Caen

französische Großstadt in der Normandie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. Januar 2007 um 13:28 Uhr durch Bota47 (Diskussion | Beiträge) (Bot: Ergänze: vi:Caen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Vorlage:Infobox französische Gemeinde

Klosterkirche Saint-Etienne
Schloss von Caen

Caen [kɑ̃] ist die Hauptstadt der französischen Region Basse-Normandie und mit 113.987 (1999) Einwohnern die größte Stadt im Département Calvados. Außerdem ist sie Sitz der Präfektur des Départements. Die Präfektur verwaltet auch das Arrondissement Caen; es besteht aus 24 Kantonen. Die Stadt selbst untergliedert sich in 9 Kantone.

Geschichte

Der Name der Stadt Caen ist altkeltisch und bedeutet soviel wie Schlachtfeld (catu = Kampf; mago = Ebene). Bereits zur Zeit der Kelten, sowie im 11. Jahrhundert und zu anderen Zeiten war Caen Schauplatz heftiger Kämpfe.

Caen war die Hauptstadt des Herzogtums Normandie; Wilhelm der Eroberer eroberte England im Jahr 1066 und baute in Caen ein Schloss sowie eine Abtei für Frauen (Abbaye aux dames) und eine für Männer (Abbaye aux hommes), in welcher er auch begraben wurde. Später, während der französischen Revolution, wurde sein Grab jedoch zerstört und seine Gebeine gingen verloren, Wilhelms Grabstein ist jedoch bis heute in der Kirche zu besichtigen. Er ließ die Klöster bauen, um nach seiner beim Papst unliebsamen Heirat mit seiner Cousine Mathilde Sühne zu leisten. Beide Klöster gehören zu den wichtigsten Baudenkmälern der Normandie und werden heute – von den Mönchen bzw. Nonnen während der Französischen Revolution verlassen – als Pfarrkirchen genutzt.

Ende des Zweiten Weltkriegs während der Schlacht um Caen war Caen Schauplatz heftiger Kämpfe, in deren Verlauf die Stadt fast völlig zerstört wurde. Briten und Kanadier eroberten die Stadt am 9. Juli 1944.

Der Wiederaufbau von Caen dauerte offiziell von 1948 bis 1962. Erstmals war am 6. Juni 2004 mit Gerhard Schröder ein deutscher Bundeskanzler zur Jubiläumsfeier der Invasion eingeladen. An die Landung in der Normandie und den Zweiten Weltkrieg erinnert die Gedenkstätte Mémorial mit dem Friedensmuseum (Musée de la paix).

Politik

Bürgermeisterin

Im Jahr 2001 wurde Brigitte Le Brethon (* 8. März 1951) zur Bürgermeisterin der Stadt gewählt. Sie gehört der Partei UMP an.

Städtepartnerschaften

Vorlage:Border Nashville (Tennessee), Vereinigte Staaten von Amerika, seit 1991
Vorlage:Border Alexandria (Virginia), Vereinigte Staaten von Amerika, seit 1991
Vorlage:Border Würzburg, Deutschland, seit 1962
Vorlage:Border Thiès, Senegal, seit 1992
Vorlage:Border Portsmouth, Großbritannien, seit 1987

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

In Caen fährt die Tramway de Caen, eine spurgebundene Busbahn. Sie stellt eine Mischung aus Obus und Straßenbahn dar. Der Flugplatz Caen-Carpiquet befindet sich außerhalb der Stadt, nahe dem Ort Carpiquet, und bietet eine Anschlussmöglichkeit für französische Inlandsflüge, aber auch internationale Flüge z. B. nach Spanien, Malta und Kroatien. Mit über 200.000 Passagieren pro Jahren ist der Flugplatz Caen-Carpiquet der wichtigste der Normandie. Ferner verfügt Caen über ein dichtes Netz an Buslinien. Neben dem Jachthafen gehört zur Stadt Caen außerdem der Handels- und Fährhafen Caen-Ouistreham

Ansässige Unternehmen

Die Firma Philips unterhält in Caen ein Halbleiterwerk mit einer Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Weiterhin gibt es Produktionsstätten der Unternehmen Renault und Bosch. Der größte Arbeitgeber der Region ist jedoch das Universitätskrankenhaus.


Bildung

In Caen befindet sich die 1432 gegründete Universität Caen. Sie wurde während der schweren Kämpfe im Zweiten Weltkrieg fast komplett zerstört, jedoch nach Ende des Krieges wieder auf- und ausgebaut. Das Symbol der Universität ist deshalb der Phönix.

Die Universität ist gegliedert in den älteren Campus 1 nahe der Stadtmitte, sowie den Campus 2 weiter nördlich. Ersterer beherbergt vor allem die Geisteswissenschaften und Sozialwissenschaften, wohingegen die meisten Naturwissenschaften am Campus 2 zu finden sind. Des Weiteren gibt es noch einen Campus 3, der sich etwa in südlichen Vorort Ifs befindet und das Institut universitaire de Technologie (IUT) beherbergt. Momentan studieren etwa 25.000 Studenten an der Université de Basse-Normandie.

Söhne und Töchter der Stadt

Commons: Caen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien