Deutscher Wald

Sehnsuchtslandschaft in Gedichten, Märchen und Sagen der Romantik
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Den „deutschen Wald“ als Sehnsuchtslandschaft beschworen und überhöhten seit Anfang des 19. Jahrhunderts Gedichte, Märchen und Sagen der Romantik. Historische und volkskundliche Abhandlungen erklärten ihn zum Sinnbild germanisch-deutscher Art und Kultur oder wie bei Heinrich Heine oder Madame de Staël als Gegenbild zur französischen Urbanität. Dabei wurde auch auf historische oder sagenhafte Ereignisse in deutschen Wäldern Bezug genommen, so auf Tacitus’ Beschreibung der Schlacht im Teutoburger Wald oder auch auf die Naturmystik des zum deutschen Nationalmythos stilisierten Nibelungenliedes, wie dessen vielfältige Rezeptionsgeschichte zeigt.[1]

Adrian Ludwig Richter: Genoveva in der Waldeinsamkeit, 1841
Reinhardswald an der Oberweser

Die frühe Naturschutz- und Umweltbewegung, der bereits im 19. Jahrhundert einsetzende Tourismus, die Jugendbewegung, sozialdemokratische Naturfreunde, Wandervögel und Wandervereine wie auch die rechtsgerichtete Völkische Bewegung erhoben Wälder zu spezifisch deutschen Landschaften.

Zur Zeit des NS-Regimes wurde der Topos des „deutschen Waldes“ ähnlich wie Blut und Boden ein Element der nationalsozialistischen Ideologie. Propaganda und Symbolpolitik sowie Landschaftsplanungen für die Zeit nach einem deutschen Endsieg bezogen die Forstwissenschaft zentral mit ein.[2]

Albrecht Lehmann unterstellt die Kontinuität eines schicht- und generationenübergreifenden romantischen Waldbewusstsein der Deutschen von der Romatik bis ins 21. Jahrhundert [3] Zu den Hinweisen auf einen intensiven und ausgeprägen Umgang mit dem Kulturgut Wald gehören unter anderem die Diskussion von Umweltschäden, etwa des „Waldsterbens“ sowie die Gedenkkultur. Auf die spezifische Rolle des Waldes in den deutschsprachigen Ländern wird ebenfalls angesichts der Beliebtheit von Waldfriedhöfen und Baumbestattungen in der Sepulkralkultur verwiesen. [4] Umfragen zeigen eine spezifisch deutsche Gleichsetzung von Wald und Natur. Der Wald als pädagogischem Medium wie der Gesundheit zuträglichem Ort hat im Rahmen der Umweltpädagogik (vgl. u.a. Waldpädagogik und Waldkindergarten) [5] im deutschen Sprachraum eine besondere Bedeutung.

Wald als zentrales Element der Landschaft und Landeskultur

 
Wegebau zur Erschließung der Sächsischen Schweiz
 
Hutebuche am Giebelrain in der Rhön

Wälder sind in Deutschland sind auch im öffentlichen Bewusstsein, in der Folklore, in Medien und Populärkultur als typisch deutsche Kulisse bekannt und institutionalisiert. Der Freischütz, lange als die deutsche Nationaloper schlechthin apostrophiert, die spezifisch deutsche bzw. österreichische Erscheinung des Heimatfilms, Stücke über Räuber und Wildschützen wie das Wirtshaus im Spessart, Jennerwein (Film) und der Brandner Kaspar spielen vor der wildromantischen Kulisse des deutschen Waldes.

Die Erschließung der Wälder nicht nur durch Wirtschaftswege sondern auch durch Nah- und Fernwanderwege, Jugendherbergen und Wanderhütten sind ein wichtiger Aspekt der Geschichte des Reisens in Deutschland. In einem langwierigen Prozess wurden ehemals nur Adel und einzelnen Grundbesitzern vorbehaltene Wälder und Parks allen geöffnet. Die Zugänglichkeit auch von Staats- und Privatwäldern und Naturschönheiten allgemein hat in einigen Bundesländern (so in Bayern) Verfassungsrang. Vorreiter waren dabei 1742 der Berliner Tiergarten und 1789 der Englische Garten in München, beides ehemals abgeschlossene Jagdgebiete des Adels; der Essener Grugapark wurde erst im 20. Jahrhundert eröffnet. Die Öffnung der Wälder für die Öffentlichkeit zeigt sich auch bei Veranstaltungen und Feiertagen anhand von Prozessionen und Kreuzwegen wie auch bei Demonstrationen und Festen. Beispiele dafür sind unter anderem der Frankfurter Wäldchestag, der Erste Mai, Vatertagsbräuche, Osterspaziergänge und Ostermärsche.

Ohne menschlichen Einfluss wäre Deutschland hauptsächlich von sommergrünem Laubwald bedeckt. Wälder nehmen aktuell noch ein Drittel der deutschen Landesfläche ein, insbesondere in den früher schwer zugänglichen Mittelgebirgslandschaften und stellen einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar. Die Ausweisung großflächiger Waldschutzgebiete im Rahmen von Nationalparks nach amerikanischen Vorbild war und ist in Deutschland erheblichen Nutzungskonflikten unterworfen. Sie kam im Westen erst 1970 an das Biosphärenreservat Šumava in Tschechien angrenzenden Nationalpark Bayerischer Wald sowie 1990 im Rahmen des Nationalpark Harz zum Tragen, der an den Nationalpark Hochharz der DDR angrenzte. Die Endphase der DDR sah mit dem Nationalparkprogramm der DDR die Unterschutzstellung von 4,5 % des DDR-Territoriums vor, darunter der Spreewald wie auch das ehemalige Staatsjagdgebiet Schorfheide, eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete in Deutschland überhaupt.

Der umwelt- wie wirtschaftspolitisch bedeutende Begriff der Nachhaltigkeit wurde bereits im 18. Jahrhundert in der deutschen Forstwirtschaft geprägt und praktisch umgesetzt, die Konflikte mit der landwirtschaflichen Nutzung damit anders gelöst als etwa in Großbritannien. Dort kam es durch die Beweidung zu parkähnliche Landschaftsbilder (vgl. Englischer Landschaftsgarten) mit einzelstehenden Hutebäumen und zu einer andauernden weitgehenden Entwaldung der Landschaft (vgl. Clearances). Im Gegensatz zu den Rodungsflächen und der Heidewirtschaft der nordeutschen Tiefebene blieben die Wälder im südlicheren Mitteleuropa wie einzelne Naturwaldzellen großflächig erhalten, die Waldweide wegen ihrer schädlichen Auswirkung auf den Wald bereits im 19. Jahrhundert unterbunden. : Siehe auch: Geschichte des Waldes in Mitteleuropa.

Kulturelle Rolle des Waldes in Deutschland

Die im 19. Jahrhundert vermittelten kulturellen Bilder vom „deutschen“ Wald waren in erster Linie Ergebnis einer städtischen, elitären Intellektuellenkultur. Deren Vorstellungen wurden aber bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch in der Industriearbeiterschaft übernommen. Das romantische Waldbewusstsein der Deutschen hat sich seitdem schicht- und generationenübergreifend bis ins 21. Jahrhundert gehalten, was in Anbetracht der politischen und sozialen Umwälzungen eine bemerkenswerte Kontinuität darstellt.[3]

19. Jahrhundert

 
C. D. Friedrich: Der Chasseur im Walde, 1814
Datei:Sonderbriefmarke-175 Jahre Hambacher Fest.jpg
Zug durch den Pfälzerwald zum Hambacher Fest 1832

Die pathetische Beschwörung des Waldes als genuin „deutsche“ Landschaft begann um 1800 in Dichtung, Malerei und Musik der deutschen Romantik. Während der Befreiungskriege von 1813 bis 1815 gegen das napoleonische Frankreich erklärte die deutsche Nationalbewegung den Wald im historischen Bezug auf die mythische Hermannsschlacht im Teutoburger Wald zu einem Symbol der nationalen Identität. Dabei waren die ursprünglich aus der Französischen Revolution stammenden Ideen von nationaler Einheit und Demokratie in Deutschland bis zur Reichseinigung 1871 eine Angelegenheit der politischen Opposition.

In diesem Zusammenhang nahm auch die Karriere der schnell sprichwörtlich gewordenen „deutschen Eiche“ als nationales Symbol für Stärke und Heldenmut genauso als unpolitisch apostrophierte Volksfeste ihren Anfang. Bekannt wurde im Vormärz, im Gefolge der französischen Julirevolution von 1830 das Hambacher Fest auf einer Ruine im Pfälzerwald.

Der Dichter Joseph von Eichendorff beschwor immer wieder den („rauschenden“) Wald. In seinem Werk wird die Trennungs-Erfahrung des Menschen von der Natur ebenso deutlich, wie der Versuch, die als verloren empfundene Einheit ästhetisch wiederzugewinnen. Der Novellenautor Wilhelm Heinrich Riehl setzte 1854 in seinem volkskundlichen Hauptwerk Naturgeschichte des Volkes. Land und Leute den Nationalcharakter der europäischen Völker in eine unmittelbare Beziehung zu der sie umgebenden Umwelt, weswegen der Erhalt des Waldes für ihn eine mehr nationalpolitische als volkswirtschaftliche Notwendigkeit darstellte. Charakteristische Landschaften der Engländer und Franzosen waren Riehl zufolge der gezähmte Park und das gerodete Feld, deren Gegenbild er in der „Waldwildnis“ der Deutschen sah.

Carl Maria von Weber setzte in seiner Oper Der Freischütz besonders die märchenhaft-romantische Vorstellung des frühen 19.Jahrhunderts vom Wald als Ort der Gefahr und des Schreckens, aber auch der Frömmigkeit und der Erlösung, vor allem durch eine neuartige Instrumentation um. Im Zuge der deutsch-nationalen Bestrebungen ab Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Freischütz dagegen insgesamt als musikalische Widerspiegelung des Deutschen Waldes gesehen.[6]

Hans Pfitzner schrieb dazu 1914:

„Das Herz des Freischütz ist das unbeschreiblich innige und feinfühlige Naturgefühl. Die Hauptperson des Freischütz ist sozusagen der Wald, der deutsche Wald im Sonnenglanz [...] Webers Sendung war eine nationale - sie galt der Freiheit und Weltgeltung des Deutschtums, ...“[7][8]

Eine primäre Intention Webers in Hinblick auf diese spätere‚ nationale Interpretation des Freischütz lässt sich allerdings nicht vermuten.[9]

Kaiserreich und Weimarer Republik

Nach der Reichseinigung 1871 suchte man die nationale Identität zunehmend in der frühen germanischen und mittelalterlich deutschen Vergangenheit. Diese romantisierende und retrospektive Bewegung kann als Widerspruch zur parallel stattfindenden Industrialisierung und des Aufkommens des Massentourismus im Umfeld der Rheinromantik. Sie schlug sich in der Anlage und dem Schutz von Landschaftsparks und Naturdenkmälern, einer speziell in Deutschland national ausgerichteten Denkmalpolitik nieder. Monumentale Bauten wie das Niederwalddenkmal, das Hermannsdenkmal, das Kyffhäuserdenkmal, der lang umstrittene und zuletzt nicht durchgeführte Wiederaufbau der Heidelberger Schlossruine und einige Bauten des bayerischen Märchenkönigs wie Linderhof und Neuschwanstein beziehen die umliegenden Wälder programmatisch mit ein. Die fortschrittliche demokratische Tradition, etwa im Zusammenhang mit dem Hambacher Fest wurde dabei hintangestellt.

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurde dem Wald in Deutschland neben seiner sozio-ökonomischen Funktion bereits wichtige Sozial-, Gesundheits- und Bildungsaufgaben zugeordnet. Michael Duhr spricht von einer Vielzahl von zeitgenössischen Darstellungen von Forstleuten, Pädagogen, Ärzten, Städtebauern und Natur- und Heimatschutzbewegten in dem Zusammenhang.[10]. Lebensreformer und wanderbewegte Naturschwärmern und -schützer, die Wandervogelbewegung wie die bündische Jugend ab 1890 sahen im Waldwandern neben dem Bezug zur Natur auch den Bezug zu einem Hort kultureller Traditionen, insbesondere germanischer Mythologien. Das Wandern (im Wald) sollte helfen, Normen und Werthaltungen wie „Treue“, „Kameradschaft“, „Hilfsbereitschaft“ und „Natürlichkeit“ zu entwickeln, genauso lehre der Wald Triebkontrolle und Genügsamkeit und diene der Abhärtung. Bei den sozialistischen Jugend- wie Naturorganisationen wurde der Aspekt des „sozialen Wanderns“ mit einer Betonung von Antimilitarismus, Bildung und Solidarität hinzugenommen.

Nach der deutschen Niederlage im Ersten Weltkrieg und dem Ende des Wilhelminischen Kaiserreiches radikalisierte sich die weltanschauliche Aufladung des Waldes. Für die entstehende „Heimatschutz“-Bewegung war der „deutsche Wald“ der Inbegriff deutschen Wesens, das gegen die westliche „Zivilisation“ wie gegen die „Gefahr aus dem Osten“ verteidigt werden sollte. Besonders aktiv war diesbezüglich der 1923 gegründete Deutscher Wald e.V. - Bund zur Wehr und Weihe des Waldes unter der Schirmherrschaft des ehemaligen Feldmarschalls Paul von Hindenburg, der eine unermüdliche Waldpropaganda mittels Waldheften und Waldschriften sowie einer Deutscher Wald betitelten Zeitungsbeilage betrieb.

Diesem Bund ging es neben der Interessenvertretung der Waldbesitzer und -nutzer auch um ein unbeschädigtes nationales Selbstbewusstsein nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg. Im „deutschen Wald“ sollten nur noch „deutsche“ Pflanzen und „deutsche“ Tiere ihren Platz finden. Im Zusammenhang mit der Dolchstoßlegende benannte man Sozialisten, Juden und Franzosen als Feinde des deutschen Waldes wie auch des deutschen Volkes und instrumentalisierte so den Wald für chauvinistische und antisemitische Argumentationen. Kurt Tucholsky stellte 1929 jenseits der „nationalen“ beziehungsweise bürgerlich-militaristischen Fraktion den Anspruch auf, auch die politische Linke müsse mitdenken, wenn „Deutschland“ gedacht würde,[11] und bezog bei seinen deutschen Landschaftsbeschreibungen den (deutschen) Wald sehr innig mit ein.

In Romanen wie dem Waldröschen von Karl May[12] wurde der Wald in trivialer Form thematisiert.

Nationalsozialismus

Ideologie

Während der Zeit des Nationalsozialismus betrieben einige einflussreiche politische Akteure wie der Reichsjägermeister und Reichsnaturschutzbeauftragte Hermann Göring, der Reichsführer SS und zeitweilige Innenminister Heinrich Himmler und der NS-Ideologe Alfred Rosenberg eine umfassende Ideologisierung des Naturphänomens Wald. Johannes Zechner zufolge wurde der „deutsche Wald“ zur Chiffre für eine Vielzahl modernitätskritischer, nationalistischer, rassistischer und biologistischer Denkmuster. Dazu gehörten Ganzheitlichkeit des Waldes als Gegenbild zu Fortschritt und Großstadt, der Wald als Heimat, als germanisches Heiligtum und „rassischer Kraftquell“. Die Deutschen sah man in der Nachfolge der Germanen als ursprüngliches „Waldvolk“, während die Stigmatisierung der Juden als „Wüstenvolk“ deren Diskriminierung und Verfolgung rechtfertigen sollte.

1936 verkündete der von der Nationalsozialistischen Kulturgemeinde (NSKG) unter der Leitung von Alfred Rosenberg erstellte Montagefilm "Der ewige Wald" die Botschaft, wonach die Deutschen ein Waldvolk und daher "ewig" wie der Wald seien. Wald wurde mit Harmonie assoziert. Auch wurde Waldvernichtung mit Volksvernichtung gleichgesetzt. Die deutsche Geschichte seit Arminius - "Hermann der Cherusker" - wurde in enge Beziehung zum Wald gesetzt.[13] Als ein Höhepunkt des Waldfrevels wird im Film die Weimarer Republik angeführt: "verrottet, verkommen, von fremder Rasse durchsetzt. Wie trägst du Volk, wie trägst du Wald die undenkbare Last".[14] Der mit großem Aufwand erstellte Film war kein Publikumserfolg und soll Hitler nicht gefallen haben. Angeblich murrte dieser, dass der Wald ein Rückzugsgebiet für schwache Völker sei, während die starken, kriegerischen sich in der weiten Steppe tummelten.[15]

Das von Heinrich Himmlers SS-Ahnenerbe initiierte Forschungswerk Wald und Baum in der arisch-germanischen Geistes- und Kulturgeschichte wollte ausgehend vom vermuteten „Waldursprung“ der germanischen Kultur die Existenz einer frühzeitlichen „Baum- und Waldreligion“ nachweisen, um auf dieser Grundlage eine „arteigene“ nationalsozialistische Glaubensanschauung zu etablieren.

 
Heidelberger Thingstätte von 1935

Ein sichtbarer Ausdruck nationalsozialistischer „Waldanschauung“ waren „Hitlereichen“, die Tanzlinden und Maibäume ersetzen sollten und einige als „Hakenkreuzwald“ bezeichnete programmatische Baumpflanzungen wie im Uckermärker Kiefernwald. In der Frühzeit des NS-Regimes wurden im Rahmen der Thingspielbewegung 200 bis 400 sogenannte Thingplätze zumeist in „Deutschen Wäldern“ geplant; nur 60 dieser nationalsozialistisch verbrämten Freilichtbühnen fertiggestellt. Auch die frühen NS-Ordensburgen stehen architektonisch und in der Landschaftseinbindung unter dem Einfluss „waldideologischer“ Überlegungen.

Reichsnaturschutz, Planung

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Vierstreifige Autobahnkurve in Waldlandschaft, Bild von 1939

In Bezug auf den „Deutschen Wald“ auch über das NS-Regime hinaus wichtig wurde die erheblich intensivierte Forschung zur Ökologie, Geographie, Bodenkunde und Wald- und Forstwirtschaft wie etliche intensiv propagandistisch begleitete Gesetzgebungsverfahren aus der Anfangszeit des Regimes. Diese bezogen nach dem Tierschutzrecht (bereits 1933) auch bald den Wald mit ein; so wurde das von Kurt Mantel kommentierte Reichswaldverwüstungsgesetz 1934 als erste reichsweite Forstgesetzgebung verabschiedet, 1934 das Reichsjagdgesetz inklusive eines Hegegebots und 1935 das Reichsnaturschutzgesetz beschlossen, die allesamt das Ende des Regimes überdauerten.

Beim Ausbau der Reichsautobahnen wurde unter der Ägide Alwin Seiferts mit einer landschaftsbezogenen Platzierung von Brücken und Kreuzungsbauwerken eine generelle „Erfahrbarkeit“ der deutschen (Wald-) Landschaften betont[16]. Die technischen Vorgaben zur Einbindung dieses zentralen Infrastruktur- und Propagandaprojekts in die Topographie und die gestalterische Umsetzung wurden unter anderem von den amerikanischen United States Highways[16] übernommen. [17]

Nach dem Röhmputsch 1934 und nachdem der anfänglich sehr einflussreichen Vertreter der Heimatschutzarchitektur, Denkmalpfleger und Heimatschützer Paul Schultze-Naumburg nach einem Streit mit Hitler 1935 zugunsten von Albert Speer in Ungnade gefallen war, wurden die völkischen Ansätze und auch die waldideologischen Projekte gegenüber neoklassizistischen Architekturen und -Planungen wie der Kriegsvorbereitung verdrängt. Reichsjägermeister Göring übernahm 1936 mit der Leitung des Vierjahresplans auch die Agrar- und Forstpolitik, die Anforderungen an die Wälder wurden unter anderem mit einem geforderten 50 prozentigen Mehreinschlag erhöht.[18]

Hauptartikel Agrarwirtschaft und Agrarpolitik im Deutschen Reich (1933–1945)

Bedeutende waldideologische Planungen wurden für die Zeit nach dem avisierten Endsieg angestellt. Hermann Görings Reichsforstamt projektierte für die Wiederbewaldung des Ostens im Rahmen der Siedlungsplanungen des Generalplan Ost umfangreiche Aufforstungen der annektierten polnischen Territorien, vor deren Vollzug knapp 900.000 Polen ins „Generalgouvernement“ und über 600.000 Juden in Ghettos und Konzentrationslager deportiert wurden.

Kapitalismuskritik

Göring verband einen besonderen Bezug des deutschen Volkes zum Wald mit antisemitischer Kapitalismuskritik:[19]

„Wenn wir [sc. Deutschen] durch den Wald gehen, sehen wir Gottes herrliche Schöpfung, erfüllt uns der Wald mit [...] einer ungeheuren Freude an Gottes herrlicher Natur. Das unterscheidet uns von jenem Volke, das sich auserwählt dünkt und das, wenn es durch den Wald schreitet, nur den Festmeter berechnen kann.“

Vom Heimatfilm zur Wildnisdebatte

 
Waldfriedhof
Datei:1 eurocent 1 pfennig.jpg
Das Eichenlaub auf einem Cent- und einem Pfennigstück im Vergleich

1947 gründete sich in Bad Honnef die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), um dem durch die Kriegsfolgen bedingten Raubbau am Wald entgegenzuwirken. Sie ist damit die älteste deutsche Bürgerinitiative.

Wald ist auch seit langem Gegenstand der deutschen nationalen Symbolik, sowohl in der Abbildung des Eichenlaubs auf Münzen und Scheinen wie auch der „Profilprüferin“, einer Waldarbeiterin auf den 50-Pfennigstücken der früheren D-Mark.

In den frühen 1950er Jahren benutzten Heimatfilme wie Trivialliteratur wie der Der Förster vom Silberwald den deutschen Wald als beliebte Kulisse.

In den 1970er Jahren kam es zu einer Renaissance der durch den Ge- und Missbrauch im Nationalsozialismus diskreditierten Denkmalpflege wie auch des Naturschutzes unter gesamteuropäischen Vorzeichen. Die Achtziger und Neunziger Jahre spiegelten im Rahmen der Diskussion von Umweltschäden, etwa des „Waldsterbens“, in der neueren Gedenkkultur wie auch in der Beliebtheit von Waldpädagogik wie Baumbestattungen auf bestehenden Friedhöfen oder in Wäldern einen nach wie vor spezifisch deutscher Umgang mit dem Kulturgut Wald wider.

Aktuell wird die Rolle insbesondere der Kombination von Wald und Bergen in den (deutschen) Mittelgebirgslandschaften unter dem Stichwort Wilderness oder Wildnisdebatte diskutiert. [20]

Sie betrifft einen weitverbreiteten Wandel der Wahrnehmung des Waldes als bedrohtem, sensiblen und schützenswerten Ökosystem zu einer regelrechten Sehnsucht, einem Wunsch nach Wildnis als kulturellem Phänomen.[21]. Die dazu notwendige aktive Wiederherstellung von Wildnis durch aktives menschliches Zutun erscheint paradox, was in Titeln wie „Beim nächsten Wald wird alles anders“ oder „Wa(h)re Wildnis“ zum Ausdruck kommt. [22]. Darüber hinaus kommen ästhetische Punkte zum Tragen - Urwälder werden akzeptiert und gefordert, Borkenkäferbefall, Windwurfflächen und Waldbrandfolgen sollen aber möglichst schnell wieder beseitigt werden. [23]

Eine der wesentlichen Motivationen, die Wildnis aufzusuchen oder sie im Naturschutz als Leitbild zu formulieren, liege in ihrem Kontrast zur modernen Zivilisation wie in Freiheitserfahrungen im weitesten Sinn[20]. Drei Freiheitsaspekte werden in deutschen Quellen unterschieden. Zum einen die Waldfreiheit des konservativen Wilhelm Heinrich Riehls, der im Rahmen einer organisch-konservativen Weltanschauung den Wald als Jungbrunnen des Volkes charakterisierte. Dem gegenüber steht eine aufklärerisch-liberale Perspektive einer emanzipatorischen Freiheit und Autonomie in der Wildnis und Natur wie als dritter Aspekt das romantisch innerliche Freiheitsgefühl.[24]. Dabei unterscheiden sich der mitteleuropäische Wildnisbegriff durchaus von der älteren Wildernessdebatte in den USA. [25] Ursachen liegen unter anderem im sinkenden Flächenbedarf in der Land- und Forstwirtschaft, der Entscheidungen über die Verwilderung zahlreicher Flächen notwendig macht. [26]

Wald und Erinnerungskultur

Elias Canetti betonte noch 1960 in seinem Hauptwerk Masse und Macht die Wirkung der frühen und intensiv gepflegten Romantik des Deutschen Waldes auf die Deutschen. Canetti bringt den deutschen Wald in Zusammenhang mit dem Heer als deutschem Massensymbol, so wörtlich:

„Das Massensymbol der Deutschen war das Heer. Aber das Heer war mehr als das Heer: es war der marschierende Wald. In keinem modernen Land der Welt ist das Waldgefühl so lebendig geblieben wie in Deutschland. Das Rigide und Parallele der aufrechtstehenden Bäume, ihre Dichte und ihre Zahl erfüllt das Herz des Deutschen mit tiefer und geheimnisvoller Freude. Er sucht den Wald, in dem seine Vorfahren gelebt haben, noch heute gern auf und fühlt sich eins mit Bäumen.“[27]

Eine besondere Bedeutung hat in den USA die Erinnerung an die Schlacht im Hürtgenwald im Zweiten Weltkrieg. In der amerikanischen Erinnerungskultur spielt die brutale Auseinandersetzung im verschneitem Hürtgenwald auch als erste größere Feldschlacht der Amerikaner und Niederlage auf deutschem Boden und längste Schlacht der US Army überhaupt eine zentrale Rolle. Die amerikanische Verarbeitung verglich die US-Opferzahlen mit der Schlacht von Gettysburg und dem gesamten Vietnamkrieg, was nach neueren Zahlen (32.000 gegenüber 45.000 bzw. knapp 60.000) übertrieben war und zitiert dabei bekannte deutsche Mythen und Kulturelemente, bezeichnet den Hürtgenwald als „schwarzgrünen Ozean aus Wald, in dem Hänsel und Gretel vom Weg abkamen“, als „Verdun an der Eifel“ und aufgrund der Waldkämpfe als „vorweggenommenes Vietnam“. Ernest Hemingway nannte die Forste der Eifel „Wälder, in denen die Drachen hausen“, angeführt werden zudem Begriffe wie „Drachenzähne“, „Siegfriedlinie“, „Höllenwald“ mit Konnotationen an das Nibelungenlied, die NS- Propaganda vom „ewigen Wald“ wie an Gespenster- und Hexenerzählungen im tiefen Tann [28]. Die erheblichen Befürchtungen für das weitere Vorrücken und (vgl. Werwolf) nach Kriegsende anhaltenden Widerstand gegen die alliierte Besatzung bestätigten sich wider Erwarten nicht, was noch in der amerikanischen Planung für den Irakkrieg eine Rolle spielte. Eine deutsche Verarbeitung findet sich bei Heinrich Bölls Essay „You enter Germany” von (1966), der die Kämpfe im Hürtgenwald mit der Nachkriegskooperation der NATO Alliierten in der Region kontrastierte und war mittelbar auch Thema der Bitburg-Kontroverse.

Waldsterben

Waldsterben, auch „neuartige Waldschäden” bezeichnet Waldschadensbilder in Mittel- und Nordeuropa, die seit Mitte der 70er Jahre festgestellt und diskutiert wurden. Das Auftreten von großflächigen Schädigungen am Waldbaumbestand und forstlich bedeutender Baumarten führte zu Befürchtungen, der gesamte Waldbestand in Deutschland auf einem Drittel der Landesfläche sei in Gefahr. Das Waldsterben wurde von einigen Kritikern[29]als deutsches Medien-Klischee beschrieben, welches insbesondere Anfang der 80er Jahre ein völlig übertriebenes apokalyptisches Weltuntergangsszenario heraufbeschwöre und Alarmismus auslöse [30]. Im Ausland wurde unterstellt, es handele sich beim „Waldsterben“ um ein rein deutsches Phänomen [31]. Der französische Begriff "le waldsterben" spielte auf eine nationalistisch gefärbte, romantische Waldverliebtheit der Deutschen und unterstellt eine Neigung zu dramatischen Übertreibungen im Umweltbereich[32]

Waldkunst

 
Erster Baum der 7000 Eichen 1982

Während der Kasseler documenta 1982 begann Joseph Beuys seine Kunstaktion 7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung, die zu den aufwendigsten deutschen Kunstaktionen überhaupt gehörte.

Der Techno-Künstler Wolfgang Voigt beschäftigte sich in den Musikalben seines Projekts Gas mit der Thematik des „deutschen Waldes“. Dies spiegelte sich in Titeln wie Zauberberg (1997) oder Königsforst (1998), der Covergestaltung und nicht zuletzt den klanglichen Bezügen auf das Werk Wagners wieder. Als Ziel des Projekts sah Voigt, „den deutschen Wald in die Disko zu bringen“.[33] Er wurde dafür mitunter als Verfechter einer deutschnationalen Gesinnung kritisiert. Voigt selbst betont in diesem Zusammenhang, dass es ihm nicht um die Förderung deutschnationaler Gefühle ging, sondern darum, „abseits der gängigen Klischees so etwas wie eine ‚genuin deutsche Popmusik‘ zu kreieren“.

Quellen

  • Georg Escherich: Der deutsche Wald und die feindlichen Mächte. Deutscher Wald e.V., Hamburg 1924 (Waldschriften, 2).
  • Hermann Göring: Ewiger Wald und ewiges Volk. In: Ders.: Reden und Aufsätze. Franz Eher Nachf., München 1938.
  • Carl Maria Holzapfel: Wald und Volk. Leitgedanken der Filmdichtung „Ewiger Wald“. In: „Licht-Bild-Bühne“, 8. Juni 1936.
  • Hugo Kellermann: So lebt die Waldgemeinschaft. Eine Bildreihe in drei Heften. Wunderlich, Leipzig 1940.
  • Franz von Mammen: Der Wald als Erzieher. Globus, Dresden und Leipzig 1934 (Bibliothek für Volks- und Weltwirtschaft, 80).
  • August Meier-Böke: Wald und Wehrwolf. Deutscher Wald e.V., Hamburg 1924 (Waldsonderhefte, 1).
  • Reichsstiftung für deutsche Ostforschung (Hrsg.): Wiederbewaldung des Ostens. Beamtenpresse, Berlin 1943.
  • Wilhelm Heinrich Riehl: Die Naturgeschichte des Volkes als Grundlage der deutschen Socialpolitik, Teil I: Land und Leute. Cotta, Augsburg und Stuttgart 1854.

Einzelnachweise

  1. Publikationen zur Rezeptionsgeschichte des Nibelungenliedes von Otfrid-Reinald Ehrismann, abgerufen am 23. Juli 2009
  2. „Unmittelbar an der Grenze unseres neuen Lebensraumes gegen Osten müssen auch Bäume als deutsche Zeichen des Lebens stehen.“ Aus: Heinrich Friedrich Wiepking-Jürgensmann: Deutsche Landschaft als deutsche Ostaufgabe In: Neues Bauerntum, Jg. 32 (1940), Heft 4/5, S. 132)
  3. a b Lehmann, Albrecht (2001): Mythos deutscher Wald, In: Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (Hrsg.): Der deutsche Wald, 51. Jahrgang Heft 1 (2001) Der Bürger im Staat, S. 4-9
  4. Tod und Ritual: interkulturelle Perspektiven zwischen Tradition und Moderne, Hrsg. Birgit Heller, Franz Winter, Österreichische Gesellschaft für Religionswissenschaft, Verlag LIT Verlag Berlin-Hamburg-Münster, 2007, ISBN 3825895645
  5. Waldpädagogik und Wahrnehmung von Wald und Natur, Kulturelle Bedingungen von Naturschutz und Umweltbildung vor dem Hintergrund sich wandelnder gesellschaftlicher Naturverhältnisse, Magister-Arbeit im Studiengang Soziologie, vorgelegt von Markus Barth, Gutachter: Prof. Dr. Erhard Stölting und Dr. Fritz Reusswig, Berlin, 16. August 2007
  6. Elmar Budde: Hörnerklang und finstere Mächte - Zu Carl Maria Webers Oper der Freischütz; in: Helga De la Motte-Haber, Reinhard Kopiez: Musikwissenschaft zwischen Kunst, Ästhetik und Experiment, 1998,S. 47 ff.
  7. Zitiert nach Udo Bermbach: Opernsplitter, Königshausen & Neumann, 2005, S. 110
  8. Elmar Budde: Hörnerklang und finstere Mächte - Zu Carl Maria Webers Oper der Freischütz; in: Helga De la Motte-Haber, Reinhard Kopiez: Musikwissenschaft zwischen Kunst, Ästhetik und Experiment, 1998,S. 47 ff.
  9. Elmar Budde: Hörnerklang und finstere Mächte - Zu Carl Maria Webers Oper der Freischütz; in: Helga De la Motte-Haber, Reinhard Kopiez: Musikwissenschaft zwischen Kunst, Ästhetik und Experiment, 1998,S. 47 ff.
  10. Duhr, Michael (2006): Das Kulturphänomen Wald. Der Wald als Bildungsressource für die Schule, In: Corleis, Frank (Hrsg.): Schule: Wald. Der Wald als Ressource einer Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Schule, Schulbiologie- und Umweltbildungszentrum Lüneburg SCHUBZ, 225 S.
  11. Wikisource Heimat von Kurt Tucholsky
  12. http://www.karl-may-stiftung.de/roeschen.html
  13. Joachim Radkau, Frank Uekötter: Naturschutz und Nationalsozialismus, Herausgeber: Joachim Radkau, Frank Uekötter, Campus Verlag, 2003, ISBN 593373548, ISBN 9783593373546, S. 47 [ http://books.google.de/books?id=P8gBglijqyoC&printsec=frontcover&source=gbs_v2_summary_r&cad=0 (online)]
  14. Textprotokoll des Filmes "Ewiger Wald" (1936). Kopie im Bundesarchiv Filmarchiv Berlin. Zitiert in Karl Kovacs: Der Wald als ideologisches Instrument im Dritten Reich. Grin Verlag, ISBN 3640337085,ISBN 9783640337088, S. 12. (online)
  15. lt. Ulrich Linse: Der Film »Ewiger Wald« oder: Die Überwindung der Zeit durch den Raum. In: Joachim Radkau, Frank Uekötter: Naturschutz und Nationalsozialismus, Herausgeber: Joachim Radkau, Frank Uekötter, Campus Verlag, 2003, ISBN 593373548, ISBN 9783593373546, S. 48 [ http://books.google.de/books?id=P8gBglijqyoC&printsec=frontcover&source=gbs_v2_summary_r&cad=0 (online)]
  16. a b Wolfgang Schivelbusch: Entfernte Verwandtschaft Faschismus, Nationalsozialismus, New Deal 1933-1939 Carl Hanser Verlag, München 2005 ISBN 3-446-20597-7, Überblick und Rezensionen bei [1]
  17. Joachim Radkau, Frank Uekötter: Naturschutz und Nationalsozialismus, Herausgeber: Joachim Radkau, Frank Uekötter, Campus Verlag, 2003, ISBN 593373548, ISBN 9783593373546, S. 71 [ http://books.google.de/books?id=P8gBglijqyoC&printsec=frontcover&source=gbs_v2_summary_r&cad=0 (online)]
  18. Autoren Joachim Radkau, Frank Uekötter: Naturschutz und Nationalsozialismus, Herausgeber: Joachim Radkau, Frank Uekötter, Campus Verlag, 2003, ISBN 593373548, ISBN 9783593373546, S. 125
  19. Johannes Zechner: Die grünen Wurzeln unseres Volkes. Zur ideologischen Karriere des ‚deutschen Waldes‘. In: Uwe Puschner und G. Ulrich Großmann (Hrsg.): Völkisch und national. Zur Aktualität alter Denkmuster im 21. Jahrhundert. Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 2009. ISBN 978-3-534-20040-5. S. 182
  20. a b Wald und Hochgebirge als Idealtypen von Wildnis. Eine kulturhistorische und phänomenologische Untersuchung vor dem Hintergrund der Wildnisdebatte in Naturschutz und Landschaftsplanung Diplomarbeit im Studiengang Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung der Technischen Universität München Eingereicht bei Prof. Dr. Ludwig Trepl, Lehrstuhl für Landschaftsökologie Zweitbetreuerin: Dipl.-Ing. Vera Vicenzotti, von Markus Schwarzer, Freising, im Januar 2007
  21. Stremlow, Matthias & Sidler, Christian 2002: Schreibzüge durch die Wildnis. Wildnisvorstellungen in Literatur und Printmedien der Schweiz. Bristol-Stiftung, Zürich. Eidgenössische Forschungsanstalt WSL, Birmensdorf. Haupt Verlag, Bern, Stuttgart, Wien. 192 S.
  22. Böhmer, Hans Jürgen 1999: Beim nächsten Wald wird alles anders. Politische Ökologie 59: Wa(h)re Wildnis. Ökom Verlag, München. S.14-17.
  23. [2] Unser wilder Wald Informationsblatt des Nationalparks Bayerischer Wald, Nr. 21 Winter 2007
  24. Vicenzotti, Vera 2005: Stadt und Wildnis. Die Bedeutung der Wildnis in der konservativen Stadtkritik Wilhelm Heinrich Riehls. Diplomarbeit am Lehrstuhl für Landschaftsökologie, TU München, Freising. 117 S. URL: http://www.wzw.tum.de/loek/mitarbeiter/vicenzotti/dipl_vicenzotti.pdf (22.11.06)
  25. Eissing, Hildegard 2002: Die Wiedergewinnung der Wildnis – Gedanken zu Wildnis und Wildniserfahrung. In: Evangelische Akademie Tutzing & Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald (Hrsg.): Wildnis vor der Haustür. Tagungsbericht 7. Grafenau. S. 12-24.
  26. Nicole Bauer & Marcel Hunziker (2004), Wildnis in der Schweiz Eine qualitative Studie zu den Einstellungen zu Verwilderung und zur Ausweisung neuer Wildnisgebiete. Umweltpsychologie 8(2), 102-123.
  27. Massensymbole der Nationen, in Elias Canetti: Masse und Macht, Fischer 1980 (1960) S. 190f
  28. [3] zitiert nach Filmprojekt zur Schlacht im Hürtgenwald, 2007, gefördert durch die Konejungstiftung
  29. Das sogenannte Waldsterben. Rudi Holzberger. Verlag: Eppe 2002. ISBN 3-89089-750-9, Erstauflage 1995 als Dissertation in Konstanz
  30. So bei Matthias Horx und Dirk Maxeiner
  31. Vgl. das DFG-Forschungsprojekt http://www.waldsterben.uni-freiburg.de
  32. Global hatte die Belastung mit Schwefeldioxid und damit dem Sauren Regen, bereits im Jahr 1973 ihren Höhepunkt erreicht und wurde nach der Stockholmer UN-Umweltkonferenz 1972 und bis zum ersten Waldschadensbericht 1984 deutlich verringert, die Forst- und Holzwirtschaft wie auch der globale Waldbestand hat nach dieser Diskussion an Bedeutung eher zugenommen
  33. Der deutsche Wald in der Disko. Interview mit Voigt bei Telepolis.

Literatur

  • Kenneth S. Calhoon / Karla L. Schultz (Hrsg.): The Idea of the Forest. German and American Perspectives on the Culture and Politics of Trees, New York u. a. 1996 (= German Life and Civilization, 14).
  • Ute Jung-Kaiser (Hrsg.): Der Wald als romantischer Topos. 5. Interdisziplinäres Symposium der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main 2007, Peter Lang Verlag, Bern u.a. 2008, ISBN 978-3-03-911636-2.
  • Mythos Wald. Begleitbuch zur gleichnamigen Wanderausstellung des LWL-Museumsamtes für Westfalen. Bearb.: Ann-Katrin Thomm [Hrsg.] Münster, 2009, ISBN 3-927204-69-2.
  • Albrecht Lehmann: Von Menschen und Bäumen. Die Deutschen und ihr Wald. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1999, ISBN 3-498-03891-5.
  • Albrecht Lehmann, Klaus Schriewer (Hgg.): Der Wald - Ein deutscher Mythos? Perspektiven eines Kulturthemas. Reimer, Berlin und Hamburg 2000, ISBN 3-496-02696-0 (Lebensformen, 16).
  • Bernd Weyergraf (Hrsg.): Waldungen: Die Deutschen und ihr Wald. Ausstellungskatalog der Akademie der Künste. Nicolai, Berlin 1987, ISBN 3-87584-215-4 (Akademie-Katalog 149).
  • Johannes Zechner: „Ewiger Wald und ewiges Volk“: Die Ideologisierung des deutschen Waldes im Nationalsozialismus. Freising 2006, ISBN 3-931472-14-0 (Beiträge zur Kulturgeschichte der Natur, 15).
  • Johannes Zechner: ‚Die grünen Wurzeln unseres Volkes‘: Zur ideologischen Karriere des ‚deutschen Waldes‘. In: Uwe Puschner und G. Ulrich Großmann (Hrsg.): Völkisch und national. Zur Aktualität alter Denkmuster im 21. Jahrhundert. Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 2009. ISBN 978-3-534-20040-5 (Wissenschaftliche Beibände zum Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums, 29), S. 179-194
  • * Speziell die subjektive und kollektive Bedeutung des Kulturmusters „deutscher Wald“ wurde im Rahmen zweier von der DFG geförderten volkskundlicher Forschungsprojekte untersucht. DFG-Projekt Lebensstichwort Wald - Gegenwartsbezogene und historische Untersuchungen zur kulturellen Bedeutung von Wald