Basel | |
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Staat: | ![]() |
Kanton: | #}} [[|]] () |
Bezirk: | (Basel-Stadt kennt keine Bezirke) |
BFS-Nr.: | 2701 |
Postleitzahl: | 4000 |
Koordinaten: | 611480 / 266660 region-Parameter fehlt keine Zahl: Vorlage:Metadaten Einwohnerzahl |
Höhe: | 260 m ü. M. |
Fläche: | 22,75 km² |
Einwohner: | Fehler im Ausdruck: Nicht erkanntes Satzzeichen „[“Vorlage:Metadaten Einwohnerzahl (Fehler: Ungültige Zeitangabe)[1] |
Einwohnerdichte: | 7301 Einw. pro km² |
Website: | www.basel.ch |
Karte | |
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Basel (französisch Bâle, italienisch Basilea) ist nach Zürich und Genf die drittgrösste Stadt der Schweiz. Die Stadt Basel liegt am Dreiländereck Schweiz-Deutschland-Frankreich und bildet zusammen mit den Landgemeinden Riehen und Bettingen den Kanton Basel-Stadt, dessen Hauptort sie auch ist.
Basel wird unterteilt in Kleinbasel auf der rechten und Grossbasel auf der linken Rheinseite. In die Stadt eingegliedert ist das frühere Fischerdorf Kleinhüningen. Das Zentrum Basels ist die Altstadt in Grossbasel rund um den Marktplatz, wo auch das Rathaus (Baubeginn 1501) steht. Mit ihren engen Strassen und Gassen lädt die Altstadt auf beiden Seiten der Mittleren Rheinbrücke zum Flanieren ein. In die teilweise vom Autoverkehr befreite Innenstadt gelangen die Besucher mit dem Tram.
Basel ist ein Zentrum der Chemie- und Pharmaindustrie. So haben unter anderem die beiden Pharmafirmen Novartis und Hoffmann-La Roche ihren Hauptsitz in Basel. Basel bildet einen Eisenbahnknotenpunkt mit einem der grössten Rangierbahnhöfe Europas im benachbarten Muttenz. Mit den Frachthäfen der Region Basel, den einzigen der Schweiz, besteht über den Rhein eine Verbindung zur Nordsee. Der Flughafen Basel Mulhouse Freiburg wird gemeinsam mit den französischen Nachbarn betrieben. Er liegt auf französischem Territorium, ist jedoch durch eine exterritoriale Strasse von der Schweiz aus erreichbar. Innerhalb des Flughafen-Areals verläuft daher eine Zollgrenze.
Geographie
Lage
Die im äussersten Nordwesten der Schweiz gelegene Stadt liegt zu beiden Seiten des Rheins. Dieser macht zwischen den Vorhöhen des Schwarzwaldes und des Schweizer Jura eine 90°-Biegung, die man Rheinknie nennt. Dort endet der Rheinabschnitt Hochrhein und es beginnt der Oberrhein. Kurz vor dieser Stelle mündet am höher gelegenen südlichen Rheinufer die Birs, welche die Grenze zum Kanton Basel-Landschaft bildet, in den Hochrhein; von Süden kommend mündet in den Rhein auch der von der Birs abgeleitete Kanal St. Alban-Teich. Am flacheren nördlichen Ufer, an dem die Wiese in den Oberrhein mündet, dehnen sich grosse Industriegebiete aus.
Nachbargemeinden von Basel sind - beginnend im Norden im Uhrzeigersinn: Weil am Rhein (Deutschland), Riehen (Kanton Basel-Stadt), Birsfelden, Muttenz, Münchenstein, Reinach, Bottmingen, Binningen, Allschwil (allesamt im Kanton Basel-Landschaft), sowie die elsässischen Gemeinden Saint-Louis und Huningue in Frankreich.
Dank seiner Lage wurde Basel schon früh zum Knotenpunkt wichtiger Verkehrswege und damit ein bedeutender Handelsplatz. Die Stadt zählt deshalb zu den am dichtesten besiedelten Gebieten Europas und verfügt dennoch über 320 ha Grünfläche und 71 ha Wald.
Die Stadt Basel und die beiden Landgemeinden Riehen und Bettingen weisen einschliesslich ihrer Wasserflächen 3694 ha auf und bilden damit den flächenmässig kleinsten Schweizer (Halb-)Kanton. Dennoch sind innerhalb dieses verhältnismässig kleinen Landstücks beträchtliche Höhenunterschiede vorhanden. Den tiefsten Punkt im Kanton Basel-Stadt misst man am Rheinhafen in Kleinhüningen mit 245 m, der Münsterplatz im Zentrum liegt 270 m über dem Meeresspiegel und die höchste Erhebung liegt oberhalb Bettingen bei St. Chrischona mit 522 m. Dort befindet sich auch der Fernsehturm St. Chrischona, das höchste Gebäude der Schweiz.
Blick vom Basler Münster auf Kleinbasel und das Rheinknie. In der Mitte erkennt man den Messeturm.
Klima
Die Stadt Basel hat dank der Lage im Rheintal durch die von der Burgundischen Pforte einströmende mediterrane Luft ein äusserst mildes und sonniges Klima und im Vergleich zum Mittelland im Herbst wenig Nebel. Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur bei 9,0° C. Pro Jahr misst man 785 Liter pro Quadratmeter Niederschlag. Im Winter liegt Basel meist nur unter einer dünnen Schneedecke. Durchschnittlich liegt in Basel an 30 Tagen im Jahr Schnee. Die Winde sind relativ schwach und wehen bei gutem Wetter von Osten, bei schlechtem von Westen.
Durchschnittstemperatur pro Monat:
JAN | FEB | MÄR | APR | MAI | JUN | JUL | AUG | SEP | OKT | NOV | DEZ | Jahr |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
0,2 °C | 1,4 °C | 5,1 °C | 8,7 °C | 13,1 °C | 16,2 °C | 18,1 °C | 17,1 °C | 13,8 °C | 8,8 °C | 3,9 °C | 1,3 °C | 9,0 °C |
Durchschnittliche Niederschlagsmenge pro Monat:
JAN | FEB | MÄR | APR | MAI | JUN | JUL | AUG | SEP | OKT | NOV | DEZ | Jahr |
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46 mm | 42 mm | 49 mm | 60 mm | 78 mm | 91 mm | 87 mm | 91 mm | 77 mm | 62 mm | 58 mm | 50 mm | 791 mm |
Quartiere
Die Stadt Basel kennt keine Bezirke oder Stadtteile, sondern gliedert sich nach Wohnvierteln, den sogenannten Quartieren. Es gibt 19 dieser Quartiere, die sich links und rechts des Rheins verteilen.
- Die linksrheinischen Quartiere / Grossbasel: Altstadt Grossbasel, Vorstädte, Am Ring, Breite, St. Alban, Gundeldingen, Bruderholz, Bachletten, Gotthelf, Iselin, St. Johann.
- Die rechtsrheinischen Quartiere / Kleinbasel: Altstadt Kleinbasel, Clara, Wettstein, Hirzbrunnen, Rosental, Matthäus und Klybeck sowie Kleinhüningen (1893 eingemeindet).
Quartier | ha | Quartier | ha | |||
---|---|---|---|---|---|---|
Altstadt Grossbasel | 37,63 | Altstadt Kleinbasel | 24,21 | |||
Vorstädte | 89,66 | Clara | 23,66 | |||
Am Ring | 90,98 | Wettstein | 75,44 | |||
Breite | 68,39 | Hirzbrunnen | 305,32 | |||
St. Alban | 294,46 | Rosental | 64,33 | |||
Gundeldingen | 123,19 | Matthäus | 59,14 | |||
Bruderholz | 259,61 | Klybeck | 91,19 | |||
Bachletten | 151,39 | Kleinhüningen | 136,11 | |||
Gotthelf | 46,62 | Stadt Basel | 2275,05 | |||
Iselin | 109,82 | Riehen | 1086,10 | |||
St. Johann | 223,90 | Bettingen | 222,69 | |||
Kanton Basel-Stadt | 3583,84 |
Daneben gibt es einige inoffizielle, aber häufig gebrauchte Quartierbezeichnungen, z.B. Neubad (Teil der Quartiere Bachletten und Gotthelf), Kannenfeld (Teil des St. Johann-Quartiers), Lehenmatt (Teil des Breite-Quartiers) oder Gellert, Dreispitz und St. Jakob (alles Teile des St. Alban-Quartiers).
Geschichte
Erste Siedlungsspuren auf dem Gebiet des heutigen Basels reichen ins 5. Jahrhundert v. Chr. zurück, als Kelten sich am Rheinknie niederliessen. Um 150 v. Chr. entstand am Westrand der heutigen Stadt eine keltische Siedlung, die um 80 v. Chr. durch ein Oppidum (Siedlung mit Befestigungswall) abgelöst wurde.
Nach der Gründung der römischen KolonieAugusta Raurica 44/43 v. Chr. auf dem Gebiet der heutigen Gemeinden Augst undKaiseraugst (rund 10 Kilometer rheinaufwärts) geriet auch die befestigte Siedlung auf dem Münsterhügel unter römische Herrschaft.
374 - wurde der Ortsname Basilia erstmals urkundlich erwähnt. Damals bestand auf dem Münsterhügel ein Militärkastell, das die Invasion von germanischen Stämmen aus dem Norden ins Römische Reich verhindern sollte. Als um 400 die römischen Truppen abzogen, siedelten sich die Alamannen in Basel an, Ende des 5. Jahrhunderts fiel Basel an die Franken und um 900 kam die Stadt an das Königreich Hochburgund. 1032 wurde Basel dem Heiligen Römischen Reich angegliedert.
Bereits im frühen 7. Jahrhundert ist ein Bischof bezeugt, der wie seine Nachfolger wohl bereits die Herrschaft in der Stadt ausübte. 917 wurde die Stadt durch die Ungarn zerstört.
1019 wurde ein Neubau des Münster im Beisein des Kaisers Heinrich II. geweiht. Gegen 1100 erhielt die Stadt die erste Stadtmauer (weitere folgten in der Mitte des 13. und gegen Ende des 14. Jahrhunderts. Unter Bischof Heinrich von Thun erfolgte um 1225 der Bau der ersten Basler Rheinbrücke und in der Folge entstand die Stadt Kleinbasel zur Brückensicherung.
Zwei äusserst schwere Schicksalsschläge musste die Stadt im 14. Jahrhundert verkraften: 1348 starb die gegen Hälfte der Bevölkerung während einer Pestepidemie und nur acht Jahre später (1356) ereignete sich das Basler Erdbeben. Das bis heute schwerste Erdbeben Mitteleuropas forderte zwar nur wenig Opfer, doch der anschliessende Grossbrand legte grosse Teile der Stadt in Schutt und Asche. 1392 erwarb die Bürgerschaft von Grossbasel von Bischof Friedrich von Blankenheim die Stadt Kleinbasel für 29.800 Gulden. In dieser Zeit erwarb sich die Stadt vom Bischof auch pfandweise die wichtigsten Herrschaftsrechte (Münz- und Zollrecht, Schultheissengericht etc.), führte aber dennoch den Bischofsstab im Wappen.
Von 1431-1449 tagte das Konzil von Basel, das 1439 den Gegenpapst Felix V. wählte. Um 1433 begann die Papierfabrikation in Basel. 1444 unterlagen ein eidgenössisches Kontingent in der Schlacht bei St. Jakob dem französisch-österreichischen Heer. 1460 wurde die Universität durch Papst Pius II. gestiftet, die erste Universität im Gebiet der heutigen Schweiz. 1471 verlieh Kaiser Friedrich III. der Stadt das Messeprivileg. Um diese Zeit wurde in Basel auch der Buchdruck eingeführt. In der Folge kam es zu einem kulturellen Aufschwung: Neben dem Humanisten Erasmus von Rotterdam weilten auch Paracelsus, Sebastian Brant und Hans Holbein der Jüngere in Basel.
1499 ereignete sich der Schwaben- bzw. Schweizerkrieg. Basel wandete sich damals der Eidgenossenschaft zu, der es am 13. Juli 1501 als 11. Ort beitrat. 1521 folgte eine Änderung in der Ratsverfassung, die den Zünften die Vormachtstellung sicherte. 1529 trat Basel nach einem Zunftaufstand zur Reformation über. Damals verliess das Domkapitel die Stadt, während der Bischof bereits früher seinen Wohnsitz im Jura genommen hatte. 1543 erschien in Basel das erste komplette Lehrbuch der menschlichen Anatomie De Humanis Corporis Fabrica (Über den Bau des menschlichen Körpers) von Andreas Vesalius (1514 - 1564). 1589 wurde in der Nachfolge der Lateinschule des Domstifts das Gymnasium gegründert (heute Gymnasium am Münsterplatz).
Während eines Zeitraums von 50 Jahren wurde Basel von fünf schweren Pestepidemien heimgesucht: Von 1563-1564 starben in der «Grossen Sterbendt» 4000 Einwohner - ein Drittel der damaligen Stadtbevölkerung. Die Pest kehrte in den Jahren 1576-1578 (ca. 800 Tote), 1582-1583 (ca. 1200 Tote), 1593-1594 (ca. 900 Tote) und ein letztes, aber vernichtendes Mal 1609-1611 (ca. 3600 Tote) zurück.
1662 erfolgte der Ankauf des Amerbachschen Kunstkabinetts, der Grundstock aller städtischen Sammlungen, insbesondere des Kunstmuseums. 1758 wurde das Handelshaus Johann Rudolf Geigy gegründet und 1795 beendete der Frieden von Basel den Krieg zwischen Frankreich, Spanien und Preussen.
1815 erkannte der Wiener Kongress die ewige bewaffnete Neutralität der Schweiz an. Das ehemalige Fürstbistum Basel wurde zwischen Bern und Basel aufgeteilt: Der Jura und das Laufental gingen an Bern, während Basel das Birseck zugesprochen wurde.
1833 wehrten sich die Landgemeinden (Baselbiet) nach längerem Widerstand erfolgreich gegen die Dominanz der Stadt. Nach der Schlacht an der Hülftenschanz, welche die Stadt verlor, konstituierten sich die Landgemeinden als eigener Halbkanton Basel-Landschaft, nur die rechtsrheinischen Gemeinden Riehen, Bettingen und das 1907 in die Stadt eingemeindete Kleinhüningen verblieben bei Basel und bildeten fortan den Halbkanton Basel-Stadt, siehe auch Basler Kantonsteilung. 1844 fuhr der erste Zug der Schweiz von St. Louis her in Basel ein. 1849 erfolgte der Bau der Museen an der Augustinergasse und nach 1859 wurden die Stadtmauern geschleift; nur einige der grösseren Tore wie das Spalentor blieben erhalten.
Vom 26. bis zum 29. August 1897 fand der von Theodor Herzl organisierte 1. Zionistischen Weltkongress in Basel statt. Auf dem Kongress wurde die «Schaffung einer öffentlich und gesetzlich gesicherten Heimat für das jüdische Volk in Palästina» beschlossen. Zu diesem Zweck wurden ein Fonds und eine jüdische Bank gegründet.
1901, 400 Jahre nach dem Bau wurde das Rathaus renoviert und erweitert. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Basel irrtümlich von den Alliierten bombardiert und leicht beschädigt. 1953 wurde der erste binationale (seit 1993 trinationale) Flughafen der Welt eingeweiht: Basel-Mulhouse. 1957 feierte Basel seine zweitausendjährige Stadtgeschichte. 1963 wurde die Regio Basiliensis für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit gegründet. 1966 erhielten die Frauen das kantonale Stimmrecht und 1969 scheiterte die Wiedervereinigung von Basel-Stadt und Baselland am Nein der Stimmberechtigten in Baselland.
Am 1. November 1986 ereignete sich im nahen Schweizerhalle ein schwerer Chemiebrand, der glimpflich ausging. Dennoch heulten in Basel zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg frühmorgens die Sirenen. 1989 wurde das Basler Übereinkommen zur Kontrolle der grenzüberschreitenden Abfallwirtschaft in Basel zur Unterschriftsreife gebracht. In den 1990ern erfolgte die Fusion von Sandoz und Ciba-Geigy zu Novartis, sowie des Schweizerischen Bankvereins und der Schweizerischen Bankgesellschaft zur UBS.
2004 wurde Basel rotgrün: erstmals seit 1950 gibt es wieder eine linke Regierungsmehrheit. 2006 erhielt Basel-Stadt eine neue Verfassung, die u.a. nach den nächsten Wahlen die Verkleinerung des Grossen Rat auf 100 (statt 130) Mitglieder und die Einführung des Amtes eines Regierungspräsidenten vorsieht.
Bevölkerungsentwicklung
Die Stadt Basel umfasst ohne die Landgemeinden 166'095 Einwohner und belegt damit hinter Zürich und Genf den dritten Platz in der Schweiz. Der Kanton Basel-Stadt hat 187'775 Einwohner. [2] Die Trinationale Agglomeration Basel (TAB, mit Frankreich und Deutschland) bildet grenzüberschreitend mit rund 731'000 Einwohnern das zweitgrösste schweizerische Ballungszentrum.[3]
Tabelle zur Bevölkerungsentwicklung der Stadt Basel (Zahlen ab 1900 inkl. Kleinhüningen): [4]
Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | |
---|---|---|---|---|
1774 | 15 040 | 1910 | 132 276 | |
1815 | 16 674 | 1920 | 135 976 | |
1835 | 21 219 | 1930 | 148 063 | |
1847 | 25 787 | 1941 | 162 105 | |
1850 | 27 170 | 1950 | 183 543 | |
1860 | 37 915 | 1960 | 206 746 | |
1870 | 44 122 | 1970 | 212 857 | |
1880 | 60 550 | 1980 | 182 143 | |
1888 | 69 809 | 1990 | 178 428 | |
1900 | 109 161 | 2000 | 166 558 |
Das durch die Industrialisierung typische und kontinuierliche Bevölkerungswachstum im 19. Jahrhundert fand auch in Basel statt. Durch diesen raschen Anstieg wuchs die Stadt hinter Zürich zur zweitgrössten in der Schweiz an. Durch die engen Kantons-und Landesgrenzen konnte die Stadt Basel mit der Ausnahme von Kleinhüningen nicht durch Eingemeindungen wachsen, wie das bei den anderen grossen Schweizer Städten der Fall war. Seit 1970 nahm die Bevölkerung in Folge der Suburbanisierung merklich ab. Im Zeitraum von 1970 bis 2005 verliessen über 51'000 Schweizer Bürger Basel und zogen in das angrenzende Umland. Im gleichen Zeitraum zogen zwar rund 12'000 Ausländer in die Stadt, die Nettoabnahme von 39'000 Einwohnern führte trotzdem dazu, dass die Stadt Genf Mitte der 1990er Jahren Basel in Bezug auf die Einwohnerzahlen überholte. Die Abwanderung steuerlich potenterer Bevölkerungsgruppen ist in Verbindung mit dem Steuerwettbewerb unter den Kantonen für den Stadtkanton ein besonderes Problem.[5]
Religionen
Siehe auch: Liste von Basler Sakralbauten
Im Jahr 1529 setzte sich in Basel unter der Mitwirkung von Johannes Oekolampad die Reformation durch, der schnell wichtige Persönlichkeiten in der Stadt für sich gewinnen konnte, wie den Stadtschreiber Caspar Schaller. Seither ist die Staatskirche beider Basel die Evangelisch-Reformierte Kirche, was sich auch durch die Kantonsteilung 1833 nicht änderte. Unter dem Druck des revolutionären Frankreich, welches die Schweiz vom 1798 bis 1815 kontrollierte, wurde 1798 offiziell die Glaubensfreiheit gewährt. Basel entwickelte sich von einer rein reformierten zu einer multireligiösen Stadt. Heute zählt Basel 170 christliche und nichtchristliche Religionen, Kirchen, Freikirchen und andere religiöse Gemeinschaften. Zu den nichtchristlichen Religionen, welche in Basel vertreten sind, gehören die jüdische Gemeinde, der Islam, die Aleviten, die Hindus, die Sikh, die Buddhisten und neuere religiöse Bewegungen.
Die Evangelisch-Reformierte Kirche Basel ist als öffentlich-rechtliche Körperschaft mit eigener Steuerhoheit ausgestattet. Damit ist sie finanziell und organisatorisch unabhängig vom Kanton. Obwohl durch die zunehmenden Kirchenaustritte auch die dominierende Stellung der Evangelisch-Reformierten Kirche zurückgeht, nimmt sich am sozialen und kulturellen Leben der Stadt nach wie vor grossen Anteil. Ein soziales Netzwerk mit Einrichtungen für die Seelsorgestellen, Drogenberatung oder den Gassenküchen wird durch die Kirche aufrecht erhalten. Zu den sichtbaren Zeichen der Evangelisch-Reformierten Kirche im Kanton Basel-Stadt gehören 85 Kirchen, Gemeinde-, Pfarrhäuser und Sigristenwohnungen. Zahlreiche Baudenkmäler prägen das Gesicht der Stadt, wie das Basler Münster als Wahrzeichen von Basel und die Innenstadtkirchen St. Leonhard, St. Martin, St. Peter und St. Theodor.
Die Römisch-Katholische Kirche Basels zählt insgesamt 13 Pfarreien, elf davon sind deutschsprachig, eine französisch, eine weitere italienisch. Die Pfarreien zusammen mit den kantonalen Diensten bilden das Dekanat, das einen Teil des Bistums Basel darstellt. Der Religionsunterricht wird gemeinsam mit der Evangelisch-Reformierten Kirche organisiert und finanziert.
Die Israelitische Gemeinde Basel umfasst in der Stadt und der Umgebung rund 1600 Mitglieder und ist damit die zweitgrösste der Schweiz. [6] Sie erhielt erst 1972 durch einen Volksentscheid die Anerkennung als öffentlich-rechtliche Körperschaft. Die Juden in Basel siedelten sich bereits urkundlich gesichert im 12. Jahrhundert an. Die erste Synagoge stand am Rindermarkt. Ausgrabungen in Augusta Raurica zufolge könnte die Ansiedlung von Juden sogar auf das 2. Jahrhundert zurück datiert werden. [7] Die Gründung der heutigen Israelitischen Gemeinde Basel geht auf das Jahr 1805 mit damals etwa 70 Mitgliedern zurück. Neben 16 Kommissionen und einem Schiedsgericht führt die Israelitische Gemeinde Basel heute neben der Basler Synagoge diverse Schulen, eine Bibliothek, verschiedene Jugendorganisationen, Sportclubs sowie zahlreiche soziale Institutionen. Zudem steht in Basel das Jüdische Museum der Schweiz, welches eine kostbare Sammlung jüdischer Kulturgüter zeigt.
Tabelle der Konfessionszugehörigkeit in Prozent ohne die Gruppe der Konfessionslosen:[8]
Jahr | Evangelisch- Reformiert |
Römisch- Katholisch |
Übrige Christen |
Israeliten | Muslime | Sonstige |
---|---|---|---|---|---|---|
1960 | 60,9 | 36,4 | 1,3 | 1,1 | 0,0 | 0,3 |
1990 | 47,5 | 39,0 | 5,4 | 1,3 | 6,1 | 0,7 |
Heute hat die Stadt Basel eine konfessionslose Mehrheit, die einst dominierende evangelisch-reformierte Konfession (1850: 80,3 %) ist noch hinter die römisch-katholische auf den 3. Platz zurückgefallen. Die Bedeutung der evangelisch-reformierten Kirche ging in den letzten Jahren deutlich zurück im Vergleich zu den reformierten Bezirken im Kanton Basel-Land. Der grösste Anteil der Reformierten findet man in den bürgerlichen Bezirken wie beispielsweise Bruderholz, St. Alban, Hirzbrunnen sowie den Gemeinden Riehen und Bettingen. Die Wohnviertel mit hohem Anteil an Katholiken sind gleichzeitig die mit einem höheren Ausländeranteil. Hier führt insbesondere die Gruppe der Italiener den hohen Katholikenanteil an. Die Angehörige des jüdischen oder islamischen Glaubens konzentrieren sich auf wenige Viertel.
Seit den 1970er Jahren steigt der Anteil der Konfessionslosen an der Basel Bevölkerung stark an. Waren es 1970 noch 3,3% waren es 1980 bereits 13,1% und 1990 35% der Basler Bevölkerung.
Politik
Das Basler Stadtmarketing verwendet seit 2000 den Slogan "Basel tickt anders". Dies hängt auch damit zusammen, dass die Basler Bevölkerung bei eidgenössischen Abstimmungen meist linksliberal und europafreundlich, ganz im Gegensatz zur restlichen Deutschschweiz, abstimmt und damit den sogenannten Röstigraben durchbricht. Früher wurde auch von der "deutschsprachigen Romandie" gesprochen, doch seitdem sich das Abstimmungsverhalten in der Westschweiz in Fragen der Aussenpolitik demjenigen in der Deuschschweiz annähert, kann davon nicht mehr die Rede sein. Da Basel aber von keinen ländlichen Gebieten umschlossen ist wie andere Kantone fällt bei Abstimmungen jeweils die Meinung, wie in Schweizer Städten üblich, eher linksliberal aus.
Wappen
Siehe Hauptartikel: Wappen des Kantons Basel-Stadt
Das Wappen der Stadt Basel sowie des Halbkantons Basel-Stadt ist ein nach links (heraldisch rechts) gerichteter schwarzer Krummstab auf weissem Feld, Baselstab genannt. Drei Querbalken unterbrechen diesen Stab, der nach unten breiter wird und in drei Zacken ausläuft. Das Sinnbild des Baselstabs ist der gekrümmte Hirtenstab der Bischöfe. Schildhalter sind Löwen, wilde Männer, Engel und seit dem 15. Jahrhundert auch Basilisken – das sind Drachen mit Hahnenkopf und Schlangenschwanz.
Die korrekte Blasonierung lautet: In Silber ein schwarzer Baselstab. Livreefarben sind Weiss und Schwarz. [9]
Das Wappen tauchte erstmals im 11. Jahrhundert auf, damals noch in der Form eines Holzstabs mit oben goldenem Bogen. Die heutige Form des schwarzen Stabs stammt aus dem 12. Jahrhundert und entspricht dem Wappen der Bischöfe von Basel, und zwar nachweislich seit 1384. [10] Seit dieser Zeit hat sich das Wappen nicht mehr verändert und blieb das Wappen der Stadt und bei der Trennung der Landschaft von der Stadt später auch das Wappen des Kantons.
Verfassung
Regierung und Verwaltung der Stadtgemeinde Basel werden durch den Kanton Basel-Stadt wahrgenommen. Die Einwohnergemeinde Basel verfügt somit weder über eine eigene Exekutive noch eine eigene Legislative. Stattdessen werden diese Funktionen vom Regierungsrat (Exekutive) respektive dem Grossen Rat (Legislative) des Kantons ausgeübt. Diese für Basel etablierte Lösung der Zusammenlegung der Gemeindebehörden mit den Kantonsbehörden ist in der Schweiz unüblich. Einbürgerungen, die in der Schweiz Aufgabe der Gemeinde sind, werden von der Bürgergemeinde vorgenommen.
Städtepartnerschaften
Vorlage:Flagicon | Puerto Cabezas, (Nicaragua) |
Vorlage:Flagicon | Pretoria, (Südafrika) |
Vorlage:Flagicon | Van, (Türkei) |
Mit dem US-Bundesstaat Massachusetts schloss der Kanton Basel-Stadt zudem ein sogenanntes «Sister-State-Abkommen» ab.
Wirtschaft und Infrastruktur
Basel kommt aufgrund seiner zentralen Lage in Mitteleuropa eine besonders wichtige und bevorzugte handelsgeografische Bedeutung zu. Der Lebens- und Wirtschaftsraum am Dreiländereck umfasst über 2,3 Millionen Einwohner und über 1 Million Erwerbstätige (Stand: 2001).
Basel ist Standort und teilweise Hauptsitz vieler chemischer Betriebe. Zusammen mit den Fabriken im benachbarten Schweizerhalle stellt Basel 20 % des Schweizer Exports und erwirtschaftet ein Drittel des Sozialproduktes. Neben der Chemie sind ebenfalls die Industriezweige der Maschinen- und Metallproduktion, Textilien und der Nahrungs- und Genussmittel angesiedelt. Die jahrhunderte lange Tradition im Buchdruck und in der Papierherstellung hat dazu geführt, dass mehrere Verlage in Basel beheimatet sind.
Seit 1917 hat sich aus der Schweizer Mustermesse, einer nationalen Leistungsschau, ein europaweit bedeutender Messestandort entwickelt. Das Messezentrum Basel trägt jedes Jahr zahlreiche Fachmessen und Kongresse aus, unter anderem die «Art Basel», die weltweit wichtigste Messe für zeitgenössische Kunst und die «Baselworld», die weltweit grösste Uhren- und Schmuckmesse.
Ebenfalls traditionell begründet ist die starke Bedeutung Basels als Kapital- und Bankenzentrum. Seit dem späten Mittelalter war Basel ein bedeutender Bankenplatz. Neben vielen Banken und Versicherungen hat die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hier ihren Sitz. Die Schweizer Nationalbank (SNB) hat in Basel eine Vertretung.
Ansässige Unternehmen
Die folgenden Unternehmen haben ihren Sitz in Basel:
- Bâloise
- Bank Sarasin
- Bell
- Ciba Spezialitätenchemie
- Coop
- Gesellschaft für Arbeit und Wohnen
- Helvetia Versicherungen
- Manor
- mch Messe Schweiz AG
- National Versicherungen
- Novartis (vorm. Ciba-Geigy und Sandoz)
- Panalpina
- Pax Versicherungen
- Roche
- SBB Cargo
- Straumann
- Swiss (vorm. Swissair und Crossair) (Doppelsitz in Basel und Zürich)
- Syngenta
- UBS (Doppelsitz in Basel und Zürich)
Gastgewerbe
Basel hat eine Vielzahl geschichtsträchtiger Gastbetriebe und Hotels.
Das Hotel Les Trois Rois, in Grossbasel neben der Mittleren Brücke direkt am Rhein, ist eines der ältesten verbrieften Hotels Europas (erste Erwähnung 1681 als Gasthof Drei Könige). Zahlreiche Persönlichkeiten der Geschichte sind im Les Trois Rois abgestiegen (Napoléon Bonaparte, Theodor Herzl, Johann Wolfgang Goethe, Voltaire, Pablo Picasso, Thomas Mann, Marc Chagall, Richard Wagner, The Rolling Stones. Giacomo Casanova schrieb in seinen Memoiren «Wir kehrten bei dem berüchtigten Imhoff ein, der uns die Haut über die Ohren zog; aber die ‹Drei Könige› waren das beste Gasthaus der Stadt.»). Das Luxushotel gehört zu den führenden Hotels in Europa. Der klassizistische Bau aus dem Jahr 1844 (Architekt: Amadeus Merian) wurde 2004–2006 umfassend renoviert, rekonstruiert und erweitert.
Das älteste Wirtshaus von Basel ist der Gasthof zum Goldenen Sternen, welcher urkundlich 1346 das erste Mal erwähnt wurde und seit 1412 als eine der 13 Herrenwirtschaften den Gästen Speis und Trank anbot. Im Jahr 1501 wurden die Gesandten der 10 Orte der damaligen Eigenossenschaft im historischen Saal des Wirtshauses zum Willkommenstrunk empfangen. Nach einer Strassenverbreiterung der Aeschenvorstadt wurde diese Wirtschaft im Jahr 1963 abgebrochen und 10 Jahre später am heutigen Standort im St. Alban-Tal wieder aufgebaut. Im Jahre 1992/93 erfuhr das Haus eine behutsame Renovierung durch die Besitzerin, die Christoph Merian Stiftung aus Basel und ist seither ein bekanntes Gourmetlokal in der Region.
Weitere historische Basler Restaurants sind das Restaurant Atlantis am Klosterberg, die Hasenburg und das Gifthüttli in der Grossbasler Altstadt.
Verlagswesen
Die Gründung der Universität Basel im Jahr 1460 brachte der Stadt und auch dem Druckgewerbe und Verlagswesen grossen Aufschwung. Zu den Papiermachern kamen über 50 Drucker, darunter so berühmte wie Petri, Amerbach und Froben. 1468 erschien eine lateinische Bibel, welche mit beweglichen Lettern von Bertold Ruppel gesetzt wurde. 1488 gründete Petri seinen Verlag, der heute das älteste bestehende Druck- und Verlagshaus ist (heute: Schwabe AG.). Mit dem berühmtesten aller Basler Drucker, Johann Froben, wurde nach 1500 Basel zum einem der führenden Verlags- und Druckorte Europas. Heute zählt Basel über 15 Buchverlage, darunter beispielsweise der namhafte Birkhäuser Verlag oder der Wissenschaftsverlag S. Karger.
Medien
In Basel und der näheren Umgebung erscheinen diverse Zeitungen: Die Basler Zeitung (baz) ist die grösste Tageszeitung der Nordwestschweiz. Daneben gibt es die kleinere Basellandschaftliche Zeitung, die in Liestal erscheint, sowie die Riehener Zeitung als unabhängige Wochenzeitung für die beiden baselstädtischen Gemeinden Riehen und Bettingen. Regionale Nachrichten erscheinen auch in den Gratiszeitungen 20 Minuten, Baslerstab und heute. Ein breites Informationsangebot bietet auch die Webzeitung OnlineReports.
Auch Radiosender sind in Basel vertreten: Neben der Sendung Regionaljournal Basel des öffentlich-rechtlichen Radiosenders DRS gibt es in der Region Basel eigene private Radiosender wie Radio Basilisk, Radio Basel 1 und Radio X.
Radio DRS betreibt in Basel ein Radiostudio, aus dem der Sendebetrieb von DRS 2 und Virus abgewickelt wird.
Ausserdem bedient der Fernsehsender Telebasel die Stadt und die Nordwestschweiz mit eigenen Programmen.
Verkehr
Schiffsverkehr
Seit dem Mittelalter ist Basel ein bedeutender Handels- und Umschlagplatz für den Warenverkehr zwischen dem Mittelmeer und der Nordsee. Die Fahrt auf dem Rhein zwischen Basel und Rotterdam beträgt 832 km und dauert für heutige Motorschiffe flussab zwischen 3 und 4 Tagen, flussauf etwa eine Woche. Die Fahrt zwischen Basel und Strassburg wird durch den Rheinseitenkanal erleichtert. Durch diesen Kanal umgehen die Schiffe die gefährlichen Stromschnellen von Istein.
Die Mannheimer Akte aus dem Jahr 1868 gewährleistet der Schweiz die vollen Verkehrsrechte. Der Rhein gilt bis zur Mittleren Rheinbrücke in Basel als Internationales Gewässer. Rund 15 % des gesamten schweizerischen Exports werden in den Rheinhäfen umgeschlagen, das sind jährlich etwa 9 Millionen Tonnen.
Basel besitzt vier Häfen, zwei davon liegen auf dem Stadtgebiet von Basel (Rheinhafen Kleinhüningen und St. Johann). An den vier Häfen sind beide Kantone Basel-Stadt und Basel-Land beteiligt.
- Der rechtsrheinische Rheinhafen Kleinhüningen
- Der linksrheinische Rheinhafen St. Johann ist der älteste von allen vieren.
- Der linksrheinische Hafen Birsfelden
- Der linksrheinische Auhafen Muttenz
Siehe auch: Rheinhäfen beider Basel
Eisenbahnverkehr
Auf dem Stadtgebiet befinden sich drei Fern-Bahnhöfe. Der Bahnhof Basel SBB (Centralbahnhof) mit den nationalen Linien nach Zürich, Bern/ Luzern und Delémont und den internationalen Linien (Deutschland/ Italien). Zum selben Gebäudekomplex gehört auch der Französische Bahnhof Basel SNCF (Elsässerbahnhof) mit den Linien nach Mulhouse - Paris/ Brüssel. Der Badische Bahnhof (Basel Bad Bf) befindet sich im Norden der Stadt und wird von der Deutschen Bahn betrieben. Hier halten sämtliche Züge von und nach Deutschland, hier beginnt auch die Hochrheinstrecke in Richtung Waldshut und die mittlerweile durch die Schweizerische Bundesbahnen bediente Wiesentalbahn nach Zell im Wiesental. 2008 wird die neue ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke nach Karlsruhe eröffnet.
Daneben existieren die Regio S-Bahn-Haltestellen Basel-St. Johann (an der Bahnlinie Basel SNCF Richtung St. Louis) und Basel-St. Jakob (an der Linie Basel SBB Richtung Muttenz, wobei diese Station normalerweise nur von Extrazügen während Veranstaltungen im Stadion St. Jakob-Park bedient wird) und seit 2006 Basel-Dreispitz (an der Linie Basel SBB Richtung Delémont) eröffnet.
Luftverkehr
Der erste Flughafen Basels befand sich bis 1953 auf dem Sternenfeld (Flugplatz Basel-Sternenfeld, Gemeindegebiet Birsfelden).
Seit 1953 befindet sich der internationale Flughafen EuroAirport nordwestlich der Stadt auf französischem Staatsgebiet (Blotzheim); es führt eine exterritoriale Strasse von Basel zum Flughafen. Es ist der weltweit einzige binationale Flughafen (betrieben von der Schweiz und Frankreich, mitbenutzt von Deutschland).
Strassenverkehr
Die Stadt Basel ist Knotenpunkt wichtiger Strassenverbindungen nach Deutschland und Frankreich. Aus Luzern bzw. Zürich verbindet die A2 bzw. die A3 die deutsche A 5 Richtung Karlsruhe und die französische A 35 Richtung Mulhouse. Fünf Strassen- und eine Eisenbahnbrücken verbinden die beiden Teile Basels über den Rhein. In Flussrichtung sind das die Schwarzwaldbrücke (Autobahn- und Eisenbahnbrücke), die Wettsteinbrücke, die Mittlere Rheinbrücke, die Johanniterbrücke sowie die doppelstöckige Dreirosenbrücke.
Insbesondere in Grossbasel durchziehen drei Strassenzüge in konzentrischer Ringform das Stadtgebiet. Viele Strassen in den Quartieren sind rechtwinklig angeordnet. Der Stadtkern ist weitestgehend als Fussgängerzone vom Autoverkehr befreit.
Öffentlicher Nahverkehr
Basel ist im Tarifverbund Nordwestschweiz und wird im Nahverkehr durch die Basler Verkehrsbetriebe und den Baselland Transport erschlossen. Eingesetzt werden Trams und Busse.
Das Nahverkehrssystem im Basler Stadtgebiet ist gut konzipiert, die Tramlinien verkehren im Sechs- bis Dreissigminutentakt (je nach Tageszeit und Strecke). Das sogenannte U-Abo (Umweltschutz-Abo) erschliesst sämtliche öffentliche Verkehrsmittel der Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft sowie Teile der Kantone Solothurn (Bezirk Dorneck-Thierstein) und Aargau (Fricktal: Bezirke Rheinfelden und Laufenburg).
Zur Zeit findet eine Kontroverse über die Abschaffung der Trolleybusse statt; die BVB plant, diese abzuschaffen und sie durch Erdgasbusse zu ersetzen. Eine Volksinitiative wurde eingereicht, sodass in nächster Zeit das Stimmvolk darüber befinden kann.
Den Rhein überqueren kann man via Brücken (siehe auch Basler Rheinbrücken) und mit Fähren (siehe Basler Fähren).
Bildung
Basel ist eine humanistisch geprägte Universitätsstadt. Es bestehen einige bedeutende Angebote für die höhere Ausbildung. Einerseits ist dies die 1460 gegründete Universität Basel mit mehr als 9000 Studierenden und Doktorierenden in verschiedenen Fakultäten (Theologie, Rechtswissenschaften, Medizin, Geisteswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Naturwissenschaften, Psychologie). Internationalen Ruf geniesst unter anderem das Biozentrum der Universität Basel. Weiter ist zweitens in diesem Zusammenhang die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) nennenswert, mit der Hochschule für Gestaltung und Kunst, der Pädagogischen Hochschule, der Hochschule für Soziale Arbeit und der Hochschule für Wirtschaft. Die Musik-Akademie der Stadt Basel mit der Musikschule, der Musikhochschule (ab 2006 Bestandteil der FHNW) und der Schola Cantorum Basiliensis, ist drittens erwähnenswert; und schliesslich viertens die Volkshochschule beider Basel für die Erwachsenenbildung.
Kunst und Kultur
Basel geniesst den Ruf, eine Stadt der Musik und der Museen zu sein. Paul Sacher gründete bereits in den 1930er Jahren die Schola Cantorum Basiliensis, was zum Zentrum der Erforschung und Pflege alter Musik wurde. Das Angebot an Konzerten ist überaus reichhaltig und hochstehend. Die Knabenkantorei Basel (KKB) gilt als bester Knabenchor der Schweiz. Das Musical Theater Basel an der Messe bietet regelmässig Vorführungen an und gilt als eine der modernsten Bühnen Europas.
Basel hat viele kleinere und grössere Kinos im gesamten Stadtgebiet verteilt. Die grösste Ansammlung an Kinos findet sich entlang der Steinenvorstadt an der Heuwaage. Viele der Filme werden im Originalton mit Untertitel gezeigt. Im Herbst 2006 wurde das Multiplex-Kino «Pathé Küchlin» mit 8 Sälen und 2300 Plätzen im Herzen der Stadt eröffnet.
Über 30 Museen prägen das Kulturleben in Basel.
In Basel findet jährlich eine der weltweit bedeutendsten Kunstmessen, die Art Basel, statt.
Archäologie
Die Archäologische Bodenforschung ist eine kantonale Fachstelle, die sich um das archäologische Erbe des Kantons bemüht [11]. Sie gibt regelmässig Jahresberichte und Fachzeitschriften wie die sog. Materialhefte heraus. [12]
An verschiedenen Orten der Stadt hat die Fachstelle sogenannte Infostellen eingerichtet, um kompetent über die archäologischen Ausgrabungen Basels zu informieren. Der grösste Teil dieser Stellen befindet sich direkt bei den Grabungsstätten und ist öffentlich zugänglich [13].
Öffentlich zugängliche Ausgrabungen befinden sich beispielsweise bei der Aussenkrypta des Basler Münsters, wo 1947 Überreste keltischer und römischer Herkunft sowie solche aus dem Mittelalter gefunden wurden; die Krypta selbst stammt aus der Zeit von Bischof Haito und wird auf 805 bis 823 datiert. Weiter befindet sich eine Infostelle beim ehemaligen Verwaltungsgebäude am Münsterplatz, bei einer Ausgrabung fand man Reste der spätgotischen St.Johanneskapelle von 1386, jedoch auch auf Überreste einer romanischen Kirche von 1100 und sogar auf solche einer römischen Strasse. Ein drittes Beispiel ist der wieder entdeckte Hafner-Ofen von 1830, dessen Ausgrabungsstelle am Klosterberg zu besichtigen ist. Am Gerbergässlein schliesslich fand man Zeugnisse einer Gerberei aus dem Mittelalter. [14]
Basel selbst wurde dem bekannten Archäologen Karl Schefold zur Heimat. Hier habilitierte er 1936 in klassischer Archäologie. Er hat bei diversen Ausgrabungen mitgewirkt und einige nennenswerte Werke zur Archäologie verfasst.
Architektur
Für besondere Verdienste um den Ortsbildschutz erhielt Basel vom Schweizer Heimatschutz im Jahre 1996 den Wakkerpreis.
Auf dem Münsterberg erhebt sich das 1019 im Beisein von Kaiser Heinrich II. und Kaiserin Kunigunde geweihte Basler Münster als Denkmal romanischer und gotischer Baukunst in rotem Sandstein. Basel beherbergt viele interessante architektonische Preziosen. Nebst mittelalterlichen Bauten, barocken Stadtpalais (z.B. Wildt'sches Haus und Stadthaus), frühen Beispielen für die Neugotik (Haus der Allgemeinen Lesegesellschaft), Zeugnissen der frühen Moderne mit Bauten von Karl Moser (Betonkirche St. Antonius 1925–27), Hans Bernoulli, Hannes Meyer oder Hans Schmid, sind in den 80er und 90er Jahren Bauten der Basler Büros Herzog & de Meuron, Diener und Diener oder Morger und Degelo dazugekommen. Auch international bekannte Architekten wie Renzo Piano (Museum der Fondation Beyeler) oder Donald Judd haben in Basel gebaut.
Das 68 Meter hohe Lonza-Haus von Hans Rudolf und Otto Suter aus dem Jahr 1962 ist ein markantes Hochhaus in Basel und wird oft mit dem Mailänder Pirelli-Bau verglichen. Zum Bezugszeitpunkt war das Hochhaus das höchste Basels. Die nüchterne, feingliedrige Fassade des Hauses brachte ihm den Spitznamen Rasierapparat ein.
Der 105 Meter hohe Messeturm mit 31 Etagen ist das höchste Nutzgebäude der Schweiz. Er wurde von der Architektengemeinschaft Morger & Degelo konzipiert und zwischen Juli 2001 und Oktober 2003 erbaut. Die Grundstückfläche beträgt rund 1230 Quadratmeter. Das Gesamtgewicht beträgt circa 50'000 Tonnen. Das höchste Gebäude der Schweiz ist der 250 Meter hohe Fernsehturm auf St. Chrischona bei Basel.
Seit den 1990er Jahren gilt Basel - auch dank den internationalen Erfolgen des Architekturbüros Herzog & de Meuron - als bedeutendes Zentrum der Gegenwartsarchitektur. In der Stadt und in den umliegenden Gemeinden haben insgesamt sieben Träger des Pritzker-Preises, der international renommiertesten Auszeichung für Architekten, Gebäude realisiert.
- Siehe auch: Basler Brunnen und Liste von Basler Sakralbauten
Museen
Basel gilt als eine der europaweit bedeutendsten Museumsstädte. Das Kunstmuseum Basel (grösstes Kunstmuseum der Schweiz) ragt dabei als die älteste städtische Kunstsammlung der Welt überhaupt heraus. Schwerpunkte des Museums liegen bei Künstlern der Renaissance sowie des 19. und 20. Jahrhunderts. Werke ab etwa 1960 werden im Museum für Gegenwartskunst ausgestellt. Weitere bedeutende Kunstsammlungen sind unter anderem das Tinguely-Museum Basel und die private Fondation Beyeler, die in einem von Renzo Piano entworfenen Haus Bilder und Plastiken vor allem der klassischen Moderne zeigt. Das Schaulager wurde 2003 eröffnet und ist vom Konzept her eine Mischung zwischen öffentlichem Museum, Konservatorium und Kunstforschungsinstitut.
Sehenswert sind auch die anderen Museen, wie etwa das Antikenmuseum, das Architekturmuseum, das Naturhistorische Museum und das Museum für Völkerkunde. Daneben gibt es eine Vielzahl kleinerer Sammlungen und Museen, wie beispielsweise die Anatomische Sammlung der Universität, die im Anatomischen Museum zu sehen ist, das Pharmaziehistorische Museum, das Jüdische Museum (Kornhausgasse) oder das Spielzeugmuseum sowie das Puppenmuseum am Barfüsserplatz. Auf deutscher Seite in Weil am Rhein unweit der Grenze befindet sich ausserdem das von Frank O. Gehry entworfene Vitra Design Museum. Städtische Museen gewähren am ersten Sonntag im Monat freien Eintritt.
- Siehe auch: Die Liste der Basler Museen
Musik und Theater
Basel hat eine Fülle musikalischer Angebote wie kaum eine andere Stadt in der Schweiz. Neben dem Sinfonieorchester Basel haben sich in jüngster Zeit auch einige spezialisierte Orchester einen Namen gemacht, wie die Sinfonietta, Capricio, das Ensemble Phoenix sowie das Kammerorchester Basel, das mit Christopher Hogwood einen reputierten ersten Gastdirigenten hat. Auch die vielen Chöre stehen für eine herausragende Chorkultur in Basel. Neben den grossen Oratorienchören, wie dem Basler Gesangsverein und dem Basler Bach-Chor, bestehen auch zahlreiche kleinere, meist auf A-Cappella-Musik spezialisierte Kammerchöre. International bekannt sind die Basler Madrigalisten und die Knabenkantorei Basel (KKB). Alle drei Jahre findet in Basel das Europäischen Jugendchorfestival (EJCF) statt.
Als grösstes Mehrspartentheater der deutschsprachigen Theaterlandschaft tat sich das Theater Basel mit vielbeachteten modernen Schauspiel-Inszenierungen, mit Tanztheater, Opernaufführungen und -uraufführungen hervor (Macbeth, Zauberflöte, La Traviata).
Basel verfügt über eine Musikakademie mit Unterabteilungen wie die Schola Cantorum Basiliensis und die Musikhochschule. Auch die Paul-Sacher-Stiftung hat ihren Sitz in Basel.
Basel ist ferner eine Stadt mit bedeutender Orgelkultur, die acht Kirchen mit historischen Orgeln besitzt.
Die Basler Musikszene bringt immer wieder national und international bekannte Bands hervor, z. B. die Lovebugs und Dankner.
Film
Aus einem Studentenfilmclub (1930) war der Grundstock der Filmsammlung Bächlin-Schmidt-Schmalenbach in ein Schweizerisches Filmarchiv übergegangen. 1943 fand ein internationales Filmfest statt. Mit Regierungsratbeschluss vom 1. August 1945 ist diese Sammlung in den Besitz des Staates Basel, Stadt, übergegangen. Man hatte sie der Schulmaterialzentrale angegliedert. Nach einer «interkantonalen Finanzaktion», die erfolglos war, fand sich im Stadtrat von Lausanne eine Plädoyant für die Übernahme des Archivs. Die Filme waren in den Kellerräumen der Basler Kantonalbank am Blumenrain eingelagert.
Der Verein Le Bon Film fand nach Jahrzehnten endlich eine feste eigene Spielstätte, das Stadtkino. Es befindet sich im ehemaligen Gipsskulpturensaal der Kunsthalle. Die Gipsskulpturen sind in einem Fabrikgebäude in Neu-Allschwil abgestellt. Mit finanzieller Hilfe von der Christoph-Merian-Stiftung wurde das schwarz ausgeschlagene 100-Plätze-Stadtkino möglich.
Nachdem verschiedene pharmazeutische und chemische Unternehmen in Basel ihre eigenen Filmproduktionseinheiten aufgegeben hatten, zerfiel die lokale Produktion. Der mit mehreren Oscars dekorierte Arthur Cohn produziert in Basel keinen Meter Film. Es gibt minimale Filmherstellung im Rahmen von Kursen an der Fachhochschule Nordwest. Private sind zurzeit aktivste Auftraggeber, wenn es um das Duplizieren gefährdeter Filmstreifen geht. Eine im Stadtviertel Gundeldingen ansässige Firma zum Betrieb eines Laboratoriums für Schwarz-Weiss-Film kommt den entsprechenden Wünschen entgegen. Man versucht dort, das Vertrauen der Vertreter der Cinémathèque Suisse in einheimische Betriebe zurückzugewinnen, nachdem anderenorts Material vom Filmarchiv mit ungeeigneter Maschinerie beschädigt worden ist.
Die einstigen Krienser Filmtage, heute VIPER genannt, sind seit einigen Jahren in Basel beheimatet. Die Basler Kinotheater bieten auf 30 Bildwänden eine Vielfalt von Lichtspielen an.
Brauchtum
Basler Fasnacht
- Siehe Hauptartikel: Basler Fasnacht
Die Basler Fasnacht ist die grösste Fasnacht der Schweiz und gleichzeitig die einzige protestantische Fasnacht der Welt. Beginn und zugleich Höhepunkt der Basler Fasnacht ist der Morgestraich, der am Montag nach Aschermittwoch, Morgens um vier Uhr in der Früh beginnt und nur von den Cliquen begangen wird. Trotz dieses ungewohnt frühen Auftakts zieht die Fasnacht jedes Jahr zehntausende Besucher an und geniesst weltweit grosse Bekanntheit. Die Fasnacht dauert drei Tage und Nächte und endet somit am Donnerstagmorgen um vier Uhr mit dem Endstreich. Während dieser 72 Stunden kann man auf den Strassen der Basler Innenstadt Cliquen, Guggenmusiken, Waggiswagen und Chaisen beobachten. Am Montag- und Mittwochnachmittag findet jeweils eine Parade aller Gruppen namens Cortège statt. Am Dienstagnachmittag ist die Kinder- & Familienfasnacht und Abends dann das grosse Guggen-Konzert. Zur Fasnacht gehören auch die kabarettistischen Schnitzelbänke in Baseldeutscher Sprache, die in den Bars und Restaurants der Stadt auftreten. Traditionelle Speisen zur Fasnacht sind die Mehlsuppe, die Ziebelewaie sowie die Käswaie.
Vogel Gryff
- Siehe Hauptartikel: Vogel Gryff
Abwechselnd im Turnus von drei Jahren, am 13., 20. oder 27. Januar, erlebt Basel alljährlich das Fest der drei Ehrengesellschaften zum Rebhaus, zur Hären und zum Greifen. An diesem Tag treten die drei personifizierten Schildhalter Vogel Gryff, ein Greif in schwerem Schuppenpanzer, der Wild Maa, ein Tännchen schwingender Wilder Mann und der Leu, ein Löwe, auf. Sie ziehen durchs Kleinbasel und führen dabei immer wieder ihre traditionellen Tänze vor.
Sport
In Basel gibt es zahlreiche Sportclubs, vor allem im Fussball. Der FC Basel ist für viele der Fussballclub einer ganzen Region und er ist gleichzeitig der international erfolgreichste Fussballclub der Schweiz. Der EHC Basel spielt in der höchsten Eishockey-Liga der Schweiz. Die Fechtgesellschaft Basel ist eine der ältesten der Schweiz und brachte u.a. Olympiasieger Marcel Fischer hervor. Auch im Tennis gibt es Erfolge zu nennen, Roger Federer und Patty Schnyder stammen aus Basel, bzw. dem Baselbiet. Basel ist auch Schauplatz der Swiss Indoors, einem internationalen Tennisturnier der ATP-Tour. Der St. Jakob Park ist regelmässig Schauplatz im internationalen Fussballgeschehen, so an der Fussball-Weltmeisterschaft 1954, der Fussball-Europameisterschaft 2008 bei Auftritten des FC Basel im internationalen Wettbewerben, den meisten Länderspielen der schweizer Nationalmannschaft und 2004 als Spielort im Benefizspiel zwischen den "Zidane & Friends" und "Ronaldo & Friends". Des weiteren werden der St. Jakob-Park und die St. Jakobshalle für Konzerte genutzt.
Sportereignisse
In Basel haben namhafte Sportereignisse aller Kategorien stattgefunden, und es sind in naher Zukunft weitere geplant. Einige Beispiele seien hier kurz erläutert.
1954 war Basel einer von sechs Spielorten der Fussball-Weltmeisterschaft 1954. 1969 fand hier auch die 5. Gymnaestrada statt. Weiter war die St. Jakobshalle 1986 einer der Austragungsorte der Handball-Weltmeisterschaft, 1998 von Spielen der Eishockey-Weltmeisterschaft (Weltmeister = Schweden / Schweiz 4. Schlussrang) und war 2006 einer von fünf Austragungsorten der Handball-Europameisterschaft. Basel ist als einer der Spielorte für die Fussball-EM 2008 ausgewählt worden. Die Spiele werden im Stadion St. Jakob Park stattfinden, darunter das Eröffnungsspiel und einer der beiden Halbfinals. Dies nicht zuletzt darum, da der St. Jakob Park die nötige Infrastruktur, welche an ein Stadion für diesen Grossanlass gestellt werden, bereits vor der Auswahl innehatte.
Im Tennis ist Basel jeweils Schauplatz der Swiss Indoors. Seit 1991 ist die St. Jakobshalle der Austragungsort für die Swiss Open im Badminton. Basel ist Austragungsort der seit 2000 stattfindenden European Skateboard Championships, welche die Europameisterschaft im Skateboardfahren darstellt. Sie wird jährlich auf der Kunsteisbahn St. Margarethen ausgetragen.
Sportverbände und -clubs
Die UEFA wurde 1954 in Basel gegründet, und Basel ist weiter der Sitz der International Handball Federation
Als namhafte Sportclubs sind zu erwähnen: der Ski-Club Basel (1904 gegründet und damit einer der ältesten Skiclubs der Schweiz), im Fussball einerseits der FC Basel, welcher in der Axpo Super League spielt und bereits elfmal Schweizer Meister wurde, dann der FC Concordia Basel früherer NLA-Teilnehmer, spielt aktuell in der Challenge League, der 3. bekannte Fussballverein ist der FC Nordstern Basel, der immerhin 3-facher Schweizer Vizemeister ist. Nummer 4 im Bunde sind die BSC Old Boys Basel ihreszeichen ebenfalls ehemaliger Nationalliga A-Teilnehmer.
Im Eishockey ist derzeit der EHC Basel als Vertreter der Region der einzige Eishockey-Club in der Nationalliga A.
Als einige Exoten sind zu nennen: der Judo Club Basel (1935 gegründet und somit einer der ältesten Judo Clubs in der Schweiz), der Basler Ruder-Club (1884 gegründet), der Unihockeyclub Basel Magic (Nationalliga A - Club) und schliesslich der Schachclub Birsfelden Beider Basel (Schweizergruppenmeister 2006).
Herausragende Sportlerinnen und Sportler
Basel hat eine Reihe von Sportgrössen hervorgebracht. Aus der Stadt sind dies folgende Athleten: die Fussballer Gottfried Dienst, ehem. Fussballschiedsrichter und Karl Odermatt, ehem. Fussballer; Emil Handschin, ehem. Eishockeyspieler.
Andere Sportgrössen wie der Fechter Marcel Fischer (Biel), Olympiasieger 2004, die Fussballnationalspieler Alexander Frei, Marco Streller und die Yakin-Brüder Murat und Hakan (Münchenstein), die Tennisspielerin Patty Schnyder (Bottmingen) sowie der Tennisspieler Roger Federer (Münchenstein) werden mit Basel in Verbindung gebracht, obschon sie eigentlich aus dem Kanton Basel-Landschaft stammen oder, wie Marcel Fischer, dort lange lebten.
Persönlichkeiten
- Für eine umfangreiche Liste der Basler Persönlichkeiten siehe auch: Söhne und Töchter von Basel und Liste der Basler Persönlichkeiten
- Für Sportlerinnen und Sportler siehe den Abschnitt Herausragende Sportlerinnen und Sportler
Politik und Stadtgeschichte
Als Stadtgründer gilt Lucius Munatius Plancus (87 v. Chr.–15 v. Chr.), der nach dem in Gaeta aufgefundenen Grabstein im Jahre 44 v. Chr. die Kolonie Augusta Raurica (heute: Augst) gegründet hat. Die archäologischen Zeugnisse setzen allerdings bereits im Jahr 6 v. Chr. ein, weshalb die Gründung heute nicht mehr klar nachweisbar ist.
Jakob Meyer zum Hasen wurde in 1482 Basel geboren und verbrachte sein ganzes Leben bis 1531 dort, dazu war von 1516 bis 1521 Bürgermeister der Stadt. Bekannt wurde er, weil er der erste Bürgermeister aus den Reihen einer Zunft war und die Darmstädter Madonna bei Hans Holbein dem Jüngeren in Auftrag gab.
Ein weiterer bedeutender Bürgermeister Basels war Johann Rudolf Wettstein (1582–1666), welcher in den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden unaufgefordert die Position der Schweizer Eidgenossenschaft vertrat und 1648 die Loslösung der damaligen Schweiz vom Heiligen Römischen Reich deutscher Nation erreichte.
Wirtschaft
Marcel Ospel (* 8. Februar 1950) ist ein Schweizer Manager und Verwaltungsratspräsident der UBS. Er ist Bürger von Basel und bekannt für sein Salär, welches in den Schweizer Medien als sehr hoch gehandelt wird. Im Grounding-Skandal der Swissair hatte er die Rolle als Ansprechpartner der Banken inne.
Wissenschaft und Religion
Der holländische Philologe, Philosoph und Humanist Erasmus von Rotterdam (1466 bzw. 1469–1536) verbrachte den Herbst seines Lebens in Basel. Er gilt durch seine kritischen theologischen Schriften als Vorreiter der Reformation.
Theophrastus Bombast von Hohenheim, bekannt unter dem Namen Paracelsus (1493–1541) war ein Arzt, Alchemist, Mystiker, Laientheologe und Philosoph. Er war durch seine Heilungserfolge legendär, hatte aber auch beissende Kritik zu verkraften. In Basel hatte er studiert und war ein Jahr als Stadtarzt tätig.
Johannes Heussgen oder bekannter unter Johannes Oekolampad (1482–1531) war Reformator in Basel und starb ebenda. Er genoss hohes Ansehen, aber nie eine solch einflussreiche Stellung wie Huldrych Zwingli in Zürich, da Basel Bischofssitz war. Durch Oekolampads Bemühungen wurde aber immerhin 1528 die Glaubensfreiheit für Reformierte in Basel genehmigt.
Als weiterer Reformator und Begründer des Calvinismus ist Johannes Calvin (1509–1564) zu erwähnen, der mehrere Jahre in Basel lebte und hier sein Hauptwerk Institutio Christianae religionis veröffentlichte. Calvins Ruf hat durch seine Befürwortung von Hexenverbrennungen arg gelitten. Später wurde er Reformator von Genf.
Die Familie Bernoulli hat über mehrere Generationen hinweg bedeutende Persönlichkeiten in Mathematik und Physik und anderen naturwissenschaftlichen Zweifen hervorgebracht. Acht Mitglieder der Familie waren Professoren, andere Familienmitglieder wandten sich mit Erfolg gesellschaftswissenschaftlichen oder künsterischen Disziplinen zu. Der mathematische Lehrstuhl war 105 Jahre von einem Bernoulli besetzt.[15] Jakob I. Bernoulli (1655–1705) war Mathematiker und Physiker. Er war zeitlebens in Basel beheimatet. Jakob Bernoulli hat wesentlich an der Entwicklung der Wahrscheinlichkeitstheorie sowie zur Variationsrechnung und zur Untersuchung von Potenzreihen mitgearbeitet. Daniel Bernoulli (1700–1782) war Mathematiker und Physiker und Neffe von Jakob. Mit Arbeiten zur Riccati-Gleichung wurde er europaweit bekannt. Der nach Daniel Bernoulli benannte Bernoulli-Effekt ist von großer Bedeutung in der Aerodynamik.
Als einer der bedeutensten Mathematiker überhaupt gilt Leonhard Euler (1707–1783). Euler wurde in Basel geboren und studierte dort. Seine Leistungen im Bereich der Mathematik sind immens und unbestritten, so wird er zum Beispiel als Erfinder der heute in der Mathematik gängigen Symbolik angesehen. Mit über 800 Publikationen gilt er zudem als der produktivste Mathematiker überhaupt. 2007 wird das 300. Geburtstag von Euler mit einem öffentlichen Festakt, Ausstellungen, Symposien, und Publikationen gefeiert. [16]
Der evangelisch-reformierte Theologe Karl Barth (1886–1968) lebte und wirkte in Basel. Er gilt im Bereich der europäischen evangelischen Kirchen aufgrund seiner theologischen Gesamtleistung als "Kirchenvater des 20. Jahrhunderts".
Kunst und Kultur
Urs Graf der Ältere (ca. 1485 bis 1529) war ein Glasmaler, Kupferstecher und Goldschmied der Renaissance, dessen Werke eine hohe Qualität besitzen und ausser den Glaswerken bis heute erhalten sind. Er verbrachte den zweiten Teil seines Lebens in Basel.
Ein bedeutender Maler der Renaissance war ohne Zweifel auch Hans Holbein der Jüngere (1497 oder 1498–1543), der sich selbst als Basler bezeichnete, obschon er nur von 1515 bis 1523 in Basel lebte. Holbein malte die Darmstädter Madonna oder den Totentanz.
Der Kulturhistoriker und Humanist Jacob Burckhardt (1818–1897) war zeitlebens in Basel ansässig. Seinen Schwerpunkt legte er auf Europas Kunstgeschichte, er erlangte hohe Anerkennung durch seine Werke, vor allem durch Die Zeit Constantins des Grossen von 1857.
Einer der bekanntesten deutschsprachigen Philosophen und Moralkritiker Friedrich Nietzsche (1844 - 1900) lebte und wirkte ebenfalls einige Zeit in Basel, er war hier Professor von 1869 bis 1879. Nietzsche nahm in seinen Ausführungen kein Blatt vor den Mund, so stammen Zitate wie "Gott ist tot" oder "Wenn Du zu Deiner Ehefrau gehst, vergiss die Peitsche nicht" von ihm. Als sein Hauptwerk gilt Also sprach Zarathustra.
Arnold Böcklin (1827–1901) war Maler, Zeichner, Grafiker und Bildhauer in Basel. Er gilt als einer der bedeutendsten bildenden Künstler des 19. Jahrhunderts in Europa. Das Werk Die Toteninsel stammt von ihm, auch ein spätes Selbstbildnis gehört zu seinen Hauptwerken.
Hermann Hesse (1877–1962) war ein deutsch-schweizerischer Dichter, Schriftsteller und Maler. Seine bekanntesten Werke sind Der Steppenwolf, Siddhartha und Das Glasperlenspiel. 1946 wurden ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen. Er lebte von 1899 bis 1904 in Basel.
Der Architekt Hannes Meyer (1889–1954) wurde in Basel geboren, lehrte am Bauhaus und hatte ein bewegtes Leben mit Stationen in der Schweiz, Deutschland, Russland und Mexiko. Ihm sind vor allem Werke im Bereich des Siedlungsbaus zu verdanken.
Einer der bekanntesten Schweizer Filmproduzenten ist Arthur Cohn (*1927), welcher in Basel geboren wurde. Cohn erlangte in Hollywood durch seine Produktionen Ruhm und Ehre, so ist er als einziger nicht-amerikanischer Produzent mit einem Stern in der Hollywood Walk of Fame vertreten. Seine bekanntesten Produktionen sind Central Station, Ein Tag im September, Hinter der Sonne und Die Kinder des Monsieur Mathieu.
Jacques Herzog (*1950) und Pierre de Meuron (auch *1950) bilden zusammen das bekannte Architekturbüro Herzog & de Meuron mit Sitz in Basel. Ihre Werke sind in der ganzen Welt bekannt, so beispielsweise der St. Jakobpark in Basel, die Allianz-Arena in München sowie Bauten in London, Tokio etc.
1957 wurde Dani Levy in Basel geboren. Er ist als Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur äusserst erfolgreich, seine Filme wie Meschugge und Alles auf Zucker! liefen am Filmfestival Cannes und an der Berlinale, wo er für letzteren Film auch Preise erhielt. Sein neuster Film Mein Führer – Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler lief im Frühjahr 2007 in den deutschsprachigen Kinos.
Einzelnachweise
- ↑ Vorlage:Metadaten Einwohnerzahl
- ↑ Webseite der Stadt Basel (Stand der Daten:31.12.2005)
- ↑ Webseite der TAB (Zahlen: 2004)
- ↑ Basel-Stadt Statistik
- ↑ Politikplan 2006–2009, Seiten 7, 36, 37, 57
- ↑ Israelitische Gemeinde Basel auf basel.ch
- ↑ Geschichte der Juden in Basel
- ↑ Bericht des Departaments Geographie der Universität Basel, Seite 47
- ↑ Wiki Genealogie: Wappen des Kantons Basel-Stadt
- ↑ Kanton Basel-Stadt im Offiziellen Wappenlexikon
- ↑ Hinweis zu den Infostellen auf mybasel.ch
- ↑ Pubikationen bei archaeobasel.ch
- ↑ Übersicht Infostellen der Archäologischen Bodenforschung Basel
- ↑ Ausgrabungsbeispiele auf mybasel.ch
- ↑ Hans Wussling: Biographien bedeutender Mathematiker, Aulius Verlag & Deubner, ISBN 3-7614-1191-X, Seite 222
- ↑ Leonhard Eulers 300. Geburtstag - Basel 2007