Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Schopfloch hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken |
Landkreis: | Ansbach |
Geografische Lage: | 49° 12' n. B. 10° 30' ö. L. |
Höhe: | 496 m ü. NN |
Fläche: | 15,34 km² |
Einwohner: | 2.903 (30. Juni 2004) |
Bevölkerungsdichte: | 189 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 91626 (alt: 8801) |
Vorwahl: | 09857 |
Kfz-Kennzeichen: | AN |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 71 200 |
Stadtgliederung: | XX Ortsteile |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Friedrich-Ebert-Str. 15 91626 Schopfloch |
Website: | www.schopfloch-mittelfranken.de |
E-Mail-Adresse: | poststelle@schopfloch-mittelfranken.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Oswald Czech |
Schopfloch ist eine Marktgemeinde im Landkreis Ansbach in Mittelfranken (Bayern).
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde liegt an der Romantischen Straße zwischen den alten Städten Feuchtwangen und Dinkelsbühl.
Schopfloch liegt in einer von Wiesen und Wäldern umgebenen Landschaft an einem sanft nach Westen abfallenden Talhang der Wörnitz.
Grenzgebiet
Die Marktgemeinde liegt im westlichen Grenzbereich Mittelfrankens. Es schließt sich der bereits zu Baden-Württemberg gehörende Landkreis Schwäbisch-Hall an.
Eingemeindungen
Folgende Orte gehören zu der Marktgemeinde: Im Osten Köhlau und Lehenbuch, im Süden Dickersbronn und Lehengütingen und im Westen Waldhäuslein, Zwernberg und die Pulvermühle. Das nördlich liegende Deuenbach ist mit Schopfloch zusammengewachsen.
Nachbargemeinden
Im Norden grenzt Schopfloch an die Stadt Feuchtwangen, im Osten an die Gemeinde Dürrwangen, im Süden an die Stadt Dinkelsbühl und im Westen an die zu Baden-Württemberg gehörende Gemeinde Kressberg.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Orts geht auf eine Schenkungsurkunde vom 11. März 1260 zurück. Als Zeuge wird hier der Name Ulricus de Schopfloch erwähnt. Später wurde das Adelsgeschlecht derer von Schopfloch hier ansässig. Dokumente, die den Ursprung des Dorfs belegen, sind leider nicht vorhanden. Im sozial- und kulturgeschichtlichem Bereich gibt es in Schopfloch einige Besonderheiten. Im Jahre 1634, also im Dreißigjährigen Krieg, siedelten sich Protestanten aus dem Raum Salzburg in Schopfloch an. Sie brachten traditionelle Berufe, wie das Maurer- und das Steinmetzhandwerk, mit in die neue Heimat. Speziell das Bauhandwerk überlebte bis in unsere Zeitrechnung. Im Jahre 1938 lebte noch etwa ein Drittel der Bevölkerung vom Bauhandwerk.
Eine sehr große Rolle spielten die jüdischen Mitbürger im gesellschaftlichen Leben von Schopfloch. Die ersten Juden wurden bereits im 14. Jahrhundert hier ansässig. Dank dieser langen Zeitepoche, in der Christen und Juden in Schopfloch zusammen lebten, konnten sich auch die Nationalsozialisten mit ihrem aggressiven Antisemitismus in Schopfloch nicht durchsetzen. An die jüdische Gemeinde erinnert noch heute der 1,4 ha große Judenfriedhof, dessen Entstehung in das Jahr 1612 zurückreicht. Aus den Handelstätigkeiten der Juden und den Wanderjahren der Maurer entwickelte sich schließlich die Geheimsprache Lachoudisch, die noch heute vor allem von der älteren Generation gepflegt wird (siehe -> Besonderheiten -> Sprache).
In den beiden Weltkriegen hatte Schopfloch viele Opfer zu beklagen. 1965 erhielt das Dorf Marktrecht. Bis 1972 gehörte der Ort zum Landkreis Dinkelsbühl. Im Zuge der Gebietsreform wurde er dem Landkreis Ansbach eingegliedert. Im März 1979 erhielt Schopfloch von der Regierung Mittelfranken die Zustimmung zur Annahme eines Wappens und zur Führung einer Fahne.
Fremdenverkehr und Sehenswürdigkeiten
Der erfolgreiche Werbeslogan
Der grünen landwirtschaftlich geprägten Umgebung und die Lage fast exakt zwischen den Städten Feuchtwangen und Dinkelsbühl verdankt Schopfloch seinen Werbeslogan "Grüner Punkt zwischen mittelalterlichen Städten".
Feste Veranstaltung
Schopfloch ist traditionell eine fränkische Fastnachtshochburg. Laut Überlieferung geht der Drudenzug auf heidnische Zeiten zurück. Über viele Generationen wurde dieser Brauchtum bis in die heutige Zeit weitergetragen. Ein besonderer Publikumsmagnet sind die jährlichen Sitzungen der Fastnachtsgesellschaft Medine, die weit über die Grenzen Schopflochs hinaus bekannt sind. Die Medine ist Mitglied im Fastnacht-Verband Franken und im Bund Deutscher Karneval. Der Begriff Medine ist aus Schopflochs Geheimsprache Lachoudisch entnommen und bedeutet Heimat (siehe -> Besonderheiten -> Sprache).
Sehenswürdigkeiten
- Evangelische Martinskirche
- Rathaus
- Judenfriedhof an der steilen Straße nach Deuenbach
- Kirche in Zwernberg
Freizeit
- Baden im Hackenweiher
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Schopfloch liegt sehr verkehrsgünstig an den Bundesautobahnen A6 und A7. Ausfahrten A6: Schnelldorf (13km), Feuchtwangen-Nord/Dorfgütingen (11km), Aurach (27km). Ausfahrten A7: Feuchtwangen-West/Schopfloch (9km), Dinkelsbühl-Fichtenau (10km). Die Ausfahrt Feuchtwangen-Nord/Dorfgütingen führt über die Bundesstraße B25 (Romantische Straße) nach Schopfloch.
Ansässige Unternehmen
Im Dorf haben sich einige mittelständische Betriebe niedergelassen. Den größten Anteil haben metall- und textilverarbeitende Firmen.
Sonstiges
Sprache
Lachoudisch (auch: Lachodisch) ist Schopflochs Geheimsprache. Sie ist eine Mischung aus Hebräisch, Rotwelsch und eigenen Wortschöpfungen. Zurückzuführen ist die Sprache auf die Handelstätigkeiten der Juden und auf die Wanderjahre der Maurer. Da die Sprache für Außenstehende unverständlich war, konnten die Schopflocher Händler (Schacherer) in ihren Gesprächen diese Sprache zu ihrem Vorteil nutzen. Vor allem von der älteren Generation wird Lachoudisch noch benutzt und gepflegt.