Tabakpfeife

Rauchutensil
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Die Tabakspfeife ist fast so lange bekannt wie der Tabak selbst. Das Pfeifenrauchen war neben dem Tabakschnupfen anfangs die verbreitetste Art, Tabak zu konsumieren.

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Tabakspfeife aus Holz

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Aufbau

Eine Tabakspfeife besteht meist aus einer Kammer zur Verbrennung des Tabaks und einem Holm, der vom Pfeifenkopf aus im Mundstück endet. Das Mundstück wurde früher aus Naturkautschuk (Ebonit) gefertigt, aber ist heutzutage meist aus hitzebeständigem synthetischen Kunststoff (Acryl) hergestellt und wird in den Holm eingesteckt. Ebonitmundstücke haben den Vorteil, dass ihr Biss weicher ist; ihr entscheidende Nachteil ist aber, dass sie sich im Laufe der Zeit grünlich verfärben und dann unangenehm schmecken, daher müssen sie oft gereinigt und poliert werden. Der Pfeifenholm ist oft so gearbeitet, dass zwischen Kopf und Holm ein 9-Millimeter-Aktivkohlefilter eingesetzt werden kann, dieses System ist insbesondere in Deutschland vorherrschend. Doch auch filterlose Pfeifen oder Pfeifen mit anderen Filterformaten sind erhältlich und in vielen Ländern das einzige bekannte Pfeifenformat.

 
2 Pfeifen, eine mit Filter, eine filterlos

Der Tabakrauch wird von der Glutstelle durch den restlichen Tabak in den Holm gesogen, wo er, falls ein Filter eingesetzt wurde, gefiltert wird und durch das Mundstück in den Mund aufgenommen wird. Mundstücke, mit denen der Raucher die Pfeife mit den Zähnen im Mund halten kann, sind am weitesten verbreitet. Seltener sind Mundstücke, die so geformt sind, dass man die Pfeife nur mit den Lippen im Mund halten kann (Lippenbissmundstück). Durch diese Art, die Pfeife zu rauchen entstehen nur wenig Abnutzungen am Mundstück. Einige Pfeifenhersteller legen diese speziellen Mundstücke einer Pfeife als Bonus bei. Pfeifentabak wird gepafft.

Herstellung, Formen und Preise

Pfeifen können von Maschinen hergestellt oder von Hand gefertigt werden, was sich im Verkaufspreis niederschlägt. Handgemachte Pfeifen lassen sich meist erst ab 100 Euro aufwärts finden. Maschinell gefertigte, sowie benutzte oder restaurierte Pfeifen gibt es auf dem Markt bereits für Preise ab 10 Euro. Es gibt auch Preisunterschiede bezüglich des Pfeifenherstellers. Sogenannte "Markenpfeifen" wie zum Beispiel von bekannten Serienherstellern wie Dunhill, Stanwell oder Vauen können mehrere hundert Euro kosten. Sammlerpfeifen (signierte Jahres- und Weihnachtspfeifen), Einzelstücke (Freehandpfeifen) und Antiquitätenstücke erreichen oft einen vierstelligen Preisbereich. Der Preis richtet sich nach dem Renommee des Herstellers und insbesondere nach der verwendeten Holzqualität. Pfeifenköpfe ohne Kittstellen zur Kaschierung von gewachsenen Holzfehlern sind besonders selten und teuer. Interessante Holzmaserungen werden straight grain, cross grain oder birds eye genannt. Pfeifen der unteren Preiskategorien haben meist kaum eine erkennbare Maserung und sind zudem dunkel lackiert. Außer der glatten Oberfläche sind auch bearbeitete Oberflächen (rustiziert oder sandgestrahlt) bekannt. Zur Verzierung können an der Pfeife Applikationen aus Acryl, Edelhölzern, Edelmetallen wie Messing, Silber oder Gold angebracht sein. Bei den Formen wird unterschieden zwischen den ca. 20 klassischen Pfeifenformen und den frei gestalteten Freehandpfeifen, die phantasievolle Pfeifenmacher aus den Möglichkeiten der Holzkantel entwickeln. Manche Pfeifenliebhaber kaufen preiswerte gebrauchte Pfeifen (Estatepfeifen), um sie nach ihren Bedürfnissen anzupassen, zu restaurieren, zu sammeln oder um eine preiswerte Pfeife zum Rauchen zu haben.

Materialien

 
Tabakspfeifen aus Bruyère

Das Material einer Pfeife hat einen nicht unerheblichen Einfluss auf den Geschmack und die Ästhetik der Pfeife. Tabakspfeifen werden aus vielen verschiedenen Materialien gefertigt. Die am häufigsten benutzten sind Bruyère-Holz, Meerschaum, Ton oder andere Hölzer wie Kirschbaum und Olivenbaum. Seltener hergestellt und daher sehr teuer sind Pfeifen aus den speziell gezüchteten afrikanischen Calabash-Kürbissen mit Meerschaumeinsatz. Glaspfeifen sind eher Kunstobjekte, wobei sie meist zum Rauchen von Cannabis benutzt werden.

Ton

Die ersten Tabakspfeifen wurden aus Ton gefertigt. Durch dieses beständige Material und die regional unterschiedlichen Formen und Herstellerstempeln sind Tabakpfeifen zu wertvollen Datierungshilfen für Archäologen geworden. Auch Sammler begeistern sich für diese Art von Pfeifen. Tonpfeifen wurden im 19. Jh. mehr und mehr durch Holzpfeifen verdrängt, weil diese unter anderem nicht so zerbrechlich sind.

Bruyère

Die meisten der heute verkauften Pfeifen, ob handgemacht oder maschinell gefertigt, sind aus Bruyère-Holz. Erstmals wurde 1880 dieses sehr glutbeständige Holz von Pfeifenmachern aus dem französischen Juraort Saint-Claude zur Tabakspfeifenherstellung verwandt. Bruyère ist aus den Wurzelknollen der Baumheide gefertigt, welche meist in mediterranen Gegenden wild wächst. Es hat eine typische helle Holzfarbe und kann mit Beizen und Lacken in viele andere Farben verändert werden, ohne die holztypischen Maserungen zu verlieren.

 
Meerschaumpfeife

Meerschaum

Die Meerschaumpfeife wurde in Europa erst im 18. Jahrhundert bekannt, aller Wahrscheinlichkeit nach war sie aber in der Türkei, dem Land, in den dieses Material hauptsächlich vorkommt, bereits im 17. Jahrhundert in Gebrauch. Das Mineral (Meerschaum), das ursprünglich Lüle-Stein hiess, ist ein Sepiolith, chemisch analysierst ein Magnesiumsilikat, verwandt dem Magnesit (Magnesiumkarbonat).

Glas

Handgeblasene Glaspfeifen sind eine der meistgeblasenen und eine der aufwändigst zu blasenden Werkstücke. Sie werden auch Bong genannt und insbesondere zum Rauchen von Cannabis genutzt. Glaspfeifen beeinträchtigen durch ihre Geschmacks- und Geruchsneutralität den Rauch in keiner Weise. Jedoch kann das Glas im Gegensatz zu Holz, Ton oder Meerschaum das beim Rauchen entstehende Kondenswasser nicht aufnehmen, so dass dieses den Tabak durchfeuchtet und das Kondensat ("Tabaksaft" oder Sud) in den Mund gelangen kann.

 
Arabische Wasserpfeife

Wasserpfeife (Shisha)

Die Wasserpfeife, oder auch Shisha, Hookah oder Nargileh, ist keine typische Tabakspfeife. Um sie zu rauchen, werden neben Tabak auch andere Materialien wie Wasser und Kohle benutzt. Die Shisha entspricht im Aufbau eher einer chemischen Waschflasche als einer Tabakspfeife. Sie besteht aus mindestens vier Teilen: einem Gefäß, einer Rauchsäule, einem Topf und einem Schlauch. Das Gefäß wird Bowl oder Vase genannt. Es ist häufig verziert und besteht aus Glas oder Metall. Auf die Bowl wird die Rauchsäule gesteckt oder geschraubt. Sie ist im allgemeinen aus Metall, das mit Chrom oder Messing beschichtet wurde und ebenfalls verziert sein kann. Manche Rauchsäulen sind auch aus Holz gefertigt. Auf die Rauchsäule wird der Topf bzw. Kopf gesetzt. Es handelt sich dabei um ein kleines Gefäß aus Ton oder Metall, das an seiner Unterseite Löcher aufweist. An der Rauchsäule befindet sich ein oder mehrere "Rauchanschlüsse" für die Schläuche mit Mundstücken.

Pfeifentabak

Pfeifentabakblätter aus Pflanzen, die zuvor aus speziell veredelten anderen Tabaken gezogen wurden, werden oft noch aromatisiert und besonders behandelt, um einen Geschmack zu erzielen, der in anderen Tabakprodukten nicht vorhanden ist, und zwar den typischen Pfeifenrauchgeruch. Es werden meist getrocknete Burley- und Virginia-Tabake, oder auch würzige Tabake, zum Beispiel orientalische und Balkan-Tabake wie Latakia (feuergeräucherter Würztabak aus Zypern oder Syrien), seltener Perique (in Louisiana/ USA gezogen) oder Tabake aus Afrika, Indien oder Südamerika verwendet. Eine besondere Verarbeitungsform für milde aromatisierte Tabake ist der Black Cavendish Tabak.

 
Frischer Pfeifentabak als Mixture

Traditionell sind "amerikanische" oder "dänische" Tabake aromatisiert, während "englische" Tabake auf einer Mischung von natürlichen Virginia-Tabaken und orientalischen, würzigen und sehr starken Tabaken basieren. Diese Länderbezeichnungen sind lediglich auf die Art des Tabaks und auf die Aromatisierung bezogen, nicht auf die Herkunft oder das Herstellungsland. Ein Großteil der Pfeifentabake des europäischen Marktes wird heute in Dänemark oder Außenstellen dänischer Firmen wie Orlik (Stanwell) und MacBaren unter verschiedenen Markennamen produziert und exportiert. In Deutschland sind bekannte Hersteller Planta Berlin, Pöschl Geisenhausen und Kohlhase & Kopp Rellingen. Der auch vielen Nichtrauchern bekannte angenehme "Pfeifentabakgeruch" stammt meist von den aromatisierten "dänischen" Sorten.

Es ist in den letzten Jahren unter den Pfeifenrauchern eine Tendenz zugunsten der naturbelassenen Tabaken entstanden, die zwar nikotinreicher als aromatisierte Tabake sind, aber einen sehr würzigen und charakteristischen Rauch entfalten und einen markanten Geschmack besitzen.

Pfeifentabak ist in verschiedenen Press- und Schnittarten auf dem Markt. Grundsätzlich wird jeder Tabak individuell gemischt und anschließend in grossen Platten erhitzt und gepresst, aromatisiert und gereift. Anschliessend wird er unter anderem in die folgenden verschiedenen Schnittarten verarbeitet:

Heute sehr verbreitet ist Pfeifentabak, bei dem die Blätter in kleine dünne Streifen geschnitten werden (ready rubbed mixture). So lässt sich der Tabak ohne grosse Vorbereitung rauchen und brennt leichter. Es gibt auch Tabake mit breiteren Streifen, diese sind allerdings etwas schwerer zu rauchen und eher etwas für fortgeschrittene Raucher. Die Mischungen werden in Weichpackungen (Pouches) zu 50 Gramm oder in luftdichten Dosen zu 50 bis 500 Gramm angeboten.

Pfeifentabake kosten in Deutschland vier bis acht Euro zu 50 Gramm. Hochwertige Tabake und Sondereditionen können auch mehr als zehn Euro kosten.

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Pfeifentabak mit Packung

Eine früher sehr verbreitete Tabakschnittart ist der Curly Cut. Als Curly Cut wird ein Tabak bezeichnet, dessen Mischung aus hellen und dunklen Blättern besteht, welche zu einem dünnen Strang gedreht und in kleine runde Scheiben geschnitten werden. Diese Scheiben können in der Handfläche zerrieben werden, bevor sie geraucht werden können, sie können aber auch ganz in die Pfeife gesteckt werden.

Der traditionelle Flake Cut ist ein stark zusammengepresster Tabak, der in der Handfläche in die gewünschte Form zerdrückt wird. Bei einem Flake Cut kann der Raucher selbst bestimmen, wie fein der zu rauchende Tabak wird. Vor dem Pressen wird der Tabakkuchen in zwei Schneidevorgängen erst in Riegel, dann in rechteckige dünne Scheiben geschnitten und schließlich in einer luftdichten, rechteckigen Dose verpackt, ohne noch einmal bearbeitet zu werden.

Der Cube Cut ist eine eher selten verkaufte Schnittform, bei der verschiedene Tabakblattsorten aufeinander gelegt werden. Diese werden wie beim Flake gepreßt und in kleine Würfelchen (cubes) geschnitten. Diese Schnittsorte ist ebenfalls schwer zu rauchen.

Wie man eine Pfeife raucht

Trotz vieler, unten aufgeführten, negativen gesundheitlichen Aspekte sind hier einige Tipps für Pfeifenraucher gelistet, denn das Pfeifenrauchen benötigt immer ein wenig Übung und Technik:

Benötigte Utensilien

 
Pfeifenfilter
  • Eine Tabakspfeife
  • Pfeifentabak
  • Pfeifenstopfer (Um den Tabak zu stopfen und nach dem Rauchen auszukratzen)
  • Streichholz, Feuerzeug oder etwas anderes, mit dem man die Pfeife anzünden kann.
  • Pfeifenreiniger
  • (falls gewünscht) Pfeifenfilter

Das Stopfen

Viele Pfeifenraucher wissen meist erst nicht, wie man eine Pfeife richtig stopft:

Datei:Pfeifenstopfer.jpg
Pfeifenstopfer

(1) Zunächst ist es wichtig, sicher zu sein, dass die Pfeife von schmierigen Rückständen, Dreck und Asche gereinigt ist. Wenn dies nicht der Fall ist, benutzt man am besten einen Pfeifenreiniger und macht sie zunächst sauber. Am besten macht man dies über einem Mülleimer, einem großen Aschenbecher oder ähnlichem. Da hölzerne Pfeifen beim Rauchen viel Feuchtigkeit vom Tabak aufnehmen, sollte die Pfeife vom letzten Rauchen wieder gut abgetrocknet sein, dies dauert ca. 1-2 Tage. Daher haben Pfeifenraucher mehrere Pfeifen in Benutzung.
(2) Man nimmt ein wenig Tabak aus der Tabakpackung und legt ihn auf den Grund der Brennkammer. Falls der Tabak sehr feucht ist, ist es besser, ihn vor dem Rauchen ein wenig trocknen zu lassen, um einen besseren Rauch zu bekommen. Dies gilt umgekehrt ebenso für ausgetrockneten Tabak, der erst wieder befeuchtet werden muss (optimal ca. 70% Luftfeuchtigkeit bei 20°C), um nicht bitter zu schmecken.
(3) Die Pfeife wird nun locker bis oben hin mit Tabak gefüllt und dieser auf die Hälfte der Füllhöhe zusammengedrückt. Falls man zu fest stopft, hat man keinen Zug mehr. In diesem Fall sollte man wieder bei Schritt 2 beginnen.
(4) Die zweite Hälfte wird mit Tabak gefüllt und leicht angedrückt, bis ungefähr 4/5 der Pfeife voll sind. Die obere Schicht sollte immer ein bisschen fester gestopft sein als die untere.
(5) Man nimmt die Pfeife in den Mund und zieht testweise daran. Falls ein Widerstand bemerkt wird, sollte der Tabak aufgelockert werden.
(6) Wenn der Zug in Ordnung ist, kann die Pfeife in den Mund genommen und angezündet werden.

Das Pfeifenrauchen

 
Tabakdose

Es braucht immer seine Zeit, bis man seine Pfeife vollkommen beherrscht, wobei dies auch von der "Tagesform" des Rauchers abhängt und keine Generalisierung möglich ist. Auf jeden Fall sollte der Pfeifenraucher nichts erzwingen, die Gelassenheit der echten Pfeifenraucher ist ja sprichwörtlich. Es ist gut, verschiedene Stile des Stopfens und Rauchens auszuprobieren (Rat suchen bei erfahrenen Pfeifenrauchern), um einen zu finden, der dem Raucher am leichtesten fällt. Jeder Pfeifenraucher raucht anders und hat andere Gewohnheiten. Es ist nicht schlimm, wenn die Pfeife ausgeht. Wenn die Pfeife mehr als handwarm wird, sollte sie einige Minuten zum Abkühlen zur Seite gelegt werden, anderenfalls kann der hölzerne Pfeifenkopf reissen oder durchbrennen. Außerdem verliert zu heiss gerauchter Tabak jeden Geschmack. Es liegt meist am Tabakschnitt, ob die Pfeife oft ausgeht oder nicht. Fein geschnittener Tabak geht seltener aus bzw. brennt schneller ab als grob geschnittener. Der Tabak sollte vor dem ersten Rauchen aufgelockert werden. Während des Rauchens wird die Pfeife immer mal wieder nachgestopft, um eine zusammenhängende Glut im Tabak zu erhalten.

Nach dem Rauchen sollte die Pfeife erstmal abkühlen. Währenddessen die Asche und die Tabakreste in der Rauchkammer verrühren, damit die Asche die Feuchtigkeit vom Pfeifenboden aufnehmen kann. Nach ca. 1-2 Stunden die Asche Ausschütten und die Pfeife und Mundstück mit Pfeifenreinigern und Haushaltskrepp gründlich reinigen und den vollgesogenen Filter wegwerfen. Dann braucht die Pfeife noch ca. 1-2 Tage, bis sie voll ausgetrocknet wieder einsatzfähig ist.

Gesundheitsaspekte

Das Tabakrauchen ist unbestritten gesundheitsgefährdend, aber Pfeifenrauchen vermutlich die am wenigsten risikobehafteste Variante. Da man den Rauch nicht in die Lunge aufnimmt, oder meist wegen der Stärke und Dichte nicht aufnehmen kann, sind die typischen Probleme des Zigarettenrauchens, und zwar Bronchitis und Lungen- oder Kehlkopfkrebs, nicht sehr häufig zu erwarten. Es sei denn, man sitzt längere Zeit in einem Raum mit Pfeifenrauchwolken (Passivrauchen). Die Gefahr des Rachenkrebs oder des Mundkrebs sind jedoch nicht zu unterschätzen, da der Rauch für mehrere Sekunden im Mundraum verbleibt, bevor er wieder herausgeblasen wird. (Paffen).

Während Pfeifenrauch je nach Sorte und Zusätzen weniger kanzerogene Stoffe enthalten kann als Zigaretten, besteht dennoch eine nicht zu unterschätzende Gesundheitsgefahr. Bestandteile des Pfeifenrauches werden unter anderem mit dem Speichel verschluckt und mit der Mundschleimhaut aufgenommen. Das kann zu Tumoren im Verdauungssystem oder in der Blase führen.

 
Pfeifenreiniger und Packung

Pfeifenraucher werden selten wirklich physisch und körperlich abhängig wie das bei Zigarettenrauchern der Fall ist. Das liegt daran, dass über die Mundschleimhaut nur wenig Nikotin aufgenommen wird, währenddessen die große Fläche der Lunge eher zur Nikotinaufnahme prädestiniert ist. Allerdings kann man gelegentlich psychische Abhängigkeit unter Pfeifenrauchern beobachten, was so viel wie eine Gewohnheitssucht bedeutet.

Pfeifenrauchern wird eine ruhige Umgangsart zugeschrieben, die durch den rituellen, entspannten Charakter des Pfeifenrauchens unterstützt wird.
Jedoch sollte gesagt sein, dass kaum seriöse Studien existieren, die speziell die Gefährlichkeit des Pfeifenrauchens untersuchen, da eine größere Zahl der Bevölkerung Zigaretten und Zigarren raucht. Auch die Menge des Konsums bleibt unberücksichtigt, es werden meist pauschal Nichtraucher und Raucher unterschieden, obwohl es gerade bei Pfeifenrauchern eklatante Unterschiede bei der Häufigkeit und Intensität des Konsums gibt.

2004 veröffentlichte die American Cancer Society eine Studie, die auf Daten von 15.000 männlichen Pfeifenrauchern in den USA beruhte. Die festgestellten Gesundheitsrisiken waren geringer als die des Zigarettenrauchens und ungefähr groß wie beim Zigarrenrauchen.

Bekannte Pfeifenraucher

 
Bertrand Russell

Malerei

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Bing Crosby mit Pfeife

Bekannt wurde das surrealistische Bild einer Tabakspfeife von René Magritte (1898 - 1967), "Ceci n'est pas une pipe" ("Das ist keine Pfeife.").

Weiterführende Informationen

Literatur

  • Thomas Huber, Wolfgang J. Rieker: Abenteuer Pfeife. Die andere Art zu leben.. Wjr-Verlag, 2004, 393565927X
  • Richard Carleton Hacker: Das Handbuch des Pfeifenrauchers. Heyne Verlag, 2000, 3899100662
  • Rolf J. Rutzen: Pfeifen. x. Heyne Verlag, 1999, 3899100573
  • Otto Pollner: Pfeiferauchen leicht gemacht. Die richtige Art, Tabak zu genießen.. heka-Verlag, 1999, 3928700502

Siehe auch