Euro

europäische Währung
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Der Euro (Zeichen: €, ISO-Code: EUR) ist die Währung der Europäischen Währungsunion. Er wird von der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main kontrolliert und ist Währung von 12 der 25 Länder der Europäischen Union, mit jeweils eigenen Euromünzen, sowie von sechs Nicht-EU-Ländern. Daneben gibt es fünf Länder und die beiden Währungsräume CFA-Franc und CFP-Franc mit festem Umrechnungskurs zum Euro (siehe Eurozone).

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1-Euro-Münze

Der Euro gilt seit dem Jahr 1999 als Buchgeld. Am 1. Januar 2002 wurde der Euro auch als Bargeld – Münzen und Banknoten – eingeführt und löste damit die früher in den teilnehmenden Ländern verwendeten Währungen als Zahlungsmittel ab. Ein Euro ist in 100 Cent unterteilt.

Sein vorläufiges Rekordhoch erreichte der Euro am 30. Dezember 2004 mit 1,3668 US-Dollar, sein Rekordtief mit 0,8225 US-Dollar am 26. Oktober 2000. Weitere Informationen zum Kursverlauf des Euro siehe unten (Historischer Kursverlauf, Analyse, Perspektive).

Geschichte des Euro

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Euroscheine

Der Ursprung des Euros als einheitliche Währung für Europa ist in den Ursprüngen der Europäischen Union zu suchen. Bereits 1951 wurde von sechs Staaten die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) geschaffen, also eine wirtschaftliche Kooperation begründet. 1957 wurde in den „Römischen Verträgen“ die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) beschlossen, die einen starken, gemeinsamen europäischen Binnenmarkt zum Ziel hatte. Zehn Jahre später hatte man auch die Zollunion verwirklicht: 1968 waren die Binnenzölle weitgehend abgeschafft. Nach der ersten Ölkrise 1973 wurde die Idee einer europäischen Währungsunion geboren. Im so genannten „Werner-Plan“ erarbeitete der Luxemburgische Premierminister Pierre Werner mit Experten eine Europäische Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) mit einer einheitlichen Währung. Das Vorhaben – Ziel war es, die WWU bis 1980 zu schaffen – scheiterte kläglich. Stattdessen wurde 1972 der Europäische Wechselkursverband gegründet und 1979 das Europäische Währungssystem (EWS). Das EWS sollte allzu starke Schwankungen der nationalen Währungen verhindern; zu diesem Zweck wurde der ECU (European Currency Unit) geschaffen – eine Verrechnungseinheit, die man aber bereits als Vorläufer des Euro bezeichnen kann. 1988 erarbeitete der Ausschuss zur Prüfung der Wirtschaft- und Währungsunion unter Leitung des Vorsitzenden der Europäischen Kommission, Jacques Delors, den sogenannten Delors-Bericht. Der Delors-Bericht sieht in drei Schritten die Schaffung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (WWU), mit dem Ziel einer einheitlichen Währung, vor. Die 1. Stufe der Währungsunion begann am 1. Juli 1990 mit der Herstellung des freien Kapitalverkehrs zwischen den EU-Ländern. Am 1. Januar 1994 begann die 2. Stufe. Das Europäischen Währungsinstituts (EWI) als Vorläufer der Europäischen Zentralbank (EZB) wurde gegründet und die Haushaltslage der Mitgliedsstaaten überprüft. Außerdem legte 1995 der Europäische Rat in Madrid den Namen der neuen Währung fest: „Euro“. Vor diesem Datum versuchten vor allem die Franzosen und auch die Niederländer, dem neuen Geld die Namen ihrer alten Währungen aufzupflanzen: Euro-Franken und Euro-Gulden waren lange Zeit die wichtigsten Kandidaten. Frankreich liebäugelte auch mit "Ecu" dem Namen der alten Verrechnungswährung. Erst der damalige deutsche Finanzminister Theo Waigel kam auf die Idee, das Geld einfach kurz „Euro“ zu nennen. Die dritte Stufe der WWU trat mit der Sitzung des Europäischen Rates vom 1. bis 3. Mai 1998 in Kraft, auf der nach festgelegten Konvergenzkriterien die vorerst elf (Griechenland kam erst 2001 dazu, da es die Konvergenzkriterien noch nicht erfüllen konnte) Teilnehmerstaaten der Wirtschafts- und Währungsunion festgelegt. Am 1. Januar 1999 wurden die Wechselkurse zwischen dem Euro und den nationalen Währungen unwiderruflich festgelegt und der Euro wurde gesetzliches Zahlungsmittel. Einen Tag später, am 2. Januar, notierten bereits die europäischen Börsen in Mailand, Paris und Frankfurt sämtliche Wertpapiere in Euro. Ab September 2001 begann die Verteilung des Bargelds; der europäische Traum von einer einheitlichen Währung war nun endgültig in Erfüllung gegangen.

Der Euro und die deutsche Wiedervereinigung

Es ist wohl kein Zufall, dass die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion annähernd zur selben Zeit wie die deutsche Wiedervereinigung beschlossen wurde. Von offizieller Seite, insbesondere vom damaligen deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl, wird zwar dementiert, dass wegen der deutschen Wiedervereinigung die Deutsche Mark aufgegeben worden sei. Unbestreitbar ist aber, dass es für die Deutschen sehr schwierig war, die Deutsche Mark aufzugeben und eine mehrheitliche Zustimmung der Bevölkerung in einer Volksabstimmung nicht zu erlangen gewesen wäre. Umgekehrt waren insbesondere in Frankreich die Befürchtungen gegenüber einem wiedererstarkten vereinigten Deutschland groß, sodass von Deutschland ein besonderer Schritt zur europäischen Integration gesetzt werden musste. Auch wenn also kein direkter kausaler Zusammenhang zwischen Europäische Wirtschafts- und Währungsunion und deutscher Wiedervereinigung gegeben ist, nutzten zumindest beide die gemeinsame Gunst der Stunde.

Der Umstellungsprozess

Im Vertrag von Maastricht sind die EU-Konvergenzkriterien festgelegt, die erfüllt werden müssen, um an der Eurozone teilnehmen zu können. Am 13. Dezember 1996 einigten sich die Finanzminister der EU über den Euro-Stabilitätspakt.

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Der Euro wurde am 1. Januar 2002 feierlich vor der Zentrale der EZB begrüßt

Die Umrechnungskurse der einzelnen Landeswährungen in den Euro wurden am 31. Dezember 1998 festgelegt.

Eine weitere Änderung im zeitlichen Zusammenhang mit der Euroeinführung war der Wechsel in der Methode der Preisdarstellung für Devisen. In Deutschland war bis zum Stichtag die Preisnotiz (1 US$ = xx,yyyy DM) die übliche Darstellungsform. Im Devisenhandel wurde ab 1. Januar 1999 der Wert von Devisen in allen Teilnehmerländern in Form der Mengennotiz dargestellt (€ 1 = xx,yyyyy US$). Die Bezugsgröße änderte sich damit. Die Vergleichbarkeit der Kursentwicklungen war damit für die breite Öffentlichkeit etwas ungewohnt.

Seit dem 1. Januar 1999 konnten Überweisungen und Lastschriften in Euro ausgestellt werden (in Griechenland seit dem 1. Januar 2001). Konten und Sparbücher konnten wahlweise in Euro geführt werden. Wertpapiere und Aktien wurden nur noch in Euro gehandelt.

Am 1. Januar 2002 wurde der Euro für den allgemeinen Geldverkehr in Form von neuen Münzen und Geldscheinen eingeführt. In der Übergangszeit (unterschiedlich nach Land, meist nur bis Februar 2002) existierten in jedem teilnehmenden Land Zahlungsmittel in Euro und der alten Landeswährung parallel. Mittlerweile sind die ehemaligen Landeswährungen keine gültigen Zahlungsmittel mehr. Sie können jedoch – auch das ist in den einzelnen Ländern unterschiedlich geregelt – noch bei den jeweiligen nationalen Zentralbanken gegen Euro eingetauscht werden.

Interessanterweise nahmen bis weit in die zweite Hälfte des Jahres 2002 z.B. manche deutsche Kaufhäuser in Sonderaktionen die alte Währung (in diesem Falle DM) als Zahlungsmittel an, obwohl sie kein offizielles Zahlungsmittel mehr war.

Teilnehmende Länder

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Teilnehmer und Anwärter

Folgende Länder haben den Euro als neue Währung eingeführt:

Im November 2004 wurde allerdings bekannt, dass Griechenland nur durch gefälschte Daten die Maastricht-Kriterien erfüllen konnte und sich damit die Teilnahme am Euro erschwindelt hat.

Einige Staaten waren bereits eine Währungsunion mit anderen Teilnehmern der EWU eingegangen und führten demzufolge ebenfalls den Euro als gesetzliche Währung ein. Diese sind:

Inoffizielle Teilnehmer

Neben den offiziellen Teilnehmern haben sich auch einige Territorien dazu entschlossen, inoffiziell den Euro als ihre Standardwährung zu wählen (ohne dass die EU dazu einen Beschluss gefasst hätte):

Länder mit festem Wechselkurs zum Euro

Zwei Länder der Währungsunion, Frankreich und Niederlande, unterhalten Gebiete in Übersee. Die Währungen der Niederländischen Gebiete (Aruba-Florin und Antillen-Gulden) waren und sind an den Dollar gebunden und waren von der Euro-Einführung nicht betroffen.

Bei den französischen Gebieten ist rechtlich zu trennen zwischen den zum französischen Mutterland gehörenden überseeischen Départements (Départements d'Outre-Mer) Französisch-Guayana, Guadeloupe (und als Teil dieses Départements die Inseln Saint-Barthélemy und Saint Martin) , Martinique und Réunion sowie den Gebietskörperschaften (Collectivités Territoriales) Saint-Pierre und Miquelon sowie Mayotte. In allen Gebieten gilt seit 1. Januar 1999 der Euro, die Départements wurden jedoch „automatisch“ vom Vertragswerk mit Frankreich erfasst, für die Gebietskörperschaften wurde eine gesonderte Ratsentscheidung notwendig. (Entscheidung des Rates vom 31. Dezember 1998 über die Währungsregelungen in den französischen Gebieten Saint-Pierre und Miquelon sowie Mayotte (1999/95/EG)

Darüber hinaus erlangt der Euro in vielen Ländern als Devise große Bedeutung als Alternative zum Dollar. Einige Währungen, die früher an eine der Vorgängerwährungen des Euro gekoppelt waren, haben nun einen festen Wechselkurs zum Euro:

Die neuen EU-Mitglieder Estland, Litauen und Slowenien haben ihre Währungen über den WKM II an den Euro gekoppelt. Damit haben sie den ersten Schritt gemacht, um die Gemeinschaftswährung ab 2006 einführen zu können.

EU-Staaten, die sich vorläufig gegen den Euro entschieden

Die EU-Staaten Dänemark, Schweden und Großbritannien haben sich nicht für die neue Währung entschieden und behalten bis auf weiteres ihre alten Währungen. Am 14. September 2003 lehnte Schweden in einer Volksabstimmung den Beitritt zur EWU ab. Laut dem Beitrittsvertrag von Schweden zur EU muss das Land den Euro einführen und hat eigentlich keine Wahlmöglichkeit. Im Gegensatz dazu haben Großbritannien und Dänemark ein vertraglich vereinbartes Recht zum „Opt-Out“. Schweden verhindert derzeit die Einführung des Euro, indem das Land den Beitritt zum Wechselkursmechanismus II (WKM II) nicht vollzieht. Das ist solange möglich, wie Schweden die Maastricht-Kriterien nicht erfüllt. Nur nach zweijähriger WKM-II-Mitgliedschaft kann in einem Land der Euro eingeführt werden.

Die zehn Staaten der EU-Osterweiterung 2004

Die am 1. Mai 2004 beigetretenen EU-Staaten Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Zypern werden erst nach Erfüllen der Beitrittskriterien (u. a. zwei Jahre Mitgliedschaft im WKM II) und nach zwei Jahren festem Wechselkurs der Nationalwährung zum Euro der EWU beitreten können. Die "neuen" EU-Staaten haben allerdings nicht die Möglichkeit, sich dem Euro zu verweigern, wie sie beispielsweise von den "alten" EU-Staaten Großbritannien, Dänemark und Schweden (s.o.) bislang noch genutzt wurde.

Estland, Litauen und Slowenien sind dem Europäischen Wechselkursmechanismus II (WKM II) mittlerweile beigetreten. Damit können sie Mitte 2006 die europäische Gemeinschaftswährung einführen. Allerdings hatte Slowenien im Juni 2004 noch eine zu hohe Inflationsrate.

Im Konvergenzbericht 2004) kommt die Europäische Kommission zum Schluss, dass keines der neuen EU-Mitglieder derzeit alle Kriterien zum Eurobeitritt erfüllt.

Der Euro in der Schweiz

Die Schweiz ist zusammen mit dem Fürstentum Liechtenstein als Nicht-EU-Mitgliedstaat das einzige Land in Zentraleuropa, in dem der Euro nicht die Standardwährung ist. Das Bezahlen in Euro ist aber problemlos möglich. Rückgeld gibt es jedoch meist nur in Schweizer Franken. Der Wechselkurs ist dennoch sehr unattraktiv, weswegen man bei einem längeren Aufenthalt in der Schweiz unbedingt Franken wechseln sollte. Vielen Schweizern macht es wenig Mühe, in Euro zu denken und zu rechnen. Man kennt die Preisangaben in Euro aus dem deutschen Fernsehen und kennt die Verhältnisse.

Ökonomische Folgen der Einheitswährung

Von der Einführung des Euro erwartete man verstärkten Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern der Eurozone. Es wurde vermutet, dass dies von Vorteil für die Bevölkerung der Eurozone sein würde, da Handel in der Vergangenheit eine der Hauptquellen ökonomischen Wachstums war.

Weiterhin ging man davon aus, dass Preisunterschiede für Produkte und Dienstleistungen in den Ländern der Eurozone abnehmen würden: Durch Arbitrage-Handel (Handel gleicher Produkte und Dienstleistungen zwischen den Euro-Ländern) sollten bestehende Unterschiede schnell ausgeglichen werden. Dies führe zu verstärktem Wettbewerb zwischen Anbietern und damit zu niedriger Inflation und mehr Wohlstand der Verbraucher.

Ein weiterer Vorteil des Euro ist der gemeinsame Währungsmarkt, da er eine größere verfügbare Geldmenge schafft und daher den Geldmarkt fördert. Somit fallen bisher bestehende innergemeinschaftliche Wechselkursrisiken und die dadurch notwendigen Währungsabsicherungen für europäische Unternehmen weg.

Einige Wirtschaftswissenschaftler äußerten Bedenken zu den Gefahren einer Einheitswährung für eine große und heterogene Wirtschaftszone wie Euroland. Insbesondere wenn nicht alle beteiligten Länder gleichzeitig einen wirtschaftlichen Aufschwung oder eine Abkühlung durchlaufen sollten, bereite eine angemessene Geldpolitik Schwierigkeiten.

Politisch war und ist fraglich, ob EZB und Europäische Kommission die Mitgliedsländer zu hinlänglicher Haushaltsdisziplin werden anhalten können: Entziehen sich einzelne Länder oder Ländergruppen ihrer haushaltspolitischen Verantwortung, werden Inflationsrate und Finanzierungskosten für diese Länder solange relativ niedrig bleiben, wie sich der Großteil der restlichen Euro-Länder nicht zu stark verschuldet. Dies könnte verspätete oder nicht ausreichende Korrekturen der Haushaltspolitiken fördern und zu Wohlstandseinbußen führen (Süddeutsche Zeitung, 25. November 2003).

Ein weiterer, und vielleicht entscheidender Effekt, betrifft den Erdölpreis. Öl wird nach wie vor in Dollarpreisen, den sogenannten Petrodollars, berechnet (mit Ausnahme des Iraks unter Saddam Hussein bis zur Invasion 2003). Innerhalb der OPEC wird heftig diskutiert, die Preise auf Euro umzustellen, was auch viele Drittländer dazu zwingen würde, Teile ihrer Devisenreserven vom Dollar in Euroguthaben umzuwandeln, um so Öl kaufen zu können. Venezuela unter Hugo Chavez ist ein besonders lautstarker Vertreter dieses Wechsels, obwohl es selber einen Großteil seines Öls an die Vereinigten Staaten verkauft.

Bedeutung des Euro im Weltwährungssystem

Laut einer Studie der Europäischen Zentralbank erhöhte sich der Anteil des Euro an den weltweiten Währungsreserven von 13% im Jahr 2001 auf 16,4% im Jahr 2002 und auf 18,7% im Jahr 2003, während gleichzeitig der US-Dollar-Anteil von 68,3% (2001) auf 67,5% (2002) und dann auf 64,5% (2003) zurückging. Allgemein wird von einem weiteren Rückgang der Bedeutung des US-Dollars als Weltreservewährung sowie von einer steigenden Bedeutung des Euro in dieser Eigenschaft ausgegangen. Im Jahr 2003 betrug der Anteil der Eurotransaktionen an den Devisenmärkten 25% gegenüber 50% in US-Dollar und je 10% in Pfund Sterling und japanischen Yen. Der Euro ist damit derzeit die unbestrittene Nummer zwei im Weltwährungssystem mit weiter steigender Bedeutung; zu der von vielen prognostizierten Ablöse des Dollars als Weltleitwährung durch den Euro ist es aber jedenfalls noch ein weiter Weg.

Auswirkung des Euro auf die Inflation

Mit der Einführung des Euro stellten viele Verbraucher eine Verteuerung von Waren und Dienstleistungen über der Inflationsrate fest. Diese Verteuerung wird in Deutschland darauf zurückgeführt, dass einige Anbieter Preise für Waren und Dienstleistungen zum Teil bis zu 1:1 zwischen D-Mark und Euro umrechneten. Teilweise wurde auch vor der Euro-Einführung der Preis moderat angehoben, um nach der Währungsunion Preise auf „runde“ Euro-Beträge aufrunden zu können. Deshalb bekam der Euro in der Bevölkerung auch weitläufig den Namen „Teuro“. Den offiziellen Statistiken gemäß ist es aber zu keiner bedeutenden Teuerung gekommen: So betrug beispielsweise laut Statistik Austria der österreichische Verbraucherpreisindex VPI 86 zum 31. Dezember 1998 133,7 und ergibt eine durchschnittliche Inflationsrate von 2,45% in den 12 Jahren von 1987 bis 1998, während der VPI 96 von 102,2 (31. Dezember 1998) auf 112,0 (31. Dezember 2003) stieg und somit die durchschnittliche Inflationsrate nach der Euroeinführung auf 1,84% sank. In Deutschland stieg der Verbraucherpreisindex (Basisjahr 2000) von 81,9 (1991) auf 98,0 (1998) und nach der Euroeinführung auf 104,5 (2003); das ergibt ein Absinken der durchschnittlichen Inflation von 2,60% vor der Euroeinführung auf 1,29% nach der Euroeinführung. Für die Diskrepanz zwischen der gemessenen gesunkenen Inflation und der subjektiv gefühlten gestiegenen Inflation bei der Euroeinführung gibt es verschiedenen Theorien; so wird beispielsweise darauf hingewiesen, dass alltäglich gekaufte Güter wie z.B. Lebensmittel tatsächlich überdurchschnittlich verteuert wurden, während andere im Warenkorb vertretene Güter wie z.B. Elektrogeräte zwar verbilligt wurden, diese Verbilligung aber nicht gefühlt wird, weil die Waren seltener gekauft werden.

Umrechnungskurs des Euro und Kursentwicklung

Umrechnungskurse der alten Währungen zum Euro

Die Wechselkurse der Währungen der an der Währungsunion teilnehmenden Staaten wurden am 31. Dezember 1998 zum 1. Januar 1999 festgelegt. Basis war dabei der Umrechnungswert der zuvor bestehenden ECU (European Currency Unit). Ab diesem Zeitpunkt wurde der Euro als Währung international gehandelt, mit steigender Tendenz. Alle teilnehmenden Länder hatten dabei einen festgelegten konstanten Kurs gegenüber dem Euro.

Einem Euro entsprechen:
1,95583 Deutsche Mark
13,7603 Österreichische Schilling
40,3399 Belgische Francs
166,386 Spanische Peseten
5,94573 Finnische Markkaa
6,55957 Französische Francs
0,787564 Irische Pfund
1936,27 Italienische Lire
40,3399 Luxemburgische Francs
2,20371 Niederländische Gulden
200,482 Portugiesische Escudos
340,750 Griechische Drachmen

Sollen Beträge verschiedener Währungen ineinander umgerechnet werden, so ist immer zuerst von der Ausgangswährung in den Euro und dann vom Euro in die Zielwährung umzurechnen. Dieses, als Triangulation bezeichnete, Verfahren wurde von der Europäischen Kommission verbindlich vorgeschrieben, um Rundungsfehler zu verhindern.

Historischer Kursverlauf, Analyse, Perspektive

1. Phase: Der Niedergang des Euro

 
Der Kursverlauf des Euro seit 1999

Am 4. Januar 1999, dem ersten Tag des Börsenhandels in Euro an der Frankfurter Börse, hatte die neue Europa-Währung einen Wechselkurs von 1,1789 US-Dollar pro Euro. Der Kurs des Euro entwickelte sich in Relation zum US-Dollar zunächst negativ und erreichte über die ersten zwei Jahre des Börsenhandels immer weitere Tiefststände. Bereits am 23. Februar 1999 notierte der Euro erstmals unter 1,10 US-Dollar pro Euro, am 27. Januar 2000 fiel der Euro unter die Euro-Dollar-Parität und am 9. August 2000 wurde schliesslich die Marke von 0,90 US-Dollar pro Euro unterschritten. Das Allzeittief wurde dann am 26. Oktober 2000 mit 0,8225 US-Dollar pro Euro erreicht, dies entspräche rückgerechnet einem US-Dollarkurs von 2,38 DM/$. Im Verlaufe des Jahres 2001 schwankte der Kurs zwischen 0,837 und 0,954 US-Dollar pro Euro.

2. Phase: Der Aufstieg des Euro

Nach einem Jahrestief von 0,861 USD pro Euro am 28. Januar 2002 endete der Niedergang und seit April 2002 steigt der Euro mehr oder weniger kontinuierlich; am 29. April 2002 überwand er die Marke von 0,90 $, am 15. Juli 2002 wurde wieder die €-$-Parität erreicht, am 7. März 2003 notierte der Euro über 1,10 $, dann schliesslich am 23. Mai 2003 hatte der Euro wieder seinen Einführungskurs von 1999 und am 27. November 2003 überstieg der Euro die Marke von 1,20 $. Zum Jahreswechsel 2003/04 verteuerte sich der Euro stark und übersprang am 12. Januar 2004 1,29 US-Dollar. Nach einer vorübergehenden Dollarerholung erreichte der Euro am 14. Mai 2004 sein Jahrestief von 1,1802 $, danach stieg der € wieder an und überschritt am 10. November 2004 erstmals 1,30 $ und erreichte am 30. Dezember 2004 sein Jahreshoch mit 1,3668 $. Zum Vergleich: Das bisherige historische Tief erreichte der Dollar am 18. April 1995 mit 1,342 DM; das entspricht umgerechnet einem Euro-Kurs von 1,4574 $ (0,686 €/$). Da wesentliche Änderungen der Wirtschaftssituation wie etwa eine Besserung des US-Haushaltsdefizits oder Interventionen der EZB nicht in Sicht sind, prophezeien die meisten Analysten für 2005 das Unterschreiten dieses Dollar-Allzeittiefs zu DM-Zeiten, manche sogar das Unterschreiten von 0,625 €/$ (1,60 $/€); Stimmen, die bereits 2005 eine Trendwende zugunsten des Dollars erwarten, sind in der Minderheit.

Über die wirtschaftliche Bedeutung eines hohen Eurokurses gehen die Meinungen auseinander. Einerseits werden die Rohstoffe weiterhin überwiegend in US-Dollar gehandelt, sodass der hohe Eurokurs eine Verbilligung der Rohstoffe bewirkt. Andererseits werden durch den hohen Eurokurs die Exporte aus der Eurozone verteuert, sodass der hohe Eurokurs bis zu einem gewissen Grad das Wirtschaftswachstum schwächt. Durch die Größe des Euroraumes haben die Wechselkurse jedenfalls weitaus weniger Bedeutung als zur Zeit nationaler Währungen.

Der Niedergang des Euro bis in das Jahr 2002 wird sowohl mit seiner physischen Nichtexistenz bis zu diesem Zeitpunkt als auch mit dem Skeptizismus der traditionell konservativen Finanzkreise begründet, welche allem Neuen erst einmal abwartend bis abweisend gegenüber stehen. Die Erklärungen für den danach folgenden Aufstieg der Gemeinschaftswährung sind die gleichen, welche auch zu der allgemeinen Annahme einer mittel- und langfristigen Fortsetzung des Euro-Wertzuwachses führen; es werden hierfür vorrangig 3 Gründe angegeben:

  1. Das weiterhin steigende Haushalts- und Leistungsbilanzdefizit und damit einhergehend die Erhöhung der Verschuldung der USA,
  2. die absehbare Umschichtung der Währungsreserven von Staaten wie China, Indien, Japan, Russland und anderer großer Staaten sowie
  3. die zunehmende Bereitschaft erdölexportierender Staaten, allen voran Russlands, auch den Euro als Zahlungsmittel für Erdöl anzunehmen, Stichwort Petrodollar versus Petroeuro.

Nicht zu vernachlässigen ist auch der psychologische Aspekt eines expandierenden Währungsverbundes, dem sich in Zukunft noch viele andere neue EU-Beitrittsländer anschließen werden, bei denen der Euro die bisherige Währung ersetzen wird.

Löst der Euro den Dollar ab?

Aufgrund des derzeitigen Eurohochs und der anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten der USA erwarten viele eine allmähliche Erosion und schließliche Ablösung des Dollar als Weltreserve- und Weltleitwährung. Dies würde das Ende einer Ära bedeuten, die nach dem 2. Weltkrieg mit der Ablösung des bis dahin dominierenden britischen Pfunds durch den US-Dollar begann. Für gesicherte Aussagen ist es aber noch zu früh: Der Prozess der Ablöse des Pfunds durch den US-Dollar hat mehrere Jahrzehnete gedauert; realistischerweise ist daher für eine Ablöse des US-Dollars durch den Euro eine ähnlich lange Zeitspanne zu erwarten. Zusätzlich hängt dieser Prozess von den langfristigen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen ab, beispielsweise, ob es tatsächlich gelingt, die EU "zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten Wirtschaftsraum der Welt" zu machen, wie es in der Lissabon-Strategie formuliert worden ist.

Das internationale Drei-Buchstabenkürzel (ISO-Währungscode) des Euro lautet EUR. Beim Euro wurde damit das ansonsten gültige Schema aufgegeben, nach dem die ersten beiden Buchstaben des internationalen Kürzels das Land bezeichnen und der dritte Buchstabe für den Namen der Währung steht.

Euro-Währungssymbol

Datei:Euro symbol.png
Das Eurozeichen

Das Eurozeichen wurde 1997 von der Europäischen Kommission als Symbol für die europäische Gemeinschaftswährung eingeführt.

Es basiert auf einem 1974 als Studie geschaffenen Entwurf des ehemaligen Chefgrafikers der Europäischen Gemeinschaft (EG), Arthur Eisenmenger. Es ist ein großes, aber rundes E, welches in der Mitte zwei waagerechte Striche besitzt (oder auch wie ein C mit einem Gleichheitszeichen (=) kombiniert). Es erinnert an den griechischen Buchstaben Epsilon (ε) und damit an den antiken Ursprung Europas. Die zwei geraden Striche stehen für die Stabilität des Euro und des europäischen Wirtschaftsraums.

Euromünzen

Die Euromünzen sind mit ihrer Vorderseite in allen Ländern identisch. Sie haben allerdings auf der Rückseite nationale Motiv-Prägungen. Dennoch kann in der gesamten Währungsregion damit bezahlt werden. Ein Euro wird in einhundert Cent unterteilt; in Griechenland wird statt Cent allerdings die Bezeichnung Lepto (Einzahl) bzw. Lepta (Mehrzahl) verwendet, die sich auch auf den griechischen Münzen findet. Die Münzen zu 1 und 2 Euro bestehen aus zwei unterschiedlichen Legierungen. Unter Gebrauchsbedingungen entsteht ein elektrochemisches Spannungsgefälle, das Nickel-Ionen aus der Legierung herauslöst. Es wurde diskutiert, ob dies möglicherweise allergische Reaktionen hervorrufen kann. Nach nunmehr über 3-jährigem Praxiseinsatz hat sich diese Befürchtung jedoch nicht bestätigt.

Wert Durchmesser Dicke Gewicht Rändelung Material magnetisch
1 Cent 16,25 mm 1,67 mm 2,3 g glatt Stahl mit Cu-Ummantelung ja
2 Cent 18,75 mm 1,67 mm 3,06 g glatt mit Einkerbung Stahl mit Cu-Ummantelung ja
5 Cent 21,25 mm 1,67 mm 3,92 g glatt Stahl mit Cu-Ummantelung ja
10 Cent 19,75 mm 1,93 mm 4,1 g grobe Riffelung nein
20 Cent 22,25 mm 2,14 mm 5,74 g spanische Blume (glatt mit 7 Einkerbungen) nein
50 Cent 24,25 mm 2,38 mm 7,8 g grobe Riffelung nein
1 Euro 23,25 mm 2,38 mm 7,5 g gebrochene Riffelung außen: Ni-Messing,
innen: Ni-Cu, Ni, Ni-Cu geschichtet
schwach
2 Euro 25,75 mm 2,2 mm 8,5 g feine Riffelung mit Schriftprägung außen Ni-Cu,
innen: Ni-Messing, Ni, Ni-Messing geschichtet
schwach
Die Rändelungen der Euromünzen
Datei:Edge 5eurct 1eurct.jpg Datei:Edge 2eurct.jpg Datei:Edge 50eurct 10eurct.jpg Datei:Edge 20eurct.jpg Datei:Edge 1eur.jpg Datei:Edge 2eur.jpg
1ct- und 5ct-Münze 2ct-Münze 10ct- und 50ct-Münze 20ct-Münze 1€-Münze 2€-Münze

Sondermünzen

Als Sondermünzen werden in verschiedenen Ländern unterschiedliche Nennwerte angefertigt, die aber nur im jeweiligen Prägungsland gültig sind. In Deutschland etwa prägt man (nach dem Vorbild der Deutschen Mark) Sondermünzen mit 10 Euro Nennwert.

Daneben ist es seit 2004 erlaubt, 2-Euro-Gedenkmünzen zu prägen, die in allen Staaten akzeptiert werden. Diese Sonderprägungen haben die europäische Vorderseite der Kursmünzen, die Rückseiten werden je nach Ausgabeanlass gestaltet. Die Ausgabe solcher Münzen ist begrenzt möglich und kann pro Ausgabeland nur einmal jährlich erfolgen. Die erste Gedenkmünze dieser Art erschien in Griechenland anlässlich der Olympischen Spiele in Athen. Aufgrund der einheitlichen Maße und Gestaltung mit den Kursmünzen erfreuen sich diese Münzen, im Gegensatz zu den nationalen Gedenkmünzen, immer größerer Beliebtheit.

Herausgegebene 2-Euro-Sonderprägungen:

Eurobanknoten

Die Eurobanknoten sind in allen Ländern identisch. Es gibt Banknoten zu 5 Euro, 10 Euro, 20 Euro, 50 Euro, 100 Euro, 200 Euro und 500 Euro.

Die Scheine zeigen verschiedene Motive zu den Themen Zeitalter und Baustile in Europa. Die Vorderseiten zeigen als Motiv ein Fenster oder eine Fensterfront, die Rückseiten jeweils eine Brücke. Dabei sind keine realen Bauwerke abgebildet, sondern es wurden die Stilmerkmale der einzelnen Epochen in eine archetypische Abbildung eingebracht.

Trotz des länderübergreifenden gleichaussehenden Layouts lässt sich anhand des Anfangsbuchstabens der Seriennummer das Herkunftsland des Geldscheines feststellen.

Code Land Prüfziffer Anmerkung
Z Belgien 9  
Y Griechenland 1  
X Deutschland 2  
W Dänemark 3 derzeit nicht genutzt
V Spanien 4  
U Frankreich 5  
T Irland 6  
S Italien 7  
R Luxemburg 8  
Q nicht vergeben 9  
P Niederlande 1  
O nicht vergeben 2  
N Österreich 3  
M Portugal 4  
L Finnland 5  
K Schweden 6 derzeit nicht genutzt

Weiterhin ist auf jedem Geldschein auf der Vorderseite zusätzlich noch ein Code zu finden. Er besteht aus einem Buchstaben und fünf weiteren Zeichen oder Ziffern, der erste Buchstabe gibt dabei die Druckerei des Geldscheins an.

Code Druckerei Ort Land Anmerkung
A Bank of England Printing Works Loughton Großbritannien keine Noten im Umlauf
B       nicht vergeben
C AB Tumba Bruk Tumba Schweden keine Noten im Umlauf
D Setec Vantaa Finnland  
E F. C. Oberthur Chantepie Frankreich  
F Oesterreichische Banknoten und Sicherheitsdruck GmbH Wien Österreich  
G Johan Enschedé Haarlem Niederlande  
H De La Rue Gateshead Großbritannien  
I       nicht vergeben
J Banca d'Italia Rom Italien  
K Central Bank of Ireland Dublin Irland  
L Banque de France Chamalières Frankreich  
M Fábrica Nacional de Moneda y Timbre Madrid Spanien  
N Bank of Greece Athen Griechenland  
O       nicht vergeben
P Giesecke & Devrient München/Leipzig Deutschland  
Q       nicht vergeben
R Bundesdruckerei Berlin Deutschland  
S Danmarks Nationalbank Kopenhagen Dänemark keine Noten im Umlauf
T Nationale Bank van België / Banque Nationale de Belgique Brüssel Belgien  
U Valora Carregado Portugal  

Sicherheitsmerkmale

Datei:Security features 50EURO.jpg
Sicherheitsmerkmale eines 50-Euro Scheins

Die Euro-Banknoten weisen verschiedene Sicherheitsmerkmale auf, mit denen Fälschungen verhindert und erschwert werden sollen.

Offizielle notenwertübergreifende Merkmale

  • Das verwendete Papier besteht aus reiner Baumwolle (Dies kann mit speziellen Prüfstiften nachgewiesen werden, bei echten Banknoten hinterläßt ein solcher Prüfstift keine Spuren)
  • Wasserzeichen
  • Sicherheitsfaden,der im Gegenlicht sichtbar wird.
  • Einige Bildelemente sind ertastbar.
  • Durchsichtsregister: Eine Wertangabe ist teils von der Vorderseite, teils von der Rückseite aufgedruckt und wird im Gegenlicht vollständig sichtbar. (beide Seiten ergänzen sich exakt)
  • Mikroschrift
  • Infrarot-Eigenschaften
  • Unter Schwarzlicht (UV-Licht) werden bunte Fasern im Papier sichtbar.

Offizielle notenwertspezifische Merkmale

  • Spezial-Folienstreifen mit Hologramm, das beim Kippen zwischen Euro-Symbol und jeweiligem Wert wechselt. (bei 5, 10 und 20 Euro-Scheinen)
  • Perlglanzstreifen, der beim Kippen der Banknote goldfarben sichtbar wird (mit Euro-Symbol und jeweiligem Wert) (bei 5, 10 und 20 Euro-Scheinen)
  • Spezial-Folienelement mit Hologramm, das das Architekturmotiv oder die Wertzahl zeigt (bei 50, 100, 200 und 500 Euro-Scheinen)
  • Farbwechsel: Beim Kippen der Banknote ändert sich die Farbe des Aufdrucks der großen Wertzahl (bei 50, 100, 200 und 500 Euro-Scheinen)

Sicherheitssmerkmale der zweiten Serie

Die zweite Serie von Euro-Banknoten, die zum Jahre 2008 schrittweise die bisherigen Scheine ablösen wird, soll mit neuen und weiter verbesserten Sicherheitsmerkmalen ausgestattet sein. Offizielle Details dazu wurden bisher nicht bekannt gegeben.

Umtauschphase alter Währungen gegen Euro

 
Deutsches Starterkit

Ab dem 17. Dezember 2001 konnte in deutschen Banken und Sparkassen eine erste Euro-Münzmischung (Starterkit) zum Preis und Wert von 20 DM erstanden werden. Die enthaltenen Münzen konnten ab dem 1. Januar 2002 verwendet werden. Banknoten konnten ab dem 1. Januar 2002 an Geldausgabeautomaten und ab dem 2. Januar 2002 an den Schaltern von Banken und Sparkassen erhalten werden. Trotz der einfachen und kostenlosen Umtauschmechanismen waren bis Ende November 2003 laut der Bundesbank noch 8,5 Milliarden DM in Scheinen und 7,4 Milliarden DM in Münzen nicht umgetauscht.

Seit dem 28. Februar 2002 besteht in Deutschland gesetzlich ein Anspruch auf gebührenfreien Geldumtausch von D-Mark in Euro bei den Landeszentralbanken.

Akzeptanz in der Bevölkerung

In Deutschland hat ein Forschungs-Team der Fachhochschule Ingolstadt zweieinhalb Jahre nach Einführung des Euro eine Studie zur Akzeptanz des Euro in der deutschen Bevölkerung vorgelegt. Ihr Resultat: Fast 60 Prozent sind mittlerweile dem Euro positiv gegenüber eingestellt, doch in bestimmten Momenten trauert man doch der D-Mark noch hinterher. Beim Umrechnen gilt: Je höher die Beträge, desto verbreiteter wird umgerechnet. Bei allen Preisen rechnen lediglich 48 Prozent der Befragten um. Bei Preisen über 100 Euro rechnen 74 Prozent um.

Bei Reisen und im Urlaub gewinnt der Euro deutlich an Sympathie. Auch der bessere Preis-Vergleich innerhalb Europas wird positiv bemerkt. Die Befragten ließen auch äußerliche Aspekte nicht außer Acht: Viele finden es gut, dass durch die einheitliche und internationale Währung eine Gegenposition zu Dollar und Yen geschaffen wurde.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Akzeptanz des Euro im Laufe der Zeit deutlich gestiegen ist und auch weiterhin steigt.

Siehe auch

Aktuelle Kursinformation

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