothek, in der eine Sammlung von Kunstwerken von Künstlern wie Marcel Marceau, Günter Grass zusammengetragen ist. [65]

Das Bäckereimuseum, Lange Straße 6, war ein privat betriebenes Museum und wurde im Jahre 2007 geschlossen.

In den umliegenden Ortschaften gibt es einige heimatkundliche Sammlungen. Die meisten Kirchen in und um Warburg besitzen kunsthistorisch interessante Exponate. Hervorzuheben ist der Nebenraum in der Altstädter Kirche, in dem einige Exponate des Warburger Künstlers Antonius Eisenhoit ausgestellt sind.

Musik

Orchester

Das Warburger Stadt- und Jugendorchester wurde am 12. September 1979 vom Heimat- und Verkehrsverein Warburg als eigener Verein gegründet. Seitdem hat sich das Orchester mit 150 Mitgliedern zum größten Verein dieser Art im Kreis Höxter entwickelt.[66]. Zudem gibt es noch den Warburger Männerchor. In fast allen Ortsteilen gibt es Musikvereinen. In den Kirchengemeinden existieren mehrere Kirchenchöre.

Des Weiteren existieren über die Warburger Stadtteile verteilt diverse Musikvereine und Dorforchester.

Konzerte und Festivals

Unter dem Titel Warburger Meisterkonzerte wird ein über das ganze Jahr verteiltes Angebot an Konzerten angeboten, welches unter anderem einige Einzelkünstler sowie Orchester und Bands präsentiert. Die Konzerte finden in der Aula und im Innenhof des Gymnasium Marianum statt.

Das 1983 gegründete Kulturforum Warburg e.V. hat zum Ziel Kultur im ländlichen Raum zu verbreiten und organisiert Konzerte, Auftritte von Künstlern, Ausstellungen etc.[67]

Das Art of Darkness ist ein seit 1994 jährlich in Warburg-Scherfede und Warburg-Germete stattfindendes Metal-Festival, welches von der Melodic-Death-Metal-Band Burden of Grief präsentiert wird. In den vergangenen Jahre sind unter anderem Tankard, Hatesphere, End of Green und Disillusion aufgetreten.[68]

Das Festival Rock gegen Regen wurde seit 1995 zunächst in Warburg selbst, später in Warburg-Scherfede veranstaltet. Seit 2006 findet es in Grebenstein (Hessen) statt. Der musikalische Schwerpunkt des Festivals liegt auf Rock, Punk und Ska, neben nationalen Künstlern treten lokale Nachwuchsbands auf. [69]

Bauwerke

Burgen, Schlösser und Gutshäuser

 
Blick auf die Burg Desenberg

Die Burg Desenberg ist eine Burgruine auf dem Desenberg, die vermutlich bereits im 8. Jahrhundert entstanden ist. Erhalten ist unter anderem ein begehbarer Turm. Das Schloss Welda wurde 1734 als repräsentatives Barockschloss errichtet. Ein Vorgängerbau wurde eventuell bereits um 1588 errichtet. 1754 wurde das Barockschloss um eine Orangerie ergänzt. Das Schloss Dalheim (auch: Gut Dalheim) wurde 1698 erbaut. In Daseburg ist eine gründerzeitliche Villa (Villa Rothenburg) von 1896 erhalten, die auf eine Vorgängerbau von um 1520 zurückgeht. Das Gut Rothehaus in Daseburg unterhalb des Desenbergs wurde vermutlich im 16. Jahrhundert erbaut und im 19. Jahrhundert in seine heutige Form umgebaut. In Dössel ist ein Gutshaus (Haus Riepen) aus dem Jahr 1667 erhalten, das 1896 in seine heutige Form überführt wurde. Das Gut Übelngönne in Daseburg weist als ältesten erhaltenen Teil ein Herrenhaus von 1703 auf.

Die Burganlage Wartburg des Grafen Dodiko auf dem Warburger Burgberg (Wartberg) ist nicht als geschlossene Burganlage erhalten beziehungsweise überbaut und in die Befestigungswerke „integriert“. Von der ursprünglichen Höhenburg von 1299 und 1880 im Barockstil umgebauten Schloss Calenberg (auch: Burg Calenberg) in Calenberg sind nur noch der Palas und das Zehnthaus erhalten. In Ossendorf sind nur noch kleine Reste der Asselerburg aus dem 12. bis frühen 14. Jahrhundert erhalten, wohingegen von der Asler Burg nur noch der Standort nachweisbar ist, jedoch nichts mehr erhalten ist. Die Burg Rozdehusen bei Bonenburg, eine Wallburg am Gaulskopf in Ossendorf (nur rudimentäre Reste), sowie eine weitere Burg am Gaulskopf sind nicht mehr vorhanden.

Mittelalterliche Befestigungsanlagen

 
Sackturm, erbaut 1443, und Sacktor

Die im 14. Jahrhundert errichtete Stadtbefestigung ist mit umfassenden Resten der mittelalterlichen Stadtmauer beider Städte, fünf Wehrtürmen und zwei Stadttoren teilweise erhalten und bildet damit eine der Hauptattraktionen für Touristen. Im Mittelalter war Warburg zum größten Teil von einem doppelten Mauerring umgeben, durch dessen Bruchstein die Stadttore der Alt- und Neustadt führten.

Die Altstädter Bürger errichteten zunächst die Verbindungsmauer von der Burg zum Johannistor-Turm. In halber Höhe des Burgberges wurde der Chattenturm erbaut. Der runde Sackturm (Sachsenturm) neben dem Sacktor wurde erst 1443 errichtet, während das Sacktor schon um 1300 erbaut wurde. Dieser Turm ist der massivste und höchste Turm und war das Wahrzeichen Alt-Warburgs. Ab 1446 hatte er daneben die Funktion eines Gefängnisses. Das Sacktor befand sich in der Nähe des westlichen Zuganges der bischöflichen Burg und zugleich auf dem Höhepunkt der Sackstraße. Hier trafen sich und konkurrierten somit bischöfliche mit bürgerlichen Interessen von Alt- und Neustadtbürgern.

Bis zum Jahre 1830 hatte die Stadt Warburg etwa zehn Stadttürme und neun Stadttore. In den Mauern der Altstadt befanden sich fünf und in der Neustadt vier Stadttore, von denen jedoch nur das Sacktor und das Johannistor erhalten geblieben sind. Zwischen 1801 und 1840 wurden die anderen Tore abgebrochen, deren Gestalt teilweise überliefert wurde. Die Form der Toranlage war bedingt durch den „Stadtzwinger“ (den Raum zwischen Innen- und Außenmauer). Das Sacktor oder Petritor wurde zu einem typischen Zwillingstor ausgebaut, dessen äußerer Torbogen nach Verfall nicht wieder aufgebaut, sondern beseitigt worden ist. Heute ist im Sackturm eine Gedenkstätte für Opfer des zweiten Weltkriegs eingerichtet, die über den Burgfriedhof besucht werden kann. Ursprünglich waren über 20 Wehrtürme im Kranz der mittelalterlichen Befestigungsanlage vorhanden. Hiervon sind nur nach fünf erhalten geblieben: Biermanns-, Chatten-, Johannis-, und Sackturm in der Altstadt und der Frankenturm in der Neustadt. Eine sechseckige Dachhaube zeigen die Rundbauten Sackturm und Biermannsturm, die Türme mit quadratischem Grundriss, Johannis- und Frankenturm, haben eine viereckige Dachabdeckung. Der Chattenturm am Burgfriedhof hat einen offenen Turmabschluss, der einen weiten Ausblick über das Diemeltal in das benachbarte Hessen bietet.

Kirchen und Klöster

 
Die katholische Neustadtkirche St. Johannes Baptist
 
Die katholische Altstadtkirche St. Mariä Heimsuchung
 
Kloster Hardehausen

Die katholische Neustadtkirche St. Johannes Baptist ist eine um 1230 erbaute frühgotische Kirche. Sie wurde 1264 eingeweiht.

Die evangelische Kirche St. Maria in vinea (Maria im Weinberg) war bis 1283 die Pfarrkirche der Warburger Altstadt. Nach einem längeren Streit mit den Bürgern der Altstadt, als der Paderborner Bischof Otto von Rietberg den in Warburg ansässigen Dominikanern übertragen wollte, übernahmen diese die Kirche 1286 in ihren Besitz. Bis zur Säkularisation 1803 war sie damit die frühgotische Kirche des ersten Dominikanerklosters. Seit 1824 ist sie die Kirche der evangelischen Gemeinde.

Die katholische Altstadtkirche St. Mariä Heimsuchung ist die zweite Altstädter Pfarrkirche, die 1288 bis 1297 nach Übernahme der Kirche St. Maria in vinea durch die Dominikaner erbaut wurde. 1299 wurde die Kirche eingeweiht. Im Inneren der Kirche befinden sich viele Kunstwerke aus diversen Epochen wie z. B. ein barocker Kreuzaltar.

Das heutige Gymnasium Marianum befindet sich seit 1628 im früheren, ersten Dominikanerkloster. Damals stand es unter der Leitung der Dominikaner. Nachdem das Kloster durch die preußische Regierung im Jahr 1826 endgültig aufgelöst wurde, wurde es zum preußischen Progymnasium. 1874 wurde es vollständig zum Gymnasium ausgebaut. Es ist zusammen mit dem Rathaus und der evangelischen Kirche ein das Stadtbild der Altstadt besonders prägendes Bauwerk. Der im Marianum erhaltene gotische Kreuzgang ist neben der Altstadtkirche einer der bedeutendsten künstlerischen Hinterlassenschaft der Dominikaner.

Das zweite neugotische Dominikanerkloster St. Maria Himmelfahrt wurde von 1906 bis 1915 erbaut. Es dient nach dem erneuten Weggang der Dominikaner im Jahr 1995 als Kloster der syrisch-orthodoxen Kirche in Deutschland mit Sitz eines Erzbischofs.

Die Erasmuskapelle (Burgkapelle genannt) auf dem Gelände der früheren Wartburg auf dem Burgberg, dem heutigen Burgfriedhof, wurde im 11. Jahrhundert erbaut und enthält mit dem in ihrem Untergeschoss befindlichen romanischen Krypta der früheren St.-Andreas-Kirche das älteste erhaltene Baudenkmal der Stadt. Die Kapelle wurde 1681 als Wallfahrtskirche erneuert.

In Warburg selbst existierten sowohl in der Altstadt als auch in der Neustadt je ein Beginenhaus. Das Haus in der Altstadt wurde 1357 erstmals erwähnt und ist vermutlich Ende des 15. Jahrhunderts untergegangen. Es lag in der Beginenstraße. Im Jahr 1474 wurde das Neustädter Beginenhaus erstmals erwähnt, dieses ging vermutlich Ende des 16. Jahrhunderts unter. Das Gebäude lag in der Papengasse neben dem Pfarrhaus.

Außerhalb des Stadtkerns liegen drei Klöster:

Das Kloster Hardehausen liegt im Ortsteil Scherfede. Es wurde im 12. Jahrhundert gegründet. Heute wird es für die Bildungsarbeit des Erzbistums Paderborn genutzt.

Das Kloster Wormeln in Wormeln wurde im 13. Jahrhundert als Frauenkloster gestiftet.

Zudem gibt es das Mutterhaus der Schwesterngemeinschaft „Serviam“ in Germete, welche im Jahre 1922 gegründet wurde. Zu dem Haus gehört ein Gebäude, welches in Richtung Ossendorf liegt und als Familienerholungsstätte genutzt wird.

Profanbauten

 
Das Rathaus "Zwischen den Städten"

Das Rathaus „Zwischen den Städten“ wurde 1568 als gemeinsames Rathaus der vereinigten Alt- und Neustadt mit zwei getrennten Eingängen für Alt- und Neustädter auf der Grenze der beiden Städte gebaut. Das in Form eines Renaissancebaus erhaltene Gebäude wurde 1902/03 um ein Fachwerkgeschoss erweitert. Es steht an der Stelle des früheren Liebfrauentores, der einzigen Innenverbindung zwischen den Städten. Das Rathaus dient als Standesamt sowie für Feierlichkeiten wie Eintrag in das Goldene Buch.

Das ehemalige Altstädter Rathaus ist ein großer Steinbau aus Kalkbruchstein mit dreistufigen Staffelgiebeln aus dem Jahr 1336/37 und liegt am Markt der Warburger Altstadt. Heute dient das 1973 renovierte Gebäude Gastronomie- und Wohnzwecken.

Bürgerliche Wohnbauten

 
Das Eckmänneken-Haus

In Warburg existieren einige gut erhaltene Fachwerkbauten, die teilweise zu den ältesten in Nordrhein-Westfalen zählen.

Das Eckmänneken-Haus, Lange Straße 2, in der Altstadt wurde 1471 erbaut und ist eines der ältesten Fachwerkgebäude Westfalens mit Vierständerbauweise. Seinen Namen trägt das Haus aufgrund der Figuren an den Eckpfeilern. Das ehemalige Zunfthaus der Bäcker ist heute ein Restaurant.

Das Corvinushaus in der Sternstraße 19 stammt aus dem 15. Jahrhundert. Ursprünglich war es ein niedrigeres Saalhaus aus Stein mit zweistufigen Staffelgiebeln, welches in den Jahren 1488/89 um ein Hinterhaus erweitert wurde und 1490/91 über die Staffelgiebeln hinweg durch Fachwerk erhöht wurde.

Die Hirsch-Apotheke befindet sich in einem gotischen Steinbau, dessen ursprüngliche Staffelgiebel durch einen barocken Umbau 1705 verändert wurden.

Das Altstädter Arnoldihaus ist ein spätgotisches Fachwerkhaus, welches 1513 erbaut und 1970 erneuert wurde. Es ist benannt nach dem in Warburg geborenen Johannes Arnoldi und bildet das stattlichste spätgotische Bürgerhaus in Warburg. Heute wird das Gebäude von der katholischen Gemeinde der Altstadt als Pfarrzentrum genutzt.

Das Berg-Goldschmidt-Haus in der Joseph-Kohlschein-Straße 28 war ein typisches Handwerkerhaus und wurde 1538 durch den Fleischer Johannes Assooer errichte. 1722--1943 wurde es von den jüdischen Familien Berg und Goldschmidt bewohnt.

Das Haus Böttrich in der Sternstraße 13, das heutige Pfarrzentrum der Neustadt, ist ein Fachwerkhaus der Renaissance und wurde von 1558 bis 1560 erbaut. Erneuert wurde es 1980 bis 1982.

Parks, Friedhöfe, Naturschutzgebiete, Naturdenkmäler

Parks

In den Ortschaften außerhalb des Stadtkerns Warburg gibt es acht Parks, die um Klöster, Schloss und Burgen sowie Guthäuser angelegt sind. Der einzige öffentliche Park ist der des Kurortes Germete, die anderen Parkanlagen sind für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Der Kurpark Germete (2 ha) ist ein moderner Kurpark, zusammen mit dem Bau des Kur- und Badehauses wurden in den 1970er Jahre der kleine Kurpark im Tal des Kälberbaches angelegt worden. Der Park liegt in nördlichen Ortsteil und ist mit Stauden und einheimischen Bäumen gepflanzt, zudem gibt es ein Wassertretbecken und einen Teich[70].

Der Gutspark Haus Riepen (Dössel) (1 ha) ist ein historischer Landschaftspark, wahrscheinlich am Ende des 19. Jahrhunderts errichtet mit fremdländischen Gehölz (eventuell als Arboretum geplant). Auffällige Solitärbäume sind eine Pyramideneiche, ein Tulpenbaum, eine Platane. Eine Grotte befindet sich unterhalb des ansteigenden Hanges (Richtung Südosten). Es wird vermutet, dass die historische Parkanlage wesentlich größer war[71].

Der Gutspark Übelngönne (Daseburg) (historisch 18 ha, heute 4 ha) liegt um das Gutshaus auf einer Anhöhe oberhalb des Gewässers im Talgrund. Die Grünanlage war ein historischer Gutspark mit ehemaliger eigner Gutsgärtnerei. Ein Teil der historischen Fläche wurde in Ackerfläche umgewandelt, Eine Kreisstraße teilt heute das Gelände. Am Teich gibt es ein historisches Teehaus. Es existiert noch eine Sandstein-Stützmauer mit Eiskeller (Portal und Wappen)[72].

Der Burggarten Calenberg (etwa 1,5 ha), auf herausragender Bergkuppe gelegen, ist ein historischer Landschaftsgarten. Heute sind noch einige Altbaumbestände, ein Wasserbecken, eine Grotte sowie ein Pavillon erhalten. Im 19. Jahrhundert wurde ein aufwendige Gartenanlage geschaffen, die heute wesentlich vereinfacht wurde[73].

Der Park Forsthaus Calenberg (etwa 4 ha) ist ein historischer Landschaftspark, wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden. Das Forsthaus liegt südlich des Parks. Wiesen und viele alte Solitärbäume. Zum Park gehört ein altes Gartentor, das Gelände ist von einem Bach und Zäunen begrenzt[74].

Der Schlosspark Welda (circa 1 ha) ist ein historischer Barock- und Landschaftsgarten. Der Garten wurde zwischen 1738 und 1758 angelegt, als Gartenkünstler wurde Carl Hatzel verpflichtet. Zur Gesamtanlage des Schlosses gehört die Orangerie. Auf dem südlichen Zufahrtsweg zum Schloss gibt es eine Lindenallee mit einem Rondell vor dem Schlosseingang. Eine barocke Gartenmauer im nördlichen Teil des Gartens ist teilweise verstürzt[75].

 
Einer der Teiche im Klostergarten Hardehausen

Zum Kloster Hardehausen (circa 18 ha) gehörte ein historischer Barockgarten, Nutzgarten und Landschaftspark. Die Parkanlage ist von einer Gartenmauer umschlossen. Im Hofgarten sind ein Teich (ehemals mit vier Fontänen) und alten Baumbestand erhalten. Der barocke Prälatengarten lässt sich, wenngleich nicht mehr in ursprünglicher Form vorhanden, die gartenkünstlerische Pracht erahnen[76].

Der Park Klostergut Wormeln war ein historischer Landschaftsgarten. Er wurde wahrscheinlich um 1887 mit dem Bau der Villa angelegt. Es wird vermutet, dass das Areal vorher als Nutzgarten genutzt wurde. Das Äbtissinnenhaus war das Gartenhaus. Der Park wird größtenteils von einer hohen Mauer umgeben[77].

Friedhöfe

Der Burgfriedhof von Warburg ist zwischen den Städten auf dem Gelände der alten Burganlage wie ein Park angelegt. Die Zugänge zum Friedhof sind von der Altstadt (bergaufwärts) sowie von der Neustadt zu erreichen. Von dem Friedhof gibt es eine Aussicht auf die südöstlichen Stadtteile und -gebiete bis nach Hessen. In direkter Nachbarschaft des städtischen Friedhofs liegt der historische jüdische Friedhof der Kernstadt Warburg außerhalb der ehemaligen Stadtmauer. Im Ortsteil Rimbeck gibt es ebenfalls einen jüdischen Friedhof.

Jeder Ortsteil besitzt einige Friedhöfe. Meist existierten historische Friedhöfe rund um die Ortskirchen, später wurden meistens neue Friedhöfe am Ortsrand erschlossen. Friedhöfe sind unter anderem zu finden in Calenberg, Germete, Ossendorf, Menne, Scherfede, Rimbeck, Welda und Wormeln.

Natur

 
Naturpark bei Warburg

Warburg liegt im Naturpark Teutoburger Wald / Eggegebirge. Auf dem Stadtgebiet befinden sich 21 Naturschutzgebiete. Geschützt werden rund 1600 Hektar (grenzüberschreitende Gebiete vollständig mitgezählt), was rund 10 % der Stadtfläche entspricht. Damit liegen rund 25% der Naturschutzgebiete des Kreises Höxter in der Stadt Warburg. Einige Gebiete (z. B. der Weldaer Berg) sind schon in den 1950er Jahre unter Naturschutz gestellt worden. Am 22. September 1983 wurde der Desenberg erstmals durch die Bezirksregierung Detmold unter Naturschutz gestellt. Am 3. Dezember 2003 wurde das Naturschutzgebiet neu verordnet. Es handelt sich um ein Gebiet der Größe von 32 ha mit Halbtrockenrasen und Ruderalfluren, das diversen geschützten Tierarten als Biotop dient.[78]

Bei Hardehausen richtete die Landesforstverwaltung NRW 1958 ein Wisentgehege als Nachzucht- und Erhaltungsgatter ein. Außerdem wurde ein Wildschweingehege angelegt. 2003 wurde der Park zum „Walderlebnisgebiet“ ausgebaut.

Siehe auch: Liste der Naturschutzgebiete

Naturdenkmäler

Der Altkreis Warburg hat die obere Bergkuppe des Desenbergs im Oktober 1974 zum Naturdenkmal erklärt.[78]. Weitere Naturdenkmäler befinden sich in den Ortsteilen z. B. als Gedenken an die Wüstung Altwelda und auf dem Donnersberg in Wormeln als Gedenken an das ehemalige Femegericht.

Denkmäler und Geschichtsdenkmale

 
Das Gerberdenkmal (Warburger Gerber) vor dem Johannisturm
 
Ehrenmal für Josef Wirmer und Wilhelm Freiherr von Kettler

Ein Baudenkmal ist das Fachwerkhaus Eckmännecken in der Altstadt, das nicht nur eines der ältesten Gebäude dieser Art in Westfalen ist, sondern bedeutend für die Fachwerkbauentwicklung überhaupt ist. Durch die damals neue Bauweise als Vierständerbau wurde eine höhere Stabilität erreicht, was erstmals den Bau eines Obergeschosses und eines Speichers ermöglichte. Diese Bauweise stammt aus der Warburger Region und hat die Fachwerkbauentwicklung Norddeutschlands bis zur Nordseeküste beeinflusst.

In der Warburger Altstadt vor dem Johannisturm errichtete der Heimat- und Verkehrsverein Warburg im Jahr 2005 das Gerberdenkmal. Es zeigt einen Warburger Gerber bei der Arbeit und erinnert damit an den früher in der Altstadt verbreiteten Handwerksberuf.

Ein Mahnmal für die gefallenen Schüler des Gymnasiums Marianum (als Marianer bezeichnet) und Opfer des Nationalsozialismus ist an der Außenwand des Marianums angebracht. Der Entwurf und die Ausführung stammen von Professor Kurt Lehmann.

Auf dem Brüderkirchhof (Schulgelände des Gymnasiums Marianum) steht an der Mauer zur Altstadt ein Ehrendenkmal zur Erinnerung an die beiden ehemaligen Marianer und Opfer des Nationalsozialismus Josef Wirmer und Wilhelm Freiherr von Ketteler.

Der historische jüdische Friedhof liegt an der äußeren alten Stadtmauer, neben den Sackturm.

Brunnen

Auf dem Marktplatz in der Neustadt wurde der Eisenhoit-Brunnen im Jahre 1912/13 als Künstlerdenkmal errichtet. Dieses Monument ist in seiner Ausgestaltung -- der plastischen Darstellung einer Künstlerpersönlichkeit als Sockeldenkmal und Motivwahl -- in Westfalen einzigartig. Es stellt den Sohn der Stadt während der Arbeitspause dar.[79]

Auf dem Altstädter Marktplatz befindet sich ein Marien-Brunnen. Das Brunnenbecken ist vieleckig und in der Mitte sitzt auf einem Quadersockel eine Kugel, auf der eine große Marienfigur mit Jesus-Kind steht. Aus den Stützen der Kugel ergießt sich das Wasser in den Brunnen.[80]

Sport

Die Sportart Fußball ist die beliebteste Sportart. Seit 1908 gibt es den Verein Sportfreunde Warburg 08, der mehrere Fußballmannschaften unterhält.[81] Ferner werden die Sportarten Kanuwandern auf der Diemel, Modellfliegen, Segelfliegen, Radfahren auf der alten Bahntrasse nach Volkmarsen und Reitsport (St. Georg (Diemeltal) in Germete (Dressur- und Springreisten) ausgeübt.[82]

Für den Schulsport sowie für Sportveranstaltungen wird das Hüffertstadion mit Kunstrasenplatz sowie der Naturrasenplatz in der Diemelaue genutzt.[83] Zudem existiert in Warburg ein Nordic-Walking-Park mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden.[84] Für den Schwimmsport gibt es das Warburger Hallenbad und das Waldbad, ein Freibad.

Regelmäßige Veranstaltungen und Brauchtum

Das Maifest wird jedes Jahr am Anfang Mai rund um den Warburger Neustadt-Marktplatz in der Innenstadt veranstaltet.

Das traditionelle Kälkenfest (Kalkfest oder Tünchfest) findet jährlich im August in der Warburger Altstadt statt. Seinen Namen hat es von den früheren Gerbern der Altstadt, welche die Tierhäute vor dem Gerben mit Kalk vorbereiteten. Dieser Prozess wurde als „Kälken“, also „mit Kalk behandeln“, bezeichnet. Der Kalk wurde in Kalksteingruben nahe der Stadt gewonnen. Während des Festes werden von Bürgern Theaterstücke mit Bezug auf die Geschichte der Stadt Warburg aufgeführt. Ein Höhepunkt dieser Spiele ist die Bestrafung eines gespielten Diebes durch Absenken in einen Wasserbehälter über eine Wasserwippe („Warburger Wasserwippe“.[85]). Dieses Stück spielt auf das historische Gerichtssystem der Stadt an.

Die Warburger Oktoberwoche, die jährlich Ende September/Anfang Oktober veranstaltet wird, ist ein traditionelles Warburger Volksfest und das größte seiner Art in der Region. Die Oktoberwoche wird seit 1948 von der Stadt Warburg veranstaltet und feierte im Jahr 2008 ihr 60-jähriges Jubiläum.[86]

Seit 1999 existiert das Warburger Mittelalter-Spektakel, welches seitdem jährlich an einem Wochenende Anfang April von der Werbegemeinschaft Warburg e.V. veranstaltet wird.

Das Schützenfest in Warburg findet alle zwei Jahre in der Warburger Schützenhalle und auf dem Schützenplatz statt. In den Stadtteilen finden ebenso regelmäßig Schützenfeste statt. Die Schützenfeste stellen neben den anderen Festen (Kälken-, Maifest, Mittelalterspektakel und Oktoberwoche) einen Höhepunkt des gesellschaftliche Lebens dar. Das Schützenfest erinnert an die Tradition der Bürgerwehr in der Ortsgeschichte.[87].

Zudem gibt es jedes Jahr in der Adventszeit zwei Weihnachtsmärkte auf beiden Warburger Marktplätzen.

In einigen Ortsteilen gibt es den traditionellen Schnadgang, bei dem die Ortsgrenzen jährlich abgewandert werden. In den Ortsteilen gibt es teilweise noch besondere, kirchliche Prozessionen, die meist aus der Zeit stammen, als Dorfbrände und die Pest die Bevölkerung bedrohten, so gibt es beispielsweise eine Agatha-Prozession. Längst nicht mehr gelebte Bräuche sind der Schwerttanz, der verboten wurde, ebenso wie zwischenzeitlich die Schnadgänge unter Preußischer Herrschaft.

Kulinarische Spezialitäten

Regional sehr wohlbekannt ist das Warburger Bier (Pilsener, dunkler untergäriger Urtyp und bernsteinfarbendes mild gehopftes Landbier), welches seit dem Mittelalter dort gebraut wird, wobei heute die einzig verbliebene Brauerei seit 1721 Brauereirechte besitzt.

Ferner ist das Warburger Brot (dunkles Kantenbrot) über Warburg hinaus ein Begriff.

Die Westfälische Küche ist in Warburg traditionell verbreitet, typisch Warburger Gerichte sind gefüllte (Schweine-)Rippchen mit trockenen Zwetschgen, Äpfeln sowie Blindes Huhn (weiße Bohnen mit Möhren und Kartoffeln) sowie nach der Jagdsaison Wildspezialitäten. Eine weitere Fleischspezialität ist das Wittmet, welches nach dem Schlachten aus vielen verschiedenen Wurstsorten gekocht wird.

Zum Frühstück wurde in einigen Dörfern rund um Warburg neben den üblichen kontinentalen Frühstück einen Kuchen gegessen, der auf einem Kuchenblech gebacken wurde. Zum Nachmittagskaffee sind Butter- und Streuselkuchen sehr beliebt. In den beiden Warburger Stadtkonditoreien gibt es spezielle Torten und Pralinen, beides handgemacht.

Wirtschaft und Infrastruktur

 
Bahnhof Warburg
 
Bahnhof Scherfede

Verkehr

Straßenverkehr

Bei Warburg kreuzen sich die Bundesstraßen 7 und 252 (Ostwestfalenstraße). Über die Letztere wird die im südlichen Stadtgebiet in der Ortsgemarkung Welda gelegene Anschlussstelle Warburg der A 44 (KasselDortmund) erreicht. Diese Autobahn verbindet seit 1975 Dortmund mit Kassel. Die nächsten Autobahnverbindungen sind die A 7 bei dem nicht weit entfernten Südkreuz Kassel und die A 33 bei dem Autobahnkreuz Wünnenberg-Haaren, die in Richtung Paderborn und Bielefeld auf die A 2 Oberhausen-Hannover und die A 30(Bentheim-Bad Oeynhausen, beziehungsweise Europastraße 30) trifft. Auf dem Warburger Stadtgebiet sind über 50 Kilometer als Bundesstraßen ausgewiesen. Das Wirtschaftswegenetz im Stadtgebiet von Warburg umfasst 365 Kilometer [88].

Bahnverkehr

Das Bahnhofsgebäude in Warburg wurde 1852/1853 erbaut und liegt zwischen den Schienen. Der Bahnhof zählt zu den letzten erhaltenen (ursprünglich) Inselbahnhöfen der frühen Eisenbahngeschichte in Westfalen.

Die Stadt ist in das Schienennetz der Bundesrepublik über den Bahnhof Warburg (Westfalen) und die Bahnhöfe Menne, Nörde, Bonenburg und Scherfede eingebunden. Weitere Bahnhöfe in dem heutigen Stadtgebiet sind stillgelegt worden, so z. B. der Bahnhof Altstadt, Wormeln und Welda.

In Warburg treffen die Obere Ruhrtalbahn aus Hagen, die Bahnstrecke Hamm-Warburg mit der Friedrich-Wilhelms-Nordbahn von Warburg nach Kassel beziehungsweise Bebra zusammen. Die Strecke ist heute Teil der Mitte-Deutschland-Verbindung und wird mit mehreren IC-Zügen befahren. Bis 1977 existierte noch die Bahnstrecke Warburg–Sarnau nach Bad Arolsen und Sarnau bei Marburg und bis 1984 die Strecke Bahnstrecke Holzminden–Scherfede.

Der Bahnhof Warburg ist ein bedeutender Eisenbahnknoten, an dem im Schienenpersonenfernverkehr IC-Züge der Linie (IC-51) Düsseldorf–Hamm–Kassel–Erfurt–Berlin–Stralsund und im Regional- und Nahverkehr folgende Bahnen verkehren:

  • die RB 89 „Ems-Börde-Bahn“ auf der Bahnstrecke Münster–Warburg nach Soest–Hamm und Warburg mit Anschluss nach Kassel
  • RE 17 Sauerland-Express Hagen Hauptbahnhof –- Bestwig – Warburg -– Kassel-Wilhelmshöhe
  • RT3 RegioTram nach Kassel.

Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von der DB Regio NRW, von dem Nahverkehrsverbund Paderborn-Höxter („Hochstift Tarif“). In Richtung Hessen gilt der Tarif des NVV.

Busverkehr

Der Linienbusverkehr im Stadtgebiet von Warburg ist in das Busliniennetz der BahnBus Hochstift GmbH [89], einer Tochter der Deutschen Bahn Ostwestfalen-Lippe, eingebunden. Der Stadtkern und die umliegenden Ortschaften im Warburger Stadtgebiet, die Nachbargemeinden (Volkmarsen, Rhoden, Borgentreich, Borlinghausen, Peckelsheim) sowie Paderborn sind mit Stadt-, Regional- und Schnellbussen erreichbar. Einige der Buslinien ersetzen die stillgelegten Bahnlinien. Im Stadtgebiet wird eine Bürgerbuslinie (mit acht Sitzplätzen) betrieben. Der Bürgerbus wird von Ehremamtlichen gefahren.

  • Linie 485: Schnellbus Paderborn–Lichtenau –Scherfede–Warburg
  • Linie 501: Stadtverkehr Warburg–Calenberg–Herlinghausen)
  • Linie 502: Stadtverkehr Warburg–Menne–Hohenwepel–Dössel
  • Linie 503: Warburg–Borlinghausen–Ossendorf–Scherfede–Bonenburg
  • Linie 504: Stadtverkehr Warburg–Wormeln–Welda–Germete
  • Linie 505: Stadtverkehr Warburg–Menne–Nörde
  • Linie 506: Stadtbus Warburg–Menne–Ossendorf–Scherfede–Hardehausen
  • Linie 508: Bürgerbus Warburg–Silberbrede–Neustadt–Altstadt–Schanze
  • Linie 510: Warburg–Volkmarsen–Wormeln–Welda
  • Linie 511: Rimbeck–Peckelsheim–Bonenburg
  • Linie 515: Warburg–Diemelstadt-Rhoden–Germete
  • Linie 520: Warburg–Peckelsheim–Hohenwepel–Ikenhausen–Löwen
  • Linie 530: Borgentreich–Warburg–Lütgeneder–Großeneder–Dössel
  • Linie 535: Borgentreich–Warburg–BühneKörbecke–Daseburg

Zudem gibt es Schulbusse für Schüler aus dem gesamten Stadtgebiet und aus den Nachbargemeinden.

Flugverkehr

Der Regionalflughafen Kassel-Calden liegt in 21 km Entfernung, der Flughafen Paderborn-Lippstadt in 49 km. Paderborn hatte im Jahre 2007 etwa 1,24 Mio Fluggäste (davon 75 % Urlauber). Die Hauptdestinationen sind München, London, Manchester, Madrid, Lissabon, Thessaloniki, Jönköping (Schweden) und der Mittelmeerraum (Spanien, Portugal, Griechenland, insbesondere die Inseln, die Kanarischen Inseln usw.). Der Regionalflughafen Calden wird ausgebaut und soll den Flughafen Frankfurt entlasten: geplant sind dort eine Passagierzahl von 561.000 und ein Frachtaufkommen von 2.500 t.

Medien

In Warburg erscheinende Tageszeitungen sind die Neue Westfälische und das Westfalen-Blatt. Die Lokalausgabe der Letzteren ist aus dem Warburger Kreisblatt hervorgangen. Die Neue Westfälische hat in Warburg eine Lokalredaktion, in der die Beilage des Ressorts Lokales für die Städte Warburg, Borgentreich und Willebadessen entsteht. Der weitere Teil der Zeitung ist eine Mantelausgabe, die für ganz Ostwestfalen-Lippe gilt und in Bielefeld entsteht. Die Zeitung hat ihren Schwerpunkt auf Lokalnachrichten und erscheint sechs Tage pro Woche in gedruckter Form und seit 2005 ebenso als kostenpflichtige Onlinezeitung beziehungsweise E-Paper.[90] Ebenso entsteht für das Westfalen-Blatt ein individueller Lokalteil in einer Lokalredaktion in Warburg für den Altkreis Warburg. In Bielefeld am Hauptsitz der Zeitung wird die Mantelausgabe produziert. Das Westfalen-Blatt gibt eine kostenpflichtige Onlineausgabe heraus.

Zusätzlich erscheint jeden Mittwoch die von der Werbegemeinschaft Warburg e.V. herausgegebene Zeitung Desenberg-Bote. Dieser bietet Nachrichten über die Stadt Warburg, ist indes hauptsächlich ein Anzeigenblatt mit einer Auflage von 28.000 Exemplaren.[91]

Das Veranstaltungsmagazin [Wildwechsel] .[92] wurde 1986 in Grebenstein gegründet. 1992 zog die Redaktion nach Warburg um. Von dort aus werden die beiden Ausgaben (Nord von Paderborn bis Kassel) und Süd (von Kassel bis Marburg) mit einer Gesamtauflage von 33.000 Magazinen produziert. Der Wildwechsel berichtet über regionale und überregionale Themen und Trends, gesellschaftliche Entwicklungen und kulturelle Ereignisse.

Warburg gehört zum Berichtsgebiet des Regionalstudios Bielefeld des WDR. Aufgrund der geografischen Nähe zu Hessen können die verschiedenen Programme des Hessischen Rundfunks empfangen werden. Im Gebiet des ehemaligen Hochstifts Paderborn, zu dem Warburg gehörte, gibt es seit 1991 den Radiosender Radio Hochstift, der insbesondere regionale Themen aufgreift und im Vergleich zu den überregionalen Sendern (z. B. WDR) einen höheren Höreranteil besitzt. Ereignisse in und Veranstaltungen aus Warburg werden von Außerreportern des Senders eigens recherchiert und redaktionell aufbereitet.

Tourismus

Mit der Gründung des Fremdenverkehrsverbandes Warburg Südegge e.V. wurde das touristische Angebot an Freizeit- und Sportmöglichkeiten sowie Stadtführungen stetig erweitert. Seit der Ernennung Germetes zum Kurort wurde die touristische Infrastruktur in Germete und Umgebung weiter verbessert. Ferner hat sich mit dem Bau der Autobahn A 44 sowie den Ausbau der „Bundesstraßen“ die Anreise mit dem PKW und mit dem Warburger IC-Bahnhof die Bahnanreise wesentlich vereinfacht.

Es gibt mehrere touristische Schwerpunktthemen, zum einen ist dies die Natur (Radfahren, Wassersport, „moderne Bewegungssportarten“ etc.) und zum anderen die Kultur (Kunst, Schlösser, Baudenkmäler, Kulturveranstaltungen, kulinarisches Angebot etc). Zudem ist Warburg aufgrund seines malerischen Stadtbildes ein Tagesausflugsziel für Gäste aus der Umgebung und den nächsten Ballungszentren (Ruhrgebiet, Hannover, Rhein-Main). Die einheimischen Brauchtumsfeste (Schützenfeste, Kälkenfest, kirchliche Feste, Schnadgänge, Mittelalterspektakel, Oktoberwoche) ziehen Auswärtige, ob ehemalige Bewohner oder externe Touristen, immer wieder in die Region. Die Familienerholung ist ein weiterer touristischer Bereich, der ausgebaut wird.

Gesundheitswesen

Schon im Mittelalter gab es in Warburg Krankenhäuser. Aus ihnen ist das heutige St. Petri-Hospital entstanden, welches an der Hüffertstraße in den Jahren 1923 bis 1926 erbaut wurde. Später wurde das Gebäude erweitert und im Jahre 1970 kam der mehrstöckige Neubau hinzu. Das Hospital ist ausgestattet mit den Abteilungen Innere Medizin (Schwerpunkte: Kardiologie und Gastroskopie), Unfall- beziehungsweise Intensivmedizin mit Anästhesie und Schmerztherapie, Chirurgie, Physikalische Therapie und den Belegabteilungen Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Pädiatrie, Urologie. Die Praxen wie Plastische Chirurgie / Handchirurgie, das medizinische Laserzentrum und eine Dialysestation sind am Haus angegliedert. Das Warburger Krankenhaus wird seit 2008 von der Rhön-Klinikum AG mit Hauptsitz in Bad Neustadt an der Saale betrieben. Träger ist die St. Petri -- Hospital Warburg gGmbH. Das Krankenhaus beschäftigt ungefähr 120 Mitarbeiter und hat eine Kapazität von 173 Betten. Jedes Jahr werden ungefähr 5.600 Patienten stationär behandelt. Das Krankenhaus soll nach angekündigten Plänen noch weiter um- beziehungsweise ausgebaut werden. Die Bilanzsumme beträgt 18,3 Mio Euro (2008). Der Einzugsbereich des Krankenhauses beträgt etwa 42.000 Einwohner.

In Scherferde ist die kleinere Alpha-Klinik vertreten. Hauseigene Krankenstationen befinden sich zudem im Heilpädagogischen Zentrum- St. Laurentius sowie in einigen Seniorenheimen (s.u.).

In Warburg praktizieren fast 50 Ärzte in eigenen oder in Gemeinschaftspraxen, davon 14 Allgemeinmediziner, 10 Zahnärzte (inklusive Kieferorthopädie und Oralchirugie), fünf Fachärzte für innere Medizin, fünf Geburtshelfer beziehungsweise Gynäkologen, drei Orthopäden/Sportmediziner sowie je zwei Augenärzten, Hals-Nasen-Ohren-Ärzte, Hautärzte und Kinderärzte und je einen Urologen, Radiologen und Neurologen.

Zur pharmazeutischen Versorgung stehen 10 Apotheken, davon 2 in Scherfede zur Auswahl. Die therapeutische Behandlung wird von mehreren Physiotherapeuten, Osteopathen, Logopäden, Ergotherapeuten abgedeckt. Es praktizieren etwa sechs Naturheilkundler in Warburg.

Öffentliche Einrichtungen

Behörden

 
Die Warburger Stadtverwaltung in der Bahnhofstraße

Die Warburger Stadtverwaltung ist in einem Gebäude in der Bahnhofstraße 28 im vormaligen Warburger Kreisverwaltungsgebäude (Landratsamt) untergebracht. Das Neustädter Rathaus dient seit dem 19.Jahrhundert für repräsentative Zwecke. Im Altstädter Rathaus befindet sich heute ein Restaurant. Die Ratssitzungen finden in den Sitzungssälen der Warburger Banken statt. Neben der Warburger Stadtverwaltung befindet sich die Warburger Außenstelle der Kreisverwaltung Höxter.

Das Verwaltungsgebäude Amt Warburg-Land befand sich in der Kasseler Straße. Seit Januar 1975 wurde das Amt in die Stadt(-verwaltung) Warburg integriert. Das Gebäude befindet sich heute in Privatbesitz.

Das Amtsgericht in Warburg gehört zum Bezirk des Landgerichts Paderborn und ist zuständig für die Stadt Warburg sowie die Gemeinden Borgentreich und Willebadessen. Das Gebäude des Amtsgerichts befindet sich am Puhlplatz. Das Gebäude geht in seiner jetzigen Form wurde 1860–1862 im preußischen Barockstil neu gebaut. Zuvor war das Gericht im Neustädter Rathaus untergebracht und übergangsweis im Gymnasium Marianum, während dessen Schließung durch die Preußen.

Das Gebäude des Finanzamt Warburg befindet sich in der Sternstraße in einem Gebäude, welches nach dem Zweiten Weltkrieg erbaut wurde.

Die Polizeiwache Warburg ist für die Städte und Gemeinden Warburg, Borgentreich und Willebadessen verantwortlich. Das Gebäude der Polizeiwache befindet sich im Prozessionsweg. Die Polizeiwache gehört zur Polizeihauptwache Höxter. Oberster Behördenleiter ist der Landrat des Kreises Höxter.

Das Gebäude der Agentur für Arbeit befindet sich in der Unterstraße in Warburg.

Die Außenstelle der Bezirksregierung Detmold, Dez. 33, vormalige Amt für Agrarordnung, befindet sich im Prozessionsweg. Die Verwaltung zieht im Jahre 2009 nach Bielefeld um. In das Gebäude wird eine Abteilung der Hochschule Ostwestfalen-Lippe einziehen.

Weitere Institutionen

Einer anderen Kategorie der öffentlichen Einrichtungen sind der Landesbetrieb Wald und Holz NRW, Waldinformationszentrum Hammerhof in Warburg-Scherfede zuzuordnen. Das Informationszentrum besitzt verschiedene Einrichtungen unter anderem ein Wildgehege mit verschiedenen heimischen, beziehungsweise einst heimischen Wildtierrassen.[93]

Die 12 öffentlichen Büchereien in Warburg und in den Ortsteilen kooperieren und besitzen einen gemeinsame Internetkatalog. Es gibt keine zentrale Stadtbücherei, sondern eine Gruppe von katholischen, einer kommunalen und einer evangelischen Bücherei, verteilt auf mehrere Stadtteile. Insgesamt gibt es 32,000 Medien zur Ausleihe.

Die Stadt Warburg verfügte bereits im Mittelalter über organisierte Löschkräfte aus der Bürgerschaft. Mit der „Preußischen Feuerordnung" wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts ebenso die umliegenden Gemeinden verpflichtet, Grundvoraussetzungen für die Brandbekämpfung zu schaffen. Ab circa 1850 bildeten sich im heutigen Stadtgebiet Warburg die ersten Strukturen heutiger Feuerwehren in Form von „Lösch- und Spritzenmannschaften“. Diese waren die Anfänge der heutigen Feuerwehren in Ossendorf und Scherfede. Nach dem Krieg 1870/71 waren es ehemalige Soldaten, welche die Idee der französischen Pompiercorps etablierten und Freiwillige Feuerwehren gründeten, so im Stadtteil Wormeln. Im Twistedorf Welda, dem südlichsten Stadtteil, wurde die Feuerwehr erstmalig im Jahre 1882 erwähnt. In der Kernstadt Warburg wurde die Freiwillige Feuerwehr 1889 gegründet. In rascher Folge wurden in den Orten des Warburger Landes Freiwillige Feuerwehren gegründet. Nach dem Großbrand 1912 in Hohenwepel, welcher 23 Gebäude zerstörte, war dies in Dössel, Hohenwepel und Menne der Fall.

Die heutige Freiwillige Feuerwehr der Stadt Warburg entstand 1975 aus der Feuerwehr Warburg und den Feuerwehren der Orte im Amt Warburg-Land. Die Feuerwehren Scherfede und Warburg wurden hier zu Löschzügen und die übrigen Feuerwehren zu Löschgruppen umstrukturiert.

Bildung

Der erste Schulunterricht wurde in Pfarrschulen gegeben, die mit beiden Pfarreien entstanden und bis zum 14. Jahrhundert in Stadtschulen überführt worden sind. Frühste belegbare Hinweise für Warburger Schulen gibt es aus dem Jahre 1317. Ab dem 16. Jahrhundert setzte sich die Humanistische Bildung in Warburg durch, insbesondere wurde deren Einführung durch Otto Beckmann bewirkt. Die Ausbildung der Mädchen wurde von der Genossenschaft der Beginen im 14. Jahrhundert begonnen. Erst ab 1665 wurde der öffentliche Unterricht für Mädchen eingeführt. Für die umliegenden Ortschaften ist der öffentliche Schulunterricht erst ab dem 17. Jahrhundert belegt.[94]

 
Das Gymnasium Marianum in Warburg

Das Gymnasium Marianum (siehe Schulgeschichte im Artikel selbst) war ein überregional wohlbekanntes humanistisches Gymnasium. Die auswärtigen Schüler waren in internatsähnlichen Einrichtungen in der Stadt untergebracht. Die Personen, die in Warburg wohnten (siehe auch →Weitere Persönlichkeiten) waren meist Schüler oder Lehrer auf dieser Schule.

Das heutige Hüffertgymnasium war lange Zeit eine mittlere Mädchenschule und wurde erst nach 1955 ein Mädchengymnasium. Heute ist es ein Gymnasium für Mädchen und Jungen.

Die Graf-Dodiko-Schule, Katholische Grundschule der Stadt Warburg, ist eine Grundschule am Graf-Dodiko-Weg. Unter dem Namen Neustadtschule wurde sie 1894 am ehemaligen Schulweg eröffnet. Mit der 1975 erfolgten kommunalen Neugliederung wurde der Weg in Graf-Dodiko-Weg, nach dem Erbauer der Warburger Burg auf dem Burgberg, umbenannt, an dem seitdem die Katholische Grundschule Warburg lag. Am 7. September 2007 erfolgte die Umbenennung der Schule in den heutigen Namen Graf-Dodiko-Schule. [95]

Die Stadt bietet insgesamt 13 allgemeinbildende Schulen an, davon fünf Grundschulen, zwei Hauptschulen, eine Realschule, zwei Gymnasien und drei Förderschulen an. Im Jahr 2007 wurden an den Schulen der Stadt mit 319 Lehrkräften insgesamt 4.160 Schüler unterrichtet, davon 25,3 % an den Grundschulen, 11,4 % an den Hauptschulen und 14,2 % an der Realschule, 40,5 % an den Gymnasien, sowie 8,6 % an den Förderschulen[10].

Seit 2009 ist Warburg neben Lemgo, Höxter und Detmold einer der vier Studienorte der Hochschule Ostwestfalen-Lippe. In Warburg werden die Bachelor-Studiengänge Elektrotechnik, Maschinentechnik, Mechatronik sowie Produktionstechnik als duale Studiengänge, das heißt in Kooperation mit einem Unternehmen angeboten.[96] Nach dem Auszug des Amts für Agrarordnung Ende 2010 soll das Gebäude für den Hochschulbetrieb zur Verfügung stehen.[97] Das Hochschulbüro hat seinen Sitz in der Bahnhofstraße 29.

In Warburg gibt mehrere Einrichtungen der öffentlichen und frühen Bildung des Kindes: Vorschulen beziehungsweise Kindergärten im Chavinstift, auf der Hüffert sowie in den einzelnen Ortsteilen beispielsweise die kleinen Kobolde in Wormeln, in Daseburg und den städtischen Adolph-Kolping-Kindergarten in Welda.

Die Förderschulen in Warburg sind die Eisenhoitschule (für Lernbehinderte), das Heilpädagogische Zentrum St. Laurentius (HPZ) mit Förderschule für körperlich und geistig Behinderte sowie die Petrus-Damian-Schule. An Berufsschulen gibt es das Johann-Conrad-Schlaun-Berufkolleg als berufliche Fach- und Fachoberschule des Kreises Höxter, das Theresia-Gerhardinger-Berufskolleg als Fachschule für Sozialpädagogik. Die ehemalige Landwirtschaftsschule mit den Zweigen Landwirtschaft und Hauswirtschaft existierte von 1885 bis 1971. Das Gebäude wird heute von der tbz Bildung gGmbH einem Berufsbildungsunternehmen genutzt.

Die Musikschule Warburg gGmbH war ehemals Musikschule der Stadt Warburg. Gegründet 1968 wurde sie 2005 in eine private Gemeinnützige GmbH umgewandelt. Die Yamaha-Musikschule Warburg besteht seit Oktober 2005 als private Musikschule in Warburg.

Warburg ist als Mitglied dem Volkshochschulzweckverband Volkshochschule Diemel-Egge-Weser' angeschlossen, welche Lehrveranstaltungen im Rahmen der Erwachsenenbildung anbietet. Im ehemaligen Kloster Hardehausen ist heute die Landvolkshochschule Hardehausen mit einem Jugendhaus untergebracht. Sie ist eine Einrichtung des Erzbistums Paderborn.

Ansässige Unternehmen

Warburg liegt als wirtschaftliches Mittelzentrum in einem von der Landwirtschaft geprägten Raum. Die Warburger Wirtschaft war traditionell landwirtschaftlich geprägt. Heute zeichnet sich das produzierendes Gewerbe in Warburg durch eine mittelständische und mannigfaltige Wirtschaftsstruktur aus. Die älteste Firma ist die Warburger Brauerei, welche seit 1721 das Braurecht besitzt und der Warburger Familie Kohlschein[98] gehört. Die landwirtschaftlichen Produkte werden in der Zuckerfabrik und Molkerei, in dem Schlachthof und in der ehemaligen Konservenfabrik (heute Fabrikverkauf) teilweise noch heute weiterverarbeitet. Von den ehemals zwei großen Nahrungsmittelproduzenten, Warburger Konservenfabrik und Zuckerfabrik, besteht heute nur noch die Zuckerfabrik. Sie gehört heute zur Südzucker AG[99] und produziert Biozucker. Ferner gibt es noch die Firma Germeta Heil- und Mineralquellen[100] in Germete.

Nach dem Krieg siedelte sich die Firma Brauns-Heitmann GmbH, [101], Chemie, sowie später andere Firmen wie die Kunststoffverpackung Kobusch-Sengewald GmbH [102] und der Kunststoffverarbeitung wie Tolges GmnH [103] in Warburg an.

Zu Beginn der Motorisierung in der Landwirtschaft gab es Landmaschinenfirmen, wie die ehemalige Hartmann-Landmaschinen, mit Produktion, in Ossendorf und die Franz Kleine Landmaschinentechnik. Gegenwärtig sind die Maschinenbaufirmen größtenteils Automobilzulieferer wie Benteler,[104] beziehungsweise Sondermaschinenbaufirmen wie Linnenbrink Technik Warburg [105], AR Maschinenbau GmbH, Schulte-Maschinenbau GmbH, BFI Stahlbausysteme GmbH usw.. Sie machen heute den gewichtigen Anteil bei den produzierenden Firmen aus.

In Ortsteil Scherfede ist die Bremer Pharma GmbH [106] angesiedelt, ein Unternehmen im Pharmazeutischen Sektor.

Die meist neueren Unternehmen sind über drei Gewerbegebiete: Oberer Hilgestock, Lüktefeld, Industriestraße/Heitfeld, Entwicklungsfläche LEP VI, und in Scherfede Werkstraße/Am Hellbecke verteilt.

Handel

Warburg ist als Mittelzentrum zwischen den Oberzentren Paderborn und Kassel eine Einkaufsstadt, mit einem teilweise spezialisierten Einzelhandel und mit einem großen Einzugsbereich. Der Servicesektor, das heißt die medizinische Versorgung, Kranken- und Altenpflege und die Anzahl und die Größe der Bildungseinrichtungen, ist für eine Mittelstadt gleichen Typs bedeutend.

Wirtschaftliche Eckdaten

Im Stadtgebiet gibt es 7.903 sozialversicherte Beschäftigte, die Arbeitslosigkeit beträgt 7,1%. Es gibt mehr Einpendler 3.641 als Auspendler 2.992. Die Zahlen wurden am Stichtag 30. September 2006 erhoben.

Im Warburger Stadtgebiet liegt der Anteil produzierter erneuerbarer Energie mit 19 Prozent oberhalb des Bundesdurchschnitts (16 Prozent)[107].

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Die Stadt Warburg hat bisher sieben Mitbürgern das Ehrenbürgerrecht verliehen:

  • 1876: Josef Weingärtner, Kreisgerichtsdirektor
  • 1919: Max Geissel, Justizrat
  • 1920: Fritz Quick († 1929), Buchhändler und Archivar
  • 1927: Anton Wirmer, Geheimrat, Direktor des Gymnasiums Marianum von 1907 bis 1932
  • 1928: Carl Bering, Fabrikbesitzer
  • Dr. Hans von Geisau, Direktor des Gymnasiums Marianum vor 1933 und nach 1945 sowie Altphilologe
  • 1989: Josef Dierkes, Bürgermeister a. D.

Söhne und Töchter der Stadt

 
Johann Conrad Schlaun, geboren im Ortsteil Nörde

Durch das Gymnasium Marianum wurden Juristen, Theologen, Gelehrte, Lehrer, Künstler und Schriftsteller für ihr Studium in Warburg vorbereitet. Die meisten von ihnen fanden später berufliche Tätigkeiten außerhalb der Warburger Region, nicht wenige unter ihnen blieben Warburg für immer verbunden.

Durch die katholische Prägung der Stadt und Region wurden in Warburg einige Theologen und kirchliche Würdenträger geboren. Otto Beckmann (um 1476–1540) studierte in Leipzig und Wittenberg und wurde dort Lektor für lateinische Grammatik. 1523 wurde er Pfarrer in Warburg und trat gegen die einsetzende Reformation auf. Leander van Eß (1772–1847) trat nach dem Abitur in Warburg der Abtei Marienmünster bei. Nach der dortigen Säkularisierung wurde er Pfarrer in Marburg. 1822 trat er von allen Ämtern zurück und widmete sich der Übersetzung der Bibel ins Deutsche. Der Paderborner Weihbischof und Domdechant Manfred Grothe (* 1939) stammt ebenfalls aus Warburg.

Warburg hat einige Künstler und Handwerker hervorgebracht, wie den Goldschmied Antonius Eisenhoit, den Uhrmacher Johann Ignaz Fuchs aus dem Ortsteil Welda, und dem Maler Josef Kohlschein und die Künstler sowie Kunstpädagogen Heinrich und Alfons Holtgreve. Warburg war ebenso Geburtsstätte bedeutender Baumeister. So wurde Johann Conrad Schlaun (1695–1773) im Ortsteil Nörde geboren und besuchte das Marianum in Warburg. Nach dem Militärdienst im paderbornischen Infanterieregiments bestellte Clemens August I. von Bayern Schlaun zum Landingenieur in Münster und Paderborn sowie zum Generalmajor der Artillerie. In dieser Zeit entstanden in Westfalen, vor allem in Münster, etliche typische Bauten von Schlaun. Arnold Güldenpfennig (1830–1908) stammt ebenfalls aus Warburg und zog im Alter von 6 Jahren mit seiner Familie nach Ladbergen bei Münster. Nach der Schule studierte er an der Berliner Bauakademie und absolvierte 1858 die Prüfung zur Befähigung als Landbaumeister. 1856 wurde er zum Dom- und Diözesanbaumeister in Paderborn ernannt.

Eine jüdische Familie aus Bologna beziehungsweise Hessen begab nach Warburg, welche den Namen der Stadt im 16. Jahrhundert angenommen hat und in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts nach Altona (Hamburg) weitergezogen ist, wo die Gebrüder Moses Marcus und Gerson Warburg 1798 das Bankinstitut M.M. Warburg aufbauten.

Hermann Oppenheim stammte aus Warburg und wurde später Neurologe in Berlin.

 
Der Emil-Herz-Platz in Warburg

Ein weiterer namhafter Warburger ist Emil Herz, früherer Verlagsleiter des Berliner Ullstein Verlages, der in seinem Buch etwas über das jüdische Leben in Warburg beschreibt. Ihm zu Ehren wurde im Jahr 2007 in direkter Nähe zum jüdischen Friedhof in Warburg der Emil-Herz-Platz eingeweiht. Des Weiteren soll dieser Platz an die ehemalige jüdische Warburger Gemeinde erinnern. Zur gestalterischen Betonung des Platzes hat der Landschaftsarchitekt Christof Neuhann dort rund um einen Natursteinquader mehrere Gabionen aufgestellt, deren Drahtgeflechte die beengende Ideologie des Nationalsozialismus symbolisieren sollen. [108]

Weitere Persönlichkeiten

Die Dominikanerorden bildete in Warburg bis 1993 seine Novizen aus. Somit kamen einige namhafte Dominikaner wie der Prior Gordian Landwehr nach Warburg beziehungsweise traten Novizen in Warburg dem Dominikanerorden bei, unter ihnen erlangten einige später Bekanntheit wie beispielsweise Christoph Kardinal Schönborn, Erzbischof von Wien. Er trat nach dem Abitur 1963 in den Dominikanerorden in Warburg ein. Durch das Gymnasium Marianum und andere Schulen kamen wiederum auswärtige Lehrer und Schüler nach Warburg wie der Altphilologe Hans von Geisau, der Volkskundler Heinrich Schauerte, Joseph Peitzmeier, Anton Wirmer, die Kunstpädagogen Gottfried Beyer und Lorenz Humburg sowie als Schüler die beiden Mitglieder des Widerstands im Dritten der Reich: der Rechtsanwalt Josef Wirmer sowie der Diplomat Wilhelm Freiherr von Ketteler, die späteren Minister Franz-Josef Wuermeling und Paul Mikat, der Völkerrechtler Theodor Niemeyer, Ludwig Weingärtner und der Kunstprofessor Adelbert Niemeyer, Christoph Bernhard Graf von Galen (1907–2002). Er machte 1925 sein Abitur am Gymnasium Marianum in Warburg und wurde später Päpstlicher Geheimkämmerer.

Siehe auch: Liste von Persönlichkeiten der Stadt Warburg

Stadtteilprofil

Die Warburger Neustadt ist das kommerzielle, Bildungs- und Verwaltungszentrum mit den Einkaufsstraßen, Marktplatz, und dem Finanzamt, Amtsgericht ehemalige Amt für Agrarordnung und der Stadtverwaltung sowie dem Gymnasium Marianum und die Niederlassung der OWL-Hochschule. Die Altstadt ist bohèmisch-kulturell geprägt mit den Künstler- und Handwerkerwerkstätten, Kulturforum und Austragungsort des Kälkenfests. Die Hüffert ist eine Schulstadt mit dem Gymnasium Hüffert, Real- und Hauptschule und der Sozialpädagogischen Schule und dem Heilpädagogischen Zentrum sowie ein Wohnbezirk, der in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bebaut wurde. In den Nord- und Westrandlagen haben sich Gewerbegebiete und große Einzelhandelsmärkte niedergelassen. Der Ortsteil Germete ist als Luftkurort anerkannt und verfügt über einige Heil- und Erholungseinrichtungen, wie Kurmittelhaus, Kurpark und Bewegungsbäder.

Literatur

Stadt Warburg (Kern)
  • Adolf Gottlob: Geschichte der Stadt Warburg. Sonderdruck zweier Artikel aus WZ BD, 90 u. 91, 1930/1. Münster: Regensbergsche Buchhandlung 1936.
  • Bernd Heintze: Warburg. Paderborn: Bonifatius Verlag 1996. ISBN 3-87088-942-X.
  • Franz Mürrmann (Hrsg.): Die Stadt Warburg 1036-1986. Beiträge zur Geschichte einer Stadt. 2. Bd. Warburg: Hermes Verlag 1986.
  • Fischer, Heinrich, Quick,Fritz, Marré,Wilhelm: Die Chroniken der Stadt Warburg. Kommentiert und herausgegeben von W.Strümper, Warburg 2002, ISBN 3-932121-07-4.
  • Berthold Zünkler: Warburg -- in jenen Tagen. Das Kriegsende 1945 im Altkreis Warburg. Warburg: Hermes Verlag 1995. ISBN 3-922032-37-0.
Ortsteile
  • Schwarze, Wilhelm: Chronik der Gemeinde Scherfede : Bilder aus Scherfedes vergangenen Tagen. Warburg; 1956
  • Plass, Anton W.: Ossendorf, Kreis Warburg (Westfalen) : ein Heimatbuch: Vereinigung d. Heimatfreunde Warburg; 1966
  • Bruno Hake: Welda. Ein Dorf zwischen Adel und Kirche. Warburg: Hermes Verlag 1994. ISBN 3-922032-29-X
  • Wilhelm Bockelkamp: Wormeln. Aus der Geschichte von Kloster und Dorf. Warburg: Hermes Verlag 1996.
Wirtschaftsgeschichte
  • Walter Strümper: Einhundert Jahre Elektrizität in Warburg: Ein Beitrag zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Warburg: ESC-Verlag 1996. ISBN 3-932121-00-7
  • Walter Strümper: Vom Stadtboten zum Postamt. Geschichte der Post im Warburger Raum. Warburg: Hermes Verlag 1988. ISBN 3-922032-14-1
Geschichte der Warburger Juden
  • Hermann Hermes: Deportationsziel Riga. Schicksale Warburger Juden. Warburg: Hermes Verlag 1982. ISBN 3-922032-03-6
Baugeschichte
  • Die katholische Pfarrkirche St. Johannes Baptist in Warburg,- Neue Erkenntnisse zur Baugeschichte und Ausstattung, LWL, Münster 2006
Periodika
  • Erwin Dübbert (Hrsg.): Ossendorfer Heimatblätter; Historisches und Aktuelles aus Ossendorf und Westfalen
  • Bruno Hake (Hrsg.): Weldaer Heimatblätter
  • Walter Strümper (Hrsg.): Aus Calenbergs vergangenen Tagen. Mitteilungsblatt und Heimatbrief des Ortsheimatpflegers
Commons: Warburg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Warburg – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikisource: Warburg – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 30. Januar 2025. (Hilfe dazu)
  2. Stadt Warburg: Warburg stellt sich vor
  3. Gemeindeforstamt Willebadessen: Unser Wald (Zugriff: 7. April 2008)
  4. Hans Joachim Betzer (2004): Tschernosem-Relikte der Warburger Börde (Nordrhein-Westfalen). In: Geologischer Dienst NRW (Hrsg.): scriptum. Arbeitsergebnisse aus dem Geologischen Dienst Nordrhein-Westfalen. Heft 12. Krefeld. ISSN 14305267
  5. Geologischer Dienst NRW (2004): Geologie, Grundwasser, Lagerstätten, Baugrund der Gemeinden in NRW. Warburg. Krefeld, Online: [1] (Zugriff: 22. April 2008).
  6. Geologischer Dienst NRW: Erdwärme nutzen – Geothermiestudie liefert Planungsgrundlage. Krefeld, Online: [2] (Letzter Zugriff: 5. April 2010).
  7. Fartmann, Thomas (2004): Die Tagschmetterlings- und Widderchenfauna des Diemeltales im Wandel der letzten 150 Jahre. In: Egge Weser. Band 16 (2004), S. 3-24. Online: [3] (Letzter Zugriff: 5. April 2010).
  8. FindCity.de: Zahlen/Daten/Fakten zur Stadt Warburg (Zugriff: 24. April 2008)
  9. Information und Technik Nordrhein Westfalen (2009): Kommunalprofil Warburg, Stadt, S. 3. Online: [4] (PDF, 196 kB)]
  10. a b Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Kommunalprofil Warburg
  11. Stadt Warburg (2005): Hauptsatzung der Stadt Warburg. Vom 5. November 1999 in der Fassung Änderung vom 26. Januar 2005.
  12. Stadt Warburg: Die Warburger Stadtteile (Zugriff: 31. Juli 2009)
  13. Klima-Atlas von NRW, Hrgs. MURL. 1989, siehe Wetterkarten
  14. Deutscher Wetterdienst: Monatliche Niederschlagswerte des Deutschen Wetterdienstes (1961–1990)
  15. Klima Bad Driburg, Monatshöchst- und Monatstiefstwerte der Periode 1996–2007, Mittlere Temperatur Mittel der Periode 1961–1990
  16. Eine Anfrage beim DWD Essen ergab, dass die Temperaturdaten von Warburg, die erst seit kurzem im nordwestlichen Warburger Stadtgebiet erfasst werden, die erstens nicht freigegeben und zweitens aufgrund der kurzzeitigen Meßreihe noch nicht aussagekräftig sind, mit denen der etwa 15-20 km entfernten Driburger Messstation annähernd gut übereinstimmen.
  17. Förstemann, Ernst (1916): Altdeutsches Namenbuch. Band 2. Bonn: Peter Hanstein-Verlag, S. 1234f.
  18. Förstemann, Ernst (1916): Altdeutsches Namenbuch. Band 2. Bonn: Peter Hanstein-Verlag, S. 1235
  19. Förstemann, Ernst (1916): Altdeutsches Namenbuch. Band 2. Bonn: Peter Hanstein-Verlag, Online: [5] (Letzter Zugriff: 5. April 2010).
  20. Stöwer, Ulrike (1994): Index von Orts- und Personennamen L-Z. Münster. In: Internet-Portal Westfälische Geschichte: Index (Orts- und Personennamen) L-Z. (letzter Zugriff 8. Sept. 2009)
  21. Siepmann, C. (1997): Der Dolch von Warburg-Daseburg. Ein Beispiel zu Flintbearbeitung im ausgehenden Neolithikum. In: Archäologische Beiträge zur Westfälischen Geschichte.
  22. Knoche, Benedikt (2003): Das jungsteinzeitliche Erdwerk von Rimbeck bei Warburg, Kreis Höxter. In: Altertumskommission für Westfalen (Hrsg.): Frühe Burgen in Westfalen 20. Münster: DruckVerlag Kettler.
  23. Günther, Klaus (1997): Die Kollektivgräber-Nekropole Warburg I-V. (= Bodenaltertümer Westfalens 34). Mainz: Zabern, ISBN 3-8053-2451-0.
  24. Günther, Klaus (1990): Siedlung und Werkstätten von Feinschmieden der älteren Römischen Kaiserzeit bei Warburg-Daseburg. (= Bodendenkmäler in Westfalen 24). Münster: Aschendorff Verlag, ISBN 3-402-05137-0.
  25. Dohms, A. (1986): Jäger, Bauern, Bürger. Von der Vorgeschichte zum Hochmittelalter im Stadtgebiet Warburg. In: Mürrmann, Franz (Hrsg.): Die Stadt Warburg 1036-1986. Beiträge zur Geschichte einer Stadt. Band 1. Warburg: Hermes Verlag.
  26. Adolf Gottlob: Geschichte der Stadt Warburg, 1936
  27. Zu ihm: Franz Irsigler: Bischof Meinwerk, Graf Dodiko und Warburg. Herrschaft, Wirtschaft und Gesellschaft des hohen Mittelalters im östlichen Westfalen, in: Westfälische Zeitschrift 126/127 (1976/77) 181-200.
  28. Gottlob, Adolf (1936): Geschichte der Stadt Warburg. Münster: Regensbergsche Buchhandlung.
  29. s.a Luntowski, G. (2002): Dortmund. In: Lexikon des Mittelalters. Band 3, S. 1326-1327.
  30. Gottlob, Adolf (1936): Geschichte der Stadt Warburg. Münster: Regensbergsche Buchhandlung, S. 44ff
  31. Brandt, Hans Jürgen/Hengst, Karl (2002): Geschichte des Erzbistums Paderborn. Band 1: Das Bistum Paderborn im Mittelalter. Paderborn: Bonifatius Buchhandlung, Seite 163.
  32. Berger.gl: Der „Grote Breff“. Urkunde zur Vereinigung beider Städte Warburg mit hochdeutscher Übersetzung (Zugriff 13. März 2008)
  33. Bürgermeister Fischer Warburg Geschichte.pdf (letzter Zugriff 8. Sept. 2009)
  34. Hans von Geisau, Zur Schlacht bei Warburg am 31. Juli 1760, in: Westfälische Zeitschrift 111, 1961, S. 329f.
  35. Angaben zur Wirtschaftsstruktur (letzter Zugriff 8. Sept. 2009)
  36. Geschichte der Hüffert-Schule (letzter Zugriff 8. Sept. 2009)
  37. Angaben zur Geschichte der Landwirtschaftsschule (letzter Zugriff 8. Sept. 2009)
  38. Wagner, Günther: "Ruhe und Ordnung auf dem Lande". Zur Entstehung und Organisation von Bauern- und Landarbeiterräten im Kreis Warburg während der Revolution 1918/19, in: Westfälische Zeitschrift 146, 1996, S. 313.
  39. Information zu den Banken in Warburg (letzter Zugriff 8. Sept. 2009)
  40. Walter Strümper: Warum die Warburger Ratsherren 1933 freiwillig in die Fraktion der NSDAP eintraten, die warte, Weihnachten 2002, S. 15-19
  41. Ausschnitte aus der Geschichte der Juden in Warburg, In: Franz Mürmann (Hrsg.): Die Stadt Warburg 1036-1986. Beiträge zur Geschichte einer Stadt. 2. Bd., Warburg 1986.
  42. Berthold Zünkler: Warburg -- in jenen Tagen. Das Kriegsende 1945 im Altkreis Warburg. Warburg 1982. (Hrsg. Franz Mürrmann)
  43. Verwaltungsgeschichte.de: Landkreis Warburg. (Zugriff: 13. März 2008)
  44. Information zur Rechtsnachfolge (letzter Zugriff 8. Sept. 2009)
  45. Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen: Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen: Bevölkerungsentwicklung 1816–1871. Düsseldorf 1966, S. 209.
  46. Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen: Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen: Bevölkerungsentwicklung 1871–1961. Düsseldorf 1964, S. 428–429.
  47. Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen: Die Wohnbevölkerung in den Gemeinden Nordrhein-Westfalens 1970 : Ergebnisse der Volkszählung am 27. Mai 1970. Düsseldorf 1972, S. 45.
  48. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Sonderreihe zur Volkszählung 1987 in Nordrhein-Westfalen, Band 1.1: Bevölkerung, Privathaushalte und Erwerbstätige. Düsseldorf 1989, S. 110.
  49. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Landesdatenbank Nordrhein-Westfalen
  50. Alois Schröer: Die Kirche in Westfalen in Zeichen der Erneuerung, Aschendorff, Münster 1986
  51. Gemeindegeschichte (letzter Zugriff 8. Sept. 2009)
  52. Festschrift 150 Jahre Kirchengemeinde (letzter Zugriff 8. Sept. 2009)
  53. Freie Evangelische Gemeinde (letzter Zugriff 8. Sept. 2009)
  54. Homepage Biserica Ortodoxă Siriacă
  55. Orthodoxe Gemeinden und Gottesdienststätten in Westfalen
  56. Ursula Olschewski: Juden in Ossendorf –- ein neu erforschtes Kapitel der Ortsgeschichte, 2005
  57. Evers, Martha: Die Geschichte der Juden in der Stadt Warburg zur fürstbischöflichen Zeit; Hermes, Warburg, 1978 (Nachdruck der Dissertation an der Uni Münster 1920)
  58. Hermann Hermes: Deportationsziel Riga. Schicksale Warburger Juden. Warburg: Hermes Verlag 1982
  59. Landesdatenbank NRW; Wahlergebnisse zum Gemeindecode 05762036
  60. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik: Kommunalwahlen
  61. International Civic Heraldry site: Deutsche Wappen (Gemeindewappen/Kreiswappen). German Civic Heraldry. Warburg., darin siehe auch: Referenz: K. Stadler: Deutsche Wappen 1964-71
  62. Stadt Warburg: Hauptsatzung der Stadt Warbrug
  63. Albert Kröger: Warburger Platt, in: Heinrich Gehle (Hrsg.): Wörterbuch der westfälischen Mundarten, Westfälischer Heimatbund, Münster 1977.
  64. Stadt Warburg: Theater-Mix in Warburg ist erfolgreich, zur Theatersaison 2007/2008 (Zugriff: 22. Mai 2008)
  65. Warburg Touristik: Geschichte und Kultur (Zugriff: 22. April 2008)
  66. Warburger Stadt- und Jugendorchester e.V.: Geschichte (Zugriff: 1. April 2008)
  67. Webseite des Kulturforums Warburg e.V.
  68. Website des Festivals Art of Darkness (Zugriff: 1. April 2008)
  69. Website des Festivals Rock gegen Regen
  70. Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Kurpark Germete
  71. Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Gutspark Haus Riepen
  72. Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Gutspark Übelngönne
  73. Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Burggarten Calenberg
  74. Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Park Forsthaus Calenberg
  75. Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Schlosspark Welda
  76. Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Klosteranlage Hardehausen
  77. Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Park Klostergut Wormeln
  78. a b Bezirksregierung Detmold: Naturschutzgebiet "Desenberg" (Zugriff: 1. April 2008)
  79. Anne Herden-Hubertus: Ein Künstlerdenkmal in Warburg. Der Eisenhoit-Brunnen, In: Denkmalpflege in Westfalen-Lippe, 02/07, LWL. Münster, S. 28ff
  80. Foto vom Altstädter Marien-Brunnen
  81. Sportfreunde Warburg 08: Mannschaften (Zugriff: 1. April 2008)
  82. Stadt Warburg: Sportarten (Zugriff: 22. Mai 2008)
  83. Sportfreunde Warburg 08: Anreise (Zugriff: 2008-0-01)
  84. Stadt Warburg: Nordic-Walking Park Warburg (Zugriff: 1. April 2008)
  85. Webring-Warburg: Bilder von der Wasserwippe auf dem Kälkenfest 2003. (Zugriff: 22. Mai 2008])
  86. Stadt Warburg: Veranstaltungen - 60. Warburger Oktoberwoche (Zugriff: 1. April 2008)
  87. Hans von Geisau: Von der Bürgerwehr zum Schützenverein, In Franz Mürrmann, Die Stadt Warburg, Band 2, 1036-1986; 1986, S. 343
  88. über das Wirtschaftswegenetz (letzter Zugriff 8. Sept. 2009)
  89. BahnBus GmbH (letzter Zugriff 19. Aug. 2009)
  90. Neue Westfälische; NW-News.de: NW-Intern (Zugriff: 22. April 2008)
  91. Werbegemeinschaft Warburg e.V.: Desenberg-Bote (Zugriff: 26. April 2008)
  92. Website des Veranstaltungsmagazins Wildwechsel (Zugriff: 26. April 2008)
  93. Webseite des Waldinformationszentrums Hammerhof, Landesbetrieb Wald und Holz NRW. (Zugriff: 8. Mai 2008)
  94. A. Wiegard: Das Schulwesen der Stadt Warburg in fürstbischöflicher Zeit. Regensbergsche Buchhandlung, Münster 1913.
  95. Stadt Warburg: Graf Dodiko zieht in die Schule - Offizielle Umbenennung der Katholischen Grundschule mit großer Ausstellung (Zugriff: 20. September 2007)
  96. Hochschule Ostwestfalen-Lippe (University of Applied Sciences): Studienort Warburg (Letzter Zugriff: 11. August 2009).
  97. Warburg.de: Warburg bekommt Hochschule. Artikel aus dem Westfalen-Blatt vom 29. November 2008 (Letzter Zugriff: 19. August 2009).
  98. Website der Warburger Brauerei (Zugriff: 26. April 2008)
  99. Südzucker AG: Standorte der Südzucker AG / Standorte des Südzucker Konzerns (Zugriff: 26. April 2008)
  100. Website der Heil- und Mineralquellen Germete GmbH (Zugriff: 26. April 2008)
  101. Brauns-Heitmann GmbH & Co. KG: Über uns (Zugriff: 26. April 2008)
  102. [www.kobuschsengewald.com Kunststoffverpackungen Kobusch-Sengewald] (Zugriff: 12. August 2009)
  103. [www.tolges.de Tolges Kunststoffverarbeitung] (Zugriff: 12. August 2009)
  104. Benteler AG: Deutschland. Benteler Automobiltechnik in Deutschland (Zugriff: 26. April 2008)
  105. [www.litw.de Linnenbrinck Technik Warburg] (Zugriff: 12. August 2009)
  106. Bremer Pharma GmbH letzter Zugriff 9. Sept. 2009
  107. Information zur erneuerbaren Energie Letzter Zugriff 8. Sept. 2009
  108. Stadt Warburg: Junge aus Warburg bleibt unvergessen. Zur Einweihung des Emil-Herz-Platzes vor dem jüdischen Friedhof. (Zugriff 13. März 2008)