SV Darmstadt 98

Sportverein aus Darmstadt, Hessen
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Vorlage:Fußballklub Infobox Der SV Darmstadt 98 ist der bekannteste Sportverein in Darmstadt. Die Farben des Vereins sind blau-weiß. Neben Fußball werden noch zahlreiche andere Sportarten angeboten.

Die Fußball-Abteilung trägt ihre Heimspiele im Stadion am Böllenfalltor aus. Sie spielt aktuell in der Regionalliga Süd. Trainer seit 6. Oktober 2006 ist Gerhard Kleppinger.

Geschichte des Vereins

1898–1919: Entstehung eines Darmstädter Sportvereins

 
Die Ensgräbers

Das mit dem 22. Mai 1898 notierte Gründungsdatum entspricht dem des FK Olympia 1898 Darmstadt, welcher von Professor Ensgräber, seinen fünf Söhnen Fitz, Bernhard, Karl, Wilhelm und Ernst sowie anderen Schülern, hauptsächlich Gymnasiasten, die sich mit den Ensgräbern gelegentlich zum Fußballspielen auf dem Schlossgartenplatz trafen, gegründet wurde. Somit zählt der SV 98 zu den ältesten Vereinen in der deutschen Fußball-Landschaft und ist außerdem der älteste der großen Traditionsvereine im Rhein-Main-Gebiet. Durch die Einberufung zahlreicher Spieler in die Reichswehr während des Ersten Weltkrieges entstanden Spielgemeinschaften, so genannte Kriegsmannschaften, welche aus einer Fusion mit dem Stadtkonkurrenten SC Darmstadt 05 hervorgingen und damit den Fußballbetrieb in Darmstadt aufrecht erhielten. Am 11. November 1919 wurde die Vereinigung offiziell. Der SV Darmstadt 1898 war entstanden.

1950–1978: Die ersten Erfolge

Anfang der Fünfziger-Jahre stellten sich die ersten sportlichen Erfolge ein. Im Jahr 1950 besiegte der SV Darmstadt 98 vor 12.000 Zuschauern im Hochschulstadion, welches heute zur Technischen Universität Darmstadt gehört, Viktoria Aschaffenburg mit 3:2 und qualifizierte sich damit für die Relegationsrunde um den Aufstieg in die Oberliga Süd, der damals höchsten deutschen Spielklasse. Mit fünf Siegen aus sechs Spielen meisterten die Lilien ihre Aufgaben gegen den 1. FC Bamberg, Union Böckingen und den 1. FC Pforzheim bravourös und lösten ein in Darmstadt noch nie dagewesenes Fußballfieber aus. Seit 1965 gehörte der SV Darmstadt 98 kontinuierlich dem erweiterten Kreis des bezahlten Fußballs an.

1978–1993: Von Höhen und Tiefen

Am 28. Mai 1978 feierte der SV 98 seinen bislang größten Erfolg in der Vereinsgeschichte: durch einen 2:0-Sieg gegen den Topfavoriten 1. FC Nürnberg vor 26.000 Zuschauern am Böllenfalltor und ein 6:1 gegen den FK Pirmasens reichte den Lilien ein 2:2 gegen die Stuttgarter Kickers, um in die 1. Fußball-Bundesliga aufzusteigen. Die Meisterschaftsfeier legte die Darmstädter Innenstadt lahm und das Siegerteam wurde am Luisencenter von Oberbürgermeister Heinz-Winfried Sabais (SPD) in Empfang genommen. In dieser Zeit prägten Stars wie Walter Bechtold und Manfred Drexler das Gesicht des SV 98. Trotz einer soliden Leistung und Siege gegen Borussia Dortmund, Borussia Mönchengladbach, VfL Bochum und Eintracht Frankfurt stieg der Verein nur ein Jahr später wieder in die Zweitklassigkeit ab. Zwar wurde die Operation Wiederaufstieg 1981 erfolgreich umgesetzt, doch in diesem Jahr war die Liga für die Lilien entschieden zu stark und somit verabschiedete sich der Sportverein vorläufig zum letztem Mal vom deutschem Fußball-Oberhaus. Es folgten turbulente Zweitligajahre. Nach anfänglichen Favoritenansprüchen versank der Verein in eine Krise und musste 1985 auf Tabellenplatz 15 gar um den Klassenerhalt bangen. Doch diese Krise legte sich und so wurden neuerliche Aufstiege nur um Haaresbreite verpasst: 1987 wurde der SV Darmstadt 98 mit zwei Punkten Rückstand auf den FC St. Pauli Vierter, ein Jahr später scheiterte er in der Relegation an Waldhof Mannheim erst im Elfmeterschießen mit 5:4. Dieses Jahr wurde den Lilien zum Verhängnis: Der Verein stieg nach zahlreichen erfolglosen Spielzeiten 1993 als Letzter in die Regionalliga Süd ab.

1993–2003: Vereinskrisen

Nach dem Zweitligaabstieg musste der Verein komplett neu aufgebaut werden, und so spielte der abgestiegene Sportverein erneut um den Abstieg, diesmal in der Regionalliga Süd, welche zu diesem Zeitpunkt noch viergeteilt war. Zwar hielten sich die Lilien mal mehr, mal weniger knapp im Profifußball, 1998 aber stiegen sie nach einer 0:2-Niederlage gegen den direkten Kontrahenten SC Weismain am vorletztem Spieltag ab. Eine Woche später besiegelte der SC Neukirchen durch einen 3:0-Sieg bei den Amateuren des Karlsruher SC den ersten Abstieg der Darmstädter nach dem Zweiten Weltkrieg in die Viertklassigkeit. Dieser Schock wirkte zunächst heilsam. Nach wesentlichen Änderungen im Vereins- und Vorstandssystem schaffte der SV 98 unter Slavko Petrovic den direkten Wiederaufstieg. Durch die Veränderung des drittklassigen Ligasystems von vier in zwei Unterteilungen musste der Aufsteiger gleich unter die elf besten Mannschaften kommen. Nach einem Jahr Abstiegskampf meisterten die Lilien die Qualifikation mit einem neunten Rang. Die Hoffnung für den Sportverein bestätigte sich zunächst und so zählten die Darmstädter ein Jahr später gar zu den Favoriten um den Zweitligaaufstieg. Dieser Traum wurde ihnen aber vom hochgelobten Trainer Michael Feichtenbeiner nicht erfüllt. Das folgende Jahr 2001/2002 wurde der Ursprung einer weiteren sportlichen Krise. Der Anwärter auf die ersten beiden Plätze belegte nur den 14. Platz. Unter dem neuem Trainer Hans-Werner Moser verschlimmerte sich die Situation weiter und so stieg der Verein nach vier Drittliga-Jahren mit Höhen und Tiefen erneut in die Oberliga Hessen ab.

2003–2008: Höhenflüge und langfristige Talfahrt

Mit dem Anspruch des direkten Wiederaufstiegs ging der SV Darmstadt 98 in die Saison 2003/2004, welche eine der eindrucksvollsten der vergangenen Jahre werden sollte. Unter dem neuen Trainer Bruno Labbadia schafften die Lilien mit 88 von 102 Punkten, der bislang höchsten Ausbeute in der Ligageschichte, ihr Saisonziel. In einem denkwürdigen Duell gegen den KSV Hessen Kassel setzten sich die Darmstädter mit vier Punkten Vorsprung durch. Das folgende Jahr verlief ähnlich erfolgreich: Mit dem Ziel Klassenerhalt gestartet, erreichten die Lilien sofort Rang fünf und durften sich sogar zwischenzeitig und völlig unerwartet Hoffnungen auf die Zweite Liga machen. In der Saison 2005/2006 schließlich nahm sich der Verein erneut vor, die Rückkehr in den Profifußball zu schaffen. Damit endete aber vorerst der Höhenflug der 98er. Nach einem holprigen Start begann der Vorstand an dem Erreichen des vorgegebenen Saisonziels zu zweifeln, was Trainer Labbadia zum Rücktritt im Jahre 2006 veranlasste. Der Rückzug des Trainers änderte nichts an der Leistung der Mannschaft und so belegten die Lilien auch in dieser Saison einen diesmal enttäuschenden 5. Platz. Danach entschied sich der Vorstand für einen kompletten Neuanfang im sportlichen Bereich. Vom gesamten Kader wurden nur fünf Spieler gehalten. Als Trainer wurde Gino Lettieri verpflichtet, dessen Aufgabe es war, aus den wenigen finanziellen Möglichkeiten eine komplett neue Mannschaft zu bilden, welche schließlich zu einem großen Teil aus Führungsspielern seines ehemaligem Clubs SpVgg Bayreuth bestand, dem aus Finanzgründen die Lizenz für die Regionalliga verweigert wurde. Nach der Vorgabe, oben mitzuspielen, wurde Lettieri nach nur zehn Spieltagen beurlaubt, da der Sportverein mit 9 von 30 möglichen Punkten auf einen Abstiegsplatz stand. Seine Nachfolge trat am 6. Oktober 2006 Gerhard Kleppinger an. Neue Zielsetzung des Vereins ist nun der Klassenerhalt und im darauf folgenden Jahr die Qualifikation für die eingleisige 3. Bundesliga.

Sportliche Erfolge

  • Hessenmeister: 1950, 1962, 1964, 1971, 1999, 2004
  • Süddeutscher Meister: 1973
  • Meister der 2. Bundesliga-Süd, Aufstieg in die 1. Bundesliga: 1978, 1981
  • Hessenpokal-Sieger: 1999, 2001, 2006

Personalien

Alle Trainer seit 1945

Name Trainer von Trainer bis
Adam Keck 1945 14. September 1950
Bohuslav Snopek 19. September 1950 September 1951
Fritz Meusel September 1951 November 1951
Rudolf Gramlich November 1951 März 1952
Lothar Schröder 1952 1953
Karl Vetter 1953 Februar 1955
Hermann Schmidtmer Februar 1955 30. Juni 1956
Ludwig Kolb 1956 1959
Adolf Schmidt 1959 1961
Ernst Lehner 1961 Februar 1966
Albert Thalheimer Februar 1966 31. Oktober 1966
Hermann Schmidtmer 31. Oktober 1966 30. Juni 1967
Radoslav Momirski 1967 1968
Heinz Lucas 1968 1970
Adolf Schmidt 1970 Oktober 1970
Wolfgang Solz Oktober 1970 30. Juni 1971
Udo Klug 1. Juli 1971 9. November 1976
Lothar Buchmann 15. November 1976 7. April 1979
Klaus Schlappner 18. April 1979 30. Juni 1979
Jörg Berger 1. Juli 1979 18. Januar 1980
Werner Olk 21. Januar 1980 13. März 1982
Manfred Krafft 22. März 1982 30. Juni 1983
Hans-Dieter Zahnleiter 1. Juli 1983 13. April 1984
Lothar Kleim 14. März 1984 23. September 1984
Udo Klug 27. September 1984 29. Juni 1986
Eckhard Krautzun 9. September 1986 9. Juni 1987
Uwe Ebert 10. Juni 1987 30. Juni 1987
Klaus Schlappner 1. Juli 1987 30. Juni 1988
Werner Olk 1. Juli 1988 17. November 1988
Rainer Scholz 18. November 1988 2. März 1989
Eckhard Krautzun 3. März 1989 30. Juni 1989
Dieter Renner 5. Juli 1989 31. März 1990
Uwe Klimaschefski 3. April 1990 6. April 1990
Uwe Ebert 7. April 1990 18. Mai 1990
Slobodan Cendic (Vertrag nicht umgesetzt) 1. Juni 1990 13. Juni 1990
Jürgen Sparwasser 21. Juni 1990 5. November 1991
Uwe Ebert 6. November 1991 15. Dezember 1991
Rainer Scholz 1. Januar 1992 31. August 1992
Gernot Lutz 1. September 1992 21. September 1992
Alexander Mandziara 22. September 1992 30. Juni 1993
Gernot Lutz 1. Juli 1993 20. Februar 1994
Gerhard Kleppinger 21. Februar 1994 1. Mai 1996
Max Reichenberger 3. Mai 1996 10. Oktober 1996
Martin Bremer 11. Oktober 1996 16. Oktober 1996
Lothar Buchmann 17. Oktober 1996 17. Mai 1998
Slavko Petrovic 18. Mai 1998 12. Oktober 1999
Eckhard Krautzun 12. Oktober 1999 27. Mai 2000
Michael Feichtenbeiner 27. Mai 2000 23. April 2002
Hans-Werner Moser 21. Mai 2002 9. April 2003
Bruno Labbadia 28. Mai 2003 31. Juni 2006
Gino Lettieri 1. Juni 2006 5. Oktober 2006
Gerhard Kleppinger 6. Oktober 2006

Bekannte ehemalige Spieler

Der bis heute hoch verehrte Stürmer Walter Bechtold wechselte 1972 in die Regionalligamannschaft SV Darmstadt 98 und führte die Lilien 1978 in die 1. Fußball-Bundesliga. Er hatte als Kapitän maßgeblichen Anteil am größten Erfolg der Vereinsgeschichte.


Der Allrounder Manfred Drexler war mit 21 Toren der Topscorer der Aufstiegself. Er spielte fünf Jahre lang am Böllenfalltor, bevor er nach dem Abstieg 1979 zum FC Schalke 04 wechselte.


Dieter Rudolf ist eine Darmstädter Torwartlegende. Mit 323 Einsätzen schritt er während der großen Erfolgszeit des SV 98 durch Höhen und Tiefen und genießt immer noch bei den Fans große Sympathien.


Der aktuelle Trainer der Lilien begann in Darmstadt seine große Karriere. In den 80er-Jahren war er bei den Bundesligamannschaften des Karlsruher SC, FC Schalke 04, Borussia Dortmund und KFC Uerdingen 05 Stammspieler und hat 287 Bundesliga- und 254 Zweitligaspiele vorzuweisen.


Seine größten Erfolge feierte Peter Cestonaro in Darmstadt. Der Goalgetter erlebte sowohl den Bundesligaauf- als auch den -abstieg, ehe er im Januar 1983 für die letzten dreieinhalb Jahre zum KSV Hessen Kassel wechselte.


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Bum Kun Cha

Der Südkoreaner Bum Kum Cha absolvierte beim 3:1-Sieg am 30. Dezember 1978 gegen den VfL Bochum sein einziges Spiel für die Lilien. Nach seinem mysteriösem Verschwinden, welches durch den Wehrdienst in seinem Heimatland zu erklären war, wechselte er zu Eintracht Frankfurt. Der Nationalspieler feierte mit den Adlern 1981 den DFB-Pokalsieg und wurde zweimal UEFA-Cup-Sieger (1980 mit Eintracht Frankfurt sowie 1988 mit Bayer 04 Leverkusen).


Kurt Eigl absolvierte eine Saison bei den Lilien, die Abstiegssaison 1978/1979. Zuvor wurde er mit dem Hamburger SV einmal Europapokalsieger der Pokalsieger, einmal DFB-Pokalsieger und zweimal Deutscher Vizemeister.


Der ehemalige Erfolgstrainer der Lilien begann seine Karriere beim SV Darmstadt 98, bei dem er drei Jahre im Angriff spielte. Seine größten Erfolge als Spieler feierte er beim 1. FC Kaiserslautern und beim FC Bayern München. Insgesamt wurde er einmal deutscher Pokalsieger, zweimal Deutscher Meister und einmal Deutscher Vizemeister. Labbadia erzielte in 328 Bundesliga- und 229 Zweitligaspielen 205 Tore.


Auch Bernhard Trares, der seine Karriere erst 2004 beim Karlsruher SC beendete, hatte die Wurzeln seiner Karriere in Darmstadt, wo er fünf Jahre in der 2. Fußball-Bundesliga spielte. Später spielte er beim TSV 1860 München und wurde mit dem SV Werder Bremen einmal DFB-Pokalsieger, zweimal deutscher Vizemeister und einmal Vizemeister im Ligapokal.


Der Chinese Guangming Gu, welcher nie bei einem anderem Verein als beim SV Darmstadt 98 gespielt hat, gilt auch als eine Legende. In fünf Jahren am Böllenfalltor machte sich der Stürmer, der anfangs noch im Mittelfeld spielte, vor allem durch Torvorlagen einen Namen.


Der Abwehrspieler Benjamin Lense machte in Darmstadt auf sich aufmerksam, ehe er für drei Jahre zu Arminia Bielefeld wechselte. 2006 feierte er mit dem 1. FC Nürnberg einen sechsten Platz, nun spielt er beim VfL Bochum.


Michael Anicic, einst als großes Talent gehandelt, wechselte erst nach seinen größten Erfolgen nach Darmstadt. 2004 stieg der ehemalige Bundesligist von Eintracht Frankfurt in die Regionalliga Süd auf, 2005 kehrte er als Kapitän ans Böllenfalltor zurück. Derzeit fällt er durch häufige Vereinswechsel auf.


Die Mainzer Legende Jürgen Kramny wechselte 2005 für ein Jahr nach Darmstadt, sein Vertrag wurde aber nur ein halbes Jahr später aufgrund mangelnder Leistung aufgelöst. Kramny wurde 1992 mit dem VfB Stuttgart Deutscher Meister.


Das Nachwuchstalent Ivo Ilicevic wurde in Darmstadt entdeckt. Nach seiner Zeit als A-Jugendspieler fand er schnell in der Regionalligamannschaft einen Stammplatz. Umworben von zahlreichen Profimannschaft, entschied er sich 2006 für einen Wechsel zum VfL Bochum.

alle Angaben zu Spielen und erzielten Toren beziehen sich auf die Zeit beim SV 98

Der aktuelle Kader

Name Rückennummer Nationalität
Tor
Bastian Becker 1  
Jörg Staniczek 25  
Sven Schmitt 23  
Abwehr
Achim Pfuderer 3  
Adiele Echendu 5  
Alexander Konjevic 17  
Richard Hasa 27  
Patrick Kaesberg 14  
Mergim Mavraj 20    
Peter Endres 19  
Gerrit Bürk ?  
Mittelfeld
Adrian Mahr 2  
Stephan Hanke 4  
Sebastiao da Veiga 9  
Alberto Mendez 7    
Christian Wiesner 18  
Marcus Mann 16  
Stefan Leitl 6  
Zivojin Juskic 8  
Sturm
Markus Beierle 13  
Jules Bertrand Bingana 10    
Nico Beigang 11  

Die aktuelle Sportliche Leitung und Vereinsführung

Name Funktion
Trainer- und Betreuerstab
Gerhard Kleppinger Trainer
Richard Hasa Co-Trainer
Ferenc Rott Torwarttrainer
Eddy Sözer Amateurtrainer
Benjamin Rzepka Betreuer
Dr. med. Michael Weingart Mannschaftsarzt
Priv. Doz. Dr. med. G. Trieb Internist/Kardiologe
Alexander Wall Physiotherapeut
Daniel Mereilles Physiotherapeut
Präsidium
Karl-Heinz Wandrey Präsident
Karlheinz Hahn Vize-Präsident
Jürgen Müller Vize-Präsident
Christina Haerle-Petit Finanzen
Tom Eilers Sport-Manager
Wolfgang Arnold Amateur-Abteilungen
Uwe Wiesinger Präsidiumsberater
Geschäftsstelle
Wolfgang Knöß Geschäftsführer und Medienbeauftragter
Stefanie Kaltwasser Marketing
Jutta Arnold Sekretariat
Klaus Löwenstein Ticketing, Presse-

und Arbeitskarten

Heike Heiermann Buchhaltung
Michael Müller Mitgliederverwaltung
Inge Dietrich Spenden
Jochen Wöbke Abrechungen
Peter Kunz Stadionmoderator
Hans-Jörg Becker Schiedsrichter
Peter Unsleber Schiedsrichter
Dieter Nover Schiedsrichter
Tobias Petzold Plakate
Uwe Janssen Fanbeauftragter
Thomas Waldherr Internet

Sponsoren

 
Hauptsponsor

Der Haupt- und Trikotsponsor des SV Darmstadt 98 ist Wella. Im Oktober 2001 löste der Hersteller von Haarkosmetik und Düften die entega GmbH (Teil der HEAG) ab, welche kurzzeitig für das kriselnde Managerunternehmen Göbel & Partner eingesprungen war. Die Wella AG hat ihre weltweite Konzernzentrale in Darmstadt stationiert und fühlt sich somit nach eigenen Angaben verbunden, dem Fußballverein ihres Standortes zur Rückkehr zum Profifußball zu verhelfen. Nach Medienangaben tut sie das mit 400.000 Euro jährlich, was aber weder vom Vereinspräsidium noch vom Vorstand des Unternehmens offiziell bestätigt wird. Der Vertrag zwischen Darmstadt 98 und Wella wurde Anfang 2007 bis Juli 2008 verlängert.

 
T-Online-Zentrale in Darmstadt

Drei weitere wichtige Säulen in der Finanzplanung des Vereins sind die drei Premiumsponsoren. Dazu zählt der ehemalige Trikotsponsor entega sowie die HEAG Südhessische Energie (HSE) und T-Online. Nach Informationen des Darmstädter Echos bildet die HSE mit 200.000 Euro zusammen mit Wella den größten Teil des Werbe-Etats, der für die Saison 2006/2007 auf 1,3 Millionen Euro beziffert wurde. Das Energieversorgungsunternehmen verlängerte gleichzeitig mit Wella den Vertrag, welcher wie beim Hauptsponsor auch im Falle eines Abstieges in die Oberliga gilt, dann allerdings in einem bescheidenerem Rahmen. Der dritte Premiumsponsor T-Online, der ebenfalls seinen Sitz in Darmstadt hat, unterstützt den Verein in der laufenden Saison mit geschätzten 130.000 Euro. Allerdings gilt es als unwahrscheinlich, dass das Unternehmen der Deutschen Telekom AG Sponsor der Lilien bleibt, da der Vorstand Einsparungen im Sport-Sponsoring in Höhe von 200 Millionen Euro angekündigt hat. Erste Anzeichen dafür waren die Einstellung des Lilien-Magazins, welches von T-Online finanziert und das letzte Mal am 27. Dezember 2006 auf rheinmaintv ausgestrahlt wurde.

Einen weiteren Teil des Sponsorenkreises bilden elf Co-Sponsoren, von welchen zehn ihren oder einen Standort in Darmstadt und Umgebung besitzen. Dazu zählt das Verkehrs- und Energieversorgungsunternehmen HEAG, die Sparkasse Darmstadt, die Pfungstädter Brauerei, das Chemie- und Pharmaunternehmen Merck, der Cateringservice stolz service, das Managerunternehmen Amadeus Fire, das Bauunternehmen bauverein AG, Lotto in Hessen sowie der internationale Autovermieter Hertz, welcher eine Zweigstelle in Rüsselsheim besitzt.

 
Ausrüster

Außerdem wird der Verein noch von 40 sogenannten Partner der Lilien unterstützt.

Ausrüster ist seit 2005 der US-Sportartikelkonzern Nike. Er löste damit den italienischen Konkurrenten Fila ab, dessen auslaufender Vertrag nicht verlängert wurde. Nike veränderte den Blauton der Heimtrikots heller und führte außerdem komplett schwarze Auswärtstrikots ein, die davor noch hauptsächlich aus Weiß bestanden.

Fanszene

Allgemein

 
Gegengerade (Ultras Darmstadt) gegen Hertha BSC Berlin

Der SV Darmstadt 98 hat eine im Vergleich zu anderen Süd-Regionalligisten sehr breite Fanszene. Dies ist schon an den Zuschauerzahlen zu sehen, welche je nach Leistungsstand, Jahreszeit und Gegner zwischen 3500 und 5000 pendeln. Das DFB-Pokalspiel gegen den FC Schalke 04 am 12. Dezember 2001 war mit 24.000 verkauften Karten restlos ausverkauft. Fanbeauftragter ist Uwe Janssen.

Fanclubs und Aktivitäten

Hauptverantwortlich für den akustischen und optischen Support bei Heim- und Auswärtsspielen sind die Ultras Darmstadt auf der Gegengerade. Sie wurden 2003 gegründet und setzen sich neben dem Fußball für Antirassismus und gegen Polizeiwillkür ein. Andere Stimmungsherde sind der F-Block, der Heimblock der Allesfahrer Darmstadt und der von einzelnen Fans bestimmte A-Block. Das 2002 gegründete Fanprojekt Darmstadt ist Mitglied im Internationalen Bund und somit eine tragende Fanorganisation in Sachen Jugend- und Sozialarbeit. Für das Fanprojekt sind hauptsächlich die Ultras zuständig.

 
Wanderpokal des Lilienfantuniers

Durch das Internetforum von Lilienfans.de blühte die Darmstädter Fanszene in den vergangenen Jahren auf. Neben der Faninitiative neuesboelle.de ist auch die Seite lilien-fan-events.de entstanden. So fand am 10. Februar 2007 das 1. Lilienfans.de-Fussball-Turnier um den Pfungstädter Brauerei Fan-Cup statt, welches von Vertretern der genannten Seiten organisiert wurde. Anwesend an dem Turnier, an welchem 16 Fanclubs beteiligt waren, war auch Oberbürgermeister Walter Hoffmann (SPD).

Freundschaften und Rivalitäten

Es besteht eine lebhafte Gegnerschaft zu den beiden anderen großen hessischen Vereinen Kickers Offenbach und Eintracht Frankfurt. Spiele gegen diese Teams werden von der Mannschaft und den Fans besonders ernst genommen. Bengalische Feuer etc. sind vor und während der Spiele keine Seltenheit. Vielfach geben sie jedoch auch Anlass zu Gewalt zwischen den Anhängern der Teams. Bei einem Freundschaftsspiel des SV 98 gegen die Frankfurter Eintracht im Jahr 2000 kam ein männlicher Fan bei Ausschreitungen im Stadion am Böllenfalltor ums Leben. Er hatte betrunken versucht, eine Mauer, die als Abgrenzung zu den Sportanlagen der Technischen Universität Darmstadt dient, zu übersteigen. In letzter Zeit kam es seltener zu Ausschreitungen. Die Polizei wusste sie dank eines massiven Aufgebotes und räumlicher Trennung der Fans zu verhindern.

Eine Fanfreundschaft besteht zu den Anhängern des 1. FC Köln. Gelegentlich fahren die Fans beider Vereine zu den Auswärtsspielen des befreundeten Vereins, um gemeinsam einen lauteren Support abzugeben. Ansonsten gibt es nur noch einzelne Kontake, wie beispielsweise zu den Fans von VfL Bochum, Borussia Dortmund, FC St. Pauli, Sportfreunde Siegen, 1. FC Saarbrücken und Rapid Wien.

Kurioses

  • Uwe Hahn legt Sepp Maier ein goldenes Ei

Am 11. November 1978 erzielte Uwe Hahn in der 90. Spielminute gegen Sepp Maier aus 25 Metern das Tor des Monats November. (Endstand FC Bayern München-SV Darmstadt 98 1:1)

  • Torwarttor im Guinness-Buch der Rekorde

Ein Tor aus 102 Metern Entfernung gelang dem Darmstädter Torwart Wilhelm Huxhorn am 27. April 1985 im Zweitligaspiel gegen Fortuna Köln. Es bedeutete die 1:0-Führung. Huxhorn schlug den Ball, allerdings mit viel Windunterstützung, vom eigenen Strafraum weit in die gegnerische Hälfte. Kurz vor dem Kölner Schlussmann Hemmerlein, der aus seinem Kasten geeilt war, prallte das Leder auf und sprang auf dem nassen Rasen über den verdutzten Torwart ins Netz.

  • Die Feierabendfußballer vom Böllenfalltor

Den Aufstieg in die erste Bundesliga brachte Lothar Buchmann in der Saison 1977/78 unter den Bedingungen des sogenannten Darmstädter Modells zustande: Da die meisten Spieler des SV 98 einer hauptberuflichen Tätigkeit nachgingen und keine Vollprofis waren, konnte lediglich nach Feierabend trainiert werden. In der Presse entstand deshalb der Begriff der Feierabendfußballer vom Böllenfalltor.

  • Wo ist Bum Kun Cha?

Ungewöhnlich begann die Karriere von Bum Kun Cha in der Bundesliga. Nach seinem ersten (und einzigen) Spiel für die Lilien, in dem er durchaus überzeugt hatte, war er plötzlich verschwunden. Die wildesten Spekulationen über Entführung oder politische Verfolgung, die ihn zum Untertauchen gezwungen hatten, machten die Runde. Der Grund war viel simpler. Bum Kun Cha hatte damit gerechnet, dass er durch eine Gesetzesänderung in Südkorea vom Wehrdienst befreit werden würde. Als diese Reform jedoch ausblieb, drohte ihm der Status des Fahnenflüchtigen und er musste umgehend nach Südkorea zurückkehren, um seinen Wehrdienst abzuleisten. Zur nächsten Saison war er wieder in Deutschland und ausgerechnet Eintracht Frankfurt freute sich über die asiatische Verstärkung im Sturm. Insgesamt spielte Bum Kun Cha 308 mal in der Bundesliga und erzielte dabei 98 Tore.

  • Die kürzeste Traineramtszeit

Uwe Klimaschefski vom 3. bis 6. April 1990

  • Die meisten Tore

Werner Böhmann: 123 Treffer für die Lilien

  • Punkrock

Die Punkband Pestpocken setzte dem SV Darmstadt 98 mit dem gleichnamigen Lied ein Denkmal, in dem sie die Randale bei den Spielen glorifizierte.

Stadion

Geschichte

Die Geschichte des Stadions beginnt mit der Fusion der beiden Darmstädter Vereine FK Olympia und SC 05 im Jahr 1919. Erstmals wurde der Wunsch zur Schaffung einer eigenen großen Sportanlage geäußert. Dieses Anliegen ging zwei Jahre später in Erfüllung, als das 8000 Zuschauer fassende Stadion 1921 feierlich eröffnet wurde.

 
Gegengerade und Gästeblock

Benannt ist das Stadion am Böllenfalltor nach Pappeln, den so genannten Böllen, die zu Zeiten des großherzoglichen Darmstadt an dieser Stelle wuchsen. Der Rest des Namens leitet sich aus einem Stadttor ab, das sich in unmittelbarer Umgebung des heutigen Stadions befand. Noch heute schmücken eine Vielzahl von Pappeln den Nordrand des Stadions. Diese dürfen auf Anordnung der Stadtverordnetenversammlung von 1920 nicht gefällt werden, da der Verein die Patenschaft für die Bäume übernahm.

Nach dem Zweiten Weltkrieg beschlagnahmten die amerikanischen Truppen das Stadion und nutzten es als Baseball-Platz. Erst 1950 konnte der Verein seine Spiele wieder am Böllenfalltor austragen. In der Oberliga spielend, der zu dieser Zeit höchsten Spielklasse, stellte man fest, dass das Stadion den aktuellen Bedingungen angepasst werden musste. Zwischen 1950 und 1952 fanden daher verschiedene Umbaumaßnahmen statt. Aus Kriegsschutt wurden neue Zuschauerränge erbaut. Bei der Einweihung im Jahr 1952 konnten schließlich 25.000 Zuschauer Platz finden.

1975 wurde die alte Sitztribüne abgerissen und durch eine modernere Konstruktion ersetzt. Diese existiert noch heute und kann etwa 4000 Zuschauer aufnehmen.

In den Jahren der Erstklassigkeit der Lilien sorgten Auflagen des DFB dafür, dass das Stadion auf eine Kapazität von 30.000 Plätzen erweitert wurde (1978) und eine Flutlichtanlage installiert werden musste (1981). Diese Investitionen hatten einen finanziellen Zusammenbruch zur Folge, von dem sich der Verein lange Zeit nicht erholte.

Heutige Situation

 
Haupttribüne

Aktuell fasst das Stadion 19.000 Zuschauer, von denen 4000 auf der überdachten Haupttribüne sitzen können. Neben der Flutlichtanlage ist darüber hinaus eine 33 Quadratmeter große Videowand in der Südkurve des Stadion vorhanden. Stadionsprecher seit 1999 ist Peter Kunz.

Zurzeit ist eine Sanierung des Stadions in der Stadtverordnetenversammlung Thema. Nachdem geprüft wurde, ob ein Abriss und Neubau bzw. ein Neubau an anderer Stelle wirtschaftlicher ist, steht nun fest, dass das Stadion an seinem traditionellen Ort bleibt. Oberbürgermeister Walter Hoffmann (SPD) sprach sich im Juni 2006 für eine Sanierung in zwei Phasen aus: Im ersten Schritt soll eine Sanierung der maroden Substanz erfolgen, vor allem auch um neue Bau- und Sicherheitsstandards des DFB, welcher schon zwei Verwarnungen an den Verein ausgestellt hat, zu erfüllen. Der nächste Schritt wird dann der Umbau zur zweitligatauglichen Multifunktions-Arena mit Schwerpunkt Fußball sein. Die Kosten des Umbaus, die zwischen 20 und 25 Millionen Euro betragen, sollen neben der Stadt Darmstadt vor allem von Sponsoren getragen werden.

 
neuesboelle.de

Seit dem 18. Juli 2006 setzt sich auch eine Faninitiative für einen Um- oder Neubau des Böllenfalltorstadions ein. Die Faninitiative zum Stadion(um)bau am Böllenfalltor in Darmstadt fordert den kompletten Umbau zu einem reinen Fußballstadion und appelliert an die Stadt, die Investorensuche voranzutreiben, einen konkreten zeitnahen Termin festzulegen und die Fans des SV 98 als Gesprächspartner zur Stadionfrage anzuerkennen. Für die Umsetzung ihrer Pläne sammelt die Initiative Unterschriften und war schon mehrmals bei Heimspielen und in der Darmstädter Innenstadt mit Infoständen vertreten.

U 23, Jugend und andere Sparten

SV Darmstadt 98 II

Die U 23 des SV 98 wird trainiert von Eddy Sözer und spielt in der Landesliga Süd. Sie gilt als Talentquelle für die Profimannschaft, da sie in den letzten Jahren Spieler wie den jetzigen Bundesligisten Ivo Iličević oder den deutschen U 21-Nationalspieler Mergim Mavraj herausgebracht hat.

Torhüter
  •   Benjamin Kredel
  •   Dennis Fromm
Abwehr
  •   Christian Eckerlin
  •   Darian Popovic
  •   Idris Gökalp Akpunar
  •   Marc Grüll
  •   Ressa Naim
Mittelfeld
  •   Alvano Kröh
  •   Erdal Sözer
  •   Kevin Jung
  •   Kevin Kienz
  •   Nasir Safi
  •   Salvatore Misseri
  •   Silas Rauschmayr
Angriff
  •   Manuel Do Vale Lopez
  •   Matthias Rätzke
  •   Stephen Basso
  •   Ümit Bilmez

Jugendbereich

Der SV Darmstadt 98 verfügt über ein breit gefächertes Angebot für Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 19 Jahren. Besonders erfolgreich sind dabei die A-Junioren. Sie spielen seit ihrem Abstieg aus der U 19-Bundesliga 2004 in der Oberliga Hessen, der zweithöchsten deutschen Spielklasse. 2006 machten sie mit dem Erreichen des DFB-Pokal-Viertelfinales auf sich aufmerksam.

Sonstige Abteilungen

Die Tischtennisabteilung ist die zweiterfolgreichste des SV 98. Die erste Damenmannschaft spielt in der Zweiten Bundesliga Süd, die Herren als Amateure in der Hessenliga (Gruppe Süd-West).

Die 1951 gegründete Judoabteilung ist hauptsächlich durch ihre Jugendarbeit bekannt. Aktuell kämpfen die männlichen Judoka in der Oberliga Hessen.

Außerdem bietet der Sportverein noch Basketball, Wandern, Cheerleading und Leichtathletik an.

Commons: SV Darmstadt 98 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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