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Treppe

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Angerundete Treppe

Eine Treppe (süddt. und österr. Stiege, regional auch Steige oder Tritt) ist ein aus Stufen gebildeter Aufgang, der unterschiedlich hohe Ebenen in oder an Gebäuden oder im Gelände miteinander verbindet.


Ursprung

Die Idee, durch Stufen Höhenunterschiede leichter zugänglich zu machen, setzt anscheinend keine besondere Schöpfungshöhe voraus und kann so auch bei Primaten beobachtet werden. Daher können an fast allen längerfristigen Siedlungsplätzen mit unterschiedlichen Höhenlagen Treppen nachgewiesen werden. Funde von Baumstämmen mit stufenartigen Einkerbungen aus dem Neolithikum lassen auf eine Verwendung als Treppe schließen.

Der früheste gestalterische Einsatz in Verbindung mit Treppen ist in Göbekli Tepe 10.000 Jahre v. Chr. nachweisbar und findet einen ersten belegten Höhepunkt in der Anlage von Zikkurats in Mesopotamien 6.000 Jahre v. Chr. Seit diesem Zeitpunkt gehören Treppen und Treppenanlagen zum festen Bestandteil der Formensprache aller weltweiten Architekturen.


Bereits in der griechischen Antike finden sich in den Theaterbauten wie zum Beispiel in Delphi, Ephesus, Epidauros und Athen treppenförmig angelegte Sitzreihen, die mit der Doppelfunktion des Auf- und Abwegens und des Sitzens versehen waren. Dieses ist auch bei dem heutigen Stadion der Fall.

In der Architektur bildet die Treppe oft das aussagekräftigste Merkmal eines Gebäudes und ist häufig Kern der Gestaltung von Räumen. Nahezu jede Treppe weist einen oder zwei Handläufe und/oder (verzierte) Geländer auf. Manche Treppen sind mit Teppichen belegt. Die Treppe ist somit nicht nur mit einer Funktion als Bauteil eines Hauses besetzt, sondern sie ist zugleich auch oft Statussymbol des Haus- oder Schlossherrn - beziehungsweise des Besitzers. Breite Treppen heben auch bei öffentlichen Gebäuden wie unter anderem Theatern, Opernhäusern, Rathäusern usw. zusätzlich ihre Bedeutung hervor. Dabei lassen sich auch bautechnische Kuriositäten finden. Zum Beispiel im Schloss Hartenfels (Torgau) ist die außen angebrachte Wendeltreppe der einzige Zugang zu dem nächsten Geschoss für die gesamte Schlossanlage.

Häufig wird die Treppe auch in der Kunst thematisiert, beispielsweise in den Werken von M. C. Escher und Piranesi.

In Österreich wird die Bezeichnung Treppe nur für einen schmalen Holzaufstieg oder auch für eine Wendeltreppe verwendet. Im Allgemeinen wird der Ausdruck Stiege verwendet.

Unterscheidung der Treppe nach

Die Treppen werden nach Bauweise und Konstruktion, nach dem Treppengrundriss, nach ihrer Lage und Zweck, nach ihrer Form und nach dem verwendeten Material unterschieden.

Bauweise und Konstruktion

  • Bei einer aufgesattelte Treppe liegen die Trittstufen auf einem, zwei oder mehr Tragholmen, die sägezahnförmig ausgeschnitten sind. Durch das Sägezahnähnliche Aussehen der Holme wird diese Koonstruktion auch Sägezahntreppe genannt.
  • Balkentreppen sind Treppen bei denen die Trittstufen aufeinem Balken, der auch Holm genannt wird aufliegen. Sie werden meist als Einholmtreppe oder Zweiholmtreppe ausgeführt. Bei großen Eingangstreppenanlagen kommen auch mehr als zwei Tragbalken zum Einsatz.
  • Eine Belagtreppe ist eine Rohtreppe, meist eine Stahlbetontreppe, auf die ein geeigneter Belag als Nutzschicht aufgebracht wird.
  • Eine Blocktreppe ist eine aufgesattelte Treppe, bei der die Stufen nicht aus Brettern, sondern aus flach liegenden Balken aus Holz, Naturstein, Betonwerkstein oder aus Stahlbeton bestehen.
  • Bei einer Bolzentreppe oder genauer Tragolzentreppe, sind die Treppenstufen untereinander mit Tragbolzen biegesteif verbunden.
  • Eine doppelläufige Wendeltreppe, auch Doppelspiralenförmige Treppe genannt, ist eine zweiarmige Wendeltreppe, bei der die Antritte und Austritte der Treppenarme um 180° versetzt beginnen und enden. Die Treppenläufe sind teilweise übereinander angeordnet. Dadurch verleitet sie den Besucher zum Versteckspiel. Die bekannteste doppelläufige Wendeltreppe befindet sich im Loireschloss Chambord. Die Erfindung dieser Treppenform wird Leonardo da Vinci zugeschrieben.
  • Als Einbaumleiter sind der schräg gestellte Baumstamm und der eingekerbte Baumstamm bekannt.
  • Der eingekerbte Baumstamm wurde erfunden nachdem der schräg gestellte Baumstamm sich bewährt hatte. Als es geeignetes Werkzeug gab, wurden die Baumstämme selbst gefällt und um einen besseren Halt zu finden mit Kerben versehen. Solche Einbaumleitern waren auf der ganzen Welt zu finden, z. B. auf den Admiralitätsinseln im Stillen Ozean, in Höhlenwohnungen in Nordchina oder in Häusern in Çatal Hüyük in der Türkei. Damit war die erste Holztreppe erfunden. Aus dieser einfachen Konstruktion entwickelte sich schließlich die Einholm-Sägezahntreppe mit aufgesattelten Stufen.
  • Die eingeschobene Treppe ist eine Holztreppenkonsttruktion, bei der die Stufen in eine Nut in die Wange eingeschoben werden. Die Nut ist nicht durchgehend, so daß die Stufen nicht durchgeschoben werden können. Damit die Stufen nicht aus der Nut herausgezogen werden können werden Sie von unten mit einer Schraube gesichert. Gegen das seitliche herausziehen werden die Wangen mit durchgehenden Treppenschrauben oder mit kurzen Treppenschrauben zusammengespannt. Alternativ kann die Nut auch als Schwalbenschwanznut ausgebildet sein. Anstelle von Setzstufen werden Bretter in eine durchgehende Nut in den Wangen eingesetzt, die danneine weitgehend glatte Untersicht ergeben. Diese Holztreppenkonstruktion wird überwiegend für untergeordnete Treppen wie Kellertreppen oder Dachbodentreppen verwendet.
eingespannte Treppe
  • Bei eingespannten Treppenstufen sind die Stufen nur einseitig in die Treppenwand eingespannt. Die Treppenstufen sind meist Granitsteinblockstufen oder Stahlbetonblockstufen. Die Blockstufe selbst ist ein Kragarm.
  • Die eingestemmte Treppe ist eine der häufigsten Holztreppenkonstruktionen. Hierbei werden die Treppenstufen und die Setzstufen in eine gestemmte, heute meistens gefräste, Nut in der Treppenwange eingesetzt. Die Wangen werden mit durchgehenden Treppenschrauben oder mit kurzen Treppenschrauben zusammengespannt.
  • Einholmtreppen sind Treppen mit nur einem tragenden Balken aus Holz oder Stahl, auf dem die Stufen aufgesattelt sind. Die Trittstufen müssen kippsicher auf dem Holm befestigt sein, was durch Verstrebungen erreicht werden kann. Der Holm muß neben der Biegebelastung auch eine Drehbelastung aufnehmen können. Die Tragholme bestehen aus Vollholz oder besser aus Brettschichtholz, Tragholme aus Stahl werden wegen ihrer geringeren erforderlichen Querschnitte jedoch bevorzugt. Da der Holm meist in der Mitte der Treppe angeordnet ist wird diese Konstruktion auch Mittelholmtreppe genannt.
  • Einschubtreppenwerden als Treppe zum Dachboden verwendet. Die Treppe befindet sich auf einem Lukendeckel und kann so weit auf dem Deckel verschoben werden, dass sich der Deckel mitsamt der Treppe schließen läßt. Diese Treppen werden überwiegend aus Holz, aber auch aus Aluminium und Stahl gefertigt.
  • Treppe mit Fahrradrampe
  • Falttreppewerden als Treppe zum Dachboden verwendet. Die Treppe befindet sich auf einem Lukendeckel und kann so zusammengefaltet werden, dass sich der Deckel mitsamt der Treppe schließen läßt. Diese Treppen werden überwiegend aus Holz, aber auch aus Aluminium und Stahl gefertigt.
  • Faltwerktreppen werden aus einem treppenlaufbreiten Blechstreifen durch ständiges hin und her Falten hergestellt wird. Als Material wird überwiegend Riffelblech verwendet. Faltwerktreppen aus Holz sind nicht wirklich gefaltet. Sie werden aus verschiedenen Holzwerkstoffplatten durch Verleimung der Kanten hergestellt. Zusätzlich zur Verleimung werden verschiedenste Holzverbindungen eingesetzt, um eine ausreichend biegesteife Ecke zu erhalten.
  • Fertigteiltreppe sind aus industriell vorgefertigten Bauteilen hergestellte Treppen, deren Teile zu einer individuellen Treppe zusammengebaut werden können.
Freitragende Treppe am Bahnhof Darmstadt
  • Freitragende Treppe
  • Eine gemauerte Treppe hat immer eine Wand an den Seiten. Auf die Wände wird ein Gewölbe in Treppenneigung gemauert, auf welches die Stufen gemauert werden.
Gußeiserne Wendeltreppe im Jagdschloss Granitz
  • gusseiserne Treppe waren zu Beginn der industriellen Fertigung ein sehr beliebtes Produkt. Heute findet man gusseiserne Treppen überwiegend als dekorative Spindeltreppen wieder.
  • Bei einer Harfentreppe werden die Stufen an Seilen oder Stäben aus Edelstahl oder anderen geeigneten Materialien befestigt. Die Seile bzw. Stäbe sind am Boden und an der Decke befestigt. Es gibt auch Harfentreppen, bei denen die Seile oder Stäbe nur an der Decke befestigt sind, und solche, bei denen die Seile oder Stäbe an einem statisch tragenden Handlauf befestigt sind. Das harfenähnliche Aussehen dieser Konstruktion gibt ihr den Namen.
Halbgewendelte gestemmte Holztreppe
  • Eine Holztreppe besteht als einfache Konstruktion aus einem schräg gestellten Holzstamm, in den die Stufen mit einem Beil hineingehauen wurden. Bei noch einfacherer Konstruktion wird ein Holzstamm mit vielen Aststummeln schräg gestellt. Die Aststummel dienen dabei als Stufen. Zwischen diesen einfachen Konstruktionen und modernen Holztreppen, die mit hochwertigen Leim- und Schraubverbindungen aus Vollholz oder mit modernen Holzwerkstoffen hergestellt werden, gibt es unzählige Variationen.
  • Treppe mit Kinderwagenrampe werden überall dort eingesetzt wo keine normale Rampe neben der Treppe möglich ist. Die Rampe aus zwei geneigten Flächen links und rechts einer schmalen Treppe ermöglicht es einen Kinderwagen zu schieben und gleichzeitig auf der Treppe nach Oben oder Unten zu gehen. Sie ist üblich bei Treppen im öffentlichen Bereich.
  • Bei einer Kragstufentreppe sind die Stufen einseitig an der Treppenhauswand befestigt und kragen von dort aus, so nennt man diese Treppe eine Kragstufentreppe. Siehe auch eingespannte Treppenstufen.
  • Bei der Laufplattentreppe handelt es sich um eine schräge Platte, auf der die Trittstufen direkt aufgebracht sind. Meist sind dies Stahlbetonmassivtreppen oder Stahlbetonfertigteiltreppen. Diese Treppen können unmittelbar nach dem Einbau genutzt werden.
  • Die Leitertreppe ist eine sehr steile Treppe, bei der die Stufen sehr schmal sind, ohne Sprosse zu sein. Derart steile Treppen werden oft als untergeordnete Treppen im Industriebau und Maschinenbau eingesetzt oder auf Schiffen, wo sie dann Niedergang heißen.
  • Unter einer Massivtreppe wird im allgemeinen Sprachgebrauch eine Stahlbetontreppe verstanden. Diese kann eine Oberfläche aus allen als Bodenbelag geeigneten Stoffen haben. Die Massivtreppe kann ein vor Ort gegossenes Bauteil wie auch ein an den Einbauort geliefertes Fertigbauteil sein. Auch Kombinationen aus Fertigteil und Ortbeton sind möglich.
  • Ein Niedergang ist eine steile Treppe auf Schiffen. Siehe auch Leitertreppe.
  • Bei der Raumspartreppe oder kurz Spartreppe handelt es sich um eine platzsparend konstruierte Steiltreppe, bei der die nutzbare Stufenbreite von 80 cm allerdings nicht unterschritten werden darf. Es handelt sich um eine extrem steile Treppe, bei der der Auftritt im Wechsel normale Tiefe und verkürzte oder gar keine Tiefe hat. Dadurch hat abwechselnd der linke und der rechte Fuß einen normaltiefen Auftritt. Diese Treppe muss immer in der gleichen Schrittfolge begangen werden. Neben den geraden Raumspartreppen gibt es auch gekrümmte und viertelgewendelte Raumspartreppen. Da Raumspartreppen ohnehin ein erhöhtes Unfallrisiko haben, sollten diese noch schwieriger zu begehenden Formen jedoch der Ausnahmefall bleiben. Sperrige Güter können über diese Treppenart nicht transportiert werden. Zu dauernd genutzten Aufenthaltsräumen und als alleiniger Zugang zu einer Wohnung sind diese Treppen nicht zugelassen. Andere Bezeichnungen für diese Treppe sind Sambatreppe oder auch Watscheltreppe. Eigentlich zählt auch die Spindeltreppe zur Raumspartreppe.
  • Schachttreppen sind zweiläufige U-Treppen mit Halbpodest und Hauptpodest, bei denen anstelle eines Treppenauges eine Treppenhauswand zu finden ist. Die Treppenläufe können beidseitig in der Wand aufgelagert sein. Dies ist die früher verbreitete Konstruktionsform dieser Treppen. Aus Gründen des Trittschallschutzes werden heute jedoch folgende Konstruktionsarten bevorzugt: Die Treppenläufe können beidseitig von den Treppenhauswänden durch eine Fuge getrennt und nur auf den Podesten aufgelagert sein. Sie können auch einschließlich der Podeste in die Wand zwischen den Treppenläufen eingespannt sein und komplett durch eine Fuge von den Umfassungswänden getrennt sein.
  • Scherentreppen werden als Treppe zum Dachboden verwendet. Die Treppe befindet sich auf einem Lukendeckel und kann wie eine Schere so weit auf dem Deckel zusammengeschoben werden, dass sich der Deckel mitsamt der Treppe schließen läßt. Diese Treppen werden überwiegend aus Aluminium und Stahl gefertigt.
  • Der schräg gestellter Baumstamm ist eine von der Natur übernommene Möglichkeit Höhen zu überwinden. Zuerst war es wohl nur der umgekippte Baumstamm, auf dem die ersten Menschen nach oben kletterten. Hierbei krochen sie den glatten Stamm hinauf oder nutzten die Äste wie die Sprossen einer Leiter. Als die ersten Menschen das Prinzip erkannten, wurden auch schon die ersten umgefallenen Baumstämme dorthin gebracht, wo sie zur Überwindung von Höhenunterschieden gebraucht wurden. Die ersten künstlichen Verkehrswege zur Höhenüberwindung waren erfunden. Leider wurde die rauhe aber weiche Rinde durch häufiges Begehen schnell abgenutzt und das darunterliegende Holz sehr glatt. Daher musste am Baumstamm weiterentwickelt werden, und es entstanden die Leiter sowie der eingekerbte Baumstamm.
  • Bei der Stahltreppe sind die tragenden Teile wie Treppenwangen oder Treppenholme aus Profilstahl oder aus Stahlrohr gefertigt. Die Stufen sind entweder aus Gitterrosten oder aus Riffelblechen gefertigt. Die Geländer und Handläufe sind ebenfalls aus Stahlprofilen und Stahlrohren gefertigt. Am häufigsten findet man Stahltreppen im Industrie- und Gewerbebau. Auch als Not- oder Feuertreppen werden sie oft eingesetzt. Aufgrund der äußerst flexiblen Gestaltungsmöglichkeit bei gleichzeitig guten statischen Möglichkeiten wird die Stahltreppe auch gern für diffizile repräsentative Treppengrundrisse eingesetzt.
  • Als Tragwerkstreppe werden Kdonstruktionen bezeichnet bei denen die Treppenholme als Fachwerkgitterträger ausgeführt sind.
Die Cordonata, eine Treppenrampe von Michelangelo
  • Eine Treppenrampe ist eine Mischkonstruktion aus Treppe und Rampe. Die Stufen haben eine meist mehrere Schrittlängen Grosse Breite und sind stark geneigt. Es ermöglicht einen bequemen Anstieg bei einer größeren Höhendifferenz ohne Zwischenpodeste anordnen zu müssen. Diese Treppenkonstruktion wird nahezu ausschließlich bei Treppen im Freien verwendet.
  • Die Zweiholmtreppe ist eine Treppe mit zwei tragenden Balken, meist aus Holz, Stahl oder bewehrtem Betonwerkstein, auf denen die Stufen aufgesattelt sind.

Treppengrundriss

Wendeltreppe mit Treppenauge im Neuen Museum Nürnberg
  • a) einläufige gerade Treppe
  • b) einläufige gerade Treppe mit Zwischenpodest
  • c) einläufige gerade Treppe mit viertelgewendeltem Austritt
  • d und f) einläufige gerade Treppe mit Viertelpodest
  • e) einläufige gerade Treppe mit viertelgewendeltem Antritt
  • g) einläufige gerade Treppe mit viertelgewendeltem Antritt und Austritt
  • h) einläufige gerade Treppe mit zwei Viertelpodesten
  • i) einläufige halbgewendelte Treppe
  • j) einläufige viertelgewendelte Treppe
  • k) einläufige halbgewendelte Treppe mit keilförmiger Podeststufe
  • s) einläufige Kreisbogentreppe
  • t) einläufige Wendeltreppe mit Spindel
  • r) einläufige Wendeltreppe mit Treppenauge
  • b) zweiläufige gerade Treppe mit Zwischenpodest
  • m) zweiläufige Winkeltreppe mit Viertelpodest
  • l) zweiläufige U-Treppe mit Halbpodest
  • k) zweiläufige U-Treppe mit verzogenen Stufen am Zwischenpodest
  • o und p) dreiläufige T-Treppe mit Viertelpodest
  • n) dreiläufige U-Treppe mit zwei Viertelpodesten
  • q) dreiläufige E-Treppe mit Halbpodest
  • u) mehrläufige repräsentative Treppe mit mehreren Zwischenpodesten

Treppe einläufig Treppe zwei-dreiläufig Treppe gewendelt und repräsentativ

Lage und Zweck

  • Außentreppe sind alle Treppen außerhalb von Gebäuden. Da sie der Witterung ausgesetzt sind, ist besonders bei den Materialien auf Witterungsbeständigkeit zu achten. Des Weiteren ist zu beachten, dass die Treppenstufen zur Stufenkante hin geneigt sein sollten, damit Regenwasser schnell abfließen kann und Pfützen- und Eisbildung vermieden wird. Wegen der besonderen Rutschgefahr bei Regen müssen die Stufenkanten und Auftritte besonders rutschfest sein oder ausgestattet werden. Die Steigung von Außentreppen ist im allgemeinen niedriger als bei Innentreppen. Gebräuchliche Steigungsverhältnisse sind (16/31), (15/33), (14/35) und (12/39).
Bautreppe in einem Rohbau
  • Bei einer Bautreppe handelt es sich um eine Provisorische Treppe bzw. um eine Treppe im Rohbauzustand mit provisorischem Geländer während der Rohbauarbeiten.
  • Dachbodentreppen oder kurz Bodentreppen sinde Treppen, die zu Räumen im Dach führen, welche keine Aufenthalts- oder Arbeitsräume sind, heißen Dachbodentreppe. Als nichtnotwendige Treppe werden hier untergeordnete einfache Treppenkonstruktionen verwendet. Meist werden zusammenklappbare Falttreppen, zusammenschiebbare Scherentreppen oder einschiebbare Treppen verwendet. Es kommen auch komfortablere Treppen wie Spindeltreppen, Raumspartreppen oder meist sehr steile ein und mehrläufige Treppen zum Einsatz.
  • Dachtreppen sind Treppen deren Stufen sich über der Dachhaut, also im Freien befinden. Die sind meistens aus Stahlgitterroststufen gefertigt und dienen auser als Kaminkehrertreppen auch als Zugang zu Antennenanlagen oder als Reinigungs und Kontrollgang. Auch als zweiter Fluchtweg können Dachtreppen zum Einsatz kommen.
  • Eine Differenztreppe ist eine Treppe mit nur wenigen Stufen die geringe Höhendifferenzen miteinander verbindet.
  • Die Eingangstreppe führt direkt zum Eingang. Sie kann sowohl eine Freitreppe wie auch eine überdachte Treppe sein. Je nach Gebäudetyp kann es sich dabei um sehr einfache Treppen als auch um reich verzierte aufwändige Repräsentationstreppen handeln. Wenn die Platzverhältnisse sehr beengt sind, kann die Eingangstreppe auch in das Gebäude eingezogen sein.
  • Treppen gelten als feuerbeständige Treppen, wenn sie aus nichtbrennbaren Baustoffen bestehen und ihre Tragfähigkeit unter Brand- und Löschwassereinwirkung nicht verlieren. Sie müssen den Durchgang von Feuer während einer Prüfzeit von 90 Minuten (F90) bzw. 120 Minuten (F120) verhindern. Feuerbeständige Treppen sind in Gebäuden mit mehr als fünf Vollgeschossen und in Hochhäusern vorgeschrieben. Treppenstufen aus Naturstein sind nicht feuerbeständig, da sie unter Einwirkung von Feuer und Löschwasser so hohen Spannungen ausgesetzt sein können, dass sie zerspringen.
  • Treppen gelten als feuerhemmende Treppen, wenn sie bei einem Brand für die Dauer von 30 Minuten (F30) bzw. 60 Minuten (F60) den Durchgang des Feuers verhindern und dabei die Standfestigkeit und Tragfähigkeit nicht verlieren. Ohne Prüfung sind folgende Treppen feuerhemmend: Sandsteintreppen, Mauerwerkstreppen, Betontreppen, Stahlbetontreppen mit mehr als 10 cm Querschnitt und Eichenholztreppen. Feuerhemmende Treppen sind in Gebäuden mit bis zu zwei Vollgeschossen zulässig. Wenn die tragenden Teile nichtbrennbar sind, können sie auch in Gebäuden mit drei bis fünf Vollgeschossen verwendet werden.
  • Eine Feuertreppe ist eine Treppe, die nur im Brandfall benutzt werden darf und nicht für die normale Erschließung eines Gebäudes zur Verfügung steht. Meistens handelt es sich dabei um außenliegende Stahltreppen. Feuertreppen im Inneren erfordern auch einen entsprechend feuerbeständigen Treppenraum und eventuell feuerbeständige Flure zum Ausgang.
  • Eine Fluchttreppeund auch eine Feuertreppe ist eine Treppe, die als Fluchtweg dient um einem plötzlich auftauchenden gefährlichen Ereignis zu entkommen.
  • Die Freitreppe befindet sich außerhalb des Gebäudes, aber an das Gebäude angebaut und ist nicht überdeckt. Diese Treppen führen meist zu einem Gebäudezugang. Freitreppen zu Nebeneingängen sind sehr einfach gestaltet, während Freitreppen zum Haupteingang meist sehr aufwändig und repräsentativ gestaltet sind.
  • Unter dem Begriff Gartentreppe sind alle Treppen im Garten zusammengefasst. Sie haben meist große Auftrittsbreiten und niedrige Stufenhöhen. Sie dienen zur überwindung von Höhenunterschieden im Garten oder führen auf eine Terrasse oder zum Eingang auf der Gartenseite eines Gebäudes. Außer in Parks und Schlossgärten sind diese Treppen meist in einfacher Konstruktion.
  • Die Geheimtreppe ist eibe der Öffentlichkeit nicht zugänglichen Treppen. Es gibt sie häufig in alten Burgen und Schlössern. Sie dienten entweder der Fluchtmöglichkeit oder waren dafür ausgelegt, unerkannt in Gasträume zu kommen um dort zu spionieren. Der Zugang zu diesen Treppen erfolgte oft über geheime unsichtbare Türen, sogenannte Tapetentüren.
  • Eine Gerüsttreppe kommt Anstelle von Leitern bei Gerüsten zum Einsatz. Sie sind an das jeweilige Gerüstsystem angepasst. Sie bieten eine höhere Sicherheit als Gerüstleitern und erleichtern den Transport von Werkzeug und Material auf das Gerüst.
  • Eine Geschosstreppe verbindet immer zwei verschiedene Etagen.
  • Die Hintertreppe hat einenn Ausgang an der Hinterseite eines Gebäudes. Sie dient meistens als Zugang für Personal und Lieferanten. Ihre Ausführung ist meist sehr einfach. Oft führt die Hintertreppe auch in den Keller.
  • Industrietreppe werden fast ausschlieslich in der Industrie verwendet. Sie sind meistens aus Stahl gefertigt. In der Lebensmittelindustrie und in der chemischen Industrie kommen auch Edelstahltreppen zum Einsatz. Diese Treppen sind oft Zugänge zu den Maschinenteilen. Die Stufen dieser Industrietreppen sind entweder aus Riffelblechen, Tränenblechen oder aus Gitterrosten. Da in der Industrie nicht mit der Anwesenheit von Kindern gerechnet werden muss, besteht das Geländer oft nur aus der erforderlichen Fußleiste, der Knieleiste und dem Handlauf.
  • Innentreppen sind alle Treppen, die sich in einem Gebäude befinden.
  • Die Kaminkehrertreppe ist eine Dachtreppe deren Stufen auf dem Dach befestigt sind. Die Treppen, führen von Dachluken zu den Kaminen, um dem Kaminkehrer das Putzen der Kamine von außen zu ermöglichen. Diese sind in der Regel Gitterrosttreppen. Früher gab es auch Holzstufen, welche jedoch wegen der Rutschgefahr im feuchten Zustand nicht mehr zum Einsatz kommen.
  • Eine Kellertreppe führt, wie der Name schon sagt, in den Keller. Die Kellertreppe ist oft steiler als die Treppen zu den oberen Stockwerken. Bei älteren Gebäuden ist diese Treppe oft auf tragendem Baugrund ohne tragende Unterkonstruktion aufgebaut und führt oft durch einen sogenannten Kellerhals in einen Gewölbekeller.
  • Die Monumentaltreppe zeichnet sich dadurch aus, dass sie entweder extrem breite Treppenstufen hat oder dass sie enorm viele Treppenstufen besitzt – meist ohne Zwischenpodeste. Beispiele sind: Die Monumentaltreppe "La Scala" in Caltagirone, Sizilien, mit 142 Stufen. Die Monumentaltreppe in Mihintale, Sri Lanka, aus vier Treppenabsätzen bestehend mit insgesamt 1840 Stufen.
  • Nebentreppe:
  • Zu den Nottreppen zählen die Fluchttreppe und die Feuertreppe.
  • Die notwendige Treppe ist ein Begriff aus der Bauordnung. Demnach muß zu jedem Aufenthaltsraum oder Arbeitsraum mindestens eine notwendige Treppe führen. Aus Sicherheitsgründen können auch mehrere notwendige Treppen erforderlich sein. Dies ist insbesondere der Fall in Gebäuden für Kinder, für alte und gebrechliche Personen und für kranke Personen. Des Weiteren können zusätzliche notwendige Treppen in großflächigen Gebäuden erforderlich sein.
Jordantreppe in der Erimitage in St. Petersburg (Schlosstreppe)
  • Rohbautreppen werden während der Rohbauarbeiten in das vorhandene Treppenloch eingebaut, um bis zur Montage der endgültigen Treppe einen sicher begehbaren Zugang zu den Obergeschossen zu haben. Teilweise werden auch auf die Stahlunterkonstruktion der nicht fertiggestellten endgültigen Treppe rohe Holzbohlen als Stufen aufgeschraubt, so dass eine sicher begehbare Rohbautreppe entsteht.
  • Eine Schlosstreppe ist eine äußerst prunkvoll ausgestattete Treppe zu Repräsentationszwecken. Sie kann als Freitreppe am Eingang sein oder auch als Gartentreppe. Häufig ist auch das Haupttreppenhaus äußerst prunkvoll ausgestattet. Beispiel: Treppenhaus von Balthasar Neumann in der Residenz in Würzburg.
  • Die Schwimmbadtreppe in ein Schwimmbecken ist besonders gehsicher auszugestalten, um ein Ausrutschen der Badegäste zu verhindern. Es kommen speziell für diesen Bereich vorgesehene Fliesen und auch Edelstahltreppen mit Riffel- und Lochblechen zum Einsatz.
  • Besonders auffallende Showtreppen werden bei für Bühnen- und Fernsehshows für die Auftritte von Einzelstars und Gruppen gebraucht. Diese Treppen haben oft keine Treppengeländer um den Blick auf die Stars nicht zu beeinträchtigen. Meist sind dies sehr einfache Treppenunterkonstruktionen mit einem edel aussehenden Finish. Die Showtreppe ist auch unter dem Begriff Startreppe bekannt.
  • Eine Weinbergstreppe: ist zur Erschließung von Weinbergen erforderlich, da sich diese oftmals an sehr steilen Hängen befinden. Diese Treppen sind im Allgemeinen sehr steil und oftmals zwischen hohen Weinbergsmauern. Im Normalfall handelt es sich dabei um Naturwerksteintreppen.
  • Für Wohnhaustreppen in Wohnhäusern mit bis zu zwei Wohnungen und in Mansardwohnungen sind weniger strenge Auflagen bezüglich des Brandschutzes zu erfüllen, weshalb hier sehr häufig Holztreppen zum Einsatz kommen.

Material der Trittstufen

  • Das bei Acrylglastreppen verwendete Acrylglas ist ein hochtransparenter Kunststoff, welcher die transparenten Eigenschaften von Glas und die Bruchfestigkeit von Kunststoff ideal vereinigt. Der Anteil an Stahlbauteilen wie Schrauben, Stahlstäbe und Stahlseile kann bei Acrylglastreppen auf ein Minimum reduziert werden. Acrylglastreppen werden ausschließlich zu Repräsentationszwecken eingebaut. Auch als Showtreppen sind sie öfters anzutreffen. Diese Treppenart ist auch unter dem Begriff Plexiglastreppe bekannt.
  • Unbewehrte reine Betontreppen werden eigentlich nur im Gartenbereich eingesetzt. Siehe auch Stahlbetontreppe und Betonwerksteintreppe.
  • Die Betonwerksteintreppen sind Fertigteiltreppen, bei denen die Stufen aus industriell vorgefertigten Blockstufen bestehen. Seltener werden auch die Wangen oder Holme als Fertigteile hergestellt. Auch Brüstungs- und Geländerteile können aus Betonwerkstein gefertigt sein.

Wegen der hohen Witterungsbeständigkeit werden Betonwerksteintreppen oft im Außenbereich eingesetzt.

  • Für exlusiven Wohnstandard werden Edelholztreppen eingesetzt. Ddie dafür verwendeten Hölzer sind entweder harte einheimische Edelhölzer wie Kirschbaum, oder aber überwiegend ausländische harte Edelholzarten wie z. B. Teak.
  • Die Edelstahltreppe wird sowohl im exklusiven Wohnungsbau und in Empfangshallen und Geschäftsräumen wegen ihrer kühlen Eleganz und ihrer beständigkeit eingesetzt. Sie ist aber auch die Treppe die wegen ihrer Chemikalienbeständigkeit und Bakterienresistenz in Lebensmittelbetrieben häufig zum einsatz kommt. Dafür werden gekanntete Riffelbleche oder Tränenbleche verwendet, aber auch Gitterroste aus Edelstahl.
  • In Industriebetrieben und Gewerbebetrieben sind die Gitterrosttreppen am häufigsten anzutreffen. Die standardisierten, vorgefertigten Stufen können leicht zwischen zwei U-Stahprofilen eingeschraubt werden, wodurch die Herstellungskosten enorm gesenkt werden können.
  • Die Glastreppe, bei der Stufen, Wangen und Geländer aus Glas bestehen ist äuserst selten anzutreffen. Glas wird bei Treppen meist nur als Baustoff für Treppengeländer oder für die Treppenstufe verwendet. Die eigentliche Treppenkonstruktion ist im Normalfall eine Stahlkonstruktion. Die Stufe ist meist ein Rahmen aus L-Stahl in den die Glasstufen eingelegt sind. Die Technische Universität Hamburg hat eine freitragende Treppe in Stahlglas-Bauweise entwickelt, bei welcher der Anteil von Stahl auf ein Minimum reduziert werden konnte. Glas hat im gegensatz zu Kunststoffen den Vorteil wesentlich kratzfester zu sein.
  • Gusseisentreppe waren die ersten aus Standarisierten Teilen vorgefertigten Baukastentreppen . Die einzelnen Bauteile wie Stufen, Geländer und tragende Teile konnten individuell zusammengestellt werden. Die Einzelteile sind leicht zu transportieren und leicht zusammenzubauen. Wegen des besonders dekorativen Charakters dieser Treppen sind sie auch heute wieder sehr beliebt.
  • Holztreppe: Wegen der Brennbarkeit der Holztreppen können sie nur als nicht notwendige Treppe oder als Treppe im Einfamilienhaus eingesetzt werden. Wegen der gestalterischen Vielfalt ist die Holztreppe im Einfamilienhaus sehr beliebt. Einfachere Treppen sind aus Kiefernholz hergestellt, während bei hochwertigeren Treppen eher härtere Hölzer wie Buche oder Eiche und auch Edelhölzer zum Einsatz kommen. Die eingeschobene Treppe und die gestemmte Treppe sind reine Holztreppenkonstruktionen.
Natursteintreppe in Agía Triáda Kreta

Teile der Treppe

  • Ein Krümmling oder Kröpfling ist die gebogene Verbindung von zwei die Richtung wechselnden Wangen.
  • Ein Podest, auch Treppenabsatz genannt, unterbricht den Treppenlauf. Die Podestlänge sollte mindestens so lang sein wie die nutzbare Treppenbreite. Dies gilt jedoch nicht bei Monumentaltreppen oder anderen überbreiten Treppen.
    • Ein gerades Zwischenpodest: soll bei längeren Treppenläufen spätestens alle 18 Stufen angeordnet werden. Längere Treppenläufe sind sonst nicht mehr bequem zu begehen. Eine Verschnaufpause auf einer Stufe ist den Treppensteigenden nicht zuzumuten und birgt auch die Gefahr des Stürzens.
    • Außer zum Verschnaufen wird das Podest auch zum Richtungsändern der Treppenlaufrichtung benötigt. Die Größe dieser Podeste richtet sich in erster Linie nach dem Platzbedarf der für den Transport sperriger Güter benötigt wird.
    • Viertelpodest
    • Halbpodest
  • Eine Stufe ist eine einzelne senkrechte Höhendifferenz. Bei der Treppe wird sie auch Tritt genannt. Auch die abwechselnd nahezu senkrechten Höhendifferenzen und ebenen Flächen in der Topographie werden Stufe genannt.
    • Der Auftritt ist die waagerechte obere Fläche einer Stufe. Die Auftrittbreite bemisst sich von Stufenvorderkante bis Stufenvorderkante der nächsthöheren Stufe, also ohne den Untertritt.
    • Die Antrittsstufe ist die erste untere Stufe im Treppenlauf.
    • Asymmetrischen Stufen sind Stufen von geraden Steiltreppen mit unterschiedlichen auftrittsbreiten welche sich von Steigung zu seigung links und rechts abwechseln.
    • Die Austrittsstufe ist die letzte obere Stufe im Treppenlauf.
    • Eine Blockstufe, auch Klotzstufe genannt, ist eine massive Stufe mit rechteckigem Querschnitt. Die massive Antrittsstufe, wie sie bei Holztreppen oft verwendet wird, heißt auch Blockstufe
    • Ein Stufengleitschutzprofil soll ein abrutschen des Fußes an der Stufenvorderkante verhindern. Es handelt sich um Profile, welches geeignet sind, den Reibungswiederstand an der Stufenvorderkante zu erhöhen. Einfachste Lösung ist ein Aufrauhen der Stufenvorderkante. Weitere Gleitschutzprofile sind die in eine Nut eingearbeitete Hartgummilippe, in Beton- oder Betonwerkstein einbetonierte Hartgummiprofile, auf die Stufen aufgeschraubte oder in die Stufen einbetonierte geriffelte Flach- oder Winkelmetallschienen, teilweise auch mit eingelegten austauschbaren Hartgummiprofilen, Kunststoffstufenkanten mit Riffelung für das Aufkleben von Kunststoff-Bahnenbelägen.
    • Keilstufen sind Stufen mit keilförmigem Querschnitt. Die Unterseite einer Treppe mit Keilstufen ist nicht wie bei Blockstufen abgetreppt, sondern schräg dem Treppenlauf folgend.
    • L-Stufe wird ein Stufenprofil meist von Betonwerkstein- oder Betonfertigteilstufen genannt, bei dem die Setzstufe an der Hinterkante der Stufe oben aufsitzt.
    • Plattenstufe:
    • Die Setzstufe, auch Stoßstufe genannt, ist das senkrechte Bauteil zwischen zwei Stufen. Sie wird auch Stoßstufe, Futterstufe oder Futterbrett genannt. Entfällt die Setzstufe bei offenen Treppen, so muss der Abstand zwischen den Stufen geringer als 12 cm sein, wenn mit der Anwesenheit von Kindern zu rechnen ist. Dies soll verhindern, dass ein Kinderkopf dazwischengeschoben werden kann.
    • Eine Spitzstufe: ist die spitz zulaufenden Stufen einer Wendeltreppe oder einer Spindeltreppe.
    • Die Stufenvorderkante wird bei einer Treppe am meisten beansprucht. Um die Belastbarkeit dieser Kante zu erhöhen, kann es sinnvoll sein, diese Kanten mit Metallschienen zu verstärken. Auch kann es sinnvoll sein, in diesem Bereich besondere Vorkehrungen gegen Abrutschen zu treffen. Dies können eingelegte Hartkunststoffleisten oder Metallleisten sein. Es kann aber auch eine Aufrauhung von Natursteinstufen in diesem Bereich vorgesehen werden.
    • Tritt ist ein anderer Ausdruck für die Stufe einer Treppe.
    • Wendelstufen sind die Stufen einer Wendeltreppe oder einer Spindeltreppe.
    • Eine Winkelstufe ist ein Stufenprofil meist von Betonwerkstein- oder Betonfertigteilstufen, bei dem die Setzstufe unten an der Vorderkante der Stufe hängt.
    • Eine Z-Stufe ist ein Stufenprofil meist von Betonwerkstein- oder Betonfertigteilstufen, bei dem ein Teil der Setzstufe unten an der Vorderkante der Stufe hängt und ein Teil an der Hinterkante der Stufe oben aufsitzt.
Großes Treppenauge bei einer Treppe in der Rigaer Neustadt
  • Das Treppenauge ist der Lichtraum oder Luftraum, welcher von Treppenläufen und Podesten umschlossen wird und oft über mehrere Stockwerke durchgehend ist. Auch die Hohlspindel von Wendeltreppen wird Treppenauge genannt.
  • Als Treppenbelag wird jeder geeignete Bodenbelag, welcher auf eine rohe Treppenunterkonstruktion als sichtbare begehbare Oberfläche aufgebracht werden kann bezeichnet, z.B. Teppichboden, Linoleum, Kunststoffbahnenbelag, Holz, gegossene oder gestrichene Kunststoffoberflächen, Natur- und Betonwerksteinplatten.
  • Treppengeländer:
    • Der Handlauf ist eine Griffhilfe, welche unabhängig vom Geländer bzw. von der Umwehrung auch bei Schachttreppen auf mindestens einer Seite der Treppe eingebaut werden muss. Ein Handlauf ist ab mindestens drei aufeinanderfolgenden Stufen erforderlich. Der Handlauf sollte am Antritt und am Austritt mindestens um Austrittsbreite überkragen. Der Abstand zwischen Handlauf und Wand oder anderen Bauteilen wie Umwehrungen und Geländer soll mindestens 4 cm betragen, um eine Verletzung der Fingerknöchel zu vermeiden. Der Handlauf sollte ohne Unterbrechung durchlaufen, um ein Übergreifen zu vermeiden. Die Höhe des Handlaufes senkrecht über Stufenvorderkante richtet sich nach dem Personenkreis, für welchen die Treppe gedacht ist. Er liegt im Allgemeinen bei 90 cm und für Kindergartenkinder bei ca. 75 cm. Ist aus Sicherheitsgründen eine höhere Umwehrung vorzusehen, so muss der Handlauf neben die Umwehrung gesetzt werden. Achtung: Der Handlauf engt die nutzbare Treppenlaufbreite ein. Handläufe aus Seilen können, auch wenn sie gespannt sind, nicht als ausreichend griffsichere und feste Handläufe angesehen werden.
    • Ein Zwischenhandlauf: sollte ab einer Treppenbreite von mehr als drei Metern eingebaut werden. Bei noch größeren Treppenbreiten sollten aus Sicherheitsgründen alle drei Meter Zwischenhandläufe eingebaut werden.
  • Eine Treppenhausbeleuchtungist aus Sicherheitsgründen in jedem Falle vorzusehen. Auch bei Treppen im Freien sollte eine Treppenbeleuchtung unbedingt vorhanden sein. Um ein Ein- und Ausschalten jeweils am Anfang und am Ende der Treppe zu ermöglichen, sind entsprechende elektrische Schaltungen zu verwenden. Es kann auch sinnvoll sein, die Beleuchtung mit einer Zeitschaltung zu versehen, so dass die Beleuchtung nur für einen ausreichend langen Zeitraum eingeschaltet bleibt. Auch der Einbau eines Bewegungsschalters kann sinnvoll sein.
  • Da sich Treppenhausfensteroft am Zwischenpodest befinden, liegt ihre Brüstungs- und Sturzhöhe nicht gleich mit den Fenstern der jeweiligen Geschosse sondern befindet sich dazwischen. Die Treppenhausfenster erzeugen daher oft eine senkrechte Gliederung der Fassade. Eine weitere Besonderheit sind Treppenhausfenster bei Wendeltreppen, da diese oft als Parallelogramm mit senkrechten Seiten und schräger Brüstung und schrägem Sturz ausgebildet sind. Treppenhausfenster lassen sich oft auch nur mit Vierkantschlüsseln öffnen. Auch wird das oberste Fenster oft als Rauchabzug mit Öffnungsmöglichkeit vom Ausgang aus eingebaut, wenn dies aus Brandschutzgründen erforderlich ist.
  • Treppenhauswand:
  • Ein Treppenlauf besteht aus mindestens drei aufeinanderfolgenden Stufen.
  • Als Treppenloch wird die Öffnung in einer Geschossdecke oder in einer Balkenlage, durch welche die Treppe führt bezeichnet. Auch das Treppenauge, die lichte Öffnung zwischen den Treppenwangen von mehrläufigen Treppen wird Treppenloch genannt.
  • Ein Treppenwechsel auch Wechselbalken genannt, ist der quer zur Balkenlage liegende Balken am Treppenloch in den die Deckenbalken oder die Podestbalken eingezapft sind. Bei Stahlbetontreppen wird auch die querliegende Bewehrung am Treppenloch so genannt.
  • Der Untertritt oder auch die Unterschneidung ist der Teil der Stufe, welcher unter der darüberliegenden Stufe liegt. Der Untertritt ist bei Wohnhaustreppen üblich mit einer Breite von ca. zwei bis drei cm. Bei Treppen in Krankenhäusern, Altenheimen und Kindergärten sollte kein Untertritt vorgesehen werden, da die Füße an dieser Stelle hängen bleiben könnten und damit zum Sturz führen würden.
  • Eine Wange ist das tragende schrägliegende Bauteil links und rechts der Treppenstufe.
    • Als innere Wange wird die am Treppenauge liegende Wange bezeichnet.
    • Eine Stufenwange hat keine über die gesamte Treppenlauflänge durchgehende schräge Ober- und Unterkante. Die Ober- und Unterkante der Stufenwange ist vielmehr in einem gleichmäßigen parallelen Abstand zu den Stufen und Setzstufen und hat somit ein stufenförmiges Aussehen.
    • Die Wandwange liegt direkt an der Wand an oder ist mit einem Abstand von max. sechs cm von der Wandoberfläche abgerückt.
  • Eine Treppenspindel ist ein zylindrischer Teil einer Wendeltreppenstufe, welche sich in der Drehachse der Wendeltreppe befindet. Die Spindel kann sich aus den einzelnen zylindrischen Teilen der Stufe zusammensetzen (Natursteinwendeltreppe, Betonwerksteinwendeltreppe, gusseiserne Wendeltreppe oder Wendeltreppe aus Holz), oder sie kann selbst ein durchgehender Zylinder (auch zylindrischer Hohlkörper oder Rohr) sein, an welchem die Stufen der Wendeltreppe befestigt sind (Wendeltreppe aus Holz, Stahl, Gusseisen).
    • Von einer Hohlspindel wird gesprochen, wenn die Spindel entfällt und die Stufen sich um einen zylindrischen Hohlraum, dem Treppenauge winden.
  • Treppenarme: sind die Folge von einzelne Treppenläufen bei mehreren mehrläufigen Treppen.
  • Der Treppensockel ist das Verbindungsbauteil zwischen Stufen, Setzstufen und Wand. Der Treppensockel besteht meistens aus Naturstein, Betonwerkstein oder keramischen Fliesen. Bei Holztreppen werden Sockelleisten verwendet.
    • Eine Bischofsmütze ist ein Bauteil, welches anstelle von Sockelleisten die Verbindung zwischen Stufe und Wand herstellt. Sie besitzt eine waagerechte und eine senkrechte, sowie eine der Treppenneigung entsprechende schräge obere Kante. Die Kanten sind durch unterschiedliche weitere kurze Kanten miteinander verbunden, so dass die Form einer Bischofsmütze entsteht, was diesem Sockel den Namen gegeben hat
    • Die Sockelleiste ist eine Leiste, welche die Fuge zwischen Fußboden, Treppenstufe, Podest oder Wandwange und Wandputz verdeckt. Auf den Podesten und Wandwangen sind dies lange Leisten. Bei Treppen ohne Wandwange sind dies treppenartig angebrachte kurze Stufeleisten und Setzstufenleisten. Anstelle der Stufen und Setzstufenleisten können sogenannte Bischofsmützen eingebaut werden.

Begriffe rund um die Treppe

  • Besteckmaß
    • oberes senkrechtes Besteckmaß
    • oberes winkelrechtes Besteckmaß
    • unteres senkrechtes Besteckmaß
    • unteres winkelrechtes Besteckmaß
  • Zur Gehsicherheit einer Treppe tragen nicht nur die Geländer bei sondern auch das Steigungsverhältnis, der richtige Verzug von Stufen bei viertel- und halbgewendelten Treppen und die Form sowie Oberfläche der Trittstufen.
  • Die Höhendifferenz wird immer angegeben als Differenz zwischen den Fertighöhen z. B. zwischen Oberkante Fertigfußboden Erdgeschoss und Oberkante Ferigfußboden 1. Obergeschoss.
  • Die Lauflinie, sie wird auch Gehlinie genannt, ist die Mittellinie des Bereiches, in dem eine Treppe normalerweise begangen wird. Bei geraden Treppen befindet sich die Lauflinie in der Mitte der Treppenlaufbreite. Bei gewendelten Treppen ist sie ungefähr 40 bis 50 cm vom Treppenauge bzw. von der Treppenspindel entfernt. Das Steigungsverhältnis an der Lauflinie muss so gewählt werden, dass ein sicheres Begehen der Treppe möglich ist. Für überbreite Treppen kann keine Lauflinie bestimmt werden. Überbreite Treppen müssen dennoch überall sicher begehbar sein.
  • Als lichte Durchgangshöhe wird die senkrechte Höhe über Stufenvorderkante bis Unterkante Decke bzw. Unterkante des darüberliegenden Treppenlaufes bezeichnet. Die lichte Durchgangshöhe beträgt bei allen Treppen zwei Meter. In Wohnhäusern mit bis zu zwei Wohnungen und bei untergeordneten Treppen kann die lichte Durchgangsöhe in einem nichtbegehbaren Treppenrandbereich von 25 cm Breite um 25 cm niedriger sein.
  • Bei einer Treppe ist die Mittellinie nur dann wichtig, wenn sie gleichzeitig Lauflinie ist.
  • Der Neigungswinkel einer Treppe ergibt sich aus dem Steigungsverhältnis.
  • Das Mass der Podestlänge soll ein vielfaches des Schrittmasses sein. Es wird gemessen in der Lauflinie von Vorderkannte Austrittsstufe bis Vorderkante Antrittstufe.
  • Die Steigung ist die senkrechte Höhendifferenz zwischen den Stufen. Im Verlauf eines Treppenlaufes bzw. im Verlauf einer Geschosshöhe sollte die Steigung aus Gründen der Sicherheit immer gleich groß sein.
    • Die Anzahl der Steigungen je Treppenlauf sollte nicht mehr als 18 betragen. Nach 18 Steigungen sollte ein Zwischenpodest angeordnet sein.
    • Als das Steigungsverhältnis wird das Verhältnis von Steigung bzw. Stufenhöhe zu Auftritt bzw. Auftrittbreite bzw. Stufentiefe verstanden. Es wird angegeben als Verhältnis der Maße in cm zueinander (17/29) oder als Verhältniszahl (1:1,7).
  • Es gibt verschiedene Steigungsregeln wie die Schrittmaßregel, die Sicherheitsregel und die Bequemlichkeitsregel. Die Schrittmaßregel ist die wichtigste dieser drei Regeln, die als zweckmässig auch generell angewendet wird. Alle drei Regeln werden gleichzeitig nur durch das Steigungsverhältnis 17/29 erfüllt. Trotz dieser beschriebenen Regeln gibt es eine Fülle von Variationsmöglichkeiten, die alle zu ausreichend gut begehbaren Treppen führen.
    • Abkürzungen in den Formeln:
    • Formeln in Kurzform:
      • Bequemlichkeitsregel: A - S = 12 cm
      • Schrittmaßregel: 2 S + A = 63 cm
      • Sicherheitsregel: A + S = 46 cm
    • zulässige Abweichungen:
      • Auftritt: 26 ≤ A ≤ 32 im Mittel 29
      • Steigung: 14 ≤ S ≤ 20 im Mittel 17
      • Schrittmaßregel: 60 ≤ 2 S + A ≤ 66 im Mittel 63
      • Bequemlichkeitsregel: A - S im Mittel 12
      • Sicherheitsregel: 45 ≤ A + S ≤ 47 im Mittel 46
    • Die Schrittmaßregel nach dem Franzosen Jacques François Blondel. Der Mathematiker, Ingenieur und Architekt Francois Blondel (1617-1686) hat als erster die Stufenmaße wissenschaftlich erforscht und legte in seinem Buch "Cours d'architecture" von 1683 den Stufenmaßen die Länge des menschlichen Schrittes zugrunde. Weil sich der Schritt beim Steigen verkürzt, benutzte er die Formel 2 S + A = 65 cm, welche noch heute gültig ist. Weil der Mensch unterschiedlich groß ist, gibt es letztendlich kein einheitlich bequem und sicher zu begehendes Steigungsverhältnis. Die Norm besagt daher, dass das Steigungsverhältnis mit 2 S + A = 59 cm bis 65 cm geplant werden kann.
    • Ebenfalls von Blondel entwickelt wurde die Sicherheitsregel für die sichere Begehbarkeit einer Treppe. Die Regel lautet: A + S = 46 cm.
    • Blondel entwickelte auch eine Bequemlichkeitsregel für eine bequeme Begehbarkeit der Treppe. Die Regel lautet: A - S = 12 cm.
    • Es gibt auch noch die Steigungsregeln nach Alwin Seifert der sich über Jahrzehnte mit dem entspannten Begehen von Treppen befasste. Er hat einen Zusammenhang von anzunehmendem Schrittmaß und Steigungsverhältnis erkannt. Dieser lautet: Je steiler die Treppe, desto kürzer das Schrittmaß. Er ermittelte, dass das Verhältnis 8/62 bei einem Schritt von 78 cm oder 16/30 bei einem Schritt von 62 cm bequeme Treppen ergibt.
  • schmalste Stelle einer Wendelstufe:
  • Die Schrittlänge oder das Schrittmaß ist das Grundmaß für den Treppenbau. Sie ist die Differenz zwischen den Fersenhinterkanten der Füße bei einem Schritt. Bei einem normalgroßen Mitteleuropäer beträgt dieses Maß ca. 59 bis 65 cm also 62 cm im Mittel. Für Treppen in Kindergärten, die ausschließlich von Kindern begangen werden, können geringere Schrittlängen angenommen werden.
  • Stufen im Aussenbereich werden mit einem Stufengefälle eingebaut, damit auf den Stufen der Außentreppen kein Regenwasser stehenbleiben kann, welches bei Frost auch zu Eisbildung führen kann. Die Trittfläche wird leicht zur Trittkante hin geneigt. Die Stufenneigung beträgt je nach Bauart und Stufenoberfläche 1 - 3 %, das sind ca. 3 - 10 mm. Die Neigung muss bei der Steigung(shöhe) berücksichtigt werden, d.h., die Steigung ändert sich durch das Stufengefälle nicht.
  • Das Maß der Treppenlaufbreite wird unmittelbar über der Stufe zwischen den Wangen gemessen. Dieses Maß ist nicht gleichzusetzen mit der nutzbaren Treppenlaufbreite.
    • Die nutzbare Teppenlaufbreite wird in Höhe des Handlaufes zwischen der Oberfläche Treppenhauswand und Innenkante des Handlaufes oder zwischen den Handläufen gemessen
    • Die nutzbare Treppenlaufbreite bei notwendigen Treppen in Wohnhäusern mit bis zu zwei Wohnungen beträgt 80 bis 90 cm.
    • Bei Wohnhäusern mit mehr als zwei Wohnungen ist die nutzbare Treppenlaufbreite für notwendige Treppen 1,00 m, in Berlin und Hamburg 1,10 m.
    • In Hochhäusern beträgt die nutzbare Treppenlaufbreite mindestens 1,25 m.
    • Für Schulen, Krankenhäuser und Theater gilt eine nutzbare Mindestbreite von 1,20 m.
    • Nach der Versammlungsstättenverordnung bemisst sich die nutzbare Treppenlaufbreite nach der Anzahl der auf diesen Rettungsweg angewiesenen Personen. Er beträgt 1,00 m für je 150 Pérsonen und darf maximal 2,50 m Breit sein.
    • In der Geschäftshausverodnung ist eine nutzbare Treppenlaufbreite von mindestens 2,00 m und maximal 2,50 m angegeben.
    • Die Garagenverordnung fordert eine nutzbare Treppenlaufbreite von 1,00 m.
    • Alle Baurechtlich nicht notwendigen Treppen müssen eine nutzbare Treppenlaufbreite von 0,50 m haben.
  • Das Mass für die Treppenlauflänge wird waagerecht zwischen Vorderkante Antritsstufe und Vorderkante Austritsstufe an der Lauflinie Gemessen.
  • Die Norm fordert eine Unterschneidung, oder einen Untertritt bei offenen Treppen ohne Setzstufen und bei Treppen mit Auftritten, die kleiner als 26 cm sind. Die darüberliegende Stufe ist um mindestens drei cm zu unterschneiden. Das bedeutet, dass die Hinterkante der Stufe mindestens drei cm hinter der Vorderkante der nächsten Stufe liegt. Die Unterschneidung wird nicht zum Auftritt dazugerechnet. Bei beengten Situationen kann jedoch ein Untertritt bis drei cm zum Auftritt hinzugerechnet werden. Da Unterschneidungen Stolpergefahren bergen, sind sie bei Treppen für Kinder, Kranke und behinderte Menschen ungeeignet. Daher sollten dort flache Treppen mit Setzstufen zum Einsatz kommen.

Treppenbauwerke

  • Das Treppenhaus ist nicht die Bezeichnung für ein eigenständiges Gebäude, welches eine Treppe beinhaltet, vielmehr ist es die Bezeichnung für den Raum, in welchem sich die Treppe befindet. Im Treppenhaus sind oft auch die Zugänge zu den Aufzugsanlagen untergebracht.
  • Der Treppenturm ist ein eigenständiger Gebäudeteil in runder oder polygonaler und auch rechteckiger Form. Früher herrschten die runden und polygonalen Formen vor. Diese Treppentürme umschlossen im Allgemeinen eine Wendeltreppe. Oft waren diese Türme auch direkt neben einen Turm gebaut. Heutzutage werden mehr rechteckige Türme gebaut, da in diesen die wesentlich sicherer begehbaren zweiläufigen Treppen untergebracht sind. Derartige Treppentürme finden sich an Industriegebäuden, Bürogebäuden, Stadien und auch an größeren Wohnblocks.
  • Treppenraum ist die Bezeichnung für den Raum, in welchem sich nur eine Treppe befindet, der also nur dem zweck dient von einem Geschoß in ein anderes zu gelangen.
  • Das Stiegenhaus ist die östereichische bezeichnung für ein Treppenhaus.

Interessantes

Die großen Treppen vor Kathedralen und Kirchengebäuden sind oft in mehrere Abschnitte unterteilt, die Anzahl der Stufen hat eine spezielle Bedeutung. In der Schweizer Stadt Solothurn betrachtete man gemeinhin die Zahl Elf als Glückszahl. Aus diesem Grund hat jeder Treppenabschnitt vor der dortigen St. Ursen Kathedrale genau elf Stufen.

Im alten Rom baute man aus Aberglauben nur Treppen mit ungerader Zahl an Stufen, denn dann konnte man die erste Stufe mit dem rechten Fuß erklimmen und auch mit dem rechten Fuß die letzte Treppenstufe verlassen.

Die Wendeltreppen in Burgen und Schlössern waren immer rechtsherum gewunden. Dies hat seinen Grund in der Führung des Schwertes in der rechten Hand. Der Verteidiger, der die oberen Räume zu verteidigen hatte, war bei rechtsdrehenden Wendeltreppen nicht durch die Treppenspindel behindert, während der Angreifer von unten dadurch behindert war.

Die Repräsentationstreppen in alten Burgen und Schlössern wurden oft als zweiarmige Treppen ausgeführt. Diese Treppenform diente dazu, die Kommenden und Gehenden voneinander zu trennen. Dabei boten die mehr paralellen Lösungen die Möglichkeit zur Konversation und zum Blickkontakt, während die aus entgegengesetzter Richtung hochführenden Treppen diesen Kontakt verhindern sollten.

Bei den Treppen von Burgen und Schlössern bestimmte das höfisches Zeremoniell, auf welchem Treppenabsatz bzw. auf welcher Stufe ein Gast bestimmten Rangs vom Hausherrn empfangen wurde.

Die Steigung der Treppen bei den Pyramiden der mittelamerikanischen Hochkulturen waren nur nach kultischen Gesetzen ausgerichtet. Da dabei das menschliche Schrittmaß nicht berücksichtigt wurde, kommen uns diese Treppen sehr steil und unbequem vor.

Berühmte Treppen

  • Die höchste Treppe befindet sich am heiligen Berg Taishan in der chinesischen Provinz Shandong. Sie ist 1.540 m hoch und besitzt um die 6.000 Stufen.
  • Die neben der Strecke der Niesenbahn (längste Standseilbahn Europas) hinaufführende Treppe ist mit 11.674 Stufen die längste Treppe der Welt. Sie darf aber nur zu Wartungsarbeiten betreten werden. Der Höhenunterschied beträgt 1.643 m.
  • Die breiteste Treppe der Welt ist die vom Messegelände zum neuen Expoareal Hannover.
  • Die längste Treppe sämtlicher Festungen (Kellertreppe) befindet sich im Fort de Souville. Diese Treppe im betonierten Teil der Tiefkaserne führt zum großen doppelstöckigen unterirdischen Pulvermagazin. Die Treppe ist nicht mehr zugänglich, da dieser Bereich vor kurzer Zeit zugesetzt wurde.
  • In Vandans befindet sich die längste Treppe Österreichs mit 4.000 Stufen.
  • Die längste Treppe Istriens befindet sich in der Stadt Motovun. Sie führt über 1.052 Stufen zur Spitze des Hügels von Motovun.
  • Die längste Treppe Sachsens, die sogenannte "Himmelsleiter", befindet sich in Dresden. Die im barocken Baustil.errichtete Treppe führt vom Schlösschen Hoflößnitz über mehr als 365 Stufen zum Aussichtspunkt "Spitzhaus"
  • Die Königstreppe am Kap Arkona auf der Insel Rügen führt mit 230 Stufen die 42 m hohe Steilküste hinunter.
  • Die Treppe im rechten Turm des Kölner Doms ist mit ihren 536 Stufen die längste Treppe Nordrhein-Westfalens.
  • Als längste Treppe der Welt in einem Gebäude gilt die Treppe zur höchsten öffentlich zugänglichen Aussichtsplattform der Welt im CN-Tower in Toronto mit 2.570 Stufen.


Treppen in der Kunst

Häufig wird die Treppe auch in der Kunst thematisiert, beispielsweise in den Werken von M. C. Escher und Piranesi.

Treppe in der Literatur

  • Martha Grimes: Die Treppe zum Meer, Verlag Goldmann, ISBN -, Kriminalroman
  • William Sleator: Das Haus der Treppen, Verlag dtv junior, ISBN -, Jugend Sience Fiction Roman
  • Jean Potts: Schritte auf der Treppe, Verlag -, ISBN -,
  • Helen Cooper: Der Bär unter der Treppe, Der Kinderbuch Verlag, ISBN -, Bilderbuch
  • Daniele Vare: Die Schatten der Spanischen Treppe, Verlag Fischer Bücherei, ISBN -, Kriminalroman
  • Einar Már Gudmundsson: Die Ritter der runden Treppe, Verlag btb, ISBN -, Roman
  • Thomas Brezina: Das Geheimnis am Ende der Treppe, Verlag Ravensburger, ISBN -, Kinderkrimi
  • Bjarne Reuter: Die zwölfte Stufe, Verlag Diana, ISBN -, Psychothriller
  • John Buchan: Die neununddreißig Stufen, Verlag -, ISBN -,
  • Barbara Vine: Das Haus der Stufen, Verlag Diogenes, ISBN -, Roman
  • Utta Danella: Regina auf den Stufen, Verlag, ISBN -, Roman

Fachliteratur zum Thema Treppe

  • Fritz Engelmann: Treppen in Holz, Bruderverlag, ISBN 3871040827, 1991, 3. Aufl.
  • Wolfgang Diehl: Neue Wege im Treppenbau. Holz - Stahl – Glas, Bruderverlag, ISBN 3871040959, 1995
  • Wolfgang Diehl Scala: Moderner Treppenbau, Bruderverlag, ISBN 3-87104-120-3 2002
  • Hans-Walter Goldelius: Balkon- und Treppengeländer. Richtig planen, konstruieren und montieren, Verlag Coleman, ISBN 3-87128-054-2 2001
  • Werner Klevenz: Einfache Treppenkonstruktionen aus Metall, Verlag Coleman
  • Thomas Drexel: Neue Treppen, Verlag Callwey, ISBN 3-7667-1387-6 2000
  • Eva Jiricna: Moderne Treppen, Deutsche Verlags-Anstalt, ISBN 3-421-03262-9 2001
  • Willibald Mannes: Die Treppe, Deutsche Verlags-Anstalt, ISBN 3421030618 1-2002
  • Christine-Ruth Hansmann: Treppen in der Architektur. Gestaltung, Entwicklung, Technik und Ausführung, Deutsche Verlags-Anstalt, ISBN 3-421-03051-0, 1996, 2. Aufl.
  • Willibald Mannes: Schöne Treppen, Deutsche Verlags-Anstalt, ISBN 3-421-03015-4 1999
  • Ursula Baus, Klaus Siegele: Holztreppen, Deutsche Verlags-Anstalt, ISBN 3-421-03291-2 2001
  • Ursula Baus, Klaus Siegele: Stahltreppen, Deutsche Verlags-Anstalt, ISBN 3-421-03170-3 1998
  • Walter Ehrmann, Wolfgang Nutsch: Der Holztreppenbau, Verlag Europa-Lehrmittel, ISBN 3-8085-4104-0 2004, 4. Aufl.
  • Tieleman van der Horst: Treppen-Bau-Kunst (1793), Reprint der Ausgabe von 1763, Herder Verlag, Freiburg, ISBN 345105339X 2003
  • Karl Hartisch: Treppen in Stahl, Beton und Holz, Krämer Verlag, Stuttgart, ISBN 3782811259 1993
  • Ludwig Rödler: Der Holztreppenbau, Reprint Verlag:, Leipzig, ISBN 3-8262-1813-2 4-2003
  • Friedrich Mielke: Handbuch der Treppenkunde Verlag: Th. Schäfer, Hannover, ISBN 3887463129 1993

Fachzeitschrift:

  • Detail 5/2004, Treppen und Aufzüge, Verlag: Detail, Bestell Nr.: 112943, 2004

Siehe auch

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siehe Diskussion:Treppe und Wikipedia:Review/Erdwissenschaften