Ostwestfalen-Lippe

östlichste Region in Nordrhein-Westfalen, identisch mit dem Regierungsbezirk Detmold
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Mai 2007 um 10:10 Uhr durch Aeggy (Diskussion | Beiträge) (Einleitung + wikilink). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Ostwestfalen-Lippe, auch abgekürzt als OWL, ist die östliche Region des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Sie wurde nach dem Zweiten Weltkrieg durch den Beitritt des Landes Lippe zum neu gegründeten Nordrhein-Westfalen geschaffen und verwaltungspolitisch durch den Regierungsbezirk Detmold gebildet. Ostwestfalen-Lippe umfasst damit neben dem ehemaligen Land Lippe, heute Kreis Lippe die Region Ostwestfalen, also ehemals preußisches Gebiet mit den Kreisen Gütersloh, Herford, Höxter, Minden-Lübbecke, Paderborn und die kreisfreie Stadt Bielefeld. Aus diesen beiden Gebieten ergab sich der in den letzten Jahrzenten synonym zum Regierungsbezirk Detmold benutzte neue Name Ostwestfalen-Lippe. Er wird in Zukunft durch die geplante Auflösung des Regierungsbezirkes Detmold durch die Landesregierung NRW verstärkt als Identifikation der Region im Sinne des Regionalmarketings benutzt werden.

Ostwestfalen-Lippe
Hermannsdenkmal bei Detmold
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Landschaftsverband: Westfalen-Lippe
Regierungsbezirk: Detmold
Körperschaft: ?
Fläche: 6.518 km²
Einwohner: 2.067.292 (30. Juni 2006)
Bevölkerungsdichte: 317 Einwohner/km²
Höchster Punkt: Köterberg (496 m ü. NN)
Niedrigster Punkt: ?
Nord-Süd-Ausdehnung: ? km
West-Ost-Ausdehnung: ? km
Kfz-Kennzeichen: BI, GT, HF, HX, LIP, MI, PB
Gliederung Ostwestfalen-Lippe: 1 kreisfreie Stadt,
6 Kreise
Website: www.ostwestfalen-lippe.de
Politik
Regierungspräsidentin: Marianne Thomann-Stahl (FDP)
Bevölkerung
Arbeitslosenquote: ? (4. Januar 2005)
Karte
Regierungsbezirk Detmold in Nordrhein-Westfalen

Das Regionalbewusstsein der Bevölkerung ist unterschiedlich ausgeprägt und orientiert sich dabei eher an den historischen Grenzen, die durch die teilweise unterschiedliche religöse Prägung unterstützt wird. Verbindend wirken neben der langen gemeinsamen Geschichte von Ostwestfalen und Lippe, der ländliche Charakter und die plattdeutsche bzw. niederdeutsche Sprache seiner Bewohner.

Ostwestfalen-Lippe hat heute rund 2,07 Mio. Einwohner (2006) und umschließt eine Fläche von etwa 6.500 Quadratkilometern. In seinen Grenzen finden sich der Ballungsraum Gütersloh-Bielefeld-Herford, aber auch ländliche Gebiete wie der Kreis Höxter oder das Lipper Land. Größte Stadt sowie kulturelle und wirtschaftliche Metropole der Region ist Bielefeld, ebenfalls Großstadt und Oberzentrum ist die Universitätsstadt Paderborn. Verwaltungspolitsches Zentrum ist das lippische Detmold mit Sitz des Regierungspräsidenten.

Inoffizielles Wahrzeichen der Region ist das Hermannsdenkmal bei Detmold.

Geographie

Ostwestfalen-Lippe liegt im Osten von Westfalen und dem angegliederten Land Lippe am Übergang der Mittelgebirge in die Norddeutsche Tiefebene. Da die Region eine verwaltungspolitische Einheit bildet, kann man hier nicht von einer einheitlichen Landschaft reden. Trotzdem ist sie für den Übergangsraum typisch. Im Osten wird die Region vom Weserbergland begrenzt, im Süden vom Hessischen Bergland, im Westen reicht sie mit den Kreisen Paderborn und Gütersloh über das Grenzgebirge Teutoburger Wald in die Westfälische Bucht hinaus und im Norden wird sie durch das Wiehengebirge und die Nordeutsche Tiefeebene begrenzt. Zentrale Mittelgebirgsgegenden sind das Lipper Bergland, im nördlichen Bereich das Ravensberger Hügelland, der schon erwähnte Teutoburger Wald mit dem sich südlich anschließenden Eggegebirge und die Warburger Börde östlich und der Paderborner Hochfläche westlich davon.

Verwaltung

Die Region Ostwestfalen-Lippe wird in erster Linie von den Städten und Kreisen selbst verwaltet, es gibt hier keinen Zweckverband. Die mittlere Verwaltungsebene wird unter der Bezirksregierung Detmold durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe mit seinem Verwaltungssitz in Münster gewährleistet.

Ostwestfalen-Lippe ist historisch-politisch keine und geografisch nur bedingt eine Einheit. 80 % der Fläche gehen auf den alten Regierungsbezirk Minden zurück, 20 % der Fläche sind durch den Beitritt von Lippe dazugekommen. Diese beiden Gebiete wurden erst nach dem Beitritt des Landes Lippe zum Bundesland Nordrhein-Westfalen verwaltungstechnisch zusammengefasst. Dazu wurde die alte Bezirksregierung in Minden aufgelöst und eine neue gemeinsame Bezirksregierung Detmold geschaffen. Die verwaltungsrechtliche Entwicklung von Ostwestfalen ist auf die preußischen Provinz Westfalen zurückzuführen, die nach Beschlüssen des Wiener Kongresses von 1815 gegründet wurden. Das Land Lippe war bis 1947 ein selbstständiges deutsches Land, bis 1918 Fürstentum, dann Freistaat und hat eine andere historisch politische Tradition.

Zukünftige Entwicklung

Nach den Plänen der Landesregierung soll diese alte Struktur in einer Verwaltungsreform bis 2012 aufgehoben werden. Die Bezirksregierungen sollen durch neue Regionalpräsidien, von denen eines Westfalen umfassen soll, ersetzt werden. Dabei ist die Stellung des Landes Lippe mit der Sonderfunktion aufgrund der Lippische Punktationen noch nicht geklärt.


Wissenschaft und Bildung

 
Blick von Minden auf die Weser und die Porta Westfalica
 
Paderborner Dom
 
Alter Markt in Bielefeld

In Ostwestfalen gibt es zahlreiche Hochschulen. Neben den Fachhochschulen sind vor allem die Universitäten in Bielefeld und Paderborn überregional bekannt. An der Universität Paderborn sind ca. 14.100 Studierende (WS 2006/07) in 117 Studiengängen immatrikuliert, an der Universität Bielefeld ca. 18.000 (WS 2006/07) in 73 Studiengängen. Im Forschungsranking des Gütersloher Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) belegen Informatik, Wirtschaftsinformatik und Anglistik in Paderborn und Soziologie, Geschichte und Pädagogik in Bielefeld vordere Plätze. Ergänzt wird das Forschungsangebot in Ostwestfalen-Lippe durch zwei Außenstellen von Fraunhofer-Instituten in Paderborn. Ebenfalls von überregionaler Bedeutung sind im Lippischen die Fachhochschule Lippe und Höxter in Lemgo und die Hochschule für Musik in Detmold. In Bielefeld ist die Fachhochschule Bielefeld mit einer Außenstelle in Minden ansässig. Internationale Beachtung findet die wissenschaftliche Forschung des Herz- und Diabeteszentrums Nordrhein-Westfalen in Bad Oeynhausen. Die Einrichtung ist Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum.

Religion

Die Region ist traditionell in zwei unterschiedlich religiös geprägte Gebiete zu unterteilen die in der letzten Zeit durch Mobilität der Bevölkerung weitere Vermischungen und religiöse Ergänzungen und Fluktuationen erleidet.

Da ist zum einen das Gebiet des ehemaligen Hochstifts Paderborn im Süden und Westen der Region. Es ist bis heute vom Katholizismus geprägt. Und da ist zum anderen das Minden-Ravensberger Land mit der Prägung durch die lutherische Erweckungsbewegung des 19. Jahrhunderts unter Führung Johann Heinrich Volkenings. Es hat tiefe Spuren im kirchlichen Leben hinterlassen.

Das ehemalige Fürstentum Lippe besitzt eine eigene Landeskirche. Sie ist eine der beiden in Deutschland vorhandenen reformierten Landeskirchen.

Wirtschaft

Ostwestfalens Wirtschaft wird dominiert von Unternehmen aus den Bereichen Maschinenbau, Lebensmittelindustrie, IT-Industrie und Möbelindustrie, die im Bezug auf das Bundesgebiet und teilweise international einen sehr hohen Stellenwert haben.

Möbelindustrie

Etwa 70 % der deutschen Küchenmöbel werden in Ostwestfalen-Lippe hergestellt. Mit dem Kompetenzzentrum der Holz-, Möbel- und Kunststoffindustrie sind folgende Fachverbände der Holz- und Möbelindustrie in Herford ansässig: Verband der Deutschen Küchenmöbelindustrie, Verband der Deutschen Polstermöbelindustrie, Verband der Holzindustrie und Kunststoffverarbeitung Westfalen-Lippe e. V., Industrieverband Möbel - Holz - Kunststoff Westfalen, Fachverband Serienmöbelbetriebe des Handwerks, Service-Gesellschaft der Holz- und Möbelindustrie Herford mbH.

Entbürokratisierung

Seit 2004 ist Ostwestfalen-Lippe neben Bremen und Westmecklenburg Modellregion für Bürokratieabbau.

Verkehr

Straßenverkehr

Durch Ostwestfalen-Lippe verlaufen die Bundesautobahnen A 2, A 30, A 33 und A 44. Wichtige Verkehrsknotenpunkte sind Bad Oeynhausen, Bielefeld, Minden und Paderborn.

Schienenverkehr

Wichtigster Bahnhof für den Fern- und Nahverkehr ist Bielefeld mit ICE- und IC-Systemhalten. Weitere IC sowie einzelne ICE halten auch in Paderborn, Gütersloh, Minden, Herford, Bad Oeynhausen, Bünde, Warburg und Altenbeken. Wichtigster Nahverkehrsknotenpunkt ist der Bahnhof Herford, der inzwischen bezüglich der Anzahl der haltenden Nahverkehrszüge die ehemaligen Eisenbahnknotenpunkte Löhne und Altenbeken übertroffen hat.

Luftverkehr

In Büren-Ahden im Kreis Paderborn befindet sich der Flughafen Paderborn/Lippstadt als einziger Flughafen der Region.

Sehenswürdigkeiten und Kultur

 
Externsteine bei Horn-Bad Meinberg
 
Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica
 
Historisches Rathaus Paderborn
 
Das Lippische Landestheater in Detmold
 
Sparrenburg in Bielefeld
 
Mittellandkanal bei Minden

Schlösser, Burgen und Denkmäler

Kirchen

Bauwerke

Museen


Naturdenkmäler


Die Region ist mit ihren Garten- und Parkanlagen in das European Garden Heritage Network eingebunden.


Persönlichkeiten

Siehe Liste der Persönlichkeiten aus Ostwestfalen-Lippe

Sport

In der 2. Fußball-Bundesliga der Frauen (Gruppe Nord) spielen die Damenmannschaften des FC Gütersloh 2000 und des Herforder SV Borussia Friedenstal.
Mit der HSG Blomberg-Lippe stellt Ostwestfalen-Lippe auch einen Vertreter in der Frauenbundesliga.
  • Golf: Mit über 20 Golfclubs ist OWL eine Region mit besonders hoher Golfplatz-Dichte.
  • Paintball: Der wohl bekannteste und größte Paintball-Verein der Region sind die OWL-Sharks.

Siehe auch

Vorlage:Navigationsleiste Regionen in Nordrhein-Westfalen