Perg ist eine oberösterreichische Kleinstadt im Unteren Mühlviertel am nördlichen Rand des Machlandes und seit 1868 Verwaltungssitz des Bezirkes Perg. Die Stadt liegt etwa 34 km östlich von Linz und ungefähr 7 km nördlich der Donau auf einer Seehöhe von 250 m ü. A.
Stadtgemeinde Perg
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Wappen | Österreichkarte | |
Wappen von Perg | ||
Basisdaten | ||
Staat: | ![]() | |
Land: | ![]() | |
Politischer Bezirk: | Perg | |
Kfz-Kennzeichen: | PE | |
Fläche: | 26,44 km² | |
Koordinaten: | 48° 15′ N, 14° 38′ O | |
Höhe: | 250 m ü. A. | |
Einwohner: | 9.482 (1. Jän. 2025) | |
Bevölkerungsdichte: | 359 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 4320 | |
Vorwahl: | 07262 | |
Gemeindekennziffer: | 4 11 16 | |
NUTS-Region | AT314 | |
Adresse der Gemeinde- verwaltung: |
Hauptplatz 4 4320 Perg | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Anton Froschauer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2003) (31 Mitglieder) |
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Lage von Perg im Bezirk Perg | ||
![]() | ||
![]() Kalvarienbergkirche, ein Wahrzeichen von Perg | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Die Stadt Perg weist einen Rechtecksplatz als Charakteristikum der Stadt- und Marktgründungen in der späten Babenbergerzeit auf.[1] Bereits 1269 erhielt Perg Marktrechte und 700 Jahre später, 1969 wurde der Markt zur Stadt erhoben. Seinen Namen verdankt Perg den Herren von Perg, seine wirtschaftliche Bedeutung ab dem 14. Jahrhundert unter anderem der Mühlsteinbrecher- und der Hafnerzunft. Vom Ortsbild des Mittelalters und der angehenden Neuzeit sind auf Grund mehrerer verheerender Brände im Wesentlichen nur noch die Pfarrkirche aus dem 15. und das Seifensiederhaus aus dem 16. Jahrhundert vorhanden.
Seit 1938 besteht das Gemeindegebiet aus dem ursprünglichen Markt Perg und den ehemaligen Gemeinden Pergkirchen und Weinzierl.
Im 19. und 20. Jahrhundert entwickelte sich Perg zu einem wesentlichen Wirtschafts-, Verwaltungs-, Ärzte-, Schul- und Freizeitzentrum des Bezirkes Perg mit knapp 7600 Einwohnern, das in den letzten Jahrzehnten eine überdurchschnittliche Einwohnerentwicklung aufweist. Durch die Nähe zum Donauradweg hat der Tourismus an Bedeutung zugenommen.
Geografie
Lage
Perg liegt im südlichen Teil des Unteren Mühlviertels im Bezirk Perg (250 m ü. A. gemessen beim Rathaus), teilweise am nördlichen Rand der fruchtbaren Machlandebene und teilweise im Untermühlviertler Schollenland[2] am Übergang zum Böhmischen Granit- und Gneisplateau, (Großregion Böhmisches Massiv) nur wenige Kilometer nördlich der Donau.[3]
Das Gemeindegebiet von Perg fällt in 3 von 41 Raumeinheiten des Bundeslandes Oberösterreich. Der größte Teil liegt in der Raumeinheit Machland, das sind alle Ortschaften und Ortschaftsteile des Gemeindegebietes in der Ebene. Die Grenze zu den Südlichen Mühlviertler Randlagen verläuft von Aisthofen über Weinzierl, Zeitling, Perg, Thurnhof, Auhof und Tobra entlang der jeweiligen am Rand der Ebene verlaufenden Straße.[4] Der zweitgrößten Raumeinheit, den Südlichen Mühlviertler Randlagen, gehören insbesondere die Ortschaften Pergkirchen, Lehenbrunn, Pasching, Lanzenberg und Weinzierl an.[5] Nur ein sehr kleiner Teil des Perger Gemeindegebietes in den Ortschaften Pasching und Weinzierl fällt in die Raumeinheit Aist-Naarn-Kuppenland. [6]
Nach Aufzeichnungen des Vermessungsamtes Grein bedeckt das Gebiet der Stadtgemeinde Perg eine Fläche von 2648 ha 37 a 99 m², das sind rund 26,5 km².[7] Die größte Ausdehnung beträgt Ost-West 8,1 Kilometer und Nord-Süd 6,3 Kilometer.
Die höchsten Erhebung ist der Lanzenberg (407 m ü. A.). Weitere in Karten vermerkte Erhebungen auf dem Gemeindegebiet liegen in den Ortschaften Lehenbrunn (Pasching 358 m ü. A. und Forndorf 353 m ü. A.), Lanzenberg (345 m ü. A.) und Pergkirchen (335 m ü. A.). Der Kalvarienberg liegt auf (290 m ü. A.). Die tiefsten Punkte des Gemeindegebietes liegen südöstlich des Stadtzentrums Richtung Arbing und bewegen sich um 240 m ü. A.Referenzfehler: Ungültige <ref>
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Die Landeshauptstadt Linz befindet sich rund 34 Kilometer westlich von Perg, die Bundeshauptstadt Wien ist in östlicher Richtung rund 150 Kilometer entfernt. Der nächste Grenzübergang nach Tschechien, Wullowitz in der Gemeinde Leopoldschlag, ist nach ungefähr 55 Kilometer Fahrt Richtung Norden zu erreichen, die Grenze zwischen Oberösterreich und Niederösterreich bei Hirschenau in der Gemeinde St. Nikola nach rund 30 Kilometer Fahrt in östlicher Richtung beziehungsweise beim Kraftwerk Wallsee-Mitterkirchen nach rund 15 Kilometer Fahrt in südlicher Richtung.
Geologie und Gewässer
Die Stadtgemeinde Perg liegt teilweise im Untermühlviertler Schollenland und teilweise am Rand des zu den Donauebenen zählenden Machlandes. Als nutzbare Rohstoffe haben sich auf dem Gemeindegebiet von Perg Granit, Sandstein, Lehm und Kaolin erwiesen.
Das Untermühlviertler Schollenland besteht aus entlang von Brüchen abgesenkten Becken, die zum Teil von tertiären Meeres- und Flussablagerungen erfüllt sind, während dazwischen erhalten gebliebene Hochschollen (Horste) erkennbar sind. Die daraus folgenden großen Höhenunterschiede zwischen etwa 240 und 600 m ü. A. und der Wechsel von weiten Tälern mit engen felsigen Durchbruchstrecken bedingen eine Untergliederung des Raumes in Kleinlandschaften.
Das Machland gehört zu den drei nördlichen Donauebenen in Oberösterreich, hat durchschnittliche Höhenlagen um die 230 m ü. A. und zählt damit zu den niedrigsten Gebieten des Mühlviertels. Der stufenartige Abfall zur Donau längs deutlicher Erosionsränder hat entsprechende ökologische Unterschiede zur Folge, die von den Deckschichten und deren Böden, der Überschwemmungshäufigkeit und der Tiefenlage des fast geschlossenen Grundwasserkörpers abhängen.
Folgende Niveaus sind zu unterscheiden: Reste der Niederterasse, die, mit Ausnahme des östlichen Machlandes, seit historischer Zeit überschwemmungsfrei sind, die Hochflutfelder, die nur von größeren Hochwässern überflutet werden oder wurden (Regulierung und Kraftwerksbauten haben die Überflutungen eingeschränkt) und schließlich die eigentliche Austufe, die als mittleres Hochwasserbett vor der Regulierung galt. Das Grundwasser wird unter anderem in einer Ringwasserleitung für die Versorgung der wasserarmen Gebiete des Mühlviertels genutzt. Sowohl die Fußzonen des Massivabfalls als auch die Erosionsränder der Niederterassen und des höheren Hochflutfeldes waren stets bevorzugte Siedlungszonen. [8]
Die Naarn durchfließt die Gemeinde von Nord nach Süd, zuerst in einem engen, tief eingeschnittenen Durchbruchtal und in der Folge im Machland im regulierten Bett des Naarnkanals. Perg wird im Westen in der Ortschaft Aisthofen von der Aist und im Osten in der Ortschaft Tobra teilweise vom Tobrabach begrenzt .
Weitere Gewässer auf dem Gemeindegebiet sind der Aisthofenerbach, Zeitlingerbach, Hinterbach, Thurnhofbach (im Oberlauf Lamplbach genannt), Auhofbach (im Oberlauf Pergkirchnerbach genannt) sowie der Tobrabach (im Oberlauf Kropfmühlbach oder Altenburgerbach genannt). Die Landschaft südlich von Perg ist geprägt von Flussregulierungen (insbesondere der Naarn und ihrer Zubringerbäche) im 18. und 20. Jahrhundert in der Perger Au.Referenzfehler: Ungültige <ref>
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Perg war im 20. und 21. Jahrhundert von Hochwasserkatastrophen betroffen. Im Juli 1954 (Jahrhunderthochwasser) und im August 2002 (mit teilweise höheren Wasserständen wie beim Jahrhunderthochwasser 1954) gab es beträchtliche Überflutungen sowohl an der Naarn als auch ihrer Zubringer.
Ursache waren lang andauernde Niederschläge, wobei die Regenmengen vom Gelände nicht mehr ausreichend aufgenommen werden konnten. Die Wassermengen aus dem Hinterland wurden auf Grund von Flussbegradigungen und Drainagierungen wesentlich rascher als früher transportiert und konnten in diesem Ausmaß nicht mehr in die Donau abgeleitet werden.
Insbesondere die Naarntalstraße musste in Folge der Hochwasserschäden 2002/2003 umfassend saniert werden und das Naarntal war längere Zeit nicht durchgehend befahrbar. Beträchtliche Schäden entstanden beispielsweise auch an den Kraftwerksanlagen und Druckrohrleitungen des Elektrizitätswerkes Perg.
Stadtgliederung und Flächennutzung
Die Stadt Perg besteht seit 1. November 1938 aus den Gebieten der Katastralgemeinden Marktkommune Perg, Pergkirchen und Weinzierl. Die Angaben in Klammer beziehen sich auf die Wohnbevölkerung zum Zeitpunkt der Volkszählung 2001.[9]
Die Katastralgemeinde (KG) Perg umfasst das engeren Ortsgebiet von Perg (4.961) und die Kickenau (18).
Die KG Pergkirchen besteht aus den Ortschaften Auhof (116), Dörfl (79), Karlingberg (177), Lehenbrunn (151), Mitterberg (146), Pergkirchen (267), Thurnhof (204) und Tobra (164).
Auf dem Gebiet der KG Weinzierl befinden sich die Ortschaften Aisthofen (125), Lanzenberg (271), Weinzierl (176) und Zeitling (274).
Markt, Obervormarkt, Untervormarkt, Forndorf, Hainbuchen Kropfmühle und Pasching sind weitere noch gebräuchliche Ortschaftsbezeichnungen, die sich jedoch nicht (mehr) in Ortschafts- oder Straßennamen von Perg finden.
Auf dem Gebiet der Stadtgemeinde Perg befinden sich die Pfarren Perg und Pergkirchen. Die Pfarre Perg reicht im Norden über das Gebiet der Stadtgemeinde Perg hinaus (Gemeinde Allerheiligen, Katastralgemeinde Lebing, und Gemeinde Windhaag, Katastralgemeinde Altenburg).
Die Gesamtfläche der Stadt ist folgendermaßen aufgeteilt:[10]

Eine interaktive Karte von Openstreetmap mit der Lage der Gemeindegrenzen und einem Straßenplan ist aufrufbar.[11]
Nachbargemeinden
Perg ist von sieben Gemeinden (10 Katastralgemeinden=KG) umgeben, die alle zum Bezirk Perg gehören.
Schwertberg (Schwertberg, Windegg) Allerheiligen| (Lebing) Windhaag (Altenburg) Münzbach Naarn (Au, Naarn, Baumgarten) Mitterkirchen (Langacker) Arbing
Im Nordwesten und Westen trifft das Gemeindegebiet von Perg mit der Katastralgemeinde Weinzierl auf die Markt- und Katastralgemeinde Schwertberg und im Süden und Südwesten auf die Katastralgemeinde Au in der Marktgemeinde Naarn.
Südlich der Katastralgemeinden Perg und Pergkirchen liegen die Katastralgemeinden Naarn und Baumgarten der Marktgemeinde Naarn sowie die Katastralgemeinde Langacker der Marktgemeinde Mitterkirchen. Im Osten stößt die Katastralgemeinde Pergkirchen auf die die Dorf- und Katastralgemeinde Arbing und die Markt- und Katastralgemeinde Münzbach.
Im Norden reicht die Dorfgemeinde Windhaag mit der Katastralgemeinde Altenburg an die Katastralgemeinden Perg und Pergkirchen heran. Die Dorfgemeinde Allerheiligen mit der Katastralgemeinde Lebing und die Marktgemeinde Schwertberg mit der Katastralgemeinde Windegg grenzen im Norden an die Katastralgemeinde Weinzierl.
Klima
Perg hat keine eigene Klimastation. Die nächstgelegenen Klimastationen befinden sich in Aisting (Gemeinde Schwertberg), Allerheiligen (542 m ü. A.), Amstetten (318 m ü. A.), Freistadt (548 m ü. A.), Linz (Hörsching 298 m ü. A.), Linz (Stadt 263 m ü. A.) und Pabneukirchen (595 m ü. A.). Beschreibungen des Klimas in der Stadtgemeinde Perg können sich an den dort ermittelten Wetterwerten orientieren.[12]
Im Heimatbuch von 1933 wurden die klimatischen Verhältnisse im Markt Perg wie folgt beschrieben:[13]
Der Markt Perg liegt in sehr geschützter Lage; die Berge im Westen halten die rauhen Westwinde ab, ebenso die nördlich gelegenen Berge die kalten Nordwinde. Da die Landschaft gegen Süden, gegen das Machland, offen ist, können die warmen Südwinde ungehindert heran. Im Naarntal ist die Temperatur im Winter niedriger als in der Ebene. Allerdings leidet der Ort im Spätherbst und Vorfrühling unter dem starken Donaunebel, der gar oft bis in den Ort eindringt.
Bezeichnung | Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | Jahr |
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Durchschnittstemperatur (°C) | - 2,2° | - 0,5° | + 2,6° | + 7,6° | + 12,1° | + 15,5° | + 17,8° | + 16,5° | + 13,2° | + 8,2° | + 3,0° | - 0,9° | + 7,6° |
Im Heimatbuch von 1933 sind besonders nasse Sommer, besonders heiße, trockene Sommer und besonders milde Winter zurück bis ins 11. Jahrhundert aufgelistet. Mitunter konnten in Perg im Winter - 30° C (11. Februar 1929) oder + 14° C (25. Jänner 1834) gemessen werden.
Hinsichtlich des Klimas im Untermühlviertler Schollenland ergibt sich ein gewisser Übergangscharakter zum Vorland. Mit 700 bis 800 mm pro Jahr ist das Hügelland verhältnismäßig niederschlagsarm. Aufzeichnungen aus der nahe gelegenen Klimastation in Aisting (Gemeinde Schwertberg) ergeben zuletzt jährliche Niederschlagsmengen zwischen 677 (2003) und 1283 mm (2002). Eine klimatische Begünstigung begründet sich durch die Südexposition des Massivrandes (Jahresmittel der Lufttemperatur um 8 bis 9° C, in den letzten Jahrzehnten teilweise deutlich darüber) und durch bessere Böden in den jüngeren Ablagerungen. Die südlichen Mühlviertler Randlagen gehören schon von der Seehöhe her zu den wärmsten Lagen Oberösterreichs. Dazu kommen kleinklimatische Begünstigungen durch verbreitete Südexposition und Reliefgliederungen mit geschützten Beckenlagen. Im langjährigen Schnitt ist Jänner der kühlste Monat (Jännermittel meist -1,5 bis -2,1° C und Julimittel zwischen 17,7 und 18,8° C, nach aktuellen Werten bis 23,3° C). Im Mittelalter wurde Weinbau praktiziert, der da und dort kleinstflächig wieder aufgenommen wird.[14]
Das Klima im nördlichen Machland ist charakterisiert durch die Beckenlage mit dem temperaturbegünstigten südexponierten Hangfuß des Massivrandes (ehemalige Weinbauzone) und bietet bei ausreichenden Niederschlägen um 800 mm pro Jahr besonders im Sommer Klimavorteile (Jahresmittel der Lufttemperatur bei 10° C, Julimittel mehr als 18° C). Im Winter können häufige Inversionslagen und Nebel ein nicht zu unterschätzender Nachteil sein. Winde kommen überwiegend aus West, am zweithäufigsten aus Ost.[2]
Klimabündnisgemeinde
Die Stadtgemeinde Perg ist seit 2001 Klimabündnis-Partnerstadt und verweist auf eine Reihe von eigenen Aktivitäten in verschiedenen Bereichen als Beitrag zur Lösung globaler Umweltprobleme:[15]
- Im Bereich Energie wurde das Energiekonzept der Gemeinde ergänzt und eine Energiebuchhaltung für die gemeindeeigenen Gebäude eingeführt. Die gemeindeeigenen und öffentlichen Gebäude wurden an die neuerrichtete Fernwärmeheizanlage angeschlossen. Die Gemeindebürger erhalten Zuschüsse bei der Wärmedämmung von Gebäuden, beim Einbau von Solaranlagen, bei Heizkesselumstellungen, Einbau von Erdwärmeheizanlagen sowie von Pellets- und Hackschnitzelfeuerungen. Im Zusammenhang mit dem Beitritt zur Energieregion Strudengau wird eine Energieanalyse aller Gebäude im Gemeindegebiet angeboten.
- Im Bereich Landwirtschaft wurden Erosions- und Objektschutzprojekte initiiert.
- Im Bereich Abfallwiederverwertung wurde ein Altstoffsammelzentrum errichtet. Weiters bestehen dezentrale Sammelplätze für wiederverwertbare Abfälle (Glas, Papier, Verpackungsmaterial usw.). Der Kompostierplatz dient der Wiederaufbereitung von Biomüll, Gras- und Strauchschnitt.
- Im Bereich der Bewußtseinsbildung und Öffentlichkeitsarbeit ermuntert die Stadtgemeinde Perg die Bürger zur Teilnahme an Aktionen wie autofreier Tag, Kindermeilen usw. Die Gemeindezeitung enthält Artikel zu umweltrelevanten Themen. Betriebe im Klimabündnis ist ein Projekt der Gemeinde mit den örtlichen Betrieben.
Die Stadtgemeinde Perg ist bereits dreifacher Träger des Umweltschutzpreises des Landes Oberösterreich.
Geschichte
Im Hauptartikel Geschichte der Stadt Perg findet sich eine Chronologie der Perger Vergangenheit, angefangen von der Urzeit bis hin zum Mittelalter und zur Neuzeit.
Der Herrensitz in der Ortschaft Aisthofen auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Weinzierl war im 9. Jahrhundert Mittelpunkt und Verwaltungssitz des jahrhundertelang so genannten Regensburger Luß.
Die Geschichte der heutigen Ortschaft und Katastralgemeinde Pergkirchen begann mit dem Auftreten der Herren von Perg und Machland. Bereits 1088 wurde in Pergkirchen die Martinskirche geweiht, die 1142 zur Pfarrkirche Pergkirchen wurde. Der spätere Herzog Leopold III., der Heilige, war in erster Ehe mit einer Tochter der Herren von Perg verheiratet.
Die Feste Mitterberg auf dem Gebiet von Pergkirchen war einmal die größte Burganlage des Mühlviertels und nach der Burg Schaunburg (Gemeinde Hartkirchen) die zweitgrößte im Gebiet des heutigen Oberösterreich. Sie war von 1225 bis 1491 Sitz des großen Landgerichtes Machland.
Perg ist eine Gründung der Babenberger und erhielt bereits 1269 das Marktrecht. Im mittelalterlichen Markt Perg spielte die Bürgerschaft (unter anderem die bedeutenden Zünfte der Mühlsteinbrecher, Steinmetze und der Hafner) eine wichtige Rolle.
Die Pfarre Perg entstand 1542, bereits zuvor wurde eine Jakobskapelle beziehungsweise Jakobskirche als Filialkirche der Altpfarre Naarn mit einem ersten Perger Friedhof um die Kirche errichtet.
Der Gemeinschaftsbesitz der Perger Bürger ging nach der Revolution von 1848/49 im Kaisertum Österreich auf die Marktkommune Perg und später großteils auf die einzelen Eigentümer der Bürgerhäuser sowie hinsichtlich einzelner Grundstücke und Gebäude und der vorhandenen Verpflichtungen auf die Markt- beziehungsweise Stadtgemeinde Perg über.
Von der Mitte des 18. Jahrhunderts an bis kurz vor dem zweiten Weltkrieg war Perg im Frühjahr geprägt von der Scheiterschwemme auf der Naarn, wo viele Personen etwa vier Wochen lang beschäftigt waren.
Durch die Zusammenlegung der Katastralgemeinden Pergkirchen und Weinzierl per 1. November 1938 mit der Marktgemeinde Perg erreichte die Stadt Perg die heutige flächenmäßige Ausdehnung. Perg gehörte vom Zeitpunkt des Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich ab 13. März 1938 bis 1945 zum Gau Oberdonau. Die Neuordnung nach dem 2. Weltkrieg erfolgte unter Wiederherstellung der vor dem Anschluss bestehenden Grenzen Österreichs. 1945 lag Perg kurze Zeit in der amerikanischen und dann bis 1955 in der russischen Besatzungszone.
Im 19. und 20. Jahrhundert, insbesondere in der Zeit nach dem Abzug der sowjetischen Besatzungstruppen im Jahr 1955, entwickelte sich Perg zu einem wesentlichen Wirtschafts-, Verwaltungs-, Ärzte-, Schul- und Freizeitzentrum des Bezirkes Perg.
Bevölkerung
Einwohnerentwicklung[16] | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Bevölkerungsentwicklung
Mit dem Ende des 13. Jahrhunderts war wie im ganzen Mühlviertel in der Gegend um Perg die Kolonisation im Wesentlichen vollendet. Der Ort ist aus einer Mühlsteinbrecher-Siedlung entstanden, deren Anfänge bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen. Nach dem Aussterben der Herren von Perg fielen sowohl Pergkirchen als auch Perg und Weinzierl an die Babenberger, die auf dem heutigen Perger Gemeindegebiet, auf der Burg Mitterberg, ein Landgericht schufen. Kirchlich gehörte die Siedlung Perg (auch Zeitling und Weinzierl) ursprünglich zur Altpfarre Naarn, während Pergkirchen schon seit 1142 eine eigenständige Pfarre war.
Über die zahlenmäßige Entwicklung der Perger Bevölkerung ist wenig bekannt, verschiedene Ereignisse wie Hungersnöte, Seuchen, Kriege, Überschwemmungen einerseits und wirtschaftlicher Erfolge der verschiedenen Zünfte (allen voran jene der Mühlsteinhauer, Steinmetze und der Hafner) andererseits haben jedoch die Bevölkerungsentwicklung immer wieder positiv oder negativ beeinflusst.[17]
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts dürften in Perg um die 2000 Personen gelebt haben. 1809 wurde die Anzahl der Häuser mit 320 angegeben.[18] 1851 hatte Perg gemäß nebenstehender Tabelle einschließlich der beiden später eingemeindeten Katastralgemeinden Pergkirchen und Weinzierl 2.313 Einwohner. Bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges stieg die Wohnbevölkerung auf 3.512 Einwohner. Die Perger Bevölkerung wächst seit den 50-iger-Jahren des 20. Jahrhunderts deutlich stärker als jene des Bezirkes Perg und des Bundeslandes Oberösterreich. Näheres zur Einwohnerentwicklung der Katastralgemeinde Perg findet sich im Hauptartikel Marktkommune Perg und zur Katastralgemeinde Pergkirchen in den Hauptartikel Pergkirchen und Pfarrkirche Pergkirchen.
Der Anstieg der Bevölkerung zwischen 1971 und 1981 um 294 Personen entfiel mit 301 Personen auf den Geburtenüberschuss, während im selben Zeitraum 7 Personen mehr ab- als zuwanderten. Von 1981 bis 1991 wuchs die Bevölkerung um 751 Personen, wobei der Geburtenüberschuss 188 Personen betrug und die Wanderungsbilanz einen Überschuss von 563 Personen aufwies. Die Veränderung der Bevölkerung im Zeitraum von 1991 bis 2001 um 1.171 Personen entfiel mit einem Zuwachs von 305 Personen auf die Geburtenbilanz und mit einem Zuwachs von 866 Personen auf die Wanderungsbilanz.[19]
Bevölkerungsstruktur
Mit Stichtag 1. Jänner 2008 wohnten 7.589 Personen in Perg, davon 3.676 (48 %) Männer und 3.913 (52) Frauen. Perg ist damit nach Engerwitzdorf einwohnermäßig die zweitgrößte Gemeinde des Mühlviertels außerhalb der Stadtgrenze von Linz, gefolgt von der Stadt Freistadt.[20]
Von der Wohnbevölkerung, die 2001 über 15 Jahre alt war, hatten 6,8 % eine Universität, Fachhhochschule oder Akademie abgeschlossen, weitere 11,9 % eine Matura absolviert, 47,1 % eine Lehre oder berufsbildende mittlere Schule abgeschlossen und 34,2 % der Perger die Pflichtschule als höchsten Abschluss.[21]
Herkunft und Sprache (Stichtag 1.1.2008)
Die Einwohner von Perg verteilen sich nach Staatsbürgerschaft und Geburtsland zu 90,6 % auf Einwohner mit österreichischer und 9,4 % mit ausländischer Staatsbürgerschaft. 87,1 % der Einwohner von Perg sind in Österreich und 12,9 % sind im Ausland geboren worden. Von den 9,4 % der Einwohner mit ausländischer Staatsbürgerschaft entfallen 2,2 % auf EU-Staaten und 7,2 % auf Nicht-EU-Staaten, von den 12,9 % der Einwohner, die nicht in Österreich geboren wurden, entfallen 3,4 % auf EU-Staaten und 9,5 % auf Nicht-EU-Staaten.
Der mittel- oder donaubairische Dialekt ist eine bairische Dialektform, in deren Verbreitungsraum sich Perg genauso wie ganz Oberösterreich befindet. Der ostösterreichische Zweig des Mittelbairischen geht auf die Mundart des im Gefolge der bairischen Ostsiedlung entstandenen babenbergischen Herrschaftsgebietes Ostarrichi zurück. Hinweise auf die lokale Sprachentwicklung im Raum Perg seit dem Auftreten der Herren von Perg und Machland wurden von Heimatforschern zusammengetragen.[22]
Bei der Volkszählung 2001 haben 6.428 Personen (90,2 %) Deutsch als Umgangssprache angegeben, 310 (4,3 %) Türkisch, 84 (1,2 %) Kroatisch, 55 (0,8 %) Bosnisch, 27 (0,4 %) Serbisch, 20 (0,3 %) Ungarisch, 15 (0,2 %) Tschechisch, 190 (2,6 %) eine sonstige Sprache (oder unbekannt).[23]
Religion (Stichtag 1.1.2001)
Bei der Volkszählung 2001 haben 6.057 Personen (85 %) als Religionsbekenntnis römisch-katholisch angegeben, 512 (7,2 %) islamisch, 114 (1,6 %) evangelisch, 62 (0,9 %) orthodox und 95 (1,4 %) sonstiges oder unbekannt. 289 (4,1 %) Perger sind ohne religiösem Bekenntnis.[24]
In Perg bestehen neben den katholischen Kirchen in Perg und Pergkirchen Versammlungsräume für Muslime, Mitglieder der Zeugen Jehovas und der Christlichen Gemeinde (Freikirche). Die Mitglieder der evangelischen Kirche gehören zur evangelischen Pfarrgemeinde Enns.
Politik
Marktrichter, Marktkommune
Perg weist einen Rechtecksplatz als Charakteristikum der Stadt- und Marktgründungen in der späten Babenbergerzeit (976 bis 1246) auf.[1] 1269 erhielten die Perger Marktrechte verliehen und 1280 wurde bereits ein judicium (Marktgericht) für Perg beurkundet, sodass anzunehmen ist, dass es zu dieser Zeit bereits Marktrichter gab. Die Namen der Marktrichter sind erst für den Zeitraum ab 1566 bis 1848 bekannt. Der letzte Perger Marktrichter, Karl Gabessamb, war von 1848 bis 1855 der erste Perger Bürgermeister.
Über die Selbstverwaltung des Marktes Perg siehe Hauptartikel Marktkommune Perg.
Das Archiv der Marktkommune Perg ist unvollständig. Die noch erhaltenen Urkunden enthalten neben den Bestätigungen von Marktprivilegien durch die Landesfürsten und dem Marktbuch mit Abschriften aus dem 16. bis 19. Jahrhundert insbesondere die fast geschlossene Reihe der Gerichtsprotokolle von 1603 bis 1800.[25]
Bürgermeister, Gemeinde- und Stadtrat
Die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen finden alle sechs Jahre zeitgleich mit der Landtagswahl statt. 1945 erreichte die ÖVP mit 51,2 % der Stimmen die absolute Mehrheit, gefolgt von der SPÖ mit 46,4 % und der KPÖ mit 2,4 %. Von 1949 bis 1961 war die SPÖ die stimmenstärkste Partei mit 45,5 % im Jahr 1949 und 50,5 % im Jahr 1955. Die ÖVP erhielt 1949 36,8 % und 1955 49,5 % der Stimmen. Die Wahlpartei der Unabhängigen (WdU) erreichte 1949 16,3 %, die Kommunisten und Linkssozialisten 1,4 %. Seit 1961 ist die ÖVP in Perg stimmenstärkste Partei und erzielte 1967 bis 1985 ununterbrochen und ab 2003 wieder die absolute Mehrheit der Stimmen. Die SPÖ als zweitstärkste Partei erzielte Stimmanteile zwischen 27 % und 42,3 % und die Freiheitliche Partei zwischen 5,1 % und 13,8 %. Die Bürgerliste engagierter Perger trat nur bei den Gemeinderatswahlen 1991 und 1997 an und erzielte 13 % beziehungsweise 13,1 % der Stimmen.[26]
Die Gemeinderatswahl 2003 mit einer Wahlbeteiligung von 80,7 % ergab folgendes Ergebnis:
Partei / politische Gruppierung | Stimmen- anteil |
Verän- derung |
Sitze im Gemeinderat | Verän- derung |
Sitze im Stadtrat |
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ÖVP | 50,9% | +4,5 % | 16 | 1 | 4 |
SPÖ | 42,3 % | +15,3 % | 13 | +5 | 3 |
FPÖ | 6,8% | -6,6 % | 2 | -2 | 0 |
BEP #) | 0,0 % | -13,1 % | 0 | -4 | 0 |
#) Bürgerliste engagierter Perger
Der Perger Gemeinderat besteht aus 31 Gemeinderäten (16 ÖVP, 13 SPÖ, 2 FPÖ). Der aus den Reihen der Gemeinderäte gewählte Gemeindevorstand, der Stadtrat, setzt sich einschließlich des Bürgermeisters und der beiden Vizebürgermeister aus 7 Personen zusammen. Bürgermeister ist Anton Froschauer (ÖVP), der das Amt bis zur nächsten Wahl von seinem Vorgänger Hermann Peham ÖVP übernommen hat. Vizebürgermeister sind Ing. Peter Gangelberger (ÖVP) und Gerhard Krückl (SPÖ). Die nächsten Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen finden 2009 statt.
Die Namen der Bürgermeister der Markt- beziehungsweise Stadtgemeinde Perg von 1848 bis heute, sowie der 1938 nach Perg eingemeindeten, bis dahin selbständigen Gemeinden Pergkirchen und Weinzierl von 1850 bis 1938 finden sich im
Hauptartikel Liste Perger Persönlichkeiten
Stadtfinanzen
Im Jahr 2007 hatte die Stadtgemeinde Perg Gesamteinnahmen von € 20,2 Mio. und Gesamtausgaben in etwa gleicher Höhe. Die größten Einnahmequellen sind die Ertragsanteile aus dem Finanzausgleich mit € 4,5 Mio. und die Kommunalsteuer mit € 3,0 Mio. Perg hat mit 1.088 € nach Schwertberg die größte Finanzkraft pro Kopf im Bezirk Perg und liegt an 31. Stelle von 444 Gemeinden in Oberösterreich. Die Gemeindeschulden pro Kopf betragen 2.128 € und sind vergleichsweise niedrig (Rang 12 im Bezirk, Rang 171 in Oberösterreich).[27]
Städtepartnerschaft
Perg unterhält seit 1989 eine Städtepartnerschaft mit Schrobenhausen, einer Stadt im oberbayerischen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen in Deutschland. Das Fundament der Partnerschaft ist historisch. Der Seilermeister Martin Neugschwendtner trug im Jahr 1704 mitten im Spanischen Erbfolgekrieg dazu bei, die Stadt Schrobenhausen vor Kriegsschäden zu bewahren.
Wappen
Es ist nicht bekannt, wann der Markt beziehungsweise die heutige Stadt Perg ihr Wappen erhielt. Erst seit dem 16. Jahrhundert sind Urkunden bekannt, auf denen das Marktwappen im Siegel erkennbar ist. Gleichzeitig mit der Stadterhebung am 21. April 1969 wurde das bisher geführte Wappen bestätigt, ebenso wie die am 25. März 1969 festgesetzten Gemeindefarben. Die Bedeutung des Einhorns im Stadtwappen ist ungeklärt.
Blasonierung: In Rot auf schwarzem Dreiberg ein silbernes, auf der mittleren und hinteren Kuppe stehendes, aufgerichtetes Einhorn. Die Gemeindefarben sind Rot-Weiß-Schwarz.
Bauwerke und sonstige Sehenswürdigkeiten
Ältestes Perger Bauwerk im Stadtzentrum ist nach der Stadtpfarrkirche Perg aus dem 15. Jahrhundert das Seifensiederhaus aus dem Jahr 1563. Wesentlich jüngeren Datums ist das im klassizistischen Stil nach einem Großbrand 1876 erbaute Perger Rathaus. Der Erdstall in Zentrumsnähe dürfte um das Jahr 1000 nach Christus als Zufluchts- und Versteckmöglichkeit angelegt worden sein und ist als schützenswertes Kulturgut nach der Haager Konvention eingestuft.
Im Obervormarkt wurde erst 2007 das renovierte Steinbrecherhaus für Museumszwecke eingerichtet und soll einen Einblick in die Lebensweise der Mühlsteinhauer geben. Während von der Burgruine Mitterberg nahe der Siedlung Mitterberg nicht mehr viel zu sehen ist, wird das Schloss Auhof in der Ortschaft Auhof heute noch bewohnt.
Denkmäler und Skulpturen sind im ganzen Stadtgebiet verstreut. Auf dem Perger Hauptplatz befinden sich der Pranger mit der Jahreszahl 1583, die Pestsäule aus dem Jahr 1681 und der Karbrunnen ebenfalls aus dem 17. Jahrhundert. Weitere Brunnen sind der Steinbrenner-Brunnen bei der Hauptschule 1 und der Granitbrunnen im Seyrpark von Radler-Wöß zur Erinnerung an die Naarnregulierungen im 18. und 20. Jahrhundert. Während die Skulptur des Perger Einhorns aus jüngster Zeit stammt, steht die Nepomuk-Statue bereits seit 200 Jahren auf dem Hauptplatz und das Christophorus-Standbild seit 1951 an der Naarnbrücke bei der Dirneder-Mühle. Mehrere Burgfriedsteine und ein Hauptburgfriedstein markieren die Grenzen des Burgfriedens, wo die Gewalt der Marktrichter einst endete. Der Scherer-Mühlsteinbruch im Obervormarkt ist eine Außenanlage des Heimathauses Stadtmuseum Perg.
Geburtshäuser und Häuser mit besonderer Bedeutung tragen Gedenktafeln an Bundeskanzler Johann Schober, Diözesanbischof Josephus Calasanz Fließer, Martin Neugschwandtner (Retter von Schrobenhausen), Anton Bruckner für das Perger Präludium und Josef Manner, dem Gründer der Chocoladefabrik Manner.
Die denkmalgeschützen Perger Kirchen, die Stadtpfarrkirche Perg (Jakobskapelle seit 1416) und die Pfarrkirche Pergkirchen (Martinskirche seit 1088) zählen zu den ältesten Gebäuden von Perg. Als Wahrzeichen von Perg gilt die Perger Kalvarienbergkirche aus dem 18. Jahrhundert.
Viel Wissenswertes wird in den beiden Perger Museen geboten. Während das Heimathaus-Stadtmuseum Perg die Geschichte von Perg bis ins Detail aufarbeitet, handelt es sich bei Oldy Kai um ein privates Sammlermuseum.
Details zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten finden sich im
Hauptartikel Bauwerke in Perg und sonstige Sehenswürdigkeiten
Kultur, regelmäßige Veranstaltungen
Regionale Veranstaltungen der örtlichen Vereine
Theateraufführungen, Vorträge, Ausstellungen und Konzerte werden einerseits von Privatpersonen und andererseits von den örtlichen Vereinen und Bildungseinrichtungen angeboten (beispielsweise Heimatverein Perg, Musikvereine Stadtkapelle Perg und Pergkirchen, Perger Theatergruppe, Perger Puppenbühne, Lautmaler (Kammerchor, Liedertafel), Kirchenchöre, Chorgemeinschaft, Katholisches Bildungswerk der Pfarren Perg und Pergkirchen, Volkshochschule Perg). Seit 2004 besteht die Perger Faschingsgilde. Lionsclub Perg, Lionsclub Machland und Rotary Club Perg organisieren regelmäßig Benefizveranstaltungen.
Als Veranstaltungsräumlichkeiten werden im der Stadt Perg Räumlichkeiten von der
- Stadtgemeinde (Bezirkssporthalle, Kultur-Zeughaus, Technologiezentrum),
- von der Pfarre und von Vereinen (Pfarrheim, ÖTB-Halle,
- von sonstigen Einrichten (Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer) sowie von den
- Gastronomiebetrieben und sonstigen Unternehmen (Kino Future Cinema, Hotel Waldhör, Land- und Stadtgasthöfe, Cafe etc.)
bereit gestellt. Fallweise finden neben den religiösen Feiern geeignete Veranstaltungen in der Stadtpfarrkirche Perg, in der Perger Kalvarienbergkirche und in der Pfarrkirche Pergkirchen statt.
Das ehemaligen Perger Feuerwehrzeughaus am Töpferweg wurde 1994 nach der Übersiedlung der Feuerwehr in das neu geschaffene Einsatzzentrum in der Dirnbergerstraße in ein Kulturzeughaus verwandelt und bietet neben einem größeren und einem kleineren Veranstaltungsraum Platz für die regelmäßigen Zusammenkünfte des Musikvereins Stadtkapelle Perg, der Lautmaler und der Perger Theatergruppe.
Perg als Bücherstadt
Seit 2005 befindet sich Perg auf dem Weg zur Bücherstadt. Unter dem Motto Perg liest finden ganzjährig Veranstaltungen zu diesem Thema statt: Lesetage im April, Bücherbörse, Literaturkreise (Prometheus, Schreibwerkstatt), Lesewettbewerb, Gratis-Buchstabensuppe und Poetry Slam.
Einzige öffentliche Bibliothek ist die Stadtbibliothek Perg mit einem Schwerpunkt auf Kinderliteratur.[28] Die Bücherei ist dienstags und donnerstags von 8 bis 10 Uhr und von 16 bis 19 Uhr, insgesamt somit 10 Stunden geöffnet.
Mehrere Autoren haben einen unmittelbaren Bezug zu Perg, darunter Günther Maria Garzaner (Mitglied Österreichischer P.E.N. Club), Sieglinde Grüll, Franz Kabelka, Otto Klambauer, Peter Lichtenberger, Gregor Riegler und Ernst Reinhard Schöggl. Isa Haller hat in mehreren bekannten Filmproduktionen als Nebendarstellerin mitgewirkt.
Regelmäßige Großveranstaltungen
Eine Reihe von Veranstaltungen, die weitgehend unter freiem Himmel durchgeführt werden, erfreuen sich jährlich eines großen Besucherandranges.
- Das Pergfest verwandelt jährlich am Samstag des 4. Augustwochenendes das Perger Stadtzentrum in einen großen Freiluftkonzertsaal und zieht Besucher aus der ganzen Umgebung an.
- Mehr als 100 Winzer aus allen nationalen Weingegenden laden jährlich am 1. Augustwochenende beim Vinum auf dem Perger Hauptplatz und in der Schoberstraße zu einem Weinfest ein.
- Seit mehr als drei Jahrzehnten bieten die Mükis, die Mühlviertler Kinderspiele der Pfarre Perg, mit ihrem Kinderkulturfest an den beiden ersten Sommerferienwochenende im Park des Hauptschulnebengebäudes in der Linzer Straße den Familien mit Kindern ein vielfältiges Programm.
- Der Musiksommer ist eine musikalische Veranstaltungsreihe von Juni bis August auf dem Hauptplatz und weiteren Veranstaltungsorten und bietet Platzkonzerte in verschiedene Musikrichtungen unter anderem Blasmusik, Perg jammed und andere.
- Der Perger Sparkassen Halbmarathon mit Start und Ziel auf dem Perger Hauptplatz findet jedes Jahr am letzten Samstag im September statt.
- Der Musikalischer Christkindlmarkt wird schon seit Jahrzehnten immer am 2. Adventwochenende abgehalten, bietet ein umfangreiches Rahmenprogramm und ist teilweise als Standlmarkt und teilweise als Verkaufsausstellung im Pfarrsaal organisiert.
Sport und Freizeit
In Perg befindet sich die Machland-Badewelt. Diese besteht aus einem fast ganzjährig geöffneten Hallenbad mit Sport- und Lehrschwimmbecken, Sauna (Finnische Sauna, Dampfbad, Kräutersauna, Danarium, Kneipp-Fußbecken), Therapiemöglichkeiten und Solarium sowie einem von Mai bis September geöffneten zeitgemäßen Freibad mit einer Gesamtwasserfläche von 1.140 m², verschiedenen Wasserrutschen, Sprunganlage 1 und 3 m, sowie diversen Freizeiteinrichtungen. An die Machland-Badewelt angeschlossen sind Betriebsstätten eines Fitness- und Wellnessclubs, eines Massageinstituts sowie eines Heilmasseurs.[29] In der Machlandbadewelt ist der 1. Perger Schwimmverein beheimatet. Großer Wert wird auf die Schwimmausbildung der Kinder gelegt. Mit David Brandl verfügt der Verein über einen Vertreter im Spitzensport.
Das Waldbad ist eine Erholungsanlage an der Naarn im ehemaligen Untervormarkt, die aus der 1881 errichteten Badeanstalt (Schwimmschule) der Gemeinde Perg hervorgegangen ist und 2008/2009 gründlich saniert wurde. Auf dem Gelände wird Beachvolleyball (Waldbad 69ers Dome Club) gespielt, gekneippt (Kneipp-Aktiv Club) und gebadet. Eigentümer der Liegenschaft ist der Verschönerungsverein (Gründung 1879 und neu errichtet 12.11.1951), der das Areal an die Stadtgemeinde langjährig verpachtet hat.[30]
Die 1983 eröffnete Bezirkssporthalle im Perger Schul- und Freizeitzentrum besteht aus drei Turnhallen im Ausmaß von 35 x 45 m und ist für Sport- und Kulturveranstaltungen geeignet. Der Großteil der Nutzung entfällt wochentags auf den Turnbetrieb der angrenzenden Schulen. In der Bezirkssporthalle ist auch das Perger Jugendzentrum untergebracht, das von einem eigenen Erhalterverein geführt wird. Weitere Sporthallen stehen im Eigentum des Turnvereins Perg 1897, der den Turnbetrieb in der eigenen Turnhalle mit zwei Turnsälen abwickelt und zusätzlich die angrenzende Tennishalle gepachtet hat.
Die Perger Sportvereine verfügen über mehrere Sportanlagen (DSG Union Perg: Machlandstadion; ASKÖ Perg Arbeitsgemeinschaft für Sport und Körperkultur in Perg: Sportanlage; Diözesansportgemeinschaft Union Pergkirchen: Sportplatz; ÖTB Turnverein Perg 1897: Faustballplatz und mehrere Tennisplätze; Golfclub Perg Karlingberg: 6-Loch-Golfplatz und Trainingscenter). Diese und weitere Sportvereine (Motorradclub Jacobus Perg, Schützenverein Perg, Perger Schützenverein für praktisches Pistolenschießen, Jagd- und Wurfscheibenclub Perg, Reitverein Pferdefreunde Perg-Umgebung u.a.) bieten in zahlreichen Sektionen ein großes Angebot an verschiedenen Sportarten an.
Skatepark sowie mehrere Rad- und Wanderwege stellen weitere Angebote für sportliche Betätigung dar.
Perg hat einen Radverkehrsanteil von 13,3 % aller Wege. Möglich wurde dies durch die Einsetzung von Mehrweckstreifen auf den Fahrbahnen. Dadurch gelang eine gute Erschließung der wichtigsten Quell- und Zielpunkte wie Schulzentrum, Freizeitzentrum, Ortszentrum, Bahnhof und periphere Siedlungen. 60 % der Einbahnen im Stadtgebiet sind für den Radverkehr in beiden Richtungen befahrbar. Am Bahnhof stehen Fahrradboxen zur Verfügung. Ein Ortsplan mit eingezeichneten Radwegen ergänzt die diesbezügliche Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinde.[31]
Hinsichtlich der sportlichen Erfolge wird auf die Liste Perger Persönlichkeiten mit sportlichen oder künstlerischen Erfolgen verwiesen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Beschäftigung und Einkommen
Perg ist eine von mehreren Gemeinden im Bezirk Perg, die von größerer wirtschaftlicher Bedeutung sind. Nachfolgend werden die Angaben zur Stadt Perg den weiteren großen Marktgemeinden des Bezirkes, Mauthausen und Schwertberg, gegenüber gestellt.
Die Anzahl der Arbeitsstätten stieg zwischen den beiden letzten Volkszählungen (1991 und 2001) in Perg um 37,7 % auf 449, in Schwertberg um 23,6 % auf 173 und in Mauthausen um 21,8 % auf 218. Die Anzahl der Arbeitsplätze erhöhte sich im selben Zeitraum in Perg um 18 % auf 5.126, in Schwertberg um 26,7 % auf 3.404 und in Mauthausen um 18,8 % auf 1.719. Die Einnahmen der Gemeinden aus der Kommunalsteuer wuchs im Zeitraum von 2001 bis 2007 in Perg um 40,6 % auf 3.031 T€, in Schwertberg um 5,3 % auf 2.756 T€ und in Mauthausen um 29,9 % auf 1.096 T€. Die Steigerung im gesamten Bezirk belief sich auf 29 %.[32]
Perg bot 2001 3.496 Personen von außerhalb der Gemeinde einen Arbeitsplatz, während gleichzeitig 1.660 Personen aus Perg ihren Arbeitsplatz nicht in Perg fanden. Die Situation in Schwertberg ist ähnlich, da 2.413 Personen von außerhalb der Gemeinde einen Arbeitsplatz dort fanden, während 1.308 Personen auspendelten. In Mauthausen pendelten 1.063 Personen aus und 1515 Personen ein. Jeweils der größere Anteil der Ein- und Auspendler kommt aus dem Bezirk Perg.[33]
2001 waren noch 2,3 % (1991 2,9 % und 1981 4,0 %) der in Perg beschäftigten erwerbstätigen Personen in der Land- und Forstwirtschaft tätig, in Schwertberg waren dies 1,9 % (1991 2,4 % und 1981 5,0 %)und in Mauthausen 1,5 % (1991 2,7 % und 1981 5,9 %). In Industrie, Gewerbe und Bauwesen waren 2001 in Perg 43,7 % tätig, in Schwertberg 42,8 % und in Mauthausen 38 %. Der Anteil ist gegenüber 1991 beziehungsweise 1981 in allen drei Gemeinden deutlich zurückgegangen. Der Anteil der im Dienstleistungsbereich tätigen Personen ist hingegen im Vergleich zu 1991 beziehungsweise 1981 deutlich gestiegen und betrug 2001 in Perg 54,5 %, in Schwertberg 54,7 % und in Mauthausen 59,8 %. [34]
Das mittlere Bruttoeinkommen der in Perg arbeitenden Erwerbstätigen betrug im Jahr 2006 € 1.716,00 pro Monat und lag damit leicht unter dem oberösterreichischen Durchschnitt. Im Bezirksvergleich lag Perg damit auf dem 11. Rang. Während die männlichen Angestellten € 2.836,00 verdienten, kamen die Arbeiterinnen lediglich auf weniger als € 1000,00. Durch Pendeln in Orte außerhalb des Bezirkes erzielten die in Perg wohnenden Erwerbstätigen ein in etwa dem oberösterreichischen Durchschnitt entsprechendes Einkommen von € 1.761,00. Im Bezirksvergleich rangieren die Männer dabei auf Platz 5, während sich die Frauen mit Platz 13 begnügen müssen.[35]
Unternehmen
Perg ist Sitz internationaler Konzernzentralen von Habau, Terra Technik und Petschl. Markenfirmen wie Manner, Synthesa oder Capatect (Teilkonzerne der Deutschen Amphibolin-Werke) erzeugen hier ihre Produkte. Neben ortsansässigen Klein- und Mittelbetrieben haben zahlreiche Handelsbetriebe Standorte in Perg errichtet, wobei neben dem Stadtzentrum mit dem Hauptplatz und den angrenzenden Geschäftsstraßen eine Konzentration der Betriebe in der Naarner Straße und insbesondere im Einkaufszentrum im Süden der Stadt stattgefunden hat. Nachstehend beispielhaft angeführte Unternehmen tragen wesentlich zur wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Perg bei.
Bauunternehmen
Perg ist Standort der HABAU Unternehmensgruppe mit rund 2.800 Beschäftigten (Stand: 2007) und größter Arbeitgeber der Stadt. Ihr ehemaliger Geschäftsführer und späterer Aufsichtsratsvorsitzender, Erich Halatschek, ist Ehrenbürger der Stadt Perg und Träger des Großen goldenen Ehrenzeichens des Landes Oberösterreich.[36]
Ebenfalls im Baugewerbe tätig ist die 1954 von Karl Krückl gegründete Bauunternehmung, die sich mit Hoch- und Tiefbau, Zimmerei, Baustoffhandel und Geräteverleih beschäftigt und 150 Mitarbeiter beschäftigt.[37]
Josef Manner & Comp. AG
Am seit 1966 in Betrieb befindlichen Standort Perg der Josef Manner & Comp. AG sind etwa 80 Mitarbeiter beschäftigt, die mit dem weltgrößten Waffelofen Eiswaffeln und Röllchen erzeugen. Das Firmengelände befindet sich auf dem Areal der 1955 abgebrannten Manner-Säge, die dort vom Gründer des Unternehmens, Josef Manner (1865 bis 1947) für die Kistenerzeugung eingerichtet worden war. Der Firmengründer verbrachte seine Lehr- und Jugendjahre (1879 bis 1885) in Perg und zählt daher zu den Persönlichkeiten, die Perg gewirkt haben.
Karl Manner, Werksdirektor am Perger Standort von 1962 bis 1993, ist Ehrenringträger der Stadt Perg. Er war national und international erfolgreicher Sportschütze und Oberschützenmeister des Schützenvereins Perg.[38]
Synthesa-Gruppe
Die 1946 in Linz-Wegscheid gegründete Firmengruppe Synthesa errichtete 1961/1962 in Perg ein Firmengebäude, verlegte den Sitz an den neuen Standort und entwickelt, produziert und vertreibt hochwertige Farben, Lacke, Lasuren, bauchemische Beschichtungen sowie Materialien für die Fassaden- und Dämmtechnik.
Zur Firmengruppe zählen weiters der Perger Edelputzhersteller Fries-Burgholzer, die Sparte Baufarben der ehemaligen Herberts Austria und die zuvor der Familie Stroh gehörenden Avenarius-Agro-Gruppe. Über den Eigentümer ist die Firmengruppe mit den Deutschen Amphibolin-Werken verbunden. Synthesa ist Marktführer für Baufarben in Österreich und beschäftigt rund 650 Mitarbeiter.[39]
Land- und Forstwirtschaft
In Perg bestanden 1999 118 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, die eine Fläche von 2.658 Hektar bewirtschafteten, davon 48 Haupterwerbsbetriebe 1,468 Hektar, 65 Nebenerwerbsbetriebe mit 1.073 Hektar und 4 Betriebe juristischer Personen mit 117 Hektar. Ein durchschnittlicher land- und forstwirtschaftlicher Betrieb in Perg bewirtschaftet 22,7 Hektar, wobei die Haupterwerbsbetriebe 30,6 Hektar und die Nebenerwerbsbetriebe 16,5 Hektar zu bearbeiten hat.[40]
Wie überall auf Bezirks- und Bundeslandebene haben sich sowohl die Anzahl der Betriebe als auch die bewirtschafteten land- und forstwirtschaftlichen Flächen gegenüber dem vorhergegangenen Erhebungszeitpunkt (1995) verringert. Die Anzahl der Haupterwerbsbetriebe und die von diesen bewirtschafteten Flächen sind in diesem Zeitraum zu Lasten der Nebenerwerbsbetriebe gestiegen. In Perg waren 1999 356 Personen in land- und forstwirtschaftlichen Betrieben beschäftigt, davon 311 familieneigene Arbeitskräfte. Nur 52 familieneigene Arbeitskräfte sind davon vollbeschäftigt, 153 arbeiten weniger als 25 % in der Landwirtschaft mit, die übrigen 106 zwischen 25 und 99 %.[41]
Tourismus
Historisch ist Perg bereits seit dem 19. Jahrhundert als Sommerfrische-Ort bekannt und es gab in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor allem in der Zwischenkriegszeit Bemühungen, den Zustrom von Sommergästen zu fördern. Als Attraktionen wurden das Baden in der Naarn, in der Schwimmschule (vom Verschönerungsverein errichtete Freibadanlage) und in der Kuchelmühle oder unterhalb des Holzschwemmplatzes sowie das Wandern im Stephaniehain sowie Autofahrten ins Hinterland durch das romantische Naarntal bis Königswiesen und weiter bis ins Waldviertel angepriesen.[42]
Perg ist heute in der Region touristisch in die Plattform Museumsland Donauland Strudengau[43] und unter der Dachmarke Mühlviertel[44] sowie auf Bundeslandebene unter den Marken Urlaub in Oberösterreich[45] und Radfahren in Oberösterreich[46] eingebunden.
Zahlreiche Gaststätten sind weiters Gastronomiepartner, die ihre Leistungen entlang von fünf im Machland (Museumsweg, Keltenweg, 5-Flüsse-Weg, Donau-Auen-Weg und Machlandweg) und dem ins Hügelland nach Rechberg (Naturparkweg) mit der Bezeichnung RadKulTOUR[47] ausgeschilderten Routen anbieten. Sehenswürdigkeiten entlang dieser Radwege sind das Heimathaus-Stadtmuseum Perg, das Keltendorf Mitterkirchen[48], das August Strindberg-Museum in Saxen[49], Burg Clam, die Stiftskirche Baumgartenberg, Schloss Greinburg und Historisches Stadttheater Grein[50]
Im Tourismusjahr 2008 (November 2007 bis Oktober 2008) wurden in der Stadt insgesamt 18.242 Nächtigungen mit durchschnittlich 1,6 Aufenthaltstagen verzeichnet. 5.921 Nächtigungen (32 %) entfielen auf inländische Gäste. Mit 29 % hatten Besucher aus Oberösterreich den höchsten Anteil, gefolgt von Besuchern aus Niederösterreich mit 15 % und aus Wien mit 14 %. Bei den ausländischen Gästen waren die Gäste aus Deutschland mit rund 55 % weit vor jenen aus den Niederlanden mit rund 7 % und aus Italien mit rund 6 % der insgesamt 12.321 Ausländer-Nächtigungen.
Die Nächtigungen entfallen schwerpunktmäßig auf den Radtourismus (Donauradweg) sowie Geschäftsreisende und Seminarteilnehmer. In der Statistik sind nur die Angaben der gewerblichen Beherbungsbetriebe enthalten. Im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren ergab sich 2008 ein Nächtigungsplus von rund 45 %, wobei der Anteil der Inländer-Nächtigungen deutlich stärker als der Anteil der Ausländer-Nächtigungen gestiegen ist. [51] Die Bettenkapazität umfasst 40 Betten in einem Vierstern-Hotel und 8 Betten in einem Vierstern-Privatquartier, 129 Betten in drei Dreistern-Gasthöfen und 45 Betten in drei nicht kategorisierten Landgasthöfen.
Behörden, Gericht, sonstige Einrichtungen
Perg ist als Hauptort des gleichnamigen Bezirkes Sitz der Bezirkshauptmannschaft und (neben Grein) eines Bezirksgerichts sowie weiterer Einrichtungen auf Bezirksebene zum Beispiel Finanzamt (Perg-Kirchdorf-Steyr), die Oberösterreichische Gebietskrankenkasse, Arbeitsmarktservice, Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer und Landwirtschaftskammer. Das Bezirkspolizeikommando und eine Polizeiinspektion sind im selben Gebäude in der Linzer Straße untergebracht. Die Bezirkssekretariate der politischen Parteien (ÖVP, SPÖ, FPÖ) befinden sich in einem der Stadtgemeinde Perg gehörenden Amtsgebäude. Weiters besteht eine regionale Straßenmeisterei, die für die ehemaligen Bundesstraßen sowie die Landes- und Bezirkstraßen zuständig ist.
Der Dekanat Perg[52] der katholischen Diözese Linz wurde erst 1974 gegründet, weitere Dekanate im Bezirk sind Grein und Pregarten. Der Dechant wird aus dem Kreis der Pfarrer des Dekanates gewählt, kam jedoch seit Bestehen des Dekanates Perg noch nie aus einer der beiden Pfarren auf dem Gemeindegebiet von Perg. Im Perger Pfarrgebäude ist die für den gesamten Bezirk Perg zuständige Kirchenbeitragsstelle untergebracht.
Bildung
Die Stadt Perg hat sich, wie eine Reihe anderer Bezirksstädte in Oberösterreich, erst im 20. Jahrhundert zu einer Schulstadt, einem Schul- und Ausbildungszentrum, mit überregionaler Bedeutung entwickelt:
Hauptartikel Perger Schulen
Perg verfügt im Pflichtschulbereich über je eine Volksschule in Perg und Pergkirchen, zwei Hauptschulen und eine Polytechnische Schule. Das Angebot an mittleren und höhere Schulen reicht von einem (Bundesoberstufen-Realgymnasium über eine Bundes-Handelsakademie und -Handelsschule, eine Höhere Lehranstalt und Fachschule für wirtschaftliche Berufe bis hin zu einer Höhere Technische Bundeslehranstalt (HTBLA).
Einrichtungen für Erwachsenenbildung (Volkshochschule und Katholisches Bildungswerk sowie WIFI und BFI) und eine Landesmusikschule ergänzen das Bildungsangebot.
Für die vorschulische Kinderbetreuung sind in Perg durchwegs private Kinderbetreuungseinrichtungen zuständig. Es bestehen eine Krabbelstube des Kindergartenvereines Perg, ein Eltern-Kind-Zentrum des Vereines Kinderhaus, Tagesmütter, ein Omadienst, drei Kindergärten des Kindergartenvereines Perg, ein Kindergarten des Vereines Spielwerkstatt Unteres Mühlviertel sowie ein Tagesmütterverein, alle mit finanzieller Unterstützung der Stadtgemeinde Perg. Durch die geplante Abschaffung der Elternbeiträge ab Herbst 2009 für die vorschulische Kinderbetreuung in den oberösterreichischen Kindergärten wird eine wesentlich stärkere Nutzung dieser Einrichtungen vor allem durch 2 1/2 bis 4-jährige Kinder erwartet.
Energie und Infrastruktur
Perg wird überwiegend von der gemeindeeigenen Elektrizitätswerk Perg GmbH mit Strom versorgt. Die Beschickung mit Ferngas erfolgt durch die OÖ. Ferngas AG, Linz. Fernwärme wird seit 2008 vom örtlichen Betreiber eines Biomasse-Fernheizkraftwerkes, der Bioenergie Perg GmbH, geliefert. Die Trink- und Nutzwasserversorgung obliegt dem öffentlich-rechtlichen Wasserverband Gruppenwasserversorgung Perg und Umgebung mit Speicherbehältern im Gemeindegebiet, die örtliche Kanalisation ist ebenfalls Gemeindeangelegenheit. Die Kläranlage befindet sich außerhalb des Siedlungsgebietes im Süden der Stadt. Neben der Müllabfuhr durch die Gemeinde verfügt Perg über einen Kompostierplatz der örtlichen Bauernschaft, ein Altstoffsammelzentrum sowie verteilt in der Stadt Altpapier- und Altglas-Sammelplätze.
Kabelfernsehen (einschließlich Telefon und Internet) wird über die LIWEST angeboten, ein Großteil der Bewohner ist jedoch mit Satelliten-Empfangsanlagen ausgestattet und verfügt entweder über einen Festnetz- oder Mobiltelefonanschluss der Telekom oder alternativer Anbieter.
Die Freiwillige Feuerwehr Perg wurde 1873 auf Initiative von Karl Terpinitz gegründen. Zuvor bestanden im Markt bereits Löscheinrichtungen und jeder Hausbesitzer musste Feuerbekämpfungsgeräte besitzen und instandhalten. 1874 wurden die ersten Mannschaftswagen mit den dazugehörigen Schläuchen und Leitern angekauft. 1933 wurde das langjährig geplante Zeughaus am Töpferweg eingeweiht. Nach dem Krieg wurden nach und nach der Fahrzeug- und Gerätepark auf einen modernen Stand gebracht. 1994 konnte das neue Feuerwehrhaus im Einsatzzentrum seiner Bestimmung übergeben werden.
Der überregionalen Zusammenarbeit dienen unter anderem Euregio Bayerischer Wald, Böhmerwald, Regionalverkehr Donauraum Perg, der Bezirksabfallverband Perg mit einem Bezirksaltstoffzentrum in Perg, die Reinhalteverbände und der Fernwasserverband.
Verkehr
Verkehrspolitisch bildet Perg eine wichtige Drehscheibe: Donauuferbahn und Donau Straße B3 (bis ins 20. Jahrhundert Hauderer Bezirksstraße genannt) erschließen den Bezirk Perg in westöstlicher Richtung. In Nord-Süd-Richtung wird der Bezirk Perg bei Mauthausen von der Mauthausener Straße B123 und bei Grein von der Greiner Straße B119 durchquert. Weiters führen Landesstraßen in die umliegenden Orte und anschließend in die benachbarten Bezirke und Regionen.[53]
Mobitipp[54] ist eine Nahverkehrsinformationsstelle in Perg, bei der sämtliche Fahrkarten für den Regionalverkehr erhältlich sind, und wo eine Tarifberatung über die Möglichkeiten des OÖ. Verkehrsverbundes erfolgt. Damit soll die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel erleichtert und attraktiver gemacht werden.
Straßenverbindungen
Perg ist nicht direkt mit dem hochrangigen Straßennetz Österreichs verbunden. Die nächsten Anschlussstellen an die Westautobahn befinden sich im Westen bei St. Valentin, Enns und Asten, im Süden in Oed und Amstetten West, sowie im Osten in Ybbs an der Donau, wobei die Anfahrtszeit zu den Auffahrten im Westen und Süden durchschnittlich 20 Minuten beträgt, während die Anfahrtszeit Richtung Osten ungefähr 40 Minuten in Anspruch nimmt.
Vorläuferin der Donau Straße von Mauthausen Richtung Grein war die bis ins 20. Jahrhundert so genannte Hauderer Bezirksstraße, die ursprünglich über Naarn verlief, bereits im 15. Jahrhundert verlegt wurde und seither über den Markt Perg führt. Pläne für eine Umfahrung von Perg gab es bereits in der Zwischenkriegszeit, wobei eine der damals ins Auge gefassten Trassen, abzweigend von der Linzer Straße nördlich der Donauuferbahn an Perg vorbeigeleitet werden sollte.
Anlässlich der Aufteilung der Grundstücke der Marktkommune Perg an die einzelnen Eigentümer sowie der Grundzusammenlegung im Zuge der Naarnregulierung Ende der Sechsziger-Jahre des 20. Jahrhunderts wurde die Grundlage für die Trassenführung der neuen B3 im Bereich der Stadtgemeinde Perg geschaffen, wobei der zwischenzeitigen Entwicklung der Stadt entsprechend Rechnung getragen wurde.
Am 28. August 1999 wurde das Teilstück der Donau Straße B3 zwischen der Ortschaft Furth in der Gemeinde Schwertberg entlang der Gemeindegrenzen zwischen Perg und Naarn und weiter am Nordrand der Perger Au bis zur Ortschaft Auhof in der Katastralgemeinde Pergkirchen eröffnet. Dieses Straßenstück entlastet Perg von den bis dahin aus dem Osten des Gemeindegebietes und des Bezirkes Richtung Westen durch das Stadtzentrum von Perg rollenden Fahrzeugen und bedeutet für die an der bisherigen Ortsdurchfahrung von Perg wohnende Bevölkerung eine deutliche Verbesserung der Wohnqualität.
Die ehemalige B3 fungiert auf dem Gemeindegebiet von Perg weiterhin als Ortsdurchfahrt von Perg mit der Bezeichnung B3c. Sie führt von der Anschlussstelle Perg West (gleichzeitig Anschluss Schwertberg und Aisttal Landesstraße L1415) durch die Katastralgemeinde Weinzierl mit der Ortschaft Zeitling in das Zentrum von Perg und weiter bis zu der als Kreisverkehr ausgeführten Kreuzung mit dem Münzbacher Zubringer (L1434). Die Fortsetzung der ehemaligen B3 weiter nach Osten durch die Ortschaften Thurnhof und Auhof in der Katastralgemeinde Pergkirchen zur Anschlussstelle Perg Ost in der Ortschaft Auhof ist nur noch Gemeindestraße und nicht mehr Teil der B3c.
Die B3c nimmt vor allem den örtlichen Ziel- und Quellverkehr sowie den in Aisthofen aus Richtung Schwertberg (L1420), auf dem Perger Hauptplatz den aus Richtung Allerheiligen (L1424) und bei der Naarnbrücke im Osten der Stadt den aus dem Naarntal (L572) kommenden Verkehr auf. Weitere Anbindungen des Perger Stadtzentrums an die B3 sind die Anschlussstellen Perg Zentrum mit der Einbindung der Naarner Landesstraße L1422 (gleichzeitig Anschluss Naarn) und Perg Süd mit der Einbindung der Machlandstraße und des Münzbacher Zubringers (L1434).
Gleichzeitig mit der Eröffnung der neuen B3 wurde die Perger Ostumfahrung (gleichzeitig Münzbacher Zubringer Teil 1) für den Verkehr zugelassen. Sie diente zunächst nur als Verbindung zwischen alter und neuer B3 und nahm vor allem den Verkehr aus dem Naarntal (L572) auf. Die Verkehrsfreigabe des Münzbacher Zubringers Teil 2 erfolgte erst am 30. November 2008 nach 17-jähriger Planungs- und zweieinhalbjähriger Ausführungsphase.
Die Straße entlastet seither etwa 120 Häuser vom täglich rund 6000 Pendler umfassenden Durchzugsverkehr aus dem Norden und Nordosten des Bezirkes Perg sowie aus dem Osten des Bezirkes Freistadt. Im Zuge der 1989 begonnenen Planungen wurden 12 Varianten für die Trassenführung des Münzbacher Zubringers diskutiert, bis schließlich am 9. Oktober 2000 die Entscheidung für die Variante 1.2A fiel und nach den notwendigen behördlichen Verfahren im Juli 2006 der Spatenstich erfolgen konnte.[55]
Bahnverbindungen
Perg liegt an der im Bereich von Mauthausen bis Grein im Jahr 1898 eröffneten Donauuferbahn und verfügt über eine Haltestellen in der Ortschaft Aisthofen in der Katastralgemeinde Weinzierl, einen Bahnhof in der Nähe des über die Bahnhofstraße erreichbaren Perger Stadtzentrums, sowie eine weitere Haltestelle in Perg Schulzentrum an der Machlandstraße mit angeschlossener Park&Ride Anlage und Imbissstube. Züge verkehren Richtung Osten bis Grein Stadt, St. Nikola-Struden und Sarmingstein, Richtung Westen bis St. Valentin oder Linz Hauptbahnhof.
Der Anschluss an das Fernzügenetz der Österreichischen Bundesbahn erfolgt über die Bahnhöfe St. Valentin und Linz Hauptbahnhof.
Die langjährig bestehende Haltestelle in der Ortschaft Auhof in der Katastralgemeinde Pergkirchen wurde anlässlich der Eröffnung der Haltestelle in Perg Schulzentrum aufgelassen.
Ab 1909 hatte Perg durch den Ausbau der Bahn von Grein durch den Strudengau und die Wachau nach Krems neben der Anbindung an die Westbahn in St. Valentin eine direkte Bahnverbindung nach Wien Franz-Josefs-Bahnhof. Auf Grund von Einsparungsmaßnahmen wird die Strecke zwischen Sarmingstein und Emmersdorf an der Donau seit vielen Jahren nur noch im Sommer von den zwischen Linz und Krems an der Donau über die Ennsdorfer Schleife geführten touristischen Erlebniszügen Strudengau und Wachau befahren.
Seit 11. Dezember 2005 ist die neu errichtete Ennsdorfer Schleife in Betrieb, wird täglich von mehreren Zügen auf der Strecke Linz Hauptbahnhof bis Sarmingstein (teilweise nur bis zu den Bahnhöfen/Haltestellen Grein Stadt oder St. Nikola-Struden) befahren, die nur auf ausgewählten Bahnhöfen und Haltestellen halten (im Bereich der Westbahn nur in der Haltestelle Ennsdorf und in den Bahnhöfen Enns und Linz), wodurch sich die Fahrzeit der Züge deutlich verkürzt und vor allem das Umsteigen in St. Valentin erspart wird. Ergänzend dazu fahren weiterhin Züge nach St. Valentin.
Seit April 2008 kommen auf der Strecke 7 neue Desiro Nahverkehrstriebwägen mit Dieselantrieb zum Einsatz. Diese weisen eine behindertenfreundliche Innenausstattung, einen offenen und großzügig gestalteten Innenraum, Klimatisierung, bequeme Sitze, Luftfederung und Geräuscheisolation sowie Niederflureinstiege auf. Für Rollstuhlfahrer und Kinderwägen gibt es eigene Auffahrrampen.
Busverbindungen
Von verschiedenen Haltestellen im Gemeindegebiet von Perg, beispielsweise vom Bahnhof und von der Haltestelle Perg Schulzentrum sowie vom Busterminal Perg Schulzentrum, vom Perger Hauptplatz und vom Hotel Waldhör gibt es auswärts führende Busverbindungen. Erreichbar sind die Städte Enns und Linz sowie die in der Klammer angeführte Orte im Bezirk Perg (Bad Kreuzen, Dimbach, Gassolding, Klam, Luftenberg, Mauthausen, Niederzirking, Mitterkirchen, Münzbach, Pabneukirchen, Rechberg, Schwertberg, St. Georgen am Walde) und im Bezirk Freistadt (Bad Zell, Pregarten Tragwein, Unterweißenbach) mit zahlreichen dazwischen liegenden Haltestellen.
Innerstädtische Verkehrsverbindungen
In Perg gibt es seit 9. Dezember 2007 den Perger Ringverkehr. Dabei handelt es sich um eine Erweiterung des bestehenden Regionalbusverkehrs durch ein Ringbussystem. Vorerst ist die Benützung mit Gutscheinen gratis. Wegen der unregelmäßigen Fahrzeiten wird das Angebot noch kaum genutzt. Es bestehen Fahrpläne für die Fahrt von der Bahnhaltestelle Perg Schulzentrum zum Einkaufszentrum, Ärztezentrum und zum Hauptplatz sowie von Zeitling, Thurnhof, Münzbacher Straße, Pergkirchen, Hauptplatz, Ärztezentrum und Einkaufszentrum zur Bahnhaltestelle Perg Schulzentrum. [56]
Gesundheit und Soziales
In Perg ist (einschließlich der vier praktische Ärzte und den Apotheken im Stadt- und im Einkaufszentrum) die ärztliche Versorgung des Bezirkes konzentriert.
Das Rote Kreuz Perg wurde 1914 vom Feuerwehrkommando Perg als Sanitätsabteilung gegründet und ein Rettungswagen angeschafft. Dienststellen befanden sich nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst im Reichmann-Haus, später im Rathaus. 1960 wurde der Neubau in der Gartenstraße eröffnet und 1963 der Katastrophenhilfszug gegründet. 1975 trat der erste Zivildiener den Dienst beim Roten Kreuz in Perg an. Die erste Hauskrankenschwester nahm am 1. Mai 1976 ihren Dienst auf. 1994 konnte die neue Dienststelle im Einsatzzentrum mit Erste-Hilfe-zentrum und Notarztstation sowie Bezirksdienststelle des Roten Kreuz bezogen werden.
Das Einzugsgebiet zahlreicher Perger Fachärzte wie Facharzt für Augenheilkunde, für Lungenheilkunde, für Hautkrankheiten, für Frauenheilkunde, für Orthopädie, für Radiologie, für Urologie, für Neurologie, für Innere Medizin, für Hals-, Nasen, und Ohrenkrankheiten, für Kinderkrankheiten sowie der Zahnärzte erstreckt sich teilweise auf den ganzen Bezirk.
Das Seniorenheim des Sozialhilfeverbandes des Bezirkes Perg in der Severinstraße wurde 1984 eröffnet und verfügte über Dusche und WC in jedem Zimmer, jedoch nur wenige pflegegerechte Einheiten. Ab 1989 wurden daher sukzessive Doppel- in Einzelzimmer umgebaut und Einzelzimmer im Erdgeschoss als Pflegezimmer gewidmet. Das Heim verfügte 1997 über 94 Senioren- und 27 Pflegeplätze, entspricht jedoch nicht mehr den aktuellen Standards, sodass ab 2012 keine Betriebsbewilligung mehr dafür erteilt wird. 2010 wird daher mit der Errichtung eines Pflegeheimes in Perg am Standort des bisherigen Seniorenheimes begonnen werden. Dieses wird 100 Pflegeplätze, 6 Kurzzeit-Pflegeplätze und ein Tageszentrum mit 16 Plätzen umfassen. Parallel dazu wird das Angebot für Betreutes Wohnen in Perg ausgeweitet.
In Perg werden von Essen-auf-Rädern seit 1. September 1989 hilfsbedürftige Menschen vom Roten Kreuz Perg täglich mit warmem Essen versorgt. 1990 wurde der Mobile Altenhilfsdienst ins Leben gerufen. Seit 1992 existiert die Notstandshilfe für Bedürftige und eine Flüchtlingsbetreuung und seit 1994 besteht eine Sozialberatungsstelle mit Sozialmedizinischem Stützpunkt des Roten Kreuzes. Das Familien- und Sozialzentrum sowie eine Jugendkoordinationsstelle und Jugendservicestelle der OÖ. Landesregierung bestehen seit 2001.
Medien
In Perg wird keine lokale Tageszeitung herausgegeben; dafür erscheint mit Perger TIPS eine kostenlose, wöchentlich erscheinende Regionalzeitung. Dieses Medium gehört zur Tips Zeitungs GmbH & Co KG und zu 100 % der J. Wimmer GmbH, die mehrheitlich an der Tageszeitung Oberösterreichische Nachrichten beteiligt ist. Die aktuelle Ausgabe ist im Internet abrufbar.[57]
Seit Jahresbeginn 2009 erscheint als Nachfolger der im Abonnement und im lokalen Zeitschriftenhandel vertriebenen großformatigen Wochenzeitung Perger Rundschau die kleinformatige Bezirksrundschau und Sonntagsrundschau für Perg als weitere wöchentlich zweimal erscheinende Gratiszeitung (Mutationen der oberösterreichweit erscheinenden Druckschriften). Die Zeitung steht im Besitz der Moser Holding AG.
Das Amtsblatt der Stadt Perg wird unter dem Titel Perger Gemeindezeitung viermal jährlich zu Quartalsbeginn herausgegeben, das Pfarrblatt der Pfarre Perg sowie die Informationsblätter der politischen Parteien erscheinen ebenfalls ungefähr vierteljährlich.
Zunehmend erfolgt auch eine Erweiterung der regionalen Berichterstattung durch die in Oberösterreich erscheinenden Tageszeitungen.
Die Fernsehsender MF1plus bzw. LiveTV senden aus dem Mühlviertel (Sitz in Freistadt bzw. in Gallneukirchen) für das Mühlviertel in verschiedenen örtlichen Kabel-TV-Netzen sowie teilweise auch im Internet. Es handelt sich um ein Wochenprogramm, das mehrfach ausgestrahlt und wöchentlich erneuert wird.
LT1 ist ein Privat-TV-Sender, der digital-terrestisch (DVB-T) über Antenne empfangen werden kann und mit LT1 Mühlviertel ein Regionalprogramm für das Mühlviertel anbietet. Das halbstündige Programm wird mehrmals wiederholt und täglich erneuert.
Persönlichkeiten
Hauptartikel Liste Perger Persönlichkeiten
Zu den Perger Persönlichkeiten zählen zunächst die Marktrichter von Perg, die Perger Bürgermeister und die Perger Pfarrer.
Der Gemeinderat von Perg hat eine Reihe von Persönlichkeiten zu Ehrenbürgern der Stadt Perg ernannt beziehungsweise Ehrenringe oder andere Ehrenzeichen der Stadt Perg an sie verliehen.
Zu diesen Persönlichkeiten zählen insbesondere die zuletzt in der Pfarre Pergkirchen und in der Pfarre Perg tätigen Pfarrer, Politiker und Beamte, die maßgeblich zur Weiterentwicklung der Stadt Perg beitragen oder beigetragen haben. Weiters Unternehmer, deren Betriebe für Perg Arbeitsplätze geschaffen haben, Perger, die hochrangige politische Funktionen bekleiden oder bekleidet haben, Sportler aus Perg, die national oder international erfolgreich waren, Vereinsfunktionäre die sich für das Gemeinwohl einsetzen oder eingesetzt haben usw.
Als herausragende Persönlichkeiten gelten Personen, die in Perg geboren wurden (Söhne und Töchter der Stadt) und entweder in ihrem regionalen Umfeld oder in der Ferne erfolgreich sind oder waren, darüber hinaus Personen, die zwar nicht in Perg geboren wurden und in Perg gelebt und erfolgreich gewirkt haben.
Beispielhaft seien hier der Wiener Polizeipräsident, erster Präsident der 1923 gegründeten Interpol, Außenminister und dreimalige Bundeskanzler Dr. Johannes Schober, Justizministerin im Kabinett Gusenbauer und Mitglied des Europäischen Parlaments Dr. Maria Berger, der Linzer Diözesanbischof Josephus Calasanz Fließer, der Landeshauptmann von Oberösterreich Dr. Josef Schlegel, die Landeshauptmann-Stellvertreter Karl Grienberger und Franz Hiesl, die Landtagsabgeordneten Josef Dirnberger und Josef Waidhofer sowie der durch seine Mitgliedschaft beim österreichischen P.E.N.-Klub ausgezeichnete Literat Günther Maria Garzaner angeführt.
Die Liste Perger Persönlichkeiten enthält darüber hinaus Personen oder Personengruppen, die mit ihren sportlichen oder künstlerischen Leistungen einzeln oder in Teams oder Mannschaften überregional erfolgreich sind oder waren:
Mehrere Mitglieder des Fotoklubs VHS-AK Perg waren mehrfach mit international preisgekrönte Fotografien erfolgreich. Der Klub stellt immer wieder Staatsmeister in verschiedensten Disziplinen der Fotografie.
Der aus der Liedertafel Perg hervorgegangene Kammerchor Perg mit der Zusatzbezeichnung Die Lautmaler konnte bereits mehrfach Preise auf nationaler und internationaler Ebene erreichen.
Eine Reihe von Pergern waren oder sind in Perger Sportvereinen tätig und können vorweisen:
Besonders erfolgreich sind und waren in diesem Zusammenhang die Schwimmer des 1. Perger Schwimmvereines, die Turner und Faustballer des ÖTB-Turnvereines Perg 1897 und die Schützen des Schützenvereines Perg. Hervorzuheben sind dabei der mehrfache Österreich-Meister in diversen Schwimm-Disziplinen und Olympia-Teilnehmer in Peking 2008, David Brandl sowie der Rudersport-Weltmeister und Olympiateilnehmer in Sidney 2000 und in Athen, Bernd Wakolbinger.
Die Fußballmannschaft des Sportvereins DSG Union Perg spielte 1993 bis 1998 zunächst in der zweiten, von 1998 bis 2002 in der ersten Landesliga und 2002 bis 2007 in der Regionalliga Mitte.
Literatur
- Eduard Straßmayr: Das Archiv der Marktkommune Perg in Oberösterreich, Linz 1909
- Florian Eibensteiner und Konrad Eibensteiner: Das Heimatbuch von Perg, Oberösterreich, Selbstverlag, Linz 1933
- Gustav Brachmann: Zur Brandgeschichte des Marktes Perg, in: Mühlviertler Heimatblätter, Zeitschrift für Kunst, Kultur, Wirtschaft und Heimatpflege, Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Mühlviertler Künstlergilde im OÖ. Volksbildungswerk, Jahrgang II, Ausgabe 7/8, S 16 - 18, Linz 1962
- Rudolf Zach: Perg heute, Die Wirtschaft, Perg im Spiegel der Geschichte, in: Stadtgemeinde Perg (Herausgeber): Perg, Festschrift anlässlich der Stadterhebung 1969, Linz 1969
- Stadtamt Perg (Herausgeber): 25 Jahre Stadt Perg, Chronik von 1969 bis 1994, Perg 1994
- Franz Moser: Museumspädagogische Unterlagen Stadtmuseum Perg für die Arbeit mit SchülerInnen im Museum, Perg im Eigenverlag Heimathaus-Stadtmuseum Perg, Perg 1993
- Bundesdenkmalamt Österreich (Hrsg.): Dehio - Oberösterreich Mühlviertel. Verlag Berger, Horn/Wien 2003, ISBN 978-3-85028-362-5.
Einzelnachweise
- ↑ a b Othmar Hageneder: Das Untere Mühlviertel im Rahmen der Landeswerdung Oberösterreichs, in: Land Oberösterreich (Herausgeber): Das Mühlviertel, Natur-Kultur-Leben, Beiträge zur Landesausstellung 1988 im Schloss Weinberg bei Kefermarkt, Linz 1988
- ↑ a b Hermann Kohl: Die leblose Natur. Beitrag zur Landesausstellung 1988 im Schloss Weinberg (Kefermarkt), S 41ff (PDF)
- ↑ Austrian Map Online: Austrian Map Startseite
- ↑ Karte Machland
- ↑ Karte Südliche Mühlviertler Randlagen
- ↑ Karte Aist-Naarn-Kuppelland
- ↑ Zach Rudolf, Perg - heute, in: Stadtgemeinde Perg (Herausgeber): Perg, Festschrift anlässlich der Stadterhebung 1969, Linz 1969, S 29f
- ↑ Amt der OÖ Landesregierung, Naturschutzabteilung (Hrsg.):Band 7: Raumeinheit Machland, Linz, 2007(Herunterladen als pdf)
- ↑ Statistik Austria Einwohner nach Ortschaften
- ↑ Statistik Austria: Österreichs Städte in Zahlen 2008, Wien 12/2008 PDF
- ↑ Karte von Perg
- ↑ ZAMG: Klimadaten von Österreich 1971 - 2000
- ↑ Florian und Konrad Eibensteiner, Klimatische Verhältnisse, in: Illustriertes Heimatbuch Perg, Oberösterreich, Perg, Selbstverlag 1933, S 80
- ↑ Amt der OÖ. Landesregierung, Naturschutzabteilung (Hrsg.):Band 37: Raumeinheit Südliche Mühlviertler Randlagen, Wien, 2007 Raumeinheit Südliche Mühlviertler Randlagen (Herunterladen als pdf)
- ↑ Klimabündnisgemeinde Perg Online Abfrage
- ↑ Tabelle Einwohnerentwicklung von Perg als PDF
- ↑ Florian Eibensteiner und Konrad Eibensteiner: Das Heimatbuch von Perg, Oberösterreich, Selbstverlag, Linz 1933, S 80ff
- ↑ Angaben gemäß Ortslexikon Oberösterreich Ortslexikon_Oberoesterreich_Teil_2.pdf PDF
- ↑ Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinde Perg (download Tabelle Bevölkerungsentwicklung als pdf)
- ↑ Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinde Perg (download der Tabelle Bevölkerungsstand und -struktur als pdf
- ↑ Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinde Perg (download der Tabelle Bildung als pdf
- ↑ Georg Grüll: Pergkirchen, Beiträge zur Geschichte eines Dorfes, in: Heimatgaue, Zeitschrift für oberösterreichische Geschichte, Landes- und Volkskunde, 11. Jahrgang, 3. und 4. Heft, Herausgeber Adalbert Depiny, Linz 1930, als pdf
- ↑ Statistik Austria Tabelle: Demographische Daten als pdf
- ↑ Statistik Austria Tabelle: Demographische Daten als pdf
- ↑ Eduard Straßmayr: Das Archiv der Marktkommune Perg in Oberösterreich (1909) Eintrag Marktarchiv im digitalen OÖ. Landesarchiv
- ↑ Land Oberösterreich (download der Tabelle Wahlen in Perg als > pdf
- ↑ DORIS: Gesamthaushalt 2007 Perg
- ↑ Medienkatalog der Stadtbibliothek Perg Onlineabfrage
- ↑ Perg, Bürgerinformation, Stadtgemeinde Perg (Hrsg.), Perg 2008
- ↑ Webpräsenz der Waldbad Community
- ↑ Auszeichnung 2004 für die Vorbildaktion Einsatz von Mehrzweckstreifen
- ↑ Regionaldatenbank des Landes Oberösterreich - Statistische Basisdaten und Kennzahlen - Gemeindefinanzen Online-Abfrage
- ↑ Statistik Austria - Blick auf die Gemeinden Perg, Schwertberg, Mauthausen Online-Abfrage
- ↑ Regionaldatenbank des Landes Oberösterreich - Statistische Basisdaten und Kennzahlen - Gemeindefinanzen Online-Abfrage
- ↑ Lage der Arbeitnehmer in Perg als PDF
- ↑ Homepage der HABAU-Gruppe
- ↑ Homepage der Firma Krückl
- ↑ Homepage der Firma Manner
- ↑ Homepage der Firma Synthesa
- ↑ Statistik Austria - Blick auf die Gemeinden Perg, Online-Abfrage
- ↑ Regionaldatenbank des Landes Oberösterreich - Agrarstatistik Online-Abfrage
- ↑ Florian Eibensteiner und Konrad Eibensteiner: Das Heimatbuch von Perg, Oberösterreich, Selbstverlag, Linz 1933, S 141ff
- ↑ Homepage Museumsland Donauland Strudengau www.museumsland.at
- ↑ Dachmarke Mühlviertel www.dasmuehlviertel.at
- ↑ Urlaub in Oberösterreich www.oeberoesterreich.at
- ↑ Radfahren in Oberösterreich www.radfahren.at
- ↑ RadKulTOUR www.RadKulTOUR.at
- ↑ Keltendorf Mitterkirchen www.mitterkirchen.at
- ↑ August Strindberg Museum Saxen www.strindbergmuseum.at
- ↑ Historisches Stadttheater Grein www.museumsland.at
- ↑ DORIS: Tourismusstatistik
- ↑ Dekanat Perg Pfarren des Dekanates Perg
- ↑ Austrian Map Online: Austrian Map Startseite
- ↑ Mobitipp - Nahverkehrsinformationsstelle in Perg Online-Abfrage
- ↑ Information Verkehrsfreigabe "Münzbacher Zubringer" als pdf
- ↑ Perger Ringbus als pdf und Homepage Mobitip Perg
- ↑ Perger TIPS: Aktuelle Ausgabe (Stand 13. Februar 2009)
Weblinks
- Commons: Perg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Vorlage:Aeiou
- 41116 – Perg. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Offizielle Webseite der Stadtgemeinde Perg
- Das digitale oberösterreichische Rauminformationssystem (DORIS)