Norderney ist eine der Ostfriesischen Inseln im Nordwesten Deutschlands. Diese Inseln sind dem Festland des Bundeslandes Niedersachsen zwischen der Ems- und Wesermündung in der Deutschen Bucht vorgelagert. Von Westen aus gesehen ist Norderney die dritte der bewohnten Inseln. Gemessen an der Gesamtfläche ist Norderney nach Borkum die zweitgrößte Insel dieser Inselgruppe. Mehrere Bereiche in der Inselmitte sowie der gesamte östliche Teil Norderneys und somit annähernd zwei Drittel der Gesamtfläche gehören zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
Datei:Wappen Norderney.svg |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 42′ N, 7° 9′ O keine Zahl: 1,5–24,4 | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Regierungsbezirk: | Weser-Ems (bis 2004) | |
Landkreis: | Aurich | |
Höhe: | 1,5–24,4 m ü. NHN | |
Fläche: | 26,29 km2 | |
Einwohner: | 5986 (31. Dez. 2007) | |
Bevölkerungsdichte: | 228 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 26548 | |
Vorwahl: | 04932 | |
Gemeindeschlüssel: | 03 4 52 020 | |
LOCODE: | DE AUR | |
NUTS: | DE947 | |
Stadtgliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Am Kurplatz 3 26548 Norderney | |
Website: | www.norderney.de | |
Bürgermeister: | Ludwig Salverius (Einzelwahlvorschlag) | |
Übersichtskarte der Insel Norderney | ||
![]() |
Ebenfalls Norderney heißt die Stadt, die zusammen mit dem Hafen und dem angrenzenden Gewerbegebiet den gesamten westlichen Teil der Insel einnimmt. Sie gehört nach der Niedersächsischen Kreisreform von 1978 zum Landkreis Aurich und ist mit knapp 6.000 Einwohnern[1][2] die größte Siedlung auf einer der Ostfriesischen Inseln. Zur Stadt, der im Jahre 1948 das Stadtrecht verliehen wurde, gehören die beiden Ortsteile Fischerhafen und die ehemalige Kasernensiedlung Nordhelm genannt.
Die Hauptwirtschaftszweige des im Jahre 1797 zur ersten königlich-preußischen Seebadeanstalt an der deutschen Nordseeküste ernannten heutigen Staatsbades und Luftkurortes sind das Nordseeheilbad mit seinen vier Badestränden und der Fremdenverkehr. Heutzutage wurden über 400.000 Besucher und Kurgäste pro Jahr und im Jahre 2007 erstmals über drei Millionen Übernachtungen[3][4] auf der Insel gezählt.
Geografie
Die Lage der Stadt und Insel Norderney in Deutschland und im Bundesland Niedersachsen (dunkelgrün) |
Einteilung der Bodenfläche nach Nutzungsart
Fläche in ha - Stand: 01. Januar 2005
bebaute Fläche | 152 |
davon Wohnbaufläche | 65 |
davon gewerbliche Baufläche | 60 |
davon Erholungsfläche | 27 |
Gemeinbedarfsfläche | 24 |
Verkehrsfläche | 91 |
davon Straßenverkehr | 73 |
davon ruhender Verkehr | 20 |
davon Luftverkehr | 18 |
Flächen für die Ver- und Entsorgung | 1 |
Grünflächen | 60 |
davon Parkanlagen | 19 |
davon Kleingärten | 8 |
davon Sportplätze | 12 |
davon Friedhöfe | 2 |
davon sonstige Grünflächen | 19 |
Landwirtschaftliche Fläche | 405 |
Wasserfläche | 11 |
davon Süßwassergewässer | 3 |
Sonstige Fläche | 1.886 |
davon Unland | 877 |
Gesamtfläche ohne Küstengewässer | 2.629 |
Lage
Norderney ist eine der Ostfriesischen Inseln, die im Nordwesten Deutschlands in der Deutschen Bucht liegen. Die sieben bewohnten Inseln und die fünf unbewohnten größeren Sandbänke, Sandplaten und Hochsände sind dem Festland des Bundeslandes Niedersachsen vor der Küste der Region Ostfriesland aneinandergereiht vorgelagert. Die Insel gehört zum Landkreis Aurich. Von Westen aus gesehen ist Norderney die dritte der Ostfriesischen Inseln. Norderney erstreckt sich bei einer Gesamtfläche von etwa 26,29 Quadratkilometern auf einer Länge von rund 14 Kilometern in Ost-West-Richtung. An den breitesten Stellen am Westkopf und in der Inselmitte dehnt sich die Insel bis zu 2,5 Kilometer in Nord-Süd-Richtung aus. Sie ist damit nach der Fläche die neuntgrößte der deutschen Inseln und nach Borkum die zweitgrößte der Ostfriesischen Inseln. Auf der gesamten Nordseite der Insel erstreckt sich ein Sandstrand von rund 14 Kilometer Länge, der im Stadtgebiet von einem Inseldeckwerk gesäumt ist, das zum dem Schutz der Insel vor Hochwasser und Sturmfluten und zudem als Fußgängerpromenade dient.
Wie die Insel heißt die im westlichen Teil gelegene Stadt Norderney. Die Stadt hat mit dem Gewerbegebiet eine maximale Ausdehnung in Ost-West-Richtung von etwa 2,5 Kilometern und in Nord-Süd-Richtung von bis zu 2 Kilometern. Insgesamt beträgt die bebaute Fläche des Stadtgebiets 354,2 Hektar.
Nachbargemeinden
Von der östlichen Nachbarinsel Baltrum wird Norderney durch das schmale Seegatt der Wichter Ee getrennt. Vom Stadtzentrum Norderneys bis zum Inselort Baltrum sind es etwa 15 Kilometer. In Richtung Westen ist die Insel Juist rund drei Kilometer entfernt, bis zum Zentrum der Gemeinde Juist sind es etwa elf Kilometer Luftlinie. Zwischen Norderney und Juist erstreckt sich das breite Spaniergatt. Die gesamte Osthälfte Norderneys sowie das südlich der Insel angrenzende Wattenmeer mit seinen Untiefen Hohe Plate, Hohes Riff, Busetief, Wagengatt, Lütetsburger Plate und Ostbalje gehören zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.
Das Festland ist zwischen drei Kilometer (von der Wattseite östlich des Grohdepolders bis Hilgenriedersiel und Neßmersiel) und sechs Kilometer (vom Hafen Norderney bis zum Norder Stadtteil Ostermarsch) entfernt. Benachbarte Kommunen auf dem Festland sind die Stadt Norden, die Gemeinde Hagermarsch in der Samtgemeinde Hage sowie auf einem kurzen Abschnitt die Gemeinde Dornum, alle im Landkreis Aurich.
Im Norder Stadtteil Norddeich befinden sich der Fähranlager an der Mole und ein Flugplatz, von dem aus Flüge nach Norderney möglich sind.
Geologie
Infolge der starken Gezeitenströmung aus nördlicher und westlicher Richtung driftet Norderney wie alle anderen Ostfriesischen Inseln in östliche Richtung ab. Durch das im Jahr 1858 erstmals angelegte Inseldeckwerk konnte der westliche Inselkopf gegen die Gezeitenkräfte und die damit verbundene Küstenerosion gesichert werden. Der östliche Teil der Insel gewann dagegen in den letzten 200 Jahren rund 5 bis 6 Kilometer Länge dazu.
Der höchste natürliche Punkt der Insel und der gesamten ostfriesischen Inselkette ist die Walter-Großmann-Düne, die nach dem deutschen Geodät Walter Großmann benannt wurde. Es handelt sich um eine im Bereich der Weißen Düne in der Inselmitte gelegene Sanddüne mit einer Höhe von 24,4 Meter ü. NN.[6] Die durchschnittliche Höhe der Insel beträgt etwa 3 bis 5 Meter ü. NN, während der Inselsockel durchschnittlich 1,5 Meter aus dem Meer herausragt. Auf einigen der höheren Dünen, die zwischen etwa 10 und 20 Meter ü. NN hoch liegen, sind Aussichtsplattformen, zum Teil mit Informationstafeln über die Insel oder den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, eingerichtet worden. Einige der markanten Dünen haben im Laufe der Zeit Namen erhalten. Zu erwähnen sind die Georgshöhe und die Marienhöhe im Stadtgebiet sowie die Mövendüne, die Senderdüne und die Rattendüne im Ostteil der Insel.
Östlich der Stadt Norderney gibt es mehrere kleine Gebiete, in denen Landwirtschaft betrieben wird. Es handelt sich dabei größtenteils um Pferdekoppeln und Weiden, auf denen in den künstlich angelegten Deichgroden unter anderem Galloway-Rinder gehalten werden. Im 19. Jahrhundert wurde versucht, auf den zahlreichen Salzwiesen Gerste und andere Getreidesorten anzubauen. Dies wurde aufgrund des mageren Ertrages, den der sandige Boden hergab, wieder eingestellt. Heutzutage werden auf Norderney im Hinblick auf den Nationalpark keine Felder mehr landwirtschaftlich bestellt.
Bedingt durch die geologischen Verhältnisse auf der Insel konnte sich darunter eine Süßwasserlinse herausbilden. Diese entsteht durch versickerndes Regenwasser, welches im sandigen Boden das schwerere Salzwasser bis zu einer Tiefe von maximal 80 Metern verdrängt. Die Größe der Linse unterliegt klimatischen Schwankungen, dennoch können auf der Insel jährlich rund 900.000 Kubikmeter Trinkwasser vom Wasserwerk Ort und dem im Jahre 1958 in der Inselmitte erbauten Pumpwerk Weiße Düne gefördert werden.[7] Das Norderneyer Trinkwasser gilt als besonders rein, da es aufgrund der Lage unterhalb des Inselsockels im Gegensatz zum Grundwasser unter dem Festland keine Verunreinigungen durch versickernde Dünger und Abwässer erfährt. Um einer Versalzung der Süßwasserlinse zuvorzukommen, wurden im Laufe der Zeit die Randdünen der Insel verstärkt, um bei Sturmfluten ein Eindringen von Salzwasser und damit eine Zerstörung der Linse zu verhindern.
Klimatische Verhältnisse
Die Insel Norderney liegt im Bereich des gemäßigten, sommerkühlen und vom Golfstrom beeinflussten Hochseeklimas und damit im direkten Einfluss der Nordsee. Bei geringen Temperaturschwankungen herrscht hohe Luftfeuchtigkeit. Im Durchschnitt liegen die Temperaturen im Sommer unterhalb und im Winter oberhalb der auf dem Festland gemessenen Werte. In der Gesamtheit wird das Norderneyer Seeklima durch den vorherrschenden Westwind geprägt. Im Frühjahr und Herbst sind Stürme mit Orkanstärken recht häufig, diese treten oftmals mit einer Sturmflut auf. Dabei entstehen Wellen, die sich bis auf 10 Meter Höhe auftürmen können.
Die Wassertemperatur wird an den beiden Wellenmess-Stationen in den Nordergründen, einer Untiefe im Nordenwesten Norderneys, und im Norderneyer Riffgatt (südlich des Hafens) gemessen. Sie schwankt zwischen 5 °C in den Wintermonaten und über 20 °C in sehr warmen Sommern. Im jährlichen Durchschnitt liegt die Wassertemperatur bei ungefähr 14 °C. Von 1961 bis 2000 wurden an der Beobachtungsstation im Norderneyer Seegatt 26 Winter mit Eisaufkommen im Wattenmeer registriert. Die Häufigkeit von Eisbildung liegt damit im Durchschnitt bei 65 Prozent. Der längste Abschnitt eines Eiswinters waren 74 Tage, der Durchschnitt beträgt 21 Tage.[8]
Das durchschnittliche Jahrestemperaturmittel liegt bei 8,7 °C. Die wärmsten Monate sind Juli und August mit einem Monatstemperaturmittel von mehr als 18 °C. Bei ablandigem Südwind können Temperaturen über 30 °C erreicht werden, wie in den Jahren 1969 mit 33 °C und 2006 mit 32,6 °C. Der kälteste Monat ist der Januar mit einer Durchschnittstemperatur von 1,1 °C. In dem Zeitraum von 1961 bis 1990 wurden auf Norderney im Jahresmittel 0,6 heiße Tage (Tropentage) gemessen. Die jährliche mittlere Niederschlagsmenge liegt bei etwa 770 Millimetern pro Quadratmeter. Der regenreichste Monat ist der November mit 87,6 Millimetern pro Quadratmeter, dagegen ist der regenärmste Monat der Februar mit nur 40,7 Millimetern pro Quadratmeter. Im Durchschnitt gibt es pro Monat 11,5 Regentage. Die mittlere Sonnenscheindauer liegt dabei mit durchschnittlich 1630 Stunden im Jahr über dem deutschen Mittelwert von 1550 Stunden. Die meisten Sonnenscheinstunden werden in den Monaten Mai bis August mit bis zu 226 Stunden erreicht. In den Wintermonaten scheint die Sonne hingegen nur 38 bis 76 Stunden.
Der Klimaklassifikation von Wladimir Peter Köppen zufolge gilt für Norderney die Einteilung Cfb.[9]
- Klimazone C: Warm-Gemäßigtes Klima
- Klimatyp Cf: Feucht-Gemäßigtes Klima
- Klimauntertyp b: warme Sommer
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Norderney
|
Geschichte
Entstehung der Insel und erste Besiedelung
Die Insel Norderney ist vom Ursprung her eine Geestkerninsel und war nicht wie etwa die Nordfriesichen Inseln mit dem Festland verbunden. Das wird aus der geologischen Zusammensetzung der Insel deutlich.[10] Norderney liegt auf einem im Pleistozän gebildeten Sockel, der hauptsächlich aus Sand besteht, während auf dem Festland und in der Marsch Ton vorherrscht.[11] Vor etwa 10.000 Jahren im Zeitalter des Holozäns erstreckte sich das Festland noch weit in die Nordsee hinein bis zur Doggerbank und zur englischen Küste. Als Folge der Eisschmelze nach der letzten Eiszeit und des dadurch bedingten Anstiegs des Meeresspiegels begann vor etwas 7.500 Jahren eine Überflutung der heutigen Deutschen Bucht. Durch die Interaktion von aus Westen kommender Strömung und Wind lagerten sich etwa zur Zeitenwende vor allem Klei- und Torfschichten sowie Sandmassen ab. Diese Ablagerungen häuften sich im Laufe der nächsten Jahrhunderte zu Sandbänken und inselähnlichen Platen auf, die in östliche Richtung wuchsen. Die Sandbänke, die auch bei Flut nicht mehr überschwemmt wurden, (siehe Kachelotplate) bildeten den idealen Boden für diverse Pflanzen, welche mit ihren Wurzeln den Sandboden zusätzlich verstärkten. Der Bewuchs erleichterte somit die Bildung von Dünen und ermöglichte in den folgenden Jahrhunderten das Wachstum der Insel.[12]
Die Ostfriesischen Inseln wurden zunächst in Reiseberichten des griechischen Geographen Strabon im Jahre 12 vor Christus und von Plinius dem Älteren in der Naturalis historia um 79 nach Christus erwähnt, jedoch bis auf Borkum (Burchana) nicht weiter namentlich bezeichnet. Da es sonst keine genau überlieferten und datierten Quellen aus dieser Zeit gibt, geht man davon aus, dass sich etwa um das Jahr 800 die Inseln Bant, Borkum, Juist, Buise, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge dem Festland vorgelagert befanden. Durch die schwere Allerheiligenflut vom 1. November 1170 brach die Insel Bant auseinander. Die Insel Buise lag westlich der heutigen Position Norderneys und wurde durch die Zweite Marcellusflut vom 15. bis zum 17. Januar 1362 in zwei Teile gerissen. Der dabei entstandene östliche Teil der Insel erhielt den Namen Oesterende. Die Inseln Bant und Buise nahmen durch Sandabtragungen und Überflutungen im Laufe der folgenden Jahre an Größe ab und versanken nach der Petriflut vom 22. Februar 1651 endgültig in der Nordsee.
Die erste namentliche Erwähnung Norderneys findet sich in einer Lehnsurkunde vom 11. September 1398, in der unter anderem die Inseln Burse und Oesterende verzeichnet sind.[13]
Die aus dem östlichen, verbliebenen Ende Buises entstandene Insel Oesterende wurde auch durch die stete Sandzufuhr ihrer westlich gelegenen Schwesterinsel immer größer.[11] Als eigenständige und zusammenhängende Insel existiert Norderney erst seit etwa Mitte des 16. Jahrhunderts wonach sie vom Ursprung her die jüngste der Ostfriesischen Inseln ist. Erstmals wurde sie in einem Rechnungsbuch der Gräfin Anna von Oldenburg aus dem Jahre 1550 als Norder neye Oog (Nordens neue Insel) erwähnt:
„… das Eyland Norder neye Oog, unter Berumer Amt gehörig, hat eine Kirche und 18 Häuser hinter hohen Dünen.“
Das Inseldorf entwickelte sich von 1688 an im Westteil mit zwei Häuserreihen, die aus eingeschossigen kleinen Fischerhäusern bestanden.[14] Die ersten Einwohner Norderneys waren hauptsächlich freie Erbpächter. Um schneller auf das offene Meer zu gelangen und dort Fischfang (hauptsächlich Angelschellfisch) zu betreiben, zogen Menschen auf die Insel. Weitere Ertragsquellen bildeten die Muschelzucht und die Bergung von Strandgut. Über die Verteilung dieses Strandgutes wachte von 1607 an ein Inselvogt, der in Vertretung des Landesherrn sowohl die Verwaltung als auch die Polizeiaufsicht und die Geldeinnahme wahrnahm. Ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erlangte die Frachtschifffahrt für festländische – in erster Linie Emder, Norder, Groninger und Bremer – Handelshäuser immer größere Bedeutung.
Ursprung des Inselnamens
Auf der historischen Landkarte Ostfrieslands von Ubbo Emmius, die um das Jahr 1600 entstand, ist die Insel als Nordernie verzeichnet. Man kann das Inseldorf, welches von Dünen im Westteil der Insel umgeben ist, ausmachen. Vom 16. Jahrhundert an wird die Insel mit Nordernei und ab dem 18. Jahrhundert mit dem heutigen Namen Norderney bezeichnet. Zur Zeit des preußischen Badebetriebs existieren auch Karten mit der Bezeichnung Bad Norderney. Davor ist sie auch unter dem Namen Osterende/Oesterende (1398), Norder Nie Oech (1549), Norder neye oog (1550), Nie Norderoghe (1564), Ninoorderooghe (1589), Noorderny (um 1600) und Ny norderoghe (1651) auf zeitgenössischen Karten und Vertoonungen (Reliefkarten der Inseln von der Seeseite aus) verzeichnet. Die erste urkundliche Erwähnung war im Jahre 1500, als der östlich verbliebene Teil der Insel Buise Norderoog und 1515 in mittelniederdeutscher Sprache Norderney Oog genannt wurde. Der Namensbestandteil Oog fiel bereits im späten 16. Jahrhundert weg.
Der Name der Insel bedeutet auf ostfriesisch neue Norder Insel (Nordens neue Insel). Das Norder bezieht sich dabei auf das Norderland, einen Landstrich um die Stadt Norden, vor dessen Küste die Insel liegt. Das -ney ist die ältere Schreibweise des ostfriesischen neei, was soviel wie neu bedeutet. Im lokalen Niederdeutsch wird die Insel Nördernee ([ ]) genannt.[15]
Die Entwicklung zum ersten Deutschen Nordseebad
Die ersten Seebäder an der Nord- und Ostseeküste wurden in der der Mitte des 18. Jahrhunderts in England (Brighton, Hastings, Scarborough, Margate, Ramsgate, Bath) sowie in Frankreich (Dieppe) und in Dänemark eingerichtet. Das Inselklima bietet gegenüber dem Klima auf dem Festland im Hinblick auf die Heilwirkung Vorteile, da die Seeluft einen höheren Reinheitsgehalt besitzt.[10] Zudem wirkt sich das Meerwasser positiv auf verschiedene Hauterkrankungen wie zum Beispiel die Schuppenflechte aus. Die wissenschaftlichen Abhandlungen und die damit verbundenen neu gewonnenen Erkenntnisse des englischen Arztes Richard Russel über Meeresheilkunde und Thalassotherapie aus dem Jahre 1750, dass sich die nahezu pollen- und schadstofffreie Seeluft bei Erkrankungen der Atemwege bestens eignet, ließ in dieser Zeit die Seebäder entstehen.[16] Dieser Ansicht, und damit Verfechter der Idee, waren in Deutschland der aus Göttingen stammende Professor Georg Christoph Lichtenberg und der Arzt Christoph Wilhelm Hufeland. Ein Antrag, eine private Seebadeanstalt auf deutschem Boden einzurichten, welcher den Ständen Ostfrieslands und dem damaligen Inselvogt Johann-Gerhard Feldhausen am 17. Mai 1794 vorgelegt wurde, kam zu folgendem Ergebnis:
„Da man sich allerseits überzeugt hält, dass ein Seebad bei verschiedenen Krankheiten sehr vielen Nutzen leistet, auch selbst hiesige Eiländer den wohltätigen Einfluss der Seebäder auf die Gesundheit bereits aus der Erfahrung kennen gelernt hatten, da ferner nach Anlegung eines Seebades die kostbaren Reisen nach ausländischen Bädern erübrigt sein können und endlich der Kostenaufwand in Absicht des Ganzen von geringer Erheblichkeit ist, sodann auch in der Folge die Anstalt sich selbst erhalten kann, so sind sämtliche Stände für die Veranstaltung eines Seebades.“
Der Vorsitzende der Ostfriesischen Stände war zu dieser Zeit Edzard Mauritz Freiherr von Inn- und Knyphausen auf Lütetsburg, dem ein Straßenname auf der Insel Norderney gewidmet wurde. Er setzte sich stark für diese Idee ein und investierte eigenes Kapital auf Norderney.[14][17][18]
Die Ständeversammlung konnte sich dabei auf das Gutachten des obersten Medizinalbeamten Landphysikus Friedrich-Wilhelm von Halem[19] berufen. Dieser war ein Schüler des Professor Lichtenberg und konnte am 3. Oktober 1797 die erste Seebadeanstalt auf einer Ostfriesischen Insel eröffnen, nachdem der Beschluss der Stände, eine Nordseebadeanstalt zu errichten, von Friedrich dem Großen von Preußen genehmigt wurde.[14] Am 7. Juli 1783, bereits 14 Jahre vorher, war ein ähnlicher Antrag des Juister Inselpastors Gerhard Janus gescheitert, auf der Insel Juist ein Seebad einzurichten.[16] Das Norderneyer Seebad wurde nach dem Vorbild der englischen Seebäder und des Ostseebades Heiligenbad (Heiligendamm bei Bad Doberan), welches im Jahre 1794 die erste deutsche Badeanstalt überhaupt war, gegründet und eröffnet.[10]
Norderney im 19. Jahrhundert
Vor der Aufnahme des Bäderbetriebs lebten im Jahre 1793 etwa 500 Bewohner in 106 Häusern auf Norderney, die die Veränderungen auf der Insel zunächst skeptisch aufnahmen, denn die bisherige Einnahmequelle der Inselbevölkerung bestand in der Hauptsache aus dem Fischfang. Als das Seebad im Jahre 1800 offiziell eröffnet wurde, besuchten 250 Kurgäste die Insel. Die Einwohner- sowie die Gästezahl wuchs ab dem 19. Jahrhundert sprunghaft an, 1860 gab es schon doppelt so viele Häuser mit rund 1.200 Bewohnern und zudem Herbergen für die über 2.600 Badegäste, die die Insel im Jahre 1865 besuchten. Zunächst erlitt diese Entwicklung während der französischen Besatzung von 1806 bis 1813 jedoch eine kurze Unterbrechung. Der Bäderbetrieb kam in dieser Zeit zum Erliegen. Nach den Beschlüssen des Wiener Kongress im Jahre 1815 wurde Ostfriesland – und damit Norderney – dem Königreich Hannover zugeordnet. Daraufhin wurde der geregelte Badebetrieb auf der Insel wieder aufgenommen. Ein erstes Warmbadehaus wurde errichtet und die meisten Gebäude der Insel wurden renoviert oder erweitert.[14][20] In dieser Zeit wurde auch schon damit begonnen den ersten Kurpark der Insel zu errichten.[14] Der Bäderbetrieb entwickelte sich für die Insulaner zu einer äußerst lukrativen Einnahmequelle, indem die Zimmer der eigenen Wohnhäuser an die Badegäste vermietet wurden. Noch heute sind die Anbauten an vielen Häusern im Stadtkern anhand der Veranden zu erkennen. Badende Männer und Frauen wurden getrennt voneinander an verschiendenen Strandabschnitten mit von den Kuranlagen mit Badekarren zum Strand gefahren, um dort entweder halb liegend oder knieend ein Bad im Meer zu nehmen. Noch heute finden sich auf Norderney der Herrenpfad und der Damenpfad, die auf diesen Umstand hindeuten. In einer Beschreibung des Physikus Friedrich-Wilhelm von Halem findet sich folgender Textabschnitt, in dem er den angemessenen Abstand zwischen Damen- und Herrenbad beschreibt[21]
„Am Strande der Badegegend sind in gehöriger Entfernung zwei Stangen aufgerichtet, in deren Zwischenräumen sich niemand baden darf und woselbst die Buden für die Badekutschen stehen. Außer der Linie derselben nach Süden hin baden sich die Frauenzimmer, und der nach Norden die Mannspersonen. Diese Einrichtung ist des Abstands wegen erforderlich und wird jeder honette Badegast sich Beobachtung derselben zu bescheiden wissen“
Anfang des 19. Jahrhunderts galt Norderney als das vornehmste der deutschen Seebäder und bereits im Jahre 1819 gehörte die Insel als königlich-hannoversches Seebad mit zu den bekanntesten europäischen Bädern überhaupt. Vor allem König Georg V. von Hannover trug entscheidend dazu bei, indem er die Insel zusammen mit seiner Gemahlin Königin Marie mehrere Monate im Jahr zu seiner Sommerresidenz machte. Da den beiden Staatsoberhäuptern der Hofstaat folgte, wurden in den nächsten Jahren mehrere Gebäude errichtet, die bis heute Bestand haben und den Stadtkern der Insel nachhaltig prägen. Das im Jahre 1800 errichtete Warmbadehaus aus Holz wurde gegen einen Steinbau ersetzt und das Große Logierhaus wurde 1837 erbaut, welches als Kurhotel für die Unterbringung fürstlicher Personen in passender Weise und den König gedacht war. Noch heute ist in diesem Gebäude das Kurhotel untergebracht. Das Conversationshaus wurde 1840 im klassizistischen Baustil am heutigen Kurplatz im Zentrum der Stadt entstand ebenfalls und steht heute noch an dieser Stelle. Es gilt als einer der bedeutenden Profanbauten in Nordwestdeutschland. Das hannoversche Königspaar ist bis heute in mehreren Straßennamen und Ortsbezeichnungen verewigt. So gibt es die beiden Dünen Georgshöhe am Nordstrand und Marienhöhe am Weststrand. Daneben gehen viele der heute noch geläufigen Bezeichnungen der sich auf Norderney befindlichen restlichen Dünen, Flure und des sich südlich der Insel erstreckenden Wattenmeers auf die Hannoversche Grundsteuervermessung (1830) und die Preußische Grundsteuervermessung (1870)[22] zurück. Neben der Errichtung der zahlreichen Prachtbauten wuchs das Stadtgebiet im 19. Jahrhundert stark an, denn für die immer größer werdende Zahl an Kurgästen musste entsprechend Wohnraum geschaffen werden. Im Jahre 1866 endete die hannoversche Regentschaft über Ostfriesland und somit auch über Norderney. Unter preußischer Herrschaft wurde der Bäderbetrieb jedoch weiter gefördert und von 1869 an wurde das nun als preußisches Staatsbad bezeichnete Norderneyer Seebad auch von der preußischen Königsfamilie als Sommerresidenz genutzt.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erwies sich die Anreise nach Norderney noch als recht langwierig und schwer. Kurgästen, die aus dem Rheinland anreisten, wurde noch im Jahre 1832 die folgende Reiseroute vorgeschlagen:[14]
„Sie reisen am besten mit dem auf dem Rhein fahrenden Dampfschiff nach Rotterdam, von dort nach Amsterdam zu Lande; von Amsterdam fährt dreimal wöchentlich ein Dampfer über die Zuidersee nach Harlingen, von wo man dreimal täglich durch Wagen oder Zugschiffe nach Groningen oder Delfzijl gelangen kann. Von hier fahren täglich Schiffe nach Emden, von da kommt man mit dem Wagen nach Norden und Norddeich“
Im Zuge des technischen Fortschritts wurden zum Ende des 19. Jahrhunderts hin die Reisewege vom Festland zur Insel deutlich verbessert. Damit wuchs die Zahl der Kurgäste im Laufe der Jahre weiter an. Noch bis in die Mitte der 1850er Jahre mussten die meist aus Bremen kommenden Schiffe in der Norderneyer Rhede im Südwesten der Insel festmachen. Die Fahrgäste wurden mit Pferdekarren durch das seichte Wasser bis auf die Insel gefahren. Die erste tidenunabhängige Dampfschiffverbindung mit dem Dampfer Stadt Norden wurde im Jahre 1872 eingerichtet sowie ab 1889 die Bahnstrecke von Emden nach Norddeich ausgebaut.[14] Damit wurde eine Schienenverbindung von der Nordseeküste bis nach Münster fertig gestellt. Am 1. Juni 1886 wurde das auf Initiative des Geheim Medicinalrates Friedrich Wilhelm Beneke aus Marburg errichtete Kinderkrankenhaus Seehospiz Kaiserin Friedrich vom Verein für Kinderheilstätten an den deutschen Seeküsten offiziell eröffnet. Es bestand bereits seit dem 1. Juni 1882 provisorisch und war die damals erste Einrichtung dieser Art.[23]
→ Hauptartikel: Inselinternat Norderney
Das Seehospiz wurde im Jahre 1888 von den Preußen zum Nationalhospiz für Kinder und Soldaten ausgebaut.[24] Es besteht heute noch in Form einer Kinderkurklinik, in der Atemwegs- und Hauterkrankungen bei Kindern behandelt werden.
20. Jahrhundert und Gegenwart
seit Einführung der NorderneyCard im Jahre 1997
Jahr | Gäste | Übernachtungen |
---|---|---|
1997 | 266.513 | 2.891.668 |
1998 | 265.803 | 2.780.299 |
1999 | 276.709 | 2.786.455 |
2000 | 295.232 | 2.857.848 |
2001 | 321.372 | 2.985.546 |
2002 | 324.164 | 2.885.058 |
2003 | 348.196 | 2.963.146 |
2004 | 362.072 | 2.940.023 |
2005 | 378.223 | 2.923.663 |
2006 | 405.284 | 2.978.840 |
2007 | 426.533 | 3.059.268 |
Die Zahl der Bade- und Tagesgäste, die die Insel besuchen, wuchs auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts weiter an. Seit 1997 verfügt die Stadt Norderney durch die Auswertung der NorderneyCard erstmals über konkrete Zahlen, die sich wie in dieser Tabelle darstellen und welche die immense Bedeutung des Tourismus für die Stadt hervorheben.[3] |
Mit Beginn des 20. Jahrhunderts besuchten etwa 40.000 Badegäste die Insel, das waren etwa zehn Mal so viele, wie die damalige Einwohnerzahl des Inselortes. Zu dieser Zeit wurden auch auf Norderney viele Häuser im Stil der Bäderarchitektur errichtet. Noch heute finden sich im Stadtkern Gebäude aus der wilhelminischen Zeit. Ab dem Jahr 1900 wurde Norderney der Mittelpunkt der sommerlichen Reichspolitik, denn der spätere Reichskanzler Bernhard Fürst von Bülow residierte über die Sommermonate in der Villa Fresena (Heute Hotelvilla Belvedere), einer im ungewöhnlichen Tudorstil 1869/70 erbauten Villa am Weststrand und empfing dort unter anderem am 18. Juni 1906 Kaiser Wilhelm II.. Von 1906 bis 1914 wohnte von Bülow auch in der Villa Edda (Heute Hotel Meeresburg) nebenan.
Der Badebetrieb kam mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahre 1914 gänzlich zum Erliegen und die Insel wurde aufgrund der exponierten Lage zu einer Seefestung ausgebaut. Auf Norderney gab es zu Beginn des Ersten Weltkrieges im Gegensatz den anderen größeren Ostfriesischen Inseln noch keine Inselbahn für den Personen- und Güterverkehr. Für den Bau der militärischen Anlagen mussten große Mengen an Baumaterial in die Dünen transportiert werden. Deshalb entschied sich die Kaiserliche Marineleitung im Jahr 1915 für den Bau einer Inselbahn, welche in Normalspur östlich des Ortes in Richtung Insel-Osten verlegt wurde, um das Bahnmaterial und die Fahrzeuge der Preußischen Staatsbahn nutzen zu können.
→ Hauptartikel: Marinebahn auf Norderney
Den schnellen Wiederaufbau der touristischen Infrastruktur nach dem Ersten Weltkrieg verdankt Norderney dem damaligen Bürgermeister Jann Berghaus, dem zu Ehren der Name eine der Hauptstraßen Norderneys gewidmet wurde. Zunächst war er Rektor an der Volksschule auf Norderney. Nachdem er sich 1908 vergeblich zur Wahl eines Landtagsabgeordneten zum preußischen Landtag im Wahlkreis Leer-Weener aufstellen ließ, blieb er weiter auf Norderney. Seine politische Karriere begann im Jahre 1910. Er wurde in den Norderneyer Gemeindeausschuss gewählt und schließlich nach dem Kriegsende im Jahre 1918 zum Bürgermeister der Insel berufen. Berghaus gelang es, die durch den Ersten Weltkrieg ausgelösten Folgen für das Nordseebad zu mildern und Norderney mit der durch den preußischen Staat gewährten finanziellen Inselhilfe wieder zu einem der führenden deutschen Seebäder zu machen. Dies erreichte er durch die von ihm betriebene Pachtung des Seebades seitens der Gemeinde.[25] Im Jahre 1926 wurde der seit 1895 am Weststrand befindliche Seesteg aufgrund baulicher Mängel demontiert. Dafür wurde Ende der 1920er Jahre das erste Meerwasser-Wellen-Hallenschwimmbad errichtet, welches zu diesem Zeitpunkt das einzige in Europa war.[14] Zu Beginn der 1930er Jahre war Norderney einer der Orte des freiwirtschaftlichen Geldexperiments namens Wära. Die Initiatoren dieses Experiments auf der Insel waren der damalige Norderneyer Badearzt Dr. Nordwall und der auf Norderney lebende Künstler Hans Trimborn.
Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde Norderney ab 1935 weiter zu einem Militärstützpunkt im Rahmen des Atlantikwall ausgebaut. Die Seeflugstation am Hafen wurde zu einem Militärflugplatz umfunktioniert und in den Dünen wurden über 60 schwere Geschütz- und FlaK-Stellungen sowie Regelbauten errichtet, deren Sockel und Batterien trotz der in den Jahren nach Kriegsende durchgeführten Sprengungen heute noch in der Dünenlandschaft östlich der Stadt auszumachen sind. Ferner entstanden im Stadtgebiet um die Inselmühle herum eine Kasernensiedlung. Außerdem wurde die Siedlung Nordhelm angelegt, in der während der Kriegsjahre in erster Linie Soldaten und Zivilangestellte der Kriegsmarine untergebracht waren. Die Königsdüne Georgshöhe wurde zu einer Schiffsignal- und Marinestation umfunktioniert. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs kam der Badebetrieb wie schon 1914 zum zweiten Mal im 20. Jahrhundert völlig zum Erliegen. Im Jahre 1939 waren noch über 48.000 Kurgäste auf Norderney, die jedoch noch vor Kriegsbeginn die Insel verlassen mussten. In den folgenden sechs Jahren war die Insel mehrfach Ziel von britischen, kanadischen und französischen Luftangriffen (Vergl.: Luftangriff auf Wangerooge).
Während des Zweiten Weltkrieges erhielt ein Arbeitslager der Organisation Todt auf Alderney die Tarnbezeichnung „Lager Norderney“. Dort wurden Befestigungsanlagen gegen eine mögliche Invasion der Alliierten gebaut.
Nach der bedingungslosen Kapitulation im Mai 1945 wurde Norddeutschland und damit Norderney zur britischen Besatzungszone. Im Jahre 1946 richtete die britische Militärverwaltung ein Erholungszentrum für Soldaten der Besatzungstruppen und deren Angehörige ein. Dafür wurden Kureinrichtungen, größere Hotels und der Golfplatz beschlagnahmt. Weitere Unterkünfte wurden für die Unterbringung von Kriegsflüchtlingen und Vertriebenen genutzt. Der öffentliche Kurbetrieb wurde nach diesem letzten großen Krieg wieder schnell aufgenommen, so wie in den vier Kriegen zuvor (1806/07, 1866, 1870/71 und 1914/18), unter denen der Bäderbetrieb gelitten hatte. Die Militärverwaltung genehmigte ab Juli 1946 die Aufnahme von deutschen Kurgästen, zunächst jedoch noch mit Beschränkungen. Seit diesem Jahr gehört Norderney zum Bundesland Niedersachsen. Zuvor stand die Stadt unter preußischer Herrschaft. Die Stadtrechte wurden Norderney im Jahre 1948 zugesprochen sowie der Status des staatlich anerkannten Niedersächsischen Staatsbades mit dem Prädikat Heilbad (seit 1949). Die beschlagnahmten Kureinrichtungen wurden 1952 von den Briten wieder freigegeben, so dass ein Kurbetrieb für deutsche Erholungssuchende wieder möglich wurde.
Schon wenige Jahre später wurde 1959 erstmals die Marke von mehr als 100.000 Besuchern und Kurgästen überschritten.[26] Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden aufgrund der stetig wachsenden Besucherzahlen Wohnhäuser errichtet, die das Stadtbild nachhaltig veränderten und heute entscheidend prägen. Dazu zählen zwei Hochhäuser am Nordstrand und eine Reihe von mehrgeschossigen Hotels am Weststrand, die direkt hinter historischen Strandhotels errichtet wurden. Zu den Einrichtungen für den Bäderbetrieb gehören die im Jahre 1960 errichteten Liegehallen am Weststrand, die mittlerweile als Kinderspielhaus genutzt werden ebenso wie das 1964 eingeweihte Kurmittelhaus mit medizinischen Bädereinrichtungen. Dem folgte 1974 ein beheizbares Freiluft-Meerwasser-Wellenbad, auf dessen Grundstück mittlerweile das Bademuseum untergebracht ist und im Jahre 1990 das Meerwasser-Wellenbad Die Welle.[14] Auf dem Gelände des in der Zwischenzeit abgerissenen Kurmittelhauses soll ein Hotel der 5-Sterne-Kategorie durch die Steigenberger-Gruppe errichtet werden, jedoch fehlen noch zusätzliche Investoren (Stand 2008), die den ehrgeizigen Plan in die Tat umsetzen, da unter anderem die Infrastruktur der Stadt aufgewertet werden müsste.
Im Jahre 1997 ging der Internetauftritt der Stadt Norderney an den Start und mit der NorderneyCard, die bereits im Jahr davor vorgestellt wurde ging im März 1997 ein elektronisches Kurkartensystem als Weltneuheit auf der Insel an den Start (Auswertungen siehe Tabelle). Dieses in Deutschland einmalige System verbindet sowohl die Abrechnung der Kurtaxe als auch die Möglichkeit, die Nutzung der einzelnen Kureinrichtungen über die Karte abzurechnen. Die NorderneyCard löste die bisherige Kurkarte ab und dient zudem der statistischen Nutzung der Besucherdaten, da die Kurverwaltung erstmalig über konkrete Ist-Zahlen bei den Anreisen auf die Insel verfügt. Eine Besonderheit ist die Kopplung der Karte an die Überfahrt mit den Fähren der Frisia-Reederei sowie Vergünstigungen bei der Nutzung der Kureinrichtungen oder sonstigen auf der Insel stattfindenden Kulturangeboten. Am 17. Mai 1997 feierte die Insel mit 247.156 Gästen[3] den 200. Jahrestag als Kur- und Ferieninsel sowie das Bestehen des ältesten deutschen Nordseeheilbades. Auf dem Festakt sprachen neben Ehrengästen die Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth und Gerhard Schröder als Ministerpräsident des Landes Niedersachsen.[14] Ein Jahr später, 1998, wurden der 50. Jahrestag der Verleihung der Stadtrechte sowie die erste urkundliche Erwähnung der Insel vor 600 Jahren gefeiert.[26]
Im Jahre 1999 wurde die 1975 gegründete Niedersächsische Bädergesellschaft mbH (NBG) zum 1. Juli hin aufgelöst. Als Grund nannte das Land Niedersachsen die schlechte finanzielle Lage der Staatsbäder und eine hohe Kapitaleinlage, die den weiteren Betrieb der Staatsbäder in dieser Form unrentabel erscheinen ließ. Die in der Gesellschaft befindlichen Staatsbäder Norderney, Bad Pyrmont und Bad Nenndorf gehen seitdem eigene Wege in Planung, Finanzierung und Service. Von 1999 bis 2003 war die Niedersächsische Staatsbad Norderney GmbH eine hundertprozentige Tochter des Landes Niedersachsen jedoch mit eigenverantwortlicher Budgetierung. Zudem wurde die Stelle eines Kurdirektors eingerichtet.[27] Zum 1. Januar 2003 übernahm die Stadt Norderney die Landesgesellschaft Niedersächsisches Staatsbad Norderney GmbH und führt seitdem sowohl die kommunalen als auch die touristischen Angelegenheiten unter einem Dach.[14]
Bekannte Gäste auf Norderney
Seit der Gründung des ersten deutschen Seebades im Jahre 1797 wurde Norderney von einer Vielzahl bekannter und berühmter Persönlichkeiten besucht. Darunter befanden sich unter anderem Staatsoberhäupter, weshalb die Insel noch heute als Königin der Nordsee oder St. Moritz des Nordens bezeichnet wird.
Zwischen 1801 und 1805 weilte General Gebhard Leberecht von Blücher auf der Insel. In den Jahren von 1836 bis 1866 reiste der Herzog von Cumberland, der spätere König Georg V. von Hannover, mehrfach mit großem Gefolge an. Ihm zu Ehren wurde im Jahre 1866 das Cumberland-Denkmal auf der Insel errichtet. Nachdem das Königreich Hannover von Preußen im deutschen Krieg 1866 besetzt wurde, war bereits 1869 Friedrich Wilhelm von Preußen der spätere König Friedrich III. von Preußen zu Gast auf Norderney. Zudem besuchten Reichskanzler Fürst Bernhard von Bülow, Kaiser Wilhelm II., Dr. Walther Rathenau, Gustav Stresemann, Frank Thieß, Felix Graf von Luckner und Peter Kreuder, Willy Brandt, Kurt Georg Kiesinger, Walter Scheel und Karl Carstens die Insel.
Auch unter Kulturschaffenden und Wissenschaftlern erfreute sich die Insel großer Beliebtheit. Zu erwähnen sind hier Wilhelm von Humboldt, Theodor Fontane, Jenny Lind, Clara und Robert Schumann.
Heinrich Heine verbrachte im August 1825 seinen Sommerurlaub auf Norderney. Der Aufenthalt inspirierte ihn und er Beschrieb die Insel und seine Einwohner in seinem Zyklus Die Nordsee[28] und in der Reihe Seestücke. Es ist ein Zeitzeugnis, welches das harte und karge Leben der Insulaner im frühen 19. Jahrhundert schildert:
„Die Eingeborenen sind meistens blutarm und leben vom Fischfang, der erst im nächsten Monat, im Oktober, bei stürmischem Wetter, seinen Anfang nimmt. Viele dieser Insulaner dienen auch als Matrosen auf fremden Kauffahrteischiffen und bleiben jahrelang vom Hause entfernt, ohne ihren Angehörigen irgendeine Nachricht von sich zukommen zu lassen. Nicht selten finden sie den Tod auf dem Wasser. Ich habe einige arme Weiber auf der Insel gefunden, deren ganze männliche Familie solcherweise umgekommen; was sich leicht ereignet, da der Vater mit seinen Söhnen gewöhnlich auf demselben Schiffe zur See fährt.“
„Das Seefahren hat für diese Menschen einen großen Reiz; und dennoch, glaube ich, daheim ist ihnen allen am wohlsten zumute. Sind sie auch auf ihren Schiffen sogar nach jenen südlichen Ländern gekommen, wo die Sonne blühender und der Mond romantischer leuchtet, so können doch alle Blumen dort nicht den Leck ihres Herzens stopfen, und mitten in der duftigen Heimat des Frühlings sehnen sie sich wieder zurück nach ihrer Sandinsel, nach ihren kleinen Hütten, nach dem flackernden Herde, wo die Ihrigen, wohlverwahrt in wollenen Jacken, herumkauern, und einen Tee trinken, der sich von gekochtem Seewasser nur durch den Namen unterscheidet, und eine Sprache schwatzen, wovon kaum begreiflich scheint, wie es ihnen selber möglich ist, sie zu verstehen.“
Zu Ehren Heinrich Heines wurde im Herbst des Jahres 1983 vor dem Haupteingang des Haus der Insel im Stadtzentrum das durch den umstrittenen Bildhauer Arno Breker geschaffene Heine-Denkmal eingeweiht. Nach seinem abgelegten Abitur besuchte Franz Kafka 1901 die Insel Norderney, gleichzeitig sein erster Urlaub, den er alleine verbrachte.
In heutiger Zeit sind der SPD-Politiker Franz Müntefering sowie der Kabarettist Ludger Stratmann häufiger auf Norderney anzutreffen.
Einwohner und Bevölkerungsentwicklung
Wann genau sich die ersten Menschen auf der Insel niedergelassen haben ist nicht mehr zu ermitteln, da keine Quellen darüber vorliegen. Nach derzeitigem Forschungsstand wird davon ausgegangen, dass die Besiedelung Norderneys im 13. und 14. Jahrhundert begann. Sichere Quellen aus dieser Zeit gibt es jedoch nicht. Es ist in dem bereits erwähnten Rechnungsbuch der Gräfin Anna überliefert, dass ab 1550 erste Familien und somit etwa 80 Personen auf der Insel wohnten. Es handelte sich dabei um Erbpächter, die das Land der Landesherren bewirtschafteten und in erster Linie vom Fischfang lebten, da der sandige Boden Ackerbau und Viehzucht kaum zuließ. In Johann Heinrich Zedlers Universallexicon von 1750[29] findet sich über Norderney der folgende Text:
„Norderney – eine kleine Insel auf der Küste von Ost-Friesland, darzu sie auch gehöret, und hat der Fürst darauf einen Vogt. Es wohnen etwa 50 Familien von Schiffern und Fischern darauf.“
Um das Jahr 1700 lag das Inseldorf bereits weitestgehend an seiner heutigen Position und es waren bereits 267 Einwohner, die sich um die erste aus Holz errichtete Inselkirche im Bereich der heutigen Kirchstraße im Westen der Insel ansiedelten. Allerdings wurde die Inselbevölkerung durch Seuchen, wie den Ausbruch der Roten Ruhr in den Jahren 1759 und 1760 dezimiert konnte sich jedoch in den darauf folgenden Jahren wieder erholen. Mit dem Ausbau Norderneys zum heutigen Seebad lebten im Jahre 1800 schon 573 Menschen im Inseldorf. Mit der steigenden Zahl der auf die Insel angereisten Kurgäste wuchs die Zahl der ständigen Einwohner an. Waren es 1838 schon 800 Bewohner, so stiegt diese Zahl im Jahre 1896 schon auf das Doppelte (1.605). Nach dem Zweiten Weltkrieg stand die Bevölkerungszahl im Jahr 1948 mit über 8.000 Einwohnern auf einem Höchststand. Diese Zahl verringerte sich jedoch im Laufe der Jahre durch die zunehmende Landflucht auf heutzutage knapp unter 6.000.[30] Im längerfristigen Vergleich zur Einwohnerzahl von 1991 lebten 2006 7,2 Prozent weniger Menschen auf der Insel.[31] Zusammen mit den rund 3.900 Nebenwohnsitzen beträgt die Gesamteinwohnerzahl heutzutage knapp 10.000 bei etwas über 4.000 Haushalten. Die amtliche Einwohnerzahl (nur Hauptwohnsitze) auf Norderney beträgt heute (Stand: 31. Juni 2008) 5.992 Menschen, davon sind 2.666 Männlich und 3.326 Weiblich.[1]
|
|
|
|
|
|
|
Die Zahlen sind eine Fortschreibung des Bevölkerungsstandes. Ab dem Jahre 1987 beziehen sich die Zahlen auf die Bevölkerung zum 31. Dezember des jeweiligen Jahres. Die angegebenen Werte bis einschließlich 1850 können von der tatsächlichen Einwohnerzahl abweichen. Quellen: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen (LSKN),[1][24][32][33][34][35]
Prognose der Bevölkerungsentwicklung
Für Norderney wird längerfristig eine im Vergleich zur Gegenwart etwa gleichbleibende Inselbevölkerung vorhergesagt. Ein leichter Anstieg der Bevölkerung wird aufgrund des demographischen Wandels ab dem Jahre 2012 vorhergesagt. Aufgrund der Basisdaten der Bevölkerungszahl vom 31. Dezember 2007 wird für das Jahr 2012 voraus berechnet, dass sich die Einwohnerzahl leicht auf 6.046 erhöhen wird. Diese Einwohnerzahl wird in etwa gleich bleiben, so dass sich die Voraussage für das Jahr 2017 auf 6.106 Menschen beläuft. Diese kleinräumige Bevölkerungsentwicklung bezieht sich dabei auf die Zahl der Hauptwohnsitze.[36]
Altersstruktur
Die folgende Übersicht zeigt die Altersstruktur der Norderneyer Bevölkerung vom 31. Dezember 2007.[37]
Altersbereich | 0–5 | 5–15 | 15–25 | 25–45 | 45–65 | ab 65 | Gesamt |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Anteil (in Prozent) | 3,6 | 8,6 | 10,4 | 30,7 | 24,2 | 22,6 | 100,0 |
Einwohnerzahl | 215 | 513 | 622 | 1.837 | 1.448 | 1.351 | 5.986 |
Küsten- und Inselschutz
Der Schutz Norderneys vor den Gewalten der Nordsee bereitete immer Schwierigkeiten. Etwa um das Jahr 1800 herum lag im Westen der Insel ein breiter Dünengürtel hinter dem die ersten Häuser windgeschützt errichtet wurden. Wie alle anderen Ostfriesischen Inseln wandert Norderney infolge der starken Gezeitenströmung aus nördlicher und westlicher Richtung nach Osten ab. Zwischen 1650 bis 1950 verlängerte sich der östliche Teil Norderneys aufgrund der stetigen Strömung um etwa sechs Kilometer. Da Norderney etwa drei Kilometer nördlicher als die Nachbarinsel Juist liegt, ist sie dem Seegang aus West bis Nordwest direkt ausgesetzt. Erschwerend hinzu kommt, dass das Spaniergatt, welches Norderney von der westlichen Nachbarinsel Juist trennt, eine Wassertiefe von bis zu 20 Metern aufweist. Daraus entsteht viermal täglich eine starke Gezeitenströmung beim ein- und abfließenden Wasser während des Wechsels auf Ebbe und Flut. Das Tidenvolumen beläuft sich dabei auf je 192 Millionen Kubikmeter Wasser.[38]. Der westliche Inselkopf basiert auf einem Fundament aus Ton-, Klei- und Lehmschichten.[12] Damit kann der Westteil der Insel aufgrund der starken Meeresströmung im Norderneyer Seegatt bewirkten Wanderung der Inseln nach Osten und der damit verbundenen Abnahme des Strandes auf Dauer nicht mehr standhalten. Veränderungen in der Sandversorgung Norderneys von Westen her führten im Laufe des frühen 19. Jahrhunderts zu einem hohem Sand- und Strandverlust an der Westseite und einem Abbrechen der Randdünen im Laufe der folgenden Jahre.
Dem Effekt der Küstenerosion wurde mit dem Bau von ersten schweren Inselschutzwerken, Spundwänden und Steindämmen, vor allem jedoch Buhnen entgegengewirkt. Unter der Leitung des königlich-preußischen Wasserbauingenieurs Tolle wurde bereits ab dem Jahr 1858 am Westkopf Norderneys das erste Inseldeckwerk (Dünenschutzwerk) an der deutschen Nordseeküste errichtet.[39] Die Hauptgründe für den Bau des Deckwerks waren die Sturmflut des Jahres 1840 und die Neujahrsflut vom 1. und 2. Januar 1855. Bei dieser Sturmflut, die für schwere Verwüstungen im Inseldorf sorgte, stand das Wasser 4,26 Meter ü. NN. Rund um den Nordwestkopf der Insel entstand ein Deckwerk von 950 Metern Länge. Die gesamte West- und Nordseite der Insel um die Stadt ist heute von insgesamt sechs Kilometern Deckwerk und 32 Buhnen gesäumt, in deren strömungsabgewandter Seite sich Sand festsetzt und damit die natürliche Sandwanderung erschwert wird. Die letzte der steinernen Buhnen wurde 1953 fertig gestellt. Ein großer Teil des alten Deckwerks besteht aus braunen Sandsteinen, welches sich auf einer Gesamtlänge von fünf Kilometer um die Stadt Norderney erstreckt. Wegen seiner markanten Form wird das Deckwerk als Norderneyer S-Profil bezeichnet. Im Laufe der Jahre folgten Erweiterungen und witterungsbedingte Instandsetzungsarbeiten der bestehenden Buhnen. Diese Maßnahmen werden bis in die heutige Zeit fortgesetzt. Der dabei betriebene Aufwand wurde mit den Jahren größer. 1951 erfolgten zum ersten Mal größere Strandaufspülungen, die seitdem regelmäßig alle 5 bis 10 Jahre wiederholt wurden, zuletzt im Jahre 2000. Dabei wird der aufgespülte Sand aus tieferen Schichten des östlichen Norderneyer Seegatts mit riesigen Pumpwerken in den Bereich des West- und Nordstrandes befördert. In den Jahren 1951 und 1952 waren dies deutschlandweit die ersten Aufspülungen im Küstenschutz, um mit einem breiten Strand die Brandungszone vorzuverlegen und dadurch die weiteren Uferschutzwerke zu sichern. Durch die Aufspülungen wird verhindert, dass das mit der Brandung einfließende Wasser die Fußsicherungen und Einfassungen des als Promenade genutzten Inseldeckwerks unterspült.
Bei den besonders schweren Sturmfluten im Januar 1953, Februar 1962 und den beiden Januarfluten im Jahre 1976 wurden große Teile des Deckwerks am Nordstrand und des damaligen Westdeichs im Bereich des alten Flugfelds der im Zweiten Weltkrieg auf Norderney stationierten Seefliegerstaffel entweder in Mitleidenschaft gezogen oder zerstört. 1953 waren die errichteten Deiche und Fluttore noch nicht ausreichend hoch gebaut, so dass die Wassermassen das Stadtgebiet überfluteten und schwere Gebäudeschäden nach sich zogen. Ähnlich verlief die Sturmflut von 1962 bei der zudem noch Teile des Deckwerks schwer beschädigt wurden. In Folge dieser Zerstörungen wurden die Deiche und das Deckwerk im Westteil der Insel von 1976 bis 1982 auf Länge neu angelegt, grundlegend verstärkt und erhöht. So beträgt die Deichhöhe des Deiches am ehemaligen Nordbad heute 8,50 Meter ü. NN. Erste Strandaufpülingen sorgten für eine zusätzliche Verstärkung des Inselsockels.
Zuletzt erfolgten von 2001 bis 2007 aufwändige Sanierungen und Umbaumaßnahmen an dem bis dahin schon 150 Jahre alten Deckwerk aus Verbundstein im Bereich von West- und Nordstrand[40] sowie eine erneute Strandaufspülung am Nordstrand bei dem mit Saugbaggern 280.000 Kubikmeter Sand aus der westlich der Insel gelegenen Robbenplate verschoben wurde. Bei den Sanierungen wurde die Verfugung des historischen S-Profils erneuert, neue Spundwände zur Stabilisierung des Untergrundes mit einbezogen sowie eine neue mit Asphaltbeton überzogene Promenade, die als Deichanlage dient, gebaut. Bei der Planung und Realisierung flossen die Erkenntnisse aus Tests in Strömungskanälen und modernste Bauverfahren in das Projekt ein. So wurden zum Beispiel zusätzliche Granitblöcke als Wellenbrecher in das S-Profil eingearbeitet. Die Deichhöhe wurde dabei noch einmal erhöht und beträgt einschließlich der aus Beton bestehenden und mit Klinker versiegelten Schwallwände 9,30 Meter. ü. NN.[41][42] Die Erneurung der Deichanlagen soll in noch zwei folgenden Bauabschnitten 2009 und 2010 abgeschlossen sein.
Die Kosten für die Strandaufspülung des Jahres 2007 beliefen sich auf 4,027 Millionen Euro.[43] Das sind fast zehn Prozent der für den Küstenschutz der Niedersächsischen Küste im Jahre 2007 aufgewendeten Geldmittel (insgesamt 44 Millionen Euro). Zu den Ausgaben für den Küstenschutz kamen zuletzt bei der schweren Allerheiligenflut am 1. November 2006 bedingt durch das Orkantief Britta oder bei der Sturmflut vom 9. November 2007 mit einem maximalen Wasserstand von 2,55 Meter über normalen Tidehochwasser[44] noch weitere Belastungen von zusammen über 500.000 Euro hinzu. Insofern konnte sich das modernisierte Flutschutzsystem bereits kurz nach seiner Fertigstellung bewähren. Somit ist gewährleistet, dass Norderney über einen zeitgemäßen Hochwasserschutz verfügt.[12]
Der etwa zehn Kilometer lange Hauptdeich der Insel, der sich aus dem 1940 bis 1941 erbauten Südstrandpolder- und dem von 1926 bis 1928 erbauten Grohdepolderdeich zusammensetzt, schützt den vor allem den südlichen Teil Norderneys vor Überflutungen und einlaufendes Wasser von der dem Watt zugewandten südlichen Seite her. Zuletzt wurde der Deich des Südstrandpolders in den Jahren 1999 bis 2004 auf einer Länge von 2,5 Kilometer erhöht und modernisiert. Dabei wurde im ersten Bauabschnitt das Hauptdeckwerk mit Schüttsteinen erneuert und im zweiten Bauabschitt (2001 bis 2003) ein gepflasterter Deichkronenweg angelegt sowie das Niveau von 5,20 Metern ü. NN auf 6,60 Meter ü. NN erhöht. Somit wurde der Südstrandpolderdeich in der Höhe an den zwischen 1936 bis 1938 angelegten Hafendeich angeglichen. Ein Siel, welches die Wattseite und den sich im Inneren der Deichanlage befindlichen Salzwassersee miteinander verbindet, wurde im Jahre 2004 fertig gestellt. Die Baukosten von annähernd 10 Millionen Euro trug das Bundesland Niedersachsen in Form des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz der Betriebsstelle Norden.[45]
Die Deichanlagen im Norden und Westen der Insel haben eine Gesamtlänge von etwa sieben Kilometern. Zudem wird die Nordseite und die dortigen Randdünen mit Strandhafer gegen Wind und Brandung gerade bei Sturmfluten gesichert.
Auf der dem Festland zugekehrten Seite der Insel werden Landgewinnungsarbeiten betrieben. In quadratisch angeordneten niedrigen Lahnungen aus Holzpfählen und Birkenreisig sinken Sand und Schwebstoffe ab, die mit der Zeit neues Land entstehen lassen.
Nationalpark
Ein Priel am Ostende der Insel Norderney
Der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer erstreckt sich vom Dollart im Westen über die Emsmündung, die Ostfriesischen Inseln und den Jadebusen bis zur Elbmündung im Osten. Die Insel Norderney ist mit Ausnahme der Siedlungs- und Infrastrukturgebiete sowie des Flugplatzes Teil des Nationalparks. Dabei wird die Insel in drei Schutzzonen aufgeteilt.[46]:
Zur sogenannten Schutzzone III zählen der gesamte Strandbereich im nördlichen Teil der Insel Norderney vom Weststrand über den Nordstrand, das Ostbad Weiße Düne und der FKK-Badestrand bis zum Dünenübergang nördlich des Osthellerparkplatzes im Inneren der Insel. Der weitere, nordöstliche Strandbereich, gehört dagegen zur Schutzzone II. Ferner zählen zur Schutzzone III der im Südwesten der Insel befindliche alte Fischerhafen mit dem daran angeschlossenen Bereich der Windsurfschule sowie der Golfplatz in der Inselmitte. Dieser Golfplatz ist der einzige auf einer der Ostfriesischen Inseln. Es handelt sich um einen 9-Loch-Golfplatz. Dieser existiert seit dem Jahr 1927. Den Plänen des Betreibers zufolge soll er zu einem 18-Loch-Golfplatz ausgebaut werden. Dieses Vorhaben stößt jedoch auf harsche Kritik seitens der Norderneyer Ortsgruppe des BUND und der Nationalparkverwaltung, da der Ausbau und die damit verbundene Umgestaltung der Dünenlandschaft den Artenschwund beschleunigt. Bereits seit 2003 kämpft der BUND gegen den Erweiterungsplan.[47]
Zur Zwischenzone zählt das Gebiet östlich des Stadtrandes (Siedlung Meierei und In den Dünen) bis zum Ostrand des Grohdepolders, mit Ausnahme des innerhalb dieser Zone gelegenen Flugplatzes, der Jugendherberge und des Zeltplatz in den Dünen sowie den ehemaligen Staatsdomänen Domäne Grohde und der Domäne Tünnbak mit dem angrenzenden Campingplatz Eiland.
Seit 1961 gehört das Wasserschutz- und Vogelbrutgebiet innerhalb des Südstrandpolders zum Naturschutzgebiet und seit 1986 zur Ruhezone des Nationalparks. Damit ist es das älteste Naturschutzgebiet der Insel. In den Jahren 1940 bis 1941 wurde das etwa 140 Hektar große Gebiet östlich des Hafens von Süden her eingedeicht, um dort einen neuen Militärflughafen für die Seeflugstation (SFS) Norderney zu errichten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde nicht weiter an den Plänen festgehalten und die Natur blieb sich selbst überlassen. Erst in den Jahren 1987 bis 1988 wurden im Zuge der Verstärkung des Hafendeiches Sandmassen aus dem Gebiet des Südstrandpolders entnommen und gleichzeitig das mit den Jahren gewachsene Strauch- und Buschwerk entfernt. Die ursprüngliche Feuchtgebietsvegetation wurde somit wieder hergestellt und der Südstrandpolder bietet heute zahlreichen Vogelarten einen Brut- und Rastplatz. Neben dem Südstrandpolder zählt der komplette östliche Teil der Insel inkl. der Vordünen, die den Strand von der Inselmitte trennen sowie ein Teil in den Dünen östlich des in der Inselmitte gelegenen Wasserwerks. Dieser Teil der Insel wird von vielen Vogelarten als Rast- und Brutgebiet angesehen. Aus diesem Grund dürfen die Flächen nur auf dafür ausgeschilderten Wanderwegen betreten werden, um die Tiere nicht unnötig zu stören. Ansonsten ist der Zutritt der restlichen Flächen in dieser Schutzzone strengstens untersagt. Die Tiere sollen sich soweit es geht in einer vom Menschen nicht beeinflussten Umgebung bewegen können. Eine Touristenattraktion befindet sich am äußersten östlichen Inselufer. Dort liegt seit 1968 das Wrack eines Muschelbaggers im Sand. Mit diesem Schiff wurde versucht, ein auf einer Sandbank festsitzendes anderes Schiff wieder frei zu bekommen. Dieses Schiff konnte sich aus eigener Kraft aus der Lage befreien, der Muschelbagger jedoch strandete bei dieser Aktion.
Nationalpark-Haus
Die Nationalparkverwaltung des Nationalparks Ostfriesisches Wattenmeer unterhält seit 1991 auf Norderney eine Zweigstelle am Hafen.[48] Im Nationalpark-Haus werden in mehreren Aquarien und Schautafeln verschiedene Lebensbereiche des Wattenmeers und der offenen Nordsee gezeigt. Einer der Schwerpunkte der Ausstellung sind thematische Erläuterungen der Zoneneinteilung des Nationalparks mit den Lebensräumen Watt, Salzwiesen und Dünen. Daneben werden den jährlich rund 75.000 Dia- und Filmvorführungen angeboten. Auf Norderney gibt es mehrere Wanderpfade, die zum Teil mit ihren Namen an die Zeit der französischen Kontinentalsperre erinnern in der die Insel aufgrund ihrer Lage für den Schmuggel genutzt wurde. In den Schutzhütten dieser Wanderpfade und an den Wegesrändern angebrachte Hinweistafeln informieren über den artenreichen Lebensraum Wattenmeer und die Schutzzonen des Nationalparks.[49]
Zoologie und Botanik
Norderney ist – wie die anderen Ostfriesischen Inseln – nicht aus der Landmasse entstanden, sondern mit der Zeit aus von der Meeresströmung angespültem Sand gewachsen. Die ursprüngliche Oberfläche und Pflanzenwelt der Insel war daher karg und arm an Vegetation. Im Laufe der Jahrhunderte bildeten sich durch Wind und Erosion mehrere Dünenketten, die nach und nach von Pflanzen bewuchert werden konnten. Dabei werden verschiedene Vegetationszonen, die auch aufgrund ihres Alters unterschiedlichen Lebensraum bieten voneinander unterschieden. Dieser besteht aus Vordünen, Weißdünen, Graudünen, Braundünen, Dünentälern und den Watt- und Hellerflächen.
Die Vordünen sind dem Ursprung nach die jüngsten Dünen. Es handelt sich dabei um aufgespülten Sand, der evtl. bei Sturmfluten noch überflutet werden kann. Da die Vordünen äußerst wichtig für den Fortbestand der Insel in heutiger Form sind, werden sie in regelmäßigen Abständen mit Gebinden aus Holz am Sockel verstärkt. Hier gedeihen salzverträgliche Pionierpflanzen wie die Strandquecke (Elymus farctus), oder der Meersenf (Cakile). Wenn diese Dünen nicht mehr vom Wasser überflutet werden und damit salzfrei bleiben, siedeln sich gewöhnlicher Strandhafer (Ammophila arenaria) und Strandroggen (Leymus arenarius) an.
Der gewöhnliche Strandhafer sorgt mit seinem überaus großen Wurzelwerk erst dafür, dass sich befestigte und höher werdende Weißdünen bilden können. Strandhafer wird verwendet, um die Randdünen vor dem Wind zu schützen, der sie wieder abtragen könnte.
Infolge des immer dichter werdenden Bewuchses zur Inselmitte hin bildet sich Humus. Diese Dünen werden aufgrund des Mischungsverhältnisses als Graudünen bezeichnet. Vorherrschende Vegetation besteht hier aus dem Sanddorn (Hippophaë rhamnoides) und der Kriech-Weide (Salix repens), aber auch Gräser und Flechten wachsen in diesem Bereich. In den Dünentälern der Inselmitte trifft man auf kleinere Moore und Salzsümpfe, in denen man Pflanzen wie Sonnentau (Drosera intermedia) oder Königsfarn (Osmunda regalis), verschiedene Moose, Beerensträucher und Bärlappgewächse (Lycopodium) aber auch das äußerst seltene Hunds-Veilchen (Viola canina) und das Dünen-Stiefmütterchen (Viola tricolor var. maritima) vorfindet.
Zur Wattseite hin sind die Salzpflanzen Queller (Salicornia) als Pionierpflanze und Strandschwingel (Puccinellia maritima) die am häufigsten anzutreffenden Pflanzen. Der Queller wird unter anderem zur Neulandgewinnung eingesetzt, da er mit den Wurzeln Stickstoff festhält, welcher zur Bindung der Sandkörner beiträgt. Landwirtschaftlich genutzt werden dagegen nur wenige eingedeichte Flächen, so werden im Grohdepolder Pferde und Galloway-Rinder gezüchtet. Die restlichen hinzugewonnenen Inselflächen sind aufgrund des Salzgehaltes nicht effektiv nutzbar. Insgesamt gibt es auf Norderney über 500 verschiedene Pflanzenarten.[50]
Durch gezielte Aufforstungen im heutigen Stadtgebiet Norderneys entstanden ab dem 18. Jahrhundert kleinere Waldgebiete. Dies sind im Westteil der Insel das Argonner Wäldchen nahe dem Weststrand, ein als Ruppertsburger Wäldchen benannter Kiefernwald am östlichen Stadtrand und ein Erlenwald nordwestlich des Flugplatzes.
Die Tierwelt der Insel und des angrenzenden Wattenmeeres ist sehr artenreich. Während der Zeit des Vogelzugs rasten große Vorkommen an Zugvögeln vor allem im östlichen Teil der Insel. Das Wattenmeer dient dabei den riesigen Vogelschwärmen als reichhaltige Nahrungsquelle und Norderney als Brutgebiet. Insgesamt gibt es rund 95 Vogelarten, die auf Norderney brüten. Die Salzwiesen und Deiche werden von Graugänsen (Anser anser) als Weidegründe genutzt. Die am häufigsten auf der Insel vorkommenden Vogelarten sind Lach- (Larus ridibundus) und Silbermöwen (Larus argentatus). Sie bewohnen neben Enten, Amseln (Turdus merula), Haussperlingen (Passer domesticus) und zunehmend auch Dohlen (Corvus monedula) und Krähenvögeln (Corvidae) auch zu großem Teil das Stadtgebiet Norderneys. Sie haben im Gegensatz zu anderen Wildvögeln die natürliche Scheu vor den Menschen verloren und wissen die Nähe zum Menschen zu schätzen. Daneben finden sich im Ostteil Norderneys größere Bestände an Kiebitzen (Vanellus vanellus), Knutts (Calidris canutus), Austernfischern (Haematopus ostralegus), Alpenstrandläufern (Calidris alpina), Schnepfenvögeln (Scolopacidae) und den überaus scheuen Brandgänsen (Tadorna tadorna). Weitere vorkommende Vogelarten sind Tauchenten (Aythyini), Rotschenkel (Tringa totanus), Eiderenten (Somateria mollissima), Trauerenten (Melanitta nigra), der Große Brachvogel (Numenius arquata), die Küstenseeschwalbe (Sterna paradisaea), der Goldregenpfeifer (Pluvialis apricaria) und die Rohrdommel (Botaurus stellaris), die in den auf der Insel vorhandenen Schilfgebieten auf Nahrungssuche geht. Auch einige Greifvogelarten wie Falken (Falco), einige Eulenarten (Strigiformes), Kornweihen (Circus cyaneus) und Rohrweihen (Circus aeruginosus) lassen sich auf der Insel beobachten. Neben Fasanen (Phasianus colchicus) und einigen auf der Insel lebenden Rehen (Capreolus capreolus) sind in den Dünen und teilweise auch mitten in der Stadt verwilderte Kaninchen (Oryctolagus cuniculus) zu beobachten, die um 1620 zum Jagdvergnügen der Inselvögte auf der Insel ausgesetzt wurden. Da sich die Bestände der Tiere aufgrund fehlender natürlicher Fressfeinde sehr stark vermehrt haben, muss die Population heutzutage zum Teil durch gezielte Jagd des Hegerings oder durch das Abmähen von Wiesen innerhalb der Grohden verringert werden. Mit den Seehunden (Phoca vitulina) und Kegelrobben (Halichoerus grypus) gibt es auch zwei Säugetierarten, die im Norderneyer Wattenmeer zu beobachten sind. Am Wichter Ee, dem Seegatt zur östlichen Nachbarinsel Baltrum und auch in der Untiefe Busetief, dem Seegatt zur westlichen Nachbarinsel Juist hin sind größere Populationen dieser Tiere auszumachen, die sich bei Ebbe auf den dort entstehenden Sandbänken ausruhen.
Etwa 70 Fischarten sind um Norderney herum heimisch. Am häufigsten anzutreffen ist die Grundel (Gobiidae), aber auch verschiedene Plattfischarten, wie die Scholle (Pleuronectes platessa), diverse Krebstiere (Crustacea) wie der häufig vorkommende Taschenkrebs (Cancer pagurus), die Nordseegarnele (Crangon crangon) – auch Granat genannt, Seesterne (Asteroidea), die Miesmuschel (Mytilus) und andere Muschelarten (Bivalvia) sowie Austern (Ostreidae). Der Lebensraum Wattenmeer beherbergt darüber hinaus mehrere Wurmarten, deren bekanntester Vertreter der Sandpierwurm (Arenicola marina) ist, der den Sand des Wattenmeeres frisst und damit die letzten organisch nutzbaren Reste verdaut. Charakteristisch zu erkennen ist sein Lebensraum an den von ihm ausgeschiedenen Kotwürmchen aus Sand.
Politik
Politische Zugehörigkeit
Die politische Zugehörigkeit der Insel Norderney ist aufgrund vieler Kriege und Hoheitsverschiebungen im Laufe der Jahrhunderte recht wechselhaft verlaufen.
In der Zeit der Ostfriesischen Häuptlinge von 1350 bis 1454 gehörten die Ostfriesischen Inseln zum Herrschaftsgebiet der Häuptlingsfamilie tom Brok aus dem Brookmerland, die das Norderland mit Norderney unter ihrer Kontrolle hatten. Unter der Herrschaft des Adelsgeschlechts der Cirksena regierten zwischen 1454 bis 1744 in erster Linie Landvögte die Insel.[51] Norderney stand ab der Zeit des 15. Jahrhunderts als Vogtei unter Berumer Amt, einem der Herrschaftssitze der Cirksena, der einen Teil der Grafschaft Ostfrieslands darstellte. Dies änderte sich ab 1744, als der letzte Ostfriesische Fürst Carl Edzard starb und Norderney bis in das Jahr 1806 unter preußische Regentschaft fiel. Durch die Niederlage der Preußen im selben Jahr in der Schlacht bei Jena und Auerstedt gegen Napoléon Bonaparte wurde die Insel Norderney nach dem Frieden von Tilsit im Jahre 1807 ein Teil des Königreichs Hollands. Während der Besatzungszeit der Niederlande durch die Franzosen im Rahmen der Kontinentalsperre wurde Norderney zwischen 1811 und 1813 ein Teil des Französischen Kaiserreichs (siehe Napoleonschanze). Nach der durch Frankreich verlorenen Völkerschlacht bei Leipzig wurde Norderney von 1813 bis 1815 wieder preußisch, bevor es nach den Beschlüssen des Wiener Kongresses von 1815 an zum Königreich Hannover zählte. Nach dem Prager Frieden von 1866 fiel das Königreich Hannover bis 1946 abermals an Preußen und Norderney wurde königlich-preußische Seebadeanstalt. In den Nachkriegsjahren ab Mai 1945 bis zum 1. November 1946 war Norderney zunächst eine Gemeinde in der Britischen Besatzungszone bevor sie zu einer Stadt (Verleihung der Stadtrechte im Jahre 1948) im neu gegründeten Bundeslandes Niedersachsen wurde. Zunächst war Norderney ein Teil des im nach dem Zweiten Weltkrieg eingerichteten Regierungsbezirks Aurich, der im Jahre 1978 im Zuge der niedersächsischen Kreisreform in den Regierungsbezirk Weser-Ems mit Sitz in Oldenburg überging. Nach der Auflösung der niedersächsischen Regierungsbezirke zum 31. Dezember 2004 wurde in Oldenburg eine Regierungsvertretung eingerichtet. Seit dem 1. Juli 1972 gehört Norderney nach der niedersächsischen kommunalen Gebietsreform und der damit verbundenen neuen Festlegung der politischen Gemeinde- und Kreisgrenzen zum Landkreis Aurich.
Einführung der hannoverschen Gemeindeordnung
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts waren es vor allem der Inselvogt und Landesherren die das Geschehen auf Norderney bestimmten. Erst im Jahre 1857 wurde die hannoversche Gemeindeordnung, die bereits 1851 verabschiedet wurde, auf der Insel eingeführt. Für Norderney galten dabei die folgenden Statuten. Es wurde der Posten eines Gemeindevorstehers eingerichtet, der unter anderem für die Einberufung der Gemeindeversammlung zuständig war. Dem Gemeindevorsteher wurden zwei Beigeordnete, ein Gemeindediener und ein Nachtwächter zur Verfügung gestellt. Daneben wurde ein Gemeindeausschuss bestehend aus acht Mitgliedern und vier Ersatzmännern gewählt, die bei Havarien und Strandung von Gütern Hilfe leisten mussten. Jeder der Inselbewohner mit eigenem Haushalt hat eine Stimme in der Gemeindeversammlung. Die Polizeigewalt wird während der Badesaison auf einen Badekommissar übertragen. Zudem wurde ein örtliches Protokollbuch eingeführt, welches seitdem von der Gemeinde Norderney weitergeführt und entsprechend gepflegt wird.[52]
Wahlen
Kommunal- und Stadtratswahlen
Bei den letzten Niedersächsischen Kommunalwahlen am 10. September 2006, die auf Norderney zusammen mit der Wahl des Wahl des Gemeinderates sowie der Direktwahl des Bürgermeisters verbunden war, kam es zu den folgenden in den Tabellen aufgeführten Ergebnissen.
Partei/Einzelkandidat | Wahlergebnisse | |||
---|---|---|---|---|
2006 | 2001 | |||
Prozent | Sitze | Prozent | Differenz | |
SPD | 31,00 | 6 | 43,50 | -12,50 |
CDU | 11,69 | 2 | 25,39 | -13,70 |
FDP | 7,31 | 1 | 2,61 | 4,70 |
Bündnis 90. Die Grünen | 23,90 | 4 | 10,00 | 13,90 |
Wähler-Initiative-Norderney (WIN) | 5,09 | 1 | 14,39 | -9,30 |
Freie Wählergemeinschaft Norderney (FWN) | 17,89 | 3 | – | 17,89 |
Christian Budde (parteilos)¹ | 3,12 | 1 | – | 3,12 |
sonstige | – | – | 4,11 | 4,11 |
Bürgermeister Ludwig Salverius (parteilos) | 1 | |||
Gesamt | 100,00 | 19 | 100,00 |
Der Rat der Stadt Norderney besteht aufgrund der Bevölkerungszahl aus 18 Mitgliedern; die Größe des Rates ist in der Niedersächsischen Gemeindeordnung (NGO)[53] festgelegt (gemäß § 32: Gemeinden mit 6.001 bis 7.000 Einwohnerinnen und Einwohnern haben einen Rat bestehend aus 18 Mitgliedern). Dazu kommt noch als 19. stimmberechtigtes Mitglied der hauptamtliche Bürgermeister. Diese ungerade Verteilung sorgt im Fall einer Pattsituation für die ausschlaggebende Stimme.
Bei der Wahl des Bürgermeisters der Stadt Norderney ergab sich 2006 nach dem ersten Wahlgang, bei dem insgesamt 6 Kandidaten zur Wahl standen, folgende Stimmenverteilung.
Kandidat | Partei | Stimmen | in Prozent |
---|---|---|---|
Rüdiger Aldegarmann | Wähler-Initiative-Norderney (WIN) | 659 | 18,80 |
Herbert Visser | SPD | 234 | 6,70 |
Hans Joachim Vollmer | Bündnis 90. Die Grünen | 384 | 11,00 |
Christian Budde | Einzelwahlvorschlag (parteilos) | 111 | 3,20 |
Hayo F. Moroni | Freie Wählergemeinschaft Norderney (FWN) | 286 | 8,20 |
Ludwig Salverius | Einzelwahlvorschlag (parteilos) | 1.828 | 52,20 |
Gesamt | 3.502 | 100,00 |
Bürgermeister wurde im ersten Wahlgang der ehemalige Sozialdemokrat und mittlerweile parteilose Ludwig Salverius mit 52,2 Prozent der Stimmen, der sein Amt am 9. November 2006 antrat. Rüdiger Aldegarmann, der bisherige Bürgermeister wurde damit abgewählt. Es waren insgesamt 5.128 Bürger wahlberechtigt. Davon machten 3.554 von ihrem Wahlrecht Gebrauch, was einer Wahlbeteiligung von 69,70 Prozent entspricht. Den 52 ungültigen standen 3.502 gültige Stimmzettel gegenüber. Einen Achtungserfolg konnte die vor der Wahl gegründete FWN – Freie Wählergemeinschaft Norderney verbuchen, die aus dem Stand 17,9 Prozent der Stimmen gewinnen konnten. Als großer Gewinner gingen die Grünen hervor, mit 23,9 Prozent holte die Partei um die Kandidatin Helga Rass das beste Ergebnis in ganz Niedersachsen heraus. Gerade die Diskussion um den vor Norderney entstehenden Offshore-Windpark (siehe Bau des Offshore-Windparks alpha ventus vor Norderney) begünstigte diese Zahl. Der allgemeine Wählerschwund der Volksparteien SPD und CDU war ebenfalls bei dieser Wahl zu bemerken, beide Parteien verloren zweistellig. Die Anzahl der zur Wahl stehenden Einzelkandidaten war mit insgesamt 47 zur Wahl stehenden Kandidaten so hoch wie noch nie zuvor bei einer Gemeinderatswahl auf der Insel.[54]
Bürgermeister seit 1857
Ludwig Salverius reiht sich damit in die Liste der Norderneyer Bürgermeister ein. Von 1607 an war ein Inselvogt mit der Aufgabe der Verwaltung und Aufsicht der Insel und seiner Bevölkerung betraut. Im Jahre 1857 wurde zum ersten Mal ein Einwohner Norderneys zum Bürgermeister als Gemeindevorsteher gewählt. Dies waren seitdem im Einzelnen die folgenden Personen:
|
|
Landtagswahlen
Bei der Landtagswahl für den Niedersächsischen Landtag am 27. Januar 2008 bekam die SPD auf der Insel sowohl bei den Erst-, als auch bei den Zweitstimmen den meisten Zuspruch. Hermann Dinkla, CDU wurde als Kandidat des Wahlkreises 087 – Wittmund/Inseln, der aus dem aufgelösten Wahlkreis Norden hervorgegangen ist, in den Landtag gewählt. Wahlberechtigt waren 4.866 Bürger, die Wahlbeteiligung lag mit 56,10 Prozent (2.730) leicht über Landesdurchschnitt (55,90 Prozent). Das Gesamtergebnis für Norderney:[55]
Partei | Kandidat | Erststimmen | in Prozent | Zweitstimmen | in Prozent |
---|---|---|---|---|---|
SPD | Holger Heymann | 1.015 | 37,78 | 999 | 37,17 |
CDU | Hermann Dinkla | 850 | 31,64 | 933 | 34,72 |
FDP | Wolfgang Sievers | 115 | 4,28 | 204 | 7,59 |
Bündnis 90. Die Grünen | Hans Joachim Vollmers | 430 | 16,00 | 298 | 11,09 |
Die Linke. | Bernd Mayer | 82 | 3,05 | 114 | 4,24 |
Sonstige | – | 194 | 7,22 | 139 | 5,14 |
Gesamt | 2.686 | 100,00 | 2.687 | 100,00 |
Bundestagswahlen
Bei der vorgezogenen Bundestagswahl zum 16. Bundestag der Bundesrepublik Deutschland am 18. September 2005 wurde der Sozialdemokrat Garrelt Duin mit 58,3 Prozent der Stimmen im Wahlkreis 25 – Aurich/Emden, zu dem Norderney gehört, direkt in den Bundestag gewählt. Auch bei den Zweitstimmen konnte sich die SPD durchsetzen und erlangte mit 55,9 Prozent ihr bestes Ergebnis in ganz Deutschland. Neben Garrelt Duin zog der Grünen-Politiker Thilo Hoppe über die Landesliste in den Bundestag ein.
Die Ergebnisse der Bundestagswahl für den gesamten Wahlkreis Aurich/Emden im Überblick.[56]
Partei | Kandidat | Erststimmen | in Prozent | Zweitstimmen | in Prozent |
---|---|---|---|---|---|
SPD | Garrelt Duin | 82.618 | 58,3 | 79.448 | 55,9 |
CDU | Hermann Reinders | 38.467 | 27,1 | 35.368 | 24,9 |
Bündnis 90. Die Grünen | Thilo Hoppe | 8.748 | 6,2 | 8.868 | 6,2 |
FDP | Hanno Kunz | 4.441 | 3,1 | 8.800 | 6,2 |
Die Linke. | Heiko Moll | 5.516 | 3,9 | 6.357 | 4,5 |
Sonstige | – | 2.020 | 1,5 | 3.385 | 2,4 |
Gesamt | 141.810 | 100,00 | 142.226 | 100,00 |
Von den 4.931 wahlberechtigten Norderneyern machten 3.883 Wähler von ihrem Recht gebrauch. Das entspricht einer Quote von 78,7 Prozent. Den 43 (1,1 Prozent) ungültigen Stimmen bei der Erststimme standen 3.840 gültige Stimmen gegenüber, bei der Zweitstimme waren es 45 ungültige gegenüber 3.838 (1,2 Prozent) gültigen Stimmen. Die Ergebnisse der Bundestagswahl für die Stadt Norderney im Einzelnen:[57]
Partei | Erststimmen | in Prozent | Zweitstimmen | in Prozent |
---|---|---|---|---|
SPD | 1.940 | 50,5 | 1.813 | 47,2 |
CDU | 1.323 | 34,5 | 1.170 | 30,5 |
Bündnis 90. Die Grünen | 334 | 8,7 | 353 | 9,2 |
FDP | 136 | 3,5 | 328 | 8,5 |
Die Linke. | 73 | 1,9 | 89 | 2,3 |
Sonstige | 34 | 0,9 | 85 | 2,2 |
Gesamt | 3.840 | 100,00 | 3.838 | 100,00 |
Städtepartnerschaft
Die Partnerstadt Garz liegt im Süden der deutschen Ostseeinsel Rügen, südlich von Bergen auf Rügen. Die Städtepartnerschaft der beiden Städte wurde direkt nach der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahre 1990 beschlossen. Die Freiwillige Feuerwehr Norderneys erhielt als Geschenk einen Trabant 601 in roter Lackierung, der seitdem auf dem Dach der Feuerwache steht.
Eine internationale Partnerschaft wird nicht unterhalten.
Stadtwappen und Stadtflagge
Norderneyer Stadtflagge | |
---|---|
Vexillologisches Symbol | |
Seitenverhältnis | 3:5 |
Offiziell angenommen | 10. Juli 1928 |
Heraldische Beschreibung des Wappens: In Silber einen blauen Schildfuß, belegt mit zwei schmalen silbernen Wellenleisten, daraus wachsend eine silberne Düne mit schwarzer Landmarke.[58]
Geschichte des Wappens und der Stadtflagge
Am 10. Juli 1928 wurde der Stadt Norderney durch das Preußische Staatsministerium ein Stadtwappen verliehen. Zuvor war lediglich der preußische Adler das Wappen der Stadt, so dass der Stadtrat im Jahre 1824 selbst zu dem Entschluss kam, ein eigenes Stadtwappen einzuführen. 1926 wurden einige Entwürfe unter anderem drei des Malers Hans Trimborn vorgelegt, jedoch allesamt abgelehnt.[59] Das endgültige Wappen der Stadt beruht auf einer Zeichnung des Inselmalers Poppe Folkerts. Auf dem Wappen der Stadt Norderney ist das Wahrzeichen der Insel – das schwarze Kap – abgebildet. Darunter befindet sich eine Düne und das Wasser. Die schwarze Farbe des Kap rührt von der Versiegelung des Holzbauwerks mit Pech her.
Norderney ist eine der wenigen Gemeinden in Deutschland, die eine eigene Flagge führt. Die kleine Stadtflagge ist horizontal achtmal weiß-blau gestreift mit einem abwechselnd schwarz-weiß karierten Streifen am Flaggenstock an der linken Seite. Die blaue Farbe steht dabei für das Meer, das Weiß symbolisiert die Farbe des Sandes und das Schwarz steht für das hölzerne Norderneyer Seezeichen von 1848 bis 1870. Die große Stadtflagge unterscheidet sich von kleinen, indem im rechten Teil der Flagge noch das Stadtwappen Norderneys aufgezeichnet ist. Diese Flagge wird auch als Dienstflagge bezeichnet und nur selten gehisst. Die Ähnlichkeit der Flagge mit der Bremer Stadtflagge, die auch unter dem Namen Bremer Speckflagge bekannt ist, deutet auf die guten Handelsbeziehungen zur Hansestadt Bremen im 19. Jahrhundert hin.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Seezeichen
- Übersicht der Norderneyer Seezeichen und Tagesichtmarken
-
Das Kap, als Seezeichen dienende Bake
-
Der große Norderneyer Leuchtturm
-
Leuchtfeuer im Hafen Norderneys
Das Norderneyer Kap
Das Kap ist ein Seezeichen und diente in früherer Zeit als Landmarke zur Erkennung der Inseln von der Seeseite aus. Auf Borkum, Langeoog und Wangerooge gibt es heute noch ähnliche Bauwerke, die entweder aus Holz oder Ziegelstein errichtet wurden. Das Norderneyer Kap ist eine 13 Meter hohe Bake, die sich am östlichen Rand des Stadtgebietes auf dem Weg zur Siedlung Nordhelm befindet. Es wurde im Jahre 1848 als pyramidenförmiges Balkengerüst aus Holz auf einer Düne errichtet und mit Pech versiegelt. Im Jahre 1871 wurde es durch einen Ziegelsteinbau an gleicher Stelle ersetzt, 1930 wurde es erneut aus Stein wieder errichtet. Auf dem Unterbau in Form eines Sechsecks ist ein auf dem Kopf stehendes Holzdreiecks montiert, hinter dem von 1848 bis 1874 ein Feuer (Blüse) entzündet wurde, welches zur Identifikation der Insel bei Nacht diente. Aufgrund der zur damaligen Zeit nicht vorhandenen Bebauung und der niedrigen Vegetation war das Kap von der See aus gut zu erkennen. Heutzutage geht das Kap aufgrund seiner geringen Höhe, der nahen Bewaldung durch das Kiefernwäldchen und höhere Nachbargebäude im Stadtbild der Insel verloren. Seit dem 10. Juli 1928 findet das Kap Verwendung als Norderneyer Wappenzeichen und ist das Wahrzeichen der Insel.
Der große Norderneyer Leuchtturm
→ Hauptartikel: Leuchtturm Norderney
Nach Plänen der königlich-preußischen Wasser- und Schifffahrtsverwaltung in Norden wurde in den Jahren 1872 bis 1874 der Leuchtturm durch die im Jahre 1823 gegründete königliche General-Direktion des Wasserbaus mit Sitz in Hannover gebaut, der seitdem das einzige aktive Seefeuer auf der Insel darstellt.[60] Der große Norderneyer Leuchtturm wurde am 1. Oktober 1874 als festes Schifffahrtszeichen der Insel Norderney eingeweiht. Er schloss damit die Lücke der Leuchttürme auf den Ostfriesischen Inseln, denn bereits zuvor gab es auf Borkum (seit 1857 und 1870) und Wangerooge (seit 1624) Leuchtfeuer. Durch die Errichtung und Inbetriebnahme wurde die Sicherheit des Schiffsverkehrs vor der Deutschen Küste erhöht. Der Turm befindet sich auf einer Düne in der Inselmitte, unmittelbar neben dem Inselflugplatz. Das Leuchtfeuer, welches im Jahre 1926 auf elektrisches Licht umgestellt wurde, hat die Blitzkennung (Blz.(3) 12s).[61] Der Turm gehört als Navigationsfestpunkt und Wegweiser der Schifffahrt der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung der Bundesrepublik Deutschland. Zwischen 2003 bis 2006 wurde der Turm jährlich während der Monate März bis Oktober aufwändig restauriert. Die Sanierung teilte sich dabei in fünf Stadien auf. Zunächst wurde damit begonnen das äußere aus Ziegeln bestehende Mauerwerk, welches nach beinahe 130 Jahren durch Korrosion von Wind und Wetter in Mitleidenschaft gezogen wurde zu sanieren und anschließend zu imprägnieren. Die weiteren Stadien waren die Sanierung der Fenster und der Eingangstür, die Sanierung des inneren Mauerwerks und des Daches. Zudem wurde der Turm mit modernen Brandschutzmaßnahmen auf den aktuellen Stand gebracht.
Der Leuchtturm ist seit der Sanierung außerdem mit zwei AIS-Antennen bestückt und kann wieder als Aussichtsturm bestiegen werden. An klaren Tagen kann im Westen Borkum mit seinen Leuchttürmen und im Osten Spiekeroog mit bloßem Auge ausgemacht werden.
Leuchtturm im Norderneyer Hafen
In der Einfahrt zum Norderneyer Hafen steht seit 1980 ein kleines, weiß-rot gestreiftes Leuchtfeuer – Das Norderneyer Unterfeuer. Es ist ein Stahlmast mit einem oben angebrachten Mastkorb und einer roten Signallampe, die sieben Seemeilen weit auszumachen ist. Das dazu gehörige Oberfeuer ist ein 8 Meter hoher rot-weiß gestreifter Mast, der stadteinwärts hinter dem Deich an der Zufahrt zum Fähranleger steht. Dieser Mast wird zudem als Windmess-Station genutzt.[62] Zusammen bilden die beiden Objekte die Richtfeuerlinie Norderney-Hafen.
Sonstige (hölzerne) Seezeichen
Neben dem Kap und dem Leuchtturm als Landmarken gibt es noch andere Seezeichen, mit denen Norderney von der See- und von der Wattseite aus auszumachen ist. Dazu zählen zum einen der in der Inselmitte errichtete Leuchtturm, der ab 1874 die Funktion der Orientierung auf See als Seezeichen sowohl bei Tag als auch bei Nacht übernahm, sowie der Wasserturm. Zum anderen gibt es noch drei kleinere Seezeichen aus Holz, die im Osten der Insel errichtet wurden. Die Postbake am Ostrand des Grohdepolders wurde in früherer Zeit als Peilbake vom Festland aus genutzt. Die Post wurde in früherer Zeit per Kutsche von Hilgenriedersiel aus über den Alten Postweg durch das Wattenmeer befördert. Noch heute können von diesem Punkt aus geführte Wattwanderungen unternommen werden, bei denen das Festland trockenen Fußes erreicht werden kann. Das andere Seezeichen ist die Peilbake auf der zum Aussichtspunkt umfunktionierten Möwendüne, die sich zwischen Leuchtturm und Inselende im Osten befindet. Zuletzt noch die Ostbake, die sich am äußersten östlichen Inselrand befindet. Ähnliche Objekte befinden sich auf fast allen der Ostfriesischen Inseln.
Museen
Das Norderneyer Bademuseum
Im 2007 eröffneten Norderneyer Bademuseum wird die Badetradition des Nordseeheilbades veranschaulicht. Es befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Freibades am Weststrand. Die Schwerpunkte des Museums sind die Badekultur Norderneys in den drei zurückliegenden Jahrhunderten und die Entwicklung des Inselortes zum heutigen Seebad Norderney. Die Ausstellungsfläche beträgt etwa 1.100 Quadratmeter. Neben einer Dauerausstellung, die grundlegende Informationen über die Themen Meer, Strand, Bäderbetrieb sowie Ortsentwicklung, Handel und Gewerbe der Insel und Unterhaltung im Seebad bietet, finden regelmäßige Wechselausstellungen statt.
Heimatmusem
Das Heimatmuseum Norderneyer Fischerhaus befindet sich im Argonner Wäldchen hinter dem Kurhaus am Weststrand. Das Gebäude, in dem sich das Museum seit 1937 befindet ist ein originalgetruer Nachbau eines alten Norderneyer Fischerhauses aus dem 17. Jahrhundert. Betreiber des Museums ist der Heimatverein Norderney. Das Museum vermittelt anhand von Exponaten die Geschichte des ältesten deutschen Seebades und die karge Lebensweis der ersten Inselbewohner. Zahlreiche Exponate und Dokumente informieren über das Alltagsleben auf Norderney, über Sitten und Gebräuche sowie über die Norderneyer Seefahrertradition und den Fischfang. Angeschlossen an das Heimatmuseum ist das alte Schießhaus der Seebadeanstalt Norderney. In diesem Gebäude werden unter anderem Friesische Teeseminare veranstaltet. Ebenso wird das Gebäude als Hochtiedsstuv (Standesamt) genutzt.
Rettungsbootsschuppen der DGzRS am Weststrand
Neben dem im Hafen stationierten Seenotrettungskreuzer Bernhard Gruben unterhält die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger auf Norderney ein historisches Museum an der Promenade am Weststrand im ehemaligen Rettungsbootsschuppen von 1892. Die 140-jährige Geschichte der Deutschen Seenotrettung wird dort anschaulich präsentiert. Viele der Norderneyer Männer waren noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts selbst Seenotretter. Das ausgestellte, 8,5 Meter lange, Ruderrettungsboot Fürst Bismarck wurde 1893 gebaut und im Notfall mit Pferden aus dem Schuppen und dann über den Strand in die Brandung gezogen. Erst im Jahre 1975 wurde es außer Dienst gestellt und der ab 1969 auf Norderney stationierte Seenotrettungskreuzer Otto Schülke mit seinem Tochterboot Johann Fidi (benannt nach einem Norderneyer Seenotretter, der in 3. Generation dieser Aufgabe nachging) übernahm die Dienste der Seenotrettung.
Bauwerke im Stadtgebiet
Die Fassaden der Stadt Norderney wird von einer Vielzahl an Gebäuden geprägt, die im 19. Jahrhundert erbaut. Die folgende Auflistung stellt dabei die markantesten Gebäude vor.
- Übersicht einiger Bauwerke im Norderneyer Stadtgebiet
-
Das ehemalige Postamt im Stadtzentrum
-
Kaiser-Wilhelm-Denkmal im Stadtzentrum
-
Inselwindmühle
Selden Rüst -
Bismarckdenkmal
an der Napoleonschanze -
Wasserturm
Marienhöhe
Die Marienhöhe ist eine 4,9 Meter hohe Düne im äußersten Westen der Insel am Stadtrand und liegt direkt an der Strandpromenade. Benannt wurde diese Düne nach Königin Marie von Hannover, der Gemahlin Königs Georg V. von Hannover. Bekanntheit erlangte die Düne durch den Dichter Heinrich Heine, der sein Lied am Meer hier geschrieben haben soll. Zu dessen Ehren ließ Marie von Hannover auf der Kuppe der Düne einen kleinen Holzpavillon errichten, der zum Verweilen einladen sollte. Bereits im Jahre 1868 wurde unterhalb der Düne ein Café erbaut, welches den gleichen Namen trug. 1923 wurde der Pavillon durch den heute noch existierenden und als Café genutzten Steinbau ersetzt.[63]
Conversationshaus
Kurz nach der Gründung des Seebades Norderney wurde im Jahre 1799 Bau zunächst ein Kurhaus, genannt Conversationshaus, mit einem kleinem Festsaal, einer Billardstube und einem Spielsalon am Rand des Ortszentrums errichtet. Dieses Gebäude wurde im Jahre 1822 durch einen Steinbau an gleicher Stelle ersetzt und im Laufe der Jahre um einen Arkadengang und einen Turm in der Mitte des Gebäudes erweitert. Im Conversationshaus war unter anderem die Wohnung des Königlichen Badekommissars untergebracht sowie der Sitz der königlich hannoverschen Badeverwaltung. Zwischen den Jahren 1837 bis 1865 als diente das Conversationshaus dem hannoverschen Königspaar als Sommerresidenz. 1865 wohnte hier Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen – der spätere deutsche Kaiser Friedrich III. Im Jahre 1904 wurde in diesem Haus der letzte deutsch-russische Handelsvertrag vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges unterzeichnet. Daran erinnert eine im Gebäude angebrachte Gedenktafel:[64]
„In diesem Zimmer wurde im Juli 1904 zwischen dem Deutschen Reichskanzler Grafen Bernhard von Bülow und dem Präsidenten des Russischen Minister-Komitees, Sergius von Witte, der deutsch-russische Handelsvertrag vereinbart.“
Kaiserliches Postamt
Nachdem das Königreich Hannover Norderney im Jahre 1819 zum Staatsbad ausrief, wurde 1824 eine erste kleine Poststation im Stadtzentrum eingerichtet. Der Postverkehr wurde im 19. Jahrhundert nur während der Sommermonate aufrecht erhalten, um die Post der Gäste entsprechend aufzunehmen oder an sie weiterzugeben. 1844 wurde durch die Hannoversche Post ein regelmäßiger Postkutschenverkehr durch das Watt zwischen Norden und Norderney eingeführt. Die schon erwähnte Postbake im Osten der Insel und der Alte Postweg erinnern an diese Zeit. Erst mit der Einrichtung einer Dampflinienverbindung zwischen Norddeich Mole und Norderney ab 1872 konnte die Post ganzjährig zuverlässig befördert werden. Aufgrund der stetig steigenden Gästezahlen und des damit aufkommenden Postvolumens wurde 1888 durch die Preußische Postdirektion ein erstes Postgebäude angemietet. Am 1. April 1892 wurde das heute noch existierende Postamt im Stadtzentrum eingeweiht. Neben einem Postamt fanden Geschäfte und Dienstwohnungen in diesem Gebäude Platz. Seit 1989 steht das markante Gebäude unter Denkmalschutz. Aufgrund hoher Betriebskosten wurde Ende 2008 ein Gebäude im Gewerbegebiet Norderneys zu einem Post- und Paketzentrum eingerichtet. Das alte Postgebäude wird zu einem Wohn- und Geschäftshaus umfunktioniert.[65]
Kurhaus und Kurtheater
Das Kurhaus wird als Großes Logierhaus bezeichnet und beherbergt das Spielcasino der Insel und nach einer umfangreichen Renovierung seit dem Sommer 2008 das Touristeninformationszentrum, die Inselbibliothek sowie einige angeschlossene Geschäfte.
Ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert stammt das Kurtheater. Zunächst fanden Theateraufführungen im schräg gegenüberliegenden Conversationshaus statt. In den Jahren 1893 bis 1894 ließ der Norderneyer Hotelier Gustav Weidemann das erste privat geführte Theater der Insel errichten. Nach dem Vorbild des Opernhauses in Hannover wurde das Kurtheater am 1. Juli 1894 feierlich eingeweiht. Im Kurtheater finden heute noch Theateraufführungen und unter anderem die Filmvorführungen des internationalen Filmfestes Emden | Norderney statt.[64]
Haus der Insel
Das Haus der Insel ist das Gemeindezentrum Norderneys und wurde am 1. Mai 1977 eröffnet. Es befindet sich direkt gegenüber des Kurtheaters im Stadtzentrum. Auf dem Vorplatz ist die Gedenkstatue Heinrich Heines errichtet.
Kaiser-Wilhelm-Denkmal
An der Kreuzung Herrenpfad und Friedrichsstraße steht ein am 2. September 1899 eingeweihter und aus 75 Steinen bestehender 13 Meter hoher Obelisk, der an die Gründung des Deutschen Reichs des Jahres 1871 erinnert. Jeder der Steine wurde von einer der Reichsstädte gestiftet und trägt dessen Inschrift als Gravur. Der zunächst auf der Spitze des Denkmals thronende preußische Reichsadler wurde durch eine Möwe ersetzt, die heute auf einem dem Norden zugewandten Stein des Obelisken steht. Zur Zeit des Kaiserreichs war hier noch die bronzene Büste des Kaisers Wilhelm I. angebracht, die im Jahre 1917 für die Waffenproduktion eingeschmolzen wurde. Die Architekten des Obelisken und der Kaiserbüste waren die Brüder Hellfriedt und Georg Küsthardt[66]
Inselwindmühle
Im Jahre 1862 wurde die einzige Windmühle auf einer Ostfriesischen Insel in der Bauform des Gallerieholländers errichtet. Sie wird Selden Rüst (selten ruhig) genannt und steht unter Denkmalschutz. Im 19. Jahrhunder wurde in ihr das auf der Insel angebaute Getreide gemahlen. Die reetgedeckte Mühle brannte nach Reparaturarbeiten am 24. März 1951 völlig nieder, wurde danach jedoch wieder neu errichtet.
Napoleonschanze
Die Napoleonschanze, die heute mit dem angeschlossenen Schwanenteich zum erweiterten Kurpark im Stadtgebiet gehört, wurde im Jahre 1811 errichtet. Sie ist damit das älteste noch im Urzustand erhaltene Bau- und Kulturdenkmal der Insel.[67] Ostfriesland war zu dieser Zeit von Napoleons Armeen okkupiert und wurde als Department Oost-Ems an die Niederlande abgetreten. Die Insulaner litten unter der durch Frankreich verhängten Kontinentalsperre und dem daraus resultierenden Seehandelsverbot. In dieser Zeit blühte auf Norderney, wie auch auf den anderen Ostfriesischen Inseln, der Schmuggel auf. Zur Bekämpfung des Schmuggels wurden 300 Soldaten auf der Insel stationiert, die einen Wall sowie eine Geschützstellung errichteten. Dieser Wall folgte zum Teil dem damaligen natürlichen Küstenverlauf der Insel zur Wattseite. Die heutige Marienstraße bildete zu damaliger Zeit den südlichen Rand der Insel. Erst im mittleren bis späteren 19. Jahrhundert wurde dieser Bereich durch Landgewinnung vergrößert, um darauf später das Hafenbecken und den Militärflugplatz zu errichten. Am Rand der Schanze findet sich ein auf einem Hügel stehendes Kriegsgräberdenkmal in Form eines breiten Kreuzes. Das sogenannte Bismarck-Kreuz wurde durch den Bildhauer Hermann Hosaeus entworfen und gebaut. Hier wird der während des Ersten Weltkrieges von 1914 bis 1918 gefallenen Söhne der Insel gedacht. Das Kreuz trägt auf der Vorderseite die folgende Inschrift:
„Euch Allen Dank – Ob Ihr In Heimaterde Ruht, Ob Euch zum Letzten Schlummer Wiegte Meeresflut, Ob Fern Ihr Schlaft In Fremdem Land, Dies Eiland Denkt An Euch Solange Es Steht, Und Seewind Über Seine Dünen Weht - 1914–1918“
Auf der Rückseite sind die Namen der gefallenen Norderneyer des Ersten Weltkrieges eingraviert.
Wasserturm
Der im Jahre 1929 errichtete und 1930 in Betrieb genommene Wasserturm am östlichen Stadtrand ist nach dem großen Leuchtturm das zweithöchste Gebäude der Insel. Er hat eine Höhe von 41,6 Metern und ist daher schon von weiten zu erkennen. Der Wasserturm kann, wie der Leuchtturm, besichtigt werden. In ihm befindet sich ein 500.000 Liter fassender Wassertank, der als Reservoir für das auf der Insel genutzte Trinkwasser dient. Das Trinkwasser wird aus einer Süßwasserlinse, die sich unterhalb der Insel befindet, nach oben befördert.
Sport und Freizeit
Norderney bietet viele Möglichkeiten, Sport auszuüben. Zu nennen ist in erster Linie das als Freizeitbad konzipierte und im Jahre 1931 erstmals errichtete, mehrmals umgebaute Meerwasserwellenbad Die Welle. Seit 2005 ist das größte Thalassozentrum Deutschlands, das bade:haus Norderney direkt daran angeschlossen. Das Badehaus bietet auf zwei Ebenen eine moderne Meerwasserbade- und Saunalandschaft mit aerosolhaltiger Luft sowie Behandlungen mit Schlick. Daneben wird Windsurfen, Wellenreiten, Strandsegeln, Kitesurfen, Reiten, Beachsoccer, Tennis, Minigolf und Golf auf dem einzigen Golfplatz der Ostfriesischen Inseln angeboten.
Die Norderneyer Rad- und Wanderwege sind gut ausgebaut und haben eine Gesamtlänge von über 80 Kilomtern. Zudem besteht ein Wegenetz von Reitwegen in den Dünen, die teilweise parallel zu den Rad- und Wanderwegen gehen. Daneben werden geführte Wattwanderungen von einheimischen Wattführern angeboten. Ausschließlich in den Wintermonaten wird der Norderneyer Volkssport – das Boßeln, Klootschießen genannt – ausgeübt.
Neben der Möglichkeit dem Sport nachzugehen bietet Norderney diverse Freizeitangebote an. In der Konzertmuschel auf dem Kurplatz werden in den Sommermonaten Kurkonzerte aufgeführt. Neben dem Inselkino gibt es ein Theater, in dem unter anderem das Inselmusical Hakenhand nesucht werden kann.
Sportvereine
Der TuS Norderney e. V. bietet insgesamt 13 Sportarten für die Insulaner an, unter anderem Fußball, Volleyball, Tischtennis und Gymnastik. Mit rund 1.350 Vereinsmitgliedern ist er der größte Verein der Insel Norderney. Neben vier Tennisplätze mit Aschebelag sowie dem Vereinsheim stehen auf dem Vereinsgelände eine 400 Meter Rundlaufbahn und ein wettkampfgerechter Fußballplatz zur Verfügung auf dem die Fußballabteilung des Vereins die Heimspiele austrägt. Die 1. Herren-Fußballmannschaft spielt in der Saison 2008/09 in der Kreisliga Aurich/Emden und nimmt dort am Kreispokal teil.[68] Daneben gibt es in allen Sportarten Jugendabteilungen für Jungen und Mädchen. Auf den Sportstätten des Vereins können Norderneyer und Gäste von Mai bis September jeden Dienstag Sportabzeichen erwerben. Der Fußballverein Werder Bremen nutzt die Sportstätten des TuS Norderney bereits seit mehreren Jahren, um seine Fußballprofis während der Sommerpause auf die neue Saison der 1. Fußball-Bundesliga vorzubereiten.
Der Segelverein Norderney (SVN) richtet jedes Jahr eine Segelregatta aus. Des weiteren gibt es neben dem Jugendverein des SVN eine Segelschule auf Norderney.
Daneben gibt es auf Norderney einen Schießsportverein, der sein Vereinsgebäude an der Meierei hat.
Regelmäßige Veranstaltungen
→ siehe auch: Internationales Filmfest Emden-Norderney
Das Internationale Filmfest Emden | Norderney ist mit etwa 22.000 Besuchern das größte Filmfest in Niedersachsen. Es wurde im Jahre 1990 mit der Förderung des Regisseurs Bernhard Wicki ins Leben gerufen und findet alljährlich acht Tage in der Zeit zwischen Ende Mai bis Anfang Juni in der Seehafenstadt Emden und auf Norderney statt. Auf Norderney besuchten in den Jahren 2007 und 2008 mehr als 3.000 Kinogänger die Filmvorführungen.[69]
Die Sportveranstaltungen, die auf der Insel ausgetragen werden, sind zum Teil von nationaler und internationaler Bedeutung. Zu nennen ist hier das White-Sands-Festival welches jedes Jahr am Pfingstwochenende stattfindet. Das Event zieht neben den Sportinteressierten auch viele Partygäste nach Norderney. Neben dem dem Deutschen Windsurf-Cup wird bei dieser Veranstaltung auch ein Beachvolleyball-Cup im Rahmen der Smart Beach Tour ausgetragen. Seit 1999 wird jeweils Anfang Juni der Beach-Soccer Junior Fun-Cup auf der Insel ausgetragen. Mit über 50 teilnehmenden Mannschaften ist er das größte Vereinsturnier des Landes Niedersachsen. Mit diesem Turnier werden die Landesmeisterschaften der C-, D-, E- und F-Jugend im Strandfußball ausgetragen. Ausrichter des Turniers ist der TuS Norderney. Mit insgesamt 61 Mannschaften und 750 Teilnehmern verschiedener Altersklassen wurde vom 20. bis 22. Juni 2008 das 3. Kempa Beachhandball-Turnier des TuS Norderney am Ostbadestrand der Weißen Düne ausgetragen. Bereits seit 1994 findet jeweils Ende Juli das Insel-Springen statt. Bei diesem Stabhochsprung-Meeting auf der Kurplatzwiese trifft sich die Weltelite des Stabhochsprungs. So nahmen schon Heike Henkel, Stefka Kostadinova und Tim Lobinger, der das Inselspringen drei Mal für sich entscheiden konnte, an dieser Veranstaltung teil. Bereits zum 20. Mal wurde im Jahre 2008 der Cityabendlauf des TuS Norderney ausgetragen. Es handelt sich dabei um den größten Volkslauf auf einer Ostfriesischen Insel mit weit über 1.000 Teilnehmern die zwischen einer Strecke von fünf oder zehn Kilometern wählen können. Der Lauf wird jedes Jahr im Juli ausgetragen und führt an der Strandpromenade entlang und durch Teile der Innenstadt. Jeweils im November wird das Fußball-Alt-Herren-Turnier in der Turnhalle des TuS Norderney ausgetragen. Über den Jahreswechsel findet seit 1984 in der Turnhalle des TuS Norderney ein Fußballhallenturnier der Freizeitmannschaften statt.
Religionsgemeinschaften
Christentum
Der Großteil der Norderneyer Bevölkerung ist protestantisch. Der Landkreis Aurich – zu dem Norderney zählt – gehört mit einem Anteil von etwa 85 Prozent zu den Gebieten in Deutschland mit dem höchsten Anteil von Lutheranern an der Gesamtbevölkerung.[70] Norderney hat mit 3.400 Mitgliedern die größte evangelische Kirchengemeinde im Kirchenkreis Norden. Die Kirchengemeinde ist Träger eines Inselkindergartens und des neuen Inselfriedhofs. Das Gemeindehaus Martin-Luther-Haus liegt in der Kirchstraße gegenüber der evangelischen Inselkirche.
Die Römisch-katholische Kirchengemeinde auf Norderney ist nach St. Ludgerus benannt. Sie gehört als Dekanat zum Bistum Osnabrück und ist im Gegensatz zur evangelischen Gemeinde kleiner. Es gibt zwei Kirchen, zum einen die Pfarrkirche St. Ludgerus an der Friedrichstraße 22. Dieses im Jahre 1883 im neugotischen Stil gebaute Kirchengebäude wurde 2007 aufwändig saniert und bietet Platz für 350 Kirchgänger.[71] Der im Sommer 2008 vorgenommene Umbau im Inneren der Kirche stößt zum Teil auf Kritik. Ein Kritikpunkt ist die Sitzanordnung in Form eines Halbovals um den in der Mitte postierten Altar. Dies wird jedoch von Inselpastor Jörg Buß bekräftigt, zeige dies doch den eine Rückbesinnung zum christlichen Ursprung.[72] Das zweite Gebäude der katholischen Kirchengemeinde St. Ludgerus ist die im Jahre 1931 nach den Plänen des Architekten Dominikus Böhm im Stil der neuen Sachlichkeit errichtete Kirche Stella Maris (Stern des Meeres) an der Goebenstraße. Zunächst als Sommerkirche konzipiert, wird sie seit einem Umbau im Jahre 1978, bei dem unter anderem eine Heizungsanlage eingebaut wurde und Veränderungen in der Raumaufteilung stattfanden, mittlerweile ganzjährig betrieben. In der Kirche finden 700 Gläubige einen Platz.[71]
Einen geringen Teil der Ostfriesischen Bevölkerung machen die Baptisten aus. Dennoch gibt es auf Norderney eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, als Zweig der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde in Norden.
Die Neuapostolische Kirche hat ihr Gemeindezentrum seit 1955 am Südwesthörn. Sie zählt zum Ältestenbezirk Emden des Bezirks Norddeutschland der Neuapostolischen Kirche Deutschlands.
Evangelische Inselkirche
Das erste kirchenartige Gebäude der Insel Norderney entstand bereits kurz nach der Reformation im Jahre 1518. Dabei handelte es sich um eine einräumige, rechteckige Kirche, deren Innenraum nur etwa 50 Quadratmeter groß war. Sie wurde damals an dem Platz errichtet, auf dem sich die heutige evangelische Inselkirche befindet und bildete zusammen mit dem alten Friedhof den Mittelpunkt der Ortes. Das turmartige Gebäude diente nicht nur als Kirche, sondern wurde von den Inselbewohnern als Unterschlupf bei Gefahr durch Sturmfluten oder bei Angriffen durch Seeräuber genutzt. Auf der Seekarte von Sgrothenthum (Christian Sgrothen – königlicher Kartograph und Landvermesser des spanischen Königs
Philipp II.[73][74]) aus dem Jahre 1564 ist ein höheres Gebäude im Westteil der Insel Nie Norderoghe bereits verzeichnet. Nachdem die Kirche im Laufe der Jahrhunderte zur Seefahrerkirche ausgebaut worden war, um der stetig wachsenden Einwohnerzahl Norderneys ein größeres Gotteshaus zu bieten, entschied man sich im Jahre 1878 für einen Neubau im neugotischen Stil. Das alte Gebäude aus Holz wurde durch einen Steinbau mit einem 25 Meter hohen Kirchturm ersetzt. Eingeweiht wurde die Kirche am 11. Juni 1879, dem Tag der goldenen Hochzeit des deutschen Kaiserpaares Wilhelm I. und Augusta, als neue evangelische Inselkirche an der Kirchstraße 13. Eine Gedenktafel am Haupteingang erinnert an dieses Datum. Am 23. Mai 2008 wurde die durch Spendengelder finanzierte neue Orgel der Kirche feierlich eingeweiht.
Evangelische Waldkirche
Seit 1912 existiert an der Napoleonschanze die evangelische Waldkirche. Der damalige Inselpastor Rieschel hatte die Idee, im Schutz des kleinen Wäldchens eine Kirche zu errichten, die selbst nur aus Wald besteht. Die nur von Erdwällen umgebenene Fläche wird in den Sommermonaten von Juni bis August für Gottesdienste benutzt wird.
Neben diesen beiden Evangelischen Kirchen gibt es noch die Evangelische Genezareth-Kapelle im Kinderkrankenhaus Seehospiz Kaiserin Friedrich, Benekestraße 27.
- Norderneyer Kirchengebäude
-
Evangelische Inselkirche mit altem Kirchhof
-
Katholische Inselkirche St. Ludgerus
-
Katholische Sommerkirche Stella Maris
-
Neuapostolische Kirche
-
Die Norderneyer Synagoge um 1880
Judentum
→ Hauptartikel: Geschichte der Juden auf Norderney
Mit der Entwicklung Norderneys zum ersten deutschen Nordseeheilbad wurde die Insel von einer größeren Zahl Juden besucht. In ihrem Gefolge ließen sich Juden aus Ostfriesland auf der Insel nieder, gründeten jedoch keine eigene Synagogengemeinde. Die dort lebenden Juden waren Teil der Synagogengemeinde in Norden. Im Jahre 1878 wurde auf Sondererlass des Kaisers Wilhelm I. für die vielen jüdischen Badegäste der Insel eine Synagoge als Außenstelle erbaut, welche als Ersatz für die zu klein gewordene Privatsynagoge der Familie Abraham von der Wall errichtet wurde. Schon vor dem Ersten Weltkrieg galt Norderney als reiches Judenbad, ganz im Gegensatz zu den anderen Inseln – vor allem auf Borkum, auf denen sich zu dieser Zeit der Bäder-Antisemitismus festsetzte. Von 1933 an sollte Norderney ein deutsches Bad werden und es setzte damit die Ausgrenzung und Deportation der auf der Insel sesshaften Juden ein. Am 14. Dezember 1933 war Norderney judenfrei. Nachdem während der Zeit des Nationalsozialismus immer weniger Juden auf die Insel kamen, wurde die Synagoge, in der seit 1933 kein Gottesdienst mehr stattfand, am 11. Juli 1938 an den Norderneyer Eisenwarenhändler Valentin[75] für 3.500 Reichsmark unter der Bedingung verkauft, alle Hinweise auf die Synagoge zu entfernen. Dieser Umstand bewahrte das Gebäude vor Zerstörung in der Reichspogromnacht vom 9. November 1938. Heute befindet sich ein Restaurant in dem Gebäude an der Schmiedestraße 6.
Friedhöfe
Der alte Kirchhof
Auf dem Gelände der evangelischen Inselkirche befindet sich der Friedhof der Kirchengemeinde Norderney auf dem bis zum Jahre 1875 die Toten der Insel bestattet wurde. Einige interessante Grabdenkmäler aus dem 19. Jahrhundert finden sich hier, die zum Teil mit besonderen Ornamenten mit maritimem Hintergrund, wie zum Beispiel mit einem Segelschiff, versehen wurden. Besonders hervorzuheben ist das gußeiserne Grabkreuz von Giovanni Velcich (gestorben im Jahre 1864) – einer der Gefallenen des Krieges zwischen dem Deutschen Bund und Dänemark – sowie das Grabkreuz mit Umfriedung des Hillrich Jacobs Rass (gestorben im Jahre 1872), der Führer der Yacht seiner Majestät des Königs (Georg V. von Hannover) war.[76]
Der neue Friedhof
An der Jann-Berghaus-Straße wurde ab 1876 ein neuer und größerer kommunaler Friedhof angelegt, auf dem Gefallene des Ersten und Zweiten Weltkrieges beerdigt wurden, die der Seeflugstation (SFS) Norderney unterstellt waren. Dazu gehören unter anderem Hans Fabry, Ferdinand Henningsen, Gustav Koch, Otto Meyer, Albert Puschmann, Walter Städter, Kurt Tanneberger, Roland Ude und Eugen Wolf.[77]
Wirtschaft und Infrastruktur
Bildungswesen
Trotz der exponierten Insellage bietet Norderney Möglichkeiten zur Bildung. Neben einer Frühförderungsgruppe und dem evangelisch-lutherischen Kindergarten Am Kap, der am östlichen Ortsrand liegt, gibt es eine Grundschule und eine Kooperative Gesamtschule. Daneben werden Kurse der Kreisvolkshochschule Norden angeboten. Ebenfalls gibt es eine Stadtbibliothek sowie ein Stadtarchiv.
Auf Norderney gab es bereits ab dem Jahr 1704 die erste Schule, in der die Schüler durch den Inselpastor unterrichtet wurden.[78] Heute gibt es eine Grundschule, welche im Jahr 1900 als Volksschule erbauten Centralschulgebäude mit den Klassenstufen 1 bis 4 untergebracht ist. Daneben gibt es eine weiterführende Kooperative Gesamtschule (KGS) mit den Klassenstufen 5 bis 10, die im Jahre 1952 in einer ehemaligen Wehrmachtskaserne in unmittelbarer Nähe zur Inselmühle eingerichtet wurde. Die Kooperative Gesamtschule bietet die Sekundarstufe I mit einem Haupt- und Realschul- sowie einem Gymnasialbereich auch in Ganztagesbetreuung an.[79] In beiden Norderneyer Schulen werden über 200 Schüler unterrichtet (Stand 2008). Um das Abitur zu erlangen steht den Schülern nach der 10. Klasse das NIGE (Niedersächsisches Internatsgymnasium) in Esens oder das Wirtschaftsgymnasium in Norden (Ostfriesland) zur Verfügung. Dort gibt es auch eine berufsbildende Schule. Seit 1969 existiert der Förderkreis Norderneyer Schulen e. V., der sich als gemeinnütziger Verein versteht und durch Spenden unter anderem Familien finanzielle Mittel bei der Beschaffung neuer Lehrmittel oder Schulbücher aushändigt.[80] Der Förderkreis gibt seit 1981 jährlich das Schuljahrbuch heraus.
Schulabgänger der KGS Norderney | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Anteil der Abgänger mit Hochschul- und Fachschulreife an allen Abgängern | auf Norderney wird keine Sekundarstufe II angeboten | ||||||||
Anteil der Abgänger mit Hauptschulabschluss an allen Abgängern (in Prozent) | 35,3 | 28,6 | 22,9 | 27,8 | 28,0 | 25,6 | 25,9 | 19,2 | 16,2 |
Anteil der Abgänger ohne Hauptschulabschluss an allen Abgängern (in Prozent) | 8,8 | 22,9 | 14,6 | 22,2 | 12,0 | 15,4 | 6,9 | 23,1 | 5,4 |
Die Zahlen stellen die jährliche Abgängerquote der KGS Norderney prozentual dar.[81] |
Verkehr
Linienfährverbindung vom und zum Festland
Vom Hafen Norddeich Mole aus ist die Insel Norderney mit einer der fünf im Linienverkehr befindlichen FRISIA-Autofähren der Reederei Norden-Frisia tidenunabhängig in knapp fünfzig Minuten zu erreichen. Die Reederei Norden-Frisia wurde im Jahre 1917 durch die Fusion der Dampfschiffsrhederei Norden und der Neue Dampfschiffs-Reederei Frisia zur Aktiengesellschaft Reederei Norden-Frisia gegründet. Anders als die Fährverbindung zur Insel Juist kann Norderney mehrmals am Tag angesteuert werden. Der Grund dafür liegt darin, dass das Busetief und die Hohe Plate, die jeweils als Wattfahrwasser für die Schifffahrt genutzt werden, mehrmals jährlich von dorthin angeschwemmten Sedimenten befreit werden. Somit bleibt die größtenteils durch Strömungsverhältnisse natürlich gebildete Wattfahrwasserrinne auch bei Niedrigwasser für die Personenschifffahrt passierbar. Der Fahrplan der Fähren wird saisonal bedingt angepasst; im Sommer gibt es einen Fahrplan mit kürzeren Taktzeiten (in den Sommermonaten zur Hauptreisezeit bis zu vierzehn Mal täglich).
Die Nachbarinseln Juist, Baltrum, Langeoog und Borkum können mit Ausflugsschiffen erreichen werden. Des weiteren wird die etwa 70 Kilometer (etwa 42 Seemeilen) entfernte einzige deutsche Hochseeinsel Helgoland angesteuert. Der Hochgeschwindigskeits-Katamaran MS Polarstern der Wilhelmshaven-Helgoland-Linie (WHL) gehörte bis zu seinem Verkauf im November 2008 der AG Ems und fuhr unter anderem die Verbindung Emden/Helgoland via Norderney. In die Schlagzeilen geriet der Katamaran, nachdem es bei einer Fahrt zurück von Helgoland nach Borkum am 5. August 2008 vor Norderney bei schwerem Seegang zu einem Zwischenfall kam, bei dem der Katamaran beschädigt und Insassen verletzt wurden.[82] Aufgrund des enormen Energieverbrauchs und der hohen Unterhaltungskosten bei zugleich hohen Beförderungskosten wurde der Katamaran verkauft.[83] Ende 2006 wurde mit dem Katamaran Cat No. 1 der Reederei Norden-Frisia ähnlich verfahren, so dass es für das Jahr 2009 noch offen steht, ob es weiterhin eine Verbindung von den Ostfriesischen Inseln nach Helgoland mit einem Katamaran geben wird.
Haus Schiffahrt
Im Haus Schiffahrt, welches seit 1984 der Reederei Norden-Frisia gehört, können Ausflugsfahrten gebucht werden. Zudem muss dort vor der Abreise von der Insel der mitgebrachte PKW angemeldet werden, damit ein Stellplatz auf einer der Autofähren entsprechend reserviert werden kann. Das Gebäude wurde im Jahre 1896 als Gepäckabfertigungshalle der königlich preußischen Bahndirektion erbaut und ist seitdem der einzige Bahnhof Deutschlands ohne einen Gleisanschluss.
Individualverkehr
Neben Borkum ist Norderney die einzige der Ostfriesischen Inseln, auf denen Autos als Fortbewegungsmittel zugelassen sind. Im Jahre 2001 waren auf Norderney 1.760 Autos zugelassen, die mit einer speziellen Plakette als solche gekennzeichnet sind.[84] Gäste können Ihre Autos für die Dauer des Aufenthalts auf Norderney entweder auf dem Festland in dafür vorgesehene Garagen gestellt oder per Autofähre mitgenommen werden und dann auf zwölf dafür vorgesehenen Stellplätzen auf der Insel geparkt werden. Ausnahmen bilden hier Ferienwohnungen oder Hotels mit eigenen Parkmöglichkeiten. Der Autoverkehr ist allerdings seit 1953 während der Monate April bis Oktober (im Normalfall vom Anfang der Oster- bis zum Ende der Herbstferien) und zwischen Weihnachten bis Neujahr (Winterferien) saisonal bedingt stark eingeschränkt, um Kurgäste vor unnötigem Verkehrslärm und den damit verbundenen Belastungen zu schützen. Die Insel wird während der Saison für den Individualverkehr in drei Verkehrszonen eingeteilt. Die Zonen I und II bilden dabei den Stadtkern sowie den Stadtrand, Verkehrszone III stellt die restlichen auf der Insel angelegten Straßen dar. In die Zone I darf nach dem Anlegen der Fähre im Hafen mit dem Auto in die Stadt gefahren werden, um das Gepäck auszuladen, danach muss das Auto auf einem der Stellplätze geparkt werden. Bei der Abreise darf das Fahrzeug wieder nur vom Parkplatz zur Unterkunft gefahren werden, um das Gepäck vor der Überfahrt zum Festland einzuladen. Außerhalb der Stadt Norderney – in Verkehrszone III – gilt ein Tempolimit von 50 km/h sowie ein Nachtfahrverbot von 20:00 Uhr abends bis 06:00 Uhr morgens, welches seit 1958 gilt. Innerstädtisch – in den Zonen I und II – gilt als Höchstgeschwindigkeit 30 km/h.
Die Schutzzonen des Nationalparks, wie zum Beispiel der komplette Ostteil der Insel, unterliegen besonderen Schutzvorschriften und dürfen weder mit dem Auto noch mit dem Fahrrad befahren werden. Fußgänger dürfen die markierten Wanderpfade nicht verlassen, um die Tier- und Pflanzenwelt nicht zu stören.
Hafen
Während des 19. Jahrhunderts mussten Gäste der Insel noch in der Rhede angelandet werden. Die erste Personenbrücke im Norderneyer Hafen wurde im Zuge der Einrichtung einer Dampfschiff-Verbindung von Norddeich Mole im Jahre 1872 erreichtet. Heute befinden sich neben zwei Fährbrücken für die Autofähren der Reederei Norden-Frisia, die im Hafen ihren Sitz hat, noch eine Personenbrücke, über die der Ausflugsverkehr zu den Nachbarinseln, ins Wattenmeer und für die Verbindung Norderney–Helgoland abgewickelt wird.
Des Weiteren ist im Norderneyer Hafen der Seenotrettungskreuzer Bernhard Gruben der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) stationiert. Das Wasser- und Schifffahrtsamt Emden unterhält auf Norderney seine Außenstelle in Form eines Bauhofs (Tonnenhof). Die Burchana, der Tonnenleger Norden und die Lütjeoog haben die Aufgabe, die Fahrwasserrinnen nördlich und südlich der Ostfriesischen Inselkette mit Seezeichen (Tonnen und Pricken) zu versehen und diese ggf. zur Reparatur, Ausbesserung oder Erweiterung nach Norderney oder Emden zu transportieren. Zudem führt die Norden Versorgungsfahrten im Bereich des Ostfriesischen Wattenmeers durch. Das Vermessungsschiff Norderney führt Fahrwasserpeilungen im Bereich der Ostfriesischen Inseln von Borkum (Emsmündung) bis Minsener Oog (Jadebusen/Wesermündung) durch. Mit den Schiffen THOR, welches in Wilhelmshaven vor Anker liegt, jedoch organisatorisch dem WSA Emden Betriebsstelle Norden/Norderney unterstellt ist, der Janssand und der Leyhörn stehen Schiffe zur Schadstoffbekämpfung auf See zur Verfügung.[85]
Neben den Anlegeplätzen für die Fährverbindung und der staatlich unterhaltenen Flotte können auch Privatpersonen den Norderneyer Hafen ansteuern. Der Norderneyer Jacht- und Segelclub ist mit knapp 300 Liegeplätzen an den Hafen angeschlossen und unterhält das ehemalige Ostsee-Ausflugsschiff Deutsch-Sowjetische-Freundschaft unter dem Namen MS Freundschaft als Schulschiff. Außerdem gibt es eine Surfschule. Zwei Speditionen, und mehrere Unternehmen sind ebenfalls im Hafen ansässig.
Zum Hafen gehört auch noch eine Schiffs- und Wassertankstelle und ein Anleger, an dem spezielle Flachkiel-Güterfähren (FRISIA VII und Störtebeker) anlegen, um vorrangig den auf der Insel produzierten Müll abzutransportieren, damit dieser auf dem Festland weiter verarbeitet werden kann.
Öffentlicher Personennahverkehr
mit Angabe der ersten und letzten Haltestelle
Vorlage:Bahn-Linie | Hafen – Rosengarten |
Vorlage:Bahn-Linie | Hafen – Marienstraße |
Vorlage:Bahn-Linie | Hafen – Willi-Lührs-Straße/Am Kap |
Vorlage:Bahn-Linie | Busbahnhof – FKK-Strand/Oase |
Vorlage:Bahn-Linie | Busbahnhof – Weiße Düne |
Vorlage:Bahn-Linie | Hafen – Weiße Düne |
Vorlage:Bahn-Linie | Richtung Innenstadt Südstraße – Marienstraße Richtung Nordhelmsiedlung Rosengarten – Krankenhaus |
Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist auf Norderney bedarfsgerecht entsprechend ausgebaut. Neben dem Bus stehen für die Personenbeförderung vor allem Taxen zur Verfügung. Insgesamt gibt fünf Buslinien. Drei davon (die Linien 1, 2 und 3) befördern die Fahrgäste auf unterschiedlichen Routen jeweils vom Hafen in die Stadt und wieder zurück. Die Abfahrtzeiten der Busse vom Hafen aus sind dabei immer auf den Linienplan des Fährverkehrs der Reederei Norden-Frisia abgestimmt. Bei Bedarf kann dieser Fahrplan durch den Einsatz zusätzlicher Busse weiter verdichtet werden, um dem entstehenden höherem Fahrgastaufkommen gerecht werden zu können. Die Linie 4 verkehrt in den Sommermonaten jeweils stündlich zwischen dem Busbahnhof in der Stadt, dem Leuchtturm und der Oase/FKK-Strand und die Linie 5 verkehrt im Sommer (von Mitte April bis Mitte Oktober) zwischen dem Busbahnhof und dem Ostbad und Weiße Düne. Ebenfalls während der Sommermonate Juli und August verkehrt die Linie 6 direkt vom Hafen aus in Richtung Ostbad und Weiße Düne.
Der innerstädtisch fahrende NC-Bus (NorderneyCard-Bus) befördert die Fahrgäste zwischen dem Stadtzentrum (Haltestelle Rosengarten am Kurhotel) in den Ortsteil Nordhelmsiedlung und wieder zurück. Diese Busverbindung ist eine Serviceleistung der Norderneyer Stadtverwaltung, die mit gültiger elektronischer Kurkarte (NorderneyCard) im Vergleich zum normalen Fahrpreis etwas kostengünstiger genutzt werden kann.
Nach den Plänen des SPD-geführten Stadtrates soll der Busverkehr auf der Insel langfristig ausgebaut und im Gegenzug die vorhandene Flotte gegen abgasarme Fahrzeuge ausgetauscht werden.[86]
Flugverkehr
→ Hauptartikel: Flugplatz Norderney
Norderney besitzt in der Inselmitte, direkt unterhalb des Leuchtturms gelegen, einen gut ausgebauten Verkehrslandeplatz für die allgemeine Luftfahrt mit einer 1.000 Meter langen Asphaltlandebahn. Mit Linien- und Charterflügen von Air Hamburg, FLN Frisia Luftverkehr, Luftverkehr Friesland Harle und der OLT werden Ziele in Schleswig-Holstein, auf den anderen Ostfriesischen Inseln sowie auf dem niedersächsischen Festland bedient.
Ver- und Entsorgung
Für die Versorgung Norderneys mit Strom, Gas und Wasser sind die Wirtschaftsbetriebe Norderney, ein Tochterunternehmen der Stadtverwaltung, zuständig. Es wurde bereits im Jahre 1888 damit begonnen, ein eigenes Gaswerk zu planen sowie erste Brunnen zur Wasserversorgung zu bohren.
Stromversorgung
Seit 1914 wird Strom vom Festland aus per Seekabel auf die Insel geleitet und in das Stadtnetz eingespeist. Der Strom wurde dabei von einem Torfkraftwerk in der Nähe von Wiesmoor gewonnen und mit einem 5 kV-Seekabel auf die Insel eingespeist. Das Kabel wurde im Jahre 1953 durch zwei im Wattboden verlegte Seekabel mit je 20 kV ersetzt. Die Stromversorgung der Insel mit vom Festland stammendem Strom wird seitdem über ein Umspannwerk bei Norddeich geregelt. Die Seekabel wurden 1998 altersbedingt gegen neue ersetzt und ein weiteres Kabel zusätzlich dazu verlegt. Das Stromnetz gehört der EWE AG und hat auf der Insel eine Gesamtlänge von 175 Kilometern bei 51 Umspannstationen. Über 12 Quadratkilometer der Insel werden mit Strom versorgt.[87] Neben der Stromversorgung durch die Wirtschaftsbetriebe werden immer mehr Haushalte durch Förderprojekte seitens des Landes Niedersachsen dazu angehalten, sogenannten Bürgerstrom zu erzeugen. Seit 2006 werden im Stadtgebiet Photovoltaikanlagen und Solarkollektoren auf den Dachflächen montiert. Der Aufbau der Anlagen wird gefördert, ebenso wie die Einspeisung des erzeugten Stroms in das Stadtnetz.
Offshore-Windpark Alpha ventus
Im September 2006 wurde durch das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) der Offshore-Windpark Gode Wind genehmigt, der bis zum Jahr 2010 an das Europäische Verbundnetz angeschlossen werden soll. Die Bauherren des Projekts sind die E.ON AG, Vattenfall und die und die in Oldenburg ansässige EWE AG, die bereits das Norderneyer Versorgungsnetz betriebt. Das Projekt wurde mittlerweile in Alpha ventus umgetauft. Derzeit werden etwa 33 Kilometer nördlich von Norderney 80 Windenergieanlagen der 5-MW-Klasse errichtet sowie ein eigenes Umspannwerk der E.ON AG auf dem Festland bei Hegermarsch. Der Offshore-Windpark wird eine Nennleistung von rund 400 MW erbringen. Die Investitionskosten für den Windpark betragen ca. 750 Millionen Euro. Die Einspeisung des erzeugten Stroms in das Netz an Land erfolgt über eine Kabeltrasse, die genau auf einer Länge von 1,5 Kilometern durch die Inselmitte Norderneys führt. Gegen diese Planungen regte sich im Vorfeld des Beginns der Bauarbeiten Widerstand, da befürchtet wurde, die Verlegung des Kabels durch das Wattenmeer und die Insel beeinträchtigte die natürlichen Bodenverhältnisse. Die Arbeiten werden deshalb von Spezialisten begleitet, die die Einhaltung der hohen Umweltschutzauflagen kontrollieren. Dennoch stößt das das Projekt bei Umweltschutzorganisationen wie dem BUND, Greenpeace und WWF auf Kritik. Der Meinung der Umweltorganisationen zufolge darf das sensible Ökosystem vor der deutschen Küste weder durch den Offshore-Windpark noch durch die Verlegung der Kabel gestört oder beeinträchtigt werden.[88]
Gasversorgung
Im Jahre 1889 wurde das erste Gaskraftwerk auf Norderney errichtet, um die Strandpromenade mit gasbetriebenen Leuchten zu versehen. Seit 1966 ist die Insel über 2 Gaspipelines, die durch das Wattenmeer verlegt wurden, vom Festland aus an das Gasnetz angeschlossen. Die Länge des Gasnetzes auf der Insel beträgt insgesamt 78 Kilometer und verfügt über 1.900 Hausanschlüsse.[89]
Wasserversorgung
Die autarke Wasserversorgung der Insel Norderney wurde ab 1884 durch den preußischen Regierungsrat in Auftrag gegeben. Im Jahre 1889 wurde dann der erste Brunnen errichtet und die erste Kanalisation gebaut. Heutzutage erfolgt die Wassergewinnung über die beiden Wasserwerke Ort und Weiße Düne, in denen das durch 30 Brunnen geförderte Wasser aufbereitet wird. Der Wasserturm dient dabei mit seinem 500.000 l fassenden Wasservoratsbehälter als Gegendruckanlage für das Wasserversorgungsnetz.
Wärmeversorgung
1989 wurde auf Norderney ein gasbetriebenes Blockheizkraftwerk errichtet. Mit der gewonnenen Wärme des Kraftwerks werden die Schwimmbäder und Kureinrichtungen der Stadt beheizt. Neben dem Blockheizkraftwerk werden Heizzentralen betrieben, die öffentliche Gebäude, und die Wohnungen der Norderneyer Wohnungsgesellschaft mit Wärme sowohl für die Heizung als auch zur Warmwasserbereitung versorgen. Auf der Insel gibt es daneben noch andere Abschnitte im Stadtgebiet, die mit Nahwärme versorgt werden. In erster Linie handelt es sich um Gebäude der Stadt, wie zum Beispiel das Krankenhaus, die Schule und das Altersheim, und der städtischen Wohnungsbaugesellschaft.
Telekommunikation
Unter dem Gesichtspunkt der Telekommunikation sind auf Norderney alle Elemente moderner Kommunikationstechnik eingerichtet worden. Ein durch das Wattenmeer verlegte Telefonkabel aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde bereits im Jahre 1983 von der Bundespost gegen ein Breitbandkabel ausgetauscht, welches auch digitale Übertragungen für Telefon (ISDN) und Internet (DSL) ermöglicht. Daneben wird Kabelfernsehen eingespeist, sowie seit dem 22. Mai 2006 auch das Angebot des öffentlich-rechtlichen Fernsehprogramms über DVB-T vom Sender aus Aurich.[90]
Entsorgung
Die Entsorgung des auf der Insel anfallenden Mülls stellt besondere Anforderungen. Da auf der Insel keine Möglichkeit besteht eine größe Mülldeponie einzurichten wird der der Insel anfallende Abfall seit 1984 über eine dafür eingerichtete Umschlagstation am Hafen mit den Schiffen MS FRISIA VII und seit 1991 mit dem Inselentsorgungsschiff Störtebeker zum Festland abtransportiert, um dort getrennt oder verbrannt zu werden. Die bis ins das Jahr 1989 genutzte Müllabladefläche am östlichen Stadtrand wurde im Jahre 2006 renaturiert und ist seitdem wieder Bestandteil des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer. Dennoch existiert derzeit noch ein über 20 Meter hoher Deponieberg am Südstrandpolder. Dort werden nutzbare Werkstoffe erfasst und zwischengelagert. So wird zum Beispiel der auf der Insel anfallende Grünschnitt kompostiert und dem Wirtschaftskreislauf wieder zugeführt.
Angeschlossen an das Recycling- und Zwischenlager befindet sich die biologische Kläranlage der Wirtschaftsbetriebe Norderney. Die mit der Kläranlage verbundene Lysimeteranlage ist ein Bestandteil eines durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt geförderten Forschungsprojektes.
Im Jahre 1991 wurde am Südstrandpolder eine Klärschlammvererdungsanlage, als eine der ersten dieser Art in Deutschland, errichtet. Der anfallende Klärschlamm wird durch mehrere Verfahren vererdet und braucht nicht auf das Festland abtransportiert zu werden. Die auf der Insel in der Pilotanlage gewonnenen Erfahrungen im Bereich der Klärschlammvererdung sind inzwischen erfolgreich auf Anlagen im gesamten Bundesgebiet übertragen worden.
Medien
Zeitungen
Alle Zeitungen, Magazine und sonstige Printmedien werden morgens mit der ersten Fähre von Norddeich Mole auf die Insel transportiert. Die Norderneyer Badezeitung, die wöchentlich von Montag bis Samstag gegen 11 Uhr erscheint, wurde ab dem Jahr 1922 auf der Insel in der Soltauschen Buchdruckerei an der Ecke Fischer- und Langestraße mit einer Rotationsdruckmaschine der Firma MAN gedruckt. Aufgrund des technischen Zustands der Druckmaschine und den damit verbundenen Kosten wurde die letzte Zeitung auf der Insel am 11. Februar 2004 gedruckt. Die kleinste selbstständige Tageszeitung Deutschlands wird seit August 2004 auf dem Festland bei der Druckerei Otto G. Soltau in Norden gedruckt.[91] Die Zeitung erscheint seit 1868 täglich und ist somit eine der am längsten erscheinenden Zeitungen Deutschlands und auch eine der kleinsten täglich erscheinenden mit einer Auflagenzahl von 1.767 Exemplaren im 3. Quartal 2008.[92] Heute steht die Maschine im Gutenberg-Museum in Mainz und druckt dort einmal wöchentlich die Museumszeitung. Am 15. Oktober 2008 wurden die Druckrechte an der Zeitung an die Zeitungsgruppe Ostfriesland mit Sitz in Leer verkauft. Damit endete nach 140 Jahren die Eigenständigkeit der Badezeitung.[93]
Seit dem 29. Oktober 2004 erscheint auf der Insel im 14-tägigen Rhythmus die kostenlose Anzeigenzeitung Norderneyer Rundschau. Die Zeitung, die seit Mai 2008 unter dem Namen Inselrundschau veröffentlicht wird, erscheint im Verlag FischPresse GbR Norderney. Dieses Magazin informiert über das aktuelle Geschehen auf Norderney und Baltrum und liegt als gedruckte Ausgabe kostenlos auf den Inseln Norderney und Baltrum vor, kann aber auch auf der Webseite des Verlages in einer Online-Ausgabe als PDF-Datei gelesen werden. Finanziert wird es über die zahlreichen Anzeigen der auf den Inseln ansässigen Unternehmen und Einzelhändler. Bis zum Heft 10/2008 war der Titel der Zeitung Norderneyer Rundschau und es wurde vorwiegend über Norderney berichtet. Die Auflage liegt inzwischen bei 6.300 Heften und sie wird als erstes Magazin Insel übergreifend auf Norderney und Baltrum verteilt. Aus dem gleichen Verlag kommt das vierteljährlich erscheinende Urlaubsmagazin He! Norderney, welches den Gästen der Insel einen Einblick in die Besonderheiten der Insel sowie Hinweise auf kommende Veranstaltungen bietet.
Ebenfalls im Verlag der FischPresse GbR Norderney erscheint seit dem 1. November 2008 das kostenlos ausliegende Magazin Norderneyer Morgen. In einer Startauflage wurden zunächst täglich 2.500 Hefte ausgegeben. Diese Auflage wurde aufgrund der saisonalen Einschränkungen im Winter im Dezember 2008 auf 2.200 Exemplare reduziert. Das Magazin informiert über Neuigkeiten aus städtischer Politik, Sport, Gesellschaft und Kultur. Gedruckt wird es in der hauseigenen Druckerei und ist somit nach dem Verkauf der Druckrechte der Norderneyer Badezeitung das letzte tägliche Presseerzeugnis, das noch inklusive Druck von der Insel kommt.
Hörfunk
Auf Norderney gibt es einen eigenen Radiosender. Der SturmWellenSender Radio SWS nahm ab August 1986 zunächst als Piratensender seinen Sendebetrieb auf. Dabei wurden mehrere Stunden Musik gesendet. Seit Pfingsten 1994 besitzt der Sender eine offizielle Sendegenehmigung und sendet seit 2003 rund um die Uhr aus dem einzigen Strandstudio Deutschlands direkt an der Promenade am Nordstrand. Im Jahre 2006 wurde ein altes Bootshaus am Hafen erworben und zu einem Medienhaus umgestaltet. Dort ist die Redaktion des Radiosenders ansässig sowie ein modernes Sendestudio. Der Sender finanziert sein Programm durch lokale und überregionale Werbung und Spendengelder sowie durch Einnahmen bei Events.
Radio SWS ist ein Privatsender, der auf den Frequenzen 101,3 MHz im Kabel oder auf 104,0 MHz terrestrisch sowie als Live-Stream über das Internet zu hören ist. Der Radiosender obliegt der Niedersächsischen Landesmedienanstalt (NLM) und nutzt den genehmigungspflichtigen Veranstaltungsrundfunk zu besonderen Anlässen (zum Beispiel während des white-sands-festival an Pfingsten).
In der Hauptsaison von Mai bis Oktober hat der Sender insgesamt durchschnittlich 3.500 bis 9.000 Zuhörer.[94]
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Remmer Harms (* 1. Mai 1936; † 1. April 2006), Norderneyer Bürgermeister von 1984 bis 2001 sowie von 2001 an Ehrenbürgermeister und einziger Ehrenbürger der Insel Norderney
Auf Norderney geboren
- Albert Erich Brinckmann (* 4. September 1881; † 10. Oktober 1958 in Köln), Kunsthistoriker, schrieb Standardwerke zur Barockgeschichte und zum Städtebau
- Poppe Folkerts (* 9. April 1875; † 31. Dezember 1949 Ebenda), Maler, entwarf das Norderneyer Wappen von 1928
- Walter Nuhn (* 1928), Sachbuchautor
- Hans-Rüdiger Etzold (* 1940), Fachjournalist und Sachbuchautor unter anderem von So wird's gemacht
- Elvira Drobinski-Weiß (* 26, Juni 1951), Politikerin/(SPD)
- Bernd Flessner (* 30. Mai 1969), dreizehnmaliger Deutscher Meister im Windsurfen
Mit Norderney verbunden
- Carl Mühry (* 4. Mai 1806 in Hannover; † 9. März 1840 Ebenda), war von 1832 bis zu seinem Tod im Jahre 1840 Badearzt auf Norderney.
- Ernst Christian Carl Kruse (* 28. Februar 1836 in Esens/Ostfriesland; † 22. Februar 1900 in Berlin), Arzt und Politiker, zog 1882 nach Norderney und wurde zum königlichen Badearzt bestellt und 1885 zum Sanitätsarzt ernannt
- Jann Janssen Berghaus (* 19. August 1870 in Schirum; † 17. Februar 1954 in Aurich), Politiker, 1918 Bürgermeister von Norderney, später Regierungspräsident
- Josef Ernst (* 30. März 1882 in Osterfeld/Aurich; † 19. August 1959 auf Norderney), Politiker und Geschäftsmann, war von 1948 bis 1952 Bürgermeister von Norderney und bis zu seinem Tod ein Mitglied des Gemeinderates
- Karen Blixen (* 17. April 1885 in Rungstedlund bei Kopenhagen; † 7. September 1962 Ebenda), bekannt unter Tania Blixen, dänische Schriftstellerin, schrieb Die Sintflut von Norderney
- Richard Seewald (* 4. Mai 1889 in Arnswalde/Neumark; † 29. Oktober 1976 in München), Maler und Schriftsteller, malte ein Chorwandbild in der Kirche Stella Maris auf Norderney
- Hans Trimborn (* 2. August 1891 in Plittersdorf; † 10. Oktober 1979 in Norden (Ostfriesland)), Maler und Musiker, lebte von 1919 bis 1939 als freischaffender Künstler auf Norderney
- Professor Dr. med. Wolfgang Menger (* 19. Juli 1919; † 11. September 2006), Arzt auf dem Gebiet der Meeresheilkunde, der Klimatherapie, und ein Spezialist im Kur- und Erholungswesen. Er gründete 1978 das Inselinternat Norderney
- Ernst-Georg Hüper (* 20. Mai 1926 in Empelde; † 1993), Politiker, unter anderem Geschäftsführer der Nordseeklinik Norderney
- Ole West (* 22. Mai 1953 in Wedel), Kunstmaler und Buchautor, lebt seit 1984 auf Norderney und gründete 1985 die Malschule Norderney
- Erwin Hartenberger (* 1919), Maler, der seine Motive auf Norderney und der Ostfriesischen Küste findet
Norderney in den Medien
Belletristik
- Tania Blixen: Seven Gothic Tales (The Deluge at Norderney) (deutsch: Die Sintflut von Norderney und andere seltsame Geschichten). Vintage Books, New York 1934, ISBN 0-679-73641-7.
- Sophie Wörishöffer: Onnen Visser, der Schmugglersohn von Norderney. Verlag Schuster in Leer, Leer 1997, ISBN 3-7963-0329-3.
- Robert Erskine Childers: The Riddle of The Sand (deutsch: Das Rätsel der Sandbank: Ein Bericht des Geheimdienstes). Diogenes Verlag AG, Zürich 2003, ISBN 3-464-12844-X.
- Antje Friedrichs und Antje Telgenbüscher: Letztes Bad auf Norderney. Prolibris Verlag Rolf Wagner, Kassel 2003, ISBN 3-935263-17-1.
- Michael Koser: Die Denkmaschine 4. Professor van Dusen trifft Kaiser Wilhelm. Eigenverlag, 2004.
- Ruth Gleissner-Bartholdi: Die Mitternachtswette: Roman um zwei Senioren, eine Autorin und Norderney im Januar. Karin Fischer Verlag GmbH, Aachen 2004, ISBN 3-89514-487-8.
- Sandra Lüpkes: Der Brombeerpirat: Ein Inselkrimi. Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek 2006, ISBN 3-499-23926-4.
- Theodor Reisdorf: Nebeltod auf Norderney. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2008, ISBN 3-404-15846-6.
- Dora Heldt: Urlaub mit Papa. Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, Bergisch Gladbach 2008, ISBN 3-423-24641-3.
- Hakenhand (Oliver Schell und Helge Plavenieks) das Hörspiel und die DVD zum Inselmusical
Bildbände
- Heinz Busching und Martin Stromann: Norderney – Panorama einer Nordsee-Insel. SKN Druck und Verlag GmbH & Co. KG, Norden 2004, ISBN 3-928327-67-4.
- Manfred Bätje und Ottmar Heinze: Norderney. Eine Bildreise. Seebad mit Tradition. Ellert & Richter Verlag GmbH, Hamburg 2004, ISBN 3-8319-0147-3.
- Manfred Bätje und Paul Schild: Norderney – Fotografien von gestern und heute. Wartberg Verlag GmbH & Co. KG, Gudensberg-Gleichen 2005, ISBN 3-8313-1443-8.
Sachliteratur
- Carl Mühry: Über das Seebaden und das Norderneyer Seebad. Hahn, Hannover 1836.
- Herbert Obenaus, David Bankier und Daniel Fraenkel: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen. Wallstein Verlag, Göttingen 2005, ISBN 978-3-89244-753-5.
- Ingeborg Pauluhn: Zur Geschichte der Juden auf Norderney. Von der Akzeptanz zur Desintegration. Igel-Verlag Michael Schardt, Oldenburg 2003, ISBN 978-3-89621-176-7.
- 236 Seiten Mit zahlreichen Bildern, Dokumenten und historischen Materialien; 51 Abbildungen (Fotos) und als Anhang 15 Tabellen und Dokumente.
- Jürgen Friese und Bernd Röben: DAWA Sonderband 6: Die Festung Norderney im Zweiten Weltkrieg. Harry Lippmann Verlag, 2008, ISBN 978-3-931032-35-7.
- Michael Fleischer: Berühmte Gäste Norderneys. Eigenverlag, Norderney 2008.
- Das Heft des Deutschen Atlantikwall Archiv (DAWA) beinhaltet detaillierte Aufstellungen der 60 Geschütztstellungen auf der Insel Norderney im Zweiten Weltkrieg. Dokumentation mit vielen Karten, Fotos und Skizzen.
Film, Fernsehen und Musik
- Norderney diente vielfach als Drehort, so zum Beispiel in der 2. Folge der TV-Krimiserie Pfarrer Braun mit dem Titel „Das Skelett in den Dünen“. Allerdings wird Norderney dort als Insel Nordersand bezeichnet.
- Die Techno/Eurodance-Band Scooter drehte die Außenaufnahmen für das Musikvideo der Single No Fate auf Norderney.[95]
Weblinks
- Links zum Thema Norderney bei Wikia Search
- Linkkatalog zum Thema Norderney bei odp.org (ehemals DMOZ)
- Norderney im Genwiki
Einzelnachweise und Quellenangaben
- ↑ a b c NLS Niedersachen: NLS-Online: Tabelle K1000014 Bevölkerungsfortschreibung
- ↑ SpBot: Kommunen und Landkreise in Deutschland/Einwohnerzahlen
- ↑ a b c Staatsbad Norderney GmbH – Auswertungen der Norderney-Card – (Stand: 31. Dezember 2007)
- ↑ a b NLS Niedersachsen: NLS-Online Tabelle K7350001 Beherbergung im Reiseverkehr
- ↑ NLS Niedersachsen: NLS-Online Tabelle Z0010001 Bodenfläche nach Art der geplanten Nutzung
- ↑ GLL Niedersachsen: Niedersachsen Karte, Wanderkarte 1:50.000
- ↑ Wirtschaftsbetriebe Norderney: Trinkwasserversorgung der Insel Norderney
- ↑ BSH: Mittlere und extreme Eisparameter für den Zeitraum 1961 bis 2000
- ↑ Effektive Klimaklassifikation nach Wladimir Peter Köppen (GIF; 143 KB)
- ↑ a b c Johannes Walter: Die Ostfriesischen Inseln, Seminar zur Regionalen Geografie Nordwestdeutschland, Stuttgart 2001 (PDF; 3,93 MB)
- ↑ a b Karl-Ernst Behre, Hajo van Lengen: Ostfriesland. Geschichte und Gestalt einer Kulturlandschaft, Aurich 1995, ISBN 3-925365-85-0, S. 28
- ↑ a b c Exkursionsumdruck zur Großen Wasserbauexkursion 2007/Uni Hannover S. 23–27 (PDF; 6,45 MB)
- ↑ Merian – Ostfriesland und seine Inseln, S. 21
- ↑ a b c d e f g h i j k Informationsbroschüre der Kurverwaltung Norderney
- ↑ Arend Remmers: Von Aaltukerei bis Zwischenmooren. Die Siedlungsnamen zwischen Dollart und Jade. Verlag Schuster, Leer 2004, ISBN 3-7963-0359-5, S.165
- ↑ a b Informationsbroschüre der Kurverwaltung Juist
- ↑ Günther Möhlmann: Geschichte der Stadt und des Seebades Norderney
- ↑ Karl-Ernst Behre, Hajo van Lengen: Ostfriesland. Geschichte und Gestalt einer Kulturlandschaft, Aurich 1995, ISBN 3-925365-85-0, S. 168
- ↑ Biographisches Lexikon für Ostfriesland: Friedrich Wilhelm von Halem
- ↑ Karl-Ernst Behre, Hajo van Lengen: Ostfriesland. Geschichte und Gestalt einer Kulturlandschaft, Aurich 1995, ISBN 3-925365-85-0, S. 174
- ↑ Hermann Messerschmidt, Norderney – Illustrierter Führer mit Stadtplan und Inselkarte, Coppenrath 1983, S. 19
- ↑ GLL Aurich: Die Flurnamensammlung der Ostfriesischen Landschaft
- ↑ Klaus Beneke: Bericht von der Eröffnung des Friedrich Wilhelm Beneke Zimmers. 18. Oktober 2005, S.25/26 (PDF; 9,4 MB)
- ↑ a b Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 283
- ↑ Biographisches Lexikon für Ostfriesland: Jann Jannsen Berghaus
- ↑ a b Internetseite der Stadt Norderney: Norderney – früher und heute
- ↑ Bericht 'Nur Kurkonzerte reichen nicht' zur Auflösung der Niedersächsische Bädergesellschaft mbH ReformZeit – Jahrgang 1999, Nr. 3, Oktober
- ↑ Heinrich Heine: Die Nordsee, 1826, Dritte Abteilung
- ↑ Johann Heinrich Zedler: Großes vollständiges Universallexicon aller Wissenschaften und Künste, 1750, Band 24, S. 656
- ↑ Norderney Nordseeheilbad – Chronik einer Insel (PDF; 964 KB)
- ↑ NLS Niedersachsen: Natürliche Bevölkerungsbewegung, Wanderungen in niedersächsischen Gemeinden
- ↑ NLS Niedersachsen: Kommunen im Blick
- ↑ Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 353.
- ↑ Meyers Konversationslexikon, Vierte Auflage, 1885–1892 Band 12, S. 218/219
- ↑ Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 758
- ↑ NLS Niedersachsen: Prognose der Bevölkerungsentwicklung
- ↑ LSKN Niedersachsen: Kommunen im Blick – Altersstruktur der Norderneyer Bevölkerung
- ↑ Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer: Von Ees, Gats und Baljen
- ↑ Karl-Ernst Behre, Hajo van Lengen: Ostfriesland. Geschichte und Gestalt einer Kulturlandschaft, Aurich 1995, ISBN 3-925365-85-0, S. 173
- ↑ Unterfangung des historischen Deckwerks auf Norderney (PDF; 371 KB)
- ↑ NLWKN Niedersachsen: Ausliegende Infobroschüren
- ↑ NLWKN Niedersachsen: Informationen zur Strandaufspülung im Jahre 2007
- ↑ Norderneyer Rundschau, Heft 3/2007, S. 1 – Kosten d. Strandaufspülung 2007
- ↑ NLWKN Niedersachsen: Informationen zur Sturmflut vom 9. November 2007
- ↑ NLWKN Niedersachsen: Informationstafel an der Baustelle des Deiches
- ↑ Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer: Schutzzonen des Nationalparks
- ↑ Norderneyer Morgen vom 24. November 2008, S. 1 – Artenschwund beschleunigt
- ↑ Informationen über das Nationalpark-Haus auf Norderney
- ↑ Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer: Informationen über das Nationalpark-Haus am Norderneyer Hafen
- ↑ Karl Lüders und Günter Luck, Kleines Küstenlexikon. Hildesheim, 1976
- ↑ Wikipedia-Artikel: Liste der Ostfriesischen Häuptlinge
- ↑ Norderney Chronik S. 26 und 27 (PDF; 964 KB)
- ↑ Die Niedersächsische Gemeindeordnung (PDF; 339 KB)
- ↑ NLS Niedersachsen: Ergebnisse der Niedersächsischen Kommunalwahlen vom 10. September 2006
- ↑ Wahlkreis 087 Wittmund/Inseln, Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik
- ↑ Der Bundeswahlleiter: Bundestagswahl 2005, Wahlkreis 25: Aurich/Emden
- ↑ Der Bundeswahlleiter: Bundestagswahl 2005, amtliches Endergebnis der Stimmenauszählung auf Norderney (PDF; 1,88 MB)
- ↑ Informationen zum Norderneyer Wappen auf www.flaggenkunde.de
- ↑ Informationen zur Entstehung des Stadtwappens
- ↑ Informationen zum Norderneyer Leuchtturm von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV)
- ↑ Daten des Norderneyer Leuchtturms: Leuchtturm-Atlas
- ↑ NLWKN Niedersachsen: Daten der Windmess-Station im Norderneyer Riffgat
- ↑ Informationen über die Marienhöhe auf www.norderney.de
- ↑ a b Informationen zum Kurhaus und zum Kurtheater auf www.norderney.de
- ↑ He! Norderney Ausgabe 04/2008, S. 27 ff. Geschichte des Kaiserlichen Postamtes auf Norderney
- ↑ Informationen zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal auf www.norderney.de
- ↑ Informationen über die Napoleonschanze auf www.norderney.de
- ↑ Tabelle und Ergebnisse/TuS Norderney in der Kreisliga Aurich/Emden, Saison 2008/09
- ↑ Informationen zum Internationalen Filmfest Emden/Norderney
- ↑ Anteil der Lutheraner in Ostfriesland
- ↑ a b Sanierung der Kirche St. Lugerus, Kirche vor Ort, 25/2008 S. 12 (PDF; 144 KB)
- ↑ Norderneyer Morgen vom 24. November 2008, S. 3 – Umbau führt zu Diskussionen
- ↑ Nils Büttner: Die Erfindung der Landschaft – Niederländische Künstler in spanischen Diensten, ISBN 3-525-47900-X, S. 87 ff.
- ↑ Informationen über den Kartographen Christiaan Sgrooten
- ↑ Informationen über die Synagoge auf Norderney
- ↑ Informationen über den alten Kirchhof
- ↑ Liste der Gräber gefallener Piloten im Ersten Weltkrieg
- ↑ Chronik der Schulen auf Norderney auf der Webseite der Kooperativen Gesamtschule Norderney
- ↑ Webseite der Kooperativen Gesamtschule Norderney
- ↑ Schuljahrbuch des Norderneyer Förderkreises e. V., S. 2
- ↑ NLS Niedersachsen: Humanpotential auf Norderney
- ↑ Unfall des Hochgeschwindigkeits-Katamaran MS Polarstern am 5. August 2008
- ↑ Norderneyer Morgen vom 4. November 2008, S. 1 – Verkauf des Katamarans 'Polarstern' der Weser Ems AG
- ↑ NLS Niedersachsen: NLS-Online Tabelle K7600111 Bestand an Kraftfahrzeugen und -anhängern
- ↑ Infomaterial zu den Schiffen der Schadstoffbekämpfung (PDF; 1,13 MB)
- ↑ Norderneyer Morgen vom 5. November 2008, S. 1 – SPD legt Verkehrskonzept vor
- ↑ Wirtschaftsbetriebe Norderney: Geschichte der Stromversorgung Norderneys
- ↑ Norderneyer Rundschau, Heft 16/2008, S. 5 – Kritik am Bau des Offshore-Windparks
- ↑ Wirtschaftsbetriebe Norderney: Geschichte der Gasversorgung Norderneys
- ↑ Start des DVB-T-Sendebetriebs in Ostfriesland (PDF; 52 KB)
- ↑ Norderneyer Badezeitung vom 21.08.2004
- ↑ Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V.: Auflage der Norderneyer Badezeitung
- ↑ Norderneyer Morgen vom 15. November 2008, S. 1 – Verkauf der Druckrechte der Norderneyer Badezeitung
- ↑ Informationen über den Radiosender Radio SWS auf Norderney
- ↑ Das Video zur Single No Fate von Scooter auf www.youtube.com