Aichach
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Aichach ist die Kreisstadt des schwäbischen Landkreises Aichach-Friedberg.
Geografie
Aichach liegt in der Region Augsburg an der Paar.
Es existieren folgende Gemarkungen: Aichach, Algertshausen, Ecknach, Edenried, Gallenbach, Griesbeckerzell, Klingen, Oberbernbach, Obermauerbach, Obergriesbach, Oberschneitbach, Oberwittelsbach, Sulzbach, Untergriesbach, Unterschneitbach, Unterwittelsbach, Untermauerbach und Walchshofen.
Geschichte

Aichach kann auf eine bald 1000-jährige Geschichte zurückblicken. In der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts (vor 1078) wird die Kirche von Aichach erstmals in einer chronikalischen Notiz des Klosters St. Ulrich und Afra in Augsburg genannt. Die Ansiedlung ist sicher älter. 1250 wird erstmals ein Komtur als Leiter eines Hauses des Deutschen Ordens in Aichach genannt. Aichach war bis 1384 der Sitz einer Deutschordenskommende, die dann nach Blumenthal verlegt wurde und bis 1806 bestand. 1347 verleiht Kaiser Ludwig der Bayer „unser Statt Aychach [...] allw die Recht [...] die unser Statt due die Burger ze Munichen [...] habent“.
1634 brennt die Stadt nach einer Belagerung nahezu völlig ab. Im Laufe des Dreißigjährigen Krieges zogen die Truppen der Kriegsparteien immer wieder durch die schwer mitgenommene Stadt an der Straße von Augsburg nach Regensburg. Der Schwedengeneral Gustav Horn und die kaiserlichen Generäle Aldringen und Jan van Werth standen sich um Aichachs willen gegenüber. 1704 kamen englische, holländische und spanische Truppen nach Aichach und das herzogliche Schloss wurde ein Opfer des Spanischen Erbfolgekrieges. 1796 ziehen französische und österreichische Truppen je nach Kriegslage durch die Stadt und nehmen zum Leidwesen der Bürger in und bei Aichach Quartier. Im Gasthof des Bräuers Lorenz Alois Gerhauser am Stadtplatz wohnten u.a. der französische General Saint Cyr und 1799 sogar der Kosakenführer Rimsky Korsakov. Die Stadt Aichach war vor 1800 Pflegamt und gehörte zum Rentamt München des Kurfürstentums Bayern. Aichach besaß ein Stadtgericht mit weitgehenden magistratischen Eigenrechten. 1862 entstand der Landkreis Aichach, der 1972 mit dem Landkreis Friedberg sowie einzelner Gemeinden angrenzender Landkreise zum (provisorischen) „Landkreis Augsburg-Ost“ verschmolz und dem Regierungsbezirk Schwaben zugeordnet wurde. 1973 entschied sich der Kreistag dafür, Landratsamt und Tagungsort nach Aichach zu verlegen und gab dem Landkreis seinen endgültigen Namen Landkreis Aichach-Friedberg.
Wappen
Wappenbeschreibung: In Silber ein bewurzelter grüner Eichenbaum mit goldenen Eicheln.
Das Wappen von Aichach ist mit der Darstellung des Eichenbaums ein redendes Wappen. Der Ortsname bedeutet "Siedlung bei dem Eichenwald".
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 13.440, 1987 dann 16.202 und im Jahr 2000 20.051 Einwohner gezählt.
Politik
Bürgermeister ist Klaus Habermann (SPD).
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 13,490 Mio. Euro, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 5,198 Mio. Euro.
Städtepartnerschaften
Brixlegg (Österreich)
Schifferstadt (Deutschland)
Gödöllő (Ungarn)
Aichach-Unterwittelsbach mit dem Wasserschloss ist Ausgangspunkt und Gödöllö mit dem Königlichen Schloss der Endpunkt der sogenannten "Sisi-Straße", die den Lebensweg der Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn nachzeichnet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
- Bahnverbindung nach Augsburg
Öffentliche Einrichtungen
- Amtsgericht Aichach (Vorsitzender Six)
- Arbeitsamt Aichach
- Forstamt
- Gesundheitsamt
- Justizvollzugsanstalt
- Landratsamt Aichach-Friedberg
- Stadtbücherei Aichach
- Vermessungsamt
- Staatliches Veterinäramt
- Wasserwerk
Freizeit- und Sportanlagen
- Freibad Aichach
- Hallenbad Aichach (an der Wittelsbacher Realschule)
- Jugendzentrum Aichach
- Landkreisstadion
Medien
In Aichach erscheinen als Tageszeitungen:
- Aichacher Zeitung bei der Mayer & Söhne Druck- und Mediengruppe GmbH;
Alle Nichtabonnenten der Aichacher Zeitung erhalten am Mittwoch und Samstag den Aichacher Anzeiger als kostenloses Wochenblatt. - Aichacher Nachrichten (Regionalausgabe der Augsburger Allgemeine) bei der Presse-Druck- und Verlags-GmbH Augsburg
In der Radiolandschaft Aichachs gibt es zwei Lokalsender, Hit Radio RT1 und Radio Fantasy, die eigene Frequenzen besitzen und noch diverse weitere Sender, unter anderem mit Kabelfrequenzen.
Bildung
- Ludwig-Steub-Volksschule Aichach (Grundschule)
- Grundschule Aichach-Nord
- Elisabeth-Schule (Förderzentrum, Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung)
- Edith-Stein-Schule (Förderzentrum, Förderschwerpunkt Lernen, Sprache und emotionale Entwicklung)
- Geschwister-Scholl-Hauptschule Aichach
- Wittelsbacher-Realschule Aichach
- Deutschherren-Gymnasium Aichach
- Berufsfachschule für Krankenpflege
- Staatliche Berufsschule Aichach-Friedberg - [1]
- Volkshochschule Aichach-Friedberg e.V.
Kultur

Museen
- Wittelsbachermuseum (im unteren Stadttor)
- Heimatmuseum
- Sissi-Schloß im Stadtteil Unterwittelsbach.
Bauwerke
- spätgotische Pfarrkirche
- Heilig-Geist-Spital
- Ruine der Wittelsbacher Stammburg
- Wasserschloss in Unterwittelsbach (bei Aichach)
- Historische Altstadt mit teilweise erhaltener Stadtmauer und Stadttoren
- JVA Aichach, einziges Frauengefängnis in Bayern
Sonstige Sehenswürdigkeiten

- Schloss Blumenthal
- Textil- und Metallindustrie
Vereine
- Bayrisches Rotes Kreuz - Sanitätsbereitschaft Aichach[2]
- Freiwillige Feuerwehr Aichach[3]
- Königlich Bayerische Josefspartei
- Luftsportverein Aichach[4]
- Grubetfreunde[5]
Ehrenbürger
siehe: Liste der Ehrenbürger von Aichach
Söhne und Töchter der Stadt
- Matthias Greitter, Kantor und Komponist
- Ludwig Steub, Schriftsteller
- Vincenz Müller, General unter 4 Regimen (Kaiserreich, Weimarer Republik, 3. Reich und DDR)
Sonstige Berühmtheiten
- Brigitte Mohnhaupt, eine deutsche Terroristin der RAF, verbüßte hier bis zum 25. März 2007 den Rest ihrer 24jährigen Haftstrafe und wurde danach auf Bewährung freigelassen.