Wappen | Karte |
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Stadtwappen der Stadt Kölleda | Deutschlandkarte, Position von Kölleda hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Thüringen |
Landkreis: | Sömmerda |
Fläche: | 31,28 km² |
Einwohner: | 5.767 (31. Dezember 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 191 Einwohner je km² |
Höhe: | 145 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 99623, 99625 |
Vorwahlen: | 03634 (Ortsnetz Sömmerda) 03635 (Ortsnetz Kölleda) |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Kfz-Kennzeichen: | SÖM |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 68 034 |
Stadtgliederung: | 2 Stadtteile, 2 Ortsteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 1 99625 Kölleda |
Offizielle Website: | www.koelleda.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Frank Zweimann (CDU) |
Kölleda ist eine ländlich geprägte Kleinstadt in Thüringen, sie liegt als Unterzentrum im Landkreis Sömmerda. Die Stadt trägt den Beinamen "Pfefferminzstadt", aufgrund des traditionell großen Arznei- und Gewürzkräuteranbaus. Von der Bevölkerung wird zudem der Spitzname "Kuh-Kölln" vergeben, welcher als Hinweis auf eine einstmals blühende Viehzucht gilt.
Geografie
Geografische Lage
Kölleda liegt in einer Höhe von etwa 145 m über Normalnull und hat eine zentrale Lage im Schwarzerdegebiet des Thüringer Beckens. Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 31,28 km². Die Stadt liegt 10 km östlich von Sömmerda und 24 km nördlich von Weimar.
Geologie
Das Thüringer Becken, in welchem Kölleda liegt, gehört erdgeschichtlich zur Trias-Zeit, in der sich horizontale Deckschichten aus Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper ablagerten. Darunter liegen Salz- und Gipsablagerungen des Zechstein.
Nachbargemeinden
Die Nachbargemeinden Kölledas im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden, sind: Schillingstedt (Norden), Beichlingen (Norden), Großmonra (Osten), Ostramondra (Osten), Großneuhausen (Süden) und Sömmerda (Westen). Bis auf die eigenständige Gemeinde Sömmerda gehören die vorher genannten Gemeinden, zuzüglich Kleinneuhausen (Süden), zur Verwaltungsgemeinschaft Kölleda. Das Gesamtgebiet der Verwaltungsgemeinschaft umfasst 134,46 km². In und rund um die Stadt Kölleda leben etwa 30.200 Menschen.
Stadtgliederung
Kölleda ist in zwei Stadtteile und zwei Ortsteile gegliedert. Die Kernstadt Kölleda mit dem Stadtteil Kiebitzhöhe, sowie die Ortsteile Battgendorf und Dermsdorf.
Klima
Das Klima von Kölleda kann wie das Klima einer „gemäßigten Provence“ mit wenig Regen und viel Sonne beschrieben werden. Die Jahresmitteltemperatur liegt bei etwa 9,71 °C, wobei im Januar die mittlere Tageshöchsttemperatur bei 3 °C und die mittlere Tiefsttemperatur bei –1 °C liegt. Im Juli beträgt die mittlere Höchsttemperatur 24 °C und die mittlere Tiefsttemperatur 14 °C. Der durchschnittliche Niederschlag pro Jahr liegt bei etwa 469 mm.
Geschichte
Mittelalter
Kölleda wurde (als Dorf Collide) im Jahre 786 erstmalig im Güterverzeichnis des Klosters Hersfeld, dem Brevarium Lulli, urkundlich erwähnt. Als die Peter-Paul-Kirche im Dorf für die wachsende Bevölkerung langsam zu klein wurde, baute man im Jahre 1266 an ihrer Stelle die St. Johannes Klosterkirche. Friedrich VI. Graf von Beichlingen, verleiht Cölleda im Jahre 1392 das Stadtrecht, die oberste Lehnshoheit verbleibt jedoch bei Hersfeld.
Neuzeit und Industrialisierung
Im Jahre 1519 erhalten die Grafen von Werthern die Grafschaft Beichlingen und die Rechte für die Stadtgemeinde Cölleda. Mit der Entwicklung von Ackerbau und Viehzucht entstand ein ausgeprägtes Marktwesen was dazu führte, dass ein Marktbrunnen im Jahre 1528 erbaut wurde. Nach dem Schmalkaldischen Krieg(1546-1547) zählt Cölleda zum Kurfürstentum Sachsen. Im Jahre 1553 wird das Backleber Tor erbaut. Drei Jahre später wird das Brückentor erbaut und durch die Auflösung des Klosters Hersfeld erwirbt die Stadt die dazugehörigen Ländereien.
Neben den zwei bestehenden Rathäusern wird im Jahre 1702 das dritte Rathaus gebaut. Im Jahre 1724 wird das Kurfürstlich-Sächsische Postamt eingerichtet und 20 Jahre später erfolgt die Einweihung der neuen Schule am Markt. Preußen erhält nach dem Wiener Kongress 1815 einige albertinische Lande, darunter auch Cölleda. Im Jahre 1824 wird Cölleda per königlicher Kabinettsorder zur Kreisstadt des neu eingerichteten Kreises Eckartsberga erhoben. Das Jahr 1824 markierte zudem den Beginn des Anbaus medizinischer Kräuter, hier besonders Pfefferminze, wodurch Cölleda im Jahre 1830 den Beinamen "Pefferminzstadt" erhielt. Es kommt zu einer kleinen Revolution in Cölleda, als sich Bürgerwehreinheiten im Jahre 1848 gegenüber preußischem Militär durchsetzen und die Soldaten somit zum Rückzug aus der Stadt zwingen. Der Pfefferminzhandel erlebt im Jahre 1874 einen Aufschwung durch den Anschluss an die Bahnstrecke Straußfurt – Großheringen (Pfefferminzbahn) zudem erfolgte in diesem Jahr der Anschluss an das Telegraphennetz. Im Jahre 1884 wird das Kreisständehaus (Landratsamt) erbaut. Der Brunnen wird im Jahre 1890 an die neugebaute Wasserleitung zur Backleber Quelle angeschlossen.
Zur Jahrhundertwende 1900 wird ein Gaswerk in Cölleda errichtet, die neue Schule in der Hundtgasse wird übergeben und das erste Telefon in Cölleda wird in Betrieb genommen. Im Jahre 1908 erfolgt der Bau der eines Kankenhauses und im Jahre 1913 erfolgt die Übergabe des öffentlichen Wannenbades durch die Feistkornstiftung. Zudem erfolgt eine Umbenennung von Cölleda in Kölleda.
Zwischen den Weltkriegen
Durch den Bau der Finnebahn im Jahre 1914 nach Laucha bei Naumburg wird Kölleda Eisenbahnknotenpunkt und zehn Jahre Später bekommt Kölleda erstmalig Elektrizität.
Zur Zeit der Nationalsozialismus erlebte Kölleda ein Wachstum. Am 1. Januar 1934 wird das preußische Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Januar 1933 eingeführt, es erfolgt eine Umbenennung der Stadtgemeinde Kölleda in Stadt Kölleda. Im Jahre 1936 wird die Schillingstedter Siedlung und die Bahnersiedlung gebaut, die Kasernen auf der Kiebitzhöhe werden errichtet und zudem erhält die Kiebitzhöhe einen Bahnhaltepunkt. Parallel wird der Flugplatz zu einem der größten Stützpunkte der Luftwaffe in Deutschland ausgebaut. Trotz eines schweren Luftangriffs im Jahre 1944 auf den Flugplatz in Kölleda bleibt die Innenstadt während des Krieges verschont und wird am 11. April 1945 kampflos an die Amerikaner übergeben.
DDR-Zeit
Nach dem Ende des Krieges wird am 2. Oktober 1945 auf dem Gelände des Flugplatzes das NEUTRO-Werk, später Funkwerk gegründet. Bereits 1947 wurde jedoch die Finnebahn wieder stillgelegt. Die Regierung von Sachsen-Anhalt beschließt im Jahre 1950 die Umbenennung des Kreis Eckartsberga in Kreis Kölleda und Battgendorf wird eingemeindet. Aufgrund der Gebietsreform 1952 verliert Kölleda wieder seinen Kreisstatus und gehört seitdem zum Landkreis Sömmerda (bis 1990 Bezirk Erfurt, seitdem Thüringen). Im Jahre 1957 wird das städtische Schwimmbad am Streitsee übergeben. Die Kiebitzhöhe wird als neuer Stadtteil im Osten der Stadt im Jahre 1958 errichtet. Ein Busbahnhof wird im Jahre 1968 am Rossplatz errichtet. Im Jahre 1978 wird der Gemeindeverband gegründet. Aufgrund des 1200 jährigen Bestehens der Stadt wird im Jahre 1986 die „1200-Jahr-Feier“ gefeiert.
Nachwendezeit
Im Jahre 1992 wird das Wohngebiet Feistkornstraße mit 212 Wohnungen übergeben und ein Jahr später erfolgt die Einweihung der Stadtbibliothek und des Stadtarchives im ehemaligen Wannenbad. Die Verwaltungsgemeinschaft Kölleda wird im Jahre 1994 gegründet. Zur Verwaltungsgemeinschaft gehören nun die Gemeinden Beichlingen, Großmonra, Großneuhausen, Kleinneuhausen, Ostramondra und Schillingstedt. Im gleichen Jahr wird das Heimatmuseum am Rossplatz nach einer Rekonstruktion wieder eröffnet, zudem wird Dermsdorf eingemeindet. Im Jahre 1997 wird das Richtfest für den Schulerweiterungsbau am Prof.-Hofmann-Gymnasium gehalten. Die Kräutermühle wird im Jahre 1998 eingeweiht. Bei einem Rekordversuch im Jahre 1999 konnte sich Kölleda mit dem größten Teebeutel der Welt ins Guinness Buch der Rekorde eintragen. Zur Jahrtausendwende 2000 wird das Funkwerkmuseum übergeben. Im Jahre 2001 wird das Industriegleis bis zum Gewerbegebiet Kiebitzhöhe neu verlegt, zudem erfolgt die Ausstellungseröffnung: “Gegen das Vergessen“ Luftkriegsgeschichte Mitteldeutschlands im Backleber Tor. Das Jahr 2002 beginnt mit dem Bau des Motorenwerks der MDC Power GmbH. Am 2. August ist das Richtfest bei MDC Power. Der Kreisverkehr zwischen Frohndorf und Kölleda wird im gleichen Jahr geschaffen, um mittels der neuen Querstraße von der B 176 den Schwerlastverkehr zum Gewerbegebiet zu leiten. Am 11. Dezember wird ein neues Umspannwerk für das Gewerbegebiet in Betrieb genommen und fünf Tage später, am 16. Dezember, werden die neue Anbindung vom Kreisverkehr zum Gewerbegebiet Kiebitzhöhe, sowie das Teilstück der A 71 von Sömmerda/Schloßvippach bis Erfurt eingeweiht.
Religionen
Unter den gläubigen Bewohnern der Stadt sind überwiegend Protestanten. Christiane Bertling ist die zuständige Pfarrerin für die evangelische Gemeinde Kölleda. Die evangelische Regionalgemeinde Kölleda wird von Pfarrer Ulrich Spengler betreut, er ist zuständig für die Orte Großmonra, Backleben, Burgwenden, Bachra/Schafau und Ostramondra.
Eingemeindungen
Die Gemeinde Battgendorf wird 1950 im Zuge der Umbenennung des Kreises Eckartsberga in Kreis Kölleda eingemeindet. Dermsdorfs wurde später am 22. Januar 1994 aufgrund des Thüringer Neugliederungsgesetzes vom 27. August 1993 eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
Die folgenden Grafiken illustrieren die Einwohnerentwicklung, sowie die Altersstruktur der Stadt Kölleda. Zusammenfassend sieht man, dass die Einwohnerentwicklung seit Jahren rückläufig ist und dass der allgemeine demographische Wandel in Deutschland zu einer immer älteren Gesellschaft auch in Kölleda stattfindet.
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Politik
Gemeinderat
Der Rat hat 20 Sitze und eine Stimme des Bürgermeisters Kraft seines Amtes.
Wahlergebnisse (Stadtratswahlen):
Bei der Stadtratswahl 2004 gab es in Kölleda 4.896 Wahlberechtigte, 2.277 Bürger machten von ihrem Wahlrecht gebrauch, was einer Wahlbeteiligung von 46,5% (1999: 56,7%) entspricht. Von den abgegeben Stimmen waren 84 ungültig. Die relative Stimmverteilung ist der folgenden Tabelle zu entnehmen:
Partei | Stimmen % 1999 |
Sitze 1999-2004 |
Stimmen % 2004 |
Sitze 2004-2009 |
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CDU | ||||
Linkspartei.PDS | ||||
SPD | ||||
Bürger Initiative Kölleda e.V. | ||||
FDP |
Die CDU ist die dominierende Partei in Kölleda und hatte 2004 gegenüber der Stadtratswahl 1999 erhebliche Gewinne (+15,8%) erzielen können. Die SPD und die Linke.PDS konnten ihre Sitze um jeweils eine Person erhöhen, obwohl die Linke.PDS stärker hinzugewonnen (+4,1%) hat als die SPD (-3%). Die kommunale BIK konnte ihr gutes Ergebnis von 1999 nicht halten (-9%), sie verlor die Hälfte ihrer Sitze. In der Wählergunst stark gefallen ist die FDP (-7,4%), sie erreichte nicht einmal die nötige 5 %-Hürde um ihre Ratssitze zu behalten.
Bürgermeister
Bei der Bürgermeisterwahl 2006, welche am 7. Mai stattfand, ist der hauptamtliche Bürgermeister Frank Zweimann (CDU), welcher das Amt seit 1992 bekleidet, mit einem Anteil von 64,9% der Stimmen wiedergewählt worden. Weitere Kandidaten für das Amt waren Volker Raseman (Die Linke.PDS) und Keven Forbrig (SPD).
Ehemalige Bürgermeister
1992 bis anno | Frank Zweimann (CDU) | |
1990 bis 1992 | Bernd Prellberg (FDP) | |
bis 1990 | Helmut Zirnik | |
Kurt Hoffmann | ||
Helm | ||
1910 bis 1922 | Otto Graupner | |
Bernhard Andreas Hötzel | ||
Martin Rahausen |
Wappen
Auf dem Wappen von Kölleda ist St. Wippertus abgebildet, welcher der Schutzpatron der Stadt ist. St. Wippertus befindet sich auf silbernen Grund, ist nach rechts gewand, hält in seiner rechten Hand einen Kelch mit Trauben und in seiner linken Hand einen goldenen Stab. Unter St. Wipptertus befindet sich ein schwarzes Schild welches einen goldenen Ast eines Eichenbaums mit drei Blättern darstellt.
Bedeutung: St. Wippertus war ein benediktinischer Mönch aus dem angelsächsischen Kloster Glastonbury und Schüler des Bonifatius. Um 730 kam er in das hessisch-thüringische Missionsgebiet. Die Trauben in der Hand von St. Wippertus stehen im Zusammenhang mit einer Wundergeschichte. Danach fehlte eines Tages der nötige Messwein. St. Wippertus aber brachte eine frisch gepflückte Traube, presste ihren Saft mit den Händen in den Abendmahlskelch (wie auf dem alten Wappen zu sehen) und hatte ausgegorenen Wein darin. Die Eichenblätter stehen für den Beruf des Försters.
Städtefreundschaft
- Hochheim am Main in Hessen
Kölleda und Hochheim vereinbaren "[...] in dauernder Freundschaft miteinander verbunden zu bleiben. Sie versprechen einander, engen Kontakt zu pflegen, den Austausch der Jugend sowie kultureller, sportlicher und sonstiger Vereinigungen zu fördern, Ideen auszutauschen und für Frieden und Wohlergehen ihrer Bürger einzustehen. Gegenseitige Achtung, Sympathie und Verständnis mögen durch die Begegnung von Vertretern der Städte, der Wirtschaft, des künstlerischen und geistigen Lebens so gefestigt werden, dass Freiheit, Toleranz und Frieden in einem wiedervereinten Deutschland immer erhalten bleiben. Es ist das Bestreben beider Städte, nach Jahren der Trennung Deutschlands durch eine Unrechtsgrenze, auf diesem Wege zum Zusammenwachsen der deutschen Länder und damit der deutschen Nation, zum geeinten Europa, zur Völkerverständigung und zum Frieden in der Welt beizutragen." [1]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Das Heimatmuseum Kölleda beschäftigt sich in seiner Ausstellung mit der Geschichte Kölledas. Gegenstände der Ausstellungen sind u.a. Ofenplatten, Präparationen heimischer Tiere, Gesteine, Bodenfunde, alte Gebrauchsgegenstände, Stadtgeschichte, Kölledaer Persönlichkeiten, Heil- und Gewürzkräuter und alte Obstsorten.
Im Backleber Tor erlebt man sehr eindrucksvoll wie der Alltag der Luftwaffensoldaten sowie das Leben und Leiden der Zivilbevölkerung während des 2. Weltkrieges war. Neben verschiedenster Flugzeugtechnik aus dieser Zeit, wird anhand von Einzelschicksalen der Wahnsinn des Krieges dokumentiert. Persönliche Habseligkeiten von Flugzeugführern und deren Besatzungen, die bei Flugzeugbergungen in der Nähe von Brücken, Ottmannshausen und Kahlwinkel gefunden wurden, sind ebenso zu sehen, wie u.a. ein abgeworfener und zum Paddelboot umgebauter Flugzeug-Zusatztank. Auch der Motor einer im August 2000 geborgenen Messerschmitt Bf 109 ist zu sehen. Neben Bild- und Textdokumentationen zu Flugzeugabstürzen in Mitteldeutschland komplettieren Biographien einstiger Luftwaffenangehörigen aus der näheren Umgebung diese Präsentation.
Das Funkwerkmuseum Kölleda gibt einen Überblick über die Entwicklung der Informations- und Computertechnik in den vergangenen 150 Jahren bis zur Gegenwart. Dies betrifft sowohl die Technikentwicklung an sich als auch in Kölleda und der Region. Vor allem soll verdeutlicht werden, wie Forscher, Konstrukteure und Arbeiter diese Technik geschaffen haben, wie sie von den Menschen genutzt wurde und auch in der Zukunft sinnvoll angewendet werden kann.
Es befindet sich ebenfalls ein Turmuhrenmuseum in der Battgendorfer Straße und auf dem Flugplatz Dermsdorf befindet sich ein MiG-Museum, wo fünf fast noch flugfähige ehemalige DDR-Kampfjets stehen.
Musik
Regelmäßig findet im Pfarrhaus in Kölleda ein Gospelchor statt.
Bauwerke
Die St. Wippertikirche, auch Wippertuskirche genannt, wurde vor 1404, etwa in der Zeit als Kölleda die Stadtrechte verliehen bekommen hat, als Stadtkirche erbaut. Sie ist ein ursprünglich gotisches Bauwerk. Die Inschrift über der Kirchtür, die dem Marktplatz zugewandt ist, benennt die Einweihung im Jahre 1496. Die Jahreszahl 1542 über der alten Sakristeitür hält den Wiederaufbau der Kirche, nachdem sie 1538 abgebrannt war, und die Einführung der Reformation fest. Es befinden sich die Grabmonumente der Herren von Werthern (1850) an der Kirche.
Im Jahre 1266 baute man an Stelle der zu klein gewordenen Peter-Paul-Kirche eine neue Klosterkirche, die dem Täufer Johannes geweiht wurde, die Kirche St. Johannes. In der Nordwand des Chorraumes, der einfach gebauten Kirche, befindet sich ein Bogen, in dem der Sitzplatz der Nonnen war. Etwa um 1462 bekam die Kirche einen freistehenden Turm, welcher südlich der Kirche stand. Den heutigen Turm erbaute man im Jahre 1825. Ein Grabdenkmal wurde 1393 der Helene Gräfin von Beichlingen und ihren beiden Kindern gewidmet.
Das Backleber Tor, welches 1553 erbaut wurde und sich am nord-östlichen Stadtrand befindet, ist das letzte von insgesamt fünf früheren Toranlagen der Stadt. Bis ins 1985 führte der gesamte ein- und ausgehende Verkehr auf der heutigen B 176 durch die Toranlage. Im Jahre 1986 wurde der Beschluss gefasst, die baufällige Fachwerksubstanz bis auf das massive Erdgeschoss abzutragen und neu zu errichten. Die Arbeiten begannen im Frühjahr 1987 und kamen 1988 mit der Ausmauerung der Gefache zum Abschluss. Im Jahre 1991 musste jedoch aufgrund aufgetretener Schäden in der Ausmauerung, diese entfernt und das Gebäude notgesichert werden. 1992 wurden dann die Torbögen aus Sandstein und das darüber stehende Mauerwerk erneuert. Es dauerte dann noch bis 1998, bevor für die Sanierung und Neugestaltung der Toranlage ein schlüssiges Konzept entwickelt war und die endgültige Wiederherstellung erfolgte. Es dauerte sechs Jahre, bis die völlige Sanierung des Gebäudes mit Herstellung neuer Räumlichkeiten bis unters Dach, neuen Böden und Decken sowie beidseitiger Innentreppenanlagen zur Ausführung kommen konnte. Durch Bereitstellung großer finanzieller Mittel aus dem Förderprogramm des Landes Thüringen zur Stadtsanierung ermöglicht, konnte die endgültige Wiederherstellung in Angriff genommen werden. Mit Abschluss der Arbeiten im Jahre 2004 konnte ein weiteres Stück Kölledaer Geschichte der Nachwelt erhalten werden.
Weitere sehenswerte Bauwerke sind der Marktplatz mit Brunnen und Schutzpatron "St. Wippertus", das Funkwerkmuseum, das zeitweilige Wohnhaus des Turnvater Friederich Ludwig Jahn und das Geburtshaus von Prof. Fritz Hofmann.
Sport
In Kölleda befindet sich das Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion, welches Platz für 6000 Zuschauer bietet.
Kölleda besitzt auch ein Schwimmbad namens Streitseebad. Das Streitseebad Kölleda, welches 1958 eröffnet wurde hat ein 50 m Becken mit 6 Bahnen, einen Kinderspielplatz und eine große Liegewiesen mit FKK Bereich. Die Wasserfläche beträgt 735 m². In der Saison gibt es im Streitseebad alle 3 Wochen Freiluft-Veranstaltungen.
Sportvereine
Auflistung der Sportvereine in Kölleda:
- Sportverein "Funkwerk Kölleda" e.V.
- Kegelverein
- Sportfischerverein Kölleda e.V.
- Wippertus Schützen e.V.
- Kölledaer Schützenverein 1990 e.V.
- Motorsportclub Kölleda 03 e.V. im ADAC
- Koelledaer Sportverein 90
Regelmäßige Veranstaltungen
Zu Ehren des Schutzpatrons St. Wippertus wird alljährlich das Wippertusfest gefeiert. Vom 24.-28. Mai 2006 fand das mittlerweile 15. Wippertusfest statt. Traditionell befindet sich das Festgelände rund um das Rathaus und den Wippertusbrunnen.
Sonstige Vereine
In Kölleda gibt es diverse Vereine welche ganzjährlich Freizeitangebote anbieten und dadurch das kulturelle Angebot Kölledas erweitern. Nachfolgend eine Auflistung:
- Kultur- und Museumsverein
- Kultur- und Freizeitverein Dermsdorf 2000 e.V.
- Heimat- und Umweltverein Kiebitzhöhe e.V.
- Handwerker- und Gewerbeverein 1990 Kölleda e.V.
- Verein "Alt und Jung in Schwung e.V." Battgendorf
- Kleingartenverein Kölleda-West e.V.
- Kaninchenzuchtverein Kölleda
- Förderkreis für Heimatgeschichte Kölleda e.V.
Wirtschaft und Infrastruktur
Aus der Entwicklung der Stadt haben sich folgende traditionelle Wirtschaftsbereiche entwickelt: Landwirtschaft, Handwerk, Elektrotechnik/Elektronik, Baugewerbe, Zulieferer der Bauindustrie und Metallverarbeitung. Im Bereich der Landwirtschaft wird seit der Wende fast ausschließlich Pflanzenbau betrieben. Auch heute ist die Landwirtschaft noch stark vertreten, 2005 gab es in Kölleda 25 landwirtschaftliche Betriebe, welche 33,03 km² Fläche bewirtschafteten. In der Stadt Kölleda und ihren Ortsteilen sind ca. 175 kleinere und mittelständische Unternehmen registriert und vorwiegend in den o.g. Branchen tätig. Zunehmende Bedeutung haben in den letzten Jahren die Zweige Elektrotechnik/Elektronik und die Metallverarbeitung erlangt. In diesen Branchen wurden auf dem Gewerbegebiet Kölleda – Kiebitzhöhe seit 1995 zahlreiche Unternehmensinvestitionen getätigt.
Die Arbeitsmarktsituation ist vergleichbar mit der Gesamttühringens, die Arbeitslosenquote liegt um 20%. Laut der Bundesagentur für Arbeit gab es in Kölleda im Juli 2006 599 Arbeitslose.
Verkehr
ÖPNV
Den Busverkehr regelt die Verwaltungsgesellschaft des ÖPNV Sömmerda und Weimar mbH. In Kölleda fahren die Linien 208, 210, 211, 212, 215, 231, 242, 268 und 277. An folgenden acht Stellen befinden sich in Kölleda Bushaltestellen (mit den dazugehörigen Linien):
Haltestelle | Linien* |
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Funkwerk | 212, 215 |
Gewerbegebiet Kiebitzhöhe | 212, 215 |
Grundschule | 210, 211, 215, 242, 268, 277 |
Gymnasium (Langer Weg) | 208, 210, 211, 215, 242, 268, 277 |
Motorenwerk | 212, 215 |
Regelschule | 208, 210, 211, 215, 242, 277 |
Roßplatz | 208, 210, 211, 215, 231, 242, 268, 277 |
Schützenhaus | 208, 210, 211, 215, 231, 242, 268 |
* Linien sind gültig bis 21. Juli 2007
Straßen
Kölleda ist durch die Bundesstraßen B 85 und B 176 an das Fernstraßennetz der Bundesrepublik Deutschland angebunden. Seit Dezember 2002 ist Kölleda auch über den Teilabschnitt der Bundesautobahn A 71 (Autobahnkreuz Erfurt) erreichbar.
Bahnlinien
Durch zwei Haltestellen an der Regionalstrecke Straußfurt – Großheringen („Pfefferminzbahn“) ist die Stadt Kölleda gut an das regionale und überregionale Schienennetz des Landes angebunden. Vom Bahnhof Kölleda führt ein separates Industriegleis auf das Gewerbe- und Industriegebiet der Stadt.
Flugplätze
Die Stadt Kölleda verfügt über einen Verkehrslandeplatz mit einer zulässigen Lande- und Startmasse von 5,8 t. Neben dem Verkehrslandeplatz gibt es einen Flugplatz der Flugservice Sömmerda GmbH, welcher zwischen Kölleda und Dermsdorf liegt und über einen Tower sowie zwei ausgebaute Graslandepisten verfügt.
Ansässige Unternehmen
- MDC Power GmbH - Produktion von Motoren für Mitsubishi und DaimlerChrysler
- Funkwerk Kölleda - Weltmarktführer in Zugfunkausrüstungen
- Logatec GmbH - IT-, Bau-, CNC-Technologie
Schulen und Bildungseinrichtungen
In Kölleda gibt es drei Schulen, die staatliche Grundschule Wippertus, die staatliche Regelschule Friedrich Ludwig Jahn (ehem. Polytechnische Oberschule Friedrich Ludwig Jahn) und das staatliche Gymnasium Prof. Fritz Hofmann.
Am 2. Mai 1991 wurde die Berufliche Bildungsstätte BfB Kölleda GmbH gegründet. Diese private Ausbildungsstätte ging aus der ehemaligen Betriebsschule des Funkwerkes hervor. Das Ausbildungsangebot umfasst Berufsfelder wie Bau/Hochbau, Farben und Raumgestaltung, Informationstechnologie, Elektro, Holz, Hauswirtschaft, Garten- und Landschaftspflege, Metall sowie Wirtschaft und Verwaltung.
Die Stadtbibliothek Kölleda befindet sich seit 1993 im ehemaligen städtischen Wannenbad der "Otto-Feistkorn-Stiftung". Hinter der historischen Fassade befinden sich etwa 18.000 Medien aller Genre. Seit 1993 gibt es viermal jährlich einen Bibliothekabend mit einem kulturellen Rahmenprogramm.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 1866, 2. November, Prof. Fritz Hofmann, † 29. Oktober 1956 in Hannover, Chemiker und Erfinder des synthetischen Kautschuks
Söhne und Töchter der Stadt
- 1663, 15. Juli, Christoph von Hellwig, † 27. Mai 1721 in Erfurt, Mediziner und Schöpfer des 100jährigen Kalenders
- 1824, 30. Januar, Lothar von Wurmb, † 28. Juli 1890 in Wiesbaden, Polizeipräsident von Berlin und Regierungspräsident von Wiesbaden
- 1906, 19. Februar, Richard Groschopp, † 8. Juli 1996 in Kleinmachnow bei Berlin, Regisseur und Kameramann
Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Friedrich Ludwig Jahn, welcher als Turnvater gilt, lebte 1828-1835 in Kölleda
- Albert Traeger, zu seiner Zeit bekannter Politiker und Poet, arbeitete 1862-1875 als Rechtsanwalt und Notar in Kölleda
- Karoline Louise Brachmann, deutsche Schriftstellerin, lebte kurzzeitig in Kölleda
Sonstiges
Mundart
Kölleda liegt im Verbreitungsbereich der zentralthüringischen Mundart, die zu den thüringisch-obersächsischen Mundarten zählt. Eine Besonderheit der Mundart sind „fallende Diphthonge“ (z.B. wird aus Vater „Voater“).
Literatur
Zeitgenössisch
- Paul Lauerwald: Die Pfefferminz- und Finnebahn Straussfurt - Kölleda - Laucha/Grossheringen, 1997, 78 Seiten, Wesseling/Rhein: Herdam, Fotoverl., ISBN 3-980-47983-8
- Kölleda: eine Verwaltungsgemeinschaft stellt sich vor ..., 2005, 19 Seiten, WEKA-Info-Verl., 3. Auflage
Historisch
- Karl Michael: Geschichte der Stadt Kölleda im Mittelalter und zur Zeit der Reformation, 1974, Band 4
- Reinhard Clemen: Die Finanzwirtschaft der kleineren preussischen Städte und ihre Entwicklung seit 1871 : vornehmlich dargestellt an Städten Torgau und Cölleda i. Thüringen, 1911, Jena: G. Fischer
- Friedrich Heinrich Grüning: Die neue vervollständigte Chronik der Stadt Cölleda, 1835
- Salomo Gottlob Unger: Anekdoten von dem großen Brandunglück in Cölleda am 14. August 1795, 1796, 320 Seiten, in Kommission im Leipzig, in der Churf. Zeit. Expedition und im privil. Intelligenz-Comtoir, und in Dresden in dem privil. Addreß-Comtoir
Weblinks
- http://www.koelleda.de/ - Offizielle Seite der Stadt Kölleda
- http://www.funkwerkmuseum.de/ - Seite des Funkwerkmuseums
- http://www.bibo-koelleda.de/ - Seite der Stadtbibliothek Kölleda
- http://www.wippertusfest.de/ - Seite des Wippertusfest
- http://s.fromm.de.vu/ - Private Homepage mit Fotos, zwei Webcams und Infos zu Kölleda
- http://www.luftzeugamt-koelleda.de/ - Seite des Förderkreis für Heimatgeschichte Kölleda e.V.