Alexander Freiherr von Bach (* 4. Jänner 1813 in Loosdorf; † 1893) war österreichischer Staatsmann.
Bach, Sohn des früheren Oberamtmanns Michael Bach (gest. 1842, seit 1831 Rechtsanwalts in Wien), studierte in Wien die Rechte und arbeitete dann neun Jahre in der kaiserlichen Kammerprokuratur. Nach dem Tode des Vaters übernahm er dessen Advokatur in Wien.
Nach der Märzrevolution von 1848 als einer der Vertreter des Advokatengremiums in den verstärkten ständischen Ausschuss berufen, diente er als Unterhändler mit dem Hof.
Bach erstrebte vor allem die freisinnige Neugestaltung Österreichs, in dessen Beziehung zu Deutschland aber wollte er nichts ändern. In diesem Sinn wirkte er als Mitglied des Wiener Gemeinderats und als Abgeordneter zum Reichstag. Schon unter dem Ministerium Pillersdorf indirekt an den Geschäften beteiligt, übernahm er in dem Ministerium Anton Doblhof-Johann Philipp Wessenberg (18. Juli 1848) das Portefeuille der Justiz.
Mit den Liberalen brach er nun völlig und verband sich mit der aus konservativen und slawischen Elementen zusammengesetzten Majorität auf das engste. Während des Oktoberaufstandes begab er sich in das Lager des Generals Auersperg, zog sich aber auf die Nachricht von der Entlassung der mißliebig gewordenen Minister nach Salzburg zurück; um am 21. November 1848 in Olmütz als Justizminister des Ministeriums Schwarzenberg-Franz Seraph Stadion wieder aufzutauchen.
Nach Stadions Austritt übernahm er zum 21. Mai 1849 provisorisch, 28. Juni definitiv das Portefeuille des Innern. Als Justizminister entwarf er die sogen. provisorischen Gesetze über die Presse, die Vereine, das Associationsrecht, hob die Patrimonialgerichte auf, errichtete neue Gerichte aller Instanzen, führte die Ablösung durch und setzte in allen Provinzen Kommissionen nieder, welche die Entschädigung für die ehemaligen Lasten ermitteln sollten. Als Minister des Innern erstrebte er eine straffe Zentralisation und stützte sich zu diesem Zweck auf die absolutistisch und ultramontan gesinnten Elemente. Er erreichte durch unermüdliche Tätigkeit und Energie eine Zeit lang bedeutende Erfolge.
Der Abschluss des Konkordats war nur mittelbar sein Werk. Nach dem unglücklichen Krieg 1859 musste Bach als das Haupt der absolutistisch-ultramontanen Partei zurücktreten und ging als Gesandter nach Rom, wo er als Stütze der Ultramontanen und geheimer Gegner der in Österreich selbst beginnenden liberalen Richtung bis 1870 tätig war. Er war 1854 vom Kaiser in den Freiherrenstand erhoben worden.
Sein Bruder Eduard Freiherr von Bach, geb. 1814, war 1846 - 47 Kreishauptmann in Galizien und der Bukowina, 1849-50 Zivilkommissar in Siebenbürgen und seit 1852 längere Zeit Statthalter von Oberösterreich, als welcher er 1854 bis 1855 in außerordentlicher Eigenschaft das Zivilkommissariat in den Donaufürstentümern bekleidete. Er starb am 8. Februar 1884.
Siehe auch Agenor Gołuchowski senior
Vorlage:Meyers
ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890Personendaten | |
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NAME | Bach, Alexander von |
ALTERNATIVNAMEN | Bach, Alexander |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Staatsmann. |
GEBURTSDATUM | 4. Januar 1813 |
GEBURTSORT | Loosdorf |
STERBEDATUM | 1893 |