Sucht (ahd. siuchen, krank sein), umgangssprachlich auch Abhängigkeit, ist eine krankhafte Wiederholung von Verhaltensweisen. Dabei wird das Wohlbefinden von der regelmäßigen Aufnahme einer Substanz oder der Ausübung einer Tätigkeit abhängig, für die Suchtkranke "alles" geben würden. Die Wiederholung des fraglichen Verhaltens ist lustbetont, die Unterbrechung des Verhaltens kann zu einem Entzug führen.
Suchtkranke verlieren die Kontrolle über über sich selbst, wobei letzteres gerne verleugnt wird. Kritik von außen wird als unangenehm wahrgenommen. Wo Verzicht nicht mehr möglich und der Gedanke an das Ausgeliefert-Sein unerträglich ist, bleibt nur die Dosissteigerung als eine subjektive Form der Kontrolle sowie der Rückzug aus der Welt.
Im Speziellen wird unter Sucht die Abhängigkeit von Drogen und damit der Zwang zur ständigen Zufuhr eines chemischen Stoffes verstanden, der kein Nahrungsmittel sowie nicht lebensnotwendig ist. Die dabei auftretenden Symptome werden als Abhängigkeitssyndrom bzw. das Phänomen als pharmakologische Abhängigkeit bezeichnet.
Dieser chemische Stoff kann auch ein körpereigener Stoff sein, der beispielsweise bei sportlicher oder sexueller Betätigung ausgeschüttet wird, die Übergänge zu nichtstofflichen Abhängigkeiten (abhängige Persönlichkeitsstörungen, Zwangskrankheiten) sind dabei möglicherweise fließend. Bei einer physisch bedingten Sucht treten in jedem Fall beim Absetzen des süchtig machenden Vorganges (meist der Stoffaufnahme) echte Entzugserscheinungen auf, weil die Droge offensichtlich Teil des Stoffwechsels geworden ist.
Etymologie
Sucht kommt von "siechen", nicht von "suchen". (got.: siukan, ahd.: siuchen, mhd.: siuchan; vgl. zum Adjektiv "siech" aus das englische sick)
Die Wendung "Sucht nach etw." beruht allerdings auf der volkstümlichen Verbindung mit "suchen": Sucht nach Liebe, Abwechslung, Zerstreuung usw.
Suchtbehandlung
- Eine erfolgreiche Therapie bietet einen neuen, überlagernden Lernprozess.
- Eine erfolgreiche Therapie überwindet die Entzugserscheinungen.
- eine erfolgreiche Therapie vermeidet den Rückfall und kontrolliert deswegen den ehemals Süchtigen in seinem Verhalten.
Auflistung diverser Süchte und Süchtig machender Stoffe
Folgende Krankheiten sind von Suchtkrankheiten zu unterscheiden, gleichwohl haben sie die gleiche etymologische Verwandtschaft: Fallsucht - Magersucht - Mondsüchtigkeit - Schwindsucht - Wassersucht - Eifersucht
Weblinks
- Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. Eine sehr kompetente, neutrale und offene Instution für (fast) alle Suchtfragen
- Selbsthilfegruppe Anonyme Alkoholiker
- Angehörigegruppe von Alkoholikern
- englische Seite der Selbsthilfeguppen für Angehörigen und Kinder von Alkoholikern
- Selbsthilfegruppe Anonyme Spieler
- Selbsthilfegruppe für Angehöriger von Spielern