Talkline

ehemalige deutsche Telefongesellschaft
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Talkline ist eine deutsche Telefongesellschaft mit Sitz in Elmshorn, die in erster Linie als Mobilfunk-Anbieter (Service-Provider) auftritt.

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Talkline-Logo

Talkline besteht seit 1991. Gegründet wurde Talkline von Ernst-Friedrich Baumer als Vertrieb von Autoradios und -telefonen. Mit der Öffnung des Mobilfunkmarktes etablierte die Firma sich als Wiederverkäuferin von Mobilfunkverträgen („Mobilfunk-Provider“) und wuchs in der Folge explosionsartig. In der Kleinstadt Elmshorn schien es einige Jahre so, als würde jeder irgendjemandem im Bekanntenkreis haben, der bei Talkline arbeitet.

Seit 1. Juli 1997 ist die Firma eine einhundertprozentige Tochter der dänischen TDC Mobile International (TeleDanmark, Sitz: Kopenhagen). Das Unternehmen hat ca. 900 Beschäftigte und erzielte 2004 eine Umsatz von 1,031 Mrd. Euro und ein EBITDA (Ertrag vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) von 60,5 Millionen Euro.

Geschäftsfelder

Mobilfunkprovider: Laufzeitverträge und Prepaidanschlüsse für die Netze T-Mobile, Vodafone und E-Plus. Ab 1. Juni 2006 auch O2

Die Mobilfunkabteilung hatte im Oktober 2005 insgesamt 3,4 Millionen Kunden.

Wichtige Einzelereignisse

  • Im November 1997 war Talkline die erste Telefongesellschaft, die ihre Preise für die ab Anfang 1998 in Deutschland zugelassenen Festnetzgespräche per Call-by-Call (Einwahl über einen alternativen Anbieter mittels Vorwahl) verkündete: 44 Pfennig je Minute in der Hauptzeit, 22 Pfennig je Minute in der Nebenzeit (ca. 23 bzw. 11 Cent). Das waren ca. zwei Drittel der Preise, die der damalige Monopolist Deutsche Telekom berechnete.
  • Talkline hatte sich 2000 um eine Lizenz für ein deutsches UMTS-Netz beworben, sich jedoch kurz vor Beginn der Versteigerung wieder zurückgezogen.
  • 2001/2002 trennte sich Talkline vom Internet- und Preselection-Geschäft.
  • Eine Gebühr, die Talkline für die Deaktivierung von Mobilfunkanschlüssen von Kunden forderte, die gekündigt hatten, wurde vom Bundesgerichtshoft 2002 untersagt (Aktenzeichen: III ZR 199/01 vom 18. April 2002). Dieses Urteil brachte auch ähnliche Gebührenklauseln anderer Mobilfunkanbieter endgültig zu Fall.
  • Im Dezember 2004 verkaufte Talkline seine Tochtergesellschaft Talkline ID, die sich auf die Festnetzbereiche Call-by-call und Mehrwertdienste konzentriert hat, an die Hamburger Freenet.de AG.
  • Im November 2005 ging eine neue Tochtergesellschaft von Talkline an den Start: der in Hamburg ansässige Mobilfunk-Discounter easyMobile, der ein Jahr später in callmobile umfirmiert wurde.
  • Seit Juli 2006 tritt Talkline auch als Wiederverkäufer für den DSL-Anbieter 1&1 auf.

Kritik

Talkline wird oft in Zusammenhang mit sog. "Dialern" gebracht und führte bislang viele Verhandlungen, da Talkline Kunden Ihres Internetangebotes Rechnungen zusandte, die Kunden allerdings keine Leistung oder keine Leistung in dieser Größenordnung in Anspruch genommen haben. Wobei hier aber zwischen der Talkline GmbH & Co. KG (Mobilfunk) und der Talkline ID (Mehrwertdienste-Anbieter) unterschieden werden muss.

Bis Dezember 2004 gehörte zur Talkline-Gruppe neben dem Mobilfunkanbieter Talkline GmbH & Co. KG auch der Mehrwertdiensteanbieter Talkline ID. Dieses Unternehmen stand bisweilen in der Kritik, da es als technischer Dienstleister neben 0800-, 0180-, 0137- und 118xy-Nummern auch die umstrittenen 0190-Nummern betrieben hatte, die teilweise unter Missbrauchsverdacht durch dubiose Dialer-Anbieter standen. Ende 2004 wurde der Mehrwertdiensteanbieter Talkline ID, der heute unter dem Namen Next ID firmiert, an die Hamburger Freenet AG verkauft. Die Talkline GmbH & Co.KG konzentriert sich seitdem auf das Mobilfunkgeschaft.