Gutmensch
Der Begriff Gutmensch bezeichnet seit etwa den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts einen Menschen, der an das Gute im Menschen glaubt. Mit seinen Worten und Taten glaubt er etwas Gutes für die Menschheit bewirken zu können, was von seinem Kritiker als Irrtum angesehen wird. Gutmensch ist daher auch oft eine Bezeichnung für einen naiven, leichtgläubigen Menschen. Häufig bezeichnet der Ausdruck einen Menschen, der aus der Sicht des Sprechers mit scheinmoralischer Argumentation sachliche Einwände übergeht oder politische Korrektheit einfordert.
Ursprünglich soll dieser Begriff laut Jürgen Hoppe vom WDR [1] von dem Jiddischen 'a gutt Mensch' bereits von den Nazis abgeleitet worden sein, um sich so über die Juden lustig zu machen. Belege dafür nennt Hoppe jedoch nicht. Der von Hoppe unterstellte antisemitische Gehalt kann im praktischen Gebrauch des Wortes nicht eindeutig nachgewiesen werden, obgleich auch Antisemitismusgegner oft des Gutmenschentums bezichtigt werden.
Im allgemeinen wird das Wort auf das französische Wort bonhomme (=gutmütiger Trottel) zurückgeführt und in gleicher oder ähnlicher Bedeutung benutzt.
Der Ausdruck "Gutmensch" wird tendenziell eher von rechten gegen linke Intellektuelle als verächtliche Charakterisierung eingesetzt.
siehe auch: Philanthrop, Philanthropie, Altruismus
Weblinks
Der Gutmensch ist ein Mensch, der für sich in Anspruch nimmt, nach höchsten moralischen Massstäben zu leben. Er ist von sich überzeugt, dass er seinen Ansprüchen genügt und hinterlässt dabei den Eindruck von mangelndem Reflektionsvermögen und Selbstgerechtigkeit.