U 10 (U-Boot, 1935)
U 10 (U-Boot, 1935) (vorheriges/nächstes – alle U-Boote)
| |
|---|---|
| Typ: | Typ II B |
| Feldpostnummer: | M 04 324 |
| Werft: | Germaniawerft, Kiel |
| Bauauftrag: | 20. Juli 1934 |
| Baunummer: | 544 |
| Kiellegung: | 22. April 1935 |
| Stapellauf: | 13. August 1935 |
| Indienststellung: | 9. September 1935 |
| Kommandanten: |
|
| Einsätze: | 5 Feindfahrten |
| Versenkungen: |
|
| Verbleib: | am 1. August 1944 ausser Dienst gestellt, am 29. März 1945 von sowjetischen Truppen erbeutet |
U 10 war ein deutsches U-Boot vom Typ II B, das im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Kriegsmarine eingesetzt wurde.
Der Bauauftrag für das Boot wurde am 20. Juli 1934 an die Germaniawerft in Kiel vergeben. Die Kiellegung erfolgte am 22. April 1935, der Stapellauf am 13. August 1935, die Indienststellung unter Oberleutnant zur See Heinz Scheringer fand schließlich am 9. September 1935 statt.
U 10 unternahm während seiner Karriere 5 Feindfahrten, auf denen es zwei Schiffe mit einer Gesamttonnage von 6.356 BRT versenken konnte.
Geschichte
Nach der Indienststellung gehörte das Boot vom 11. September 1935 bis zum 26. September 1935 als Schulboot dem Schulverband der U-Schule an, bevor zwischen dem 27. September 1935 und dem 3. Oktober 1937 als Front- (in Friedenszeit) bzw. Reserveboot zur U-Flottille Weddigen nach Kiel verlegt wurde. Vom 4. Oktober 1937 bis zum 14. April 1939 war es als Teil der U-Flottille Lohs in Kiel stationiert, kam dann bis zum 30. Juni 1940 wieder als Schulboot zur U-Bootschulflottille, wo es mit kurzen Ausnahmen (September 1939 bis Oktober 1939 sowie von Januar 1940 bis April 1940 (Unternehmen Weserübung), Frontboot) als Schulboot eingesetzt wurde. Ab 1. Juli 1940 kam es endgültig als Schulboot zur 21 U-Flottille nach Pillau wo es bis zum 30. Juli 1944 verblieb. U 10 wurde am 1. August 1944 in Danzig außer Dienst gestellt und ausgeschlachtet. So wurde es am 29. März 1945 von sowjetischen Truppen erbeutet und vermutlich abgebrochen.
Erste Unternehmung
Das Boot verließ am 7. September 1939 um 04.00 Uhr Kiel und machte am 17. September 1939 um 17.30 Uhr wieder dort fest. Auf der 11 Tage dauernden Unternehmung im Kattegat wurden keine Schiffe versenkt oder beschädigt.
Zweite Unternehmung
Das Boot verließ am 26. September 1939 um 03.00 Uhr und machte am 15. Oktober 1939 um 13.50 Uhr wieder in Kiel fest. Auf dieser 20 Tage dauernden Unternehmung im Kattegat wurden keine Schiffe versenkt oder beschädigt.
Dritte Unternehmung
Das Boot verließ am 28. Januar 1940 um 16.00 Uhr Kiel und machte am 5. Februar 1940 um 20.09 Uhr wieder in Wilhelmshaven fest. Auf dieser 9 Tage dauernden Unternehmung vor Hoofden wurden keine Schiffe versenkt oder beschädigt (Abbruch der Fahrt wegen Maschinenschaden).
Vierte Unternehmung
Das Boot verließ am 14. Februar 1940 um 07.14 Uhr Wilhelmshaven und machte am 20. Februar 1940 um 22.33 Uhr wieder in dort fest. Auf dieser 7 Tage dauernden und zirka 450 sm über und 102 sm unter Wasser langen Unternehmung in der Nordsee wurden 2 Schiffe mit 6.356 BRT versenkt.
- 17. Februar 1940: Versenkung des norwegischen Dampfers Kevernaas mit 1.819 BRT. Das Schiff wurde mit einem G7e Torpedo versenkt. Es hatte Koks geladen und war auf dem Weg von Rotterdam nach Oslo. Keine Verluste.
- 18. Februar 1940: Versenkung des niederländischen Dampfers Ameland mit 4.537 BRT. Auch dieser Dampfer wurde durch einen G7e Torpedo versenkt. Er hatte Ameisensäure, Kondensmilch und Käse geladen und befand sich auf dem Weg nach Niederländisch-Ostindien. Keine Verluste
Fünfte Unternehmung
Das Boot verließ am 3. April 1940 um 13.09 Uhr Wilhelmshaven im Rahmen von Unternehmen Weserübung und kehrte am 21. April 1940 wieder dorthin zurück. Auf dieser 19 Tage dauernden und zirka 1.150 sm über und 278,5 sm unter Wasser langen Unternehmung bei den Shetland- sowie den Orkney Insel wurden keine Schiffe versenkt oder beschädigt.
Siehe auch
Literatur/Quellen
- Rainer Busch / Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, Band 1 : Die deutschen U-Boot-Kommandanten, Verlag Mittler & Sohn Hamburg-Berlin-Bonn 1996, ISBN 3-8132-0490
- Rainer Busch / Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, Band 2 : Der U-Boot-Bau auf deutschen Wergten, Verlag Mittler & Sohn Hamburg-Berlin-Bonn1997, ISBN 3-8132-0512-6
- Rainer Busch / Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, Band 3 : Deutsche U-Boot-Erfolge von September 1939 bis Mai 1945, Verlag Mittler & Sohn Hamburg-Berlin-Bonn, ISBN 3-8132-0513-4
- Rainer Busch / Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, Band 4: Deutsche U-Boot-Verluste von September 1939 bis Mai 1945, Verlag Mittler & Sohn Hamburg-Berlin-Bonn, ISBN 3-8132-0514-2
- Rainer Busch / Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, Band 5: Die Ritterkreuzträger der U-Bootwaffe von September 1939 bis Mai 1945, Verlag Mittler & Sohn, ISBN 3-8132-0515-0
- Clay Blair: Der U-Boot-Krieg, Band 1: Die Jäger 1939-1942Wilhelm Heyne Verlag München 1998, ISBN 3-453-12345-X
- Clay Blair: Der U-Boot-Krieg, Band 2: Die Gejagten 1942-1945 Wilhelm Heyne Verlag München 1996, ISBN 3-453-16059-2
- Erich Gröner: Die Handelsflotten der Welt 1942 und Nachtrag 1944, J.F.Lehmanns Verlag München 1976, ISBN 3-469-00552-4
- Erich Gröner: Suchliste für Schiffsnamen, J.F.Lehmanns Verlag München 1976, ISBN 3-469-00553-2
- Kriegstagebuch von U 10
Weblinks
- U 10 bei uboat.net (engl.)
- ubootwaffe.net, eine ausführliche Seite über deutsche U-Boote (engl.)
- U 10 Datenblatt bei uboatnet.de
- Besatzungsliste von U 10