Red Bull

Energydrink des österreichischen Unternehmens Red Bull GmbH
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Red Bull (englisch für Roter Stier) ist ein in Österreich und der Schweiz hergestellter Energy-Drink. Der Firmensitz der Red Bull GmbH ist in Fuschl am See (Salzburg (Österreich)).

Red Bull GmbH

Datei:Red Bull logo.png
Rechtsform GmbH
Gründung 1984
Sitz Fuschl am See
Umsatz 3,079 Mrd Euro (2007)
Branche Getränkeproduktion
Website http://www.redbull.at

Das Getränk

Datei:Red Bull.jpg
Dose und Getränk

Red Bull besteht hauptsächlich aus Wasser, Zucker (Saccharose, Glukose), Taurin, Glucuronolacton und Koffein, Aspartam (in der zuckerfreien Variante) sowie verschiedenen Vitaminen. Laut Herstellerangaben soll das Getränk eine belebende Wirkung sowie leistungsteigernde Eigenschaften haben, die sich aus der Zusammensetzung seiner Inhaltsstoffe ergeben sollen.

Der Koffeingehalt einer Dose (250 ml) entspricht mit 80 Milligramm etwa dem einer Tasse Filterkaffee; laut Ernährungswissenschaftlern entspricht eine Dose Red Bull damit, wie die meisten Energiegetränke, einem kleinen Mokka mit viel Zucker. Seit 2003 gibt es auch die zuckerfreie Variante Red Bull Sugarfree mit einem Energiegehalt von 33 kJ pro Dose (zum Vergleich: 470 kJ in der zuckerhaltigen Variante), mit Aspartam als Süßungsmittel . Seit Anfang 2007 gibt es neben der bis dahin üblichen 250-ml-Dose auch eine größere mit 355 ml, wobei die hohe, schmale Form beibehalten wurde. Seit den frühen 1990er Jahren wird Red Bull auch in Flaschen angeboten.

Red Bull ist kein alkoholisches Getränk, es wird jedoch in Lokalen oft als Mixgetränk mit Wodka unter dem Namen Flügerl (Anspielung auf einen Red-Bull-Slogan), Gummibärli, Roter Kurzer, FlyingHirsch (Red Bull mit Jägermeister), Ferrari (Red Bull mit rotem Wodka, auch RedRed) oder Vodkabull (Red Bull mit schwarzem Vodka) angeboten, obwohl die Dosen in manchen Ländern mit der Warnung „nicht mit Alkohol mischen“ beschriftet sind.

Zutaten (in Österreich, Red Bull mit Zucker): Wasser, Saccharose, Glukose, Säuerungsmittel Natriumcitrat, Kohlensäure, Taurin (0,4 %), Glucuronolacton (0,24 %), Koffein (0,03 %), Inosit, Vitamine (Niacin, Pantothensäure, B6, B12), Aroma, Farbstoffe (einfacher Zuckerkulör, Riboflavin)

Alle Inhaltsstoffe werden synthetisch hergestellt und sind für Veganer und Vegetarier geeignet. Red Bull ist des Weiteren als koscher anerkannt, was durch die Besichtigung der Produktionsstätte durch autorisierte Stellen geprüft wurde. Auch ist Red Bull gluten-, weizen-, milch- und laktosefrei.

Probleme bei der Zulassung des Getränks

Von Anfang an gab es Diskussionen über gesundheitliche Gefahren sowie langwierige Zulassungsverfahren für einzelne Inhaltsstoffe, die zu einer Verzögerung der Marktzulassung zuerst in Österreich, später auch in Deutschland und anderen Ländern führten und in manchen Medien als Verbot kolportiert wurden. Dies hatte zur Folge, dass ein regelrechter „Hype“ um dieses für den europäischen Markt neue Getränk stattfand.

Eine Ausnahme besteht in Frankreich: Dort ist der Energy-Drink bis heute verboten (Stand: Februar 2007). Die französischen Behörden stützen dieses Verbot auf angebliche Gesundheitsschäden durch den übermäßigen Konsum von Red Bull. Der EuGH hat 2004 letztinstanzlich entschieden, dass das französische Verkaufsverbot nicht gegen die Warenverkehrsfreiheit verstößt. Ähnliche Verbote bestehen in Dänemark und Norwegen.

Mögliche Gesundheitsrisiken

Der Verkauf von Red Bull als normales Getränk ist in Dänemark, Norwegen und Frankreich verboten. Lokale Behörden haben dort das Getränk aufgrund des Inhaltsstoffes Taurin als Medikament eingestuft und empfehlen daher vor dem Genuss einen Arzt zu konsultieren. In Frankreich dürfen nur Energy-Drinks ohne Taurin verkauft werden.

Das in Kanada verkaufte Red Bull ist eine koffeinierte Version des thailändischen Krating Daeng. Bis Ende 2004 durfte es nicht in Kanada verkauft werden. Nun müssen die zum Verkauf zugelassenen Dosen einen Warnhinweis tragen:

Achtung: Enthält Koffein. Nicht empfohlen für Kinder, schwangere oder stillende Frauen, Personen mit Koffeinsensibilität; nicht mit Alkohol mischen. Nicht mehr als 500 Milliliter pro Tag konsumieren.

Derartige Warntexte sind auf den in den USA, Deutschland oder in Großbritannien verkauften Dosen nicht angebracht.

Personen die zwischen 25 und 30 jahre alt sind, die mehr als 2–5 Dosen innerhalb von 24 Stunden konsumiert haben, empfanden Symptome wie Unwohlsein, Übelkeit, Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Blähungen oder Schlaflosigkeit.Ausserdem zu Aggresivität an Mitmenschen, vorallem jüngere Geschwister müssen darunter leiden. Ärzte und Ernährungswissenschaftler warnen vor den Gefahren eines übermäßigen gemeinsamen Genusses von Alkohol und Koffein. Ihre Warnungen werden oft ignoriert, da Red Bull insbesondere bei intensivem Alkoholgenuss häufig als Mittel gegen Müdigkeit eingesetzt wird.

Ein Test der Zeitschrift Ökotest kam im Jahr 2007 zu dem Ergebnis, dass das Getränk zu viel Zucker, überflüssige Vitamine und problematische Inhaltsstoffe aufweist. Die Gesamtnote des Tests war Mangelhaft[1]. Unter anderem betonte das Magazin, dass das Getränk wie die meisten Produkte seiner Klasse, für Sportler ganz und gar ungeeignet ist, da der hohe Zuckergehalt die Flüssigkeitsaufnahme in den Körper blockiert.

Marketing

 
Von Red Bull gesponserte Flugschau
 
Audi mit Red-Bull-Logo in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft
 
Red-Bull-Flugtag 2006

Den kommerziellen Erfolg verdankt das im Vergleich zu anderen „Soft Drinks“ relativ teure Getränk neben der nachgesagten belebenden Wirkung vor allem der Werbung (bekanntester Slogan: „Red Bull verleiht Flügel“). Red Bull hat keine eigenen Produktionsstätten, sondern lässt das Getränk bei der Firma Rauch in Nüziders (Vorarlberg) produzieren und abfüllen. Für den amerikanischen Markt wird es auch von Rauch in der Schweiz abgefüllt, wo ein Werk in Widnau SG errichtet wurde. Damit soll verhindert werden, in Handelsstreitigkeiten zwischen der EU und den USA hineingezogen zu werden. Red Bull selbst kümmert sich um die begleitenden Marketingmaßnahmen wie das Sponsoring im Bereich des Extremsports. Derzeit werden mehr als 480 Sportler weltweit gesponsert.

Das Marketingbudget von Red Bull versteckt sich im Jahresabschluss unter „Sonstige betriebliche Aufwendungen“. Diese Aufwendungen machen mit einer Höhe von stattlichen 900 Millionen Euro ca. ein Drittel des Umsatzes aus (Stand 2005).

Dabei werden sowohl regionale Events wie zum Beispiel die „Red Bull Flugtage“ als auch überregionale und internationale Extremsportevents wie der Red Bull Dolomitenmann, Red Bull Vertigo, die Red Bull X-Alps, die Red Bull Air Race Series, das Red Bull Hare Scramble am steirischen Erzberg oder die World Stunt Awards in Los Angeles unter eigenem Namen veranstaltet.

Ebenfalls Teil des Marketings ist die aktive Teilnahme in verschiedenen Sportarten mit eigenen Teams wie zum Beispiel im Kunstflug mit „The Flying Bulls“, für die extra der Hangar 7 am Salzburger Flughafen errichtet wurde. In der Formel 1 war Red Bull zunächst Sponsor von Sauber und besitzt mit Red Bull Racing seit 2005 ein eigenes Team. Am 1. November 2005 hat Red Bull zusätzlich das Formel-1-Team Minardi übernommen und es auf Scuderia Toro Rosso (Team Red Bull, italienisch) getauft. Ab Februar 2006 wird das Red Bull Racing Team vom Star-Konstrukteur der Formel 1, Adrian Newey (12 WM-Titel mit Williams und McLaren) verstärkt, und es wird im Jahr 2007 mit Renault-Motoren an den Start gehen. Die Ferrari-Motoren bekommt das Team Toro Rosso. Das Projekt zur Errichtung eines Motorsportzentrums in Spielberg wurde nach Problemen im Genehmigungsverfahren wieder fallen gelassen (siehe auch A1-Ring). Zusätzlich wird Red Bull ab der Saison 2006 in die Rallye-Weltmeisterschaft zusammen mit Skoda einsteigen und alle 16 WM-Läufe bestreiten. Red Bull hat auch zusammen mit KTM (österreichischer Motorradhersteller) mehrere Teams in der Straßenmotorradweltmeisterschaft. Außerdem sponsort Red Bull ein NASCAR Team, Team Red Bull. Die dortigen Fahrer sind A.J. Allmendinger und Brian Vickers.

Weiterhin betreibt Red Bull auch Sponsoring von einzelnen Extremsportlern in Disziplinen wie BASE-Jumping, Gleitschirm-Akro, Kite-Surfen, Wellenreiten, Snowboarden, Skateboarden, Wildwasserkajak, usw. – Hauptsache, es dreht sich in irgendeiner Weise darum, „Flügel“ zu bekommen. Im Jahr 2000 übernahm Red Bull ein Eishockeyteam aus Salzburg und errang unter dem Namen EC Red Bull Salzburg in den Jahren 2004 und 2007 den Meistertitel in der ersten Liga. Zudem veranstaltet der Verein seit 2005 das Red Bulls Salute, ein saisonvorbereitendes und international besetztes Einladungsturnier. Seit dem 6. April 2005 ist auch der Fußballverein FC Red Bull Salzburg im Besitz des Getränkeherstellers. Seit dem 9. März 2006 ist Red Bull auch Eigentümer des US-amerikanischen Fußballclubs MetroStars, der mittlerweile in Red Bull New York umbenannt wurde.

Firmengeschichte

Dietrich Mateschitz war 1982 während einer Dienstreise in Ostasien auf die dort bereits damals weit verbreiteten Energy-Drinks aufmerksam geworden. Er erwarb die Lizenzrechte an der in Thailand verbreiteten Marke Krating Daeng (thailändisch: กระทิงแดง, Roter Stier, Red Bull) und der Nutzung des Rezepts von der Firma Taisho Pharmaceuticals (Japan), die heute noch die ursprüngliche Variante des Getränks mit dem mittlerweile auch außerhalb Thailands bekannten Logo herstellt.

1984 gründete Mateschitz die Red Bull GmbH mit Sitz in Fuschl am See. Mateschitz hält über die Distribution & Marketing GmbH 49 Prozent des Energiedrink-Herstellers. Weitere 49 Prozent besitzt die Hongkonger T.C. Agrotrading Company Limited. Zwei Prozent gehören dem Bangkoker Kaufmann Chalerm Yoovidhya, der in London lebt. Die T.C. Agrotrading ist im Besitz der Familie Yoovidhya mit Familienoberhaupt Chaleo Yoovidhya. Mit den Anteilen von Charlerm Yoovidhya hat somit die Familie Yoovidhya die Mehrheit der Red Bull GmbH inne. Dies ist die offizielle Version, denn ob Dietrich Mateschitz wirklich nur Minderheitseigner ist, wird in der Branche durchaus angezweifelt.[2]

Nach der Verfeinerung der Rezeptur und der Entwicklung eines Marketingkonzepts wurde es 1987 im Markt eingeführt. Heute ist Red Bull in rund 100 Ländern erhältlich und hält trotz zahlreicher Nachahmerprodukte weltweit einen Marktanteil von etwa 70 % bei den Energy-Drinks (Stand von 2003) und ist damit eines der erfolgreichsten neuen Markenprodukte der letzten Jahre.

Seit Anfang 2006 besitzt Red Bull auch 50% des Tiroler Transportdienstleisters Berger Logistik. Im Gegenzug übernahm Gerhard Berger 50% der Scuderia Toro Rosso.

Red Bull in Zahlen

Der Wert der Marke Red Bull (nicht des Unternehmens) beträgt derzeit (Juli 2005) 7,96 Milliarden Euro und konnte gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um beträchtliche 21,6 % verbuchen.[3] Der Umsatz betrug 2002 626 Millionen Euro, 2004 waren es 1,668 Mrd. Euro und 2006 bereits 2,6 Mrd. Euro. Im Jahr 2007 konnte er um weitere 16,6% auf 3,079 Milliarden Euro gesteigert werden[4]. Der Gewinn nach Steuern lag 2002 bei 87 Millionen Euro. 2004 wurden weltweit etwa 1,9 Milliarden Dosen Red Bull (also in jeder Sekunde ca. 60 Stück) konsumiert. 2006 konnte dieser Wert auf über 3 Milliarden Dosen (also ca. 90 Stk. pro Sekunde) gesteigert werden. [5]

In einer Markterhebung hat der US-amerikanische Branchendienst Beverage Digest festgestellt, dass Energy-Drinks in den ersten neun Monaten des Jahres 2005 erstmals die Produkte Diet Coke und Diet Pepsi beim Umsatz in Convenience Stores in den USA übertroffen haben.

Quellenangaben

  1. Ökotest Nr. 8/2007, S. 28 ff.
  2. TREND Online
  3. RNG Presseinformation, 5. Juli 2005, S. 2, http://www.rng.at/downloads/OeMWS_PI_050705.pdf
  4. http://derstandard.at/?url=/?id=3230763
  5. 2006 drei Milliarden Dosen getrunken - Bericht auf oesterreich.orf.at
Commons: Red Bull – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien