Der Lago Maggiore (Lago Verbano, vom lateinischen Lacus Verbanus, deutsch Langensee) ist ein in den italienischen Regionen Piemont und Lombardei und im Schweizer Kanton Tessin gelegener 212,5 km² großer See. 80,1 % der Fläche entfallen auf Italien, die restlichen 19,9 % auf die Schweiz. Er reicht von der südlichen Alpenkette bis an den Rand der Poebene. Wie die anderen oberitalienischen Seen entstand er beim Abschmelzen eiszeitlicher Gletscher. Vor allem im Nordteil ist er von hohen Felswänden umgeben.
Lago Maggiore | |
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Daten | |
Lage: | Oberitalien, Tessin |
BFS-Nr.: | 9711 |
Fläche | 212,5 km² |
max. Länge, Breite: | 66 km, 10 km |
maximale Tiefe: | 372 m |
Zuflüsse: | Tessin, Maggia, Toce |
Abflüsse: | Tessin |
Höhe über Meer: | 193 m |
Grössere Städte am Ufer: | Locarno, Luino, Verbania, Arona |
Karte | |
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Der Seespiegel liegt im Mittel bei 193 müM. Der See ist 66 km lang und bis zu 10 km breit. Er ist nach dem Gardasee der zweitgrösste See Italiens.
Die grösste Tiefe beträgt 372 m. Der Seegrund liegt also über 170 m unter dem Meeresspiegel. Damit ist der Lago Maggiore der tiefste See der Schweiz.
Das Einzugsgebiet ist 6'386 km² gross (3326 km² in der Schweiz und 3060 km² in Italien).
Von der Fischerei im Lago Maggiore leben mehrere Berufsfischer. Der Gesamtertrag liegt ungefähr bei 150 Tonnen pro Jahr.
Seit 1826 gibt es auf dem See eine Passagierschifffahrt. Heute betreibt die Navigazione Laghi Maggiore Garda Como eine Flotte von 25 Schiffen.
Der Hauptzu- und -abfluss ist der Tessin (italienisch Ticino). Er mündet bei Magadino in den See ein. Das Mündungsgebiet, die Bolle di Magadino, ist ein artenreiches Naturschutzgebiet.
Weiter westlich befindet sich die Mündung der Maggia. Die Maggia bringt ständig Geschiebe mit sich, so dass das Maggia-Delta heute weit in den See hinausreicht. Östlich des Deltas befindet sich Locarno, das vor allem durch sein Filmfestival und die Wallfahrtskirche Madonna del Sasso bekannt ist, auf der Westseite Ascona mit seiner Seepromenade und dem Monte Verità. Im Hinterland teilt sich das Tal bei Ponte Brolla ins Centovalli zur linken und ins Maggiatal zur rechten Seite.
Grösste Stadt am See ist Verbania, das sich aus den Teilorten Intra und Pallanza zusammensetzt.
Südlich von Verbania weitet sich der See zum Golf von Verbania, wo der Toce in den See einmündet.
Am Golf liegt auch Stresa, das mit seinen Belle Epoque-Villen und -Hotelpalästen heute noch den Charme eines mondänen Nobelkurortes versprüht. In Stresa fanden zudem einige historisch bedeutsame Konferenzen statt.
Weiter südlich befindet sich die Stadt Arona. Zwei Kilometer nördlich von Arona wurde 1624 eine 23 m hohe Kupfer-Kolossalstatue (35 m mit Sockel) von Karl Borromäus errichtet, die bis zum Bau der Freiheitsstatue in New York die höchste von innen begehbare Statue war.
Am Südende des Sees, bei Sesto Calende, schliesst sich ein unter Naturschutz gestelltes Auengebiet an.
Auf der Ostseite des Sees befindet sich das in den steil aufragenden Felsen hineingebaute Kloster Santa Caterina del Sasso, sowie die Stadt Luino mit bekanntem Wochenmarkt.
Inseln
Bei Brissago befinden sich die zwei Isole di Brissago, welche einen botanischen Garten beherbergen.
Nördlich von Cannero Riviera liegen zwei Inselchen, genannt Castelli di Cannero.
Stresa vorgelagert sind die vier Borromäischen Inseln Isola Bella, Isola Madre, Isola dei Pescatori (auch bekannt als Isola Superiore) und Isola di San Giovanni.
Orte am Lago Maggiore
Schweiz | Piemont | Lombardei |
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