Gewöhnlicher Buchsbaum

Art der Gattung Buchsbäume (Buxus)
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Der Gewöhnliche Buchsbaum (Buxus sempervirens), oder auch nur Buchsbaum oder Buchs ist ein sehr langsam wachsender, bis zu 8 Meter hoch werdender Baum, der aber oft nur Strauchhöhe erreicht. Er ist eine Art der Gattung der Buchsbäume (Buxus), die mit 70 Arten in Europa, Asien, Afrika und Amerika verbreitet ist. In Europa außer dem Gewöhnlichen Buchsbaum nur noch der Balearen-Buchsbaum (Buxus balearica) heimisch ist.

Gewöhnlicher Buchsbaum
Gewöhnlicher Buchsbaum
Gewöhnlicher Buchsbaum
Gewöhnlicher Buchsbaum (Buxus sempervirens)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Divisio: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Vorlage:Classis: Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Vorlage:Ordo: Buchsbaumartige (Buxales)
Vorlage:Familia: Buchsbaumgewächse (Buxaceae)
Vorlage:Genus: Buchsbäume (Buxus)
Vorlage:Species: Gewöhnlicher Buchsbaum
(B. sempervirens)

Namensherkunft

Der Name stammt möglicherweise vom lat. buxus, dessen Ursprung im griechischen pyxos vermutet wird, dem von Theophrast verwendeten Namen für eine Pflanze die man später als Buchsbaum interpretierte. Theophrast war in seiner Beschreibung nicht sehr eindeutig und seine ursprüngliche Manuskripte sind nicht bis zur heutigen Zeit erhalten geblieben.

Das schwere Buchsbaumholz wird bis heute in der Drechslerei geschätzt. Bereits der altrömische Schriftsteller Plinius schilderte, dass aus dem Holz des Buchsbaums Dosen und Kästchen gefertigt wurden. Man vermutet daher, dass sich aus pyxis die Bezeichnung Büchse, box (Englisch) und boîte (Französisch) entwickelten. Buchsbaumholz ist bis heute sehr knapp und teuer.

Verbreitung

Der Buchsbaum wurde und wird häufig als Zier- und Nutzgehölz angepflanzt und kommt gelegentlich auch verwildert vor. Sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet reicht in nordwestlicher Richtung vom Mittelmeer über Frankreich bis nach Südengland. In östlicher Richtung ist er bis zum Nordiran zufinden. Ursprüngliche Standorte finden sich in Deutschland wohl nur noch bei Grenzach (Landkreis Lörrach) und an der Mosel.

Aussehen

Der Buchsbaum ist immergrün und trägt eiförmig bis länglich-elliptische, dunkelgrüne Blätter, welche eine deutlich heller Unterseite aufweisen. Die zwischen März und Mai erscheinenden gelben Blüten duften und sind ohne Kronenblätter. Die Blüten sind duftlos, sie produzieren jedoch sehr reichlich Nektar und Pollen und werden daher von Bienen und Fliegen aufgesucht. Nach der Fruchtreife fallen die Samen zu Boden. Sie werden hier häufig von Ameisen verschleppt, die vom Duft der Samenwarze angelockt werden. Neben dem Besenginster ist der Buchsbaum damit eines der wenigen heimischen Gehölze, dessen Samen von Ameisen verbreitet werden.

Der Buchsbaum als Gartenpflanze

Der Buchsbaum spielt eine wichtige Rolle in der Gartenkunst.

 
Die mit Buchs eingefassten Beete im "Französischen Garten des Schlosses Alden Biesen

Der Buchs war bereits den Griechen bekannt und die Römer pflegten, ihre Gartenbeete mit niedrigem Buchsbaumhecken einzurahmen. Aus Ausgrabungsfunden in Großbritannien weiß man, dass die Römer diese Art, Gärten zu gestalten, auch in den von ihnen eroberten Gebieten in Mittel- und Westeuropa verwendeten. Inwieweit dort diese Form der Gartengestaltung weiter gepflegt wurden, als die Römer während und nach der Völkerwanderungszeit die von ihnen eroberten Gebiete wieder verloren, ist bis jetzt nicht vollständig geklärt. Die ersten schriftlichen Dokumente, dass in Deutschland Buchsbaum im Garten Verwendung fanden, stammen von Albertus Magnus im 13. Jahrhundert. Leon Battista Alberti schrieb, inspiriert vom Plinius dem Jüngeren, in seinem Buch De re aedificatoria 1485 über 'Buxus' in den Gärten. I

Erst Claude Mollet führte den Buchsbaum wirklich ein. In den französischen und italienischen Schlossgärten der Renaissance wurden die geschnittenen, niedrigen Buchsbäume zum unentbehrlichen und typischen Element und kamen darüber auch zunehmend in Mitteleuropa in Mode. Wohlhabende Bürger und Bauern ahmten diese Mode nach, so dass die traditionellen Bauerngärten bis heute Buchsbaumeinfassungen aufweisen.

Die Verwendung von Buchsbaum als Gartenpflanze hielt auch während der Barockzeit an. Dabei kamen zunehmend auch Buchsbaumsorten mit panaschierten Blättern zur Verwendung.

Verwendung

Der Buxus sempervirens wurde früher wegen seines harten und schweren Holzes zum Gravieren und Drechseln geschätzt. Das Hirnholz des Buchsbaums wurde auch für Holzstiche sowie für Holzschnitte verwendet.

Ferner wird der Buchsbaum von Katholiken verwendet, die am Palmsonntag die Kreuze ihrer Wohnung und des Herrgottswinkels mit geweihten Zweigen des Buchsbaumes schmücken.

Giftigkeit

Der Buchsbaum enthält rund 70 Alkaloide, darunter Cyclobuxin D. Blätter und Rinde weisen einen Gesamtalkalodgehalt von 3% auf. Die LD50 beim Hund für Cyclobuxin D liegt bei 0,1 mg je kg Körpergewicht bei oraler Aufnahme.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Buchsbaum wurde bereits in der Antike gegen Husten, Magen- und Darmkrankheiten verwendet sowie gegen wiederkehrendes Fieber wie beispielsweise die Malaria. Angeblich ist Buchsbaum als Malariaheilmittel vergleichbar dem Chinin. Man benutzt Buchbaum heutzutage wegen seiner Toxizität nur noch selten als Heilkraut, da die Dosierung problematisch ist. Überdosierung führen zu Erbrechen und Krämpfe bis zum Tod. In der Homöopathie wird Buchsbaum heute noch gegen Rheuma verwendet.

Vermehrung

Buchsbaum wird meist durch Stecklinge vermehrt, weil die Aussaat durch Samen sehr langwierig ist; siehe auch Pflanzenvermehrung.

Literatur

  • Marianne Beuchert, Symbolik der Pflanzen - Von Akelei bis Zypresse, Frankfurt am Main 1995
  • Heinz-Dieter Krausch; Kaiserkron und Päonien rot... - Entdeckung und Einführung unserer Gartenblumen, Dölling und Galitz Verlag, Hamburg 2003, ISBN 3-935549-23-7
Commons: Buxus sempervirens – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien