Adolf Hitler

deutscher Politiker, von 1933 bis 1945 Diktator des Deutschen Reiches
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Adolf Hitler (* 20. April 1889 in Braunau am Inn in Österreich; † 30. April 1945 in Berlin) war seit 1921 Führer der NSDAP, seit 1933 Reichskanzler und seit 1934 als ‚Führer und Reichskanzler‘ zugleich Regierungschef und Staatsoberhaupt des Deutschen Reichs.

Er errichtete in Deutschland die nationalsozialistische Diktatur des ‚Dritten Reiches‘ und ließ alle Oppositionsparteien verbieten und politische Gegner verfolgen. Er entfesselte den Zweiten Weltkrieg und betrieb die systematische Entrechtung und die Ermordung von Millionen europäischer Juden sowie von Sinti, Roma, Behinderten und Homosexuellen.

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Adolf Hitler

Biographie

Sebastian Haffner hat in seinem Werk "Anmerkungen zu Hitler" [1] auf die "unerklärliche Kluft" zwischen der ersten und der zweiten Lebenshälfte des Diktators hingewiesen: "Dreißig Jahre lang ein obskurer Versager; dann fast sofort eine politische Lokalgröße und am Ende der Mann, um den sich die ganze Weltpolitik dreht." Ähnlich formuliert es der Historiker Ian Kershaw. Er beschreibt Hitler in seiner Biographie [2] als einen "Mann mit (...) geringen geistigen Gaben und sozialen Fähigkeiten" , der "ohne jede Regierungserfahrung das Amt des Reichskanzlers antrat" und fragt: "Wie konnte ein solcher Mann eine so gewaltige historische Wirkung entfalten, daß die ganze Welt den Atem anhielt?" Dies ist die entscheidende, bis heute nicht restlos beantwortete Frage, die sich zu Hitlers Leben stellt. Nach einer Antwort muss suchen, wer die "Warnung" verstehen will, die der Philosoph Karl Jaspers in der Geschichte des Nationalsozialismus gesehen hat: "Es war möglich, daß dies geschah, und es bleibt jederzeit möglich"


Die frühen Jahre

Um seine Herkunft und sein Leben vor dem Eintritt in die Politik machte Hitler stets ein Geheimnis. "Sie dürfen nicht wissen," sagte er 1930 über seine politischen Gegner, "woher ich komme und aus welcher Familie ich stamme." (zitiert nach Krockow [3]) Die Heimatdörfer seiner Eltern und Großeltern im österreichischen Waldviertel ließ er im Sommer 1938, gleich nach dem Anschluss Österreichs evakuieren und zerstören, um einen Truppenübungsplatz anzulegen. Ian Kershaw und andere Biographen Hitlers vermuten, dass die Gründe dafür in dessen ungeklärter Herkunft (siehe unten) zu suchen sind. Seine eigenen Angaben in "Mein Kampf" zu seinen frühen Jahren dienten vor allem der Selbststilisierung und sind daher wenig vertrauenswürdig.

Herkunft

Adolf Hitler wurde 1889 in der oberösterreichischen Grenzstadt Braunau als viertes von sechs Kindern des Zollbeamten Alois Hitler und seiner Frau Klara (geb. Pölzl) geboren. Von allen Kindern erreichten nur er und seine Schwester Paula das Erwachsenenalter.

In "Mein Kampf" schildert Hitler den Vater als jähzornigen Tyrannen. Tatsächlich weist aber nichts darauf hin, dass Alois Hitler seinen Sohn strenger erzogen hätte, als damals üblich. Was Hitler dem Vater zeitlebens zugute hielt, war die Tatsache, dass der uneheliche Sohn der Bauernmagd Anna Maria Schicklgruber 1876 im Alter von 40 Jahren seinen Nachnamen in Hitler hatte ändern lassen. Dies geschah allerdings erst Jahre nach dem Tod seiner Mutter und seines vorgeblichen Vaters, des Müllergesellen Johann Georg Hiedler. Dessen Bruder Nepomuk gab bei einem Notar eine eidesstattliche Erklärung ab, nach der der spätere Ehemann von Anna Schicklgruber Alois' Vater gewesen sei. Johann Georg Hiedler selbst hat die Vaterschaft an seinem Stiefsohn zu Lebzeiten nie anerkannt.

Hitler wusste also nicht mit letzter Sicherheit, wer sein Großvater war. Dieser Umstand musste für den Propagandisten einer rassistischen Ideologie seit Anfang der 20er Jahre, als er zunehmend bekannter wurrde, politisch brisant werden. Politische Gegner haben schon damals immer wieder nachzuweisen versucht, dass der Führer der antisemitischen und extrem nationalistischen NSDAP selbst jüdische oder tschechische Vorfahren hatte. Entsprechende Gerüchte konnten nie belegt werden, waren für Hitler aber Grund genug, seine Herkunft möglichst zu verschleiern.

Kindheit

Wegen des Berufs von Alois Hitler zog seine Familie häufig um, von Braunau nach Passau, Lambach und Leonding bei Linz. Auf den verschiedenen Volksschulen, die Adolf Hitler besuchte, war er ein guter Schüler, auf der Realschule in Linz versagte er dagegen völlig. Bereits das erste Jahr dort, (1900/01), musste er wiederholen, und seine Lehrer bescheinigten ihm "mangelnde Arbeitslust".

Hitler stellte dies später als Folge einer Art von Lernstreik gegen den Vater dar, der ihn in eine Beamtenlaufbahn habe drängen wollen, während er selbst den Beruf des Kunstmalers anstrebte. An dieser Darstellung ist insofern etwas Wahres, als Hitler sich zeitlebens als verkannter Künstler sah, regelmäßige Arbeit scheute und Egozentrik zu seinen hervorstechendsten Eigenschaften gehörte. Gegen den "Lernstreik" spricht jedoch, dass Hitlers Vater schon am 3. Januar 1903 im Alter von 65 Jahren starb. Der Erziehungsdruck auf den 13-jährigen ließ also nach, ohne dass aber seine Leistungen deshalb besser wurden. Mit 16 verließ Hitler die Schule ohne Abschluss. Mehr als eine aus verschiedenen Quellen wahllos zusammengelesene Halbbildung hat er in seinem Leben nie erworben.

Jahre in Wien und München

Von 1905 an konnte Hitler dank einer Halbwaisen-Rente und der Unterstützung durch seine Mutter eine ungebundene Bohème-Existenz führen. Nachdem er 1907 und 1908 wegen mangelnder Begabung von der Wiener Kunstakademie abgelehnt worden war, machte er keine Anstalten mehr, einen Beruf oder auch nur eine Berufsausbildung anzugehen. Am 21. Dezember 1907 starb seine Mutter Klara an Brustkrebs. Anders als die rührseligen Schilderungen seiner Jugendzeit in "Mein Kampf" suggerieren, konnte Hitler von seiner Waisenrente anfangs relativ gut leben. Sein Einkommen, zusätzlich aufgebessert durch den Verkauf selbst gemalter Bilder und Postkarten, lag über dem Anfangsgehalt eines Lehrers.

1908 zog Hitler nach Wien. Dort kam er mit den pseudowissenschaftlichen und neureligösen Schriften des Rasseideologen und Antisemiten Jörg Lanz von Liebenfels in Kontakt. Auch die antisemitischen Polemiken von Politikern wie dem "Führer" der Deutschvölkischen Partei Georg Ritter von Schönerer und dem Wiener Bürgermeister Dr. Karl Lueger nahm er in sich auf. Seine Vorstellung von einer überlegenen arischen Herrenrasse dürfte sich damals gebildet haben, seine Vorbilder ließ er aber unerwähnt. Mehr als für Politik hat sich Hitler damals nach Aussage von Zeitzeugen für Opern interessiert, insbesondere für die Richard Wagners.

Nach der zweiten Ablehnung durch die Kunstakademie ging Hitler allmählich das Geld aus. Er landete 1909 im Obdachlosenasyl und Anfang 1910 im Männerheim in der Meldemannstraße. Als Maler von Sehenswürdigkeiten Wiens fand er ein bescheidenes Auskommen. Ob sein Antisemistimus damals bereits so ausgeprägt war, wie er in Mein Kampf behauptete, ist aufgrund seiner Lebensumstände fraglich. Denn im Männerheim pflegte er Kontakt zu einem jüdischen Bewohner namens Hanisch, der den Verkauf seiner Bilder für ihn übernahm.

Hanisch beschrieb Hitlers damaliges Aussehen als ungepflegt, "der Hut saß tief im Nacken...", "...der schwarze Haar in die Stirn gekämmt...", "...er trug seinen Mantel Sommers wie Winters", alles in allem "eine Erscheinung, wie man sie unter Christen eher selten antrifft."

Nachdem ihm im Mai 1913 das Erbe des Vaters ausgezahlt worden war, zog er von Wien nach München um. In "Mein Kampf" schrieb er später, er habe sich nach einer "deutschen Stadt" gesehnt. Hier entdeckte er sein Interesse für Architektur und las die Schriften des rassistischen Schriftstellers Houston Stewart Chamberlain und des antisemitischen Schriftstellers Dietrich Eckart. Der Umzug hatte auch den Zweck, dem Militärdienst zu entgehen. Wenn es stimmt, dass dabei seine deutschnationale Gesinnung und eine Abneigung gegen den österreich-ungarischen Vielvölkerstaat eine Rolle spielten, wäre dies eine erste erkennbare politische Entscheidung gewesen. Dass Hitler nicht prinzipiell dem Kriegsdienst aus dem Weg gehen wollte, zeigte sich 1914: Als der 1. Weltkrieg ausbrach, meldete er sich umgehend als Kriegsfreiwilliger.

Im 1. Weltkrieg

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Adolf Hitler (ganz links) im Ersten Weltkrieg

Als Gefreiter des 20. Bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments "List" verbrachte Hitler fast die gesamte Kriegszeit an der Westfront. Er trat am 16. August 1914 als Freiwilliger in die Armee ein, wurde im Dezember des selben Jahres mit dem Eisernen Kreuz zweiter Klasse ausgezeichnet. An der Westfront wurde Hitler im Oktober 1916 am Bein verwundet. Erst Anfang März 1917 kam er wieder geheilt zur Westfront. 1918 wurde er mit dem Eisernen Kreuz erster Klasse ausgezeichnet.

Am 15. Oktober 1918, kurz vor Kriegsende, wurde Hitler nach einem Gasangriff in das Lazarett der vorpommerschen Stadt Pasewalk eingewiesen. Die vorübergehende Blindheit, wegen der er behandelt wurde, führte er selbst auf eine Augenverletzung in Folge des Gasangriffs zurück. Neuere Forschungen, die auf Krankenakten des Lazaretts beruhen, lassen aber auch den Schluss zu, dass die Blindheit erst eine nachträglich eingetretene, hysterische Reaktion auf die Niederlage Deutschlands gewesen sein könnte. Hitler wurde jedenfalls von einem Militärarzt für Psychiatrie behandelt und von diesem als Psychopath eingestuft, der zu Führungsaufgaben völlig ungeeignet sei.

Sebastian Haffner nennt diese Fronterfahrung Hitlers "einziges Bildungserlebnis", da er in seinem späteren Leben von militärischen Fragen durchaus etwas verstanden habe. Geklärt dagegen ist, warum Hitler - obwohl mehrfach verwundet und als Meldegänger mit dem "Eisernen Kreuz" beider Klassen ausgezeichnet - nie auch nur zum Unteroffizier befördert wurde: als Ausländer (Österreicher) konnte er in der bayerischen Armee, zu der das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 16 (später Regiment "List") gehörte, nur bis zum Dienstgrad Gefreiter aufsteigen.

Hitlers Aufstieg

Politische Anfänge

Hitler hat später behauptet, die Empörung über den verlorenen Krieg und den "Verrat der Novemberverbrecher" habe in ihm den Entschluss reifen lassen, Politiker zu werden. Auch dies darf angezweifelt werden, angesichts der unklaren Haltung zu den Zeitereignissen, die er in den ersten Monaten nach Kriegsende erkennnen ließ.

Von politischen Ambitionen Hitlers ist unmittelbar nach dem Krieg nichts festzustellen. Er kehrte in die Kaserne seines Regiments nach München zurück und zeigte zunächst nur das Bestreben, nicht entlassen zu werden. Er ließ sich mehrfach zu einem der Vertrauensleute seines Regiments wählen und war damit eine Art Verbindungsmann zur revolutionären Räteregierung des sozialistischen bayerischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner.

In den Wirren nach dessen Ermordung ergriff Hitler weder auf Seiten der Räterepublik Partei noch - wie man angesichts seiner späteren Entwicklung hätte erwarten können - auf Seiten ihrer Gegner, der zumeist "völkisch" und antidemokratisch gesinnten Freikorps. Er scheint sich damals vorsichtig im Hintergrund gehalten zu haben. Ein Foto aus dieser Zeit zeigt Hitler sogar im Trauerzug für den ermordeten Eisner, der Jude gewesen war. Auch dies wird von einigen Historikern als Hinweis darauf gewertet, dass Hitlers politische Anschauungen zu dieser Zeit noch nicht so radikal gewesen sein können, wie er es sechs Jahre später in "Mein Kampf" darstellen sollte.

Nach der Niederwerfung der Räterepublik ließ Hitler sich von der Münchener Reichswehrverwaltung anwerben, um Veranstaltungen politischer Parteien und Zirkel zu bespitzeln, die damals wie Pilze aus dem Boden schossen. Gleichzeitig wurde er zu Schulungen für Propaganda-Redner geschickt. Am 12. September 1919 besuchte er erstmals eine Versammlung der von dem Schlosser Anton Drexler gegründeten Deutschen Arbeiterpartei (DAP), die fremdenfeindliche, antisemitische und pseudo-sozialistische Ideen propagierte. Hitler beteiligte sich gleich an den Debatten und fiel durch sein Rednertalent auf. Erstmals hatten er selbst und andere eine gewisse Begabung an ihm entdeckt: Er konnte Zuhörer fesseln und Emotionen wecken. Drexler warb ihn noch am gleichen Tag an, und im Auftrag seiner Vorgesetzten, zu denen der spätere SA-Chef Ernst Röhm gehörte, trat Hitler am 19. Oktober als 55. Mitglied in die DAP ein - nicht als siebentes, wie er später stets behauptete. Seine Mitgliedsnummer 555 rührte daher, dass die DAP mit der Zählung ab 501 begann, um etwas mehr Größe vorzutäuschen.

Da Hitler mit seinen aufputschenden Reden immer mehr Zuhörer und Mitglieder anlockte, wurde er in der kleinen Partei bald unentbehrlich. Zunächst war er dort als "Werbeobmann" tätig und im Frühjahr 1920 an der Ausarbeitung des 25-Punkte-Programms der DAP beteiligt, die sich auf sein Betreiben in "nationalsozialistische" deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) umbenannte. Als er am 31. März 1920 schließlich aus der Armee entlassen wurde, konnte er bereits von seinen Honoraren als Redner leben. Als "Bierkelleragitator" war er für die noch wenig beachtete NSDAP unersetzlich. Dies nutzte er aus, als er im Juli 1921 die alte Parteiführung entmachtete und mit einem Ultimatum seine Wahl zum Vorsitzenden der NSDAP erzwang. Hitler war nun eine politische Lokalgröße, die aber außerhalb Bayerns eher Belustigung als Furcht erregte.

Putsch und Inhaftierung

Bayern wurde seit der Niederschlagung der Räterepublik von dem nationalistisch und monarchistisch gesinnten Generalstaatskommissar Gustav Ritter von Kahr regiert, der keinen Hehl aus seiner Abneigung gegen die Demokratie und die angeblich "rote Reichsregierung" machte. Hitler und der frühere Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung (OHL) Erich Ludendorff, der inzwischen zu den Sympathisanten der NSDAP gehörte, sahen in Kahr daher einen Verbündeten in ihrem Plan, nach dem Vorbild von Mussolinis "Marsch auf Rom" vom Oktober 1922, die Regierung in Berlin gewaltsam zu stürzen. Aufgrund der französischen Ruhrbesetzung, der enormen Inflation und heftiger innerer Unruhen in Deutschland, glaubte er auch bei breiten Bevölkerungsschichten Unterstützung zu finden.

Am Abend des 8. November 1923 stürmten Hitler und einige Bewaffnete den Münchner Bürgerbräukeller, in dem Kahr eine Rede hielt. Doch nur unter vorgehaltener Waffe ging dieser zum Schein auf Hitlers Angebot ein. Am nächsten Morgen jagte die Polizei den Marsch Hitlers und seiner Anhänger schon an der Feldherrnhalle auseinander. Ludendorff wurde noch am 9. November verhaftet, Hitler einige Tage später (siehe auch: Hitler-Putsch). Der Prozess gegen die Putschisten, der am 26. Februar 1924 begann, hätte nach Gesetzeslage mit langen Haftstrafen und zumindest mit der Ausweisung Hitlers enden müssen, der damals noch immer österreichischer Staatsbürger war. Aber wie in der Weimarer Republik üblich, wurden die rechtsextremen Täter mit äußerster Milde behandelt. Der Gerichtspräsident nahm es sogar hin, von Hitler wegen seiner jüdischen Herkunft angegriffen zu werden. Ludendorff redete seine Beteiligung an dem damals so genannten Bierkellerputsch möglichst klein und kam mit einem Freispruch davon. Hitler, der wusste, wie wenig er riskierte, ergriff die Chance, sich selbst als alleinigen Initiator des ganzen Unternehmens darzustellen.

Er wurde zu einer äußerst milden Strafe von fünf Jahren Festungshaft verurteilt, aber schon wenige Monate später, am 20. Dezember 1924, wieder frei gelassen. Während seiner Haft in Landsberg am Lech schrieb Hitler mit Hilfe seines Sekretärs Rudolf Hess den ersten Teil seines Buches "Mein Kampf. Eine Abrechnung", in dem er offen seine politischen Ziele und die Ideologie des Nationalsozialismus beschrieb. (Ursprünglich hatte das Buch "Viereinhalb Jahre des Kampfes gegen Lügen, Dummheit und Feigheit" heißen sollen.)

Dank der Berichterstattung über den Prozess wurde Hitler nun auch im Norden Deutschlands als der radikalste aller "völkischen" Politiker bekannt. Seine Stellung in der NSDAP war unumstrittener denn je, und in der völkischen Bewegung gewann seine Stimme erheblich an Gewicht. Hatte er sich bis dahin eher als "Trommler" der Bewegung gesehen, der den Weg für einen anderen "Retter Deutschlands" wie etwa Ludendorff frei machen sollte, so sah er sich nun zunehmend selbst in der Rolle des großen Führers. All das nützte ihm jedoch zunächst wenig. Zwar wurde die NSDAP nach einem anfänglichen Verbot wieder zugelassen, aber die wirtschaftlichen Verhältnisse in der Weimarer Republik stabilisierten sich. Der bis 1929 anhaltende Aufschwung ließ radikalen Parteien in der Wählergunst keine Chance, und Hitler setzte nach dem gescheiterten Putschversuch ganz darauf, die Macht auf legalem Weg zu erringen.

Der Weg zur Kanzlerschaft

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Hitler, Berghof (typisches Propaganda-Foto)

Nach seiner Haftentlassung begann Hitler damit, die NSDAP wieder aufzubauen. Diesmal versuchte er, auf legalem Weg die Macht im Staat zu erlangen. Zu Hilfe kamen ihm Spenden und logistische Hilfen von Junkern, Kaisertreuen, Wirtschaftsführern und Militärs (zum Beispiel aus Freikorps) aus dem Deutschen Reich und auch aus den USA, sowie die Wirtschaftskrise, die die Situation in der politisch wenig gefestigten Weimarer Republik weiter destabilisieren half. Zwischen 1913, als er Österreich ohne polizeiliche Abmeldung in Richtung München verlassen hatte (und 1925 dann auf eigenen Wunsch aus der österreichischen Staatsbürgerschaft entlassen worden war) und 1932 war Hitler staatenlos. Erst die Anstellung als Regierungsrat beim Braunschweiger Landeskultur- und Vermessungsamt verschaffte ihm Ende Februar 1932 die deutsche Staatsbürgerschaft und somit die formale Voraussetzung zur Kandidatur bei der Reichspräsidentenwahl. Nachdem die NSDAP bei den Reichstagswahlen 1932 stärkste Partei wurde, ernannte Reichspräsident Paul von Hindenburg ihn am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler. Die "Kamarilla" um Paul von Hindenburg trieb zur Unterstützung einer rechtsgerichteten Regierung die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler voran. Unterstützung fand Hitler weiterhin durch die Großindustrie und Banken, die aus Angst vor einem Staatssozialismus die von Hitler beabsichtigte vollständige Ausschaltung der "bolschewistischen Gefahr" begrüßten, sowie durch die ihnen von Hitler in Aussicht gestellten Staatsaufträge durch Aufrüstung. Die Befürwortung seiner Ernennung zum Reichskanzler der rechtskonservativen Kreise um Franz von Papen sicherte sich Adolf Hitler, indem Papen ein Platz im Kabinett unter der Führung Hitlers versprochen wurde. Das Militär hoffte durch den Reichskanzler Hitler auf den nationalen Aufstieg, eine "Beseitigung" des Versailler Vertrags und eine Aufrüstung beziehungsweise Aufstockung der Armee. Rechtskonservative aus Wirtschaft und Politik wollten durch Hitler eine Stabilisierung der Regierung und auch eine Neuorientierung der politischen Kultur in Richtung Monarchie.

Der Diktator

Errichtung der Diktatur

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In Redepose

Nach dem Reichstagsbrand, der den Sozialdemokraten, Kommunisten und Gewerkschaftern untergeschoben wurde, schalteten hitlertreue Kräfte und Polizeieinheiten einen Teil des Reichstags (vorwiegend die 81 KPD-Abgeordneten) verfassungswidrig aus. U.a. auf diese Weise stellte er sicher, dass das so genannte Ermächtigungsgesetz am 23. März 1933 beschlossen wurde, das ihm außerordentliche Vollmachten zugestand.

Mit dem Inkrafttreten des Ermächtigungsgesetzes begann im Deutschen Reich die nationalsozialistische Diktatur, die Zeit des Nationalsozialismus, anfänglich in der Propaganda auch als "Drittes Reich" bezeichnet.

Hitler, aufgestachelt durch den SS-Leiter Heinrich Himmler, Hermann Göring und Reinhard Heydrich, glaubt an einen Putschversuch Ernst Röhms und gab den Befehl zur "Nacht der langen Messer" (30. Juni 1934). Dabei wurden zahlreiche unbequeme Führer der SA und konservative Kritiker ermordet.

Nach dem Tod Hindenburgs am 2. August 1934 ließ Hitler die Reichswehr auf sich vereidigen und nannte sich fortan Führer und Reichskanzler.

Judenverfolgung und Rassenpolitik

Tragende Elemente seiner Politik waren der extreme Rassismus, Antikommunismus, Antislawismus und Antisemitismus, der im Holocaust, der so genannten "Endlösung der Judenfrage", gipfelte und unter anderem sechs Millionen jüdischen Menschen Leid und Tod in Vernichtungslagern, Konzentrationslagern, Ghettos und an vielen anderen Orten brachte.

Im Oktober 1939 erließ Hitler einen Befehl [4], der zur "Euthanasie", der Aktion T4, führte. Mit der Durchführung beauftragte er seine Privatkanzlei, die Kanzlei des Führers, unter Reichsleiter Philipp Bouhler. Allein im damaligen Reichsgebiet wurden fast 190 000 geistig und körperlich behinderte Menschen ermordet. Die Zahl der Opfer in den besetzten Gebieten ist nur schwer zu ermitteln, jedoch unzweifelhaft sehr hoch. Vertreter beider großen Kirchen wandten sich gegen die Mordaktionen an den Behinderten, danach liefen die Tötungen (durch Vergasen, Erschießen, Verhungern oder Giftspritze) im Geheimen weiter. Nervenheilanstalten, Irrenhäuser, Krankenhäuser und Heilanstalten wurden in Vernichtungsstätten umfunktioniert. Bei Kriegsende waren so etwa die Hälfte aller Anstaltsinsassen zu Tode gebracht worden.

Aufrüstung und expansive Außenpolitik

Wie schon die demokratischen Politiker der Weimarer Republik, so verfolgte auch Hitler außenpolitisch die Revision des Versailler Vertrags. Aber anders als diese war er aber nicht bereit, dabei nur auf diplomatischem Wege und im Konsens mit den ehemaligen Kriegsgegnern zu handeln, sondern auch einen erneuten militärischen Konflikt in Kauf zu nehmen.

Dazu kam es zunächst aber nicht, da die übrigen europäischen Mächte Hitler weit entgegen kamen. Großbritannien etwa schloss mit dem Reich das deutsch-britische Flottenabkommen, und Polen vereinbarte mit ihm 1934 einen Nichtangriffspakt. Schon die Erhöhung des Wehretats im März 1934, die Rheinlandbesetzung 1935 und die Aufrüstung der Reichswehr weit über das in Versailles festgelegte Maß hinaus stellten zwar glatte Brüche des Friedensvertrags von 1919 dar, wurden von den einstigen Siegermächten aber ebenfalls hingenommen.

Die bloße Revision von Versailles betrachtete Hitler jedoch nur als Etappenziel. Nach eigenen Aussagen betrachtete er sogar die deutschen Grenzen von 1914 als "unlogisch" und zu eng. Obwohl Hitler in seinen Reden immer wieder seinen Friedenswillen betonte, lief seine ganze Politik von Beginn an auf Krieg hinaus.

Nach dem Tod Hindenburgs 1934 und der Übernahme des Oberbefehls über die Wehrmacht teilte er der Generalität mit, sein Ziel sei es, innerhalb von fünf Jahren die Kriegsbereitschaft Deutschlands herzustellen. Das gleiche Ziel verfolgte Hitler mit der Wiedereinführung der Allgemeinen Wehrpflicht 1935 und mit dem 1936 verkündeten Vierjahresplan. Die wirtschaftliche Erholung Deutschlands seit 1933 Jahre beruhte wesentlich auf einem Programm staatlicher Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, in denen der obligatorischen Reichsarbeitsdienst und die verstärkte Aufrüstung eine wesentliche Rolle spielten.

Die Entschlossenheit der nationalsozialistischen Außenpolitik zeigte sich bereits im Oktober 1933, als Deutschland Abrüstungsverhandlungen mit England und Frankreich abbrach und aus dem Völkerbund austrat. 1934 unterstützte Hitler einen Nationalsozialistischen Putschversuch in Wien, bei dem der österreichische Bundeskanzler Engelbert Dollfuß ermordet wurde. Auf der gleichen Linie lag die Unterstützung Francos im Spanischen Bürgerkrieg seit 1936. Der Einsatz der deutschen Legion Condor, die entscheidend zu Francos Sieg beitrug, galt nicht zuletzt der Erprobung der Luftwaffe für einen kommenden Krieg. Am 5. November 1937 weihte Hitler die Generalität in seine weiteren Pläne ein. In dem Protokoll, das der anwesende Oberst Hossbach von der Geheimkonferenz anfertigte, heißt es, "zur Lösung der deutschen Frage könne es nur den Weg der Gewalt geben". Zugleich gab Hitler seinen Entschluss bekannt, bei nächster Gelegenheit gegen die Tschechoslowakei und Österreich loszuschlagen.

Noch im Dezember 1937 genehmigte Hitler den "1. Nachtrag zur Weisung für die einheitliche Kriegsvorbereitung für die Wehrmacht vom 24. 6. 1937", in dem diese Offensiv-Pläne konkretisiert wurden. So heißt es u.a.: "Hat Deutschland seine volle Kriegsbereitschaft erreicht, so wird die militärische Voraussetzung geschaffen sein, einen Angriffskrieg gegen die Tschechoslowakei (...) auch dann zu einem siegreichen Ende zu führen, wenn die eine oder andere Großmacht gegen uns eingreift."

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März 1938: Hitler gibt dem Reichstag den Anschluss Österreichs bekannt

Mit militärischen Drohungen erreichte Hitler im März 1938 den Anschluss Österreichs als Ostmark an das nunmehr "Großdeutsche Reich". Im Oktober des gleichen Jahres gelang ihm durch das Münchner Abkommen mit den europäischen Mächten England, Frankreich und Italien die Abtrennung des hauptsächlich von Deutschen besiedelten Sudetenlandes von der Tschechoslowakei und seine Angliederung an Deutschland zu erreichen. Trotz Hitlers Bestandsgarantie für die "Rest-Tschechei", wie er sie nannte, erzwang er im März 1939 - wiederum unter Kriegsdrohung - die Errichtung des sogenannten Protektorats Böhmen und Mähren.

Gleich darauf versicherte Hitler in einer Reichstagsrede, dies sei die letzte territoriale Forderung Deutschlands gewesen. Gleichwohl sollte er schon wenige Monate später die Angliederung Danzigs an das Reich fordern und in dem geheimen Zusatzprotokoll zum Hitler-Stalin-Pakt vom August 1939 die Aufteilung Polens und des Baltikums zwischen Deutschland und der Sowjetunion festschreiben lassen. Die Forderungen an Polen lösten schließlich den 2. Weltkrieg aus. Auf diesen Krieg war Hitlers Denken und Regierungshandeln seit 1933 fixiert. Alles andere hatte sich dem unterzuordnen.

Entfesselung des 2. Weltkriegs

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Adolf Hitler in Paris - 23. Juni 1940

Der von Hitler am 1. September 1939 begonnene Krieg gegen Polen führte aufgrund von Garantieerklärungen zur Kriegserklärung von Frankreich und Großbritannien an Deutschland am 3. September 1939 und damit zum Einstieg in den Beginn des Zweiten Weltkrieges in Mitteleuropa. Wie in dem geheimen Zusatzprotokoll des sogenannten Hitler-Stalin-Paktes festgelegt, begann Stalin danach seinen Eroberungskrieg im Osten und ließ am 17. September seine Rote Armee in Ostpolen einmarschieren. (s. auch Sowjetisch-Finnischer Krieg 1939/40).

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Adolf Hitler und Benito Mussolini in München - Juni 1940

Nach der Niederlage Frankreichs 1940 und dem Balkankrieg 1941 ließ Hitler am 22. Juni 1941 die Wehrmacht die Sowjetunion angreifen, wobei die NS-Ideologie des Antikommunismus, des Antibolschewismus und Lebensraums den Hintergrund bildete. Im Krieg der Diktatoren Hitler gegen Stalin hatte die Sowjetunion mit etwa 20 Millionen Toten die meisten Opfer zu beklagen. Der Krieg im Westen und im Osten Mitteleuropas eskalierte schließlich mit dem Eintritt Japans zum Weltkrieg. Insgesamt kostete der 2. Weltkrieg etwa 55 Millionen Menschen das Leben, weitere dutzende Millionen wurden schwer und mittelschwer verletzt, wurden obdachlos, mussten flüchten oder wurden vertrieben, deportiert und inhaftiert.

Hitlers Ende im Bunker

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Adolf Hitler besichtigt die Trümmer in einer deutschen Stadt nach einem Luftangriff der Alliierten (etwa 1944)

Hitlers Gesundheitszustand verschlechterte sich im Laufe des Kriegs rapide, er behielt aber dennoch weiterhin seine von vielen Zeitzeugen beobachtete Suggestionskraft. Am 19. März 1945 gab er den Befehl ("Nerobefehl") zur Zerstörung der Infrastruktur im Deutschen Reich beim Rückzug der Wehrmachtsverbände. Dies entsprach ganz seinem Denken in den Gegensätzen "Sieg oder Vernichtung"; denn für den "Feind" sollte nichts mehr übrig bleiben. Die Zukunft gehörte seiner Meinung nach "dem stärkeren Ostvolk, denn die Guten sind gefallen".

Am 22. April 1945 erlitt Hitler bei der täglichen Lagebesprechung im Führerbunker unter der Reichskanzlei in Berlin einen Schwächeanfall, als ihm klar wurde, dass Berlin umzingelt und auf Entsatz nicht mehr zu hoffen war. Er äußerte, dass jetzt alles verloren sei und alle ihn verraten hätten. Er entließ Teile seines Stabes und weigerte sich, Berlin - trotz Bitten von Bormann, Keitel und Göring - zu verlassen. Er beauftragte seinen Chefadjutanten SS-Obergruppenführer Julius Schaub, alle seine persönlichen Unterlagen und Dokumente aus den Tresoren der Reichskanzlei und des Bunkers zu verbrennen und das Gleiche auch in München und auf dem Obersalzberg zu tun.

Im Verlaufe der nächsten Tage war das beherrschende Thema im Bunker, wie weit die Russen schon vorgedrungen wären, und welches die sicherste Methode zum Selbstmord sei. Hitler verteilte dabei wiederholt Giftampullen an seine engste Umgebung. Am 29. April heiratete Hitler seine langjährige Lebensgefährtin Eva Braun (33). Am Tag darauf begingen die beiden gegen 15.30 Uhr Selbstmord, indem sie Giftampullen zerbissen. Hitler schoss sich gleichzeitig eine Kugel in die Schläfe. Die Leichen wurden von Martin Bormann, Hitlers Kammerdiener Heinz Linge, seinem SS-Adjutanten Otto Günsche und einigen Leibwächtern aus dem Führerbegleitkommando im Garten der Reichskanzlei - gemäß Hitlers letzten Verfügungen - verbrannt und die verkohlten Überreste in einen Granattrichter beigesetzt.

 
Schlagzeile in Stars and Stripes, der Zeitung der US-Streitkräfte, nach Hitlers Tod

Die Überreste Hitlers und seiner Frau wurden in den ersten Maitagen von sowjetischen Beauftragten ausgegraben und anhand von Röntgenbildern und Zahnschemata identifiziert. Die UdSSR hielt die Leichenfunde aus politischen Gründen jahrzehntelang geheim. Nach Ende des Kalten Kriegs wurde bekannt, dass die Überreste Hitlers und Eva Brauns noch bis Anfang der siebziger Jahre auf dem Gelände einer sowjetischen Kaserne bei Magdeburg vergraben worden und erst dann auf Anweisung von KGB-Chef Andropow endgültig vernichtet worden waren, indem man sie in die Elbe schüttete.

Hitler aus zeitgenössischer Sicht

Das TIME Magazine benennt Hitler zum "Mann des Jahres 1938", was aber keineswegs als Auszeichnung gemeint ist (siehe Web-Link).

Zeitgenössische deutsche Autoren über Hitler

  • Sebastian Haffner: Hitler ist der potentielle Selbstmörder par excellence. Er hat keine Bindungen außer an sein Ego, und wird dieses ausgelöscht, ist er alle Sorgen, jegliche Verantwortung und Bürde los. Er ist in der privilegierten Situation eines Mannes, der nichts liebt außer sich selbst. Ihm ist das Schicksal von Staaten, Menschen und Gemeinwesen, deren Existenz er aufs Spiel setzt, völlig gleichgültig. (geschrieben 1939 in "Germany: Jekyll & Hyde. Deutschland von innen betrachtet", München 1998, S. 24)
  • Thomas Mann: So hoch er sich heute spreizt, so weit seine Einschüchterung sich ausbreitet, soviel von ihm angerichtetes Elend, Entehrung, Verderbnis, Blut, Tränen, Verzweiflung und Selbstmord er sich von seinem Bergsitz betrachten und sich groß, sich "geschichtlich" vorkommen darf, - der Stab ist ihm gebrochen, nichts wird bleiben von seinen Worten und Werken, weil sie falsch und nichtig waren, und sein Nachruhm wird Schande sein. (geschrieben 1938 in "An die gesittete Welt", Zitat nach: "Essays, Bd. 5: Deutschland und die Deutschen 1938-1945", S. 34f.)

Widerstand gegen Hitler

Bereits vor Beginn des Krieges hatte sich im Untergrund des Deutschen Reichs der zivile, politische und militärische Widerstand gegen den Nationalsozialismus organisiert. Die KPD oder die (auch) von ihr beeinflusste Rote Kapelle versuchten seit 1933 zusammen mit Teilen der SPD den Widerstand im Untergrund zu organisieren. Auch abseits politischer Gruppierungen betätigten sich Bürger im Widerstand. So zum Beispiel die Geschwister Scholl, die in München versuchten, die Bevölkerung mit Plakaten und Flugblättern aufzurütteln. Ende 1942 wurden sie in der Münchner Universität vom Hausmeister an die Gestapo verraten. Die Geschwister und ihre Gesinnungsgenossen von der Weißen Rose wurden nach einem kurzen Scheinprozess im Februar 1943 verurteilt und noch am gleichen Tag hingerichtet.

Siehe auch: Widerstand gegen den Nationalsozialismus

Attentatsversuche

Adolf Hitler ist 42 nachgewiesenen Attentaten – oft durch Glück – entgangen. Die Vielzahl der glücklichen Umstände (Zünder der Bombe versagt, Besprechungen kurzfristig abgesagt oder vorzeitig verlassen), die Hitler das Leben retteten, bestärkten ihn in seinem Glauben, dass er von der "Vorhersehung" auserwählt sei, das deutsche Volk "aufsteigen" zu lassen.

1939 versuchte Maurice Bavaud Hitler zu erschießen, scheiterte jedoch, da er nicht an Hitler herankam. Im gleichen Jahr explodierte ein von dem Einzelkämpfer Georg Elser im Münchener Bürgerbräukeller angebrachter Sprengsatz wenige Minuten nachdem Hitler den Raum verlassen hatte. Elser war Schreiner gewesen, stolz auf seinen Beruf, gläubiger Christ und wegen der Verschlechterung der Lebensbedingungen voller Hass auf Hitler.

Am 20. Juli 1944 scheiterte ein Bombenattentat im Führerhauptquartier Wolfsschanze. Claus Graf Schenk von Stauffenberg, der die Bombe abgelegt und einen Staatsstreich zur Beendigung des Krieges vorbereitet hatte, wurde noch am selben Tag in Berlin zusammen mit einigen Mitstreitern verhaftet und hingerichtet.

Vorgänger:
Kurt von Schleicher

Reichskanzler

Nachfolger:
Joseph Goebbels

Vorgänger:
Paul von Hindenburg

Reichspräsident

Nachfolger:
Karl Dönitz

Sonstiges

  • Hitler hatte ein besonderes Faible für das Wort "Wolf" (Wolfsburg, Wolfsschanze usw.). Hitler bediente sich auch des Decknamens "Herr Wolf" und im Haus Wahnfried (Bayreuth) hieß er bei den Wagner-Kindern "Onkel Wolf".

Literatur

Quellenlage und Literatur

  • Lukacs, John: Hitler. Geschichte und Geschichtsschreibung, Ullstein : Berlin 1999, 368 S., ISBN 3-548-26560-X, (Leitfaden durch die Hitler-Literatur)

Biografien

  • Konrad Heiden: Hitler I Das Leben eines Diktators, Zürich 1936.
  • Konrad Heiden: Hitler II Ein Mann gegen Europa, Zürich 1937.
  • Hans Bernd Gisevius, Adolf Hitler: Versuch einer Deutung, München 1963
  • Alan Bullock, Hitler. Eine Studie über Tyrannei, Düsseldorf 1964
  • Werner Maser, Adolf Hitler Legende-Mythos-Wirklichkeit, München und Esslingen 1971
  • Joachim Fest Hitler. Eine Biografie, Frankfurt/M - Berlin - Wien 1973
  • Brigitte Hamann, Hitlers Wien. Lehrjahre eines Diktators, München 1996 (Wien 1907-1913: Die Jahre, die Hitler prägten)
  • Ian Kershaw: Hitler 1889 - 1936, DVA, Stuttgart 1998 (Aus dem Englischen), ISBN 3-42105-131-3
  • Ian Kershaw: Hitler 1936 - 1945, DVA, Stuttgart 2000 (Aus dem Englischen), ISBN 3-42105-132-1
  • Sebastian Haffner: Anmerkungen zu Hitler. Frankfurt am Main, Fischer Taschenbuch Verlag, 1978, ISBN 3-59623-489-1 (kurze biografische Studie, die laut Ian Kershaw (s.o.) "mit ihren sieben brillanten thematischen Essays eine der beeindruckendsten Studien des NS-Diktators" bleibt)

Verschiedenes

Nachleben

In dem Film Der Untergang wurde Hitler 2004 von Bruno Ganz verkörpert. Der um Authentizität bemühte Film schildert die letzten Tage des Dritten Reiches aus der Perspektive der nationalsozialistischen Führungsschicht.

Siehe auch