Steam

Onlinedistributions- und Kommunikationsplattform
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Steam (engl. für (Wasser-)Dampf) ist eine Software der Firma Valve Software, die der elektronischen Online-Distribution, Wartung und auch Überwachung von Software dient und von Valve derzeit konkret für Vertrieb, Wartung (Patchen) und Schutz ihrer Computerspiele genutzt wird.

Steam ermöglicht zunächst den Erwerb von Software-Lizenzen über das Internet. Das beinhaltet die erforderliche finanzielle Transaktion, den Erhalt einer Seriennummer und den Download und die Installation der Software. Auch Programm-Updates werden direkt über Steam geladen und installiert, so dass der Benutzer sich darum nicht selbst kümmern muss.

Die bekannteren Spiele von Valve Software können parallel zu Steam auch über den konventionellen Handel erworben werden, verlangen jedoch trotzdem einen Internet-Zugang sowie einen Steam-Account, bevor sie gespielt werden können.

Nach einem mehrere Monate andauernden Beta-Test wurde Steam am 12. September 2003 veröffentlicht. Valves Spiele wie Half-Life oder Counter-Strike werden seitdem nur noch über Steam aktualisiert, so dass die Steam-Software zum Spielen der aktuellen Versionen notwendig ist. Die alte Multiplayer-Plattform WON (World Opponent Network) wurde im August 2004 abgeschaltet.

Da die Steam-Server in den ersten Tagen des offiziellen Betriebs dem Benutzer-Ansturm nicht gewachsen und zahlreiche Bugs in der Software vorhanden waren, äußerte sich der Missmut der betroffenen Onlinespieler in Protestaufrufen gegen Steam, woraufhin die Open-Source-Plattform WON2 entstand. Auch wurde kritisiert, dass zum Spielen mittels Steam – auch im lokalen Netzwerk – eine Internetverbindung bestehen musste. Am 1. März 2004 wurde ein Offline-Modus für Einzelspieler und LAN-Partys zu Steam hinzugefügt.

In Steam ist ein Instant Messenger namens Friends Network integriert, der Dienst war jedoch die meiste Zeit abgeschaltet und ist erst seit Beginn der Beta, die mit dem Steam-Update vom 13. März 2006 gestartet wurde, fehlerfrei funktionsfähig. Seit dem Update am 31.Mai 2006 ist die Beta des "Friends Networks" nun abgeschlossen und es ist nun offiziell der Instant Messenger von Steam.

Kritik

Kritik erfährt Steam, da es darauf ausgelegt ist, dass ständig eine Internetverbindung besteht, um zum Spielen angemeldet zu bleiben und die neuesten Patches herunterzuladen. Steam versucht dabei auch als Server Verbindungen aus dem Internet zuzulassen, wobei es für den Benutzer der Software unklar ist, welche Daten an Valve übertragen werden. Zwar gibt es einen Offline-Modus, dieser ist jedoch weiterhin eng an die Internetfunktionalität Steams angeknüpft - insbesondere, was die Freischaltung der Retail-Versionen betrifft. Aufgrund des fehlenden Hinweises beim Verkauf von Half-Life 2 wurde Valve vom deutschen Verbraucherschutz verklagt und unterlag im März 2005 vor Gericht. Seitdem muss ein entsprechender Hinweis auf allen Verkaufspackungen angebracht sein.

Auch gibt es die Möglichkeit die Spiele-Dateien auf CDs zu brennen und so weiterzugeben, allerdings nur als Komplett-Backup und nicht in Form von inkrementellen Patches. Beim anschließenden Steam-Login wird dann über die Internetverbindung nach eventuellen neuen Patches gesucht. Durch die häufigen Patches können Fehler zwar schnell beseitigt werden, Benutzer mit langsamer Internetverbindung müssen dadurch aber hohe Wartezeiten beim Download in Kauf nehmen. Steam-Usern wird daher eine DSL- oder vergleichbare Breitband-Internetanbindung empfohlen.

Zu Stoßzeiten kann Steam überlastet sein, was bedeutet, dass von Steam abhängige Spiele unter Umständen nicht gespielt und keine Software-Updates über Steam eingespielt werden können. Sollte Steam in Zukunft abgeschaltet werden, hieße das, dass ältere von Steam abhängige Spiele, für die die Produkt-Unterstützung eingestellt wurde, nicht mehr ohne weiteres gespielt werden können. Des Weiteren könnten gezielt ältere Spiele abgeschaltet werden, um den Kauf der Nachfolgeprodukte zu erzwingen.

Spiele

Alle Valve-Spiele können über Steam gekauft werden, als Zahlungsweise steht jedoch lediglich die Kreditkarte zur Verfügung (PayPal befindet sich in der öffentlichen Test-Phase). Weiterhin können die Spiele über den normalen Spiele-Vertrieb im Laden oder im Versandhandel gekauft werden.

Mods von Drittanbietern sind mit Steam ebenfalls spielbar, können jedoch nicht über Steam heruntergeladen werden. Der Benutzer muss diese selbst herunterladen und installieren sowie Patches zu den jeweiligen Modifikationen eigenhändig einpflegen.

Im Oktober 2005 erschien das erste nicht von Valve entwickelte Spiel über Steam: das 2D Fight-Spiel RagDoll Kung-Fu und Ende 2005 das Independent-Spiel Darwinia sowie der Top-Down-Shooter "Shadowgrounds". Im April 2006 wurde das im 2. Weltkrieg angesiedelte Multiplayer-Spiel Red Orchestra veröffentlicht. Zuletzt wurden immer mehr Computerspiele (und teilweise auch entsprechende Tools) von Drittanbietern wie zum Beispiel Egosoft oder Firaxis Games über Steam veröffentlicht.Des weiteren auch neuerdings die komplette Call of Duty Reihe