Der Untergang

Film von Oliver Hirschbiegel (2004)
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Der Untergang ist ein Spielfilm des deutschen Regisseurs Oliver Hirschbiegel aus dem Jahr 2004. Der Film schildert die Zeit vom 20. April bis zum 2. Mai 1945 im Führerbunker aus der Sicht von Adolf Hitlers 22-jähriger Privatsekretärin Traudl Junge. Der Film basiert auf der gleichnamigen Hitler-Biografie des Historikers Joachim Fest aus dem Jahr 2002 und dem Buch "Bis zur letzten Stunde" von Traudl Junge aus dem gleichen Jahr.

Produziert wurde der Spielfilm von Bernd Eichinger, der auch das Drehbuch schrieb. Mit 13,5 Millionen Euro ist Der Untergang nach Wolfgang Petersens Das Boot der zweitteuerste in Deutschland produzierte Film. Uraufgeführt wurde der Film am 9. September 2004 in München. Die internationale Premiere fand am 14. September 2004 auf dem Toronto Film Festival statt. In die deutschen Kinos kam der Film am 16. September 2004. Die Außenaufnahmen des Films wurden in Sankt Petersburg gedreht, dessen historische Innenstadt teilweise große Ähnlichkeit zum Berlin des Jahres 1945 aufweist. Die Aufnahmen im Bunker entstanden in München.

Daten

Handlung des Films

Der Film zeigt die letzten 12 Tage des Nazi-Regimes. Während die russischen Truppen Berlin kontrollieren, verschanzt sich Adolf Hitler mit seinen Vertrauten im Führerbunker. Obwohl der Krieg aus deutscher Sicht sicher verloren ist, glaubt der von Wahnvorstellungen betroffene "Führer" bis zuletzt an den Sieg. In der beklemmenden Enge des Bunkers präsentiert er sich immer noch als der Alleinherrscher und erteilt sinnlose Befehle. Wenn er schon untergeht, dann will er das ganze deutsche Volk mit in den Abgrund reißen. Nach seinem Geburtstag am 20. April 1945 heiratet er seine Geliebte Eva Braun. Wenige Tage später bringen sich die beiden um. Da Hitler nicht den Feinden ausgeliefert werden will, weist er seinen Adjutanten an, die Leichen restlos zu verbrennen. Als gnadenlos erweist sich auch Magda Goebbels, die Frau des Propagandaministers. Da sie ein Leben nach dem Krieg als unwürdig ansieht, vergiftet sie ihre sechs Kinder mit Zyankali-Kapseln.

Kritiken

Der Film wird als Tabubruch angesehen, weil erstmals in der deutschen Geschichte der Massenmörder Adolf Hitler als Protagonist eines historischen Spielfilms dargestellt wird. Die Tatsache, dass der bestialische Verbrecher als Mensch gezeigt wird, hat schon vor dem Kino-Start kontroverse Diskussionen ausgelöst. Kritiker befürchten eine Verharmlosung der nationalsozialistischen Gräueltaten. Der rücksichtslose Diktator dürfe nicht als Identifikationsfigur erscheinen. Befürworter des Projekts loben die Authentizität des Films, der viele historisch verbürgte Zitate enthält. Man könne den Aufstieg der Nazis und die Faszination, mit der Hitler fast ein ganzes Volk zu willigen Gefolgsleuten machte, erst dann richtig verstehen, wenn man sich mit den Ursprüngen beschäftige. Die Frage, wie aus einem erfolglosen Menschen ein Massenmörder werden konnte, sei bisher zu wenig beachtet worden.

Historiker kritisieren, dass einige Nebenfiguren in einem falschen Licht erscheinen, wenn dem Zuschauer deren Vorgeschichte nicht bekannt ist.

Literatur