Hans Spemann (* 27. Juni 1869 in Stuttgart; † 9. September 1941 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Biologe.
Spemann führte bereits 1902 erste wichtige Versuche zur Zellteilung durch. Es gelang ihm beispielsweise, die beiden Zellen des Zwei-Zell-Stadiums eines Salamanders zu trennen, wodurch er künstlich Zwillinge erzeugte. Durch dieses Experiment und weitere Versuche an mehrzelligen Embryonalstadien wurde nachgewiesen, dass die Furchungszellen eines Embryos auf frühen Entwicklungsstadien noch sämtliche für die weitere Entwicklung notwendige Erbinformationen beinhalten.
Seit 1919 war Spemann Professor in Freiburg im Breisgau. 1935 erhielt er für den gemeinsam mit Hilde Mangold entdeckten Organisator-Effektes während der Embryonalentwicklung den Nobelpreis für Medizin. Er hatte durch Transplantations-Experimente an der frühen Gastrula nachgewiesen, dass sich ein Gewebe ortsspezifisch verhält, also sich gemäß der Stelle, an die das Gewebe in die Empfänger-Gastrula verpflanzt wurde, entwickelt, und nicht gemäß der Herkunftsstelle im Spenderorganismus. Die Zellen waren in diesem frühen Entwicklungsstadium noch nicht determiniert. Bei Transplantationsexperimenten an der späten Gastrula ergab sich dagegen ein anderer Effekt: Hier entwickelte sich das Transplantat herkunftsgemäß. Das heißt, das Gewebe war nun determiniert.
Bereits 1938 schlug Spemann das Verfahren des Kerntransfers als eine Möglichkeit zur Untersuchung des Entwicklungspotentials von Kernen in differenzierten Zellen vor. Doch erst später wurde dieses Verfahren in der Forschung angewendet.
Weblinks
Siehe auch: Hans Driesch
Personendaten | |
---|---|
NAME | Spemann, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Biologe |
GEBURTSDATUM | 27. Juni 1869 |
GEBURTSORT | Stuttgart |
STERBEDATUM | 9. September 1941 |
STERBEORT | Freiburg im Breisgau |