Holocaust

Völkermord an europäischen Juden durch NS-Deutschland
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Der Begriff Holocaust Vorlage:Lautschrift (auch Holokaust, von griech. ὁλοκαυτεῖν „ein Brandopfer darbringen“, wörtlich „vollständig verbrennen“) bezeichnet im engeren Sinne den während der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland und in den von ihm besetzten Ländern verübten Genozid an den europäischen Juden. Im weiteren Sinn zählt dazu auch die systematische Ermordung von Angehörigen anderer gesellschaftlicher, religiöser oder ethnischer Gruppen, etwa der Behinderten, Sinti und Roma, der polnischen Intellektuellen, der Zeugen Jehovas oder der Homosexuellen. Seit einigen Jahren wird zunehmend öfter versucht, den Begriff Holocaust auch auf andere Formen von Massen- oder Völkermord anzuwenden und somit die Einzigartigkeit der nationalsozialistischen Vernichtungsmaschinerie zu relativieren.

Der nationalsozialistische Holocaust unterscheidet sich wegen seiner systematischen, fabrikmäßig und staatlich organisierten Tötungsmethoden wesentlich von anderen Massenmorden der Geschichte aber auch von der Verfolgung der politischen Gegner des Hitler-Regimes: Letztere wurden nicht zwangsläufig ermordet oder konnten ihr Leben durch die scheinbare oder tatsächliche Unterwerfung unter das Regime retten. Dagegen waren alle Menschen, vom Säugling bis zum Greis, die zu einer der oben genannten Gruppen gehörten, schon aufgrund ihrer bloßen Existenz zur Ermordung vorgesehen. Nichts, was sie selbst hätten tun oder unterlassen können – nur Glück oder Zufall – konnte ihr Leben retten, wenn sie in die Hände des nationalsozialistischen Machtapparats fielen.

Geschichte des Holocaust

Historisch ist mit dem Holocaust in erster Linie die Entrechtung, Verfolgung, Deportation, Ghettoisierung und zuletzt systematische Ausrottung von schätzungsweise etwa sechs Millionen europäischer Juden durch das nationalsozialistische Deutschland gemeint. Zum Gesamtkomplex des Holocaust wird aber allgemein auch die Vernichtung anderer Menschengruppen gerechnet, die von den Nazis als „unerwünscht“, „lebensunwert“ oder „rassisch minderwertig“ bezeichnet wurden. Neben den Juden wurden so auch bis zu einer halben Million Sinti und Roma und mindestens 250.000 geistig oder körperlich Behinderte (siehe auch Euthanasie-Programm) ermordet. Die folgende Darstellung beschränkt sich im Wesentlichen auf den Genozid an den Juden.

Entrechtung und Verfolgung der Juden

Bereits 1933 wurde in Dachau bei München das erste der Konzentrationslager eingerichtet, die bis 1938 vorrangig der Inhaftierung und der Liquidierung politischer Gegner dienten. Von Beginn an betrieb das nationalsozialitische Regime unter Hitler aber auch die systematische Entrechtung der Juden. Dies begann mit der Verdrängung aller Juden aus dem öffentlichen Dienst, dem Boykott jüdischer Geschäfte im April 1933 und der erzwungenen „Arisierung“ so genannter jüdischer Unternehmen, setzte sich 1935 fort mit den diskriminierenden Nürnberger Rassegesetzen, welche die deutschen Juden ihrer staatsbürgerlichen Rechte beraubten, und erreichte seinen vorläufigen Höhepunkt in den Pogromen der Reichskristallnacht vom 9. auf den 10. November 1938.

Übergang zum systematischen Völkermord

Bis zum Kriegsbeginn 1939 verfolgte diese Politik offiziell nur das Ziel, möglichst viele Juden zur Auswanderung aus Deutschland zu drängen. Das eigentliche Ziel hatte Hitler jedoch bereits in seiner Kampfschrift "Mein Kampf" zum Ausdruck gebracht: Die Vernichtung der Juden. Mit dem Krieg, der Millionen von Juden, insbesondere in den besetzten Gebieten Polens und der Sowjetunion, in die Reichweite der nationalsozialistischen Herrschaft brachte, änderte sich diese Politik. Von nun an wurde die systematische, fabrikmäßige Ermordung aller Juden geplant und betrieben, derer das Hitler-Regime habhaft werden konnte.

In den größeren polnischen Städten wie Warschau oder Lodsch wurde die jüdische Bevölkerung gezwungen, in hermetisch abgeriegelte Ghettos überzusiedeln, wo sie durch Hunger, Kälte und willkürliche Morde immer weiter dezimiert wurde. Im Russlandfeldzug ab Sommer 1941 folgten den Truppen der Wehrmacht die so genannten Einsatzgruppen der SS, die Massenerschießungen an jüdischen Zivilisten vornahmen, zum Beispiel in Babi Jar bei Kiew. An solchen Aktionen waren vereinzelt aber auch reguläre Wehrmachts- oder Polizeieinheiten beteiligt.

Die Vernichtungslager

Erschießungen galten aber bald als „ineffektiv“ für die geplanten Morde im großen Stil. Zudem sollte durch anonymisierte Tötungsmethoden die psychologische Hemmschwelle der Täter weiter gesenkt oder ganz beseitigt werden. Daher erprobten seit Herbst 1941 die Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD Massentötungen mit Hilfe von mobilen Vergasungswagen, wie sie schon im so genannten Euthanasieprogramm zur Ermordung Geisteskranker eingesetzt worden waren. Da sich die von der SS-Führung gewünschte Mordrate aber auch auf diese Weise nicht erzielen ließ, wurden schließlich fabrikmäßige Vernichtungslager errichtet, deren einziger Zweck die möglichst schnelle Tötung einer möglichst großen Zahl von Juden war. Solche Vernichtungslager wurden angelegt in

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Leichen im KZ Majdanek

Aus dem ganzen von deutschen Truppen besetzten Europa wurden bis Kriegsende Menschen allein zum Zweck ihrer Vernichtung in diese Lager deportiert. Soweit sie nicht schon beim Transport in Viehwaggons umgekommen waren, wurden sie gleich nach ihrer Ankunft in Arbeitsfähige und Nicht-Arbeitsfähige eingeteilt. Die letzteren, in der Regel Kinder und ihre Mütter, Alte und Kranke, wurden gleich nach der Selektion in Gaskammern geführt, die als Duschräume getarnt waren. Dort wurden sie mit Zyklon B, einem hochgiftigen Schädlingsbekämpfungsmittel aus Blausäure, vergast. Das Gas verursachte einen qualvollen, bis zu 20 Minuten dauernden Erstickungstod. Die Leichen wurden anschließend in Krematorien verbrannt. Einzelne Leichenteile wie Haare und Goldzähne wurden, ebenso wie die privaten Habseligkeiten der Opfer (Kleidung, Schuhe, Brillen, Koffer etc.) von der SS weiterverwertet.

Zusätzlich wurden in den Lagern Menschenversuche zu militärischen, medizinischen und anderen Zwecken vorgenommen. Die Opfer wurden zum Beispiel in Druckkammern extrem hohem oder niedrigem Luftdruck ausgesetzt, in Eiswasser unterkühlt, mit Bakterien infiziert, für chirurgische Versuche u.v.m. missbraucht. Die Täter, wie etwa der SS-Arzt Josef Mengele, nahmen den Tod oder lebenslange Gesundheitsschäden der Versuchspersonen willentlich in Kauf.

An vielen deutschen und schweizerischen Forschungseinrichtungen fanden sich noch bis vor kurzem entsprechende menschliche Körperteile, die einst zu Versuchszwecken angefordert und geliefert worden waren.

Wannseekonferenz und Opferzahlen

Am 20. Januar 1942 fand unter der Leitung des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD, Reinhard Heydrich, die Wannseekonferenz bei Berlin statt. Auf ihr besprachen hochrangige Ministerialbeamte der Reichsregierung die so genannte „Endlösung der Judenfrage“, das heißt die Deportation und Ermordung aller europäischen Juden. Aus erhaltenen Akten der Konferenz lässt sich ersehen, dass 11 Millionen Menschen zur Vernichtung vorgesehen waren.

Im größten Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau wurden schätzungsweise 1.100.000 – 1.500.000 Menschen ermordet. Etwa eine Million davon waren Juden. In der seriösen historischen Forschung gilt es heute als gesichert, dass während des Zweiten Weltkriegs mindestens 5,29, höchstens knapp über 6 Millionen Juden in Konzentrations- und Vernichtungslagern, sowie bei Massenexekutionen zu Tode kamen. Absolut exakte Zahlen konnten nie ermittelt werden, da viele Deportierte gleich nach ihrer Ankunft – also ohne einzeln registriert worden zu sein – in die Gaskammern geschickt wurden. Für Hitler-Deutschland und alle von ihm besetzten Länder, nennt das Werk „Dimension des Völkermords“ (siehe unten) folgende Minimalzahlen:

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Massengrab im KZ Bergen Belsen

Widerstand in den besetzten oder verbündeten Staaten

Eine kleine Zahl europäischer Juden wurde gerettet, weil die Regierungen ihrer Heimatländer der Forderung Hitler-Deutschlands nach ihrer Auslieferung nicht nachgaben.

Finnland, seit 1941 Deutschlands Verbündeter im Krieg gegen die Sowjetunion, lieferte seine Juden größtenteils nicht aus, obwohl Himmler dies im Sommer 1942 bei einem Finnland-Aufenthalt von der finnischen Regierung gefordert hatte. Der Premier Rangell soll darauf geantwortet haben, Finnlands Juden seien Bürger wie alle anderen und dienten auch als Soldaten im Krieg gegen die Sowjetunion. Einige Juden wurden dennoch ausgeliefert, weil sie Kommunisten waren. Diese Praxis wurde aber schon ab Dezember 1942 eingestellt, nachdem Zeitungen und einige Politiker dagegen protestiert hatten. Obwohl jüdischen Flüchlingen zeitweise die Einreise nach Finnland verweigert wurde, konnten die etwa 1.000 finnischen Juden selbst fast vollständig gerettet werden.

In Dänemark ergriff König Christian X. demonstrativ Partei für die Juden als die deutschen Besatzungsbehörden auch sie zum Tragen des Judensterns zwingen wollten. Durch einen Mitarbeiter dieser Behörden vor Razzien der SS gewarnt, gelang es der dänischen Untergrundbewegung unter Mithilfe großer Teile der Bevölkerung im September und Oktober 1943 die meisten der im Lande lebenden Juden, ca. 6.000 Menschen, ins neutrale Schweden zu schleusen. Nur 161 kamen in deutschen Lagern um. (siehe auch: Rettung der dänischen Juden)

Der italienische Faschismus war anders als der deutsche Nationalsozialimus nicht antisemitisch. Dazu kam, dass Italien anfangs ein Verbündeter Deutschlands und nicht ein besetztes Land war. Es wurden nach Kriegsbeginn zwar antijüdische Gesetze erlassen, aber die Regierung, und besonders die Armee widersetzten sich dem Drängen der Deutschen, die italienischen Juden in den Tod zu schicken. Sie wurden auch interniert, aber unter wesentlich besseren Bedingungen als in den deutschen Konzentrationslagern. Vorallem wurden sie nicht ermordet. Einige Juden flüchteten aus dem besetzten Frankreich und aus Jugoslawien nach Italien. Erst nach dem Frontwechsel Italiens 1943 wurde das Land wie ein Besatzungsgebiet behandelt und die italienischen Juden in die Vernichtungslager transportiert.

Auch das Beispiel Bulgariens - ebenfalls ein Verbündeter Deutschlands - beweist, dass ein entschiedener Widerstand die deutschen Pläne erfolgreich zu durchkreuzen vermochte. Hier wurden Dank der festen Haltung von Regierung und Bevölkerung 50.000 Juden gerettet.

In Polen, das für seinen Antisemitismus berüchtigt war und wo viele Juden an die Deutschen ausgeliefert wurden, überlebten trotzdem mehrere Tausend Juden durch die Hilfe aus der Bevölkerung. Einige Polen waren entsetzt von der Hinmetzelung von Kindern und versteckten jüdische Kinder z.B. in katholischen Klöstern.

Juristische Aufarbeitung

Die Aufarbeitung des Holocausts begann mit den von den Alliierten Mächten eröffneten Nürnberger Prozessen und den Folgeprozessen, die in die Zeit von 1945 bis 1948 fielen.

Die juristische Aufarbeitung des Holocaust in West-Deutschland begann erst 1958, als der Präsident des Internationalen Auschwitz-Komitees Hermann Langbein und der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer die Weiterverfolgung einer Strafanzeige von Adolf Rögner erreichten, die zur Verhaftung eines berüchtigten Folterers, des ehemaligen SS-Manns Wilhelm Boger, führte.

Langjährige Ermittlungen durch Bauer ermöglichten 1963 die Eröffnung des Hauptverfahrens zu den Auschwitz-Prozessen in Frankfurt am Main. Die schockierenden Zeugenberichte und das große Medienecho auf die Prozesse, erzeugte erst damals, fast 20 Jahre nach dem Krieg, bei einem Großteil der deutschen Bevölkerung ein Bewusstsein für die NS-Verbrechen, ihre Voraussetzungen und ihre Folgen. Andererseits verstärkten sich die schon kurz nach dem Krieg öffentlich erhobenen Forderungen nach einem "Schlussstrich". Die Angeklagten in den Auschwitz-Prozessen ließen keine Reue erkennen und beriefen sich auf den so genannten "Befehlsnotstand". Ihre Verteidiger versuchten, die Gerichtsverfahren als "Schauprozesse" zu diskreditieren, wobei sie einen Großteil der öffentlichen Meinung hinter sich wussten.

Es folgten weitere Prozesse, in denen aber in der Regel nur die unmittelbar ausführenden Täter belangt wurden, die auf den unteren Befehlsstufen gestanden hatten. Die letzten größeren Verfahren gegen NS-Täter waren die Majdanek-Prozesse, die von 1975 bis 1981 vor dem Landgericht Düsseldorf verhandelt wurden. Von den ursprünglich 15 angeklagten SS-Angehörigen wurden am Ende nur sechs Männer und zwei Frauen verurteilt: Es wurden eine lebenslängliche und sieben zeitlich befristete Haftstrafen zwischen drei und zwölf Jahren verhängt. Die Freisprüche und die als zu niedrig empfundenen Freiheitstrafen lösten damals weltweite Proteste aus.

Was wusste die deutsche Bevölkerung?

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SS Offizier Eichelsdörfer

Während sich die Ausgrenzung und Diskriminierung der Juden in Deutschland vor aller Augen vollzog, achtete das Hitler-Regime bei der so genannten „Endlösung“ auf strengste Geheimhaltung. SS-Angehörigen war es unter Androhung der Todesstrafe verboten, über die Ermordung von Juden, Sinti und Roma zu berichten. Die Zahl der unmittelbar an den Verbrechen beteiligten Täter, zum Beispiel Angehörige von Wachmannschaften, Einsatzgruppen, Polizeibataillonen und Wehrmachtsteilen, wird auf etwa 300.000 geschätzt.

Gegenüber der restlichen Bevölkerung wurden die Deportationen der Juden aus dem Reich offiziell als „Umsiedlungen“ bezeichnet. Ein Propagandafilm über das Vorzeigeghetto Theresienstadt mit dem Titel "Der Führer schenkt den Juden eine Stadt" suggerierte dieses Bild noch 1944, als viele Deutsche durch die sogenannte Flüsterpropaganda längst zu Mitwissern des Massenmords geworden waren.

Die Lüge von den angeblichen Umsiedungen hat die Mehrheit der Deutschen hingenommen und nicht hinterfragt, obwohl solche Massendeportationen schon für sich genommen ein schweres Unrecht darstellten. Viele haben aus Angst vor dem NS-Terror so gehandelt, andere wiederum, weil sie von der antijüdischen Politik der Nazis profitierten.

Davon, dass die „Umsiedlung“ tatsächlich Massenmord bedeutete, erfuhren manche Deutschen nur gerüchteweise, etwa von Soldaten auf Heimaturlaub. Der Widerstandskämpfer Helmut James Graf von Moltke schrieb 1943: „Mindestens neun Zehntel der Bevölkerung weiß nicht, dass wir Hunderttausende von Juden umgebracht haben.“ Doch selbst das Zehntel, das zumindest ansatzweise Bescheid wusste, hat – von wenigen rühmlichen Ausnahmen abgesehen – nichts gegen den Holocaust unternommen.

Erst nach Kriegsende erfuhr die Mehrheit der deutschen Bevölkerung das ganze Ausmaß der NS-Gräuel. Manchen wurden sie auf drastische Weise zur Kenntnis gebracht. So z. B. der Bevölkerung Weimars, die auf Betreiben der amerikanischen Besatzungstruppen durch das benachbarte KZ Buchenwald geführt wurde, von dessen Existenz jeder am Ort hatte wissen müssen. Manche wollten die Verbrechen der Nazis auch dann noch nicht wahrhaben, obwohl sie nur eine logische Folge dessen waren, was sich bis in die ersten Kriegsjahre hinein vor aller Augen in Deutschland abgespielt hatte.

Niemandem hatte verborgen bleiben können, dass die Juden nach und nach aus dem gesellschaftlichen Leben verschwanden. Antijüdische Maßnahmen wie der Boykott von 1933 und die reichsweiten Pogrome vom 9. November 1938 fanden auf offener Straße statt. Jeder wusste zudem über Diskriminierungen wie die Nürnberger Rassegesetze Bescheid, über die Berufsverbote und zahllosen Einschränkungen, denen die Juden unterworfen waren, über den Judenstern, die Ghettoisierung und vieles mehr. Nicht zuletzt kannte jeder Zeitungsleser und Radiohörer die mehrfach wiederholte Drohung Hitlers vom 30. Januar 1939, nach der ein neuer Weltkrieg „die Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa“ bedeute. Lange vor der Machtergreifung hatte Hitler ähnliche Drohungen bereits in seinem Buch "Mein Kampf" ausgestoßen, das nach 1933 weite Verbreitung fand.

Obwohl der Völkermord an den Juden also eine logische Konsequenz der nationalsozialistischen Rassenpolitik war, glaubten damals und glauben sogar noch heute manche Menschen, die Bilder und Berichte aus den Konzentrationslagern seien Bestandteil der britischen und amerikanischen Kriegspropaganda.

Damals wie heute ist viel Nicht-Wissen über den Holocaust im Grunde ein Nicht-Wissen-Wollen, eine Verdrängung aus Angst, Scham oder Gleichgültigkeit. Zu Beginn der institutionalisierten Diskriminierung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung profitierten zudem viele Deutsche im Zuge von Arisierungen direkt vom Leid ihrer jüdischen Nachbarn. Gegen Kriegsende ließ der Überlebenskampf in den zerbombten Städten kaum einen Gedanken an das noch größere Leid anderer Menschen aufkommen.

In den zerstörten Städten ging immer wieder das Gerücht um, der Luftkrieg sei die Vergeltung für das, was man den Juden angetan habe. Dies wird zuweilen als Zeichen eines untergründigen Unrechtsbewusstseins interpretiert, war aber allzu oft auch Ausdruck einer zutiefst antisemitischen Haltung, nach der „die Juden an allem schuld“ waren oder „Amerika kontrollieren“. Angesichts der Mittäterschaft oder der Gleichgültigkeit der Mehrheit sind die seltenen Taten jener Nicht-Juden um so höher zu bewerten, die Juden halfen, zu überleben.


Haltung der Alliierten

Während des Krieges verurteilten die Alliierten die nationalsozialistische deutsche Ausrottungspolitik aufs schärfste, blieben aber passiv. Mitte Dezember 1942 sprachen sie eine Warnung aus, dass "die Verantwortlichen einer Vergeltung nicht entgehen" würden. Es folgten aber erst nach Kriegsende wirkliche Taten.

Als die ersten Nachrichten über die Massenvernichtung eintrafen, versuchte das Außenministerium der Vereinigten Staaten die Veröffentlichung zu unterdrücken, weil diese die Kriegsanstrengungen behindern würde. Auf Druck der öffentlichen Meinung trat im April 1943 auf Bermuda eine internationale Konferenz zusammen, um Lösungen für Flüchtlinge zu erörtern. Sie verlief aber ergebnislos. Erst nach Intervention des Finanzministers Henry Morgenthau jr. kündigte Roosevelt am 22. Januar 1944 die Einsetzung des War Refugee Board an. Dieses Gremium trug zur Rettung mehrerer Tausend Juden bei.

Die britische Regierung zeigte ihre Haltung durch verschiedene Behinderungen, Unterlassungen und Ausweichmanöver. Als im Dezember einige britische Abgeordnete verlangten, jüdischen Flüchtlingen müsse sichere Zuflucht versprochen werden, lehnte dies der britische Außenminister ab, mit der Begründung, es gäbe "Sicherheitsbedenken" und "geographische Probleme". Anfang 1943 wurde bekannt, dass man gegen Hinterlegung einer gewissen Summe in der Schweiz 70.000 rumänische Juden hätte retten können. Die Regierung blockierte jedoch den Plan.

Am schlimmsten verfuhren die sowjetischen Behörden mit den Juden. Nach Abschluss des Paktes mit Deutschland im August 1939 wurden deutsche Juden (viele Kommunisten, die hier Zuflucht gesucht hatten) den Nazis ausgeliefert. Nach Kriegsausbruch wurde die besondere Gefährdung der Juden nicht berücksichtigt. Die deutsche Ausrottungspolitik wurde von der Berichterstattung verschwiegen. Jüdische Flüchtlinge fanden oft keine Unterstützung durch die Partisanen, wurden von diesen nicht als Mitkämpfer aufgenommen und zum Teil der Waffen und Nahrungsmittel beraubt.

Das Ende des Krieges änderte die Haltung der Alliierten nicht wesentlich. In der englischen und amerikanischen Besatzungszone trafen etwa 200.000 jüdische Flüchtlinge ein. Ein englischer General, der die United Nations Relief and Rehabilitation Administration leitete, behauptete, eine jüdische "Geheimorganisation" würde Juden nach Deutschland "schmuggeln". Sie seien "gut gekleidet, wohlgenährt und rotwangig" und besäßen "große Geldbeträge". Mitte 1946 untersagten die englischen Behörden jüdischen Flüchtlingen den Zugang zur britischen Besatzungszone.

Von jüdischer Seite wurde vereinzelt vermutet, das einige führende Kräfte im Westen der Nazipropaganda erlagen, wonach das sogenannte Weltjudentum den Krieg verursacht hätte und sich der Herrschaft über die angelsächsischen Staaten bemächtigen wolle.

Weitere Opfer der Nationalsozialisten

Ebenfalls zum Vernichtungsprogramm der Nazis gehörte die Ermordung von drei Millionen russischer Kriegsgefangener. Dazu starben mehr als zwei Millionen Osteuropäer bei der ihnen auferlegten Zwangsarbeit. Über die Vernichtung der europäischen Juden hinaus hatten die Nazis im Generalplan Ost ein weitreichendes Programm zur Vernichtung und Umsiedlung ausgearbeitet. Nach diesem Plan sollten weitere als „rassisch minderwertig“ bezeichnete, vor allem slawische Völker allmählich durch Verbannung nach Sibirien ausgerottet werden.

Auch politisch Missliebige, wie z.B Kommunisten, Sozialisten, sogenannte Asoziale, Gewerkschaftler, Zeugen Jehovas, nicht gleichgeschaltete Christen, Mitglieder der bündischen Jugend oder Homosexuelle wurden in den Konzentrationslagern umgebracht.

Zur Motivation und Psychologie der Täter

Angesichts der genannten Opferzahlen ist es bis heute schwer zu verstehen, warum sich eine große Zahl von Menschen an der Planung und Durchführung sowie am Verschweigen des Holocaust beteiligen konnte. Die historische Forschung ist zu folgenden Ergebnissen gekommen, die hier kurz dargestellt werden sollen:

  • Die neuen „Herren“ und ihre Anhänger wollten aus ihrer errungenen Macht auch ökonomische Vorteile ziehen. Vielfach bereicherten sich Nationalsozialisten (aber nicht nur sie) an dem Vermögen ihrer jüdischen Mitbürger. Viele waren Nutznießer dieser „Arisierung“ und sei es „nur“, dass ihre „Wohnungsfrage“ gelöst oder der lästige wirtschaftliche Konkurrent beseitigt wurde. Gerade auf dem Gebiet der Wirtschaft wurden oftmals unliebsame erfolgreiche Konkurrenten eliminiert und deren Betrieb übernommen.
  • Dazu kamen Engpässe im Rahmen der „Heim ins Reich“-Bewegung (Auslandsdeutsche mussten untergebracht werden). Die Heime für geistig und anderweitig Behinderte wurden geräumt und diese Menschen schließlich in Lastwagen mit den Abgasen ermordet. (siehe u. a. NS-Tötungsanstalt Hadamar). „Wissenschaftliche“ Grundlagen für die Identifizierung „unwerten Lebens“ lieferte eine damals relativ neue Wissenschaft, die Eugenik.
  • Mit dem Ausbruch des Krieges galten die ausgeplünderten Juden als „überzählige Esser“, die eine Belastung für die Versorgung von Heer und Heimat darstellten. Nachdem Planungen für ein „Judenreservat“ in Polen oder Übersee (Madagaskar-Plan zum Beispiel) gescheitert waren, hatten die Aufsteiger in der neuen bürokratischen Elite wegen ihres radikalen Antisemitismus keinerlei Hemmungen, für die „Problemlösung“ zur systematischen, mit bürokratischer Effizienz geplanten Vernichtung überzugehen (Wannseekonferenz). In den Zeugenaussagen des Holocaust-Planers Adolf Eichmann im Prozess gegen ihn in Israel ist dieses Zusammenwirken von Effizienz und Gefühlskälte dokumentiert.
  • Die Tatsache, dass „ganz normale Menschen“ derart menschenverachtende Taten begehen konnten, hat Fragen zur Beeinflussbarkeit des Menschen an sich aufgeworfen. Konzepte wie die systematische Ausgrenzung der Opfer aus dem Kreise der eigenen Gruppe zeigen die mögliche Manipulierbarkeit des Einzelnen. Psychologische Experimente, in denen menschliches Verhaltens unter Gruppenzwang oder Autoritätsgehorsam untersucht wurden (Milgram-Experiment, Stanford-Prison-Experiment), sind in diesem Zusammenhang aufschlussreich.
  • Es gibt tiefenpsychologische Deutungen, die einen Zusammenhang zwischen der Verklärung unmenschlicher Erziehungssmethoden und der Gefühlsblindheit gegenüber (staatlicher) Gewalt herstellen. Leichthin gesagte Sätze wie „Ein Junge weint nicht“ verharmlosen demzufolge unbewusst die seinerzeit verbreitete brutale Kindeszüchtigung.
  • Daniel J. Goldhagen stellte die umstrittene These auf, dass sich in Deutschland ein eliminatorischer Antisemitismus entwickelt habe. Danach hätten sich die Deutschen am Holocaust deshalb beteiligt, weil sie die Juden für ein Übel hielten, das es zu beseitigen gelte. Kritiker von Goldhagen weisen darauf hin, dass seine These die Ursachen des Holocaust nur zeitlich weiter in die Vergangenheit verschiebt, aber nicht erklärt warum der Antisemitismus in Deutschland mörderischer gewesen ist als anderswo.

Die Begriffe Holocaust und Shoa

Das Wort Holocaust leitet sich vom griechischen holókauton her und bedeutet „vollständiges Brandopfer“. Es findet mehrfach Erwähnung in der Bibel, etwa im Buch Genesis (22, 2): „Gott sprach zu Abraham: 'Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du liebhast, und geh hin in das Land Morija und bringe ihn dort als Brandopfer (holókauton) dar auf einem Berge, den ich dir sagen werde.“

Zunächst wurde der Genozid an den Juden nur im englischen Sprachraum mit dem Wort Holocaust bezeichnet. In der Bundesrepublik Deutschland kam es erst ab 1979 allmählich in Gebrauch, nachdem die ARD die US-amerikanische Fernsehserie „Holocaust“ ausgestrahlt hatte. Eine von den nationalsozialistischen Völkermorden losgelöste Verwendung des Begriffs ist im Deutschen semantisch und sprachethisch umstritten.

Da das Wort Holocaust nach Ansicht vieler Juden zu sehr die Opferrolle der Ermordeten betont, wird seit einigen Jahren zunehmend auch der hebräische Begriff Shoa (השואה) verwendet, der soviel bedeutet wie „großes Unheil“ oder „Katastrophe“. Er bürgerte sich aufgrund des gleichnamigen, neunstündigen Dokumentarfilms von Claude Lanzmann von 1985 ein, der als „narrative Chronik des Holocaust“ bezeichnet wird.

Doch gibt es auch Stimmen, die beide Begriffe als unpassend werten, da „Holocaust“ einen religiösen Sinn impliziert und „Shoa“ der hebräischen Sprache entstammt, zu der viele der als Juden Ermordeten keinen Bezug hatten. Deshalb wird vielfach vom „Mord an den europäischen Juden“ gesprochen.

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Krematorium

Holocaust-Leugnung

Alt- und Neonazistische Revisionisten versuchen immer wieder die Tatsache des Holocaust in Zweifel zu ziehen oder ihn ganz zu leugnen, indem sie von einer Verschwörung der Siegermächte gegen Deutschland und der so genannten „Auschwitzlüge“ reden.
Siehe dazu: Holocaustleugnung

Auch die Versionsgeschichte dieses Wikipedia-Artikels liefert eine Reihe von Beispielen für Bearbeitungen, die wenn auch nicht immer als Leugnung, so doch als Relativierung des Holocaust oder seines Umfanges interpretiert werden können. Aktuelle Beispiele in diesem Zusammenhang (die Änderungen erscheinen rot):

  • [3] (6. April 2004) keine anderen Wikipedia Beiträge im selben Zusammenhang

Historisierung

Mit dem Begriff der Historisierung des Holocaust ist allgemein eine bestimmte Form des rechten Geschichtsrevisionismus gemeint. Rechte und rechtsradikale Historiker versuchen dadurch die Lehren aus dem Holocaust vor allem dort zurückzudrängen, wo sie ihre „Werte“ wie Nationalstolz, Militarismus und Großmachtpolitik durch Auschwitz langfristig diskreditiert sehen. Mit der Kritik an der Historisierung des Holocaust ist nicht gemeint, den Holocaust in größere geschichtliche Zusammenhänge zu stellen, sondern die Verharmlosungsstrategie sowie der Versuch, den Holocaust aus der deutschen Geschichte und ihrer Kontinuität herauszulösen. Diese Historisierung ist damit eine Voraussetzung für den Wunsch nach einem „Normalisierten Geschichtsbild“.

Literatur

Standardwerke

  • Themenhefte Landsberger Zeitgeschichte: Heft 2: "Das Ende des Holocaust in Bayern"; Heft 4: Die Vernichtung der Juden im Rüstungsprojekt Ringeltaube :http://www.buergervereinigung-landsberg.de/publikation/publikation.htm
  • Raul Hilberg: Die Vernichtung der europäischen Juden. Fischer Taschenbuch Verlag Nr. 10611-10613, Frankfurt am Main 1990, ISBN 359624417X. – Gegenüber der amerikanische Ausgabe The Destruction of the European Jews, revised and definitive edition von 1985 aktualisierte und erweiterte Ausgabe des unverzichtbaren Standardwerks in drei Bänden.
  • Raul Hilberg: Täter, Opfer, Zuschauer. Die Vernichtung der Juden 1933-1945, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3100336097. – Hilbergs lesenswerter „Ergänzungsband“ personalisiert hier die drei titelgebenden Gruppen.
  • Dieter Pohl: Verfolgung und Massenmord in der NS-Zeit 1933-1945. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003, ISBN 3534151585. – Sehr komprimierte Darstellung durch den NS-Spezialisten des Institus für Zeitgeschichte. Informiert zuverlässig und auf dem neuesten Forschungsstand in straff gegliederten Kapiteln über alle wesentlichen Teilaspekte. Sowohl für die erste Information (leichte Lesbarkeit!) als auch für Fachleute unbedingt empfehlenswert.
  • Eberhard Jäckel, Peter Longerich, Julius H. Schoeps (Hrsg.): Enzyklopädie des Holocaust. Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden, Argon Verlag, Berlin 1993, ISBN 3870243015. – Die Originalausgabe erschien parallel in Israel und den USA und bildete die Grundlage der leider nicht vollständig revidierten 3bändigen deutschen Ausgabe. Nicht durchgehend zuverlässig erarbeitetes Nachschlagewerk, ausreichend für die erste Information.
  • Wolfgang Benz (Hrsg.): Dimension des Völkermords. Die Zahl der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus. R. Oldenbourg Verlag, München 1991, ISBN 3486546317. – Bis heute auch international die einzige umfassende wissenschaftliche Arbeit zahlreicher Historiker über die Opferzahlen, geordnet nach den einzelnen Ländern. Besonders wichtig, weil immer die Grundlagen der einzelnen Berechnungen offengelegt und belegt werden.
  • Philippe Burrin: Hitler und die Juden. Die Entscheidung für den Völkermord. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3100463080. – Erste gründliche Arbeit zum Entscheidungsprozess. Das schmale Buch gab der weiteren Forschung wichtige Impulse.
  • Saul Friedländer: Das Dritte Reich und die Juden. Die Jahre der Verfolgung 1933-1939, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2000, ISBN 342330765X. – Gut geschriebener erster Band einer auf zwei Bände angelegten Arbeit, überwiegend aus der Perspektive der jüdischen Verfolgungsopfer.
  • Peter Longerich: Politik der Vernichtung. Eine Gesamtdarstellung der nationalsozialistischen Judenvernichtung, Piper Verlag, München/Zürich 1998, ISBN 3492037550. – Gewiss keine „Gesamtdarstellung“, aber wichtige Darstellung der verschiedenen Entwicklungs- und Entscheidungsphasen im Prozess zur totalen Vernichtung der europäischen Juden. Durch Nachlässigkeit des Verlages stimmen die Fußnoten im Text in der Numerierung nur zum Teil mit dem Anmerkungsteil überein, was die Bedeutung des Werks jedoch nicht mindert.
  • Peter Longerich: Der ungeschriebene Befehl. Hitler und der Weg zur 'Endlösung'. Piper Verlag, München 2001, ISBN 3492042953. – Enthält die beiden Gutachten, die der Autor für den Prozess gegen David Irving einreichte und die das britische Gericht mit zur Grundlage seiner Entscheidung machte. Die Systematik der Vernichtungspolitik und Hitlers Rolle im Holocaust, von Irving bestritten, werden anhand zahlloser Dokumente nachgewiesen. Besonders empfehlenwert für „Zweifler“, die sich informieren wollen und noch Argumenten zugänglich sind.
  • Götz Aly: „Endlösung“. Völkerverschiebung und der Mord an den europäischen Juden. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1995, ISBN 3100004116. – Stellt den Judenmord überzeugend dar als Konsequenz einer Kette von gescheiterten nationalsozialistischen Vertreibungs-, Umsiedlungs- und Deportationsprojekten und liefert auf der Grundlage vieler neuer Quellen überraschende Erkenntnisse. Anzuraten die korrigierte 2. Auflage.
  • Christian Gerlach: Krieg, Ernährung, Völkermord. Deutsche Vernichtungspolitik im Zweiten Weltkrieg. Pendo Verlag, Zürich/München 2001, ISBN 385842424048. – Enthält neben zwei umfangreichen Aufsätzen „Die Ausweitung der deutschen Massenmorde in den besetzten sowjetischen Gebieten im Herbst 1941. Überlegungen zur Vernichtungspolitik gegen Juden und sowjetische Kriegsgefangene“ und „Die Bedeutung der deutschen Ernährungspolitik für die Beschleunigung des Mordes an den Juden 1942“ Gerlachs bahnbrechende und internationales Aufsehen erlangende Arbeit über die „Wannseekonferenz“ in erweiterter Fassung.
  • Eugen Kogon: Der SS-Staat. Das System der deutschen Konzentrationslager, Kindler Verlag, München 1974. – Nurmehr von historischem Interesse als das erste bald nach dem Krieg erschienene und sehr einflussreiche Buch, weniger über das KZ-System als über das KZ Buchenwald, in dem Kogon inhaftiert war. Zum Mord an den europäischen Juden als dem Zentrum des Holocaust hat Kogon wenig bis nichts beizutragen.
  • Leny Yāhîl, Die Shoah. Überlebenskampf und Vernichtung der europäischen Juden; München 1998 – umfangreiche, aber dennoch übersichtliche und flüssig lesbare Darstellung des Holocaust und der Rettungs- und Auswanderungsversuche
  • James Edward Young, Beschreiben des Holocaust : Darstellung und Folgen der Interpretation, Suhrkamp : 1. Auflage Frankfurt/a.M. 1997, 340 S. ISBN 3-518-39231-X

Sekundärliteratur

  • Lanzmann, Claude: Shoah, Düsseldorf 1986 (Interviews mit Überlebenden; Begleitbuch zu Lanzmanns monumentaler Filmdokumentation, die auf DVD erschienen ist!)
  • Rosh, Lea und Jäckel, Eberhard: „Der Tod ist ein Meister aus Deutschland“ Deportation und Ermordung der Juden. Kollaboration und Verweigerung in Europa, München 1992 (Begleitbuch zur TV-Dokumentation)
  • Schoenberner, Gerhard: Der Gelbe Stern. Die Judenverfolgung in Europa 1933-1945, Frankfurt am Main 1991 (Eindrucksvoller Fotoband)
  • Bartusevicius, Vincas, Tauber, Joachim und Wolfram Wette (Hrsg.): Holocaust in Litauen. Köln: Böhlau 2003, ISBN 3412139025
  • Benz, Wolfgang (Hrsg.): Legenden, Lügen, Vorurteile. Ein Wörterbuch zur Zeitgeschichte, München 1992.
  • Browning, Christopher R.: Die Entfesselung der 'Endlösung. Propyläen, 2003, ISBN 3549071876
  • Gross, Jan Tomasz: Nachbarn: der Mord an den Juden von Jedwabne. München: Beck 2001. ISBN 3-406-48233-3
  • Pressac, Jean-Claude: Die Krematorien von Auschwitz. ISBN 3492121934
  • Pressac, Jean-Claude: Auschwitz: Technique and operation of the gas chambers. Beate Klarsfeld Foundation, 1989
  • Burrin, Phillippe: Hitler und die Juden.Die Entscheidung für den Völkermord, Frankfurt a. M. 1993, ISBN 3100463080.
  • "Konzentrationslager. Dokument F 321". Überarbeitete Übersetzung von Peter Neitzke und Martin Weinmann. 96 Fotos. 344 Seiten. Paperback. Verlag "2001". Nummer 18027.2001 Judaica
  • "Volkspädagogik" von rechts : Ernst Nolte, die Bemühungen um die "Historisierung" des Nationalsozialismus und die "selbstbewußte Nation" / Michael Schneider. - [Electronic ed.]. - Bonn, 1995. - 56 S. = 213 Kb, Text . - (Gesprächskreis Geschichte ; 11). - ISBN 3-86077-463-8

Electronic ed.: Bonn: Bibliothek der FES, 1998 http://www.fes.de/fulltext/historiker/00024toc.htm

andere Bedeutungen

Datei:ColumbusHolodayHaiti.jpg
Columbus in Haiti
  1. Columbus Day
  2. König Leopold im Kongo: 1880 - 1920 Bevölkerung des Kongo etwa halbiert – ca 8 bis 10 Millionen Menschen starben an Erschöpfung und Unterernährung oder wurden Opfer von Mord und Krankheiten.
  3. Perpetrators in the Holocaust, Cambodia, and Rwanda Cambodia's Holocaust
  4. Government defends Aboriginal holocaust Australiens Holocaust
  5. Deutsch-Südwest-Afrika

Siehe auch: Aborigine, Herero, Indianer, Leopold II. (Belgien),

Siehe auch