Hanerau-Hademarschen
Hanerau-Hademarschen ist eine Gemeinde im Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein. Sie liegt südöstlich des Nord-Ostsee-Kanals in der Geest.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 54° 8′ N, 9° 25′ O | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Rendsburg-Eckernförde | |
Amt: | Hanerau-Hademarschen | |
Höhe: | 38 m ü. NHN | |
Fläche: | 14,5 km2 | |
Einwohner: | 3017 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 208 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 25557 | |
Vorwahl: | 04872 | |
Kfz-Kennzeichen: | RD, ECK | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 58 072 | |
NUTS: | DEF0B | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Kaiserstraße 11 25557 Hanerau-Hademarschen | |
Website: | www.amthanerau-hademarschen.de | |
Bürgermeister: | Volker Timm (CDU) | |
Lage der Gemeinde Hanerau-Hademarschen im Kreis Rendsburg-Eckernförde | ||
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Geschichte
Hanerau-Hademarschen war schon zur Jungsteinzeit besiedelt. Auch heute noch befinden sich Hünengräber im Gemeindegebiet. Die dörfliche Siedlung Hademarschen entstand um Christi Geburt, der Ortsteil Hanerau erst um 1800, als der Gutsherr hier Industriebetriebe angesiedelt hat.
Benannt wurde der Ortsteil nach dem Nebenfluss der Eider, die Hanerau. Das Flüsschen wurde durch den Bau des Nord-Ostsee-Kanals von der Eider abgetrennt. Das Gewässer mündet seither in den Kanal.
Besonders um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert florierte Hanerau-Hademarschen wirtschaftlich, was zu einem rasanten Bevölkerungszuwachs führte.
Seit 1888 waren Hanerau und Hademarschen unabhängige Gemeinden. Daneben gab es einen Gutsbezirk Hanerau, der 1928 aufgehoben wurde. 1938 wurden die Gemeinden Hanerau und Hademarschen zusammengeschlossen.
2004 wurden unter der abgebrannten romanischen Feldsteinkirche St. Severin die Reste einer über 1000 Jahre alten Holzkirche gefunden.
Der elektrische Strom wurde in Hademarschen ab etwa 1904 von einer Privatfirma geliefert. Das Elektrizitätswerk befand sich zu der Zeit in der Bahnhofstraße.
Politik
Von den 17 Sitzen in der Gemeindevertretung hat die Wählergemeinschaft WG seit der Kommunalwahl 2008 sieben Sitze, die CDU hat sechs und die SPD vier Sitze.
Wappen
Blasonierung: „In Silber, aus blauem, durch Wellenschnitt abgeteiltem Schildfuß wachsend, der heilige Severin in rotem Messgewand, mit goldener Bischofsmütze, goldenem Bischofsstab in der Linken und goldenem, turmlosen Kirchenmodell in der Rechten, oben rechts begleitet von einem roten Tatzenkreuz; im Schildfuß von links nach rechts ein silbern gerüsteter Arm, der ein goldenes, bewurzeltes Eichbäumchen hält.“[2]
Verkehr
Hanerau-Hademarschen liegt in der Mitte zwischen den drei Kreisstädten Heide, Rendsburg und Itzehoe. Es gibt einen Anschluss an die A23 Hamburg-Heide und einen Bahnhof der Strecke Büsum–Heide (Holstein)–Neumünster.
Bildung
Im Ort gibt es folgende Bildungseinrichtungen:
- Gemeinschaftschule mit Förderzentrum
- Betreute Grundschule
- Fachschule für landwirtschaftliche Hauswirtschaft („Landfrauenschule“)
- Volkshochschule
Sehenswürdigkeiten
Ein Denkmal und die als Museum ausgebaute Villa des Dichters erinnern daran, dass Theodor Storm von 1880 bis 1888 im Ort gelebt hat. Hier hat er auch den Schimmelreiter, seine wohl bekannteste Novelle, geschrieben.
Das Gutshaus, das auf einer Insel steht, entstand Ende des 12. Jahrhunderts als Burg Hanerau, die das Land vor Dithmarschen schützen sollte. Im 16. Jahrhundert wurde sie in ein adliges Gut umgewandelt.
Bis zum 27. Dezember 2003 zählte zu den Sehenswürdigkeiten auch die mittelalterliche St. Severin-Kirche, die in dieser Nacht durch ein Großfeuer komplett zerstört wurde.
Heimatmuseum
Das 1984 eröffnete Heimatmuseum enthält verschiedene Ausstellungen:
- Das Theodor-Storm-Zimmer dient der Erinnerung an den Dichter, hier finden auch Lesungen statt.
- In einem Raum werden Geräte aus Landwirtschaft, Handwerk und Gewerbe ausgestellt.
- Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden in Hanerau-Hademarschen viele Flüchtlinge aus dem Osten eine neue Heimat. In zwei Räumen werden die Aspekte von Flucht und Vertreibung, so z. B. ein typisches Fluchtgepäck sowie Erinnerungsgegenstände gezeigt.
- Ein Klassenzimmer dokumentiert den Unterricht in einer Dorfschule.
- Ein weiteres Zimmer enthält Gegenstände eines Haushalts um 1900.
Freizeit
Es gibt im Ort ein beheiztes Schwimmbad mit großer Rasenfläche und einer Wassertemperatur von 23 °C. Außer Rad- und Wanderwegen im Gemeindegebiet gibt es auf den „Hademarscher Bergen“ einen zwei Kilometer langen Waldlehrpfad, ein geöffnetes Hünengrab, einen Aussichtsturm und einen Kletterpark.
Quellen
- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein