Google Chrome ist ein Browser, der von Google Inc. entwickelt wird. Er baut auf der WebKit-Rendering-Engine auf, welche ihrerseits aus dem KDE-Projekt Konqueror hervorging. Die Open Source-Basis von Google Chrome wird unter dem Begriff Chromium entwickelt.[4][5] Google Chrome selbst ist aber nicht Open Source.[6]
Google Chrome
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Basisdaten
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Hauptentwickler | |
Entwickler | |
Erscheinungsjahr | 2. September 2008[1] |
Aktuelle Version | 0.2.149.27 beta (2. September 2008) |
Aktuelle Vorabversion | 138.0.7204.35[2] (18. Juni 2025) |
Betriebssystem | Windows ab XP |
Programmiersprache | C++ |
Kategorie | Webbrowser |
Lizenz | Freeware[3] |
deutschsprachig | ja |
www.google.com/chrome |
Der Browser befindet sich noch in der Entwicklung. Vorerst gibt es den Browser als Beta-Version nur für Windows (ab XP SP2). Er soll aber in Kürze für Linux und Mac OS X verfügbar sein. Die Ankündigung von Chrome war ursprünglich für den 3. September 2008 geplant. Eine als Comic verfasste Beschreibung des Browsers wurde schon am 1. September verschickt. Google reagierte noch am gleichen Tag mit einer offiziellen Stellungnahme, in der eine erste öffentliche Version für den 2. September 2008 angekündigt wurde, die inzwischen zum Download bereit steht.
Nach Angaben[7] der FAZ geht es bei der Einführung des Google-Browsers in erster Linie um einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Cloud Computing. Es sei weniger eine Konkurrenz zu Microsofts Internet Explorer als vielmehr zu Microsofts Strategie, ein Supernetz namens Live Mesh aufzubauen, also die systematische Auslagerung aller Programme vom PC, Notebook oder Mobiltelefon auf kostenlos nutzbare Online-Angebote. Fragwürdig sei daran vor allem der Datenschutz bzw. die fehlende Kontrollierbarkeit der privaten Daten auf den fremden Servern einer Handvoll von Anbietern wie Amazon, Google, IBM, möglicherweise Oracle und Microsoft.
Die taz betrachtet die Entwicklung von Chrome als einen Schritt zu einer eigenständigen Verwaltung von Desktop-Applikationen[8]. Googles Gears macht die Anwendungen vom Internetzugang unabhängig. Auf diese Weise können komplexe Anwendungen für Chrome geschrieben werden, die – sobald Chrome nicht nur für Windows verfügbar ist – theoretisch plattformunabhängig sind. Da Chrome damit als eine Laufzeitumgebung konzipiert wird, sehen taz, FAZ und Spiegel die Entwicklung von Chrome als einen Angriff auf Microsofts Betriebssystem Windows und sprechen daher (technisch etwas irreführend) von Chrome als von einem »Betriebssystem«.[9]
Konzeption
Einige Programmteile wurden von anderen Browsern wie Firefox und Safari übernommen. Dabei findet, wie auch in Android, die von Apple vorangetriebene Rendering-Engine WebKit Verwendung. Die JavaScript-Implementierung ist als Open Source veröffentlicht worden[10] und stammt vom dänischen V8-Team, unterstützt Multi-Core-Prozessoren und das dynamische Optimierungsverfahren Hidden-Class-Transition, bei dem JavaScript-Objekte versteckt um geteilte Klassen erweitert werden. Die V8-Engine übersetzt durch einen Zwischencompiler den Quellcode in eine schneller ausführbare Zwischensprache und soll über einen effizienten Garbage Collector verfügen.
Auch das Tabbing wurde von Grund auf neu entwickelt. Anders als in vergleichbaren Browsern, in denen alle Tabs nur eine Visualisierung innerhalb des Hauptprozesses darstellen, sollen die Tabs in Chrome in sich geschlossene Prozesse sein und als solche auch in einem eigenen Task-Manager kontrollierbar sein. Dadurch soll vermieden werden, dass ein einziger Tab, in dem ein rechenintensiver Prozess läuft, die Performance des gesamten Browsers in Mitleidenschaft zieht. Auch sollen die Prozesse innerhalb eines Tabs wie in einer Sandbox laufen, also keine oder nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten haben, mit anderen Prozessen außerhalb des Tabs oder Betriebssystemfunktionen wie Dateizugriffen zu interagieren. Dies dient neben der Performance vor allem der Sicherheit. Popup-Fenster bleiben zunächst innerhalb des jeweiligen Tabs.
Das Benutzerinterface lässt gestalterisch die Tab-Fenster eigenständiger erscheinen, indem sie beispielsweise eigene Kontrollschaltflächen besitzen sowie eine eigene Adresszeile („Omnibox“). Diese macht u. a. Vorschläge und erlaubt eine Volltextsuche über bisher besuchte Webseiten sowie über bisherige Suchanfragen auf zahlreichen Seiten wie z. B. Wikipedia. Auch ist die Möglichkeit vorgesehen, für Webanwendungen Tabs ohne allgemeine Benutzerinterface-Elemente darzustellen – Google spricht davon, dass weniger „Chrom“ in Chrome vorhanden sei. Des Weiteren wird eine automatisch generierte Startseite mit den häufigst besuchten Webseiten und Suchdiensten dargestellt; auch ein Surfmodus („Incognito“), der keine Spuren im System hinterlässt, ist vorhanden.
Mittels einer frei zugänglichen API soll Chrome Listen gefährlicher Internetseiten erhalten. Chrome unterstützt die Google-API Gears und ermöglicht insbesondere Gears-Anwendungen mit mehreren Threads.[11]
Datenschutz
Google führt in seinen Datenschutzbestimmungen diverse Informationen auf, die von Chrome an Google gesendet werden. So wird jede abgerufene Seite mit der URL an Google versendet. Zusätzliche Nutzerdaten können versendet werden, dies kann jedoch durch den Nutzer unterbunden werden. Jede Chrome-Kopie enthält eine ihr eindeutig zuordenbare Identifikationsnummer. Diese ID wird zusätzlich bei Fehlern in der Software an Google versendet. Google selbst begründet den Schritt mit der vereinfachten Problembehebung. Zusätzlich werden bei Problemberichten auch die momentan geöffneten Dateien, Anwendungen und Dienste mit an Google versendet. [12].
Architektur
Chrome besteht aus drei Teilen. Der Browser selbst ist für die Steuerung der Software zuständig, der Renderer ist im Browser implementiert und stellt einen Subprozess z.B. einen Tab dar. Innerhalb des Renderers befindet sich WebKit [13]. Chrome ist komponentenbasiert aufgebaut.[14]. Die Interprozesskommunikation arbeitet nachrichtenorientiert und benutzt Channelling.[15]
Quellen
- ↑ googleblog.blogspot.com.
- ↑ Chrome Beta for Android Update. 18. Juni 2025 (englisch, abgerufen am 18. Juni 2025).
- ↑ Google Chrome Terms of Service.
- ↑ Chromium is the open-source project behind Google Chrome
- ↑ Sourcecode von Chromium auf code.google.com
- ↑ Google Chrome - Es ist nicht alles Gold was glänzt
- ↑ „Google Chrome: das trojanische Browser-Pferd“, FAZ, 2. September 2008
- ↑ taz vom 3. September
- ↑ FAZ, taz, Spiegel Online GoogleSystem.BlogSpot
- ↑ Sourcecode von V8 auf code.google.com
- ↑ Comic zu Google Chrome, der die Funktionen erklärt. (auf google.com/googlebooks/chrome)
- ↑ Google privacy policy Google Privacy Policy Google Inc abgerufen am 03.08.2008
- ↑ Entwicklerdokumentation Entwicklerdokumentation Google Entwicklerdoku abgerufen am 03:08.2008
- ↑ Entwicklerdokumentation Entwicklerdokumentation MultiprozessArchitektur Google Entwicklerdoku abgerufen am 03:08.2008
- ↑ Entwicklerdokumentation Entwicklerdokumentation IPC Google Entwicklerdoku abgerufen am 03:08.2008