Emmerich am Rhein

am Niederrhein gelegene nördlichste Stadt des Rheinlandes, Hansestadt im Kreis Kleve im nordwestlichen Nordrhein-Westfalen
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Die Stadt Emmerich am Rhein liegt am unteren rechten Niederrhein im Nordwesten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und ist eine Mittlere kreisangehörige Stadt des Kreises Kleve im Regierungsbezirk Düsseldorf. Sie ist Mitglied der Euregio Rhein-Waal.

Stadtwappen Lage der Stadt
Stadtwappen der Stadt Emmerich am Rhein Lage der Stadt Emmerich am Rhein in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Düsseldorf
Kreis: Kleve
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: ca. 15 m ü. NN
Fläche: ca. 80,11 km² (31. Dezember 2005)
Einwohner: 29.577 (30. Juni 2006)
Bevölkerungsdichte: 369 Einwohner/km²
Postleitzahlen: 46446 (alte PLZ: 4240)
Vorwahlen: 0 28 22 (Ortsnetz Emmerich
0 28 28 (Ortsnetz Elten)
Kfz-Kennzeichen: KLE
Amtliche Gemeindekennzahl: 05 1 54 008
Gliederung des Stadtgebiets: 8 Stadtbezirke
Hausanschrift der Stadtverwaltung: Geistmarkt 1
46446 Emmerich am Rhein
Website: www.emmerich.de
E-Mail-Adresse: stadtverwaltung@stadt-emmerich.de
Politik
Bürgermeister: Johannes Diks (CDU)
Regierende Partei: CDU
Fotos:
Emmerich am Rhein von Osten aus gesehen
Emmerich am Rhein - Christuskirche (evang.)
Emmerich am Rhein - PAN-Kunstforum (Plakatmuseum)

Geographie

Stadtgliederung

Räumlich ist das Stadtgebiet in folgende Stadtteile gegliedert

  • Borghees (389 Einwohner)
  • Dornick (445 Einwohner) ist ein Dorf im Süden Emmerichs, direkt am Rhein gelegen. Sehenswert sind die alte Mühle am Deich und die Pfarrkirche St. Johannes d. Täufer (neue Orgel, im Chor in den 80er Jahren des 20. Jh. gestaltete Kirchenfenster). Der Ort feierte im Jahr 1988 sein 800 jähriges Bestehen. Der Künstler Manes Peters (19./20. Jh.) hat in vielen Bildern die Idylle des kleinen Rheindorfes festgehalten. Im südlichen Teil des Dorfes befindet sich eine Anlage der Pioniere der Moritz-von-Nassau-Kaserne.
  • Elten (4701 Einwohner)
  • Emmerich - Altstadtgebiet (18397 Einwohner)
  • Hüthum (3120 Einwohner)
  • Klein-Netterden (544 Einwohner)
  • Praest (2055 Einwohner)
  • Vrasselt (1366 Einwohner)

Die Differenz der Einwohnerzahlen zur o.g. Gesamteinwohnerzahl beruht auf der differierenden Zählweise zwischen LDS und KRZN.

Nachbargemeinden

Die Stadt Emmerich am Rhein grenzt im Norden an die Gemeinden Montferland und Oude IJsselstreek (beide Provinz Gelderland (NL), im Osten an die Stadt Rees, im Süden an die Stadt Kleve sowie im Westen an die Gemeinde Rijnwaarden und die Stadt Zevenaar (beide in der Provinz Gelderland (NL).

Geschichte

Mittelalter

Um 700 gründete Willibrord die Missionsstation Emmerich im Bistum Utrecht. Die erste urkundliche Nennung unter dem Namen Villa Embrici ist aus dem Jahr 828 überliefert.

1040 erfolgte der Bau der Stiftskirche St. Martini.

Am 31. Mai 1233 erhob Graf Otto von Zutphen und Geldern mit Ermächtigung des römischen Kaisers Friedrich II. und des deutschen Königs Heinrich (VII.) Emmerich zur königlichen und des Reiches Stadt.

Ende des 14. Jahrhunderts wurde Emmerich Mitglied der Hanse.

Neuzeit

1856 wurde die Eisenbahnstrecke OberhausenArnheim der Köln-Mindener Eisenbahn eröffnet.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde Emmerich am 7. Oktober 1944 zu 97 % durch einen britischen Luftangriff zerstört.

Am 7. Oktober 1960 havarierte das Schiff Tina Scarlett auf dem Rhein bei Emmerich

Am 28. November 2004 verschmolzen die vier katholischen Stadtgemeinden St. Martini, St. Aldegundis, Heilig-Geist und Liebfrauen zur neuen Stadtpfarre St. Christophorus.

Eingemeindungen

Am 1. Juli 1969 wurden im Zuge des 1. kommunalen Neugliederungsprogramms die bis dahin selbstständigen Gemeinden Borghees, Hüthum und Klein-Netterden des ehemaligen Amtes Elten sowie die Gemeinden Dornick, Praest und Vrasselt des ehemaligen Amtes Vrasselt mit der Stadt Emmerich zusammengeschlossen.

Am 1. Januar 1975 wurde im Zuge des 2. Neugliederungsprogramms die Gemeinde Elten in die Stadt Emmerich eingegliedert.

Gleichzeitig wurde der Altkreis Rees aufgelöst und das frühere nördliche Kreisgebiet mit dem ehemaligen Kreis Geldern und Teilgebieten des Kreises Moers zum neuen niederrheinischen Großkreis Kleve zusammengefügt. Emmerich ist seitdem kreisangehörige Gemeinde des Kreises Kleve.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1815 4.422
1900 10.526
1939 16.156
1945 441
1950 9.845
1968 18.356
1970 24.122
1975 29.113
1976 29.033
1977 29.062
Jahr Einwohner
1978 29.461
1979 29.383
1980 29.343
1981 29.368
1982 29.271
1983 29.198
1984 29.271
1985 29.245
1986 29.086
1987 27.981
Jahr Einwohner
1988 27.906
1989 28.070
1990 28.322
1991 28.727
1992 28.995
1993 29.028
1994 29.101
1995 29.285
1996 29.208
1997 29.121
Jahr Einwohner
1998 28.996
1999 28.940
2000 28.899
2001 29.005
2002 29.267
2003 29.276
2004 29.390
2005 29.520

Politik

Stadtrat

Seit der letzten Kommunalwahl 2004 sind im Stadtrat CDU (38,4%, 14 Sitze), SPD (27,3%, 10 Sitze), BGE (24,2%, 9 Sitze), Grüne (6,4%, 2 Sitze) und FDP (3,7%, 1 Sitz) vertreten. Der Bürgermeister wird von der CDU gestellt.

Städtepartnerschaften

Emmerich unterhält mit folgenden Städten Städtepartnerschaften:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Rheinmuseum. Im Rheinmuseum werden 130 Schiffsmodelle, eine Radaranlage, Fischpräparationen, Rheinlaufkarten, eine historische Christophorusfigur und eine stadtgeschichtliche Sammlung gezeigt. Zu sehen sind außerdem ein Ein-Mann-U-Boot, Typ BIBER aus dem Zweiten Weltkrieg und Ausstellungen zur Rheinschifffahrt, Stadtgeschichte und Fischerei.

PAN-Kunstforum/Plakatmuseum. Die umfangreiche Plakatsammlung Ernst Müllers wird gelegentlich in der ehemaligen Schokoladen-Fabrik Lohmann in wechselnden Ausstellungen gezeigt.


Bauwerke

Durch die massiven Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg existiert in Emmerich nur wenig alter Baubestand.

Christuskirche. Die evangelische Kirche ist eine der wenigen Kirchen, deren Gottesdienstraum sich im ersten Stock befindet. Im Erdgeschoss befindet sich der Gemeindesaal. (siehe Bild oben)

Rheinbrücke. Die 1965 freigegebene Brücke ist mit einer Länge von 1228 m und 500 m Spannweite die längste Hängebrücke Deutschlands. Sie wird täglich von ca. 500 Schiffen passiert. Die Brücke wird in Anlehnung an die Golden Gate Bridge in San Francisco auch als "Golden Gate vom Niederrhein" bezeichnet.

Heilig-Geist-Kirche. Die 1966 erbaute katholische Kirche fällt besonders durch ihre Kreuzdarstellung aus Schrott und dem abstrakten Kreuzweg aus Leinen auf. Die architekturgeschichtliche Entwicklung zur Zeit des zweiten vatikanischen Konzils prägte die Bauweise der Kirche.


Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Schienenverkehr

Der Bahnhof Emmerich liegt ungefähr 1 km nordöstlich des Stadtzentrums an der zweigleisigen, elektrifizierten Hollandstrecke (DB-Kursbuchstrecke 420), auf der neben dem Güterverkehr

verkehren.

Darüber hinaus gibt es in Emmerich noch eine weitere Station, den Haltepunkt „Praest“ an der Strecke nach Wesel, der täglich alle 60 Minuten im NRW-Takt von der Regionalbahn „Der Weseler“ (RB 35) bedient wird.

Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) von der DB Regio NRW.

Für den gesamten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt der Tarif der Verkehrsgemeinschaft Niederrhein (VGN) und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.

Zwischen dem 6. November 1914 und dem 24. Februar 1945 verkehrten in der Stadt Straßenbahnen der Kleinbahn Wesel-Rees-Emmerich und zwischen dem 4. Juni 1903 und dem 18. September 1944 die Züge der niederländische Kleinbahn Tramweg Maatschappij Emmerich-Zutphen.

Siehe auch: Eisenbahn-Trajekt Spyck-Welle

Bis zum Jahr 2000 war Emmerich auch ICE-Bahnhof. Durch den Einsatz mehrsystemfähiger ICE entfiel der bis dahin nötige Lokwechsel und auch der ICE-Halt in Emmerich. Infolge des Wegfalls gibt es keine schnellen Bahnverbindungen Richtung Ruhrgebiet mehr und überhaupt keine direkten ÖPNV-Verbindungen in die nächste (30 km entfernte) Großstadt Arnheim (NL).[1]

Straßen

Emmerich wird durch die Bundesautobahn 3 (E 35) mit zwei Abfahrten im Stadtgebiet und die Bundesstraßen B 8 und B 220 an das Fernstraßennetz angebunden.

Über den Rhein bei Emmerich spannt sich die längste Hängebrücke Deutschlands und verbindet damit als Teil der Bundesstraße 220 die Städte Emmerich und Kleve.

Wasserstraße

Rheinstrom und Städtischer Rheinhafen Emmerich

Medien

In Emmerich erscheinen zwei Tageszeitungen mit Lokalredaktion, die Rheinische Post und die Neue Rhein Zeitung (montags bis samstags).

Es erscheinen wöchentlich zwei Anzeigenblätter mit lokalen Informationen, der Stadtanzeiger Emmerich-Rees (mittwochs und sonntags) und die Niederrhein-Nachrichten (samstags).

Ansässige Unternehmen

Die Bundeswehr unterhält in Emmerich eine Kaserne. Die Schließung ist jedoch bereits terminiert.

Bildung

In Emmerich gibt es zwölf Kindergärten, vier Kindertagesstätten, sechs Grundschulen, eine Sonderschule, zwei Hauptschulen, eine Realschule und ein Gymnasium. Im Schuljahr 2004/2005 wurden die 3.769 Schüler an den 11 allgemeinbildenden Schulen in 145 Klassen von 215 Lehrern unterrichtet.

Erwachsenenbildung wird angeboten von der Volkshochschule, sowie von den kirchlichen Trägern Haus der Familie und Ev. Familienbildungsstätte.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

Literatur

Commons: Emmerich – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Vorlage:SWD

Quellen

  1. http://www.ihk-niederrhein.de/ihk.asp?his=6.343.4919