Christlich Demokratische Union Deutschlands

politische Partei in Deutschland
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Datei:Cdu.png Datei:Angela Merkel CDU.jpg
Basisdaten
Gründungsdatum: Oktober 1950
Gründungsort: Goslar
Vorsitzende: Angela Merkel
Stellvertreter: Christoph Böhr,
Jürgen Rüttgers,
Annette Schavan,
Christian Wulff
Schatzmeister: Wolfgang Peiner
Generalsekretär: Volker Kauder
Mitglieder: 574.526
(Stand:2. Februar 2005)
Frauenanteil: 25,2 Prozent
Durchschnittsalter: 55,3 Jahre
Parteigliederung: 17 Landesverbände
Anschrift: Klingelhöferstr. 8
10785 Berlin
Website: www.cdu.de
E-Mail-Adresse: info@cdu.de

Die Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) ist eine Partei in Deutschland.

Inhaltliches Profil

Parteiprogramm

Die Gründungsmitglieder der CDU waren vor allem Bürgerliche, Konservative und gläubige Christen. In ihrem Grundsatzprogramm spricht die CDU vom „christlichen Verständnis vom Menschen und seiner Verantwortung vor Gott. Sie versteht sich als christlich-demokratische, liberale und konservative Partei der Mitte. Ziel der CDU ist es, im Gegensatz etwa zum einst rein katholischen ZENTRUM, alle christlichen Konfessionen in einer politischen Partei zu bündeln.

  • Wirtschafts- und Sozialpolitik: In der Wirtschaftspolitik verfolgt sie das Modell der "Sozialen Marktwirtschaft", das sie aktuell mit neoliberalen Positionen verknüpft. So kritisiert sie, dass die aktuellen Reformen der rot-grünen Bundesregierung nicht weit genug gingen.
  • Außenpolitik: Außenpolitisch strebt sie vor allem ein intaktes Verhältnis zu den USA an. Eine EU-Vollmitgliedschaft der Türkei lehnt sie ab. Stattdessen tritt die Partei für eine privilegierte Partnerschaft ein.
  • Bildungspolitik: Das dreigliedrige Schulsystem soll beibehalten werden. Studiengebühren werden befürwortet.
  • Innenpolitik: Verbrecher sollen härter bestraft werden. Mehr Sicherheit, auch auf Kosten persönlicher Freiheit.
  • Parteipolitik: Bevorzugter Koalitionspartner ist im Regelfall die FDP, da die CDU mit ihr am meisten Gemeinsamkeiten sieht. Teilweise koaliert sie auf Landesebene auch mit der SPD. Bündnisse mit den GRÜNEN und der PDS gab es bisher nur auf kommunaler Ebene. Auf Landes- und Bundesebene werden Bündnisse mit der PDS strikt abgelehnt.
  • Ausländerpolitik: Die CDU strebt eine restriktive Ausländerpolitik an. Doppelte Staatsbürgerschaft wird nur in Ausnahmefällen befürwortet, Zuwanderung soll streng kontrolliert werden.

Verhältnis zu den Kirchen

Obwohl dem Namen nach christlich ausgerichtet, steht die CDU heute manchmal in Widerspruch zu den Kirchen, etwa in der Sozialpolitik oder bei der Förderung der Biotechnologie, insbesondere der Genomforschung.

Geschichte

Gründung

Die CDU wurde im Juni 1945 in Berlin (siehe Christlich-Demokratische Union Deutschlands (DDR)) und im Rheinland gegründet. Die CDU organisierte sich 1945 bis 1949 in den deutschen Ländern und Besatzungszonen und schloss sich 1950 in Goslar auf Bundesebene zusammen. Ein wesentlicher Teil ihrer Mitgliederschaft (unter anderem Konrad Adenauer) entstammt der vor dem Zweiten Weltkrieg existierenden katholisch und westdeutsch / süddeutsch geprägten Zentrumspartei. Aber auch führende Mitglieder der Deutschnationalen Volkspartei, der rechtsliberalen Deutschen Volkspartei und der liberalen DDP traten der CDU bei, insbesondere in Norddeutschland. Auch ehemalige NSDAP-Mitglieder wie z.B. Gerhard Schröder, Kurt Georg Kiesinger und Hans Filbinger wurden eingebunden. Die CDU schaffte es damit, weit über das katholische Milieu des alten Zentrums hinaus auch in protestantischen Kreisen Fuß zu fassen.

1949-1963: Die Ära Adenauer

 
Konrad Adenauer

Bei der Bundestagswahl 1949 erhielt die Union knapp vor der SPD die stärkste Fraktion im Bundestag und bildete zusammen mit FDP, DP und anderen Parteien eine Koalition (Die CDU erhält 25,2% der Stimmen und bildet zusammen mit der CSU (5,8%) die stärkste Fraktion (SPD 29,2%, FDP 11,9%). Sie stellte mit Konrad Adenauer den ersten Bundeskanzler und wurde damit zur Führungspartei der ersten Bundesregierung.

1950 wurde Adenauer auch zum ersten Bundesvorsitzendem der CDU gewählt, als die CDU sich auf Bundesebene formierte.

Die fünfziger Jahre waren geprägt vom Wirtschaftswunder und der Debatte um die Westbindung der BRD (u.a. Beitritt zur NATO 1955). Adenauers rheinischer Katholizismus und seine Verankerung in der katholischen Soziallehre prägte die deutsche Gesellschaft der 1950er Jahre nachhaltig.

Insbesondere durch die erfolgreiche Politik von Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard, die zu einem wirtschaftlichen Aufschwung führte, erlebte die Union bei den Bundestagswahlen 1953 und 1957 zwei glänzende Wahlsiege, wobei der Wahlsieg 1957 ihr und der CSU sogar die absolute Mehrheit einbrachte.

In Folge des Mauerbaus 1961 und der allzu zögerlichen Reaktion Adenauers hierauf und auch auf Grund einer Öffnung der SPD für weitere Wählerschichten durch das Godesberger Programm erlitt die CDU bei der Bundestagswahl 1961 empfindliche Verluste (CDU 35,8%, CSU 9,6%, SPD 36,2%, FDP 12,8%).

1963-1969: Regierungen Erhard und Kiesinger

1963 trat Adenauer zugunsten Ludwig Erhards zurück, der bei den Bundestagswahlen 1965 die Regierungsverantwortung für die CDU sichern konnte. Aber bereits ein Jahr später kam es wegen Querelen um wirtschafts- und finanzpolitische Fragen zum Bruch mit dem Koalitionspartner FDP. Der bisherige Baden-Württembergische Ministerpräsident Kurt Georg Kiesinger bildete darauf hin mit der SPD die bisher einzige Große Koalition auf Bundesebene.

1969-1982: Die CDU in der Opposition

Die Bundestagswahl 1969 brachte einen tiefen Einschnitt in der Geschichte der Bundesrepublik und auch der Geschichte der CDU mit sich: Erstmals musste die CDU in die parlamentarische Opposition gehen, da SPD und FDP eine Koalition unter Bundeskanzler Willy Brandt bildeten.

Auch der Versuch Rainer Barzels im Frühjahr 1972, Brandt durch ein konstruktives Misstrauensvotum abzulösen misslang. Bei den Bundestagswahlen 1972 erfolgte eine deutliche Niederlage: Erstmals hatten CDU und CSU nicht mehr die stärkste Bundestagsfraktion.

Barzel, CDU-Vorsitzender seit 1971, verzichtete 1973 auf eine zweite Wahlperiode und übernahm die Verantwortung für die Wahlniederlage, die parteiintern als Debakel angesehen wurde.

Nachfolger wurde der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Helmut Kohl, der die Partei bis 1998 führen sollte.

Seine erste Kanzlerkandidatur gegen Bundeskanzler Helmut Schmidt bei den Bundestagswahlen 1976 scheiterte jedoch, obwohl CDU und CSU deutliche Gewinne verbuchen konnten und nur knapp die absolute Mehrheit verpassten.

Auch der CSU-Vorsitzende Franz-Josef Strauß unterlag bei der Bundestagswahl 1980 Helmut Schmidt.

1982-1998: Die Regierung Kohl

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Dr. Helmut Kohl

1982 zerbrach die sozialliberale Koalition. Helmut Kohl wurde am 1. Oktober 1982 per Misstrauensvotum zum Nachfolger Helmut Schmidts gewählt.

Helmut Kohl konnte sich bei der daraufhin stattfindenen Bundestagswahl 1983 gegen Hans-Jochen Vogel durchsetzen. Das zustandekommen der Bundestagswahl durch eine verlorene Vertrauensfrage blieb dabei fragwürdig. Bei der Wahl 1987 gelang ihm dasselbe gegen seinen Herausforderer Johannes Rau.

Am 9. November 1989 wurden die Grenzen zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland geöffnet. Kohl weilte zu diesem Zeitpunkt in Warschau und wurde wie die meisten Beobachter von den Ereignissen völlig überrascht. Er brach unverzüglich seinen Aufenthalt ab, um sich nach Bonn und anschließend West-Berlin zu begeben. Nach anfänglichem Zögern und Planungen für eine langfristig angelegten Vereinigungsprozess (Zehn-Punkte-Plan), wurde dann im Frühjahr 1990 auf Grund des Drucks der Straße klar, dass eine schnelle Wiedervereinigung erreicht werden musste. Kohl schaffte es durch intensive persönliche Gespräche und Verhandlungen, die Zustimmung der Alliierten und die Unterstützung der Nachbarn zu erhalten. Der zuvor schon in den Meinungsumfragen deutlich zurückgefallene Bundeskanzler konnte so - als "Kanzler der Einheit" gefeiert - bei den ersten gesamtdeutschen Bundestagswahlen 1990 einen deutlichen Wahlsieg erringen.

Mit der Wiedervereinigung ging in der CDU die CDU (Ost) auf, die sich als Blockpartei noch kurz zuvor als "Partei des Sozialismus" verstanden hatte. Abgesehen von wenigen Führungspersonen wurde die CDU (Ost) ohne größere Rücksichtnahme auf die bisherigen Bekenntnisse der Mitglieder völlig in die CDU der Bundesrepublik integriert.

Nachdem die CDU sich 1994 unter Helmut Kohl noch einmal knapp behaupten konnte, verlor sie bei der Bundestagswahl 1998 zusammen mit der CSU die Regierungsmehrheit und zum zweiten mal in der Geschichte der Bundesrepublik ihre Stellung als stärkste Bundestagsfraktion.

Nachfolger Kohls als Bundeskanzler wurde der bisherige niedersächsische Ministerpräsident Gerhard Schröder (SPD).

Hauptursachen der desaströsen Niederlage – lediglich 1949 erreichten die Unionsparteien einen geringeren Stimmenanteil – waren ungelöste wirtschaftspolitische Probleme, sowie der Umstand, dass die Deutschen nach 16 Jahren Helmut Kohls überdrüssig wurden.

1998 bis Gegenwart

Neuer Parteivorsitzender wurde Wolfgang Schäuble.

1998/99 initiierte die CDU/CSU eine Unterschriftenaktion gegen die Reform des deutschen Staatsbürgerschaftsrechts, in der das Abstammungsrecht durch Elemente des ius soli ergänzt werden sollte. Dies verhalf Roland Koch zum Amt des Ministerpräsidenten in Hessen.

Ende des Jahres 1999 wurde die CDU vom Parteispendenskandal Helmut Kohls eingeholt. Kernpunkt der Affäre waren Geldspenden in Millionenhöhe, deren Spender zu nennen sich Helmut Kohl gesetzeswidrig weigerte. Ebenso wurden etliche schwarze Konten unter Umgehung des Fiskus geführt. Im Zusammenhang mit diesem Skandal stürzte Anfang 2000 auch Wolfgang Schäuble. Nachfolgerin wurde Angela Merkel, die damit als erste Frau an der Spitze einer der Volksparteien stand.

Bei der Bundestagswahl 2002 kandidierte der bayrische Ministerpräsident Edmund Stoiber als Kanzlerkandidat. Trotz erheblicher Zuwächse in Süd- und Südwestdeutschland blieben CDU/CSU lediglich zweitstärkste Bundestagsfraktion, weil der Bayer Stoiber insbesondere im Norden (wie schon Strauß 1980) und Osten Deutschlands die Wähler nicht ausreichend ansprechen konnte.

In letzter Zeit setzte sich die CDU unter anderem für höhere Bildungsstandards, Bürokratieabbau, eine radikale Vereinfachung des Steuersystems und die Einführung von Studiengebühren ein. Bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein konnte die CDU nicht zuletzt deswegen starke Stimmenzuwächse erreichen und löste die Regierung von Heide Simonis (SPD) ab. Am 22. Mai 2005 siegte die CDU in NRW und löste damit die letzte Rot-Grüne Landesregierung in Deutschland ab. Ebenfalls regte die CDU eine Patriotismusdebatte an und sprach sich gegen eine Aufnahme der Türkei in die EU aus.

Die CDU stellt zur Zeit die Ministerpräsidenten in Baden-Württemberg, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen.

Wahl 2005

Die Ziele der CDU für die Wahlen im September 2005 sind Weiterführung und Verstärkung der Reformen. Im Rahmen einer angestrebten Steuerreform zur Senkung der Staatsquote sind zur Gegenfinanzierung auch die Abschaffung von Subventionen im Gespräch. So soll die Pendlerpauschale abgeschafft werden. Eine Abschaffung der Eigenheimzulage (2003 von den unionsgeführten Ländern noch im Bundesrat abgelehnt) sowie eine Erhöhung der Mehrwertsteuer werden ebenfalls diskutiert.

Wahlergebnisse der CDU auf Bundesebene

Bundestagswahlen

1949: 25,2 % - 115 Sitze 1953: 36,4 % - 191 Sitze 1957: 39,7 % - 215 Sitze 1961: 35,8 % - 192 Sitze 1965: 38,0 % - 196 Sitze 1969: 36,6 % - 193 Sitze 1972: 35,2 % - 177 Sitze 1976: 38,0 % - 190 Sitze 1980: 34,2 % - 174 Sitze 1983: 38,2 % - 191 Sitze 1987: 34,5 % - 174 Sitze 1990: 36,7 % - 268 Sitze 1994: 34,2 % - 244 Sitze 1998: 28,4 % - 198 Sitze 2002: 29,5 % - 190 Sitze (Sitzzahlen für 1949 bis 1987 ohne Berliner Abgeordnete)

Europawahlen

1979: 39,1 % - 34 Sitze 1984: 37,5 % - 34 Sitze 1989: 29,5 % - 25 Sitze 1994: 32,0 % - 39 Sitze 1999: 39,3 % - 43 Sitze 2004: 36,5 % - 40 Sitze (Sitzzahlen für 1979 bis 1989 ohne Berliner Abgeordnete)

Kanzlerkandidaten
der CDU/CSU
1949 Konrad Adenauer
1953 Konrad Adenauer
1957 Konrad Adenauer
1961 Konrad Adenauer
1965 Ludwig Erhard
1969 Kurt Georg Kiesinger
1972 Rainer Barzel
1976 Helmut Kohl
1980 Franz Josef Strauß
1983 Helmut Kohl
1987 Helmut Kohl
1990 Helmut Kohl
1994 Helmut Kohl
1998 Helmut Kohl
2002 Edmund Stoiber
2005 Angela Merkel

Landesvorsitzende der CDU

Baden-Württemberg: Günther Oettinger
Berlin: Ingo Schmitt
Brandenburg: Jörg Schönbohm
Bremen: Bernd Neumann
Hamburg: Dirk Fischer
Hessen: Roland Koch
Mecklenburg-Vorpommern: Eckhardt Rehberg
Niedersachsen: Christian Wulff
Nordrhein-Westfalen: Jürgen Rüttgers
Rheinland-Pfalz: Christoph Böhr
Saarland: Peter Müller
Sachsen: Georg Milbradt
Sachsen-Anhalt: Thomas Webel
Schleswig-Holstein: Peter Harry Carstensen
Thüringen: Dieter Althaus

CDU-Ministerpräsidenten

Baden-Württemberg

1953 - 1958: Gebhard Müller; 1958 - 1966: Kurt Georg Kiesinger; 1966 - 1978: Hans Filbinger; 1978 - 1991: Lothar Späth; 1991 - 2005: Erwin Teufel; 2005 - heute: Günther Oettinger

Baden: 1946 - 1952: Leo Wohleb

Württemberg-Hohenzollern: 1947 - 1948: Lorenz Bock; 1948 - 1952: Gebhard Müller

Berlin

(Titel: Regierender Bürgermeister) 1953 - 1955: Walther Schreiber; 1981 - 1984: Richard von Weizsäcker; 1984 - 1989 und 1991 - 2001: Eberhard Diepgen

Hamburg

(Titel: Erster Bürgermeister) 1953 - 1957: Kurt Sieveking; 2001 - heute: Ole von Beust;

Hessen

1987 - 1991: Walter Wallmann; 1999 - heute: Roland Koch;

Mecklenburg-Vorpommern

1990 - 1992: Alfred Gomolka; 1992 - 1998: Berndt Seite;

Niedersachsen

1976 - 1990: Ernst Albrecht; 2003 - heute: Christian Wulff

Nordrhein-Westfalen

1947 - 1956: Karl Arnold; 1958 - 1966: Franz Meyers; 2005 - heute: Jürgen Rüttgers

Präsidentschaftskandidaten
der CDU/CSU
1949 Unterstützung von
Theodor Heuss (FDP)
1954 Unterstützung von
Theodor Heuss (FDP)
1959 Heinrich Lübke
1965 Heinrich Lübke
1969 Gerhard Schröder
1974 Richard von Weizsäcker
1979 Karl Carstens
1984 Richard von Weizsäcker
1989 Richard von Weizsäcker
1994 Roman Herzog
1999 Dagmar Schipanski
2004 Horst Köhler

Rheinland-Pfalz

1946 - 1947: Wilhelm Boden 1947 - 1969: Peter Altmeier 1969 - 1976: Helmut Kohl 1976 - 1988: Bernhard Vogel 1988 - 1991: Carl-Ludwig Wagner

Saarland

1956 - 1957: Hubert Ney 1957 - 1959: Egon Reinert 1959 - 1979: Franz Josef Röder 1979 - 1985: Werner Zeyer 1999 - heute: Peter Müller

Sachsen

1990 - 2002: Kurt Biedenkopf 2002 - heute: Georg Milbradt

Sachsen-Anhalt

1990 - 1991: Gerd Gies 1991 - 1993: Werner Münch 1993 - 1994: Christoph Bergner 2002 - heute: Wolfgang Böhmer

Schleswig-Holstein

1946 - 1947: Theodor Steltzer 1950 - 1951: Walter Bartram 1951 - 1954: Friedrich-Wilhelm Lübke 1954 - 1963: Kai-Uwe von Hassel 1963 - 1971: Helmut Lemke 1971 - 1982: Gerhard Stoltenberg 1982 - 1987: Uwe Barschel 1987 - 1988: Henning Schwarz (geschäftsführend) 2005 - heute: Peter Harry Carstensen

Thüringen

1990 - 1992: Josef Duchac 1992 - 2003: Bernhard Vogel 2003 - heute: Dieter Althaus


In Brandenburg, Bremen und Württemberg-Baden stellte die CDU nie den Regierungschef.

Innere Struktur

 
Konrad-Adenauer-Haus

Die CDU hat in allen Bundesländern außer Bayern Landesverbände gebildet und ist in allen entsprechenden Landtagen in Fraktionsstärke vertreten.

Mitglieder

Die CDU hat zur Zeit 574.526 Mitglieder (Stand: 2. Februar 2005) Das Durchschnittsalter aller CDU-Mitglieder beträgt 55,3 Jahre.

25,2 Prozent der Mitglieder sind weiblich und 74,8 Prozent männlich. Dabei ist der Frauenanteil in den neuen Bundesländern mit 29,2 Prozent höher als in den alten Bundesländern, wo er nur 24,8 Prozent beträgt.

Vor 1966 wurde die Mitgliederentwicklung von der CDU-Bundesgeschäftsstelle lediglich geschätzt. Die Zahlen ab 1966 beziehen sich auf den 31. Dezember des jeweiligen Jahres. Sie stammen aus der Zentralen Mitgliederkartei der CDU.

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Mitgliederentwicklung

Hochburgen

Die Hochburgen der Partei konzentrieren sich vor allem auf ländliche und/oder katholische Regionen wie die Eifel, das Münsterland, das Sauerland, Fulda, Oberschwaben, Emsland, Nordfriesland, Vorpommern sowie weite Gebiete von Sachsen, das thüringische Eichsfeld, Taunus und wohlhabende Städte wie Baden-Baden, Konstanz, Köln und Pforzheim. Nur geringen Zulauf hat die Partei jedoch in Bremen, Brandenburg und Ost-Berlin.

Verhältnis zur CSU

Zusammen mit der CSU, welche nur in Bayern als eigenständige Partei aktiv ist, bildet sie eine gemeinsame Bundestagsfraktion der beiden Unionsparteien. Allgemein wird dieser Zusammenschluss als CDU/CSU oder Union bezeichnet. Auf Bundesebene bilden beide zusammen die derzeit stärkste Oppositionsfraktion in Deutschland.

Vereinigungen und Sonderorganisationen der CDU

Neben den Landesverbänden spielen die Vorfeldorganisationen in der CDU eine wichtige innerparteiliche Rolle. Die Vereinigungen sind im Statut der CDU satzungsrechtlich verankert. Dabei kommen ihnen zwei Hauptaufgaben zu. Sie sollen einerseits die Politik der Partei innerhalb ihrer jeweiligen Wirkungskreise verbreiten. Andererseits sollen sie aber auch die Anliegen der von ihnen vertretenen Gruppen in die Politik der CDU einfließen lassen. Die Vereinigungen genießen im Verhältnis zu anderen Parteien eine weitgehende Unabhängigkeit von der Gesamtpartei. Neben dem Recht, sich eine eigene Satzung zu geben, drückt sich dies vor allem darin aus, dass ihre Mitglieder nicht zwangsläufig Mitglied der Gesamtpartei seien müssen. Zudem haben sie ausdrücklich das Recht auf eigene politische Verlautbarungen, wenn diese nicht den Grundsätzen der Partei widersprechen. Neben den satzungsmäßig verankerten Vereinigungen gibt es in der CDU noch weitere Vorfeldorganisationen mit unterschiedlichem Status. In der Literatur werden sie teilweise auf eine Stufe mit den Vereinigungen gestellt.

Zur Zeit verfügt die CDU über sieben Vereinigungen. Ihr Entstehen geht zum größten Teil auf die Anfangszeit der Partei in den 1950er Jahren zurück. Ihr innerparteiliches Gewicht ist unterschiedlich groß. Neben der Jungen Union wird allgemein die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung als besonders einflussreich angesehen. Die Bedeutung der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft, die noch bis in die 1970er Jahre hinein ein wichtiger innerparteilicher Machtfaktor war, hat seither stark abgenommen. Die erst 1988 gegründete Senioren-Union wird vermutlich schon wegen der demografischen Entwicklung zunehmend an Einfluss gewinnen.

Unter die Sonderorganisationen fallen Zusammenschlüsse von CDU-Mitgliedern oder CDU-Sympathisanten, die nicht den formalen Status einer Vereinigung haben. Von besonders hervorgehobener Bedeutung ist unter ihnen der Wirtschaftsrat der CDU, der 1963 als Zusammenschluss einiger CDU-naher Unternehmer entstand. Er hat großen Einfluss bei der Formulierung der Wirtschaftspolitik der Partei.

Literatur

  • Hans-Otto Kleinmann: "Geschichte der CDU: 1945-1982", herausgegeben von Günter Buchstab, DVA, Stuttgart 1993 ISBN 3-421-06541-1
  • Frank Bösch: Macht und Machtverlust. Die Geschichte der CDU, DVA, Stuttgart u.a. 2002 ISBN 3-421-05601-3
  • Christian v. Ditfurth: Blockflöten - Wie die CDU ihre realsozialistische Vergangenheit verdrängt, Kiepenheuer & Witsch, Köln 1991, ISBN 3-462-02179-6

Siehe auch