Klarinette

Holzblasinstrument
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Klarinette
en.: clarinet, it.: clarinetto
Klassifikation
Holzblasinstrument
mit einfachem Rohrblatt
Tonumfang:

Notierter Umfang (Klang siehe Bauformen)
verwandte Instrumente:
Saxophon, Chalumeau
Musiker
Liste von Klarinettisten
Kategorie:Klarinettist

Die Klarinette ist ein transponierendes Musikinstrument aus der Familie der Holzblasinstrumente. Sie hat eine vorwiegend zylindrische Bohrung und ist mit einem Mundstück mit einfachem Rohrblatt ausgestattet. Der Name des Instruments (kleines Clarino) wird darauf zurückgeführt, dass sie im hoher Register ähnlich schrill klingt wie die hohen Clarin-Trompeten, deren Funktion sie ab dem 18. Jahrhundert auch ersetzte. Klarinettenspieler nennt man Klarinettisten.

Aufbau und Funktion

 
Klarinettenteile

Teile

Der Korpus der Klarinette besteht üblicherweise aus Ebonit oder Grenadillholz, oft auch aus Buchsbaum- oder Ebenholz, seltener sind Instrumente aus Metall. Die Klappenmechanik ist in der Regel aus Neusilber, Messing, Silber oder Gold. Die Gesamtlänge der B-Klarinette beträgt ungefähr 66 cm, (71 cm bei der A-Klarinette) und die Innenbohrung ist etwa 13 mm weit.

Um einfacher hergestellt, transporitert und gewartet werden zu können, besteht die Klarinette aus fünf getrennten Teilen, die mit korkbelegten Zapfen ineinander gesteckt werden:

  • Das schnabelförmige Mundstück ist zumeist aus Kunststoff wie Ebonit oder Acryl, seltener aus Holz, es gibt aber auch Glas- und sogar Metallmundstücke. Der eigentliche Tonerzeuger ist das ca. 12,5 mm breite einfachen Rohrblatt (kurz „Blatt“ genannt), das am Mundstück befestigt wird. Es ist fast immer aus Rohrholz (Pfahlrohr, lat. arundo donax), da Kunststoffe derzeit noch nicht zu einem ausgezeichneten Klang führen. Zur Befestigung werden Metallhalter, Bänder oder auch Schnüre verwendet.
  • Die Birne, auch Fass genannt, dient der Feinstimmung. Klarinettisten verwenden einerseits Birnen unterschiedlicher Längen, andererseits kann auch der Zapfen des Mundstücks etwas weiter aus der Birne „ausgezogen“ werden, um tiefer zu intonieren.
  • Das Oberstück und
  • Der Trichter, der auch viele andere Namen wie Becher, Stütze oder Schallstück hat und für den Klang der tiefsten Töne ausschlaggebend ist.

Physik

Wegen ihrer zylindrischen Bohrung erklingen bei der Klarinette die Obertöne geradzahliger Ordnung nicht. Das zweite Register der Klarinette überbläst deswegen in die Duodezime (zwölf Töne über dem Grundton, die Oktave als Oberton fehlt), was ihr einen großen Tonumfang beschert. Das dritte Register überbläst zwei Oktaven und eine Terz. Der gesamte Tonumfang beträgt mehr als 3 Oktaven.

Griffsysteme

 
B-Klarinette, Boehm-System

Die Entwicklung der verschiedenen Griffsysteme wird im Abschnitt Geschichte beschrieben. International hat sich das so genannte Französische oder Boehm-System durchgesetzt (nebenstehend abgebildet), in Deutschland und anderen deutschsprachigen Ländern ist das Deutsche oder Müller-System verbreitet, das das Bild im Kasten rechts oben und die Graphik mit den Einzelteilen zeigt.

Neben Unterschieden in der Griffweise benutzt das Boehm-System ein Mundstück mit weiterer Öffnung und ein breiteres Blatt. Dadurch ist der Klang der Boehm-Klarinette flexibler, obertonreicher. Der Klang der Deutschen Klarinette wirkt reiner und wärmer. Da jedoch unterschiedliche Mundstücke, Blätter, und hauptsächlich die Vorstelllung des Spielers wesentlich zum Klangergebnis beitragen, kann natürlich auch auf Boehm-Klarinetten ein sehr reiner Klang erzeugt werden. Die Grifftechnik der deutschen Klarinetten ist etwas näher an modernen Saxophonen. Typisch sind vor allem Rollverbindungen zwischen Klappen. Das Boehm-System kommt ohne Rollverbindungen aus. Es vermeidet einige Gabelgriffe und kommt daher Anfängern entgegen.

Es gibt traditionell starke Verfechter des einen oder anderen Systems und hochkarätige Solisten in beiden Lagern. Innerhalb nicht-klassischer Musik, insbesondere dem Jazz, ist das Boehmsystem stärker verbreitet, einige Dixieland- und Klezmerspieler ziehen aber deutsche Klarinetten vor, da das Schleifen der Noten (Glissando) auf ihnen einfacher ist.

Bauformen

Die Familie der Klarinetten hat besonders zahlreiche Vertreter in unterschiedlichen Größen, weil sich die zylindrische Bohrung und das flexible Klappensystem besonders gut für bauliche Experimente eignen. Schon Richard Strauss berichtet (in seiner Überarbeitung von Berlioz’ Instrumentationslehre) von einer Aufführung der Mozartschen g-moll-Symphonie mit einem reinen Klarinettenorchester, das sich aus Instrumenten der verschiedensten Stimmungen zusammensetzte. Fast alle Klarinetten sind transponierende Instrumente und müssen daher dementsperchend notiert werden.

Datei:Bassclarinet.jpg
Bassklarinette

Üblich

Im modernen Gebrauch sind in erster Linie vier Größen üblich: Die „normale“ Klarinette in B, die auch im Jazz und in der Volksmusik verwendet wird, klingt einen Ganzton tiefer, als sie geschrieben wird. Im Orchester gesellt sich zu ihr die A-Klarinette, sie klingt eine kleine Terz tiefer. Die abwechselnde Verwendung dieser beiden Typen ist vor allem technisch zu begründen, da sie klanglich fast identisch sind: Passagen in b-Tonarten lassen sich auf dem B-Instrument leichter ausführen, die A-Klarinette ist für Kreuz-Tonarten besser geeignet.

Für hohe Stimmen wird normalerweise die Es-Klarinette verwendet, deren durchdringender Klang in Blaskapellen und böhmisch-mährischer Volksmusik, aber auch im groß besetzten Symphonieorchester zum Einsatz kommt. Hauptartikel: Es-Klarinette

Hauptsächlich im Orchester ist auch die Bassklarinette in B zuhause, die eine Oktave unter der B-Klarinette klingt. Hauptartikel: Bassklarinette

 
Bassetthorn

Seltener

Seltenere hohe Instrumente sind die G-Klarinette, das „picksüße Hölzl“, das ausschließlich in der Wiener Schrammelmusik gespielt wird und die C-Klarinette, die im 19. Jahrhundert noch weit verbreitet war. Dieses einzige nicht-transponierende Familienmitglied wird heute üblicherweise durch die B-Klarinette ersetzt, was dazu führt, dass aus C-Stimmen transponiert, also vom Blatt einen Ganzton höher gespielt werden muss.

Das Bassetthorn in F wurde vor allem von Mozart sehr geliebt und in einigen seiner Opern, Kammermusikwerken und dem Requiem verwendet. Auch Richard Strauss setzte es ein und heute erlebt es eine Renaissance in der neueren Quartettliteratur für Klarinette. Hauptartikel: Bassetthorn

Rar

Die hohe As-Klarinette spielte früher die höchste Klarinettenstimme in der italienischen Blasmusik und wird heute durch die Es-Klarinette ersetzt, ebenso wie die hohe D-Klarinette, die beispielsweise im barocken Klarinettenkonzert von Johann Melchior Molter oder in der Wiener Tanzmusik (Johann Strauß) zu finden ist. Beide Bauformen werden heute nicht mehr serienmäßig hergestellt.

Die Bassettklarinette in A ist das dem Bassetthorn ähnliche Instrument, für welches Mozart sein Klarinettenkonzert komponierte. Die tiefsten Passagen des Konzerts wurden später nach oben oktaviert, um es auf der verbreiteten A-Klarinette spielen zu können. Einige Instrumentenbauer haben in letzter Zeit moderne Sonderanfertigungen dieser Bauform hergestellt, sodaß neuere Einspielungen, zum Beispiel jene durch Sabine Meyer, ein authentischeres Bild des Werks vermitteln können.

Im Blasorchester werden fallweise die Altklarinette in Es und die Kontra-Altklarinette in Es zur Verstärkung des tiefen Klarinettenregister verwendet. Weitere Baßinstrumente der Familie sind die Kontra-Bassklarinette in B, die äußerst seltene Subkontra-Altklarinette in Es sowie die Subkontra-Bassklarinette in B, von der weltweit nur wenige Exemplare existieren.

Datei:VierteltonMMM.jpg
Vierteltonklarinetten

Kurios

in den 1930er Jahren entwickelte Friedrich Stein die Steinklarinette, die ein neuartiges Klappensystem auf zwei Metallrohren hatte und von der Firma Gebrüder Mönning in Markneukirchen gebaut wurde.

Durch die Beschäftigung der Komponisten mit Mikrointervallen, die ab dem 20. Jahrhundert stattfand, entstand gerade bei Blasinstrumenten der Wunsch nach baulicher Unterstützung dieser Töne. Der Instrumentenbauer Fritz Schüller (1883-1977) konstruierte eine Vierteltondoppelklarinette, die aus zwei nebeneinander liegenden, im Abstand eines Vierteltons gestimmten Klarinetten besteht, die jedoch mit nur einem Mundstück und einem Klappensystem asugestattet sind. Mit einer zusätzlichen Klappe konnte zwischen den beiden Röhren hin- und hergeschaltet werden, sodass es ohne erheblich größerem Griffaufwand möglich war, eine Vierteltonleiter zu spielen.

In der türkischen Volksmusik wird eine Klarinette aus Metall verwendet, die einem Sopransaxophon ähnelt, aber mit einer modernen Böhm-Mechanik ausgestattet ist.

Geschichte

Das Chalumeau

Schon in der Antike wurden verschiedene Instrumente mit einfachem Rohrblatt verwendet, die Klarinette selbst entwickelte sich aus dem Chalumeau, der seinerseits aus Blockflöten entstanden sein dürfte, die mit einem anderen Mundstück versehen wurden. Das Chalumeau hatte noch keine Überblaseklappe und war daher auf einen Tonumfang von etwa eineinhalb Oktaven in der Alt-Lage beschränkt. Ähnlich der Blockflöte hatte er acht Grifflöcher, manchmal eine oder zwei Klappen und chromatische Noten konnten nur mit Hilfsgriffen gespielt werden.

 
Denners Klarinette

Denners Entwicklungen

Um 1700 baute der deutsche Instrumentenbauer Johann Christoph Denner die erste Klarinette, indem er ein Chalumeau anfertigte, das mit einer Zusatzklappe zum Überblasen versehen war. Weil dieses Instrument im mittleren und hohen Register einen lauten, klaren Klang hatte, wurde es Clarinetto, also kleine Trompete genannt. Da die ersten Klarinetten für die tiefe Lage jedoch nicht gut geeignet waren, wurden auch weiterhin Chalumeaus erzeugt, heute noch nennt man die tiefste Lage der Klarinette das Chalumeau-Register. Die Denner-Klarinette hatte nur zwei Klappen, doch verschiedene andere Hersteller fügten bald weitere hinzu, um zusätzliche Noten spielbar zu machenk, Das klassische Instrument, wie Mozart es kannte und liebte, hatte acht Grifflöcher und an die fünf Klappen.

Noch mehr Klappen

Der nächste wichtige Entwicklungsschritt war die Erfindung der modernen Polster: Frühe Klarinettenklappen bedeckten die Tonlöcher mit Filzscheiben. Da diese aber nicht sehr dicht waren, musste die Anzahl der Klappen klein bleiben und nicht alle Töne konnten sauber und schön klingen. Im Jahre 1812 entwickelte Ivan Müller, ein russischer Klarinettist, einen neuartigen Polster aus Leder, der das Loch erstmels luftdicht abdeckte. Er baute eine Klarinette mit sieben Grifflöchern und dreizehn Klappen, die in fast jeder Tonart ohne Probleme gespielt werden konnte. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurden diesem System, das weltweit Anklang fand, noch weitere Zusatzklappen hinzugefügt.

Hyacinthe Klosé entwarf 1839 eine völlig neue Anordnung der Löcher und Klappen, das stark von den von Theobald Böhm erstellten Berechnungen beinflusst war, die dieser auf den Bau der Querflöte angewandt hatte. Nach ihm benannte Klosé seine Erfindung auch Boehm-System. Da diese Griffweise völlig neuartig konzipert war und die das Müller-System gewohnten Musiker komplett umlernen mussten, setzte es sich jedoch nur langsam durch. Mittlerweile aber ist die Boehm-Klarinette, vom deutschen Sprachraum abgesehen, das internationale Standardinstrument. Siehe auch: Griffsysteme.

Verwendung in der Musik

Solistisch

Aus den zahlreichen Werken für Klarinette und Klavier sind vor allem die beiden Sonaten von Brahms, die Fantasiestücke von Robert Schumann und die vier Stücke von Alban Berg hervorzuheben. Weitere Sonaten komponierten Max Reger, Francis Poulenc, Paul Hindemith oder Leonard Bernstein

Es gibt auch eine reiche Literatur an Klarinettenkonzerten, das bekannteste dürfte das Konzert in A-Dur KV 622 von Wolfgang Amadeus Mozart sein. Auch Carl Maria von Weber und Mitglieder der Stamitz-Familie schrieben bekannte und bis heute häufig aufgeführte Klarinettenkonzerte, später komponierten Claude Debussy, Igor Strawinski oder Aaron Copland Werke für Soloklarinette mit Orchesterbegleitung.

Die völlig unbegleitete Klarinette wurde von vielen Komponisten, vor allem im 20. Jahrhundert mit Solokompositionen bedacht. Die prominentesten Vertreter sind hier die drei Stücke von Strawinski und Luciano Berios Sequenza IXa.

Kammermusik

In der reinen Bläserkammermusik gibt es kaum eine Formation ohne Klarinette: In Harmoniemusiken, Bläseroktetten und -sextetten sind meisten zwei, im Bläserquintett eine Klarinettenstimme besetzt. Eine weitere wichtige Besetzung ist das moderne Klarinettenquartett aus zwei Klarinetten, Bassetthorn und Bassklarinette. Außerdem hat die Klarinette in den Quintetten für Klavier und Bläser von Mozart und Beethoven schöne Aufgaben.

In der gemischten (Bläser- und Streicher-) Kammermusik ist zuallererst das Klarinettenquintett zu nennen, das den Klang des solistischen Blasinstruments mit einem Streichquartett kominiert. Vor allem die Quintette von Mozart und Brahms sind hier hervorzuheben. In der größeren gemischten Besetzung, wie im Schubert-Oktett oder Beethoven-Septett teilt sich die Klarinette mit der ersten Violine oft die Hauptstimme

Orchester

Abgesehen von einigen solistischen Versuchen war das Chalumeau nie wirklich im barocken Orchester integriert. Erst mit der Weiterentwicklung zur Klarinette konnte sich das Instrument neben den anderen Holzbläsern behaupten.

Wolfgang Amadeus Mozart hörte 1778 in Mannheim Sinfonien von Carl Stamitz und schrieb an seinen Vater:

Ach, wenn wir nur clarinetti hätten! - sie glauben nicht was eine sinfonie mit flauten, oboen und clarinetten einen herrlichen Effect macht!

Mozart bemühte sich von diesem Zeitpunkt an, dieses Instrument auch in Österreich im Orchester zu integrieren und es ist mit sein Verdienst, dass in den Symphonien von Beethoven die Klarinette bereits fix zur Bläsergruppe gehört und gleichwertig mit der Oboe oder Flöte eingesetzt wird. Besonders charakteristische Stellen findet man in den innigsten Momenten vieler Mozart-Opern und in den langsamen Sätzen der Beethoven-Symphonien.

Bei vielen Komponisten der Romantik ist die Klarinette, ähnlich der Oboe in der Barockzeit, das Instrument der Wahl für intime, gesangliche Passagen (beispielsweise in den Symphonien von Mendelssohn oder Brahms). Auch im romantischen Opernorchester wird sie gerne mit ausdrucksvollen Gesangslinien kombiniert.

Zu Beginn des 20. Jahrhundert beeinflußte der neuartige Jazz auch die Konzertmusik und naturgemäß kam hierbei die Klarinette als verbreitetes Jazz-Instrument, das aber auch im Orchester vertreten ist, sehr zum Zug. Ein weltbekanntes Beispiel ist der Beginn der Rhapsody in Blue von George Gershwin. Moderne Komponisten schätzen die Klarinette vor allem für ihre Wendigkeit in allen Registern. Seit Arnold Schönberg gilt sie gemeinsam mit der Flöte als besonders geeignetes Instrument für atonale oder experimentelle Musik.

Blasorchester

In Blasorchestern und Militärkapellen wird die Klarinette für schnelle Solopassagen verwendet. In Blasmusikbearbeitungen symphonischer Werke übernehmen die in zwei oder mehr Gruppen geteilten Klarinetten häufig die Geigenstimmen. Sie spielen dort weitgehend in ihrem oberen Tonbereich, in dem sie sich leicht von den anderen Instrumenten abhebt.

Jazz

Vor allem im frühen Jazz war die Klarinette ein zentrales Instrument, der Gipfel ihrer Populalität war in der Dixieland Jazz- und Big Band-Ära der 1930er und 1940er Jahre, als Klarinettisten wie Benny Goodman, Artie Shaw und Woody Herman die wohl erfolgreichsten Unterhaltungsmusikgruppen ihrer Zeit anführten. Ähnlich wie bei den Beatles, die eine Generation später viele Menschen dazu brachten, Rockmusik zu machen, begannen viele junge Menschen unter diesem Einfluss, Klarinette zu spielen.

Mit der sinkenden Beliebtheit der Big-Bands in den späten 1940ern entfernte sich das Instrument von der zentralen Position. Sie wurde vor allem vom Saxophon verdrängt, gleichwohl einige Musiker wie Buddy DeFranco, Jimmy Giuffre und Perry Robinson sie auch für Bebop und Free Jazz einsetzten.

In den 1980ern erlebte die Jazz-Klarinette eine Art Wiederauferstehung mit Eddie Daniels, Don Byron und anderen.

Weiteres

Auch im Klezmer und der osteuropäischen Volksmusik findet die Klarinette reiche Verwendung als Solo- oder Begleitinstrument.

Berühmte Klarinettisten

Der erste große Klarinetten-Star war Anton Stadler (1753-1812), dem Wolfgang Amadeus Mozart fast sämtliche seiner Werke für Klarinette, Bassetthorn oder Bassettklarinette „auf den Leib“ schrieb. Er kam ursprünglich aus Prag, führte aber wegen seiner großen Beliebtheit in vielen europäischen Metropolen ein regelrechtes Wanderleben.

Ähnlich inspirierend dürfte der Münchner Hofmusiker Heinrich Baermann (1784-1847) auf Carl Maria von Weber gewirkt haben, der ihm zwei Konzerte, ein Konzertstück und Kammermusikwerke widmete. Sein Sohn Carl Baermann war auch Klarinettist und schrieb neben einigen Konzerten eine Klarinettenschule, die bis heute verwendet wird.

Auch Johannes Brahms, der in den 1890er Jahren eigentlich schon aufgehört hatte, zu komponieren, wurde vom schönen Ton des Autodidakten Richard Mühlfeld (1856-1907) dazu gebracht, kurz vor seinem Lebensende noch einige Klarinettenwerke zu komponieren.

Bedeutende Klarinettisten der Gegenwart sind Sabine Meyer, Sharon Kam, Karl Leister und Giora Feidman. Weitere Musiker sind in der Liste von Klarinettisten aufgeführt.

Hersteller

Hersteller international

Amati, Belcanta, Buffet-Crampon, Jupiter, Leblanc [1], Luis Rossi, Noblet, Orsi, Selmer, Yamaha Corporation.

Hersteller in Deutschland

Oscar Adler, Claríssono (Martin Schöttle), Wolfgang Dietz [2], Martin Foag, Frank Hammerschmidt, Harald Hüyng [3], Richard Keilwerth [4], Leitner & Kraus  [5], Meinel, Mollenhauer, Moosmann, Richard Müller [6], Püchner, Lother Reidel, Eberhard Scherzer, Schreiber, Schwenk & Seggelke [7], F. A. Uebel [8], Wolf, Herbert Wurlitzer [9],

Hersteller in Österreich

Gerold Angerer [10], Othmar Hammerschmidt, Rudolf Tutz [11]

Literatur

  • F. Blume (Hg.), Die Musik in Geschichte und Gegenwart (MGG), Bärenreiter, Kassel, Bd. 7, Artikel „Klarinette“
  • Oskar Kroll, Die Klarinette, Bärenreiter Verlag, s.o., 1965.
  • Jack Brymer, Die Klarinette, Fischer Taschenbuch Verlag, 1983.