Victor Horta

belgischer Jugendstil-Architekt
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Victor Horta (* 6. Januar 1861 in Gent; † 9. September 1947 in Brüssel) war ein berühmter belgischer Jugendstil-Architekt.

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Hôtel Solvay (1895-1900), Avenue Louise Nr. 224 in Brüssel
Horta Museum (1898), Rue Américaine Nr. 25 in Brüssel, ehemaliges privates Wohnhaus und Atelier des Architekten
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Centre Nationale de la Bande Dessinnée

Er wurde in Gent geboren, wo er erstmals mit dem Architektenberuf in Kontakt kam, als er im Alter von zwölf Jahren seinem Onkel auf einer Baustelle half. Horta studierte zunächst an der Ghent Academie des Beaux Arts Zeichnen, Textildesign und Architektur, verließ aber die Stadt und zog auf den Montmartre in Paris um Innenarchitekt zu werden. Dort wurde er von den Impressionisten und Pointillisten und von der Möglichkeit, mit Stahl und Glas zu arbeiten, inspiriert.

Als Hortas Vater im Jahr 1880 starb, kehrte zurück nach Belgien und zog nach Brüssel, um dort an der Akademie der Schönen Künste zu studieren. Er heiratete und wurde der Vater von zwei Töchtern.

In Brüssel schloss er Freundschaft mit Paul Hankar, der sich später auch dem Jugendstil zuwandte. Horta war ein guter Student und so wurde er von seinem Professor, dem königlichen Architekten Alphones Balat, zu seinem Assistenten ernannt. Zusammen entwarfen sie die königlichen Botanischen Gärten in Laeken. Dies war das erste Mal, dass Horta Glass und Stahl für seine Arbeit verwandte.

1885, Horta arbeitete schon selbständig, entwarf er drei Häuser, die im gleichen Jahr erbaut wurden. Er beschloss dann, keine Eigenheime für reiche Bürger zu errichten, und widmete sich öffentlichen Ausschreibungen. Er konzentrierte sich auf die Formgebung seiner Entwürfe im Glauben, dass seine Formen im höchsten Maße praktisch und nicht Ausdruck einer künstlerischen Affektiertheit waren.

Während dieser Zeit knüpfte Horta viele Kontakte und trat den Freimaurern bei. Dies sicherte ihm einen stetigen Zulauf von Kunden, als er 1893 wieder anfing Eigenheime und Geschäfte zu entwerfen.

Nachdem der Jugendstil seine Anziehung verlor, wurden viele von Hortas Gebäuden zerstört, aber sein ehemaliges Wohnhaus, welches er 1898 entwarf, beherbergt seit 1969 das Horta Museum. Einige seiner Gebäude gehören seit dem Jahr 2000 zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Sein 1906 errichtetes Kaufhausgebäude Waucquez beherbergt seit 1988 das nationale belgische Comicmuseum, das Centre Nationale de la Bande Dessinnée.