Technische Universität Berlin

Hochschule in Berlin
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. März 2005 um 08:57 Uhr durch Torinberl (Diskussion | Beiträge) (Siehe auch: Link-Korrektur). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Technische Universität Berlin (TU Berlin) ist eine der vier Universitäten Berlins. 1884 wurde das das nach Plänen von Lucae gebaute Hauptgebäude in Charlottenburg an der heutigen Straße des 17. Juni eröffnet. 31.000 Hochschüler studieren an der hörerreichsten technischen Universität Deutschlands. Mit etwa 20% der Studierenden aus dem Ausland ist ihr Einzugsbereich „internationaler“ als der der meisten anderen deutschen Hochschulen.

Technische Universität Berlin – Hauptgebäude
---Sidenote START---
[TU-Logo (ext)]
Technische Universität Berlin
Gründungsjahr: 1770/1799/1879
1946 (Neugründung)
Ort: Berlin
Studiengänge: 50
Fakultäten: 8
Professoren/Dozenten: ca. 730 (Oktober 2004)
Anzahl Studierende: 31.547 (5. Januar 2005)
davon weiblich: 37,8%
Studierende
aus anderen Ländern:
ca. 6337
Promotionen: 409 (2004)
Habilitationen: 29 (2004)
Mitarbeiter: 6721
Davon
wissenschaftl. Mitarbeiter:
ca. 1700
finanzierte Studienplätze: ???
Haushalt: 378,5 Mio. € (2005)
davon Drittmittel: 75,3 Mio. € (2003)
Präsident: Prof. Kurt Kutzler
Anschrift: Straße des 17. Juni 135
10623 Berlin
Telefon: +49 30 314-0
Fax: +49 30 314-23222
E-Mail:
pressestelle@tu-berlin.de
Website: www.TU-Berlin.DE

Geschichte

Als Keimzelle der heutigen Universität wurde am 1. November 1770 auf Veranlassung von Friedrich II. das Berg- und hüttenmännisches Lehrinstitut, später umbenannt in Bergakademie, nach Plänen des Bergrates Carl Abraham Gerhard (17381821) gegründet. Als zweiter Universitätsvorläufer entstand am 13. März 1799 durch königlichen Erlass die Bauakademie (Berliner Vorläuferin: École de génie et d'architecture). Zur dritten Vorläufereinrichtung wurde die am 1. November 1821 gegründete Technische Schule; 1827 umbenannt in Königliches Gewerbe-Institut.

Im Jahre 1879 wurde die Königliche Technischen Hochschule bzw. Technische Hochschule Charlottenburg gegründet. Als erster Technischen Hochschule Deutschlands war ihr das Promotionsrecht verliehen worden.

 
Südseite des Hauptgebäudes, Altbau

1878 bis 1884 wurde das Hauptgebäude nach Entwürfen von Richard Lucae, Friedrich Hitzig und Julius Raschdorff errichtet. Es war ein Monumentalbau im Stil der italienischen Hochrenaissance mit fünf Innenhöfen. Nach schweren Weltkriegsschäden wurde drei der Innenhöfe, die Seitenflügel und der rückwärtige Teil wieder rekonstruiert.

Die später gegründete, so genannte Wehrtechnische Fakultät V wurde im Dritten Reich zu einer der größten in Deutschland. Am 20. April 1945 wurde die Universität, noch unter dem Namen Technischen Hochschule Berlin, geschlossen und am 9. April 1946 als Technische Universität Berlin mit humanistischer Neuausrichtung (vorgeschriebener humanistischer Studienanteil, Studium Generale) neugegründet. Die Humanistische Fakultät wurde am 7. März 1950 gegründet.

1958 erhielt das Recheninstitut von Prof. Wolfgang Haack den ersten Zuse-Rechner Z22. Das Institut ging 1974 in der Zentraleinrichtung Rechenzentrum (ZRZ) der TU auf.

1965 wurde das heute von der Straße des 17. Juni aus sichtbare Hauptgebäude nach Entwürfen von Kurt Dübbers vor den Altbau gesetzt. Es ist ein zehngeschossiger aluminiumverkleideter Bau, der ein vorgelagertes Auditorium Maximum (Audimax) hat.

1969 führte das Berliner Universitätsgesetz zur Ablösung der Ordinarien- durch eine Gruppenuniversität. Im Zuge dessen wurden 1970 die bisherigen neun Fakultäten durch 21 Fachbereiche ersetzt, welche – mit Ausnahme des Fachbereichs Mathematik – in Institute gegliedert waren. Der Fachbereich Mathematik organisierte sich in Arbeitsgruppen selbst. Am 1. April 2001 wurden die Fachbereiche wieder zugunsten von Fakultäten abgeschafft, welche seitdem ihr Bugdet selbst verwalten. Begründet wurde dies mit der Absicht, die TU schlanker und effizienter zu organisieren.

Neben Veranstaltungsorten an der Freien Universität Berlin war das Auditorium Maximum (Audimax, im oberen Foto links von Kastanienbäumen eingerahmt) der TU ein Hauptveranstaltungsort während der Auseinandersetzungen der 68er-Bewegung: nur wenige Hundert Meter vom ehemaligen Telefunken-Hochhaus liegt die Deutsche Oper, der Ort wo der Student Benno Ohnesorg am 2. Juni 1967 erschossen wurde.

1980 wurden Teile der Pädagogischen Hochschule Berlin in die TU integriert.

Die Gegenwart der TU ist von massiven staatlichen Mittelkürzungen und Stellenreduzierung und den resultierenden Erscheinungen einer Massenuniversität (die TU Berlin ist die größte technische Universität Deutschlands) gekennzeichnet. Durch regelmäßig hohe Einwerbung von Drittmitteln versucht die TU extreme Auswirkungen abzumildern.

Gliederung

 
Zentrum für moderne Sprachen (ehemaliges Telefunken-Hochhaus)

Am 1. April 2001 erfolgte die umstrittene (Zurück-)Neugliederung in acht Fakultäten, zu der die 14 (ursprünglich 22) Fachbereiche verschmolzen wurden:

  1. Geisteswissenschaften
    • ehem. Fachbereich 1 Kommunikations- und Geschichtswissenschaften
    • ehem. Fachbereich 2 Erziehungs- und Unterrichtswissenschaften
  2. Mathematik und Naturwissenschaften
    • ehem. Fachbereich 3 Mathematik
    • ehem. Fachbereich 4 Physik
    • ehem. Fachbereich 5 Chemie
  3. Prozesswissenschaften
  4. Elektrotechnik und Informatik
    • ehem. Fachbereich 12 Elektrotechnik
    • ehem. Fachbereich 13 (später 20) Informatik
  5. Verkehrs- und Maschinensysteme
  6. Bauingenieurwesen und Angewandte Geowissenschaften
  7. Architektur Umwelt Gesellschaft
    • ehem. Fachbereich 7 Umwelt und Gesellschaft
    • ehem. Fachbereich 8 Architektur
  8. Wirtschaft und Management
    • ehem. Fachbereich 14 Wirtschaft und Management

Als zentrale Universitätsbibliothek dient die Zentralbibliothek der TU und UDK im Gebäude der Volkswagen-Universitätsbibliothek in der Fasanenstraße.

Angebotene Studiengänge

Angebotene Studiengänge mit Vertiefungsrichtungen:

Bekannte Wissenschaftler und Prominente

Vom Nationalsozialismus vertriebene Wissenschaftler

Eine Auswahl der durch den Nationalsozialismus vertriebenen Wissenschaftler:

Biographien

Literatur

  • Josef Becker: Von der Bauakademie zur Technischen Universität. 150 Jahre technisches Unterrichtswesen in Berlin. Berlin 1949
  • Reinhard Rürup (Hrsg.): Wissenschaft und Gesellschaft. Beiträge zur Geschichte der Technischen Universität Berlin 1879-1979. 2 Bde., Berlin 1979
  • Karl Schwarz (Hrsg. im Auftrag des Präsidenten der TU Berlin): 1799-1999. Von der Bauakademie zur Technischen Universität Berlin. Geschichte und Zukunft. Eine Ausstellung der Technischen Universität Berlin aus Anlaß des 200. Gründungstages der Bauakademie und des Jubiläums 100 Jahre Promotionsrecht der Technischen Hochschulen. Aufsätze. Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische Wissenschaften GmbH, Berlin, 2000, ISBN 3-433-01735-2

Siehe auch