Betriebliches Vorschlagswesen

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Das Betriebliche Vorschlagswesen (BVW) wurde erstmals 1872 in dem so genannten Generalregulativ von Alfred Krupp erwähnt. Das Generalregulativ mit seinen 72 Paragraphen beschieb die Grundsätze der Geschäftsführung und der Unternehmensorganisation. Im §13 forderte die Unternehmensleitung auf, "Verbesserungsvorschläge seitens der Belegschaft stets dankbar entgegen zu nehmen.


§13.

Anregungen und Vorschläge zu Verbesserungen, auf solche abzielende Neuerungen, Erweiterungen, Vorstellungen über und Bedenken gegen die Zweckmäßigkeit getroffener Anordnungen sind aus allen Kreisen der Mitarbeiter dankbar entgegen nzu nehmen und durch Vermittelung des nächsten Vorgesetzten an die Procura zu befördern, damit diese ihre Prüfung veranlasse. Eine Abweisung der gemachten Vorschläge ohne eine vorangegangene Prüfung derselben soll nicht stattfinden, wohingegen denn auch erwartet werden muss, dass eine erfolgte Ablehnung dem Betreffenden, auch wenn ihm ausnahmsweise nicht alle Gründe dafür mitgetheilt werden können, genüge und ihm keineswegs Grund zur Empfindlichkeit und Beschwerde gebe. Die Wiederaufnahme eines schon abgelehnten Vorschlages unter veränderten thatsächlichen Verhältnissen oder in verbesserter Gestalt ist selbstredend nicht nur zulässig, sondern empfehlenswerth.

Druckfassung des §13 des Generalregulativs (Quelle: 125 Jahre Betriebliches Vorschlagswesen, Krupp, 1997)


In den wesentlichen Ausprägungen findet man die Grundsätze zum Betrieblichen Vorschlagwesen auch heute, in den modernen Ideenmanagementsystemen wieder. Im Grunde genommen ist das Ur-BVW von seiner Systematik schon ein teildezentrales Führungskräfte Modell, bei dem die Vorgesetzten mit ihren Mitarbeitern im direkten Dialog stehend die Vorschläge quasi als Coach und Sprachrohr einem zentralen Ideenmanager, hier namentlich der Prokorist, weitergeben. Auch die weitere Bearbeitung nach Ideen / VV Eingabe ist nach heutigen Maßstäben fast schon als modern zu bezeichnen, denn der für den Mitarbeiter häufig demotivierende Aspekt einer Ablehnung hat nach bestimmten Regeln der Kommunikation zu erfolgen.

Inszwischen sind 130 Jahre Betriebliches Vorschlagwesen eine sich immer wieder bestätigende Erfolgsstory. Natürlich unterliegt auch ein BVW einem gesellschaftlichen Wandel und hat sich demzufolge auch immer wieder selbst zu verbessern und neu zu positionieren. Betriebliches Vorschlagswesen wird manchmal und völlig zu unrecht gern als "sozialhumane Spielwiese" verunglimpft und spricht in Unternehmen nur eine bestimmte "Kundschaft" an. Auch findet man die Aussagen, dass heutige modern ausgerichtete Unternehmen wenig Freude an einem BVW hätten. Fakt ist aber auch, dass gerade die Top 100 neben einem Innovationsmanagement, einem Produktideenmanagement einem Feedbackmanagement auch ein gut funktionierendes BVW/Ideenmanagement haben. Es ist immer nur eine Frage die Zieldefinition, was, wie, wann und wo mit einem Ideenprozess erreicht werden soll.