Neopaganismus
Neopaganismus oder Neuheidentum bezeichnet als Oberbegriff neuzeitliche Religionen und Philosophien, die sich auf das vorchristliche Heidentum und Traditionen der Antike berufen. Darüberhinaus werden der modernen Populärkultur wie auch etlichen christlich-judäischen Traditionen und kulturellen Aspekten neopaganistische Elemente zugeordnet. Die Begriffe Neopagan und Neuheide werden teilweise als Selbstbezeichnung verwendet, teilweise aber auch als pejorative Fremdbezeichnungen abgelehnt, so unter anderem im Hellenismos. Fallweise versteht man unter "Heiden" auch die "heiðinn" im Sinne von Anhängern des germanischen Heidentums. In diesem Sinne verwenden verschiedene Gruppierungen des germanischen Neuheidentums vor allem im englischsprachigen Raum die Bezeichnung "Heathenry", vor allem um sich vom Begriff "Pagan" abzugrenzen unter dem vor allem in den USA wird eine eher Wicca-beeinflusste Strömung innerhalb des Neuheidentums verstanden wird.
Überblick
Das Wort Neopaganismus kommt vom lateinischen Wort paganus, ursprünglich Dorfbewohner, ab dem Hochmittelalter Heide, und griechisch neo für neu. Das Christentum, das seinerseits aus Sicht des Judentums eine Abspaltung darstellte, verwendete den Begriff für ländliche Bewohner um die römisch-griechischen Städte, die am beginnenden Mittelalter zunehmend christianisiert wurden.
Der Neopaganismus wird von seinen Anhängern als Wiederbelebung indigener vorchristlicher Religionen gesehen, die aufgrund der christlichen Missionierungen, der Christianisierung und Zwangstaufen – teils verfolgt und gewalttätig – untergingen. Die neopaganen Lehren und Praktiken werden sowohl als Urreligion der Menschheit als auch als Religion für die Zukunft betrachtet.[1] Anhänger des Neuheidentums leben zumeist in den westlichen Industrieländern. Zwar gibt es auch indigene Religionen in anderen Ländern, aber nicht das Phänomen der Wiederbelebung historischer („ausgestorbener“) Religionen in Zusammenhang mit der Selbstbezeichnung als „Heidentum“.
Die Rekonstruktion des alten Polytheismus kann aus verschiedenen Gründen keine authentische sein, sondern versteht sich als eine an wissenschaftlichen Quellen orientierte spirituelle Rückbindung (im vorchristlichen Sinne religio von relegere = wiederauflesen/-sammeln). Die Götter, die Naturgeister des Landes und die nahen wie entfernten Ahnen werden kultisch in Anrufungen nach dem do ut des Prinzip geehrt.
Neopaganismus ist auch eine Gegenbewegung zum kirchlichen Christentum, das über Jahrhunderte das Heidentum ausgegrenzt und dämonisiert hat.[2] Abgelehnt wird der Dogmatismus und die Lebensfeindlichkeit der jüdisch-christlichen Tradition.[1]
Viele Neuheiden praktizieren ihre Religion(en) alleine und gehören keiner Gemeinschaft an, wie etwa Hexen. Daneben existieren eine Reihe neuheidnischer Gemeinschaften. Zum Neuheidentum zählen auch neue religiöse Gruppierungen, die Elemente aus vor- oder nichtchristlichen Glaubensrichtungen verwenden, etwa ein Pantheon. Asatrú (aus dem Altnordischen: „Glaube an die Asen“, das jüngere Göttergeschlecht in der nordischen Mythologie) ist sowohl ein Begriff für germanisches Neuheidentum als auch für die eher orthodoxe Richtung dieser Form des Heidentums.
Die sogenannten Neuheiden nehmen heidnisches, oftmals animistisches Brauchtum, Rituale, und Traditionen vorchristlicher Kulturen der eigenen Region oder fremder Naturreligionen (Animismus) unter den Bedingungen heutiger Kultur wieder auf. Die Rekonstruktion des alten Polytheismus kann aus verschiedenen Gründen keine authentische sein, sondern versteht sich als eine an wissenschaftlichen Quellen orientierte spirituelle Rückbindung (im vorchristlichen Sinne religio von relegere = wiederauflesen/-sammeln). Neopaganismus ist auch eine Gegenbewegung zum kirchlichen Christentum, das über Jahrhunderte das Heidentum ausgegrenzt und dämonisiert hat.[2]
Zu unterscheiden sind insbsondere folgende Richtungen des Heidentums:
- Keltische Religion (siehe „Keltisches Neuheidentum“ und Neuzeitliche Druiden)
- Germanische Religion (auch „Asatru“)
- Hellenismos (bezieht sich auf die griechische Mythologie)
In dieser „neuen Kultur“ können sich auch die beide Richtungen Keltismus und Germanismus zu einer Religion vermischen. Daneben gibt es aber auch Neuheiden, die sich keiner solchen Tradition direkt zurechnen. So werden etwa indianisch- oder sibirisch-schamanistische Rituale und Mythen gepflegt.[3]
Der Neopaganismus wird soziologisch heute unter dem Begriff Neue religiöse Bewegungen subsumiert, häufig auch der esoterischen Szene oder animistischen Gruppierungen zugeordnet. Im Unterschied zu Stammestraditionen oder tatsächlich traditionell naturreligiösen Kulturen ist das Neuheidentum ein postmodernes Phänomen mit subkulturellen Zügen meist in den westlichen Industrieländern.
Aussagen und Ziele
Den Neopaganismus kennzeichnen unter anderen folgende Selbstaussagen jeweils einiger Gruppen:
- Naturnahe Lebensweise in einer hoch technisierten Zivilisation
- Schutz von Umwelt und Mitlebewesen
- Erleben der Kräfte der Natur, die sich in Gestalt der Göttinnen und Götter anrufen lassen und auch dem einzelnen Gläubigen erkennbar sind
- einzelne Abwendungen von einer Priesterreligion, direktes Glaubenserlebnis sowie auch Etablierung neuer Formen der (Hohe-)Priesterformen.
- Kein dogmatisches Glaubensbekenntnis, stattdessen individualisiertes Erleben von Gläubigkeit und Vielfalt gleichberechtigter Kulte.
- Kritik an monotheistischen, hierarchischen und dogmatischen Religionen (Christentum, Judentum, Islam u. a.)
- Weltweite Verbreitung neuheidnischer Kulte als Glaube an viele Gottheiten, in Europa (germanisches, keltisches, wendisches Neuheidentum), Afrika, Amerika (zahlreiche indianische Stammesreligionen, unter anderem der Hopi), Asien (Hinduismus, Shintō in Japan u. a.) – Vielfalt in einem Netzwerk weltweit verbreiteter Naturreligionen
- Betonung der Freiheit des Einzelnen
- Aktive Aufnahme alter Kulturtechniken, Handwerkstätigkeiten etc. im Rahmen des Reenactment z. B. bei Wikinger- und Mittelaltermärkten
- Intensives Musikbewusstsein (Musik hören, Musik machen, Musik erleben)
Das Spektrum der Mitglieder von neuheidnischen Gruppierungen ist heterogen. Es reicht von politischen Extremisten über neugierige Selbsterfahrungs-Seminar-Teilnehmer und esoterischen Sinnsuchern bis hin zu praktizierenden Anhängern und Priestern.
Es gibt bislang nur wenige einheitliche, umfassende Organisationen oder Institutionen, in der sich die verschiedenen Religionen vereinigen. Einige sind zum Beispiel die Kulturgeister e.V., der Rabenclan oder die Pagan Federation International.
Geschichte
Neuzeit
Die Wurzeln des Neopaganismus reichen in ihren Anfängen zurück bis in die Renaissance und das Zeitalter des Humanismus. [4] Durch den Fall von Konstantinopel im 15. Jahrhundert wurde die antike Mythologie und Philosophie wiederentdeckt, erfuhr die Astrologie eine Wiederbelebung und das Tarot-Spiel kam auf, welches heute noch in Okkultismus und Teilen des modernen Hexentums eine große Rolle spielt[5].Durch ihre Beschäftigung mit den antiken heidnischen Philosophen wurde vielen Humanisten vorgeworfen „Heiden“ zu sein, vor allem Epikureer, tatsächlich lässt sich dieser Vorwurf, obgleich viele Humanisten der Kirche kritisch gegenüberstanden, nicht erhärten, allerdings lässt sich bei einigen Humanisten wie Michael Marullus oder Giovanni Pico della Mirandola eine Form von Naturverehrung und Pantheismus feststellen, die sich für den späteren Neopaganismus als Vorläufer interpretieren ließe[6].
18. und 19. Jahrhundert
Vor allem im Zeitalter der Klassik und Romantik griffen Dichter und Philosophen die griechisch-römischen Mythologien wieder auf. So wurde Johann Wolfgang von Goethe, ein pantheistischer Verehrer der Natur und der griechischen Gottheiten, in Deutschland als "Der große Heide" bekannt, und auch Heinrich Heine sah sich selbst zeitweilig als Heide und Freund der antiken Götter an. Etwa zeitgleich forderte der britische Neuplatoniker Thomas Taylor, der das Christentum offen ablehnte, eine Wiederbelebung heidnischer Spiritualität und platonischer Theurgie und löste die neuheidnische Bewegung des neunzehnten Jahrhunderts aus[7]. Neuplatonismus und Theurgie wurden auch von esoterischen Ordensgemeinschaften wie dem Hermetic Order of the Golden Dawn und dem Ordo Templi Orientis aufgegriffen, die sie mit Hermetik und Kabbala verschmolzen. Neben Planetengeistern wurden auch altgriechische und altägyptische Gottheiten beschworen.
Von der heidnischen Dichtung bewegten sich in England einige Vertreter der sogenannten Cambridge Neo-Pagans zur heidnischen Spiritualität weiter. So war der englische Dichter Thomas Jefferson Hogg dafür bekannt, bei sich zuhause Zeremonien zu Ehren der griechischen Götter abzuhalten; der Historienmaler Edward Calvert opferte dem Gott Pan und errichtete ihm einen Altar[8]. Auf die Gedanken der Aufklärung und des Humanismus beriefen sich explizit die modernen Druidenorden, deren erster, der Ancient Druid Order, im Jahr 1717 vom irischen Freidenker John Toland gegründet worden war[9]. Vor allem in Großbritannien begannen sich etliche Zeitgenossen, darunter viele Dichter und Künstler, den Druidenorden anzuschließen, deren anfänglich pantheistische, universalistische Ideen mehr und mehr von keltischer Mythologie beeinflusst wurden.Während viele britische Idealisten sich so neben antiker Religion und Philosophie auch dem keltischen (oder fälschlich als keltisch misverstandenem wie Stonehenge) Erbe widmeten, begannen Deutsche, im Gefolge Jacob Grimms "deutscher Mythologie" und Johann Gottfried Herders idee von einem Volksgeist, ein "teutonisches Heidentum" zu (re)konstruieren.Parallel dazu entwickelte sich ähnliches im slawischen Bereich, in dem sich mit der "Rodnovera" Bewegung ein national-romantisches teilweise panslawisches Neuheidentum entwickelte sowie im baltischen Raum, mit der romantisch-neuheidnischen Romuva-"Kirche".
Diese Wiederentdeckung echter oder vermeintlicher vorchristlicher Traditionen bildete sich in der Populär- und Volkskultur unter anderem im Wiedererstarken von Faschings und Fasnetsbräuchen wieder, die im wesentlichen ein Produkt des späten 19. und 20 Jahrhundert sind. Auch der Jugendstil wie die Lebensreformbewegung bezog sich teilweise auf (vorgeblich) vorchristliche Überlieferungen, so bei Ludwig Fahrenkrog.
20. Jahrhundert
Völkische Bewegung
Sogenannte Deutsch- und germanischgläubige Gemeinschaften, die der völkischen Bewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts zugerechnet werden, wandten sich vom Christentum ab und waren auf der Suche nach einer arteigenen Religion.[10] Das führte zu sehr unterschiedlichen religiösen Entwürfen, die an germanische und deutsche Traditionen anknüpfen wollten; es war ein Versuch, vorchristliche germanische Glaubensvorstellungen zu rekonstruieren.
Von Guido von List und Jörg Lanz von Liebenfels wurde in Deutschland und Österreich die Ariosophie entwickelt, die auf Elemente der Theosophie zurückgriff und mit germanischer Mythologie und rassistischen sowie antisemitischen Lehren verband. Auch einzelne Nationalsozialisten wie Heinrich Himmler waren davon beeinflusst, wenngleich entsprechende Organisationen wie die Artamanen innerhalb der NSDAP wie dem NS-Regime insgesamt ein Dasein als sektiererische Splittergruppe führten. Neuheidnische Standpunkte hatten unter Himmlers Protektion einen intensiven Einfluss auf einzelne Forschungsprojekte und Fächer, so etwa im Fach Rechtsgeschichte. [11]
Die entsprechende Wirkungsgeschichte der Ariosophie, von einigen als Rechte Esoterik apostrophiert, setzte sich in einzelnen heutigen neuheidnischen Gruppen fort. Armanen- und Goden-Orden gehen auf die Ariosophie zurück.
Am rechten Rande des politischen Spektrums [12] standen oder stehen Gemeinschaften wie etwa die „Deutschgläubige Gemeinschaft“ oder die „Artgemeinschaft“, die in der Tradition der Deutschgläubigen stehen. Als moderner Vertreter einer Kombination von Neuer Rechter mit neoheidnischen Aspekten gilt unter anderem der französische Publizist Alain de Benoist. [13]
Aleister Crowley
Als Okkultist, Kabbalist, Magier, Mystiker, Poet und Verleger ist der Einfluss Aleister Crowleys (1875-1947) nicht zu unterschätzen. Früh als ausgezeichneter Bergsteiger anerkannt, war als Teilnahmer an diversen Expeditionen und zahlreichen Reisen weltweit unterwegs. Er war vielfältig vernetzt, zeitweise auch als Freimaurer wie als Mitglied und Gründer einer Reihe von okkulten wie pagan orientierten Orden und Vereinigungen, so dem Hermetic Order of the Golden Dawn (Hermetischer Orden der goldenen Morgenröte), dem Ordo Templi Orientis und Astrum Argenteum. Basierend auf seinem Buch Liber AL vel Legis (Buch des Gesetzes), begründete er das philosophisch-religiöse System Thelema. Ein weitverbreitetes Werk ist eine auf ihn zurückgehende Ausgabe des Tarot.
Durch die 68er-Bewegung und die esoterischen Ansprüche der Hippie-Bewegung erhielten auch die Werke von Crowley neue Aufmerksamkeit, mit erheblichen Auswirkungen auf die Musik-und Populärkultur. Unter anderem von Bandmitglieder von Black Sabbath und Led Zeppelin beschäftigten sich mit seinen Schriften, Jimmy Page erwarb das schottische Anwesen, , in welchem Crowley viele seiner Beschwörungen ausführte. Auf dem Cover des Albums „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ von den Beatles findet sich unter vielen anderen auch ein Bild von Aleister Crowley. Folgen über provokative „Zitate“ hinaus hatte die Beschäftigung mit Crowley bei dem charismatischen Verbrecher und Sektenführer Charles Manson, der von den Ideen Crowleys fasziniert war.
Münchener Kosmiker
Der neopagan inspirierte Kreis der Münchener Kosmiker um Ludwig Klages, Stefan George (zeitweise), Karl Wolfskehl, Franziska zu Reventlow und den Mystagogen Alfred Schuler hatte Einfluss auf verschiedenen heutige Akteuren in der esoterischen Szene wie weit darüber hinaus. [14] Klages wie teilweise Schuler sind in der Ökologie und Umweltbewegung wieder ins Gespräch gekommen. Ein Beispiel für einen von insbesondere von Klages beeinflussten modernen Esoteriker ist der Autor Reinhard Falter (geb. 1960). Falter bietet unter anderem Seminare in Wahrsagen durch „Hagia Chora“ (Heilige Landschaft) sowie in Geomantie an. Er vertritt einen Naturschutzgedanken, der die Erhaltung von Schönheit und Urtümlichkeit der Natur betont. Falter bleibt in der Tradition des Heimat- und Landschaftsschutz, den er mit einer antik begründeten neuheidnischen „Naturphilosophie“ (Genius loci) anreichert. Unter Bezug auf Rudolf Bahros Logik der Rettung setzt er auf eine spirituelle Elite, die diese Zusammenhänge verstanden habe. Die gemeinen Nutzungsinteressen deutet er aus den Bedürfnissen und Interessen reduzierter Individuen, einer unaufgeklärten Masse. Falter vertritt eine Konservative Revolution und will für eine kommende Ökoapokalypse auch auf die Unterstützung und Indienstnahme einer Diktatur vorbereitet sein.[15].
Internationale Renaissance in den 60er Jahren
Nach dem zweiten Weltkrieg lebten zunächst vor allem die heidnisch-okkulten Ordensgemeinschaften und das moderne Druidentum, wie die verschiedenen Ausläufer der völkischen Esoterik weiter, bis in den 1960er und 1970er Jahren in Folge der New Age Bewegung eine Wiederbelebung des Neopaganismus einsetzte, die nun wiederum in der internationalen Populär- und Popkultur Spuren hinterließ[16].
Aus den frühen mesopaganen Druidenorden entstanden explizit neopagane Gruppen wie der Orden der Barden, Ovaten und Druiden sowie Ar nDraoicht Fein, und nachfolgend den Schriften des englischen Okkultisten Gerald Gardner breitete sich die Wicca-Bewegung über Großbritannien und bald die USA und Europa aus. In ihrem Gefolge entstanden weitere Formen und Ausprägungen des modernen Hexentums wie Dianic oder Stregheria. Seit den 1970er Jahren gewinnen auch verschiedene neue Ausprägungen des germanischen Neuheidentums weiter an Verbreitung, vor allem die Asatru-Bewegung, die nicht aus völkischer Ariosophie, sondern aus skandinavischem Volksbrauchtum entstand und zumeist bemüht ist, sich von der NS-Esoterik abzusetzen[17]. Es gibt neuheidnische Gruppierungen, die sich ausdrücklich von rechtsextremistischen Tendenzen distanzieren. Beispiele für solche Gruppen sind der Steinkreis oder der Rabenclan. Eine antifaschistische Einzelinitiative ist „Heiden gegen Hass“. [18] Auch Reclaiming ist eine neuheidnische Organisation, für die politisches Engagement für Umweltbewusstsein im Sinne der Tiefenökologie, Feminismus und Völkerverständigung Teil ihres Selbstverständnisses ist.
Seit den 1980er Jahren gibt es neben dem zunehmend auch kommerzialisierten New-Age-Paganismus auch einen Trend zu rekonstruierenden Religionen, die abseits von der Romantik und Verklärung vergangener Tage versuchen, die alten Religionen anhand von wissenschaftlichen Quellen möglichst wahrheitsgetreu wiederzubeleben,[19] so unter anderem der keltische Rekonstruktionismus und der Hellenismos. Im heutigen Heidentum findet ein Prozess fortwährender Ausdifferenzierung zwischen „Traditionalisten“ und „Modernisten“ statt.[20] Die „Traditionalisten“ versuchen, mit Hilfe derzeitigen wissenschaftlichen Wissens und den alten lückenhaften Überlieferungen möglichst originalgetreu die vorchristlichen Religionen zu rekonstruieren und zu beleben.[20] Die „Modernisten“ versuchen, vom Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse ausgehend, eine Religion des Einklangs mit der beseelten Natur mit dem Menschen (Naturreligion) zu leben. Sie bekennen sich dazu, neue religiöse Formen zu erschaffen.[20] Seit den 1990er Jahren hat ein Prozess der Institutionalisierung eingesetzt, welcher dazu führt, Dachverbände zu bilden (z. B. „Pagan Federation“). Viele Neuheiden aber lehnen jede Verbandsform als nichtheidnisch ab.[20]
Umgang mit der Hexenverfolgung
Wichtiges Thema des Neopaganismus und der völkischen Bewegung im deutschsprachigen Raum war die Hexenverfolgung. In der völkischen Bewegung wurden rationalistische und romantische Hexenbilder des 19. Jahrhunderts aufgegriffen. Für das neuheidnische Hexenbild war die Interpretation von Jacob Grimm am wichtigsten, der in seiner Deutschen Mythologie den Hexenglauben als Ausdruck des naturcultus unserer vorfahren interpretiert und die Hexen auf weise Frauen zurückführte, die in der heidnischen Gesellschaft als Heilkundige, Seherinnen und Priesterinnen eine zentrale Funktion erfüllt hätten. Diese Sichtweise hat in die des Neopaganismus und in die feministische Esoterik sowie die feministische Theologie Eingang gefunden[21] Mit der tatsächlichen Hexenverfolgung, einem im wesentlichen neuzeitlichen Phänomen, welches oft genug auch Männer betraf, hat diese Interpretation nach anderer Darstellung jedoch wenig zu tun.[22]
Rezeption in Literatur und Populärkultur
Eine spezifische Ausprägung im romanischen Bereich findet sich bei dem bedeutenden portugiesischem Lyriker und Autor Fernando Pessoa, einem Freund Aleister Crowleys. Pessoa versuchte einerseits unter dem Stichwort Heteronymie eine Weltanschauung zu rekonstruieren, die ohne das Christentum auskommt. Er selbst schrieb nicht nur unter verschiedensten Heteronymen, sondern ordnete diesen selbst fiktive Personen mit eigenen Biographien, eigenen Schreibstilen, Themen, Motiven und philosophischen Kontexten zu. Darüber hinaus interpretiert er den iberischen Katholizismus mit seiner umfangreichen Heiligenverehrung als verkappten Polytheismus, als Fortbestehen eines Heidentums, das es etwa im Rahmen einer Nationalreligion herauszuarbeiten gelte. Er berief sich dabei unter anderem auf den Neoplatonismus wie Julian Apostata, als dessen Reinkarnation er sich zeitweise empfand. [23]
Der bedeutende japanische Schriftsteller, Homosexuelle wie rechtsextreme Politaktivist Yukio Mishima lässt in einem seiner Romane[24] eine Hauptfigur den Dreimächtepakt als Allianz von Deutscher Wald, römischen Pantheon und japanischer Mythologie verklären, als Zusammenkunft der heidnischen männlichen Götter von Ost und West. [25]
Karin Hagenguth zufolge durchzog neopaganes Denken in erheblichem Maße die englische Literatur im 19. Jahrhundert. [26] Diese romantische Strömung, als wichtiger Vertreter unter anderem Samuel Taylor Coleridge, lehnte nicht nur rigide kulturelle und insbesondere kirchlich christliche Normen ab, sie gewann ihre Kraft auch in der intensiven kritischen Begleitung des technischen und naturwissenschaftlichen Fortschritts. Auf die Werke der englischen Romantiker geht unter anderem ein intensiver Impuls für den modernen Tourismus (vgl. Rheinromantik und Deutscher Wald) zurück. Die neopaganistischen Elemente werden auch in der Moderne als regelmäßig wiederkehrende Rückbesinnung auf das dyonisische Prinzip, auf die Wiederentdeckung des Zugangs zum Rausch gedeutet. [27]
Sie finden sich in gegenkulturellen Erscheinungen wie der Hippiebewegung genauso wie in Massenveranstaltungen totalitärer Regime wie auch unter den Bedingungen demokratischer Gesellschaften. Richard Schechner, ein wichtiger Vertreter des neodionysischen Theaters hat seinen Inszenierungen in ihrer appelativen Technik selbstkritisch eine problematische Nähe zu ekstatischen Ausdrucksformen des Faschismus konstatiert. [28]. Camille Paglia hingegen konstatiert der westlichen, judäochristlichen Kultur, von ihr als apollinisch und männlich charakterisiert, eine immerwährende und nicht aufzulösende Auseinandersetzung mit der chthonisch dionysisch weiblichen, so rohen wie faszinierenden Natur des Menschen. Für Paglia ist Neopaganismus keine Außenseiterkultur, sondern drückt sich intensivst in der Populär- und Popkultur aus. [29] Am Beispiel der Sängerin Madonna konstatiert Paglia eine Wiederentdeckung der Stärke der weiblichen Sexualität jenseits christlicher Moral oder kirchlichen Vorgaben. Paglia bestreitet eine gesellschaftliche Säkularisierung der Moderne. Die judeo-christliche Kultur habe das Heidentum niemals besiegt, sondern wenn in den Untergrund gedrängt oder modernistisch verkappt. [30].
Im Rahmen der Gaia-Hypothese wie der Tiefenökologie erlebten neuheidnische, animistische Glaubensvorstellung von einer durchgehend belebten beziehungsweise beseelten Natur eine Wiederaufnahme. Darüberhinaus wurden neuheidnische Glaubensvorstellungen in den 1960-er Jahren im Rahmen der Hippie-Bewegung breiter wiederaufgenommen. Einzelne Symbole und antichristliche Affekte werden bei verschiedenen Rechtsextremisten, so Roberto Fiore (Europäische Nationale Front) mit Bezügen zu Corneliu Zelea Codreanu und bei dem NPD Funktionär Jürgen Rieger rezipiert. Die dabei von verschiedenster Seite angenommene enge und umweltschonende Beziehung nichtchristlicher, insbesondere indianischer Kulturen zur Natur hält einer näheren Überprüfung jedoch nicht stand. [31]
Von einigen Soziologen wird modernes Neuheidentum samt seiner Verwendung in der Populärkultur als postmodernes Phänomen wahrgenommen.[32] Im Gegensatz zu historischen Heiden nutzen neopagane Gruppen zwar vermeintliche oder hergebrachte Versatzstücke historischer heidnischer Kulturen, sie bleiben aber Bestandteil der modernen Industriekultur, von der sie sich zugleich absetzen.
Konstatiert wird etwa bei modernen Hexen eine Sehnsucht nach Spiritualität, das Bedürfnis eigene Macht und Stärke wiederzuentdecken, sowie eine zuweilen eskapistische Selbstinszenierung. Dazu kommt die kommerzielle Nutzung beim Vertrieb von Dienstleistungen von Kräuterkursen bis zum Kartenlegen sowie Publikationen von Romanen bis hin zu Beratungs- und Anleitungsbüchern. [33]
Orte und Zeiten der Kraft
Bisweilen kommt es zu Berührungspunkten zwischen Neoheidentum, der Ur- und Frühgeschichte sowie der Denkmalpflege als wissenschaftlichen Disziplin wie Aufgabe der staatlichen Verwaltung. Zum einen spielen sogenannte "Kraftorte" in verschiedenen neopaganen Strömungen eine wichtige Rolle. Von diesen Plätzen gehen nach neopaganem Verständnis besondere Kräfte aus, die sie für die Durchführung von neuheidnischen Ritualen besonders attraktiv machen. Dazu zählen unter anderem geschützte Boden- und Naturdenkmale, so tatsächliche oder vermeintliche Kultplätze und prähistorische Siedlungs- und Bestattungsplätze wie Megalithen, Hügelgräber, eisenzeitliche Viereckschanzen und exponierte Einzelbäume. Manche Formen der kultischen Nutzung, so die Errichtung von Steinkreisen, Gräben oder ähnlichen Gebilden führen zu Schäden, die sich im zeitlichen Umfeld von besonderen Tagen wie Winter- oder Sommersonnenwende häufen. Insbesondere stark frequentierte „Kraftorte“ wie etwa Stonehenge oder die Externsteinen[34] erleiden Eingriffe und Zerstörungen.
Viele heidnische Siedlungs- und Kultorte wurden zudem von christlichen Kirchen und Wallfahrern neu genutzt und sind heute mit oft exponierten Simon Petrus oder dem dem Erzengel Michael geweihte sehr frühe Kirchenbauten besetzt. Im 19. Jahrhundert wurde dabei mitunter eine direkte Kontinuität keltischer Elemente bis in die Bevölkerungsstruktur angenommen, was sich bei näherer Betrachtung allerdings zumeist nicht bewahrheitet. Vergleiche Kelten#Das Ende der gallo-römischen und norisch-pannonischen Kultur
Eine Ausübung der neoheidnischen Religionen soll und kann durch die staatliche Denkmalpflege und archäologische Forschungseinrichtungen nicht verhindert werden, zumindest solange sie zerstörungsfrei erfolgt. Kritisch betrachtet wird die konkrete Verwendung wie auch der unterstellte Missbrauch von archäologischen und schriftlichen Quellen zur Rekonstruktion von angeblich uralten Religionen.[35]
Indes ist eine besondere Ausstrahlung, der Zauber eines Ortes, Objekts oder Bauwerks auch nach den Regeln und Vorgaben der Denkmalpflege eine wesentliche Voraussetzung der Unterschutzstellung; ob nach dem Alterswert Alois Riegls oder dem modernen bzw. postmodernen Denkmalkultus nach Michael Petzet [36]. Petzet sieht Verehrung und Respekt gegenüber Denkmälern als essentielle Voraussetzung, um diese auch für künftige Generationen verfügbar zu halten.
- Neopagane Hochfeste
Termin | germanisch | baltisch | irisch-keltisch | Alternativname |
---|---|---|---|---|
6. Februar | Disting (Lichtfest) | Perkūno diena | Imbolc | |
20. März | Ostara | Pavasario saulėgrįža | Latha na Cailliche | Frühjahrsäquinoktium |
30. April | Walpurgisnacht | Beltane | Nacht auf den 1. Mai | |
21. Juni | Mittsommer | Rasa (Joninės, Lyguo) | Oiche Fheile Eoghain | Sommersonnenwende |
31. Juli | Schnitterfest | Lammas | Lughnasadh | |
22. September | Herbstfest | Rudens saulėgrįža | Blas an Fhomair | Herbstäquinoktium |
31. Oktober | Winternacht | Vėlinės | Samhain | |
21. Dezember | Jul, Mittwinter | Žiemos saulėgrįža, Kūčios | Dubluachair | Wintersonnenwende |
Die angegebenen Termine sind Richtwerte und aufgrund der Sonnen- und Mondständen veränderlich
Neopaganismus und Musik
Neopagane Inhalte und Einflüsse finden sich etwa seit den 1960er Jahren in vielerlei Form sowohl in der Populärmusik als auch im musikalischen Untergrund wieder. Eine Vorreiterrolle kam hierbei dem britischen R&B- und Jazz-Musiker Graham Bond [37] zu. Dabei finden sich magisch-okkulte Inhalte, beeinflusst von Aleister Crowleys Thelema Lehre, in den Musikstücken. Offen schamanisch und neopagan beeinflusst war bereits Jim Morrison, Sänger der amerikanischen Gruppe the Doors, nicht nur in seinen Texten. Morrison war mit einer neokeltischen Priesterin Patricia Kennealy verheiratet bzw. in einer neopaganen handfasting Zeremonie [38] angetraut. Die britische Hardrock band Led Zeppelin war teilweise von okkulten und keltischen Themen beeinflusst [39] und die progressive Band Black widow ließ sich vom bekannten Wicca Priester Alex Sanders beraten, der unter anderem Rituale für ihre Bühnenshow entwarf[40]. Ebenfalls Angehöriger der Wicca-Bewegung war der amerikanische Folkbarde Gwydion Pendderwen, der seine Alben der „alten Religion“ widmete und bis heute für zahlreiche Wicca oder wicca-beeinflusste progressive- und Psychedelic Folk Gruppen als Vorbild fungiert[41] [42]. So treten heute auch prominente Wicca und Neodruiden wie Isaac Bonewits oder Ian Corrigan als Singer-Songwriter im Bereich der Folk-Musik auf.
Ende der 1970er Jahre erschien die erste neopagan inspirierte New Age-Musik, die ebenso wie teilweise die beginnende Industrial-Bewegung und das davon abgeleitete Genre der Ritual-Musik heidnische und okkulte Inhalte aufgriff, ebenso wie später die verwandte Neofolk-Szene. Auch im Metalbereich wurden erste heidnische und mythologische Inhalte verarbeitet, so von den Bands Manowar oder Bathory, die sich in ihren Liedern häufig mit den altnordischen Sagen beschäftigten. In den frühen 1990er Jahren entstanden die Subgenres Pagan Metal und Viking Metal um Gruppen wie Enslaved, Amorphis und Skyclad, in denen neuheidnische Inhalte nicht nur inhaltlich eine Rolle spielen, sondern die auch zumeist von sich selbst als neopagan verstehenden Musikern produziert werden. Aber auch außerhalb des Metal Genres machen sich seit den 1990er Jahren neopagane Inhalte bemerkbar, so z.B. bei der alternative Rock-Band Godsmack [43] oder der isländischen Sängerin Björk [44]. Teilweise gibt es auch in der Gothic Rock-Szene neopagane Gruppen, so bezeichnet die britische Band Inkubus Sukkubus ihren Stil selbst als „Pagan Rock“[45].
Seit Mitte der 1980er Jahre tauchen neuheidnische Themen allerdings auch mehr und mehr im Umfeld rechter Musik auf, sowohl im als eher „unpolitisch“ geltenden Viking Rock als auch bei einigen offen neonazistischen Rechtsrock und NSBM Gruppen. Im Internet existieren zahlreiche Seiten von Musikfans, Gruppen und Plattenlabels, die sich speziell an ein neopaganes Publikum richten. In den USA ist das „Heartland Spiritual Gathering“ ein eigenes neuheidnisches Musikfestival für den neopaganen Musikmarkt.
Bei Fans und Aussenstehenden ist mitunter ein Streitpunkt, was bereits als „pagan“ zu bezeichnen ist und was noch nicht. In einigen Fällen lassen sich die heidnischen Inhalte auf bloßen Symbolismus oder relativ oberflächliche Spielereien im Rahmen der New-Age-Esoterik reduzieren. So benutzen z.B. einige Metal-Bands den Neopaganismus aus rein ästhetischen Gründen zur Konstituierung des Archaischen und der Männlichkeit wie als konstituierendes Element der Subgenres Viking Metal und Pagan Metal. Dabei wird in der Metallszene zuweilen die Geste der Teufelshörner, einer erhobenen Faust mit ausgestrecktem Zeigefinger und kleinem Finger verwendet. [46] Bei Rechtsrock-Bands werden Neuheidentum, vor allem Ariosophie aus Gründen der Provokation oder im Rahmen rechtsradikaler Symbolik verwendet. Andere Gruppen jedoch beschäftigen und indentifizieren sich durchaus ernsthaft mit vorchristlicher Religion und Philosophie oder bestehen aus gläubigen Neuheiden. In einigen Fällen wird auch, definitiv nicht neopagan intendierte Musik wie Clannad oder Enya, von Neuheiden als „heidnisch“ empfunden und bezeichnet. So werden mythologische, spirituelle oder folkloristische inhalte verarbeitet, die paganes Publikum wie den Mainstream ansprechen[47]. Dazu gehört unter anderem Pagan Folk wie die schwedischen Folkrocker Garmarna. Indianische-esoterische Selbststilisierung und die auch ironische Verwendung naturreligiöser Elemente findet sich beim Isarindianer Willy Michl und dem von ihm mitbegründeten Alpenrock einschließlich populärer Stücke wie dem Rustical Der Watzmann ruft.
Literatur
- Otto Bischofsberger et al. (Hrsg.): Das neue Heidentum. Rückkehr zu den alten Göttern oder neue Heilsbotschaft?. Beiträge von Otto Bischofsberger, Peter Hölzle, Stefanie von Schnurbein, Paulusverlag, Freiburg/Schweiz 1996 ISBN 3-7228-0383-7 (Weltanschauungen im Gespräch; Bd 14)
- David Burnett: Dawning of the Pagan Moon, Eastbourne 1991
- Hubert Cancik: Neuheiden und totaler Staat: Völkische Religion am Ende der Weimarer Republik, in H. Cancik (Hrsg.): Religions- und Geistesgeschichte der Weimarer Republik, Düsseldorf 1982, S. 176-212
- Richard Faber, Renate Schlesier (Hrsg.): Die Restauration der Götter: Antike Religion und Neo-Paganismus. Königshausen + Neumann, Würzburg 1986 ISBN 3-88479-211-3
- René Gründer: Germanisches (Neu-)Heidentum in Deutschland: Entstehung, Struktur und Symbolsystem eines alternativreligiösen Feldes, Berlin 2009
- Charlotte Hardman, Graham Harvey (eds.): Paganism Today, London 1996
- Ronald Hutton: The Triumph of the Moon – A History of Modern Pagan Witchcraft, Oxford 2000
- Aidan A. Kelly: Neo-Pagans and the New Age, in J. Gordon Melton, Jerome Clarke, Aidan A. Kelly (eds.): New Age Encyclopedia, Detroit/London 1990, S. 311-315
- Joanne Pearson (ed.): Nature Religion Today: Paganism in the Modern World, Edinburgh 1998
- Shelley Rabinovitch, James Lewis: The Encyclopedia of Modern Witchcraft and Neo-Paganism, 2003
- Uwe Puschner: Die völkische Bewegung im wilhelminischen Kaiserreich. Sprache - Rasse - Religion. Wiss. Buchges., Darmstadt 2001. ISBN 3-534-15052-X
- Uwe Puschner: Weltanschauung und Religion, Religion und Weltanschauung. Ideologie und Formen völkischer Religion. In: zeitenblicke 5 (2006), Nr. 1. online
- Sian Reid: Between the Worlds – Readings in Contemporary Neo-Paganism, 2006
- Stefanie von Schnurbein: Die Suche nach einer „arteigenen“ Religion in 'germanisch-' und 'deutschgläubigen' Gruppen. In: Handbuch zur "Völkischen Bewegung" 1871 - 1918. Hrsg. von Uwe Puschner, Walter Schmitz und Justus H. Ulbricht. Saur, München u.a. 1996, S. 172-185. ISBN 3-598-11421-4
- Stefanie von Schnurbein: Religion als Kulturkritik. Neugermanisches Heidentum im 20. Jahrhundert. Carl Winter, Heidelberg 1992. ISBN 3-533-04582-X
- Marc R. Spindler: Europe's Neo-Paganism: a Perverse Inculturation, International Bulletin of Missionary Research 11(1), 1987, S. 8-11
- Justus H. Ulbricht: Deutschgläubige und deutschgläubige Gruppierungen. In: Handbuch der deutschen Reformbewegungen 1880-1933. Hrsg. von Diethart Kerbs und Jürgen Reulecke. Pter Hammer Verlag, Wuppertal 1998 ISBN 3-87294-787-7, S. 499-511
- David Waldron: The Sign of the Witch – Modernity and the Pagan Revival, 2008
- Karlheinz Weißmann: Druiden, Goden, Weise Frauen. Zurück zu Europas alten Göttern, Herder, Freiburg im Breisgau 1991 ISBN 3-451-04045-X
Weblinks
- Eldaring.de - Heidentum, was ist das?
- FAQ von Eric Raymond mit einer Auflistung von Prinzipien
- Kritische Darstellung der ev. Kirche
Einzelnachweise
- ↑ a b Otto Bischofsberger: Einführung. In: Otto Bischofsberger et al. (Hrsg.): Das neue Heidentum. Freiburg/Schweiz 1996, S. 7ff.
- ↑ a b Otto Bischofsberger: Vom alten zum neuen Heidentum. Eine religionsgeschichtliche Einführung. In: Otto Bischofsberger et al. (Hrsg.): Das neue Heidentum. Freiburg/Schweiz 1996, S. 11
- ↑ Brockhaus-Enzyklopädie (30 Bd.), Art. Neuheidentum; Leipzig / Mannheim 212006, ISBN 978-3-7653-4116-8
- ↑ John Michael Greer: Enzyklopädie der Geheimlehren.Ansata, Regensburg 2006, S.501
- ↑ BBC Artikel, History of modern Paganism http://www.bbc.co.uk/religion/religions/paganism/history/modern_1.shtml
- ↑ Walther Ludwig: "Antike Götter und christlicher Glaube – die »Hymni naturales« von MarulloBerichte aus den Sitzungen der Joachim Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften e.V., Hamburg, Jahrgang 1992, Heft 2",1. Auflage 1992,ISBN 978-3-525-86257-5
- ↑ John Michael Greer: Enzyklopädie der Geheimlehren. Ansata, Regensburg 2006, S.501
- ↑ John Michael Greer: Enzyklopädie der Geheimlehren.Ansata, Regensburg 2006, S.501
- ↑ John Michael Greer: Enzyklopädie der Geheimlehren.Ansata, Regensburg 2006, S.186
- ↑ Stefanie von Schnurbein: Göttertrost in Wendezeiten. Neugermanisches Heidentum zwischen New Age und Rechtsradikalismus, München 1993, S. 46 ff.
- ↑ Die Deutsche Rechtsgeschichte in der NS-Zeit: ihre Vorgeschichte und ihre Nachwirkungen, Joachim Rückert, Dietmar Willoweit, Herausgeber Joachim Rückert, Dietmar Willoweit, Verlag Mohr Siebeck, 1995, ISBN 3161464443
- ↑ Brockhaus-Enzyklopädie, 30 Bände, Art. Neuheidentum; Leipzig/Mannheim 2006
- ↑ David Patterson, John K. Roth: Fire in the ashes - God, Evil, and the Holocaust, University of Washington Press, 2005, S. 167
- ↑ Muttermythos und Herrschaftsmythos: zur Dialektik der Aufklärung um die Jahrhundertwende bei den Kosmikern, Stefan George und in der Frankfurter Schule Band 588 von Epistemata. Reihe Literaturwissenschaft Autor Georg Dörr Verlag Königshausen & Neumann, 2007 ISBN 3826035119
- ↑ Ulrich Linse: „Fundamentalistischer“ Heimatschutz. Die „Naturphilosophie“ Reinhard Falters. In: Uwe Puschner und G. Ulrich Großmann (Hg.): Völkisch und national. Zur Aktualität alter Denkmuster im 21. Jahrhundert. Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 2009. ISBN 978-3-534-20040-5, S. 159-178, Zitat S. 171.
- ↑ BBC Artikel, History of modern Paganism http://www.bbc.co.uk/religion/religions/paganism/history/modern_1.shtml
- ↑ John Michael Greer: Enzyklopädie der Geheimlehren.Ansata, Regensburg 2006, S.72
- ↑ http://home.earthlink.net/~wodensharrow/hahty.html Heiden gegen Hass (HAH)]
- ↑ John Michael Greer: Enzyklopädie der Geheimlehren.Ansata, Regensburg 2006, S.381
- ↑ a b c d Nils Grübel und Stefan Rademacher: Religion in Berlin. Ein Handbuch. Weissensee Verlag, Berlin 2003, S. 517.
- ↑ Felix Wiedemann: Germanische Weise Frau, Priesterin, Schamanin. Das Bild der Hexe im Heidentum. In: Völkisch und national. Hrsg. von Uwe Puschner und G. Ulrich Großmann, Darmstadt 2009 ISBN 978-3-534-20040-5, S. 266-279
- ↑ Siehe auch zu den Matriarchatsvorstellungen im Neuheidentum sowie in der religiös orientierten Frauenbewegung und der feministischen Theologie: Stefanie von Schnurbein: Göttertrost in Wendezeiten. Claudius Verlag, München 1993, ISBN 3-532-64003-1. Kapitel Matriarchale Paradiese?, S. 104-118
- ↑ Heteronymie und Neopaganismus bei Fernando Pessoa, von Steffen Dix, Verlag Königshausen & Neumann, 2005 ISBN 3826030397
- ↑ Yukio Mishima 暁の寺 Akatsuki no Tera (deutsch: Der Tempel der Morgendämmerung). Deutsche Übersetzung aus dem Japanischen von Siegfried Schaarschmidt, Carl Hanser Verlag, 1987. ISBN 3-446-14614-8
- ↑ Fascism: Post-war fascisms, Bd. 5Matthew Feldman, Verlag Taylor & Francis, 2004 ISBN 0415290201
- ↑ Karin Hagenguth: Neopaganismus und Christentum in der viktorianischen Literatur unter besonderer Berücksichtigung der minor authors, Studien zur englischen und amerikanischen Literatur, Bd. 18, 440 Seiten, ISBN 363131986X
- ↑ Modernisierung und Literatur: Festschrift für Hans Ulrich Seeber zum 60. Geburtstag, von Walter Göbel, Hans Ulrich Seeber, Hrsg. Walter Göbel, Hans Ulrich Seeber, Verlag Gunter Narr Verlag, 2000 ISBN 3823352040
- ↑ Modernisierung und Literatur: Festschrift für Hans Ulrich Seeber zum 60. Geburtstag. S. 80, zitiert nach Heilmeyer und Fröhlich Now 1971
- ↑ Camille Paglia, Sexual Personae: Art and Decadence from Nefertiti to Emily Dickinson 1990 (deutsche Ausgabe: Die Masken der Sexualität. Aus dem Amerikanischen von Margit Bergner, Ulrich Enderwitz und Monika Noll. Berlin: Byblos Verlag. ISBN 3-929029-06-5)
- ↑ Sex, Art, and American Culture, Essays. Von Camille Paglia. Verlag Vintage Books; September 1992, ISBN 0-679-74101-1, deutsch Der Krieg der Geschlechter Sex, Kunst und Medienkultur. Aus dem Amerikanischen von Margit Bergner, Ulrich Enderwitz und Monika Noll. Berlin: Byblos Verlag, 1993
- ↑ Shepard Krech: The Ecological Indian: Myth and History. W. W. Norton & Co Ltd., 21. Oktober 1999. ISBN 0-393-04755-5.
- ↑ Hexen- und Magie-Autor Johannes Dillinger Verlag Campus Verlag, 2007 ISBN 3593383020
- ↑ Matthias Pöhlmann Fachbereich Religions- und Weltanschauungsfragen, Kappelberg 1, 86150 Augsburg 2/2007 Bischöfliches Seelsorgeamt Augsburg, WELTANSCHAUUNG, Fachbereich für Religions- und Weltanschauungsfragen, Neue Hexen zwischen Esoterik und Neuheidentum 2/2007
- ↑ Uta Halle: „Treibereien wie in der NS-Zeit". Kontinuitäten des Externsteine-Mythos nach 1945. In: Uwe Puschner und Georg Ulrich Großmann (Hrsg.): Völkisch und national. Zur Aktualität alter Denkmuster im 21. Jahrhundert. (Wissenschaftliche Beibände zum Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums 29). Wiss. Buchges., Darmstadt 2009, S. 195-213. ISBN 3-534-20040-3 .
- ↑ Vgl. u.a. Jürgen Obmann und Derk Wirtz: Orte der Kraft? Bodendenkmalpflege im Spannungsfeld zwischen Archäologie und Esoterik. In: Kölner Jahrbuch 27, Jahresband 1994 des Römisch-Germanischen Museums, dem Amt für Archäologische Bodendenkmalpflege und der Archäologischen Gesellschaft, Köln, S. 565-594. ISBN 978-3-7861-1900-5; Jutta Leskovar: Uraltes Neuheidentum? Archäologische Argumente in "esoterischer" Literatur und ihre Herkunft. In: Christiana Eggl, Peter Trebsche, Ines Balzer, Janine Fries-Knoblach, Julia K. Koch, Hans Nortmann und Julian Wiethold (Hrsg.): Ritus und Religion in der Eisenzeit. Beiträge zur Sitzung der AG Eisenzeit während der Jahrestagung des Mittel- und Ostdeutschen Verbandes für Altertumsforschung e. V. in Halle an der Saale 2007 (Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas 49). Verlag Beier und Beran, Langenweißbach 2008, S. 19-27. ISBN 978-3-941171-00-8; Jutta Leskovar: Neue Druiden – Neue Hexen. Archäologische Inhalte im Neuheidentum. In: Sonius. Archäologische Botschaften aus Oberösterreich 2008 Hf.-Nr. 4, S. 8-9. (pdf: [1] ) oder Jutta Leskovar: Moderner Hexenglaube und Prähistorische Archäologie. [2]
- ↑ Michael Petzet, Der neue Denkmalkultus am Ende des 20. Jahrhunderts, Vom modernen zum postmodernen Denkmalkultus? Denkmalpflege am Ende des 20. Jahrhunderts, hg. von Wilfried Lipp und Michael Petzet, München 1994 (Arbeitsheft 69 des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege.), S.13-20.
- ↑ http://www.adarkershadeofpagan.com/labels/Thelema.html
- ↑ http://www.adarkershadeofpagan.com/labels/Thelema.html
- ↑ http://www.adarkershadeofpagan.com/labels/Thelema.html
- ↑ http://www.adarkershadeofpagan.com/labels/Thelema.html
- ↑ http://psychefolk.com/Gwydion.html
- ↑ http://wildhunt.org/blog/2006/02/review-music-of-gwydion-how-do-you.html
- ↑ http://www.nyrock.com/interviews/1999/godsmack_int.asp
- ↑ http://www.ruedigersuenner.de/island-text.html´
- ↑ http://www.inkubussukkubus.com/biography.htm
- ↑ In Italien auch als Mano cornuto eine vielverbreitete abergläubische wie zuweilen obszöne Geste. Der christliche Metallsänger Pater Cesare Bonizzi verwendet dagegen bewusst das Handzeichen für Ich liebe Dich der American Sign Language, welches sich von der Mano cornuto durch den ausgestreckten Daumen unterscheidet.
- ↑ http://hubpages.com/hub/Guide_to_Pagan_Music Und http://www.geocities.com/lady_morganfey/music.html