Aus diesem kurzen, unbelegten und reichlich diffusen Artikel ergeben sich keinerlei Hinweise auf einen Grund diesen Artikel zu behalten. Weissbier 20:54, 15. Nov. 2006 (CET)
Der Allgemeine Deutsche Burschenbund (ADB) entstand am 11. November 1883 als liberale Gegengründung zum zwei Jahre zuvor gebildeten Allgemeinen Deputierten Convent (der späteren Deutschen Burschenschaft). Die Mitgliedsbünde des ADB unter Führung der Berliner „Neogermania“ bezeichneten sich anfangs selbst als Reformburschenschaften und bezogen sich stärker als die inzwischen national gewendeten ADC/DB-Burschenschaften auf das liberal-demokratische Erbe der Urburschenschaft. Insbesondere lehnten sie den in der übrigen Studentenschaft grassierenden Antisemitismus ab und ließen ausdrücklich jüdische Mitglieder zu (u. a. Eduard David, Simon Katzenstein).
Auch kritisierten sie den „überhandnehmenden Luxus, die Mensursimpelei und die geringe Wissenschaftlichkeit“ vieler anderer Verbindungen und wandten sich besonders scharf gegen Fuxcomment und Bestimmungsmensur.
Allerdings blieb der ADB im Vergleich zur Deutschen Burschenschaft zahlenmäßig schwach; 1913 zählte er reichsweit gerade einmal 885 Aktive (gegenüber 3.300 in der DB). 1920 erhielt er zudem Konkurrenz vom ebenfalls reformburschenschaftlich orientierten Verband Deutscher Burschen. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten wurde der ADB 1934 unter der Führung von Gerhard Krüger mit der bereits auf NS-Kurs liegenden Deutschen Burschenschaft zwangsfusioniert. Nach dem zweiten Weltkrieg ist der Bund nicht wieder neu entstanden; einige der früheren Mitgliedsbünde schlossen sich daher dem nichtschlagenden Deutschen Burschen-Ring an.
Literatur
- Konrad Jarausch: Deutsche Studenten 1800–1970, Frankfurt 1984 ISBN 3-518-11258-9, S. 65 u. 90.
- Friedrich Schulze/Paul Ssymank: Das deutsche Studententum von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart, 4. Aufl. München 1932 (Nachdruck 1991), ISBN 3-923621-90-6, S. 357ff.