Remus von Woyrsch

deutscher Generalfeldmarschall
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Martin Wilhelm Remus von Woyrsch ( * 4. Februar 1847 auf Gut Pilsnitz, Landkreis Breslau, Niederschlesien; † 6. August 1920 ebenda), Dr.phil. h.c., war ein königlich preußischer Generalfeldmarschall, Mitglied des Preußischen Herrenhauses (1908–1918), Ehrenkommendator des Johanniter-Ordens.

von Woyrsch

Familie

Er entstammte einem alten südböhmischen, ab etwa 1500 in Troppau (Mährisch Schlesien) ansässigen Adelsgeschlecht und war der Sohn des königlich preußischen Wirklichen Geheimrats und Mitglied des Preußischen Herrenhauses Karl Wilhelm Remus von Woyrsch (1814-1899), Rechtsritter des Johanniter-Ordens, und der Cäcilie von Websky (1825-1903).

Woyrsch heiratete am 26. September 1873 in Potsdam Thekla von Massow (* 26. Oktober 1854 in Königsberg (Preußen); † 2. Dezember 1943 in Liegnitz, Niederschlesien), die Tochter des königlich preußischen Oberforstmeisters Hermann von Massow und der Thekla von Websky.

Sein Neffe war der deutsche NS-Polizeigeneral Udo von Woyrsch (1895-1983).

Militärischer Werdegang

Woyrsch wurde 1847 auf dem Familiengut Pilsnitz bei Breslau geboren. Wie viele seiner Vorfahren wurde auch er auf den Namen Remus getauft. Nachdem er in Breslau das Abitur bestanden hatte, trat er am 5. April 1866 in das 1. Potsdamer Garde-Grenadier-Regiment zu Fuß ein.

Nach erst achtwöchiger Soldatenzeit nahm er schon am Deutschen Krieg teil. Als Fähnrich des Garde-Regiments rettet er auf dem Schlachtfeld von Königgrätz den schwerverwundeten Prinz Anton von Hohenzollern. Als er dem Prinzen einen Notverband um die zerschmetterten Knie anlegen will, werden beide von Österreichern gefangengenommen. Eine Verteidigung mit der Waffe lehnt der sterbende Anton von Hohenzollern ab, das sei sinnloses Blutvergießen. Diese Szene findet sich später als Bronzerelief an der Berliner Siegessäule wieder.

Im Deutsch-Französischen Krieg wird Woyrsch bei St. Privat verwundet und erhält das Eiserne Kreuz. Er wird zum Kompaniechef im 1. Garde-Regiment ernannt und unterweist den Prinzen Wilhelm, den späteren Deutschen Kaiser, im Geländedienst. Ohne die Akademie durchlaufen zu haben wird er zum Großen Generalstab abkommandiert.

1901 in Neisse zum Divisions-Kommandeur befördert, blieb er seiner schlesischen Heimat bis zu seinem Abschied 1911 treu und stand zuletzt an der Spitze des VI. Armeekorps. 1914 reaktiviert rückte der General der Infanterie von Woyrsch im August 1914 ins Feld. Er drang bis zur Weichsel vor und verstärkte dort den linken Flügel der österreich-ungarischen Armee Dankl, die auch Schlesien beschirmen sollte. In der dreitägigen Schlacht von Tarnawka gegen die Russen deckte er mit seinem Landwehrkorps den Rückzug der Österreicher. Die Petersburger Zeitung schrieb daraufhin: „Nur die Tätigkeit der kleinen preußischen Landwehrtruppe verhinderte in dieser Schlacht die völlige Vernichtung der österreichischen Armee.“ Später erfolgte seine Eingliederung in die 9. Armee Hindenburgs. Im Juli 1915 gelang die Durchbruchsschlacht von Sienno. Dafür und für die Zurückschlagung der Brussilow-Offensive 1916 wurde Woyrsch Ende 1917 zum Generalfeldmarschall befördert.

Er setzte sich im Schloß Pilsnitz in seiner schlesischen Heimat zur Ruhe und starb dort, 73jährig, am 6. August 1920. Pilsnitz war einst das Hauptquartier Friedrichs des Großen vor seinem Einzug in Breslau am 31. Januar 1741 gewesen.

Ehrungen

Orden und Ehrenzeichen

Literatur

Commons: Remus von Woyrsch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien