Die Rheinanlagen sind die Promenaden am linken Ufer des Rheins in Koblenz. Sie haben eine Länge von insgesamt 4,5 km und bestehen aus dem Konrad-Adenauer-Ufer und den Kaiserin-Augusta-Anlagen. Erschaffen wurde sie im Auftrag von Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach, der Frau Wilhelm I., vom preußischen Gartenbaukünstler Peter Lenné von 1856 bis 1861. Der damalige Park führte von der Oberwerther Brücke im Statdtteil Oberwerth bis zur Höhe Stresemannstraße nördlich vom Kurfürstlichen Schloss. 1890 wurde die Stadtentfestigung beschlossen, sodass der Teil vom Kurfürstlichen Schloss bis zur Danziger Freiheit (gleich hinter dem Deutschen Eck) bebaut werden konnte.

Geschichte
Französische Anfänge: Der Parc-Lezay
Nachdem die Franzosen Koblenz 1794 zur Hauptstadt des Département Rhin-et-Moselle und 1800 zur Präfektur erklärten, kommt mit dem Präfekten Adrien de Lezay-Marnesia ein Mann nach Koblenz, dem die ersten Gestaltungsversuche einer Uferpromenade am linken Rheinufer zu verdanken sind. Er ließ 1809 eine Départemental-Baumschule für die Bürgermeisterei auf dem Gelände südlich des Kurfürstlichen Schlosses anlegen. Lezay-Marnesia hatte es sich zum Anliegen gemacht, das Straßennetz und den Obstanbau in seinem Département zu fördern. Da die Baumschule auch Ziergehölze und Waldbäume heranzog, entstand der Eindruck eines kleinen Parks.
Im gleichen Jahr kaufte der damalige Maire Gayer auf Anraten des Präfekten das Galgenfeld und den verwilderten Weingarten des aufgegebenen Klosters Oberwerth auf, die mit in die Planung einbezogen wurden. Das Gebiet erstreckte sich insgesamt vom heutigen Kaiserin-Augusta-Denkmal bis zur Laubach, was dem Park den Namen Plantation de Laubach gab.
Lezay-Marnesia ließ das Gebiet in einen forstbotanischen Garten nach Antoine de Jussieu anlegen. Diesen verteilte er parzellenweise an Beamte, die sich verpflichteten, die Parzelle auf ihre Kosten in seinem Sinne zu pflegen. "So entstand bei der gemeinsamen Tätigkeit zahlreicher Verbündete in kurzer Zeit ein reizender Ziergarten, welcher auf das Prächtigste zu gedeihen versprach."
In dieser ersten öffentlichen Koblenzer Parkanlage standen neben Weißdornbüschen am Eingang und Magnolienpflanzung am Ausgang auch Judas- und Obstbäume, Grau- und Silberpappeln und Besenginsterbüsche. Unzählige verschlungene Wege führten durch ihn hindurch, sodass den Besuchern eine räumlich größere Ausdehnung vorgespielt wurde.
Weil Lezay-Marnesia am 1. März 1810 unvermutet nach Straßburg versetzt wurde, konnte er seine Pläne nicht vervollständigen. Zwei Tage später erhielt die Plantation de Laubach die Bezeichnung Parc-Lezay. Am 21. desselben Monats legte der Stadtrat fest, dass man den Park pflegen und erweitern wolle. Dieser Gedanke konnte nicht realisiert werden, da mit dem gleichzeitigen Abzug der privaten Spender und Lezay-Marnesias der Stadt die finaziellen Mittel fehlten.
Preußische Zeit: Verwilderung und Neuanfang
Durch den Wiener Kongress 1814/1815 wurde die Stadt preußisch. Bereits fünf Jahre nach der Entstehung wurde der gesamte Parc-Lezay zerstückelt und verkauft. Lediglich einige Rabatten am Leinpfad neben dem Rhein blieben noch erhalten, welcher am 12. November 1818 in die Hände des Staates gelegt wurde, da die Stadt sich laut OB Maehler nicht mehr in der Lage, einen Fond zur Anpflanzung von Blumen einzurichten.
Die Baumschule ließen die Preußen 1827 im Zuge der Koblenzer Wiederbefestigung durch die Rheinanschlußkaserne mit ihren Befestigungsmauern und Gräben ersetzen, während ab 1819 das Koblenzer Rheinufer verwitterte und gewerblich als Holzlagerplätze genutzt wurde.
Ab 1850 hielt sich der Generalgouverneur der Rheinlande und Westfalens Prinz Wilhelm immer öfter in der größten preußischen Garnissonsstadt auf. Zu dieser Zeit war die Rheinfront nicht viel mehr als ein "Holzlager, Kiesbänke und ein zwischen Weidengestrüpp liegender Leinpfad". Der einzige Blickfang bestand aus dem Spielplatz für Prinzessin Luise. Mit Wilhelm kam auch seine Frau Augusta, die eine besondere Vorliebe für diese Gegend entwickelte, wo sie in jedem Sommer längere Zeit zu residieren pflegte. Nach ihren vergeblichen Versuchen, ihren Mann davon abzuhalten, Otto von Bismarck als preußischen Ministerpräsidenten zu berufen, widmete sie sich ganz dem Wohl der Koblenzer und konzipierte das Ufergelände im Stil des Landschaftsgartens. "Es soll dem Volke [...] geboten werden, ein Aufenthalt außerhalb der kleinen Wohnung und Gasse für Frau und Kind, des Wirtshauses für den Mann: als 'reine Luft' in jedem Sinne, Auf dass die gottgesegnete Gegend auch die Menschen zu erhöhtem und warmen Daseinsgefühle erhöbe."
Zu diesem Zweck zog Augusta 1856 die beiden preußischen Gartenbaukünstlern Peter Joseph Lenné und Hermann Fürst von Pückler-Muskau hinzu. Lenné überwachte fortan die Planung und Ausführung, sprang Fürst von Pückler-Muskau nur gelegentlich zu Rate, so die Königin in ihren Briefen. Lenné wurde in diesen mehrfach als Protektor der Anlagen zu weiteren Plänen aufgefordert, die in den Kriegswirren 1945 verloren gegangen zu sein scheinen.
Lennés Konzept für die Rheinlagen Koblenz
Die Ausgangssituation, der verwilderte Uferstreifen, die sich Augusta bot, war schwierig für die Gestaltung eines Parks. Es fehlten eine ältere gärtnerische Grundlage, auf die sich hätte aufbauen lassen können und genügend Platz. Zu diesem Zweck wurden Grundstücke von Koblenzer Privatpersonen abgekauft und von der Rheinstrom-Verwaltung im Rahmen der Rheinbaggerungen Gelände für eine Rheinpromenade geschaffen.
Lenné gehört mit Hermann Fürst von Pückler-Muskau und Friedrich Ludwig von Sckell zu den größten deutschen Übersetzern des Englischen Landschaftsgartens. Ziel dieses Stils war es, die bis dato vorherschende mathematische Strenge der Blumenbeete und Hecken zu eliminieren und sich bei der Gartengestaltung mehr nach dem zu richten, was die Natur an Ausblicken zu bieten hat. So wurden natürlich wirkende Teiche und sich schlängelnde Wege angelegt. Neben den politischen Aspekten - immer wieder wurde der neue Stil zu Interpretationen des Gegensatzes Absolutismus und Aufklärung herangezogen - und wirtschaftlichen - weniger Kostenaufwand da weniger Eingriffe - Gesichtspunkten waren für Lenné das wachsende naturwissenschaftlich-botanische Interesse
treibende Kräfte des Landschaftgartens. In all seinen Werken plante er große ungeteilte Rasenflächen, kulissenartig gestellte Baum- und Strauchgruppen, Systeme von Wegen, die das gesamts Kunstwerk erschließen und den Besucher zu langen Spaziergängen einladen sollten und Gartenwirtschaften mit ein. Die typischen von ihm geliebten Baumarten findet man auch am Rhein in Koblenz: Kastanien, Pappeln, Eschen, Blutbuchen, Weide und Magnolien.
Konrad-Adenauer-Ufer
Zu Ehren von Konrad Adenauer wurde der Teil der Rheinfront von der Moselmündung (heute Deutsches Eck) bis kurz vor dem Kurfürstlichen Schloss (Höhe Stresemannstraße) nach seinem Tode in Konrad-Adenauer-Ufer umbenannt. Da bis ca. 1890 dieses Stück des Rheinufers bebaut war, ist es architektonisch unvollständig und An- und Ablegeplatz der Tourismusschiffe.
Bauwerke und Denkmäler
Oberpräsidium der preußischen Rheinprovinz
Das Gebäude wurde 1907 bis 1910 auf der Grundlage von Entwürfen der Bauräte Ludwig Bohnstedt, Saran und Thielen erbaut. Das schloßartige, durch Pavillons gegliederte Gebäude in süddeutschen Barockformen mit Jugendstileinflüssen wurde angeregt durch Werke von Balthasar Neumann und Johann Seitz und sollte auf die eigene kurfürstliche Vergangenheit anspielen. Das 1944 beschädigte Gebäude wurde nach dem 2. Weltkrieg verändert wiederhergestellt, der geschweifte Giebel über dem Mittelpavillon ist nicht erhalten. Heute ist es heute Sitz des Oberlandesgerichts und der Struktur- und Genehmigungsdirektion.
Hotel Coblenzer Hof
Das Gebäude in neoklassizistischen Formen mit pilastergegliedertem Mittelrisalit und vorgelegter zweigeschossiger Veranda wurde 1912/13 nach Plänen von G. Müller am Rheinufer errichtet. Nicht mehr erhalten ist der ursprüngliche Dreiecksgiebel.
Rheinkran-Häuschen/Kranhaus
An dem unter dem Namen "Pegelhaus" in die Koblenzer Sprache eingegangenen achteckigen Kranhäuschen verkünden dutzende Hochwassermarken die Höchststände der Rheinhochwasser. Als die Stadt unter Kurfürst Lothar von Metternich zu Beginn des 17. Jahrhunderts stärker befestigt wurde, errichtete man an dieser Stelle nicht nur eine gleichzeitig als Eisbreche dienende Bastion, sondern auch den dringend benötigten Rheinkran. Nach einem Plan von Johann Pasqualini wurde es von 1609 bis 1611 errichtet.
Mit dem Ausbau der Moselwerft verlor das Kranhaus jedoch später zunehmend an Bedeutung und wurde schließlich als Pegelhaus genutzt. Neben dem Eingang zum heutigen Café sind die Hochwassermarken aus den verschiedenen Jahrhunderten zu sehen, links davon steht die blaue Pegeluhr.
In unmittelbarer Nähe des ehemaligen Rheinkrans befinden sich die Anlegestellen der Ausflugsschiffe sowie der Fähre nach Ehrenbreitstein.
Preußisches Regierungsgebäude
Das Gebäude der preußischen Regierung und des Hauptsteueramtes wurde 1902 bis 1906 unter Leitung des Berliner Geheimen Baurats Paul Kieschke und dem Koblenzer Bauamt erbaut. Damit verbunden ist das villenartige Wohnhaus des Regierungspräsidenten. In ihm ist heute das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung untergebracht.
Kaiser Wilhelm II. nahm eigenhändige Planänderungen an Türmen und Dächern vor, womit er eine Anknüpfung an die als Vorbild nationaler Größe angesehene Stauferzeit herstellen wollte. Der 158 m lange neoromanische Bau, der einst die Provinzialregierung, das Hauptsteueramt sowie die Wohnung des Regierungspräsidenten beherbergte, bestimmt auch heute noch entscheidend das Bild der Rheinfront. Vor dem Bau stand an dieser Stelle der Viereckturm der Koblenzer Stadtmauer. Seit 1961 befindet sich im ehemaligen preußischen Regierungsgebäude
das Präsidium des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung. Die gelungene Restaurierung des Gebäudekomplexes konnte 1993 abgeschlossen werden.
Der mächtige Bau um zwei Binnenhöfe mit Seitenflügeln erlangt durch große, zueinander asymetrische Ecktürme und durch bossierte Tuffsteinverkleidung der Fassaden eine burgartige Wirkung. Der Sitzungsraum ist als eigener Saalbau herausgerückt, die viergeschossige Hauptfront am Rheinufer mit dem wuchtigen giebelbekrönten Mittelpavillon und Rücklagen steht allerdings in der Tradition barocker Schlossfassaden. Im Innern befindet sich eine monumentale Treppenanlage mit gewölbten Hallen und hervorragenden Steinmetzarbeiten.
Büste von Max von Schenkendorf
Gleich hinter der "wacht am Rhein" begann eine von Lenné initiierte Ulmenallee, die zur Büste des "patriotischen Kämpfers", Sängers und Dichters Max von Schenkendorf führt. Sie wurde an seinem Geburts- und Sterbetag, dem 11. Dezember, 1861 eingeweiht. Es zeigt ein bronzenes Abbild des Kopfes und der Schulter von Scheknedorfs auf einem Marmorquader. Auf der dem Rhein zugewandeten Erzbüste ist unter seinem Namen und einem Kranz aus Lorbeer, Leier und Schwert ein Gedicht von Ernst Moritz Arndt gemeiselt:
Max v. Schenkendorf.
Er hat vom Rhein Er hat vom Deutschen Land Mächtig gesungen Dass Ehre auferstand Wo es gesungen
E. M. Arndt
Den Stein ins Rollen brachte die "Coblenzer Zeitung" mit einem Aufruf zur Errichtung eines Monuments in der Ausgabe vom 17. Februar desselben Jahres:
"Schon seit längerer Zeit wollte man dem Sänger des Vaterlandes Max v. Schenkendorf, geboren am 1. Dezember 1784 in Tilsit, gestorben am 11. Dezember 1814 in Koblenz, ein Denkmal setzem, zur Erinnerung an einen Mann, der durch Worte und Taten den Mut un die Treue seiner deutschen Brüder zu beleben und zu befestign, nicht ermüdete."
Auf Wunsch der Königin sollte die Büste zwischen zwei kanadischen Pappeln aufgestellt werden, wo sich bis dahin ein Steinpostament befunden hatte. Nachdem sich der Koblenzer Bildhauer J. Hartung dazu bereit erklärt hatte, eine Büste und ein eisernes Gitter in höchstens sechs Monaten anzufertigen und die Fundamentierung sowie die Aufstellung für 500 Taler zu übernehmen, wurden im "Civil- und Militärcasino" zwei Wochen lang Subskriptionlisten ausgelegt, um Spender für das Projekt zu gewinnen.
Am 5. Juni meldete die zeitung bereits, dass die Finanzierung gesichert sei, da innerhalb weniger Tage über 400 Taler von Freunden und Bekannten von Schenkendorfs, dem königlichen Haus und der Stadt Neuwied zusammenkamen. Die restlichen 100 Taler wurden durch die bis dahin noch nicht geschlossene Liste im Casino gedeckt. Davon allerdings bleib noch so viel übrig, dass auch die nähere Umgebung der Büste passend geschückt wurde, u.a. mit den zwei kanadischen Pappeln. Diese fielen dem Märzsturm von 1867 zum Opfer und wurden kurz danach von zwei Eichen ersetzt. Auf der Stadtverordnetenversammlung vom 19. Mai 1862 wurde die Büste der Stadt vom Präsidenten des Errichtungs-Komitees übergeben.
Nach dem Krieg wurde die Büste 100m stromabwärts ins Konrad-Adenauer-Ufer versetzt.
Kaiserin-Augusta-Anlagen
Die Kaiserin-Augusta-Anlagen wurden beauftragt durch die preußische Kaiserin Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach, der Gattin von Wilhelm I., der nachgesagt wird, sie habe Koblenz und das Rheinland für Preußen erobert.
Augusta hatte in Koblenz die Gelegenheit, ein Hofleben zu gestalten, wie sie es aus ihrer Kindheit am Weimarer Hof gewöhnt war. Sie ließ von 1856 bis 1861 das links-rheinische Rheinufer von den beiden bedeutendsten preußischen Gartenbaukünstlern Peter-Joseph Lenné und Hermann Fürst von Pückler-Muskau planen. Die Umsetzung erfolgte unter der Leitung des Garteninspektors Peter Weihl. Die gesamte Promenade erstreckt sich vom Ende des Konrad-Adenauer-Ufers bis zum Koblenzer Stadtteil Oberwerth auf einer Länge von 3,5 km.
Später vermachte Kaiserin Augusta der Stadt in ihrem Testament eine erhebliche Summe zur Erhaltung und Pflege der Rheinanlagen.
Zahlreiche Kunstdenkmäler und Plastiken säumten den Weg, von denen aber die Meisten im 2. Weltkrieg zerstört wurden. Auch von den ursprünglich prunkvollen Ausstattung der Gärten existiert nur noch wenig. Andere Teile, wie z.B. der Kaiserbogen, sind während des Dritten Reiches entfernt oder versetzt worden.
Bauwerke und Denkmäler
Josef-Görres-Denkmal
Zum 150. Geburtstag von Josef Görres, der am 25. Januar 1776 in Koblenz geboren wurde, wurde am Ufer des Rheins am 15. September 1926 der Grundstein eines ihm gewidmetem Denkmals mit Buch und Adler gelegt. Dr. Karl Russel, OB von Koblenz seit 1919, mauerte in diesen eine Urkunde mit Unterschriften der anwesenden Gäste und gängige Münzen von fünf Reichsmark bis einem Reichspfennig mit ein, dessen Gesamtbetrag von RM 11,68 er später zurückerhielt
Selbst zu diesem Zeitpunkt war noch nicht einmal die gesamte Finanzierung des Projektes gesichert. Nur etwa die Hälfte der geschätzten Baukosten in Höhe von 65 000 bis 70 000 RM waren durch Spenden und Beiträge der Provinzverwaltung und der Stadt selbst zusammen gekommen. Zumindest reichte dieser Betrag für Fundament, Bronzeguß, Honorar für Prof. Richard Langer und Gartenanlagen aus, sodass man nicht länger mit dem Denkmal auf sich warten lassen wollte. Das Denkmal - eine 5,23 Meter hohe allegorische Jünglingsfigur mit einem Adler auf einem vier Meter hohen Rochlitzer Porphyrsockel - wurde am 24. Juni 1928, also nach 9 Monaten Bauzeit, vom preußischen Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung Professor Dr. Becker eingeweiht und der Obhut der Stadt übergeben.
Vom Ortsausschuß der Görres-Gesellschaft war am 150. Jahrestag der Geburt von Görres folgender Aufruf in Koblenz ergangen:
Am 25. Januar 1926 sind hundertfünfzig Jahre verflossen, dass zu Coblenz [...] Joseph Görres geboren wurde. Kein Denkmal erinnnert heute in deutschen Landen an ihn. Die Zeiten sind vorüber, wo das Chrakterbild diese gewaltigen Geisteshelden in der Geschichte schwankte. Der Herausgeber des ´Rheinischen Merkurs`, der ersten politischen Tageszeitung großen Stils, gilt heute überall als ein Vorkämpfer nationaler, politischer und regionaler Freiheit. [...]
Heute mehr denn je ist es Pflicht, die Vorkämpfer deutscher Einigkeit zu unterstützen. [...]
´Wenig vermag freilich der einzelne, aber vieler Zusammenwirken fördert das Werk`!
Ein neues Komitee wurde gegründet - Vorsitzender wurde OB Dr. Karl Russell - das die Vorbereitung und Durchführung der Geldmittel für die Errichtung des Denkmals beschaffen sollte.
In dem beschwörend erhobenden rechten Arm und im Vorwärtschreiten gegen den Rhein sahen die Schöpfer den Geist von Görres als (ihre) Waffe des Kampfes. Der Adler zu seinen Füßen mit der gleichen Blickrichtung wie Görres symbolisiert die auf den Seitenwänden stehenden Worte von Görres:
am linken Fuß, und
am rechten Fuß der Statue. Auf der Rückseite, dem Kurfürstlichen Schloss zugewandt, steht Josef (mit 'F') Görres, sowie sein Geburts- und Sterbejahr.
Die Figur, die mit dem "Vater Rhein-Mutter Mosel"-Denkmal, den Haupteingängen des Schlosses und der Schlossstraße bis zur Herz-Jesu-Kirche eine Linie bildet, sollte vierzehn Jahre später für eine Metallspende der Kriegsrüstung verwendet werden. Albert Urmes, dem Leiter des Reichspropagandaamtes Moselland und Landeskulturwart, schreib im Mai 1942 in einem Brief, dass der "geschichtliche oder künstlerische Wert [...] nicht so hoch angeschlagen werden (kann), dass [...] eine Erhaltung des Denkmals gerechtfertigt erscheint." Bei der Bronzefigur rechneten die Nazis mit einem Gewicht von 2 515 Kilo, jedoch waren laut einem Erlaß des Reichsminister für Wissenschaft und Erziehung vom 5. Mai 1942 alle Denkmäler von Kaiser Wilhelm I. und Josef Görres von der Ablieferung befreit.
Pionier-Gedenkstein
Verschwunden seit Ende des Zweiten Weltkriegs ist ein an das "1. Rheinische Pionierbataillon Nr. 8" erinnernder Gedenkstein. Das Motiv, ein rudernder Pionier in einem Boot mit kurzen Texten zu vergangenen Kriegen und Opfern des Bataillons, hatte Professor Burger aus Mayen entworfen. An seinem damaligen Platz neben der Pfaffendorfer Brücke kam es 1939 wegen Platzmangels in seinem vorherigen Platz, dem Hof der Falckenstein-Kaserne. Dort wurde er am 18. Mai 1935 enthüllt. Gestiftet hatten ihn ehemalige Angehörige des seit August 1842 in Koblenz stationierten Pionierbataillons. Mehr als zwei Jahre nach dem Krieg berichtete die Stadtverwaltung dem Regierungspräsidenten im Zuge einer Nachfrage der französischen Militärregierung über Kriegdenkmäler in Rheinland-Pfalz, dass das Denkmal zerstört sei. Überreste konnten am ehemaligen Standpunkt allerdings nicht gefunden werden, weshalb man von einer beabsichtigten Entfernung ausgeht.
Gedenktafel für Hans Wilhelm Mutzbauer
Mit der Plannung und Erbauung einer Gedächnisstätte für die Toten des Zweiten Weltkriegs aus einem ehemaligen preußischen Pulverturm im Jahr 1963 hat sich Hans Wilhelm Mutzbauer einen Namen als Gestalter und Planer in Koblenz gemacht. Mutzbauer war von 1950 bis 1968 Direktor des Garten- und Friedhofsamtes Koblenz. Ihm widmeten die Stadtväter an der Pfaffendorfer Brücke eine schlichte, aber klare Gedenktafel. Der gebürtige Pfälzer hatte mit seinen Mitarbeitern innerhalb von nur 5 Monaten die Rheinanlagen (Kaiserin-Augusta-Anlagen und Konrad-Adenauer-Ufer) nach schweren Kriegszerstörungen neu aufgebaut und ausgestaltet und überall seine Handschriften, wie im Blumenhof des Deutschordenshauses, hinterlasen.
Kaiserhalle
Im Jahr 1875 wurde zur Erinnerung an die seit 1850 bestehenden Bindung zwischen dem Kaiserpaar und der Garnisonsstadt ein klassizistisches Plaketten-Ensemble bestehend aus neun rechteckigen und ovalen Platten teilweise im Pfaffendorfer Brückenbogen und teilweise direkt daneben an die dem Rhein zugewandte Mauer der Rheinanschlußkaserne angebracht. Diese wurden von den Offizieren des VIII (8). Offizierskorps um ein Relief mit Girlanden des 1861 verstorbenen Friedrich Wilhelm IV. erweitert, die über schweren marmornen Bänken und eisernen, von Lanzen umstellten Kandelabern in der "Halle" unter dem Brückenbogen hängen.
In der oberen Reihe hing eine Plakette mit der Zahl "1850", mit der gekrönten Initiale "A" (für Augusta), rechts daneben das Wappen des deutschen Reiches flankiert von Lorbeerkränze-schwingenden Engeln und ganz rechts eine ähnlich der ersten strukturierte Tafel mit "1875" und einem "W" (für Wilhelm). Die darunter liegenden Tafeln zeigen Adler, Lorbeergirlanden und einen preußischen Helm. 1850 zog Wilhelm I. als Militärgouverneure der Rheinprovinz und Westfalens nach Koblenz und 1875 feierten er und Augusta silberne Hochzeit.
Der Standort für die Anbringung der Plaketten wurde von Augusta persönlich aus zwei Gründen ausgesucht:
- Die Mauer der Kaserne befand sich in den von ihr geförderten Anlagen und konnte so von jedem Spaziergänger gesehen werden, und
- in der Kaserne waren zwei Kompanien des 4. Garde-Gredanierregimentes stationiert, dessen Befehlshaber Königin Augusta seit 1861 war.
Im Zuge des Um- und Erweiterungsbaus der heutigen Pfaffendorfer Brücke wurden im Jahre 1932 die Tafeln auf eine 16 m breite Mauer neben den heutigen Brückenbogen verschoben.
"Die Wacht am Rhein"
Unweit des Brückenmonuments und des Kaiserbogens stand von 1881 bis zu seiner Entfernung 1919 ein weiterer Gedenkstein. Zehn Jahre nach dem Deutsch-Französischen Krieg ließ ihn der Coblenzer Verschönerungsverein aufstellen. Der Basaltsockel mit der Aufschrift: "Die Wacht am Rhein" trug eine antike, stilisierte, von zwei Lanzen gestützte Rüstung. Unter dem Schriftzug befand sich ein Eisernes Kreuz, links und rechts jeweils ein zum Rhein blickender preußischer Adler. Die Stelle markiert den Punkt, an dem der König am 14. Juli 1870 den Koblenzern Soldaten ein letztes Mal vor ihrem Abmarsch nach Frankreich zuwinkte.
Am 6. November 1919 ließ ihn die Stadtverordnetenversammlung entfernen und stellte stattdessen eine Bank auf. Schon am 23. Mai verlangte die Coblenzer Zeitung, der Sockel solle zum Schutz der Ehre Deutschlands entfernt werden: Da schon seit Wochen die jedes deutsche Herz empörende Beobachtung gemacht wurde, dass [...] Franzosen, Engländer und Amerikaner dort Aufnahmen machten, die geeignet sind, Deutschland im Ausland lächerlich zu machen. In nicht mißzuverstehenden Posen lassen sich dort täglich viele Leute fotografieren, mit der zweifellosen Absicht, die Bilder in die Heimat zu schicken und sich so als Wacht am Rhein aufzuspielen.
Seit Dezember 1918 waren amerikanische Besatzer der "American Army of Occupation" in Koblenzer Kasernen stationiert, die ihre gelegentlichen Spaziergänge in den Rheinpromenaden auch für Erinnerungsfotos der besonderen Art benutzen. Diesen war die "Wacht am Rhein" aber nicht fremd. Seit dem Februar 1919 erschien eine Truppenzeitung der Dritten Division mit einer Auflage von 30.000. Ihr Titel war: "The Watch on the Rhine" (dt.: Die Wacht am Rhein)
Brückenmonument
Der Max-von-Schenkendorf-Büste gegenüber erinnert das von der damals noch Königin Augusta gestiftete und an ihrem Geburtstag am 29. September 1864 eingeweihte Monument an die Erbauer der Pfaffendorfer Brücke, damals "Coblenzer Rheinbrücke", mit der Inschrift:
Vorderseite:
Rückseite:
Geh.Oberbaurat HARTWICH
Baumeister SCHWARZ
Baumeister STERNBERG
Ingenieur BENDEL
_______
Zwölf Jahre später, am 24. Mai 1876 wurde das Monument, das aufgrund seiner Ähnlichkeit mit der Berliner Siegessäule als "Koblenzer Siegessäule" bekannt wurde, ein zweites Mal eingeweiht. Im März zuvor hatten ein gewaltiges Hochwasser und ein Orkan die ursprüngliche Säule zerstört. Von ihrem Schaft ist nur noch ein Teil gegenüber dem wiederhergestellten Denkmal zu sehen, das wurde mit Hochwassermarken versehen worden ist. Deshalb wird die etwas versteckte Säule auch "Hochwassersäule" genannt.
Lenné-Haus
Auch der Protektor der Koblenzer Rheinanlagen, der Gartenbaudirektor Peter Joseph Lenné, war von seiner Arbeit und der schönen Residenzstadt angetan. Aufgrund seiner hervorragenden Verbindungen zum königlichen Haus war er der einzige, der ein befestigtes Haus außerhalb der damals noch existenten Stadtbefestigung haben durfte. Dessen Schusslinie durfte eigentlich kein Gebäude stören, damit ja keine Steintrümmer dem Feind Schutz bieten könnten. Erst mit der Sprengung und Auflösung der Stadtmauer wurde diese Sperre aufgehoben und der Weg zur Besiedlung der südlichen Vorstadt freigemacht.
"Die Liebe zu seiner rheinischen Heimat wird durch die Tatsache erhellt, dass er sich mit spezieller königlicher Genehmigung im Festungsrayon der Stadt Koblenz ein Haus erbaute hatte, in dem er ruhigen Lebensabend verbringen wollte. Zu diesem schönen Abschluß ist er aber nicht mehr gekommen.", denn er starb vor der Fertigstellung 1866.
Trinkhalle mit Emporplatz un Kanbenbrunnen
Ein "ansprechend zierliches, in Laubwerk verstecktes Schweizerhäuschen" wurde am 18. Juni 1861 von der Königin als Trinkhalle am Rhein eröffnet. Sie wurde als Ergänzung zur Kaltwasserheilanstalt Laubach angesehen, denn hier konnte man das Kurwasser "Emser Kränchen" aus dem nahegelgenen Kurort Bad Ems trinken.
Augusta hatte den Bau des Hauses erst durch den Ankauf des Geländes ermöglicht und stiftete der Stadt, die die Trinkhalle mit 2000 talern übernahm, 500 Taler. An den Wochenenden fanden Militärkonzerte und Aufführungen von Orchestera und Gesangvereinen statt. In den Sommermonaten herrschte hier u.a. wegen der guten Lage mit Blick über den Rhein nach Pfaffendorf reger Betrieb, was durch die regelmäßigen Besuche von Augusta besonderen Glanz erhielt. Dies führte dazu, dass der vor dem Haus gelegenen Emporplatz zu klein wurde und die Betreiber - Stadt Coblenz - sich gezwungen sahen, den Platz zu vergrößern. Das gelang auch schnell und ohne bürokratische Schweirigkeiten, denn wegen der Rheinbaggerungen hatte man genügend günstigen Kies zu Verfügung um den Platz zu erweitern. Sechs hohe, schmiedeeiserne Leuchter bildeten den Abschluß der in den Platz mündenden Löwenbalustrade.
Kaiserin-Augusta-Denkmal
Am Mittag des 18. Oktober 1896 wurde das letzte Monument zur Erinnerung an die mittlerweile verstorbene Kaiserin enthüllt. Das Erinnerungsmal zeigt die sitzende Potraitstatue Augustas in antikem Gewand aus Carrarischem Marmor in anderthalbfacher Lebensgröße in siebzigsten Lebensjahr, umgeben von einer Pergola, an deren Enden zwei kleine Brunnen stehen. Die sitzende Figur hat von der Fußplatte bis zum Scheitel eine Höhe von zwei Metern und steht auf einem 1,35 Meter hohen Sockel. Die Sockelplatte ist 1,5 Meter lang und einen Meter breit.
Geplant und ausgeführt wurd das Denkmal vom Karlsruher Bildhauer Professor Friedrich Moest und vom Architekten Bruno Schmitz, dem Schöpfer des Kyffhäuserdenkmals, der Porta Westfalica und später des Deutschen Ecks.
Auf der Rückseite, einem Blumenbeet zugewandt, ist eine Aufschrift in das Mal eingehauen:
Die dankbare Bürgerschaft der Residenzstadt Coblenz
Errichtet 1895-1896Der Errichtung war eine 6-jährige Planungsarbeit, Organisation von finaziellen Mitteln und zwei Preisauschreiben vorausgegangen:
Bereits am 15. Januar 1890 - 15 Tage nach dem Tod der Kaiserin - war in der Stadtverordnetenversammlung eine Denkmalssetzung vorgeschlagen worden. Die Verwirklichung wurde von dieser bis zur endgültigen Entscheidung der Provinzialregierung über die Errichtung des rheinischen Provinzialdenmals (Deutsches Eck), die Ende 1890 fallen sollte, verschoben. Für den Fall, dass Koblenz nicht den Zuschlag eines solchen bekommen sollte, würde die Stadt aus eigenen Mitteln ein gemeinsames Denkmal für das Kaiserpaar erichten.
Noch vor der endgültigen Endscheidung über das Provinzialdenkmal, die immer weiter aufgeschoben wurde, erklärte die Stadtverordnetenversammlung am ersten Todestag 1891 der Kaiserin 30.000 Goldmark für die Aufstellung einer Büste an einem noch unbestimmten Ort in den Kaiserin-Augusta-Anlagen. Zusätzlich wurde ein "Komitee zur Errichtung des Kaiserin-Augusta-Denkmals" eingestzt, dem neben überwiegend Stadtverordnete und künstlerischen Beiräten auch der Kölner Appellationsgerichtsrat a.D. August Reichensperger angehörten. Eine Woche später wurde der erste Wettbewerb für das Denkmal ausgeschrieben und ein 7-köpfiges Preisgericht nominiert, dem ausschließlich bekannte Koblenzer angehörten. Der Entwurf von Moest, die sitzende Augusta mit architektonischem Unterbau, ging daraus als Sieger hervor. Sein ursprünglicher Vorschlag wurde etwas nach dem 2. Wettbewerb 1893 abgewandelt, indem ein monumentaler Überbau, eine Pergola und das kleine Beet zu Füßen der Kaierins hinzugefügt wurden. Im Februar wurde der bis zum Ende durchgeführte Spendenaufruf an die Koblenzer Mitbürger gestartet, der insgesamt fast 100.000 Mark zusammenbrachte.
Erst ein Jahr später begannen die Beratungen zur Wahl des Standortes. In Frage für kamen das Schlossrondel vor ihrem alten Wohnsitz, der Platz des Schenkendorfdenkmals oder der Luisenplatz. Am 20. Juni 1982 entschied das sich Denkmalkomitee für den Luisenplatz.
Nachdem Professor Moest der Auftrag für die bildhauerischen Teile erhalten hat, wurde am 15. Januar 1983, also genau drei Jahre nach dem ersten Vorschlag für ein Denkmal, ein weiterer Wettbewerb für den architektonischen Über- und Umbau ausgeschrieben. Bedingungen waren unter anderem:
§1 Der Blick auf die über den Rhein schauende Portraitstatue durfte nicht verdeckt werden.
§3 Die Kosten für den Überbau durfte die Summe von 35.000 Mark nicht überschreiten.
§4 Die Einsendungen der Vorschläge mussten bis zum 1. April an den Vorsitzenden des Komitees eingesandt werden.
Am 27. April gab Oberbürgermeister Schüller die Namen der Gewinner bekannt. Unter 41 Einsendungen aus dem ganzen Reich gewann Architekt Bruno Schmitz. Er erhielt als Honorar 500 Mark. Zweiter mit 300 Mark wurde Regierungsbaumeister Scholter aus Stuttgart, dritter der Posener Regierungsbaumeister Kothe (200 Mark).
Noch im Juni beschloß die Denkmalskomission, dass Schmitz' Entwurf ausgeführt werden solle. Sein Vorschlag beschrieb Prinz Leopold am Einweihungstag wie folgt: "aus einem erhöhten mittleren zur Aufnahme der Statue dienenden Hauptteil, flankiert von durch zwei Flügel, die durch Eckpfeiler begrenzt sind. Der runde Hauptteil öffnet sich nach vorne in eine halbkreisförmige, nach oben muschelartig geformte und von zwei ionischen Säulen eingefasste Nische. Über den Säulen befindet sich ein Hauptgesims, ein reichgegliederter, an der Basis von vier Adlern flankierter und an der Spitze mit dem auf polsterförmiger Grundlage ruhenden Kaiserinsignien bekrönter, pyramidenförmiger Aufbau.
[...]
Die niedrigen, leicht gekrümten Flügelbauen sind bis zur Basis der Statue als kräftige Quaderwerkzeuge gestaltet, während sie oben durch zwei Wände und zwei freistehende Pfeiler gegliedert sind. Über den Pfeilern schließen sich die Mauern wieder und erhalten durch leicht hervortretenden Platten ihren Abschluß. Die Teile unter den Säulen sind durch flach modellierte Reliefs geschmückt. (Aus Kostengründen wurde auf die ursprünglich geplanten Bronzereliefs verzichtet) Das Relief auf dem südlichen (linken) Flügel zeigt die Gründung des Roten Kreuzes, die u.a. auf die Anregung Kaiserin Augustas zurückgehen. Man sieht links einen schwer verwundeten Krieger, von zwei Schwestern liebevoll gepflegt; daneben hält eine weibliche Figur das Emblem des Roten Kreuzes. Das relief auf dem anderen Flügel zeigt die 'Confluentia', als anmutige Frau am Ufer des Rheins liegend. Daneben steht ein Genius mit dem Wappen der Stadt, die mit dem (Z.Z der Erbaung des Denkmals noch nicht ausgeführten) Pronzialdenkmals am Deutschen Eck geschmückt, im Hintergrund erscheint. An den jeweiligen Enden der Flügel stehen je vier wuchtig gestaltete, mit reich verziehrten Aufsätzen gekrönten Pfeiler. Die beiden Seiten der Pfeiler werden mit Wasserbecken, in welchen sich Wasser aus einem Delphinkopf ein Wasserstrahl ergießt, geschmückt. Die einfacher gestaltete Rückseite ist im mittleren Teil mit einem Laufbrunnen ausgestattet; aus einem Löwenkopf ergießt ein sich ein kleiner Wasserstrahl in eine briet Granitschale. [..] (Darüber ist die oben genannte Inschrift)
Außerdem wird an Moest die Ausführung der beiden Reliefs vergeben, welche, aus heute unbekannten Gründen, wenig später wieder zurückgenommen wurden und an den Berliner Bildhauer Vogel übergeben wurden. Alle drei Künstler wurden daraufhin aufgefordert, einen Zeitplan für die Fertigstellung des Denkmals aufzustellen. Nach Schmitz sollten die Fertigstellungen der gesamten Steinmetz- und Bildhauerarbiteen bis März 1895 beendet werden, damit man in Juni anliefern könne um Ende September das gesamte Denkmal enthüllen zu können. Von da an wurde die Spendensammelaktivität nochmals intensiviert, denn die zu erwartenden Kosten beliefen sich mittlerweile auf 100.000 Mark.
Vor der Fundamentierung am 1. Oktober musste noch der Bauort geräumt werden. Das bedeutete, den Luisentempel rund 100m rheinabwärts zu verlegen.
Die feieriche Einweihung des architektonischen Meisterwerks fand am Geburtsta von Augustas Sohn Friedrich, dem 18. Oktober 1896 statt. Laut seinem Bericht prunkte die ganze Stadt " in einem Meer von Fahnen und Girlanden. [...] Die Straßen entlang, die er Zug der fürstlichen Ehrengäste passieren musste, hatte sich ein zahlreiche Menschenmenge versammelt. [...] Gegenüber dem mit einer weißen Hülle verdeckten Mal waren die Offiziere, links davon die Stadtverordneten aufgestellt. Die Tribüne war dicht von geladenen Gästen besetzt."
Um Punkt 12 Uhr begann der mit Hochrufen und von allen Koblenzern Männergesangsvereinen gesungenen Lieder Nachruf an die Kaierin Augusta (Litterscheidt) und Deutsches Gebet (Lindlar), der Einzug der Gäste. Es folgte eine Rede von OB Schüller, in der er an die Wohltaten der Kaiserin erinnerte, und die oben zitierte Laudatio von Prinz Friedrich Leopold von Preußen. Er kam in Vertretung des Kaiserpaares, das wegen der am gleichen Tag stattfindenden Einweihungsfeier des westfälischen Provinzialdenkmals an der Porta Westfalica verhindert war. Auf sein Zeichen hin fiel die Hülle in scheeigen Glanz vom Denkmal.
Im Rahmen der Einweihungsfeier wurden sämtlichen Mitglieder des Komitees sowie Professor Moest mit Orden ausgezeichnet. Dem Architekten Bruno Schmitz wurde der Titel Professor erteilt.
Die Gesamtkosten des Denkmalbaus betrugen laut einem Verwaltungsbericht 120.433,53 Mark.
Weblinks
Literatur
- Helmut Kampmann: Wenn Steine reden. Gedenktafeln und Erinnerungsplatten in Koblenz, Fuck-Verlag, Koblenz, 1992, ISBN 3-9803142-0-0
- Presse- und Fremdenverkehrsamt Stadt Koblenz: Die Rheinanlagen Koblenz. Von den Anfängen bis heute, mit beiträgen von Willi Hörter, Franz-Josef Heyen, Katharina Richter u.a., Koblenz, 1992, Broschüre