Locarno Film Festival

jährliches Filmfestival in Locarno, Schweiz
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Das Internationale Filmfestival von Locarno (original ital.: FESTIVAL INTERNAZIONALE DEL FILM LOCARNO) findet seit 1947 jedes Jahr im August in der kleinen Stadt Locarno, im Kanton Tessin in der Schweiz statt. Es ist das kleinste der großen Filmkunstfestivals mit Weltbedeutung (A-Kategorie-Festival).

Cineastische Besonderheiten

Beliebt ist Locarno bei Filmschaffenden und den regelmäßig in Massen herbeiströmenden zumeist jüngeren Cineasten vor allem durch seine Atmosphäre und Publikumsnähe. Etliche Filmvorführungen finden als Freiluftveranstaltung auf der "Piazza Grande" auf einer Großleinwand (16 m x 14 m) statt. Wenn sich dort im Hochsommer Abend für Abend sieben bis acht Tausend Filmfreunde, Menschen aller Altersgruppen, Nationalitäten und Schichten treffen, dann hat das bleibenden Erlebniswert.

Datei:Piazza.grande.jpg
Piazza Grande

Das Locarno-Filmfest hat eine lange Tradition der Experimentierlust und Leidenschaft für den Autorenfilm, jene Filme die nicht auf den sicheren kommerziellen Erfolg schielen und eher in den Programmkinos laufen. Während zehn Tagen werden hunderte Filme in diversen Reihen, Retrospektiven und im Wettbewerb um den Goldenen Leoparden gezeigt. Im Sommer 2004 beim 57. Internationalen Filmfestival von Locarno waren es über 350. Die seit 2004 neu ins Amt gewählte Leiterin, die prominente italienische Filmkritikerin Irene Beniardi, steht für eine inhaltliche und künstlerische Kontinuität der Filmauswahl mit sozialem und politischem Inhalt.


Wirtschaftliche Bedeutung für die Region

Dank einer vom Tessiner Staatsrat in Auftrag gegebenen Studie der Universität der italienischen Schweiz (USI) in Bellinzona gibt es aktuell Klarheit über die wirtschaftlichen Belange, die mit den Filmfestspielen verknüpft sind. Während der knapp zwei Wochen Dauer des Filmfests bleiben 12 bis 13 Millionen Franken in der Region. Gemessen an dem Kosten-Budget des Festivals von 10 Millionen bleibt also ein deutlicher Gewinn.

Der statistisch ermittelte durchschnittliche Filmfest-Besucher "gibt 123 Franken pro Tag aus, ist weiblich, zwischen 30 und 40 Jahre alt, stammt aus der deutschen Schweiz, verfügt über einen hohen Bildungsgrad sowie ein mittleres bis hohes Einkommen". Die Sozialforscher sprechen von "touristischem Potenzial" im Hinblick auf Kulturangebote und speziell auf das sich einfindende Bildungspublikum ausgerichtete Gastronomie.

Die öffentlichen Fördergelder von 2,5 Millionen Franken seitens des Kantons und weitere 1,3 Millionen jährlich seitens der nationalen Regierung sind also nicht schlecht angelegt.


Sieger im Wettbewerb um den Goldenen Leoparden

Das mit dem Hauptpreis verbundene Preisgeld von 90.000 Schweizer Franken geht zu gleichen Teilen an den Regisseur und an die Produzenten des Sieger-Films.

  • 2004 Private (Saverio Costanzo), Italien
  • 2003 Khamosh Pani - Silent Waters (Sabiha Sumar), Pakistan
  • 2002 Das Verlangen (Iain Dilthey), Deutschland
  • 2001 Alla rivoluzione sulla due cavalli (Maurizio Sciarra), Italien
  • 2000 Baba (Shuo Wang), China


Siehe auch: Portal_Film, Filmpreise