Universität Regensburg

bayerische Volluniversität
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. Juli 2008 um 20:22 Uhr durch 77.4.17.166 (Diskussion) (Bekannte Professoren). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Universität Regensburg ist eine Universität in Bayern und hat im Sommersemester 2008 rund 16.206 eingeschriebene Studenten.[1]

Universität Regensburg
Gründung 1962
Ort Regensburg
Bundesland Bayern
Land Deutschland
Leitung Alf Zimmer
Studierende 16.194 (SoSe 2007)
Mitarbeiter ca. 4.200
Website www.uni-regensburg.de

Fakultäten & Studiengänge

Die Universität ist in 12 Fakultäten gegliedert:

  • Katholisch-Theologische Fakultät
  • Juristische Fakultät
  • Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
  • Medizinische Fakultät (mit angeschlossenem Universitätsklinikum)
  • Philosophische Fakultät I - Philosophie und Kunstwissenschaften
  • Philosophische Fakultät II - Psychologie, Pädagogik und Sportwissenschaft
  • Philosophische Fakultät III - Geschichte, Gesellschaft und Geographie
  • Philosophische Fakultät IV - Sprach- und Literaturwissenschaften
  • Naturwissenschaftliche Fakultät I - Mathematik
  • Naturwissenschaftliche Fakultät II - Physik
  • Naturwissenschaftliche Fakultät III - Biologie und Vorklinische Medizin
  • Naturwissenschaftliche Fakultät IV - Chemie und Pharmazie

Geschichte

 
Universität Regensburg – Campus
 
Universität Regensburg – Mensa

Die Universität Regensburg wurde am 18. Juli 1962 durch einen Beschluss des bayerischen Landtags gegründet. Als vierte Landesuniversität Bayerns nahm sie im Wintersemester 1967/68 zunächst in der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät sowie in der Philosophischen Fakultät den Lehrbetrieb auf. Die Philosophisch-Theologische Hochschule Regensburg wurde als Katholisch-Theologische Fakultät in die Universität eingegliedert. Der volle Lehrbetrieb der Theologischen Fakultät folgte im Sommersemester 1968.

Damit ging für die Stadt Regensburg ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: Bereits 1487 hatte Herzog Albrecht IV. von Bayern gemeinsam mit dem Rat der Stadt eine Petition beim Papst eingebracht, mit der die Gründung einer Universität zu Regensburg verfügt werden sollte. Das Vorhaben scheiterte damals an den wirtschaftlichen Verhältnissen, doch blieb der Gedanke einer Universitätsgründung auch in den späteren Jahrhunderten aktuell, ohne Wirklichkeit zu werden.

Schwerpunkte in der Forschung

Die Universität Regensburg hat durch die Bildung von interfakultären, fachlich-inhaltlichen Schwerpunkten auf dem Gebiet der Kulturwissenschaften, der Wirtschaftswissenschaft und Informationswissenschaft sowie der Life- und Nano-Sciences nationale und internationale Anerkennung erfahren.

Neben den Sonderforschungsbereichen (SFB) „Modellhafte Leistungen Niederer Eukaryonten“ und „Regulation von Immunfunktionen im Verdauungstrakt“ und der Beteiligung an dem Transregio-SFB „Membran-Mikrodomänen und ihre Rolle bei Erkrankungen des Menschen“ gibt es an der Universität Regensburg derzeit eine vom Bundesministerium für Bildung und Forschung („Klinische Infektiologie“) und vier von der DFG geförderte Forschergruppen: „Formen und Funktionen des Krieges im Mittelalter“, „Ferromagnet-Halbleiter-Nanostrukturen: Transport, magnetische und elektronische Eigenschaften“, „Gitter-Hadronen-Phänomenologie“ und „Blaulicht-sensitive Photorezeptoren“. Des Weiteren fördert die DFG in Regensburg fünf Graduiertenkollegs: „Paläoökosystemforschung und Geschichte“, „Sensorische Photorezeptoren in natürlichen und künstlichen Systemen“, „Nichtlinearität und Nichtgleichgewicht in kondensierter Materie“, „Kulturen der Lüge“, sowie „Medizinische Chemie: Molekulare Erkennung – Ligand-Rezeptor-Wechselwirkungen“. Bei alledem ist eine zunehmende Tendenz der Zusammenarbeit der naturwissenschaftlichen Fachbereiche der Universität mit dem Klinikum und z.T. mit Forschungseinrichtungen an anderen Universitäten unübersehbar.

In den letzten Jahren hat sich Regensburg ferner zu einem bedeutenden Biotechnologie-Standort entwickelt, was durch die Einrichtung des BioPark-Gebäudes wesentlich erleichtert wurde. Inzwischen ist der Grundstein für BioPark II gelegt. Mit der Biosensorik hat sich Regensburg sogar in einem bundesweiten Wettbewerb behaupten können. Im BioPark arbeiten Existenzgründer Seite an Seite mit universitären Einrichtungen wie z. B. dem Kompetenzzentrum für Fluoreszente Bioanalytik.

Die an der Universität Regensburg angesiedelte IREBS - International Real Estate Business School, die das IREBS - Institut für Immobilienwirtschaft, sowie die IREBS Immobilienkademie umfasst, zählt zur internationalen Spitze der universitären Einrichtungen im Bereich der Immobilienwirtschaft. Das Institut umfasst derzeit fünf Lehrstühle und vier Honorar- und Gastprofessuren , wird von zahlreichen nationalen und internationalen Unternehmen der Immobilienbranche gefördert und unterhält unter anderem Partnerschaften mit der Harvard Graduate School of Design, der University of Reading, und der University of HongKong, was den Studenten den Abschluss eines Doppel-Master-Degrees ermöglicht.

Als Katalysator zwischen der Universität und der Wirtschaft versteht sich FUTUR, die Technologietransferstelle der Universität, die das vorhandene Wissens- und Innovationspotential der Universität Interessenten aus der Wirtschaft zugänglich machen und Praxisimpulse in die Universität holen will. Diesem Zweck dient auch das Kooperationsforum Wirtschaft/Wissenschaft im Internet.

Dank ihrer Hinwendung zu aktuellen Fragestellungen erfreut sich die Uni Regensburg nachhaltiger Unterstützung durch Unternehmen und Einrichtungen der Region und darüber hinaus. Dies schlägt sich in derzeit neun Stiftungsprofessuren nieder.

Dank seiner „späten Geburt“ kann sich die Universität Regensburg des jüngsten und modernsten Klinikums Europas rühmen, das sich dennoch in kürzester Zeit einen hervorragenden Ruf in Forschung und Lehre erobern konnte. So wurde z. B. in Regensburg ein telemedizinischer Schwerpunkt aufgebaut. Bei der bundesweit einheitlichen Prüfung belegen die Humanmediziner aus Regensburg von Anfang an die vordersten Plätze.

Elitenförderung

Im Elitenetzwerk Bayern ist Regensburg an fünf Elite-Studiengängen beteiligt; bei zweien davon ist sie Sprecheruniversität. Daneben ist sie an zwei internationalen Doktorandenkollegs beteiligt. Damit ist sie eine der am meisten geförderten Universitäten in diesem Netzwerk.

Die fünf Elite-Studiengänge sind:

  • Experimental and Clinical Neurosciences (als Sprecheruniversität)
  • Honors-Wirtschaftswissenschaften (als Sprecheruniversität)
  • Neuro-Cognitive Psychology
  • Physik (Erlangen-Regensburg), mit integriertem Doktorandenkolleg
  • Osteuropastudien

Die beiden internationalen Doktorandenkollegs sind:

  • Incentives - Bavarian Graduate Program in Economics
  • Textualität in der Vormoderne

Des Weiteren bietet die Universität Regensburg als einzige in Bayern ein Zusatzstudium in Sprecherziehung, eine EDV- und eine Fremdsprachen- Ergänzungsausbildung an. Seit diesem Semester (Sommer 2007) wurde auch mit Hilfe der Studiengebühren ein Mediencenter eingerichtet.


Auf den zunehmenden internationalen Wettbewerb bereitet sich die Uni Regensburg durch die Entwicklung modularisierter internationaler Studiengänge (wie Deutsch-Französische Studien oder Ost-West-Studien) und im Zuge des Bologna-Prozesses mit der Einführung international anerkannter Studienabschlüsse (B.A. / M.A.) und durch die Entwicklung innovativer Fachprofile vor.
Ebenso wurde ein Internationalen Qualitätsnetzwerks Medizinische Chemie errichtet, das sich interdisziplinär mit der Entwicklung neuer Medikamente und Wirkstoffe befasst.

Bekannte Professoren und Absolventen

Bekannte Professoren

Bekannte Absolventen

Campus & Studentenleben

 
Teilbibliothek Philosophicum 2

Die Universität liegt – in Form eines geschlossenen Campus – etwas außerhalb der Innenstadt auf einer Anhöhe im Süden der Stadt. Die Campus-Atmosphäre und kurze Wege kommen einem zügigen Studium entgegen. Hierzu trägt auch die exzellent ausgestattete Universitätsbibliothek bei, deren 3,15 Mio. Bände in der Zentralbibliothek und in elf Teilbibliotheken offen aufgestellt sind, sowie die hervorragende Ausstattung mit Computern. Die Universität wurde weitestgehend behindertengerecht ausgebaut und auch entsprechend ausgestattete Wohnanlagenplätze stehen zur Verfügung. Südlich der Universität und jenseits der A3 befindet sich das Universitätsklinikum (Vollklinikum) – eines der modernsten Europas. Dieses soll ab Frühjahr 2007 durch die Kinder Uni Klinik Ostbayern - KUNO erweitert werden.

Die Universität Regensburg beschäftigt, einschließlich des angeschlossenen Universitätsklinikums, etwa 4.200 Angestellte, davon 312 Professoren, und bildet über 17.000 Studenten aus. Ihre Attraktivität verdankt sie nicht zuletzt der Anziehungskraft der mehr als 2000 Jahre alten Stadt Regensburg, dem landschaftlich reizvollen Umland, dem Donautal und den naheliegenden Höhen des Bayerischen Waldes. Das Freizeitangebot wird durch ein reges kulturelles Leben in der Stadt und auf dem Campus bereichert.

Architektur

 
Bücherregale in der Physik-Bibliothek: Sicherung gegen Wassereinbruch (Mai 2007)
 
Physikalischen Fakultät: ins Gebäude eingesickertes Wasser (Mai 2007)

Die Universitätsgebäude sind komplett in Betonbauweise errichtet. Für das städtebauliche Konzept war Helmut Gebhard verantwortlich. An der Planung der einzelnen Bauten waren unter anderem die Architekten Heinle und Wischer sowie von Branca und Ackermann beteiligt.

Die teilweise vier Jahrzehnte alte Bausubstanz ist so marode, dass eine umfangreiche Sanierung notwendig ist. Die Philosophisch-Theologische Fakultät ist seit mehreren Jahren zum Schutz gegen herabfallende Teile eingezäunt und Treppen sind wegen Einsturzgefahr gesperrt. Sogar der Rektor wäre einmal beinahe von einem Betonbrocken erschlagen worden, der seitdem zur Erinnerung auf seinem Schreibtisch steht.

Nach Regenfällen sammeln sich große Wassermassen auf den Flachdächern, die dann langsam ins Gebäude sickern und im Inneren vor allem in Hörsälen von der Decke tropfen. Auch Teilbibliotheken und Gänge werden vom Regenwasser nicht verschont. In Anbetracht der aktuellen Haushaltslage ist die für eine Sanierung benötigte Summe von geschätzt 390 Millionen Euro[2] nicht auf einmal zu erbringen, so dass zur Zeit in vielen Bereichen vor allem Schadensbegrenzung betrieben wird. Durch die seit 2006 umfassend verbesserte Finanzlage der Universität werden nach und nach alle Teilbereiche der Universität erneuert und modernisiert. Die Sanierung soll bis zum Jahr 2033 abgeschlossen sein.[2]

Studentenorganisationen

Auslandsbeziehungen

Die Universität unterhält gegenwärtig mit über 130 europäischen Hochschulen Austauschbeziehungen. Seit der Öffnung des Programms für die assoziierten Staaten nimmt die Zahl der Partnerhochschulen aus den Ländern Mittel- und Osteuropas, aus Zypern und den baltischen Staaten ständig zu. Bevorzugte Zielländer bei den Regensburger Studierenden sind nach wie vor Großbritannien, gefolgt von Frankreich, Italien und Spanien. US-amerikanische Partneruniversitäten sind u.a. die American University, Washington D.C., die University of California, San Diego, die University of Colorado, Boulder und die Vanderbilt University, Nashville. An zwei südamerikanischen Universitäten, der Universidad de los Andes, Mérida (Venezuela), und der Universidad de Guanajuato, Mexiko, stehen mehrere Studienplätze zur Verfügung. An der Kanazawa Universität, Japan und an der Korea University, Seoul, haben Regensburger Studierende die Möglichkeit, an einem Unterrichtsprogramm in englischer Sprache, oder, je nach Sprachkenntnissen, am regulären Lehrprogramm teilzunehmen.

Kinder-Vorlesungen

Im Rahmen offizieller Kinder-Vorlesungen haben auch Kinder die Möglichkeit, die Universität zu besuchen. Auf drei bis vier Veranstaltungen im Jahr werden kindgerechte Einblicke in Schwerpunktthemen vermittelt.

Siehe auch

[{{canonicalurl:Commons:
Category:Universität Regensburg|uselang=de}} Commons: Universität Regensburg] – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik des Studentenbestands nach Personen (SS 2008; Studiensemester 20; Aggregation nach Fakultät, alle Geschlechter)
  2. a b Ulrike Gote: Bayerns marode Hochschulen. Bayreuth 14. Januar 2008, S. 2 (PDF, 50kB [abgerufen am 28. Februar 2008]).

Vorlage:Navigationsleiste Universitäten in Bayern

Vorlage:Koordinate Artikel