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Wappen derer von Katte

Katte, auch Katt, ist der Name eines alten brandenburgischen Adelsgeschlechts. Die Herren von Katte gehören zum altmärkischen Uradel. Zweige der Familie bestehen bis heute.

Geschichte

Herkunft

In älterer Literatur werden Niederrheinische Ursprünge der Familie vermutet. So sollen Angehörige unter König Heinrich I. aus den Niederlanden gekommen sein und sich dann zeitig in den Erzstiften Magdeburg und Bremen niedergelassen haben [1] [2].

Erstmals urkundlich erwähnt wird das Geschlecht am 7. Oktober 1221 mit Balduwinus Catus als scabinus (lat. Schöffe) in Pennigsdorf bei Güsen [3]. Die ununterbrochene Stammreihe beginnt mit Heinrich Katt auf Wust, Zollchow und Redekin, der von 1380 bis 1392 in Urkunden erscheint [4].

Das ursprüngliche Siedlungsgebiet der Familie lag im Elb-Havel-Winkel im Jerichower Land in der Altmark. Das Gebiet wird auch der Kattenwinkel genannt. Die Kattes sind eines Stammes mit denen von Lossow, die zu Gesamtlehen saßen [5].

Ausbreitung und Persönlichkeiten

Schon früh saß die Familie im Magdeburgischen zu Wust, Möttlitz, Gettin, Vieritz, Zollchow. Im Havelland gehörte Roskow zu den ältesten Besitzungen des Geschlechts. Mitte des 19. Jahrhunderts besaßen Angehörige noch dreizehn Güter im ehemaligen Landkreis Jerichow II in der Provinz Sachsen. Besitzer dieser Güter waren Albert von Katte auf Roskow, Vieritz und Buckow, Bodo von Katte, königlich preußischer Major, auf Altenklitsche mit Altbellin und auf Sydow, Rudolph von Katte auf Wilhemsthal, Herr auf Neuenklitsche und Mahlitz und Otto von Katte, königlich preußischer Premierleutnant außer Dienst, auf Camern und Scharlibbe. Der königlich hannoverische Drost in Hildesheim Albrecht Ludwig von Katte war Herr auf Steckelsdorf. Hans Emil von Katte war Herr auf Wüst und Alexander von Katte Herr auf Zollchow.

Aus dem Hause Vieritz-Zollchow stammte Balthasar Katte. Sein Sohn aus der Ehe mit Ursula von Treskow, Melchior Katte, wurde Landrat im Kreis Jerichow im Erzbistum Magdeburg. Er wurde Besitzer der vom Vater ererbten Güter Vieritz, Zollchow, altem und neuem Klitsche und heiratete Ursula von Thümen aus dem Hause Blankensee. Dessen Enkel Melchior Katte war Domherr und Senior des Hochstifts zu Havelberg und Erbherr auf Altenklitsche, Bellin, Buschow und Bagow.

Aus dem Hause Wüst stammte Hans Katte, herzoglich sachsen-coburgischer Hofmarschall und Herr auf Wüst, Scharlebbe und Kamern. Aus seiner Ehe mit Auguste von Tschammern stammte der Sohn Hans Heinrich Graf von Katte (* 1681). Er diente als einer der bedeutendsten Vertreter der Familie drei preußischen Königen. Zunächst Generaladjutant des preußischen Königs Friedrich I. und Ritter des Schwarzen-Adler-Ordens wurde er später Gouverneur von Kollberg. Er wurde 1731 zum Generalleutnant, fünf Jahre später zum General der Kavallerie befördert und starb 1741 als königlich preußischer Generalfeldmarschall. Er war der Vater des unglücklichen Jugendfreundes von Friedrich dem Großen, des Leutnants Hans Hermann von Katte (* 1704), der im Alter von sechsundzwanzig Jahren am 5. November 1730 zu Küstrin enthauptet wurde. Als Friedrich II. den Königsthron bestieg, ernannte er den Vater Hans Heinrich zum Generalfeldmarschall und erhob ihn und dessen Nachkommen beiderlei Geschlechts in den preußischen Grafenstand. Er war in zweiter Ehe mit Elisabeth von Bredow († 1736) verheiratet, doch erlosch die gräfliche Linie mit dem Tod seines letzten Sohnes 1748 im Mannesstamm.

Heinrich Christoph von Katte, ein ältere Bruder des Feldmarschalls, Ehrenritter des Deutschen Ordens, wurde Kammerpräsident zu Magdeburg und am 11. März 1746 Wirklicher Geheimer Staats- und Kriegsrat, Vizepräsident und dirigierender Minister im Generaldirektorium. Er starb am 23. November 1760. Aus seiner Ehe mit Ursula Dorothea von Möllendorf stammen die drei Brüder Johann Friedrich, Bernd Christian und Carl Aemilius von Katte. Johann Friedrich von Katte nahm an den Schlachten bei Hohenfriedberg, Soor und Kesselsdorf, der Einnahme von Prag, Collien und Breslau teil. Er wurde am 22. Mai 1756 zum Generalleutnant befördert und starb am 29. März 1764 im 50. Dienstjahr. Aus seiner Ehe mit einer Gräfin Vera von Truchsses-Waldburg kam ein Sohn und eine Tochter. Bernd Christian († 1778), Herr auf Wüst und Lütchen-Mangelsdorf, wurde königlich preußischer Generalmajor und Chef eines Dragoner-Regiments. Er war verheiratet mit einer Tochter aus dem Adelsgeschlecht derer von Kröcher. Ein Sohn aus dieser Ehe überlebte ihn. Carl Aemilius von Katte starb 1757 als königlich preußischer Oberst.

Auch später zeichneten sich Angehörige der Familie vor allem als Offiziere in der preußischen Armee aus. Gottfried Friedrich Bodo von Katte starb 1833 als preußischer Oberst außer Dienst und Friedrich Carl von Katte aus dem Hause Zollchow, ein treuer Waffengefährte des Herzogs Friedrich Wilhelm zu Braunschweig, starb 1836 als königlich preußischer Oberstleutnant außer Dienst auf seinem Gut Neuenkeitsche bei Genthin. sein Bruder Friedrich Wilhelm Gottfried von Katte war 1837 preußischer Oberstleutnant und Kommandeur des Garde-Dragoner-Regiments [1].

Es besteht ein Familienverband.

Standeserhebungen

Der königlich preußische Generalfeldmarschall Hans Heinrich von Katte (* 1681; † 1741) erhielt am 6. August 1740 zu Berlin den preußischen Grafenstand [4].

Wappen

Das Stammwappen zeigt in Blau eine springende, silberne Katze mit einer schwarzen Maus im Maul. Auf dem Helm mit blau-silbernen Helmdecken die Katze wachsend von neun fächerförmig gestellten, silbergestielten roten Rosen.

Das 1740 verliehene gräfliche Wappen hat drei Helme und ist geteilt. Oben in Silber auf rotem Kissen eine goldene Krone und ein goldenes Zepter, unten in Blau auf grünem Boden das Stammwappen. Auf dem rechten Helm ein roter Steighaken mit drei Quersprossen (Wappenbild derer von Bredow) zwischen einem offenen schwarzen Flug, der mittlere Helm wie der Stammhelm, auf dem linken ein geharnischter schwarzer Rechtsarm, einen Marschallstab haltend. Alle Helme haben blau-silberne Helmdecken.

Namensträger

Einzelnachweise

  1. a b Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon Band 4, Seite 33-34
  2. Neues preußisches Adelslexicon Band 3, Seite 78-82
  3. Staatsarchiv Magdeburg bzw. Urkundenbuch des Klosters Berge, Halle 1879
  4. a b Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band VI, Band 91 der Gesamtreihe, Seite 141-142
  5. www.altmarkadel.de

Literatur


Kategorie:Deutsches Adelsgeschlecht Kategorie:Brandenburgisches Adelsgeschlecht